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ohnungsunternehmen ithmarschen eg - Wohnungsunternehmen ...

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In unserer Reihe „D<strong>ithmarschen</strong><br />

erkunden” wagen wir heute den<br />

Blick über den Tellerrand. Dabei<br />

geht es von Büsum rund 70 km<br />

über die Nordsee nach Helgoland.<br />

Der auffällige Buntsandsteinfelsen,<br />

der rund 61 m aus<br />

dem Wasser ragt, besitzt eine<br />

einmalige Flora und Fauna. Das<br />

milde Hochseeklima der Hauptund<br />

der benachbarten Badeinsel,<br />

das vom nahen Golfstrom<br />

geprägt wird, bietet aber nicht<br />

nur „normalen” Touristen ganzjährig<br />

Erholung. Helgoland ist<br />

vielmehr auch ein quirliger von<br />

vielen gefiederten Nationen besuchter<br />

Rastplatz bei deren<br />

Reise in die Brut- und Überwinterungsgebiete,<br />

die von Ostkanada,<br />

Grönland, Skandinavien<br />

bis nach Afrika und Asien reichen.<br />

Auf diesem „International<br />

Airport” der Zugvogelwelt wurde<br />

vor genau 100 Jahren die „Vogelwarte<br />

Helgoland” g<strong>eg</strong>ründet, die<br />

auch heute noch eine Außenstation<br />

auf Helgoland unterhält.<br />

Ein bisschen seefest sollte man<br />

schon sein, wenn man sich mit<br />

dem weißen Ausflugsschiff von<br />

Büsum aus auf den W<strong>eg</strong> nach Helgoland<br />

macht. Wenn das Wetter jedoch<br />

mitspielt, ist die Überfahrt<br />

schon Erholung und ein tolles Erlebnis.<br />

Wer die Inselstation der Vogelwarte<br />

auf Helgoland besuchen<br />

möchte, sollte einige Tage auf der<br />

Insel verbringen, da es Tagestouristen<br />

aufgrund der späten Besichtigungszeiten<br />

nicht möglich ist, die<br />

Einrichtung zu besuchen. Doch<br />

wer sich ein paar Tage Zeit nimmt,<br />

kann am Nachmittag die Einrichtung<br />

besuchen und wird obendrein<br />

vom Charme des roten Eilands verwöhnt.<br />

Seefestung, Seeräubernest,<br />

einst größter Warenum -<br />

schlagsplatz Eu ro pas, dänische<br />

und britische Herrschaft – die Hel-<br />

goländer Geschich te ist spannend.<br />

Ebenso interessant ist die Historie<br />

der Vogelwarte auf dem Helgoländer<br />

Oberland.<br />

B<strong>eg</strong>onnen hat alles mit der einen<br />

oder anderen vogelkundlichen No -<br />

tiz (Ornithologie), die der Kunstmaler<br />

Heinrich Gätke aufzeichnete,<br />

der 1837 auf die Insel kam. Nachdem<br />

Gätke auf der roten Hochseeinsel<br />

sesshaft wur de, bestimmte<br />

die Ornithologie sein Lebenswerk.<br />

In den Jahren sammelte er viele<br />

Vögel, die er selbst jagte und präparierte.<br />

Er b<strong>eg</strong>ann 1847, ein ornithologisches<br />

Tagebuch zu füh ren.<br />

Schnell verbreiteten sich seine<br />

sensationserr<strong>eg</strong>enden Aufzeichnungen<br />

unter Fachleuten und ließen<br />

Ornithologen aus vielen Ge -<br />

genden nach Helgoland kommen.<br />

Nachdem Helgoland von England<br />

im August 1890 an das Deutsche<br />

Reich übergeben wurde, veräußerte<br />

Gätke seine Vogelsammlung<br />

zusammen mit seiner wissenschaftlichen<br />

Bibliothek an die<br />

Preußische Biologische Anstalt.<br />

Der Grundstein für die Entstehung<br />

Schleswig-Holstein erkunden<br />

International Airport Helgoland<br />

der Vogelwarte war gel<strong>eg</strong>t. Aber<br />

erst 13 Jahre später wurde Dr.<br />

Hugo Weigold mit der Ausführung<br />

von ornithologischen Ar beiten beauftragt.<br />

Sein erster Diensttag, der<br />

1. April 1910, gilt seit dieser Zeit als<br />

„Geburtstag” der Vogelwarte. Mit<br />

Weigold b<strong>eg</strong>ann man die gefangenen<br />

Tiere zu beringen, um bessere<br />

Informationen zu erhalten. Hierzu<br />

mussten die Vögel lebend gefangen<br />

werden, um ihnen dann einen<br />

Ring aus Metall um den Fuß zu le -<br />

gen. Auch heute noch ist auf jedem<br />

Ring eine fortlaufende Nummer<br />

und die jeweilige Beringungszentrale<br />

eingeprägt. Parallel zu diesen<br />

Daten sammelte man Informationen<br />

über vermutliches Alter, Art<br />

und Zustand des Vogels. Auf dem<br />

Helgoländer Oberland wurde dazu<br />

ein biologischer Versuchsgarten<br />

erschaffen, um Zugvögel anzulocken.<br />

Mit ehrenamtlicher Unter -<br />

stützung können Ende der 1930<br />

Jahre jährlich über 100.000 Vögel<br />

mit den Ringen der Vogelwarte versehen<br />

werden. Der zweite Weltkri<strong>eg</strong><br />

stellt die Vogelwarte auf eine<br />

harte Probe. Drei Mitarbeiterinnen<br />

halten den täglichen Fang betrieb<br />

31<br />

Foto: Tim Heusinger Von Wald<strong>eg</strong>ge, Dreamstime.com.

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