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Jahresbericht 2009-2010 (pdf, 9.0 MB) - Frankfurt am Main

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Hygiene in Klinik und Praxis – Personelle und organisatorische Voraussetzungen zur Prävention<br />

nosokomialer Infektionen im Krankenhaus: Richtlinie und Realität <strong>2009</strong><br />

Personelle und organisatorische Voraussetzungen zur Prävention nosokomialer<br />

Infektionen im Krankenhaus: Richtlinie und Realität <strong>2009</strong><br />

Im September <strong>2009</strong> wurde die neue Richtlinie der Kommission für Krankenhaushygiene und<br />

Infektionsprävention (KRINKO) „Personelle und organisatorische Voraussetzungen zur Prävention<br />

nosokomialer Infektionen“ 2 publiziert. U. a. wird dort in Abhängigkeit vom Risikoprofil der Einrichtung<br />

bei einer Richtgröße ab 400 Betten ein/e haupt<strong>am</strong>tliche/r Krankenhaushygieniker/in für sinnvoll<br />

erachtet sowie eine Hygienefachkraft (HFK) pro 100 Betten der Kategorie A (Intensiv- und Komplexbehandlung;<br />

isolierte Patienten), eine HFK pro 200 Betten Kategorie B (operative Eingriffe, invasive<br />

Diagnostik) und eine HFK pro 500 Betten Kategorie C; darüber hinaus wird eine HFK pro 50.000<br />

<strong>am</strong>bulanten Fällen gefordert.<br />

Die KRINKO-Empfehlung <strong>2009</strong> ist weitgehend mit neueren Empfehlungen aus den USA und Kanada<br />

vergleichbar; sie ist darüber hinaus die einzige, die eine weitergehende Differenzierung nach Art und<br />

Beeinträchtigung der Patienten (Bettenkategorien) vornimmt.<br />

Unmittelbar nach Veröffentlichung dieser KRINKO-Empfehlung bat das Amt für Gesundheit der Stadt<br />

<strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong> alle Krankenhäuser in seinem Bereich, den Bedarf des eigenen Hauses an<br />

Hygienefachpersonal, insbesondere an Hygienefachkräften, anhand dieser Vorgaben zu ermitteln und<br />

dem Amt zur Verfügung zu stellen, ebenso die tatsächliche derzeitige Organisationsstruktur und<br />

Ausstattung mit Hygienefachpersonal. D<strong>am</strong>it sollte der Umsetzungsgrad der Richtlinie in der Realität<br />

der <strong>Frankfurt</strong>er Krankenhäuser ermittelt und der ggf. vorhandene weitere Bedarf an Hygienefachpersonal<br />

erhoben werden. Darüber hinaus sollten die Ergebnisse der Hygienequalität der Häuser<br />

gegenübergestellt werden, die anhand einer halbstandardisierten Bewertung durch das<br />

Gesundheits<strong>am</strong>t bzw. anhand des standardisiert über die letzten Jahre erfassten Verbrauchs an<br />

Händedesinfektionsmitteln im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt ermittelt wurden.<br />

Im Rahmen der Vorbesprechungen der Krankenhausbegehungen gemäß § 36 Infektionsschutzgesetz<br />

wurde den Häusern die neue Richtlinie überreicht und sie wurden gebeten, den Bedarf an Hygienefachpersonal<br />

in ihren Einrichtungen gemäß dieser Richtlinie festzustellen und dem Amt zu übermitteln,<br />

ggf. mit Kommentaren zur hauseigenen Hygieneorganisation.<br />

Parallel wurden seitens der drei Mitarbeiter des Gesundheits<strong>am</strong>tes, die seit Jahren die<br />

Hygienebegehungen der Häuser nach § 36 IfSG vornehmen und so die Hygienemaßnahmen der<br />

Häuser beratend und kontrollierend langjährig begleiten, eine Bewertung des Hygienemanagements<br />

der Häuser vorgenommen. Dabei wurden einzelne Themenbereiche wie z. B. Erfassung von<br />

nosokomialen Infektionen, Erfassung von Keimen mit Multiresistenzen, Ausbruchsmanagement,<br />

Routineuntersuchungen, Hygiene in einzelnen Bereichen wie OP, Endoskopie, Medizinprodukteaufbereitung,<br />

allgemeine Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen etc. mit einem Schulnotensystem<br />

(1 sehr gut – 6 ungenügend) semiquantitativ bewertet.<br />

Da alle <strong>Frankfurt</strong>er Krankenhäuser an der deutschlandweiten Aktion „Saubere Hände“ teilnehmen und<br />

den Händedesinfektionsmittelverbrauch ihrer Stationen seit Jahren erfassen, konnten diese Daten<br />

darüber hinaus im Sinne eines externen Benchmarking mit den bundesweiten Referenzdaten<br />

verglichen werden.<br />

2 Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention: Personelle und organisatorische Voraussetzungen zur<br />

Prävention nosokomialer Infektionen. Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention.<br />

Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz (<strong>2009</strong>) 52: 951–962<br />

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