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Materialien Leselust- Frauen a. - Evang. Frauen im Kirchenkreis ...

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- 14 –<br />

Lange bleiben ihnen Kinder verwehrt und als Rebekka schwanger ist, erlebt sie eine schwierige<br />

Schwangerschaft. Sie klagt Gott an: „Warum ich? Womit habe ich das verdient?“<br />

Sie erhält eine eigenartige Antwort:<br />

Aus den beiden Kindern in deinem Bauch werden zwei große Völker, zwei die verschiedene Wege<br />

gehen werden - der Größere wird dem Kleineren dienen.<br />

Der erste erhielt den Namen Esau, das bedeutet Roter, sein äußeren Kennzeichen, waren seine roten<br />

Haare. Der Zweite hielt sich an der Ferse des Bruders fest und wurde Jacob, das bedeutet<br />

Fersenhalter, genannt.<br />

Beide sind von Aussehen und Statur, aber auch von Interessen unterschiedlich. Der Ältere, Größere<br />

geht am liebsten auf die Jagd, der Jüngere hält sich bei den <strong>Frauen</strong> auf und hilft bei den Arbeiten der<br />

<strong>Frauen</strong>, also der Landwirtschaft, der Viehhaltung, … in der Nähe der Zelte.<br />

Gütersloher Erzählbibel<br />

Isaak war alt geworden, er war fast blind und blieb in seinem Zelt. Eines Tages beobachtete Rebekka,<br />

dass er Esau zu sich rief. Sie hörte ihn sagen: „Jeden Tag kann es mit mir zu Ende gehen. Geh doch für<br />

mich auf die Jagd und koch mir dann mein Lieblingsessen. Danach will ich dich segnen und dir<br />

versprechen, dass du mein Nachfolger wirst.“ Esau nickte und ging hinaus.<br />

Rebekka erschrakt: „Was nun? Esau darf nicht unser neues Familienoberhaupt werden!“<br />

Sie rief Jacob: „ Stell jetzt keine Fragen, hör auf mich: Dein Vater will Esau, wenn er von der Jagd<br />

zurück ist, zu seinem Nachfolger machen. Los, lauf und hol mir zwei Ziegenböcke aus unserer Herde.<br />

Ich koch Isaak sein Lieblingsessen daraus, du bringst es ihm und dann wird er nach dem Essen dich<br />

segnen.“ „Wie soll das gehen?“, fragte Jacob. „Esau und mich kann man nicht verwechseln. Ich mache<br />

mich lächerlich. Mein Vater wird mich nicht segnen, sondern mich verfluchen, wenn ich tue, was du<br />

sagst.“ Rebekka wurde ungeduldig. „ Das nehme ich schon auf mich. Tu einfach, was ich dir sage.“<br />

Als Jacob mit den Ziegenböcken zurückkehrte, kochte Rebekka sie, verkleidete Jacob mit Esaus besten<br />

Kleidern, band ihm noch die Ziegenfelle um, um seine glatte Haut zu verstecken, drückte ihm das Essen<br />

in die Hände und schob ihn zum Zelteingang. Dann konnte sie nur noch abwarten und hoffen, dass<br />

alles gut ging.<br />

Jacob ging zu Isaak hinein und sprach ihn an: „Vater!“ „Wer bist du, mein Sohn?“ fragte Isaak. Jetzt<br />

kam es drauf an. Jacob holte noch einmal tief Luft. „Ich bin es, Esau. Komm, iss, was ich dir bringe, und<br />

dann segne mich.“ Isaak fragte verwundert: „Aber wie hast du denn so schnell etwas jagen können?“<br />

„GOTT hat mir geholfen“, stotterte Jacob.<br />

„Komm her zu mir!“ Isaak betastete Jacob, roch an seinen Kleidern und hörte auf seine St<strong>im</strong>me.<br />

Schließlich sagte er: „Du sprichst wie Jacob, aber du fühlst dich an und riechst wie Esau. Bist du es<br />

wirklich?“ „Ich bin es.“ Endlich aß und trank Isaak. Dann küsste er Jacob und sprach: „Du riechst wie ein<br />

Mann, der auf den Feldern arbeitet. Genauso soll es bleiben. Deine Felder sollen reiche Ernte bringen.<br />

GOTT soll dir dabei helfen. Dein Bruder und alle anderen sollen tun, was du befiehlst. Wer für dich ist,<br />

dem soll es gut gehen. Wer aber gegen dich ist, dem soll es schlecht gehen.“<br />

Jacob ging schnell aus dem Zelt hinaus. Rebekka hatte ihr Ziel erreicht. Als Esau von der Jagd<br />

zurückkam und mit seinem Essen zu Isaak hineinging, erschrak Isaak fürchterlich: „Ich habe doch<br />

gerade gegessen und gesegnet. Warst das denn nicht du? Wer war derjenige, dessen Essen ich<br />

gegessen habe? Wer derjenige, den ich gesegnet habe?“<br />

Esau schrie auf, er weinte und tobte: „Das war Betrug! Segne auch mich!“ Isaak sprach:“ Du sollst Anteil<br />

am Segen Jacobs haben, von der Fruchtbarkeit des Bodens etwas abgekommen. Doch obwohl du<br />

best<strong>im</strong>men solltest, wirst du tun müssen, was Jacob dir sagt. Eines aber sage ich dir fest zu: Wenn dein<br />

Bruder dich schlecht behandelt, wirst du dich von ihm befreien können!“<br />

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