dialogmarketing - Absolit
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T. Schwarz: Leitfaden Dialogmarketing / Kap. 1 Grundlagen<br />
Der erste<br />
Eindruck zählt<br />
Texte bequem<br />
lesen<br />
Kurzer Kontakt und erster Eindruck<br />
Beworbene nehmen die meisten Werbemittel zuerst nur kurz wahr: im Printbereich<br />
beispielsweise zwischen 1,3 und 2,0 Sekunden pro DIN A4 Seite [11, S. 187]. Im<br />
Onlinebereich müssen Webdesigner wohl schon in 50 msec einen guten Eindruck<br />
beim Betrachter einer Website hervorrufen [12]. Auch für Online-Werbemittel<br />
betont Kielholz [13, S. 78] die Wichtigkeit des ersten Eindrucks: „Will man die<br />
Aufmerksamkeitsprozesse steuern, muss man gerade jene Bereiche im Internet<br />
wirksam gestalten, die auf den ersten Blick sichtbar sind“. Ähnliches gilt im<br />
Telefonmarketing: „Setzen Sie Ihre volle Gesprächsenergie in den ersten zehn<br />
Sekunden des Telefonats ein“ [14, S. 107]. Um von Anfang an einen guten Eindruck<br />
am Telefon zu erzielen, empfehlen Praktiker vor dem Abheben des Hörers zu lächeln<br />
und dann möglichst bald einen spannenden „Motivator“ zu bringen.<br />
In dieser kurzen, orientierenden Zeit konzentriert sich die Wahrnehmung auf ganz<br />
bestimmte Teile des Werbemittels. Aus diesen zuerst aufgenommenen Inhalten<br />
entsteht dann der erste Eindruck. Bei Printwerbemitteln beginnt beispielsweise<br />
„in über 75 Prozent der Fälle … die Anzeigenbetrachtung beim Bild“ [15]. „Das<br />
Auge beginnt nicht bei der Headline und arbeitet sich dann Punkt für Punkt bis<br />
nach rechts unten durch. Für den Blickverlauf gibt es klare Prioritäten: Bild vor<br />
Text, Personen vor Landschaften oder Hintergründen, Gesichter vor dem Körper,<br />
Auge, Mund und Nase zuerst“ [16].<br />
Im Telefonmarketing sind es am Anfang des Gesprächs die paralinguistischen<br />
Signale, wie beispielsweise die Tönung der Stimme, die die Gefühlslage des<br />
Sprechers anzeigt, beziehungsweise die allerersten Fragen und Argumente.<br />
Im Onlinemarketing entsteht der erste Eindruck auf unterschiedlichen Wegen, bei<br />
E-Mails beispielsweise aus den Angaben „Absender” und „Betreff”. Bei Websites<br />
dürfte der erste Eindruck teilweise von den zur Verfügung stehenden Bandbreiten<br />
abhängen. Bei geringen Übertragungsgeschwindigkeiten und langsamen Aufbau<br />
der Seite sind die ersten Informationen, wie beispielsweise Texte, ausschlaggebend.<br />
Bei schnellem Aufbau können es animierte und nicht animierte Bilder, Töne, aber<br />
auch deutlich hervorgehobene schriftliche Informationen sein.<br />
Die zuerst wahrgenommenen Informationen werden blitzschnell mit bereits<br />
bestehenden geistigen und emotionalen Gedächtnisinhalten angereichert und<br />
bewertet. Meist entsteht aufgrund mehrerer wahrgenommener Einzelinhalte<br />
ein erster Eindruck: vermutlich relevant oder nicht relevant für mich. Dieser<br />
entscheidet über das weitere Schicksal des Werbemittels [17; 18]: wegwerfen,<br />
auflegen, weiterblättern, wegklicken oder eine intensivere Beschäftigung mit dem<br />
Werbemittel.<br />
Der Text: äußerer und innerer Lesewiderstand<br />
Bei der Verarbeitung von Texten spielen – sowohl im Off- als auch im Onlinebereich<br />
– der äußere und innere Lesewiderstand eine entscheidende Rolle [19, S. 48f. und<br />
90f.]. Unter ersterem versteht man die Lesbarkeit eines Textes. Eine zentrale<br />
Rolle spielt hier die Typografie. Der „innere Lesewiderstand“ beschäftigt sich mit<br />
der Textverständlichkeit. Sie wird in der Abb. 2 von oben nach unten besser. Je<br />
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