Materialien Leselust- Frauen a. - Evang. Frauen im Kirchenkreis ...
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• Personale Gewalt – ist in zerstörerischrer oder verletzender Weise gegen körperliche, seelische<br />
oder soziale Integrität von Menschen gerichtet. - weiter Unterscheidung: Häusliche Gewalt –<br />
sexualisierte Gewalt<br />
• Psychische Gewalt – in indirekter Weise, symbolisch, sprachlich, gestisch, durch abwerten,<br />
Beleidigen, Belästigen, Herabsetzen, Demütigen oder Drohen<br />
• Strukturelle Gewalt –Bei struktureller Gewalt gibt es keine personalen Täter, sondern diese Art der<br />
Gewalt wird von Institutionen und Systeme ausgeübt. Es muss die Frage nach sozialer und<br />
politischer Verantwortung gestellt werden, nach sozialer Gerechtigkeit<br />
Die verschiedenen Formen der Gewaltausübung erfolgen unter Ausnutzung von Machtunterschieden<br />
gegen den Willen der Person. Männer demonstrieren durch die Ausnutzung von Gewalt, dass sie<br />
Mädchen und <strong>Frauen</strong> in unserer Gesellschaft überlegen sind. Die Gewalt geschieht individuell, ist aber<br />
Folge eines gesamtgesellschaftlichen Machtgefälles zwischen <strong>Frauen</strong> bzw. Mädchen und Männern.<br />
Einige weitere Fakten:<br />
- Gewalt gegen <strong>Frauen</strong> und Mädchen geschieht in allen Lebensbereichen: Arbeit, Schule,<br />
Kirche, therapeutische Einrichtungen<br />
- <strong>Frauen</strong> und Mädchen werden Opfer von Gewalt überwiegend <strong>im</strong> sozialen Nahbereich, oft in<br />
den eigenen vier Wänden<br />
- Täter sind Männer aus allen Gesellschaftsschichten<br />
- Mit körperlicher, psychischer, sexualisierter Gewalt oder sexuellem Missbrauch demonstrieren<br />
Männer in unserer Gesellschaft ihre Macht, ihren Herrschaftsanspruch und ihre<br />
körperliche Überlegenheit über das „schwache Geschlecht“.<br />
Das Selbstverständnis <strong>im</strong> Handeln der Täter bzw. ihr fehlendes Unrechtsbewusstsein wird deutlich<br />
u.a. in folgender Aussagen:<br />
„<strong>Frauen</strong> wollen aufreizen...seien wir doch ehrlich, wenn Sie in ein Gartenbad gehen und Sie sehen so<br />
eine junge, gut gewachsene Frau..., da muss einem ja irgendwas passieren, wenn man ein halbwegs<br />
normaler Mann ist.“ oder: „Sie soll sich anständig benehmen, dann bin ich der sanfteste Ehemann.“<br />
Die Täter betrachten ihr Verhalten als normal, sehen ihre Tat als Liebesbeweis, meinen, dass es ihr<br />
Recht als Mann sei, ihre Bedürfnisse zu befriedigen.<br />
Was haben Täter davon?<br />
Ein Täter hat mit den sexualisierten Handlungen während des Übergriffs in der Regel eine gewisse<br />
sexuelle Befriedigung, die eng verknüpft ist mit dem Gefühl von Macht und Stärke.<br />
Bemerkung: Auch <strong>Frauen</strong> üben Gewalt in allen oben genannten Formen aus, und auch sie tun dies ,<br />
weil sie dadurch ein Gefühl der Macht und Stärke gewinnen. Auch Männer und Jungen werden Opfer<br />
von Gewalt, aber prozentual verschwindend gering.<br />
Zahlen zum Thema Missbrauch (2000):<br />
- ca. 70% der Opfer von Kindesmissbrauch sind weiblichen Geschlechts<br />
- Sexueller Missbrauch wird zu ca. 95% von Männern verübt<br />
- be<strong>im</strong> Missbrauch von Jungen sind ca. 80% der Täter Männer.<br />
Wieso sind es überwiegend Männer, die sexualisierte Gewalt ausüben?<br />
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