(Austria) GmbH bietet: Einfache Arbeitskräfte - Wirtschaftsnachrichten
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Beinahe jeder dritte Leitbetrieb hält in den<br />
Kernaktivitäten seiner Unternehmensgruppe<br />
einen globalen Weltmarktanteil von<br />
mindestens zehn Prozent.<br />
der Betriebe hat sogar in Krisenzeiten zusätzliche<br />
Beschäftigte in Forschung und Innovation<br />
eingestellt“, so Eder. Auch die voestalpine<br />
hat in der Krise die Ausgaben für Forschung<br />
und Entwicklung nicht gekürzt, sondern<br />
bei konstant 110 Millionen Euro gehalten.<br />
„Heuer werden die Ausgaben um zehn<br />
Prozent auf 120 Millionen Euro gesteigert.<br />
Das ist ein neuer Rekordwert“, gibt sich Eder<br />
zuversichtlich. Qualifizierte <strong>Arbeitskräfte</strong><br />
sind, so es nach der IWI-Studie geht, eben der<br />
Top-Standortfaktor für Leitbetriebe in Öster-<br />
Die Förderung von herausragenden Unternehmen<br />
stärkt Zehntausende KMU, die mit<br />
den Leitbetrieben in einer Schicksalsgemeinschaft<br />
verbunden sind.<br />
SALZBURG.<br />
SOZIALER<br />
MODERNER<br />
STABILER<br />
reich, von denen es<br />
laut Gerhard Riemer,<br />
Leiter des Bereiches<br />
Bildung, Forschung<br />
und Innovation der<br />
Industriellenvereinigung,<br />
rund 300 in<br />
Österreich gibt. „Drei<br />
Viertel der großen Industrieunternehmen<br />
berichten bereits von<br />
Problemen, qualifiziertes<br />
Personal in<br />
Zukunftsbereichen<br />
wie Forschung und<br />
Entwicklung, Technik,<br />
Produktion zu<br />
finden“, weiß IV-Präsident<br />
Sorger. „Wir<br />
müssen daher schleunigst die Rahmenbedingen<br />
für Leitbetriebe verbessern“, ist sich Riemer<br />
bewusst. „Die Verfügbarkeit von hochqualifizierten<br />
Mitarbeitern ist das Um und<br />
Auf. Ist dies nicht gegeben, sind die Leitbetriebe<br />
nicht haltbar“, meint Veit Sorger, wobei<br />
er sich auf IV-Hochrechnungen beruft, denen<br />
zufolge in 15 Jahren 500.000 <strong>Arbeitskräfte</strong> in<br />
Österreich fehlen werden. Die Hacklerregelung<br />
möchte Sorger bekanntlich lieber heute<br />
als morgen abschaffen, und die Bildungsreform<br />
gehört dringend vorangetrieben. Denn<br />
„auch in Deutschland tut sich, wenn die heute<br />
45- bis 54-Jährigen in Pension gehen, eine <strong>Arbeitskräfte</strong>lücke<br />
von rund fünf Millionen auf“,<br />
rechnet Sorger vor. Umgemünzt auf Österreich<br />
hieße dies, dass es hierzulande bald eine<br />
halbe Million <strong>Arbeitskräfte</strong> zu wenig gibt.<br />
Hinzu kommt, dass viele Hochqualifizierte<br />
nach Deutschland abwandern. „Wir können<br />
es uns nicht leisten, unsere Leute mit 58 Jahren<br />
in Pension zu schicken. Wir brauchen sie“,<br />
bekräftigt Sorger seine Bedenken. Der Vorwurf,<br />
dass viele Leitbetriebe ältere <strong>Arbeitskräfte</strong><br />
nicht mehr einstellten, sei aber korrekt.<br />
„Wir haben uns wirklich lange so verhalten“,<br />
INDUSTRIE FORDERT DIE POLITIK<br />
WIRTSCHAFT & POLITIK<br />
Als volkswirtschaftliche Multiplikatoren und Innovationsmotoren<br />
sind internationale Leitbetriebe in Österreich künftig<br />
verstärkt zu unterstützen. Nicht zuletzt im Wettstreit gegen<br />
global konkurrierende Konzernstandorte. Neben einer Verbesserung<br />
des Bildungssystems, insbesondere zur Entschärfung<br />
des Nachwuchsproblems in den Bereichen Mathematik,<br />
Informatik, Naturwissenschaften und Technik<br />
(MINT), fordert die Industrie die rasche Umsetzung konkreter<br />
Maßnahmen der FTI-Strategie der Bundesregierung für<br />
Leitbetriebe. Darüber hinaus wäre ein verpflichtender<br />
„Standort-Check“ für alle standortpolitisch relevanten Vorhaben<br />
von Bedeutung. Die Politik sollte bereits im Planungsstadium<br />
mögliche Auswirkungen geplanter Maßnahmen<br />
auf Leit- sowie mittelständische Unternehmen überprüfen,<br />
um auf diese Weise die besten Entscheidungen für<br />
den Standort treffen zu können.<br />
gesteht er ein, „aber wir haben gelernt. Nun<br />
ist Eile geboten, die Hacklerpension abzuschaffen“.<br />
Die Abwanderungsgefahr von Leitbetrieben<br />
aufgrund des Fachkräftemangels<br />
erscheint Sorger größer, als sie wegen der hohen<br />
Kosten zu verlieren. Drastischer drückt<br />
sich dazu voestalpine-Chef Wolfgang Eder<br />
aus, wenn er von einer „perversen Situation“<br />
spricht. „Die Hacklerregelung torpediert unsere<br />
Ambition, unsere Mitarbeiter möglichst<br />
lange im Arbeitsleben zu halten“, sagt er. Bei<br />
der Voest gehen Angestellte in Österreich im<br />
Schnitt mit 60 bzw. 61 Jahren in Pension.<br />
„Uns fehlen qualifizierte Mitarbeiter auf allen<br />
Ebenen“, bekennt Eder. „Daneben gibt es immer<br />
mehr Lehrlinge mit eklatanten Bildungsmängeln“,<br />
wobei er der Lehre mit Matura<br />
skeptisch gegenübersteht. „Die studieren tatsächlich,<br />
nur sie studieren das, was wir am<br />
wenigsten brauchen, etwa Soziologie oder<br />
Politikwissenschaft. Und die Migration kann<br />
den <strong>Arbeitskräfte</strong>mangel nicht wettmachen.<br />
Qualifizierte <strong>Arbeitskräfte</strong> sind längst nach<br />
Großbritannien oder in die USA gegangen,<br />
wo man keine Angst vor Menschen aus Osteuropa<br />
hat.“ Ü<br />
Stv. Landeshauptmann<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2011 17