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fragen über fragen<br />
KANN MAN WiRKLiCH<br />
iM MooR VERSiNKEN?<br />
Immer wieder hört man,<br />
sei es über irgendwelche<br />
Filmklassiker oder alte<br />
Sagen oder Mythen, dass<br />
Moore durch unerklärliche<br />
Gründe Menschen, sobald sie in ein solches geraten, in die Tiefe saugen, ja, sogar regelrecht „verschlingen“.<br />
Zeichentrick-Filme, Comics oder Märchen vermitteln vielen Kindern in Bezug auf Moore ein Bild des Schreckens und<br />
verankern diese Horror-Szenarien in ihren Köpfen. Ob diese schlammigen, stinkenden Tümpel wirklich lebensbedrohliche<br />
Saugkräfte besitzen, ist jedoch fraglich.<br />
In Wirklichkeit sind Moore nicht so bösartig und gefährlich wie es fälschlicherweise oft dargestellt wird. Zwar stimmt<br />
es, dass ein Mensch im Moor sinkt bzw. einsinkt, aber das Versinken und „Nicht-wieder-lebend-rauskommen“ ist ein<br />
Mythos, der durch den Menschen erschaffen und nie aufgedeckt wurde. Da der Mensch hauptsächlich aus Wasser<br />
besteht und somit seine Dichte geringer als die eines Moores ist, kann der Mensch aus rein physikalischen Gründen<br />
schon nicht versinken. Ist er jedoch durch Verletzungen oder körperliche Behinderungen in seiner Bewegung und<br />
Kraft eingeschränkt, kann das Entkommen aus einem Moor im ungünstigen Fall doch gefährlich werden.<br />
Fest steht, dass im Normalfall keiner Angst zu haben braucht; Moore stinken zwar und sind schlammige, ungemütliche<br />
Löcher, haben jedoch keinerlei mystische Saugkräfte, die einen in die Tiefe ziehen und das Entkommen unmöglich<br />
machen!<br />
Uğur Kepenek<br />
iST ES MöGLiCH EiNEN RoMAN ZU SCHREiBEN,<br />
o H N E EiN „E“ Z U B E N U T Z E N ?<br />
Zu dieser Frage gibt es eine klare Antwort.<br />
Sie lautet: „Ja, es ist möglich; nicht nur<br />
theoretisch, sondern auch praktisch.“<br />
Ernest Vincent Wright schrieb im Jahre 1939 seine Novelle „Gadsby“ mit etwas mehr als 50 000 Wörtern. Und das, ohne auch<br />
nur einmal den Buchstaben „e“ zu verwenden.<br />
Solch eine Textform ist bekannt als Lipogramm. Ein Sprachspiel, in dem man absichtlich auf einen Buchstaben verzichtet.<br />
Der Schwierigkeitsgrad steigert sich mit der Länge des Textes und der Häufigkeit des Buchstabens in der jeweiligen Sprache.<br />
Nun muss man bedenken, dass das „e“ sowohl im Englischen, als auch im Deutschen zu den häufigsten Buchstaben zählt.<br />
Wenn ich mich nicht verzählt habe, kann man diesen Buchstaben allein im letzten Absatz 74 mal finden. Dazu kommt noch,<br />
dass Wright bei den Worten nicht einfach nur auf ein „e“ verzichtet hat, nein, er hat ausschließlich nur Begriffe benutzt, in<br />
denen es nicht vorkam. Um so erstaunlicher ist es, festzustellen, wie der sprachliche Ausdruck dabei nicht zu kurz kommt.<br />
Das einzig wirklich Kuriose an der Sache ist, dass der Autor, der 165 Tage seines Lebens für sein viertes Buch gebraucht<br />
hatte, und es nur, um zu beweisen, dass es möglich ist, schrieb, am Tag der Veröffentlichung starb.<br />
i-25<br />
Ilke Redweik