WTS Journal 03/012 - WTS Aktiengesellschaft ...
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Compliance Tools<br />
Juli-Sitzung des Rechtsausschusses<br />
(JURI) des<br />
Europäischen Parlaments<br />
Deutscher Steuerberaterverband<br />
e.V.<br />
Institut der<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
32<br />
Tax LegaL CoNSuLTINg<br />
2 Fiancial advisory<br />
Rechnungswesen kann ein angemessenes<br />
Compliance Management ermöglichen.<br />
Compliance muss also erst einmal Herz<br />
und Hirn aller Mitarbeiter eines Unternehmens<br />
weltweit erreichen. Compliance<br />
2.0 kann sich auch nicht alleine auf die<br />
eigenen Unternehmensgrenzen beschränken,<br />
sondern muss ganze Wertschöpfungsketten<br />
in vertikaler – bzw. komplexe<br />
Konsortialstrukturen in horizontaler Sicht<br />
im In- wie im Ausland abdecken.<br />
Zu konsequentem (Unternehmens-)<br />
Prozessdenken und systematischem<br />
Einsatz von State-of-the-Art Compliance<br />
Tools und IT-Unterstützung gibt es lang-<br />
In der Sitzung des Rechtsausschusses<br />
(JURI) des Europäischen Parlaments am<br />
09./10.07.2<strong>012</strong> wurde u. a. bezüglich der<br />
Überarbeitung der 4. und 7. EU-Richtlinie<br />
(sog. EU-Bilanzrichtlinien) beraten. In<br />
diesem Zusammenhang hat ein Änderungsantrag<br />
des Abgeordneten Sajjad<br />
Karim, wonach mittelgroße Unternehmen<br />
nicht mehr von der Prüfungspflicht erfasst<br />
sein sollen, zu Diskussionen innerhalb der<br />
Berufsverbände der Steuerberater und<br />
Wirtschaftsprüfer geführt. Bezüglich des<br />
Antrags wurde noch kein Beschluss gefasst.<br />
Mit Schreiben vom 10.07.2<strong>012</strong> hat sich der<br />
Deutsche Steuerberaterverband e.V. gegen<br />
die Abschaffung der Prüfungspflicht für<br />
mittelgroße Unternehmen ausgesprochen.<br />
Begründet wird dies insbesondere mit der<br />
sehr großen wirtschaftlichen Bedeutung<br />
mittelgroßer Unternehmen und dem Wert<br />
der Abschlussprüfung für die verschiedenen<br />
Stakeholdergruppen sowie der<br />
Informations- und Beglaubigungsfunktion<br />
gerade bei mittelgroßen Unternehmen.<br />
Das Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) hat<br />
sich am 16.07.2<strong>012</strong> ebenfalls ablehnend<br />
bezüglich einer Abschaffung der Prüfungspflicht<br />
geäußert. Dabei argumentiert das<br />
IDW insbesondere mit negativen Auswirkungen<br />
auf den Gläubigerschutz und<br />
negativen Folgen für das Vertrauen in die<br />
Güter- und Finanzmärkte. Es weist in diesem<br />
Zusammenhang darauf hin, dass die<br />
wts journal | # 3 | Oktober 2<strong>012</strong><br />
fristig keine Alternative. Eine gehörige<br />
Portion Industrie- und Unternehmensverständnis<br />
bekämpft die vielbeklagte<br />
Über-Bürokratisierung oder fehlgeleitete<br />
operative Hektik im Compliance-(Un-)<br />
Wesen erfolgreich und setzt mit praxisgerechten<br />
Lösungen die richtigen individuellen<br />
Schwerpunkte. Ein mit Augenmaß<br />
konzipiertes und durchgängig integriertes<br />
Compliance Management wird den<br />
Spagat zwischen Effizienz und Effektivität<br />
meistern. Dann bleiben auch Verdruss und<br />
die unweigerlich folgenden sprachlichen<br />
Abwehrreflexe aus – und Compliance<br />
wird kein Terror, sondern unverzichtbare<br />
Tugend.<br />
2a | Diskussion über die Prüfungspflicht mittelgroßer Unternehmen auf EU-Ebene<br />
und in den Berufsverbänden | Autor: StB Nikolaus Färber, München<br />
Prüfungspflicht ein Korrelat zur Haftungsbegrenzung<br />
bei Kapitalgesellschaften und<br />
ihnen gleichgestellten Personenhandelsgesellschaften<br />
ist.<br />
Auch die Wirtschaftsprüferkammer (WPK)<br />
hat sich im Juli 2<strong>012</strong> gegenüber dem<br />
Berichterstatter und Vorsitzenden des<br />
JURI, Klaus-Heiner Lehne, für die Beibehaltung<br />
der Prüfungspflicht für mittelgroße<br />
Unternehmen ausgesprochen. In ihrer<br />
Stellungnahme vom 19.07.2<strong>012</strong> verweist<br />
die WPK auf ihr Schreiben vom 27.04.2009<br />
im Vorfeld der Konsultationen zur Reform<br />
der 4. und 7. EU-Bilanzrichtlinie. In dieser<br />
Stellungnahme verdeutlichte die WPK,<br />
dass den direkten Kosteneinsparungen,<br />
wie beispielsweise das Prüfungshonorar,<br />
negative Auswirkungen auf Unternehmensabläufe<br />
gegenüberstehen könnten.<br />
So kann eine Befreiung von der Prüfungspflicht<br />
bei mittelständischen Unternehmen<br />
zu einer Verschlechterung der internen<br />
Kontrollen führen, da diese Gegenstand<br />
jeder Jahresabschlussprüfung sind. Weiterhin<br />
dürften sich ohne geprüfte Abschlüsse<br />
auch die Kapitalbeschaffungskosten für<br />
mittelgroße Unternehmen erhöhen.<br />
Gemäß den Meldungen des IDW verständigte<br />
man sich auf EU-Ebene beim Treffen<br />
der Berichterstatter und Schattenberichterstatter<br />
zur Änderung der 4. und 7. Richtlinie<br />
am 05.09.2<strong>012</strong> darauf, die Abschaffung der<br />
Prüfungspflicht nicht weiter zu verfolgen.<br />
Integriertes Compliance<br />
Management<br />
Kontakt:<br />
RA Eric Mayer,<br />
München<br />
eric.mayer@wts.de<br />
Wirtschaftsprüfer-<br />
kammer<br />
Prüfungspflicht soll<br />
erhalten bleiben<br />
Kontakt:<br />
Michael Ruth,<br />
München<br />
michael.ruth@wts.de