(Austria) GmbH bietet: Einfache Arbeitskräfte - Wirtschaftsnachrichten
(Austria) GmbH bietet: Einfache Arbeitskräfte - Wirtschaftsnachrichten
(Austria) GmbH bietet: Einfache Arbeitskräfte - Wirtschaftsnachrichten
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Hans Schenner, Susanne Glass, Erwin Stadler, Karin Leeb, Moderation: Sandra Baierl (Kurier) (v.l.n.r.) Foto: WKO/APA-Fotoservice/Lechner<br />
Tourismus in Alpbach<br />
Bei den diesjährigen Alpbacher Wirtschaftsgesprächen war die Bundessparte Tourismus<br />
und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich wieder mit einem eigenen Ar-<br />
beitskreis vertreten. Mit dem Thema „Den Wandel im Tourismus bewältigen – zukunfts -<br />
fähige Strukturen schaffen“ traf sie den Nagel auf den Kopf. Mit mehr als zweihundert<br />
tourismusinteressierten Teilnehmern war der Andrang so groß wie noch nie.<br />
Die österreichischen Tourismusgranden<br />
widmeten sich dabei dem brandaktuellen<br />
Thema des Strukturwandels im Tourismus<br />
auf betrieblicher und auf Destinationsebene.<br />
Universitätsprofessor Gottfried<br />
Haber betonte in seinem Impulsreferat, dass<br />
der Tourismus in Österreich ein wesentlicher<br />
und auch kritischer Wirtschaftsfaktor ist –<br />
nicht nur direkt, sondern auch indirekt durch<br />
Folgeeffekte: „Um im internationalen Wettbewerb<br />
zu bestehen, müssen die Strukturen<br />
laufend und frühzeitig an die Marktbedürfnisse<br />
und Veränderungen in der Branche angepasst<br />
werden.“<br />
Im anschließenden Expertenpanel diskutierten<br />
Praktiker mit den Teilnehmern die Folgen<br />
des Strukturwandels und deren Bedeutung<br />
für die Branche. Susanne Glass, ARD-<br />
Korrespondentin für Österreich, brachte ihre<br />
Außensicht auf das Tourismusland Österreich<br />
ein und betonte, dass die Deutschen in<br />
Österreichern häufig eine ideale Melange aus<br />
Gemütlichkeit, Effizienz, Charme und<br />
Schmäh sehen. „Das ist ja auch der Grund,<br />
warum viele Deutsche so gern Urlaub in<br />
Österreich machen.“<br />
Den Strukturwandel auf betrieblicher Ebene<br />
beleuchtete Karin Leeb vom Hotel Hoch-<br />
schober. Sie sieht fordernde Zeiten auf die<br />
eigentümergeführte Ferienhotellerie zukommen:<br />
„Es gilt, die Innovationskraft zu bewahren,<br />
noch kreativere Mitarbeiter zu finden<br />
und langfristig zu binden, neue Märkte<br />
zu erschließen und unser Produkt und unsere<br />
Dienstleistung laufend zu modernisieren.“<br />
Den Wandel bewältigen –<br />
den Ausstieg ermöglichen<br />
Die Problematik der Betriebsaufgabe dominierte<br />
die Diskussion aus betriebswirtschaftlicher<br />
Sicht. Für den Obmann der Bundessparte<br />
Tourismus und Freizeitwirtschaft,<br />
Hans Schenner, besteht das Dilemma oft darin,<br />
dass ein Betrieb aus unterschiedlichsten<br />
Gründen nicht gewinnbringend weitergeführt<br />
werden kann oder es keinen Betriebsnachfolger<br />
gibt, der Ausstieg aus dem Business<br />
aber aus steuerlichen Gründen zu teuer<br />
ist. Die Folge ist, dass in diese Betriebe<br />
nichts mehr investiert wird und günstige<br />
Preise oft als einzige Marketingidee gesetzt<br />
werden, was das gesamte Preisgefüge und<br />
die Volkswirtschaft belastet. Unterm Strich<br />
kostet das Weiterwurschteln also mehr, als<br />
es bringt. Schenner: „Eigentlich gehören<br />
diese Betriebe vom Markt oder komplett um-<br />
strukturiert. Es müssen Ausstiegsszenarien<br />
geschaffen werden, dass solche Betriebe mit<br />
Würde aufhören können.“<br />
Erwin Stadler von der MGI Steuerberatung<br />
in Radstadt konkretisierte die Forderung von<br />
Branchenvertreter Schenner: Ausstiegsmöglichkeiten<br />
seien eine steuerneutrale Betriebsaufgabe<br />
oder der Verkauf. Dazu müssen die<br />
Gebäudebegünstigung und die Hälftesteuersatzbegünstigung<br />
vom Alter und der Erwerbstätigkeit<br />
losgelöst bzw. der steuerbegünstigte<br />
Verkauf ohne Fristenbindung ermöglicht<br />
werden. Durch eine Förderung für<br />
die Umwandlung der Betriebe oder eine Ertragssteuerbefreiung<br />
könnten neue Strukturen<br />
– etwa Alternativnutzungen der Beherbergungsimmobilien<br />
– geschaffen werden.<br />
Schenner ist überzeugt: „Solche Erleichterungen<br />
beim Ausstieg können den Strukturwandel<br />
jedenfalls positiv beeinflussen. Wir<br />
brauchen diese gesetzlichen Anpassungen,<br />
damit das ,Aufhören mit Würde’ endlich ermöglicht<br />
wird!“<br />
Alle Informationen zum Auftritt der Bundessparte<br />
Tourismus und Freizeitwirtschaft in<br />
Alpbach sowie Fotos finden Sie unter<br />
wko.at/bstf. Ü<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2011 35