WTS Journal 03/012 - WTS Aktiengesellschaft ...
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Entfall der Entlastung<br />
in Österreich<br />
ÖSTERREICH<br />
Art. 18 Abs. 2 DBA<br />
Österreich/Deutschland<br />
DEUTSCHLAND<br />
EuGH vom 20.10.2011<br />
(Rs. C-284/09)<br />
Stellungnahme des Bundesrats<br />
zum JStG 2013<br />
BMF vom 23.05.2<strong>012</strong> zur<br />
Geltendmachung von<br />
Erstattungsansprüchen<br />
26<br />
Tax LegaL CoNSuLTINg<br />
Internationales<br />
Gepräges“ in DBA-rechtlicher Hinsicht<br />
keine Betriebsstätte mehr dar. Da Deutschland<br />
demnach nicht mehr in der Lage ist,<br />
die Gewinne zu besteuern, hat nunmehr<br />
Österreich das Besteuerungsrecht hinsichtlich<br />
der von der KG erzielten Kapitalerträge.<br />
Eine Entlastung der österreichischen<br />
Bezieht ein in Österreich ansässiger<br />
Pensionist aufgrund seiner ehemaligen<br />
Tätigkeit für ein deutsches Unternehmen<br />
Renten aus der gesetzlichen deutschen<br />
Rentenversicherung, sind diese Renten<br />
gem. Art. 18 Abs. 2 i.V.m. Art. 23 Abs. 2<br />
lit. d DBA Österreich/Deutschland in<br />
Österreich freizustellen. Jedoch sind die<br />
Einkünfte im Rahmen des österreichischen<br />
Progressionsvorbehalts progressionserhöhend<br />
für die übrigen Einkünfte zu<br />
berücksichtigen.<br />
Der EuGH hat mit Urteil vom 20.10.2011<br />
zur abgeltenden Quellenbesteuerung von<br />
aus Deutschland abfließenden Streubesitzdividenden<br />
entschieden, dass die<br />
Versagung der Beteiligungsbefreiung<br />
des § 8b Abs. 1 KStG (vgl. § 43 Abs. 1 S. 3<br />
EStG) mit der Kapitalverkehrsfreiheit<br />
unvereinbar ist (vgl. TJ 05/2011). Die<br />
EuGH-Entscheidung hat u.a. den Bundesrat<br />
dazu veranlasst, in seiner Stellungnahme<br />
zum JStG 2013 vom 06.07.2<strong>012</strong> für<br />
eine Abschaffung der Steuerbefreiung für<br />
Dividenden und Veräußerungsgewinne<br />
auf Streubesitzanteile auch für den reinen<br />
Inlandsfall zu plädieren.<br />
In einem an das Bundeszentralamt für<br />
Steuern (BZSt) gerichteten Schreiben vom<br />
23.05.2<strong>012</strong> setzt sich das BMF mit einigen<br />
verfahrensrechtlichen Fragen zur Geltendmachung<br />
der Erstattungsansprüche<br />
auseinander. Folgende grundsätzliche<br />
Aussagen sind enthalten:<br />
wts journal | # 3 | Oktober 2<strong>012</strong><br />
Investoren der deutschen vermögensverwaltenden<br />
KG nach Art. 23 DBA Österreich/<br />
Deutschland in Österreich kommt nicht<br />
mehr in Betracht; die Doppelbesteuerung<br />
ist nunmehr nach Auffassung des österreichischen<br />
BMF auf deutscher Seite zu<br />
beseitigen.<br />
11d | Progressionsvorbehalt in Österreich bei deutschen Sozialversicherungs-<br />
pensionen | Autor: StB Dr. Walter Loukota, Wien<br />
Die deutschen Pensionseinkünfte müssen<br />
zu diesem Zweck in der österreichischen<br />
Einkommensteuererklärung des Betroffenen<br />
erklärt werden.<br />
Nach Auffassung des österreichischen BMF<br />
sind jedoch, ungeachtet der Tatsache, dass<br />
die Renten in Deutschland nur mit einem<br />
Ertragsanteil von 50 % versteuert werden,<br />
in Österreich die gesamten deutschen<br />
Renteneinkünfte progressionserhöhend in<br />
den Progressionsvorbehalt einzubeziehen.<br />
12 | Finanzämter zuständig für Entlastung ausländischer Gesellschaften bei Streubesitzdividenden<br />
| Autor: RA Stefan Hölzemann, München<br />
→ Der Erstattungsanspruch wird auf eine<br />
analoge Anwendung des § 50d Abs. 1<br />
EStG gestützt.<br />
→ Im Rahmen der Prüfung des Erstattungsantrags<br />
soll auch § 50d Abs. 3 EStG<br />
anzuwenden sein.<br />
→ Über die Erstattungsansprüche soll das<br />
nach § 20 Abs. 3 und 4 AO sachlich und<br />
örtlich zuständige Finanzamt, nicht<br />
jedoch das BZSt zu entscheiden haben.<br />
Insbesondere die vom BMF angenommene<br />
analoge Anwendbarkeit von § 50d Abs. 1<br />
und Abs. 3 EStG scheint weitere Rechtsstreitigkeiten<br />
in der Zukunft heraufzubeschwören.<br />
Zu der für die Praxis äußerst bedeutenden<br />
Frage, ob das EuGH-Urteil zu den<br />
Streubesitzdividenden auch Drittstaatswirkung<br />
entfaltet, trifft das BMF hingegen keine<br />
Aussage. Ebenso lässt das BMF die Frage<br />
unbeantwortet, bis zu welchem Zeitpunkt<br />
von der ausländischen Gesellschaft ein<br />
Erstattungsantrag gestellt werden kann.<br />
öBMF vom 27.01.2<strong>012</strong><br />
(EAS 3256)<br />
Kontakt:<br />
StB Dr. Walter Loukota,<br />
Wien<br />
walter.loukota@<br />
wts.at<br />
Veranlagung<br />
öBMF vom 28.02.2<strong>012</strong><br />
(EAS 3268)<br />
Kontakt:<br />
StB Dr. Walter Loukota,<br />
Wien<br />
walter.loukota@<br />
wts.at<br />
Zuständigkeit des Finanzamts<br />
und nicht des BZSt<br />
Anwendbarkeit auf in Drittstaaten<br />
ansässige Dividendenempfänger<br />
ungeklärt<br />
Kontakt:<br />
RA Stefan Hölzemann,<br />
München<br />
stefan.hoelzemann@<br />
wts.de