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die schwegelpfeife - Institut 13: Ethnomusikologie - Universität für ...

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Andrea Wolfsteiner Verwendungszweck 26<br />

4 Verwendungszweck<br />

In der heutigen Zeit findet man <strong>die</strong> Schwegel bei den verschiedensten Veranstaltungen.<br />

Ob bei Schützenfesten, bei Volksmusikabenden, bei Stammtischen im Wirtshaus, bei Adventveranstaltungen,<br />

auf der Alm, in der Kirche, bei Seminaren...<br />

In Österreich ist das Instrument in der Volksmusikszene sehr beliebt und erlebt vor allem<br />

bei der Jugend einen Aufschwung, der z.B. auf Projekte der Musikhauptschule Gosau, sowie<br />

auf Seminare, Zusammentreffen und Schwegelwochen zurückzuführen ist.<br />

4.1 Schützenmusik<br />

Die traditionelle Schützenmusik setzt sich aus zwei Schwegelpfeifen und einer hohen<br />

Trommel zusammen. Schon seit den oben erwähnten Anfängen im Schützenwesen wird<br />

<strong>die</strong> Schwegelpfeife dort eingesetzt und hat sich kontinuierlich bis in <strong>die</strong> Gegenwart erhalten.<br />

Die Schwegelmusik am Schießstand war ein wesentlicher Bestandteil der zahlreichen<br />

Schützenfeste. Sie hatte nicht nur unterhaltende Funktion, sondern wurde in den Ablauf<br />

der Veranstaltung der Schützen fest eingebunden. 67 Bis heute signalisieren bei dem<br />

feierlichen Schlussschießen einiger Schützengesellschaften <strong>die</strong> zwei Pfeifer und ein<br />

Trommler <strong>die</strong> Treffer der einzelnen Schützen mit verschiedenen signifikanten „Kreismelo<strong>die</strong>n“,<br />

<strong>die</strong> auch „Punkterer“ genannt werden. Beim Dreier ertönt ein Steirer, beim Vierer<br />

oder Punkt wird eine bestimmte Schleunigenmelo<strong>die</strong>, nämlich der „Vierer“ oder „Punkterer“<br />

gespielt (siehe Bsp.5). 68<br />

Nach dem Scheibenschießen führen <strong>die</strong> Musiker gemeinsam mit dem „Zieler“ (das ist der<br />

Gewinner) den Schützenzug an, wobei ein Schützenmarsch gespielt wird, von dem es<br />

wiederum lokale Varianten gibt. Wenn das Gasthaus erreicht wurde, spielt <strong>die</strong> Schützenmusik<br />

noch einen Schleunigen (siehe Kapitel 9.1.3.2), zudem getanzt wird. Dieser erste<br />

Tanz wird als Schützentanz bezeichnet, da er nur den Schützen des Vereines vorbehalten<br />

ist. Beim „Schleunigen“ geschieht alles unter Anführung eines Vortänzers (mit Ausnahme<br />

des Rundtanzes). Die Tänzerinnen spielen dabei eine völlig unbedeutende Rolle, und in<br />

manchen Schützengesellschaften wird der erste Schützentanz immer noch ausschließlich<br />

von Männern getanzt. 69<br />

Danach werden <strong>die</strong> zwei Pfeifer und der Trommler von einer Tanzmusik (meist Geigenmusik)<br />

abgelöst, <strong>die</strong> während des Essens <strong>die</strong> sogenannten „Suppentänze“ spielt. Damit<br />

67 Grieshofer 1977, 178.<br />

68 Grieshofer 1977, 178, 190-192.<br />

69 Grieshofer 1977, 179.

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