Die Kommunen und der Gemeinsame Markt - Neues
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einen neuen Spitzenwert. <strong>Die</strong> Einschätzung des AWM nach dem EuGH-Urteil 2003, man<br />
könne die Verwertung im Heizkraftwerk fortführen, hat sich bewahrheitet. 373<br />
Es kam zu einer erheblichen Umorganisation des AWM, die eine klare Reaktion auf die<br />
Neuerungen durch die EU-Gesetzgebung <strong>und</strong> das Kreislaufwirtschafts- <strong>und</strong> Abfallgesetz ist.<br />
Sofort nach Verabschiedung des Gesetzes begann eine Diskussion über die Rechtsform des<br />
damaligen Amtes 374 , 1995 wurde aus dem Amt ein Regiebetrieb mit mehr Eigenständigkeit,<br />
1997 stellte <strong>der</strong> Betrieb die Buchführung von <strong>der</strong> kameralistischen auf die kaufmännische um,<br />
1998 wurden Unternehmensleitlinien verabschiedet <strong>und</strong> ein betriebliches Qualitätsmanagement<br />
mit Zertifizierung begonnen, 2002 kam es schließlich zur Umwandlung in einen Eigenbetrieb<br />
mit mo<strong>der</strong>ner Kosten- <strong>und</strong> Leistungsrechnung. Unter dem Motto „Mo<strong>der</strong>nisierung<br />
statt Privatisierung“ wurde 2003 ein Innovationsprogramm entworfen, das die Einführung<br />
neuer Marketing- <strong>und</strong> Vertriebsstrukturen <strong>und</strong> Optimierungsmaßnahmen in den Personal-,<br />
Kosten- <strong>und</strong> Leistungsstrukturen vorsah. 375 Heute versteht sich <strong>der</strong> AWM als „mo<strong>der</strong>nes,<br />
effektives <strong>Die</strong>nstleistungsunternehmen, das fit ist für den Wettbewerb“ 376 . Es gibt also bisher<br />
keine Privatisierung, jedoch eine klare Ökonomisierung des Abfallbetriebs in München. Der<br />
AWM selbst sieht seine Tätigkeit dabei weiterhin von den Idealen kommunaler Tätigkeit geprägt<br />
377 :<br />
� Kostendeckungsprinzip ohne Gewinnerzielungsabsichten;<br />
� örtliche Erbringung;<br />
� Entscheidung des Stadtrats über Umfang, Qualität <strong>und</strong> Preis;<br />
� Sozialverträglichkeit;<br />
� ökologische Nachhaltigkeit.<br />
Was die örtliche Erbringung angeht, wurde schon gesagt, dass <strong>der</strong> AWM auf die überörtliche<br />
Akquise von Abfall angewiesen ist, wenn auch nur mehr als früher; im übrigen ist er aber<br />
weiterhin ein kommunal geb<strong>und</strong>ener Betrieb. <strong>Die</strong> Gebühren wurden 1996 erst um 10 Prozent<br />
gesenkt, 2001 wie<strong>der</strong> um 15,6 Prozent erhöht. 2004 wurde – in Vorbereitung auf einen Wettbewerb<br />
im Hausabfallbereich 378 – die Gebührenstruktur von einem linearen auf ein degressives<br />
Modell umgestellt, wobei das Gebührenvolumen laut AWM gleich blieb. 2007 konnten<br />
die Gebühren wegen <strong>der</strong> verbesserten Gesamtsituation des AWM um r<strong>und</strong> 2-6 Prozent ge-<br />
373<br />
Gespräch Gr<strong>und</strong>ler, Pressesprecher AWM.<br />
374<br />
Wir im Amt Dezember 1994, S. 5; Wir im Amt April 1995, S. 3ff.; zum Folgenden AWM Geschäftsberichte.<br />
375<br />
Vgl. AWM Geschäftsbericht 2003, S. 7; AWM Geschäftsbericht 2004, S. 42.<br />
376<br />
AWM Geschäftsbericht 2005, S. 16; AWM Geschäftsbericht 2001, S. 3; LH München 2003, S. 8, auch zum<br />
Folgenden.<br />
377<br />
Vgl. AWM Geschäftsbericht 2004, S. 12.<br />
378<br />
AWM Geschäftsbericht 2004, S. 16.<br />
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