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„FiT“ macht Frauen fit für die BerufsweltKatharina Mariacher aus Rietz nahm am AMS „FiT“-Kurs teil und lässt sich derzeit zur Elektrotechnikerin ausbildenFrauen haben es in der Arbeitswelt nicht leicht. Viele Berufsspartensind noch immer Männerdomäne, außerdem verdienenFrauen meistens weniger als Männer. Es gibt aber immer mehrjunge Frauen, die Berufe erlernen, die bis vor einigen Jahren noch„reine Männersache“ waren. Mit den „FIT - Frauen in Handwerkund Technik“-Programmen, die von „ibis acam“ im Auftrag desAMS Tirol durchgeführt werden, stehen für Mädchen und Frauendie Chancen gut, in männertypischen Berufen zu schnuppernund diese auch zu erlernen. Katharina Mariacher (21) aus Rietz isteine von ihnen: Sie nahm vor einiger Zeit an einem „FIT“-Kursteil und lässt sich nun in der „Primas Tiefkühlprodukte GmbH“(Prim AS) in Oberhofen zur Elektrotechnikerin ausbilden.Von Gebi G. SchnöllKatharina Mariacher aus Rietz absolviertedie Volksschule, danach dieHauptschule und das Poly, anschließendbesuchte sie drei Schulsemesterlang die Hauswirtschaftsschulein Imst. Einen Arbeitsplatz, so wieer ihr vorschwebte, hat sie danachallerdings nicht gefunden. „Irgendwiehabe ich vom FIT-Programm erfahrenund den Kurs besucht. Weilich auch nach dem Kurs noch keineentsprechende Arbeitsstelle hatte,habe ich bei Prim As in der Verpackungangefangen“, erzählt Katharina.„Damals habe ich schon darübernachgedacht, ob ich ins Gastgewerbegehen oder Mechaniker lernen soll.Das Gastgewerbe war nicht so meinDing, einen technischen Beruf zu erlernen,war für mich schon viel reizvoller“,sagt Katharina und sie fügthinzu, dass ihr das Interesse für dieTechnik irgenwie schon in die Wiegegelegt war: „Früher nahm michmein Papa öfters zur Feuerwehrhallemit, wo ich die vielen Gerätschaftenbestaunen durfte und manchmalauch bei diversen Instandhaltungsarbeitenmitgeholfen habe!“ AlsKatharina als Verpackerin bei „PrimAs“ erfahren hat, dass in dem Großunternehmenauch Elektrotechnikerund Maschinenschlosser ausgebildetwerden, fasste sie einen Entschluss,der eine entscheidene Wende inihr bisheriges Arbeitsleben bringensollte. „Weil ich überzeugt war, dassElektrotechnikerin ein Wunschberufvon mir ist, habe ich in der Prim As-Geschäftsführung einfach nachgefragt,ob ich einen Monat lang einPraktikum durchlaufen darf“, schildertdie Rietzerin.EIFRIG. „Prim As“-GeschäftsführerinDr. Heidi Pichorner erinnertsich gerne zurück: „Ich habe damalsmit unserem ElektrotechnikmeisterMeinrad Plattner ein Gespräch geführt.Als frauenfreundliches Unternehmenlag es natürlich nahe,Katharinas Wunsch nach einemPraktikum nachzukommen. Siewusste mit viel Ehrgeiz die Chancezu nutzen und steht jetzt im zweitenLehrjahr. Wir sind stolz drauf, einenweiblichen Lehrling mit Eifer undDurchsetzungsvermögen zu haben!“Auch der Elektrotechnikmeister istvoll des Lobes für Katharina. „Sie istpünktlich, verlässlich: kurz gesagt,sie erfüllt alle Erwartungen“, so Plattner,der seit mittlerweile 25 Jahrenbei „Prim As“ ist und bereits etlicheLehrlinge ausgebildet hat.FLEXIBILITÄT. „Prim As“ befindetsich seit 2000 im Besitz der „FreibergerConvenience Group“ mitHauptsitz in Berlin. Von der „PrimasElektrotechnikmeister Meinrad Plattner ist stolz, einen weiblichen Lehrling ausbildenzu können.Katharina lässt sich bei „Prim As“ zur Elektrotechnikerin ausbilden. Sie ist „FiT“ fürihren Traumberuf. Eine sterile Haube muss sie fast immer am Kopf tragen. In denProduktionshallen gelten nämliche strenge Hygienevorschriften. RS-Fotos. SchnöllTiefkühlprodukte GmbH“ in Oberhofenwerden jedes Jahr für Großhandelskettenan die 55 MillionenStück Tiefkühl-Pizzas hergestellt. 40Prozent der hergestellten Pizzas gelangenin Österreich zum Verkauf,60 Prozent werden in EU-Länder exportiert.Bei „Prim As“ in Oberhofenwerden derzeit insgesamt 260 Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter beschäftigt.„Wir müssen teilweise imZwei- und Dreischichtbetrieb produzieren,um die Aufträge abarbeitenzu können“, weiß GeschäfstführerinHeidi Pichorner. „Wir Lehrlinge bekommenvon der Produktion zwarnicht viel mit. Dennoch: ein Produktionsstillstandwürde viel Geld kosten.Da ist immer was zu tun. Ganzbesonders interessant finde ich, dassich während meiner Lehre mehrereStationen durchlaufen kann. Wirhaben nämlich auch eine Schlossereiim Unternehmen, wo ich als Elektrotechnikerlehrlinggelegentlich fürReperaturen kleinere Schweiß-, FlexundDreharbeiten verrichte. Dassieht das Berufsbild auch so vor“,fügt Katharina Mariacher hinzu undsie betont: „Ich bin froh über FiTzu meinem Traumberuf gelangt zusein!“AMS-FÖRDERUNG. „Für unsim AMS Imst ist das 'Frauen inTechnik', (kurz FIT-Programm genannt),schon seit Einführung voreinigen Jahren eine große Bereicherung.Unsere Beraterinnen undBerater haben dadurch im Rahmenvon Beratungen die Möglichkeit,an Technik interessierte Kundinnendas FIT-Programm mit seinen Möglichkeitenzu empfehlen und in weitererFolge eine (Neu)-Ausbildungin einem technischen Beruf zu ermöglichen.Dieses auch finanzielldurch das AMS massiv unterstützteindividuelle Orientierungs- und Ausbildungsangebotsoll primär auchberuflichen Wiedereinsteigerinnenoder Berufswechslerinnen zu Gutekommen, wie auch der oben angeführteBericht zeigt“, erklärt AMSImst-Leiter Erwin Klinger. NähereInfos in jeder AMS-Geschäftsstelle.FiT-KurstermineNächster Kurs:Landeck – 12. OktoberNähere Informationen in IhremArbeitsmarktservice (AMS).RUNDSCHAU Seite 14 105./6. August 2015ANZEIGE„Mir bereitet die Lehre sehr viel Freude.Schließlich ist Elektrotechnikerin meinTraumberuf“, so das Lehrmädchen.

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