Materialien Leselust- Frauen a. - Evang. Frauen im Kirchenkreis ...
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Es ist festgestellt worden, dass Männer in Angstsituationen ihre Angst am besten unterdrücken können,<br />
wenn sie Gewalt ausüben und ihre Stärke spüren. Angstauslösende Verhältnisse sind z.B.<br />
Arbeitslosigkeit oder Orientierungslosigkeit.<br />
„Aus meiner Sicht gibt es unterschiedliche geschlechtsspezifische Verarbeitungsformen von schweren<br />
inneren Konflikten: <strong>Frauen</strong> verarbeiten ihre psychischen Konflikte eher, indem sie sich zurückziehen<br />
und ihre Agressionen nach innen gegen sich selber richten. Sie reagieren u.a. mit Depressionen,<br />
Eßstörungen oder auch mit selbstverletzendem Verhalten. Die gesellschaftlichen Machtverhältnisse<br />
erlauben es offensichtlich, dass Männer ihre Konflikte auf Kosten der <strong>Frauen</strong> austragen.“<br />
(Sigrid Buber, Leiterin der Beratungsstelle „Gewalt in Familien“, gehört zum Jugendhilfe Verbund der<br />
Diakonie in Düsseldorf, Vortrag „Sexualisierte Gewalt gegen <strong>Frauen</strong> und Kinder“, Landessynode 2000)<br />
Warum lassen <strong>Frauen</strong> das mit sich machen?<br />
<strong>Frauen</strong> wird noch <strong>im</strong>mer vermittelt, dass sie vom Mann abhängig sind, dass sie sich für einen Mann zu<br />
entscheiden haben, der sie schützt und versorgt, dass dieser Mann der Mittelpunkt ihres Lebens ist. Sie<br />
sind finanziell von ihm abhängig, sie sind emotional von ihm abhängig (Liebe), sie fühlen sich für den<br />
Zusammenhang der Familie verantwortlich, nehmen auf ihre Kinder Rücksicht. Die Gesellschaft und die<br />
Kirche (Familienethik) vermitteln ihnen, dass sie etwas Verkehrtes tun, wenn sie sich von ihrem Mann<br />
abwenden. Sie haben Angst vor den Reaktionen von der Familie und Nachbarschaft.<br />
Auswirkungen für die Opfer von sexualisierter Gewalt:<br />
Schwaches Selbstbewusstsein, negatives Selbstbild, sie geben sich sehr häufig die Mitschuld an der<br />
Tat, empfinden große Scham über das, was sie mit sich haben machen lassen. Dabei haben sie oft<br />
nicht <strong>im</strong> Blick, dass der Täter eine Machtposition hatte und sie in Abhängigkeit von ihm standen.<br />
Gesundheitliche Folgen: Ängste, psychosomatische Beschwerden, sexuelle und Beziehungsstörungen,<br />
Ekelgefühle bei körperlicher Berührung, Veränderungen <strong>im</strong> Verhältnis zum eigenen Körper,<br />
Depressionen.<br />
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