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InfoRetica - Rhätische Bahn

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Abschied von Herbert Anthenien<br />

Von Erich Cadonau<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2009<br />

Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken.<br />

Mit diesem Sprichwort eines portugiesischen<br />

Seefahrers hat unsere Bundesrätin Eveline Widmer-<br />

Schlumpf uns mit guten Wünschen für das neue Jahr<br />

hineinbegleitet.<br />

In diesem Sinne sind zwei Mitarbeiter vom <strong>Bahn</strong>hof Disentis<br />

am 13. Januar 2009 frühmorgens aufgebrochen<br />

um die vertraute «Küste» zu verlassen. Da diese Fahrt<br />

auch als eine Art Streckenkenntnis gewidmet war, durften<br />

wir eine unvergessliche Fahrt mit Streckenbeschreibung<br />

aus dem Cockpit in waschechtem «Walliserditsch»<br />

erleben. Verkäufer bei der Eisenbahn sind aufgefordert,<br />

unserer Kundschaft erlebnisreiche Fahrten anzubieten.<br />

Selbst als Eisenbahner am Arbeitsplatz gerät man ab<br />

und zu auch in erlebnisreiche Fahrten aller Gattung.<br />

Diese Fahrt über den Oberalppass an einem kalten Wintermorgen<br />

mit leise aufkommenden Sonnenstrahlen<br />

hinter den mächtigen Bergspitzen liessen die Reise zur<br />

exklusiven Erlebnisfahrt in unvergesslicher Bergkulisse<br />

werden.<br />

Für die Mitarbeiter vom <strong>Bahn</strong>hof Disentis ist die Ortschaft<br />

Brig bzw. die Betriebsleitung der MGB wie eine<br />

Art «anderer Ozean». Die Büros mit ihren Mitarbeitenden<br />

im Parterre des mehrstöckigen Gebäudes an der<br />

Überlandstrasse 29 in Brig, ist für die MGB etwa gleich<br />

wie die Küche eines 5* Hotels. Sinngemäss verlassen<br />

aus der Überlandstrasse 29 in Brig mehrheitlich gut vorbereitete,<br />

manchmal auch verkeilte Menüs.<br />

Diejenigen, welche früher mit Tagesbogen bei der RhB<br />

beschäftigt waren, haben sicher noch die Telefonstimme<br />

«Chur Jost» in den Ohren. Es gab nicht nur in Chur ein<br />

«Götti» für die Tagesbogen ebenso eine ruhige und stets<br />

freundliche Stimme «Anthenien» ertönte in Brig am<br />

Telefon, wenn man sich um «Z» (Zirkulare) erkundigen<br />

musste. Nach 44 Jahren geht Herr Anthenien in Pension.<br />

Seit dem Jahre 1982 ist er mit den Tagesbogen für die FO<br />

und dann nach der Fusion mit der BVZ im Jahre 2002/03<br />

für die gesamte MGB neben vielen anderen Aufgaben<br />

vertraut gewesen. Da erstaunt es nicht, dass er in aller<br />

Ruhe und mit viel Fachkenntnis manchem Neuling in<br />

Disentis/M. aus der Patsche half, als es um Formationen/<br />

Reihungen der MGB-Züge ging. Die Namen von vielen<br />

unserer Vorgänger in Disentis/M. sind Herr Anthenien<br />

noch in bester Erinnerung. Gerne lässt er die Zeiten hinter<br />

sich, als die Glacier-Züge in Disentis/M. wie Mosaiksteine<br />

zerlegt und wieder neu formiert werden mussten.<br />

Seit dem die Glacier-Züge mit festen Kompositionen<br />

verkehren und die neuen Kommunikationsmittel vorhanden<br />

sind, ist der persönliche Kontakt markant zurückgegangen,<br />

vor allem mit den Partnern der RhB. Es<br />

ist Herr Anthenien ein grosses Anliegen, sich an dieser<br />

Stelle ganz herzlich für die stets angenehme Zusammenarbeit<br />

bei den Kollegen von der RhB zu bedanken.<br />

Wie es sich gehört, wenn man sich schon auf der anderen<br />

Ozean-/Passseite befindet, macht man auch einen<br />

Boxenstopp in Andermatt. Der Regioleiter Urserental/<br />

Oberalp, Martin Kreuzer hat sich trotz seines Tagesprogramms<br />

für uns Zeit genommen, die ganze Anlage mit<br />

Depot/Magazinen und die Vision Sawiris zu präsentieren.<br />

Schade (oder Gott sei Dank), dass der Oberalppass<br />

die <strong>Bahn</strong>hofe Disentis/M. und Andermatt trennt. Ansonsten<br />

wären die besten Voraussetzungen für eine Vermählung<br />

vorhanden. Denn was in Disentis/M. vorhanden<br />

ist, fehlt in Andermatt und umgekehrt. Die Rede ist<br />

hier von langen Ein- und Ausfahrgleisen mit Abstellstumpen<br />

sowie die Umsätze.<br />

Nebst dem herzlichen Dank an Lkf Zug 823 vom 13. Januar<br />

2009, an die anwesenden Mitarbeiter der BLZ in<br />

Brig, dem Regioleiter in Andermatt und seinem Team<br />

danke ich auch Nino Tscharner für die Begleitung ins<br />

Wallis. Mit einem verschmitzten Lächeln danke ich ihm,<br />

dass er die Pizza in Brig im Schnellzugstempo verschlungen<br />

hat, damit der Initiant dieser Reise sein Tagesfahrplan<br />

einhalten konnte.<br />

Die Sorge, ob ein MGB Zug «ambri oder ambrüf» soll, ist<br />

nun für Herrn Anthenien vorbei. Alles Gute im neuen<br />

Lebensabschnitt sowie seinem Nachfolger gutes Gelingen<br />

beim «basteln» der MGB Zirkulare wünschen die<br />

RhB Kolleginnen und Kollegen aus Disentis/Mustér.<br />

Der letzte Arbeitstag für Herbert<br />

Anthenien im BLZ Büro in Brig.

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