Naschen mit 26 Achsen - Verpackungs-Rundschau
Naschen mit 26 Achsen - Verpackungs-Rundschau
Naschen mit 26 Achsen - Verpackungs-Rundschau
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R<br />
VERPACKUNGS-RUNDSCHAU<br />
Produkte · Technik · Trends<br />
�<br />
51. JAHRGANG |D 6935<br />
N o 4 2000<br />
GETRÄNKE<br />
Bitburger in „Bigneck“-PET<br />
VERPACKUNGSDRUCK<br />
Flexodruck für Faltschachteln<br />
ETIKETTIEREN<br />
Stretch-Etiketten<br />
für Milchflaschen<br />
Ein Höchstmaß an Flexibilität<br />
<strong>Naschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>26</strong> <strong>Achsen</strong><br />
Diesen Monat<br />
8 Seiten Stellenmarkt
Foto: Bitburger<br />
TETRA PAK LANDET DEN ERSTEN VOLLTREFFER<br />
Bitte ein PET<br />
Wer sich nicht mehr bremsen konnte,<br />
um die erste PET-Bierflasche von<br />
Tetra Pak zu sehen, der fuhr nach<br />
Schweden. Dort gab es Norrlands<br />
Guld von Spendrups, Stockholm. Wer<br />
Tetra Pak Deutschland kennt, der<br />
wusste seit Dezember 1999, dass<br />
es eine skandinavische Bierlösung<br />
nicht sein kann, wenn man beharrlich<br />
betont, dass man „gute Kontakte zu<br />
Brauereien besitzt“. Bier braucht<br />
gewisse Stabilitätstests, bis sich ein<br />
renommierter Brauer wie Bitburger<br />
auf den Markt wagt. Und diese Tests<br />
waren bereits positiv abgeschlossen,<br />
als Ende letzten Jahres das deutsche<br />
Tetra Pak-Management <strong>mit</strong> Harry<br />
Salonaho an der Spitze das große<br />
Interesse der deutschen Brauindustrie<br />
an seiner Glaskin-Barriere-Flasche<br />
kund tat.<br />
Für Bitburger hieß es jetzt zur<br />
InternorGa in Hamburg: Bitte ein<br />
PET! Und 1500 „Bigneck“-Flaschen,<br />
0,5-Liter-Einweg <strong>mit</strong> einer 38-Millimeter-Mündung,<br />
sind schon am<br />
ersten Tag weggewesen. Gepriesen<br />
wird das neue Trinkerlebnis des<br />
Premium Pilseners aus der großen<br />
Öffnung, auch von Genießern, die<br />
sonst nicht aus der Flasche trinken.<br />
Neu, jung, erlebnisorientiert<br />
Wie uns Matthias Christoffel, Produktmanagement<br />
und Projektleiter<br />
Bigneck bei Bitburger, sagte, folgerte<br />
man die große Trinköffnung aus einer<br />
amerikanischen Studie. Zum Einstieg<br />
in die Kunststoffflasche wollte man<br />
für junge Verbraucher den Focus<br />
von „negativ auf Neugier“ stellen.<br />
„Trinken wie aus Glas plus Erlebnis“,<br />
so Christoffel.<br />
Bitburger beschäftigte sich schon<br />
seit Winter 97/98 <strong>mit</strong> dem Thema<br />
PET für Bier, im Frühsommer ‘98<br />
hatte man dann alle konkurrierenden<br />
Flaschen, alle Technologien schon<br />
einmal begutachtet. Dabei stellte<br />
sich heraus, dass längst nicht alle<br />
Flaschen hielten, was sie versprachen.<br />
Christoffel: „Die Multilayer/<br />
Nylon hat bei uns 3 bis 4 Monate<br />
gehalten.“ Als erstes Ziel sollten<br />
aber 6 Monate Haltbarkeit schon<br />
sein, wenn dann Flaschen in den<br />
Export (momentan 5 Prozent von<br />
4,2 Mio. hl) gehen, will Bit auf 9 bis<br />
12 Monate kommen. Die Entscheidung<br />
für Tetra Pak war eine Entscheidung<br />
für die Flasche und für<br />
den Rang „des Big-Players, <strong>mit</strong> dem<br />
man einen solchen Einstieg wagen<br />
könne“.<br />
90 Prozent des Ausstoßes geht bei<br />
Bitburger in Mehrweg, inklusive Fässer,<br />
davon sei der größte Brocken<br />
die 0,5-Liter-Flasche. PET soll <strong>mit</strong>telfristig<br />
zwischen Einweg-Glas und<br />
der 0,5-Liter-Dose positioniert sein.<br />
Nach sorgfältiger Beobachtung denkt<br />
man später an eigene PET-Linien, die<br />
Bigneck für die Testphase wird jetzt<br />
bei DIS in Holland lohnabgefüllt. Sollte<br />
Bitburger sich endgültig für PET<br />
entscheiden, dann kämen auch eigene<br />
Linien in Frage. Die sollten aber<br />
PET und Dosen füllen können.<br />
40 Gramm Flasche<br />
Nach Auskunft von Espen Mile, verantwortlich<br />
für die Kunststoffdivision<br />
bei Tetra Pak, hat Bitburger eine eigene<br />
Form bekommen, eine Wunschflasche,<br />
die eben wie eine Bierflasche<br />
aussieht. Trotzdem ist die klein wirkende,<br />
stabile Flasche nur 40 Gramm<br />
schwer. Die „Marketing-Mündung“<br />
wird von einem Bericap-Kunststoff-<br />
Schraubverschluss <strong>mit</strong> Scavenger-<br />
Einlage sicher verschlossen, auch<br />
der Sauerstoff im Kopfraum wird<br />
so abgefangen. In Darmstadt könne<br />
man momentan 12000 PET-Flaschen<br />
pro Stunde produzieren. Das Bitburger<br />
Premium Pilsener, da<strong>mit</strong> wurde<br />
etwa neun Monate getestet, sei<br />
völlig normal hergestellt, nicht pasteurisiert,<br />
und würde nach sechs<br />
Monaten keine Beeinträchtigung zeigen,<br />
so Mile.<br />
Die Flaschen seien <strong>mit</strong> Glas in puncto<br />
Preis noch nicht vergleichbar, etwa<br />
1,5-fach teurer als eine Mehrweg-<br />
Editorial<br />
Glasflasche im gleichen Füllvolumen.<br />
Allerdings sei der PET-Preis momentan<br />
<strong>mit</strong> 2,10 bis 2,15 DM pro<br />
Kilogramm sehr teuer. Zu den deutschen<br />
Brauereien, die sich außerdem<br />
noch <strong>mit</strong> PET beschäftigen, wollte<br />
Mile nicht konkret werden. Interesse<br />
gebe es bei viel mehr als fünf Brauern,<br />
die Holsten Brauerei werde es<br />
wohl nicht <strong>mit</strong> einer Glaskin-Lösung<br />
probieren.<br />
Die aufmerksamen Beobachter haben<br />
also Recht gehabt, als sie Tetra<br />
Pak gute Noten bei der ersten PET-<br />
Präsentation in Deutschland gaben.<br />
Die jahrzehntelange Erfahrung <strong>mit</strong><br />
Kartonverbundpackungen im Milchund<br />
Saftbereich, ohne Zutritt zu<br />
CO 2-haltigen Getränken, schon gar<br />
nicht Bier, haben dem Unternehmen<br />
keine Probleme bei der Eroberung<br />
neuer Märkte bereitet. Eher scheint<br />
sich die große Erfahrung eines Big-<br />
Players, siehe Zitat Bitburger, durchzusetzen.<br />
Die zweite Stufe könnte Tetra<br />
Pak zünden, wenn sie komplette<br />
Linien anbietet und wenn sie ihr<br />
gesamtes internationales Aseptik-<br />
Know-how in eine Flasche packt.<br />
Es gibt große weltweit tätige Brauer<br />
in Europa und USA, die nur auf eine<br />
solche Flasche warten.<br />
Norbert Sauermann<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 3
„Mit Logistics<br />
drucken wir pro<br />
Stunde 100 Bogen<br />
mehr.“<br />
Wolfgang Häußler<br />
4<br />
Inhalt <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Seite 14<br />
Stretch-Etiketten<br />
für Milchflaschen<br />
„Mit den verkauften<br />
Wursthüllen könnte<br />
man die Erde sportfeldbreit<br />
umwickeln.“<br />
Dr. Walter Niederstätter<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Seite 50<br />
Titelthema<br />
<strong>Naschen</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>26</strong> <strong>Achsen</strong><br />
Endverpackungsanlage für bis zu 40 Pralinentrays von Schubert für<br />
das Nestlé-Werk im schweizerischen Broc. Welch technische Leistung<br />
sich hinter der <strong>Verpackungs</strong>linie verbirgt, wird erst bei genauerem<br />
Hinsehen deutlich.<br />
Durch einen neuartigen<br />
Marketingschritt<br />
versucht ein Abfüller,<br />
neuen Schwung in<br />
einen konventionellen<br />
Markt zu bringen.<br />
Seite 46<br />
„Wenn der Begriff<br />
CEN-<strong>Verpackungs</strong>normen<br />
fällt, bekommen<br />
viele glasige Augen.“<br />
Julian Carroll<br />
Seite 59<br />
Titelthema<br />
12 <strong>Naschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>26</strong> <strong>Achsen</strong><br />
Ein Höchstmaß an Flexibilität auf engstem Raum<br />
Nachrichten<br />
6 Personalien<br />
8 Wirtschaftsinformationen<br />
<strong>Verpackungs</strong>druck<br />
Seite12<br />
14 Faltschachteldruck nonstop<br />
CP 2000 plus Logistics = Integration auf allen<br />
Ebenen<br />
20 Flexodruck für Faltschachteln<br />
Meilensteine: Flexo springt im drupa-Rhythmus<br />
<strong>26</strong> Investitionen als ein Muss<br />
<strong>Verpackungs</strong>druck: Die neuen Medien eröffnen<br />
neue Märkte<br />
Seite28<br />
Alles ist möglich,<br />
alles ist<br />
salonfähig!<br />
Druckmuster auf<br />
G-Welle – Direktdruck<br />
für Frühstückscerealien.
32 Inline-Drucken und -Herstellen<br />
W&H präsentiert zur drupa erstmals die<br />
Novoflex Cartoline<br />
34 Virtuell falten und gestalten<br />
Neue Dimensionen zur <strong>Verpackungs</strong>entwicklung<br />
und für die Stanzformenherstellung<br />
BDVI-Mitteilungen<br />
42 Verpackungen auf dem Prüfstand<br />
BDVI/DVI-Regionalgruppe Südost besuchte das<br />
Ingenieurbüro für Verpackung in Dresden<br />
Etikettieren/Kennzeichnen<br />
44 Kompetenz in Food Coding<br />
Willett auf der Anuga FoodTec<br />
46 Stretch-Etiketten für Milchflaschen<br />
Gerüstet für den Weg ins 21. Jahrhundert<br />
Lebens<strong>mit</strong>tel<br />
48 In durchlässiger Hülle<br />
Weichkäse will offen nach allen Seiten sein<br />
50 Die nahtlose Verpackung<br />
Innovations-Gold für Wursthüllen-Hersteller<br />
Packstoffe/Pack<strong>mit</strong>tel<br />
54 Qualitätssicherung für <strong>Verpackungs</strong>systeme<br />
Dünnschliffe zeigen das kleinste Detail<br />
57 Wolf, Bär und Spagetti<br />
59 Auswirkungen der neuen CEN-Normen<br />
61 Rot für Rinder - blau für Schafe<br />
Partnerschaft bei der <strong>Verpackungs</strong>entwicklung<br />
Rubriken<br />
3 Editorial<br />
6 Ausgepackt<br />
41 Aus dem Handel<br />
42 BDVI-DVI-Termine<br />
43 Veranstaltungskalender<br />
64 Produkt-<strong>Rundschau</strong><br />
66 Leser-Service-Seite<br />
Französicher Weichkäse,<br />
verpackt in traditionellem<br />
<strong>Verpackungs</strong>material aus<br />
Cellophane und Wachslaminat,<br />
reift im Regal<br />
weiter.<br />
Seite48<br />
Unsere Internetadresse:<br />
http://www.verpackungsrundschau.de<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 5
6<br />
Nachrichten<br />
+++ NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++<br />
ACHILLES Das im Bereich Papierveredelung tätige Unternehmen meldet für 1999 eine Umsatzsteigerung um sieben Prozent<br />
auf 108 Millionen DM. Gleichzeitig kündigte die Celler Unternehmensgruppe Investitionen in Höhe von zehn Millionen DM für<br />
2000 an. • BECK & CO Die Brauerei gab den Verkauf ihrer 100-prozentigen Tochtergesellschaft Nienburger Glas, Nienburg/<br />
Weser bekannt. Beck setzt statt dessen auf international ausgerichtete Aktivitäten im Getränkebereich. • GREINER VERPACKUNGEN<br />
Der österreichische <strong>Verpackungs</strong>hersteller hat die Schweizer Sandherr Packungen AG übernommen.<br />
Im White-Cap-Werk<br />
in Niepolomice<br />
werden jährlich<br />
1,5 Mrd. Verschlüsse<br />
gefertigt.<br />
SCHMALBACH-LUBECA<br />
Zugang zu neuen Marktsegementen<br />
„Für Schmalbach-Lubeca ist Polen<br />
das Tor zum Osten“, erklärte<br />
Hanno C. Fiedler, Vorstandsvorsitzender<br />
der Schmalbach-Lubeca<br />
AG, anlässlich einer Besichtigung<br />
des neuen White-Cap-Werkes in<br />
Niepolomice. Der Ratinger <strong>Verpackungs</strong>konzern<br />
sieht Wachstumspotenziale<br />
in Osteuropa.<br />
Auch im vierten Jahr in Folge konnte<br />
der <strong>Verpackungs</strong>riese das Ergebnis<br />
der regulären Geschäftstätigkeit verbessern.<br />
Das operative Ergebnis<br />
(EBITDA) stieg von 616 Mio. DM in<br />
1998 auf 669 Mio. DM. Dieses Ergebnis<br />
sei auf die positive Entwicklung<br />
des Geschäftsbereichs PET<br />
zurückzuführen, so Fiedler.<br />
Der <strong>Verpackungs</strong>konzern rechnet für<br />
2000 <strong>mit</strong> einem Umsatzplus, das in<br />
den Bereichen PET-Verpackungen<br />
und White-Cap-Verschlüssen sogar<br />
zweistellig ausfallen könnte. Im PET-<br />
Bereich werde sich die Substitution<br />
anderer <strong>Verpackungs</strong><strong>mit</strong>tel durch<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Foto: Schmalbach-Lubeca<br />
PET fortsetzen. Fiedler: „Zusätzlich<br />
werden Produktinnovationen den Zugang<br />
zu neuen Marktsegmenten ermöglichen.“<br />
Im White-Cap-Segment, das 1999<br />
einen Anteil von 20 Prozent am Konzernumsatz<br />
hatte (zum Vergleich:<br />
PET-Verpackungen: 43 Prozent; Getränkedosen:<br />
37 Prozent), verzeichnete<br />
der <strong>Verpackungs</strong>riese eine steigende<br />
Nachfrage nach Kunststoffverschlüssen<br />
in Nordamerika.<br />
Trotz des noch ungeklärten Eigentümer-Wechsels<br />
sieht sich das Unternehmen<br />
nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden<br />
strategisch gut<br />
positioniert, um auch in Zukunft<br />
weiter zu wachsen. Ob es noch in<br />
diesem Jahr zu einer Eigentümer-<br />
Entscheidung kommt, sei jedoch<br />
fraglich. Fiedler verwies auf die geplante<br />
Steuerreform, die steuerfreie<br />
Veräußerungen ab 2001 vorsehe.<br />
Möglich sei unter anderem der Zusammenschluss<br />
zu einem größeren<br />
<strong>Verpackungs</strong>konzern, den theoretischen<br />
Börsengang halte er dagegen<br />
für unwahrscheinlich.<br />
Der Konzern kündigte weiterhin an,<br />
den Geschäftsbereich PET Containers<br />
Europe/Asia zu restrukturieren.<br />
Investitionen in Höhe von über<br />
200 Millionen DM seien in den kommenden<br />
beiden Jahren geplant, um<br />
40 bestehende Spritzgussmaschinen<br />
durch neue Anlagen zu ersetzen<br />
und zusätzlich in neue Anlagen zu<br />
investieren, hieß es aus Ratingen.<br />
Im Markt für PET-Verpackungen<br />
ist Schmalbach-Lubeca eigenen Angaben<br />
zufolge weltweit die Nr. 1 <strong>mit</strong><br />
Marktanteilen von 22 Prozent in<br />
Europa und 14 Prozent in Nordamerika.<br />
mo<br />
AUSGEPACKT<br />
Hungrige Redaktion<br />
Redaktionen sind immer hungrig,<br />
nach Informationen natürlich,<br />
hin und wieder nimmt die<br />
VR-Redaktion aber auch feste<br />
Nahrung zu sich. So war das<br />
jedenfalls geplant: In den schönen<br />
neuen E-Commerce-Zeiten<br />
also fröhlich ein Frühstück für<br />
Alle bestellt, weil unser erster<br />
Recherche-Ansatz nicht stattfinden<br />
konnte, weil keine <strong>Verpackungs</strong>bildchen<br />
zum Produkt.<br />
Aber, bei der Gelegenheit,<br />
also gut, die Bestellung<br />
von 39,80 DM ging sofort raus,<br />
der Tourenplan sagte allerdings,<br />
die Fahrer kommen nur dienstags<br />
und donnerstags. Also<br />
nächsten Dienstag! Am nächsten<br />
Tag ein Anruf: Der Fahrer<br />
könnte schon am Montag? Wir<br />
aber nicht, weil auf ganz wichtigen<br />
Veranstaltungen! Na gut,<br />
dann am Dienstag aber früher,<br />
so gegen 16.00 Uhr? Keine VRtypische<br />
Frühstückszeit, aber<br />
O.K.<br />
Am Dienstag keine feste Nahrung<br />
zu uns genommen, ist<br />
leider auch so geblieben, denn<br />
es kam kein Fahrer. Schließlich<br />
ein entschuldigender Anruf<br />
des E-Commercers, technische<br />
Panne, leider, leider,<br />
aber nächste Woche. VR-Redaktion:<br />
Ach, lassen Sie’s mal,<br />
wir wollten doch eigentlich nur<br />
Bildchen angucken auf Ihrer<br />
Homepage. Entwaffnende Antwort<br />
der Lieferkette: Ob dort<br />
Verpackungen zum Produkt abgebildet<br />
sind?, ich habe unsere<br />
Homepage noch nie gesehen!<br />
ns ■
8<br />
Nachrichten<br />
Wechsel der Geschäftsführung beim BDVI/DVI<br />
Mitte März übernahm Sonja Hoffmann die<br />
Geschäftsführung des Deutschen <strong>Verpackungs</strong>instituts<br />
e.V. (DVI) und des Bundes Deutscher <strong>Verpackungs</strong>ingenieure<br />
e.V. (BDVI) in Berlin. Sie tritt<br />
die Nachfolge von Christine Burgard an, die nach<br />
zweijähriger Tätigkeit eine neue Herausforderung<br />
gesucht hat.<br />
Die zukünftige Geschäftsführerin hat sowohl einen<br />
verpackungstechnischen als auch einen wirt-<br />
Sonja Hoffmann schaftswissenschaftlichen Hintergrund: Sie absolvierte<br />
Studien der <strong>Verpackungs</strong>technik und<br />
des Wirtschaftsingenieurwesens in Berlin. Berufliche Erfahrung bringt<br />
sie durch ihre Tätigkeit in Vertrieb und Marketing bei einem international<br />
agierenden Kunststoffspritzgussunternehmen <strong>mit</strong>. Sie verfügt über<br />
sehr gute Fremdsprachenkenntnisse und weit reichende Erfahrung in<br />
der Organisation und Durchführung von Marketingaktivitäten, insbesondere<br />
von Messen. Um die Geschäftsführung reibungslos übergeben<br />
zu können, haben Burgard und Hoffmann bereits in den letzten<br />
Wochen effektiv zusammengearbeitet. Christine Burgard kehrt nach<br />
Frankfurt zurück, wo sie sich neuen beruflichen Herausforderungen<br />
stellt. Durch ihre Mitgliedschaft im BDVI wird sie den Vereinen auch<br />
in Zukunft verbunden bleiben.<br />
Dr. Michael ten<br />
Hompel (li.)<br />
und Prof. Dr.-Ing.<br />
Axel Kuhn.<br />
Prof. Dr.-Ing. Axel Kuhn ist zum neuen geschäftsführenden<br />
Leiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und<br />
Logistik IML in Dortmund ernannt worden. Als neues Mitglied<br />
der Institutsleitung übernimmt Dr. Michael ten<br />
Hompel die Leitung des Geschäftsbereiches Materialflusssysteme.<br />
Beide treten die gemeinsame Nachfolge<br />
von Prof. Dr. Reinhardt Jünemann an, der neue Aufgaben<br />
als Geschäftsführer der Projekt Ruhr GmbH übernimmt.<br />
Dieter Rademacher leitet ab 1. Oktober 2000 den Unternehmensbereich SIG Combibloc und wird in dieser Funktion gleichzeitig Mitglied<br />
der SIG-Konzernleitung. Rademacher, der zuvor den Geschäftsbereich Flüssigkeitsverarbeitung bei CEA AG leitete, übernimmt die<br />
Aufgabe von Dr. Roman Boutellier, der neben seiner Aufgabe als Vorsitzender der Konzernleitung zusätzlich ad interim seit Jahresbeginn<br />
den größten Unternehmensbereich führte. � Generationswechsel bei AJS-Verpackung in Wuppertal: Als Vertreter der fünften<br />
Generation sind Harald und Welf Heinrich Jung in die Geschäftsführung des Unternehmens eingetreten, das sich auf die Herstellung<br />
von Pharmazie- und Kosmetikverpackungen spezialisiert hat. Harald Jung, der das Ressort Produktion leiten wird, und Welf H. Jung,<br />
der zukünftig für den Vertrieb verantwortlich zeichnet, lösen die vierte Führungsgeneration des Familienunternehmens ab. � Edgar<br />
Ruf, Mitbegründer und ehemaliger Gesellschafter der Düsseldorfer Design-Agentur Brösske, Meyer & Ruf, hat einen Lehrauftrag an der<br />
FH Düsseldorf erhalten, Ruf unterrichtete bereits an der Universität Witten/Herdecke. � Verstärkung im Hamburger Institut für<br />
Packungsdesign (IFP): Birgit Bachmann arbeitet zukünftig als Art-Direktorin für Eduscho, Dr. Oetker und Wella. Matthias Ribbe, zuvor<br />
bei TBWA Hamburg tätig, tritt als Neugeschäfts-Direktor an. Art-Direktorin Georgia Küter kümmert sich um Bahlsen und Stollwerck.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Eltex gehört jetzt zu<br />
ITW<br />
Eltex Elektrostatik-GmbH wurde von<br />
ITW (Illinois Tool Works) übernommen.<br />
ITW ist <strong>mit</strong> mehr als 400 dezentralen<br />
Einzelfirmen in 36 Ländern<br />
tätig. 5,6 Mrd. US $ wurden von insgesamt<br />
29000 Mitarbeitern erzielt,<br />
speziell im Bereich technischer Komponenten<br />
und industrieller Systeme.<br />
Auf angewandte Elektrostatik im<br />
Druck- und Kunststoffbereich spezialisiert,<br />
gehört Eltex dem ITW-Unternehmensbereich<br />
„Static Control and<br />
Air Products“ an.<br />
In zwei Unternehmen<br />
aufgeteilt<br />
Der holländische Lieferant von logistischen<br />
Systemen und Abfüllsystemen<br />
für die Nahrungs<strong>mit</strong>tel- und Getränkeindustrie,<br />
Stork BP&L, Raamsdonksveer,<br />
wurde in zwei selbstständige<br />
Unternehmen aufgeteilt. Mit<br />
dieser Maßnahme soll noch schneller<br />
auf die vom Markt geäußerten Anforderungen<br />
reagiert werden, so das<br />
Unternehmen.<br />
Mit etwa 100 Mitarbeitern wird sich<br />
Stork Bottling Systems auf die Lieferung<br />
rotierender Abfüllmaschinen<br />
sowie kompletter Abfülllinien für Molkereiprodukte,<br />
Säfte, Spirituosenund<br />
Öle konzentrieren. Stork Csi (300<br />
Mitarbeiter) richtet sich <strong>mit</strong> betriebslogistischen<br />
Komplettlösungen an<br />
Verbrauchsgüterhersteller. Das Unternehmen<br />
liefert beispielsweise ein<br />
System, <strong>mit</strong> dem Rollcontainer automatisch<br />
beladen werden können.
10<br />
Nachrichten<br />
Mehrweganteil weiter gesunken<br />
Aktuelle Erhebungen der Gesellschaft für <strong>Verpackungs</strong>marktforschung (GVM) haben ergeben,<br />
dass der Mehrweganteil bei Getränkeverpackungen erneut gesunken ist. Wie das Bundesministerium<br />
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit BMU in Berlin bekannt gab,<br />
lag der Mehrweganteil 1998 bei nur noch bei 70,13 Prozent gegenüber 71,33 Prozent im Jahr<br />
zuvor. Da<strong>mit</strong> ist die von der <strong>Verpackungs</strong>ordnung vorgegebene Mehrwegquote von 72 Prozent<br />
das zweite Mal in Folge nicht erreicht worden.<br />
Wie im Vorjahr löst das Unterschreiten 1998 erneut eine Nacherhebung der Quote über einen<br />
Zeitraum von 12 Monaten aus. Das BMU rechnet da<strong>mit</strong>, dass die Nacherhebung für 1997, die<br />
bis Ende Januar erfolgte und deren Ergebnis bis Ende 2000 vorliegen wird, eine Pfandpflicht<br />
in der zweiten Jahreshälfte 2001 auslösen wird.<br />
Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat seine Bereitschaft signalisiert, auch über alternative<br />
Regelungen zu diskutieren. Allerdings kämen nur solche Modelle in Frage, die Mehrwegsysteme<br />
stabilisieren und fördern. „Ein schlichtes Absenken der 72-Prozent-Quote auf rund<br />
62 Prozent, wie von der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Martini im Bundesrat vorgeschlagen,<br />
würde die Mehrwegsysteme existenziell bedrohen“, sagte Trittin.<br />
MOLKEREI MÜLLER MILCH<br />
Investmentgruppe<br />
steigt bei Pharmahersteller<br />
ein<br />
Die Pharbil Pharma GmbH, nach eigenen<br />
Angaben zweitgrößter deutscher<br />
Lohnhersteller im Pharma-Bereich,<br />
schließt sich einer weltweit<br />
tätigen Investmentgruppe an. Global<br />
Health Care Partners (GHCP) und<br />
Donaldson, Lufkin & Jenrette Merchant<br />
Banking Partners II, L.P. heißen<br />
die neuen Teilhaber, <strong>mit</strong> denen sich<br />
der Lohnhersteller über den Zusammenschluss<br />
geeinigt hat.<br />
Pharbil Pharma unterhält Niederlassungen<br />
in Göttingen und Bielefeld.<br />
Neben Pharmazeutika in diversen<br />
Konsistenzen umfasst das Angebot<br />
Entwicklungsservice, die Herstellung<br />
von Klinikmustern sowie Logistik-<br />
Dienstleitungen.<br />
Beschwerde wegen Wettbewerbsverstoßes<br />
Der Lizenzvertrag der Duales System Deutschland AG verhindere einen Wechsel zur Konkurrenz.<br />
Diesen Vorwurf hat die Molkerei Müller Milch in einer schriftlichen Beschwerde beim<br />
Bundeskartellamt in Bonn erhoben. Nach Ansicht der Molkerei hindere das Recyclingsystem<br />
„Grüner Punkt“ andere Anbieter am Marktzutritt. „Es gibt Anbieter, die günstiger arbeiten.<br />
Deshalb wollen wir zumindest Teilmengen unserer Verpackungen aus dem grünen Punkt<br />
herausnehmen“, sagt Theobald Müller. Es sei aber nicht einzusehen, die Gesamtmenge an<br />
Verpackungen zu lizensieren, wenn lediglich nur ein Teil vom DSD entsorgt würden, so Müller.<br />
Angaben des Bundeskartellamts zufolge liegen sieben weitere Beschwerden gegen das Duale<br />
System vor, die zur Zeit geprüft werden.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Neuordnung<br />
Die Krones AG, Neutraubling, hat<br />
den Vertrieb von Abfüll-, Etikettierund<br />
<strong>Verpackungs</strong>maschinen für die<br />
Branchen Pharma, Chemie, Health-<br />
Care, Food und Non-Food sowie<br />
sonstige <strong>Verpackungs</strong>anwendungen<br />
unter ‘Kettner Packaging Solutions’<br />
neugeordnet. Das erreichbare Marktvolumen<br />
bezifferte das Unternehmen<br />
Umleitung zu Millenium Capital<br />
Die Sachsenring Automobiltechnik<br />
AG wollte zum 30.06.2000 insgesamt<br />
93,1 Prozent der stimmberechtigten<br />
Stammaktien der Jagenberg<br />
AG übernehmen. Wie SAG, Zwickau,<br />
die Wiege von Auto Union, Horch<br />
U.S. Can hat May übernommen<br />
Der US-amerikanische Hersteller von<br />
Stahl- und Kunststoffbehältern U.S.<br />
Can Corporation, Oak Brook, hat<br />
das in Erftstadt, Nordrhein-Westfalen,<br />
ansässige <strong>Verpackungs</strong>unternehmen<br />
May Verpackungen übernommen.<br />
Die Tochtergesellschaft der May Holding<br />
Group produziert in Deutschland<br />
und Dänemark Tierfutter- und Spezialverpackungen<br />
sowie Aerosoldosen,<br />
vorwiegend für Schlagsahne. USC<br />
baut <strong>mit</strong> dieser Akquisition seine Präsenz<br />
auf dem europäischen Markt<br />
aus.<br />
<strong>mit</strong>tel- und langfristig auf etwa 600<br />
Mio. DM. Die Zuordnung zur eigenen<br />
Tochter Kettner GmbH begründete<br />
das Unternehmen da<strong>mit</strong>, dass das<br />
Potenzial der Pack- und Palettiermaschinen<br />
und der Transportsysteme für<br />
diese Märkte am größten ist. Zudem<br />
hatte Kettner in der Vergangenheit bereits<br />
viele dieser Industrien betreut.<br />
und Trabant, der VR <strong>mit</strong>teilte, tritt<br />
die Millenium Capital GmbH & Co.<br />
(MC/München) in die Verträge ein.<br />
Drei SAG-Vorstände sind dort u. a.<br />
aktiv. SAG will sich auf das Kerngeschäft<br />
als Automobilzulieferer konzentrieren,<br />
in MC sind dann die SAG-<br />
Beutelschweißmaschinen <strong>mit</strong> ca. 40<br />
Mio. DM Umsatz und die Jagenberg-<br />
Maschinen (Kampf, Lemo, Diana, Jagenberg<br />
Papiertechnik, Jagenberg<br />
Maschinenbau und alle Auslandstöchter)<br />
<strong>mit</strong> rund 720 Mio. DM Umsatz<br />
und <strong>26</strong>00 Mitarbeitern. Nach<br />
Angaben der Rheinmetall AG bleibt<br />
der Verkauf der Jagenberg-<strong>Verpackungs</strong>technik<br />
(ca. 200 Mio. DM<br />
Umsatz <strong>mit</strong> A+F, Erca und Autoprod)<br />
an die IWKA davon unberührt. Die<br />
Tochtergesellschaften Jagenberg sollen<br />
1999 bei Rheinmetall 54 Mio. DM<br />
Verlust gemacht haben. ns
Deutscher <strong>Verpackungs</strong>wettbewerb<br />
Der 23. Deutsche <strong>Verpackungs</strong>wettbewerb<br />
2000 ist nun offiziell ausgeschrieben.<br />
Teilnahmeunterlagen sind<br />
beim Deutschen <strong>Verpackungs</strong>institut<br />
e.V. (DVI) in Berlin erhältlich.<br />
Anmeldeschluss ist der 21. Juli 2000.<br />
Teilnehmen können Hersteller, Verwender<br />
und Gestalter von Packstoffen,<br />
Pack<strong>mit</strong>teln und Packhilfs<strong>mit</strong>teln,<br />
von Einzel-, Sammel- und Displayverpackungen<br />
sowie Hersteller<br />
von <strong>Verpackungs</strong>maschinen.<br />
Außer den Vorgenannten können<br />
sich Schüler, Auszubildende und<br />
Studenten <strong>mit</strong> ihren Arbeiten in der<br />
Kategorie „Prototypen“ beteiligen.<br />
Für den Nachwuchs wird dieses<br />
Technische Lösungen<br />
Das „Handbuch Maschinensicherheit“<br />
beantwortet ausgewählte Detailfragen<br />
und hält technische Lösungen<br />
für die Umsetzung europäischer<br />
Anforderungen am Beispiel<br />
der <strong>Verpackungs</strong>maschinen und<br />
Maschinen des Nahrungs<strong>mit</strong>telgewerbes<br />
bereit.<br />
Das stark gewachsene Interesse an<br />
Sicherheits- und Umweltschutzproblemen<br />
und nicht zuletzt die Vorgaben<br />
der Europäischen Union rücken<br />
die Belange der Maschinensicherheit<br />
immer mehr in den Mittelpunkt der<br />
Bemühungen um die Unversehrtheit<br />
SIG küsst viele Frösche<br />
„Eine nicht ganz einfache Situation“,<br />
sieht für das vergangene Geschäftsjahr<br />
der SIG CEO Dr. Roman Boutellier.<br />
Der Umsatz der AG lag bei<br />
1,95 Mrd. sfr nach 1,951 Mrd. sfr im<br />
Vorjahr. Das Betriebsergebnis liegt<br />
bei –39 Mio. sfr, nach Restrukturierungsaufwand.<br />
SIG Combibloc<br />
und SIG Pack bringen zusammen<br />
82 Prozent des Umsatzes, Combibloc<br />
1,185 Mrd. sfr (Vorjahr: 1,145 Mrd.)<br />
<strong>mit</strong> einem nicht zufrieden stellenden<br />
Ergebnis von 91 Mio. sfr, das Boutellier<br />
verdoppelt sehen möchte. Der<br />
Jahr ein <strong>mit</strong> 4000 DM dotierter Förderpreis<br />
vergeben. Parallel zum <strong>Verpackungs</strong>wettbewerb<br />
findet auch<br />
dieses Jahr wieder ein <strong>Verpackungs</strong>design-Wettbewerb<br />
statt. Mit dem<br />
Deutschen <strong>Verpackungs</strong>design-Wettbewerb<br />
wird den im <strong>Verpackungs</strong>bereich<br />
tätigen Auftraggebern, Designern,<br />
Grafikdesignern, Teams und<br />
Agenturen ein eigenständiges Forum<br />
zum Leistungsvergleich, Ideen- und<br />
Gedankenaustausch geboten.<br />
Die Preisverleihung findet am 3. Oktober<br />
2000 im feierlichen Rahmen im<br />
Vorfeld der Eröffnung der FachPack<br />
(4. - 6. Oktober 2000) auf dem Nürnberger<br />
Messegelände statt.<br />
des Menschen beim Umgang <strong>mit</strong><br />
technischen Erzeugnissen. Das auf<br />
einer EG-Richtlinie beruhende Produkthaftungsrecht<br />
überträgt dem<br />
Hersteller von technischen Geräten<br />
und Maschinen neue Pflichten und<br />
eine höhere Verantwortung im Vergleich<br />
<strong>mit</strong> dem bisherigen deutschen<br />
Recht. Das Handbuch wird regelmäßig<br />
ergänzt und vervollständigt,<br />
um stets den aktuellen Stand zu<br />
repräsentieren. Es ist erhältlich über<br />
den Jedermann-Verlag, Heidelberg,<br />
Fax 06221/27870, und kostet 138,–<br />
DM.<br />
SIG Pack Umsatz stagnierte <strong>mit</strong><br />
399 Mio. sfr (Vorjahr: 405 Mio.) bei<br />
–9 Mio. sfr im Betriebsergebnis, hier<br />
sollen verstärkt Maschinen für Nonfood-Anwendungen<br />
gebaut werden<br />
sowie nur noch ertragsstarke Angebote<br />
hereingeholt werden.<br />
Auf der Suche nach geeigneten Kandidaten,<br />
um in das PET-Geschäft einzusteigen,<br />
will die SIG AG bis zu<br />
500 Mio. sfr einsetzen. Boutellier<br />
weiß, „das er viele Frösche küssen<br />
muss, bis er den richtigen Prinzen<br />
findet“. ns<br />
Foto: Gallus<br />
Namenswechsel<br />
Der PLM-Konzern ändert zum 1. April 2000 seinen<br />
Namen in „Rexam Beverage Packaging“. PLM gehört<br />
bereits seit Februar ’99 zur internationalen<br />
<strong>Verpackungs</strong>gruppe Rexam.<br />
Rexam Beverage Packaging ist die größte der fünf<br />
Rexam-Divisionen und unterhält 14 Produktionsstätten<br />
in zehn europäischen Ländern. Über 5000<br />
Beschäftigte erwirtschafteten im vergangenen Jahr<br />
einen Umsatz von annähernd 700 Mio. £.<br />
Digitaler Druck<br />
Mida Srl (GmbH) nach eigenen Angaben<br />
einer der führenden Etikettendrucker<br />
Italiens für selbstklebende<br />
Etiketten, hat in San Salvatore di Malnate<br />
eine Gallus Indigo DO 330 Digitaldruckmaschine<br />
installiert. Dieses<br />
modulare Maschinensystem für einen<br />
6-farbigen Offsetdigitaldruck <strong>mit</strong><br />
Inline-Lackier- und Abrollstanzeinheit<br />
arbeitet von der Rolle zum Fertigprodukt<br />
wie der traditionelle Etikettendruck.<br />
Mit dieser Investition wird eine<br />
langjährige Partnerschaft zwischen<br />
Mida und dem Schweizer Maschinenhersteller,<br />
die bis in die 60er-Jahre<br />
zurückreicht, weitergeführt.<br />
Die Gallus Indigo DO 330 wurde vor<br />
allem für kleine und <strong>mit</strong>tlere Auflagen<br />
entwickelt. Mida wird sie für den<br />
Lebens<strong>mit</strong>tel-, Pharma-, Chemie- und<br />
Kosmetikmarkt einsetzen. Für diese<br />
Märkte wird in der Regel <strong>mit</strong> Rotationsbuchdruck<br />
gearbeitet. Typische<br />
Verarbeitungslängen auf der Indigo<br />
DO 330 sind 1000 Laufmeter, die zu<br />
7 m/min verarbeitet werden.<br />
Franco Nascimbeni,<br />
Ermanno Grassi<br />
(Mida) und Beda<br />
Künzle (Gallus;<br />
v. li.) vor der DigitaldruckmaschineGallus<br />
Indigo DO 330.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 11
Titelthema<br />
Von einer Packstraße kommen bis zu<br />
40 Pralinentrays/min. Die <strong>Verpackungs</strong>linie<br />
richtet Schachtelunterteil und Deckel auf,<br />
gruppiert und legt die Trays ein. Das Ergebnis:<br />
7 bis 40 Stülpdeckelschachteln pro Minute,<br />
von 125 g bis 2 kg, ein- oder 2-lagig, inklusive<br />
Garantieschein und Deckblatt.<br />
<strong>Naschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>26</strong> <strong>Achsen</strong><br />
Ein Höchstmaß an Flexibilität auf engstem Raum<br />
Pralinen komplett<br />
<strong>mit</strong> Garantieschein<br />
und Deckblatt.<br />
12<br />
Obige Kurzbeschreibung hört sich zuerst einfach an.<br />
Welche ingenieurtechnische Leistung sich tatsächlich<br />
hinter einer solchen <strong>Verpackungs</strong>linie verbirgt, wird<br />
erst bei genauerem Hinsehen deutlich. Seit vielen Jahren<br />
gehört nämlich der Lebens<strong>mit</strong>telkonzern Nestlé zu den<br />
Kunden der Gerhard Schubert GmbH in Crailsheim. Das<br />
Nestlé-Werk im schweizerischen Broc, für das die Endverpackungsanlage<br />
bestimmt war, ist ein wichtiger Produktionsort<br />
für Pralinen. In diesem Werk gibt es bereits<br />
mehrere Schubert-<strong>Verpackungs</strong>anlagen. Während überall<br />
im Werk unterschiedliche <strong>Verpackungs</strong>linien je nach<br />
Bedarf eingesetzt werden, wurde im Endverpackungsbereich<br />
lange Zeit noch manuell gearbeitet. Eine Endverpackungsanlage<br />
für Pralinen machte also Sinn.<br />
Als der Auftrag budgetiert war, gab das Schubert-Projektteam,<br />
bestehend<br />
aus Firmenchef Gerhard<br />
Schubert, Jürgen<br />
Casper und<br />
Dirk Andrich als<br />
Projektleiter ein erstes<br />
Angebot ab.<br />
Nach intensiven<br />
Gesprächen <strong>mit</strong><br />
dem Kunden und<br />
in Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> der Schubert-<br />
Vertretung NST Diener<br />
entwickelte sich dann<br />
daraus bis ins kleinste Detail<br />
die Endverpackungsanlage, wie<br />
sie heute im Nestlé-Werk zur Zufriedenheit<br />
des Kunden ihren Dienst tut.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Basis für die Anlage ist das bekannte SMB-System. Der<br />
Name Schubert-Maschinen-Baukasten zeigt schon die<br />
Vorteile dieser Anlage auf: Wie in einem Systembaukasten<br />
werden verschiedene Komponenten je nach Auftrag <strong>mit</strong>einander<br />
kombiniert. Zwischen den Kästen, in denen die<br />
Technik integriert ist, befinden sich die Roboter-Stationen<br />
<strong>mit</strong> ihren Greifarmen und Werkzeugen.<br />
Ein weiteres Konstruktionsprinzip: die Funktionen Aufrichten,<br />
Boden-Herstellung und Schachtelverschließen<br />
sind voneinander getrennt. Dieses System, wonach getrennte<br />
Funktionsbaugruppen, in diesem Fall eine Aufrichtmaschine,<br />
eine Füll- und eine Deckelmaschine, zu<br />
einer <strong>Verpackungs</strong>linie zusammengebaut werden, besitzt<br />
den Vorteil, dass die Maschinen ein Höchstmaß an Flexibilität<br />
bekommen.<br />
Gebe mir ein U<br />
Die Endverpackungslinie, wie sie jetzt in Broc zum Einsatz<br />
kommt, weist darüber hinaus noch einige Besonderheiten<br />
auf, die D. Andrich erläutert. Entgegen der sonstigen<br />
Gewohnheit, die <strong>Verpackungs</strong>anlage in einer Linie aufzubauen,<br />
wurde bei diesem Projekt die U-Form gewählt.<br />
Diese Lösung war teils aus der räumlichen Beengtheit<br />
heraus entstanden, teils aber auch, weil sich die Anlage<br />
nun von einer Person bedienen lässt.<br />
An den beiden Enden des U’s befinden sich die Aufrichtmaschinen,<br />
im Querteil dann die eigentliche <strong>Verpackungs</strong>maschine.<br />
Die beiden Aufrichtmaschinen sind im Prinzip<br />
baugleich. Beide Maschinen richten auf, krempeln oder<br />
kleben. Sie unterscheiden sich nur in dem Detail, dass die<br />
linke Maschine die Deckel wendet, da<strong>mit</strong> sie lagerichtig<br />
in die eigentliche <strong>Verpackungs</strong>maschine hineinkommen.
Es können verschiedene Schachteltypen<br />
verarbeitet werden, <strong>mit</strong>tels<br />
Vorwahl kann bei jeder dieser Maschinentypen<br />
ein Programm ausgewählt<br />
werden, geklebt oder geklebt/gekrempelt,<br />
<strong>mit</strong> Versteifungspappe<br />
oder ohne, zum Beispiel den<br />
Boden <strong>mit</strong> und den Deckel ohne Versteifungspappe<br />
oder umgekehrt.<br />
Die Maschinen verfügen hier über<br />
zwei Roboter. Der erste Roboter richtet<br />
den Zuschnitt auf und stellt die<br />
Schachteln in die Transportkette, der<br />
zweite Roboter greift dann <strong>mit</strong> einem<br />
Kombinationswerkzeug zu, um die<br />
Laschen einzukrempeln. In der Mitte<br />
befinden sich Sauger, <strong>mit</strong> deren Hilfe<br />
der Roboter je nach Bedarf die Versteifungspappe<br />
festhalten und einlegen<br />
kann.<br />
Ein weiteres wichtiges Kriterium bei<br />
dieser <strong>Verpackungs</strong>anlage ist neben<br />
ihrer Vielseitigkeit auch die Möglichkeit<br />
der schnellen Umrüstung. Die<br />
Anlage ist so ausgelegt, dass innerhalb<br />
von durchschnittlich 50 Minuten<br />
alles komplett umgestellt werden<br />
kann.<br />
Während dieser Zeit sind Magazinplatten,<br />
Deckelwerkzeuge, Füllwerkzeuge,<br />
Saugerplatten und andere<br />
Wechselteile problemlos auszutauschen<br />
sowie vor allem das Programm<br />
zu wechseln. Jede der Maschinen<br />
besitzt eine Bedienkonsole,<br />
die Schubert-Bedienerführung, in der<br />
die verschiedenen Programme gespeichert<br />
sind, die dann vom Bedienungspersonal<br />
menügeführt aufgerufen<br />
werden können. Entstapler, Roboterarme,<br />
Transportketten etc. erhalten<br />
von hier ihr Programm.<br />
Deckel vorsichtig absenken<br />
Das Kernstück der Anlage ist die<br />
SMB-<strong>Verpackungs</strong>maschine. Hier<br />
werden die fertigen Böden, Deckel<br />
und die befüllten Pralinentrays hineintransportiert<br />
und den drei Robotern<br />
zugeführt. Dabei werden die Pralinen<br />
<strong>mit</strong> einer Saugerplatte aufgenommen,<br />
die garantiert, dass sie<br />
während des Übersetzens nicht verkippen<br />
und keine Abdrücke durch<br />
die Werkzeuge bekommen. Die Roboter<br />
können dabei sicher ein- oder<br />
2-lagige Schachteln unterscheiden.<br />
nur ein Tray, ein Kissen, ein Prospekt,<br />
dann wird der Deckel aufgesetzt. Bei<br />
einer 2-lagigen Schachtel werden<br />
zwei Pralinentrays übereinander gesetzt<br />
<strong>mit</strong> einem Kissen als Zwischenlage.<br />
Und schließlich wird die<br />
Schachtel verdeckelt.<br />
Der erste Roboter setzt die Trays in<br />
die Böden, der zweite hat ein doppeltes<br />
Werkzeug und kann in zwei Kettenteilungen<br />
arbeiten. In der einen<br />
Kettenteilung hat er einen Sauger,<br />
um das Kissen und in der anderen,<br />
um den Prospekt aufzunehmen. Mit<br />
diesem Werkzeug setzt er Kissen und<br />
Prospekt gleichzeitig hinein. Der dritte<br />
Roboter verdeckelt. Wenn Kissen<br />
und Prospekt einmal aufliegen, darf<br />
sich die Schachtel nicht mehr bewegen,<br />
sonst würde der Prospekt verrutschen.<br />
Deshalb wird an der gleichen<br />
Stelle der Deckel aufgesetzt,<br />
und zwar sehr vorsichtig. Dies besorgen<br />
Kompressionsräder, die beim<br />
Herauslaufen der Schachtel den<br />
Deckel langsam absenken.<br />
Jede Hauptbewegung basiert auf einer<br />
programmierbaren CNC-Steuerung,<br />
die garantiert, dass alle Bewegungen<br />
auf der Anlage sanft und<br />
präzise durchgeführt werden. Schließlich<br />
folgt als nachgeschaltete Maschine<br />
beim hinteren Teil der Anlage<br />
noch eine Zellophaniermaschine, die<br />
die Folie um die Schachtel legt.<br />
Die Anlage macht deutlich, wie viele<br />
Funktionen und Bewegungen auf<br />
kleinstem Raum ausgeführt werden<br />
können. So hat jede der beiden Aufrichtmaschinen,<br />
die <strong>mit</strong> jeweils zwei<br />
Robotern arbeiten, zusätzlich noch<br />
Fotos: Schubert Bei den 1-lagigen Schachteln gibt’s<br />
die Transportkette als programmierbare<br />
Einheit und da<strong>mit</strong> sieben <strong>Achsen</strong>.<br />
Die Deckelaufrichtmaschine hat<br />
zusätzlich ein Wendeaggregat, wo<strong>mit</strong><br />
die Deckel gewendet werden, so<strong>mit</strong><br />
acht programmierbare <strong>Achsen</strong>.<br />
Die zentrale SMB hat noch einmal<br />
deutlich mehr programmierbare Bewegungen:<br />
die Steppkette für die Pralinentrays,<br />
eine Steppkette für die<br />
Kartons, Entstapler für die Zwischenlagen<br />
und für die Prospekte,<br />
dann drei Roboter <strong>mit</strong> jeweils zwei<br />
<strong>Achsen</strong>, das macht elf <strong>Achsen</strong> in der<br />
<strong>Verpackungs</strong>maschine. Das heißt zusammenaddiert<br />
handelt es sich um<br />
eine <strong>Verpackungs</strong>anlage <strong>mit</strong> <strong>26</strong> programmierbaren<br />
<strong>Achsen</strong>, das sind <strong>26</strong><br />
Freiheitsgrade.<br />
Die SMB-Maschinen sind so konstruiert,<br />
dass sie nicht komplett auseinander<br />
genommen zu werden brauchen,<br />
sondern von ihrem Standardmaß<br />
her auf einen LKW passen. ■<br />
Aufrichten, Krempeln<br />
und Kleben,<br />
bei Bedarf auch<br />
Wenden der Deckel.<br />
Drei Funktionen<br />
in einem U: Aufrichten,<br />
Füllen, Verschließen.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 13
<strong>Verpackungs</strong>druck<br />
Seit zwei Jahren setzt die Carl Edelmann<br />
GmbH & Co. KG an ihrem Standort Weilheim/<br />
Baden-Württemberg auf Heidelberg Logistics.<br />
Diese Lösung setzt sich aus den Komponen-<br />
ten Autopile und Nonstop zusammen, die<br />
den Materialfluss in und rund um die Druck-<br />
maschine vollautomatisch steuert.<br />
Faltschachteldruck nonstop<br />
CP 2000 plus Logistics = Integration auf allen Ebenen<br />
Wolfgang Häußler,<br />
Werksleiter der<br />
Weilheimer Druckerei<br />
von Edelmann,<br />
setzt auf die Logisticslösung<br />
von<br />
Heidelberg.<br />
14<br />
Der Faltschachteldruck und die<br />
logistischen Abläufe wie Stapelzufuhr,<br />
Stapelwechsel und Palettentransport<br />
zur Weiterverarbeitung<br />
werden <strong>mit</strong> dem Logistics-Konzept<br />
zu einer hochproduktiven Non-Stop-<br />
Prozesskette. Dabei sorgen offene<br />
Schnittstellen für den reibungslosen<br />
Fluss produktions- und auftragsbezogener<br />
Daten aus der Vorstufe über<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Mit den Automatisierungsbausteinen<br />
der Speedmaster-<br />
CD-Baureihe gelangt<br />
der Drucker<br />
schnell zum Fortdruck.<br />
Schon der<br />
zweite oder dritte<br />
Korrekturbogen ist<br />
in Ordnung.<br />
Fotos: Heidelberg<br />
den Druck bis hin zur Weiterverarbeitung<br />
auf Bobst-Stanzautomaten.<br />
Wolfgang Häußler, Werksleiter der<br />
Weilheimer Druckerei von Edelmann:<br />
„Mit Logistics drucken wir pro<br />
Stunde 1000 Bogen mehr!“ Im Faltschachteldruck,<br />
der durch die Produktion<br />
großer Mengen bzw. vieler<br />
unterschiedlicher Chargen in kürzest<br />
möglicher Zeit bestimmt ist, bedeutet<br />
das einen spürbaren Produktivitätszuwachs.<br />
In Weilheim wird ausschließlich für<br />
die Pharmabranche produziert, die<br />
den <strong>Verpackungs</strong>herstellern zunehmend<br />
kleinere Auflagen und Just-in-<br />
Time-Lieferung abverlangt. Als einer<br />
der großen Faltschachtelproduzenten<br />
Europas beschäftigt Edelmann<br />
rund 900 Mitarbeiter; am Standort<br />
Weilheim arbeiten 130 Mitarbeiter<br />
im 2-Schicht-Betrieb. Sechshundert<br />
Millionen Faltschachteln und Zuschnitte<br />
verlassen jährlich den Angaben<br />
nach die Druckerei. Dafür<br />
muss ein Volumen von 8000 Tonnen<br />
Karton pro Jahr bewegt werden. Eine<br />
logistische Herausforderung, die es<br />
in sich hat!<br />
Integration auf allen Ebenen<br />
Im Drucksaal setzt der Weilheimer<br />
Betrieb ganz auf die Lösungskompetenz<br />
der Heidelberger Druckmaschinen<br />
AG. Gedruckt wird ausschließlich<br />
auf Heidelberg Speedmaster CD 102<br />
der CP 2000-Generation, die über<br />
offene Schnittstellen zu Prepress<br />
und zur Weiterverarbeitung verfügen.<br />
Die Weilheimer Drucker erhalten die<br />
Druckplatten und die Vorstufendaten<br />
zur vollautomatischen Voreinstellung<br />
der Farbwerke aus dem Prepress-Bereich,<br />
der im Heidenheimer Stammsitz<br />
der Edelmann-Gruppe untergebracht<br />
ist. Häußler und sein Team<br />
können sich in Weilheim voll auf das<br />
Drucken und das „Danach“ konzentrieren.<br />
„Die Automatisierungsmerkmale<br />
der Speedmaster-CD-Baureihe<br />
wie die zentrale, direkte Maschinensteuerung<br />
über das CP 2000-<br />
Center, Imagecontrol, Autoplate und
Dank Logistics erhält<br />
Wolfgang<br />
Häußler einen reibungslosenProduktionsfluss<br />
und kann<br />
bis zu 1000 Bogen<br />
mehr in der Stunde<br />
drucken.<br />
16<br />
<strong>Verpackungs</strong>druck<br />
Autoregister lassen uns schnell in<br />
den Fortdruck kommen. Schon der<br />
zweite oder dritte Korrekturbogen<br />
ist O.K.!“<br />
Nach der erfolgreichen Integration<br />
der zwei Vierfarbenmaschinen und<br />
der ganz neuen Sechsfarbenmaschine<br />
Speedmaster CD 102 in den Fertigungsprozess<br />
und der zunächst auf<br />
eine Maschine beschränkten Nutzung<br />
von Heidelberg Logistics wurden<br />
in diesem Frühjahr die Weichen<br />
dafür gestellt, alle Maschinen <strong>mit</strong><br />
Heidelberg Logistics auszurüsten.<br />
„Das übergreifende Gesamtkonzept<br />
von Heidelberg <strong>mit</strong> der Möglichkeit<br />
der einheitlichen Prozesssteuerung<br />
hat uns überzeugt.“ Die Druckmaschinen<br />
werden nach der Einbindung<br />
in den digitalen Arbeits- und Informationsfluss<br />
einerseits nun auch in<br />
den kompletten physischen Materialfluss<br />
der Faltschachteldruckerei integriert.<br />
Ein Grund für die Installation von<br />
Logistics war nicht zuletzt der Trend<br />
zu sinkenden Auflagen bei pharmazeutischen<br />
Verpackungen. Wolfgang<br />
Häußler: „Vergleicht man unsere<br />
durchschnittliche Auflagenhöhe der<br />
letzten Jahre <strong>mit</strong> der gegenwärtigen<br />
Situation, zeichnet sich ein weiteres<br />
Sinken ab.“ Durch den vermehrten<br />
Druck von Kleinauflagen unter 5000<br />
Bogen werden bis zu 80 Plattenwechsel<br />
pro Tag erforderlich – das Verhältnis<br />
von Fortdruckzeit zu Rüstzeit wird<br />
ständig ungünstiger. „Wir stehen jetzt<br />
bei einem Verhältnis von 55 Prozent<br />
Rüstzeit zu 35 Prozent Druck- und zir-<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
ka neun Prozent Hilfszeit,“ erläutert<br />
Wolfgang Häußler.<br />
Vor diesem Hintergrund lagen Maßnahmen<br />
zur Optimierung des innerbetrieblichen<br />
Materialflusses auf der<br />
Hand. Edelmann steht <strong>mit</strong> dieser<br />
Strategie nicht alleine: Weltweit ist<br />
Heidelberg Logistics bereits fast<br />
60 mal <strong>mit</strong> Erfolg installiert, so heißt<br />
es aus Heidelberg.<br />
Automatische Förderung<br />
rund um die Druckmaschine<br />
Heidelberg Logistics ist ein modular<br />
aufgebautes System, das sich kundenspezifisch<br />
konfigurieren lässt und<br />
da<strong>mit</strong> dem Druckereiunternehmen<br />
große Flexibilität erlaubt. Die Basis<br />
bildet das Rollenfördersystem Autopile,<br />
das die Stapel auf standardisierten<br />
Kunststoffpaletten <strong>mit</strong> genormter<br />
Non-Stop-Auflage im Europalettenformat<br />
direkt in den Anleger der um<br />
500 mm hochgesetzten Maschine<br />
transportiert. Das Arbeitsprinzip von<br />
Autopile ist generell darauf ausgelegt,<br />
dass die Antriebseite der Maschine<br />
am Anleger Paletten <strong>mit</strong> Bedruckstoff<br />
aufnimmt und auf der Bedienseite<br />
Paletten ohne Bedruckstoff<br />
ausgegeben bzw. bereitgestellt werden.<br />
Über weitere Autopile-Elemente<br />
wie den Drehförderer und den<br />
Stauförderer erfolgt der Transport<br />
der leeren Paletten unter dem Bedienpodest<br />
der Maschine vom Anzum<br />
Ausleger, die auf Grund der<br />
Stapelförderung quer zur Maschinenlaufrichtung<br />
immer frei zugänglich<br />
bleiben.<br />
Als ein weiterer Baustein für den<br />
Non-Stop-Betrieb Gewähr leisten<br />
Pufferplätze an An- und Ausleger die<br />
systematische und sichere Materialver-<br />
und -endsorgung mehrerer Maschinen<br />
unabhängig vom Maschinentakt.<br />
Die Bediener können sich die<br />
Organisation der Arbeitsabläufe frei<br />
einteilen und eine Hilfskraft ist in der<br />
Lage, mehrere Maschinen zu versorgen.<br />
Die Paletten werden einfach<br />
vom Hubwagen oder auch von fahrerlosen<br />
Flurförderfahrzeugen direkt<br />
auf den Übergabeförderer des Anlegers<br />
abgesetzt, ein umständliches<br />
und mühsames Positionieren im Anleger<br />
entfällt. Bogen werden nicht<br />
mehr beschädigt, die Wiederholgenauigkeit<br />
beim automatischen<br />
Positionieren der Paletten im An-<br />
und Ausleger beträgt ± 1 mm.<br />
Einheitlicher Standard<br />
Durch das Hochsetzen der Maschinen<br />
auf 500 mm wird eine Stapelerhöhung<br />
um 25 Prozent realisiert.<br />
Da<strong>mit</strong> lässt sich die Zahl der zu transportierenden<br />
Paletten und der Stapelwechsel<br />
erheblich reduzieren.<br />
Wolfgang Häußler zeigt sich sehr<br />
zufrieden, dass die Umsetzung des<br />
gesamten Materials auf die Standardpaletten<br />
den Materialdurchlauf<br />
beschleunigt und den Bedarf an<br />
Lagerfläche im Drucksaal stark reduziert<br />
hat. Die ausschließlich verwendeten<br />
Kunststoffpaletten sind inzwischen<br />
industrieller Standard in<br />
vielen Faltschachtelbetrieben, weil<br />
alle relevanten Papierformate auf ihr<br />
bewegt werden können und sie auch<br />
an Stanzautomaten von Bobst oder<br />
auch Druckmaschinen anderer Hersteller<br />
eingesetzt werden.<br />
Für den vollautomatischen Stapelwechsel<br />
– bei hoher Druckgeschwindigkeit<br />
der Maschinen alle sieben<br />
bis zehn Minuten –, fährt der Rechen<br />
des Non-Stop-Stapelwechslers am<br />
Anleger automatisch in die genaue<br />
Einschubposition und übernimmt<br />
den Hilfsstapel bei laufender Produktion<br />
und <strong>mit</strong> maximaler Fortdruckgeschwindigkeit.<br />
Nach der präzisen<br />
Vereinigung von neuem Hauptstapel<br />
und Hilfsstapel fährt der Rechen<br />
zurück in seine Ausgangsposition.<br />
Die stetige, vom Eingriff durch Bediener<br />
und vom Takt der Druckmaschine<br />
unabhängige Versorgung <strong>mit</strong><br />
Bedruckstoff ist ein wesentlicher<br />
Faktor zur Steigerung der Nettoproduktivität.<br />
„Störfälle sind praktisch<br />
selten. Ungenauigkeiten, die naturgemäß<br />
durch das manuelle Aufstapeln<br />
der Bogen auf die Paletten<br />
verursacht sind, werden durch den<br />
Heidelberg-Preset-Anleger sehr gut<br />
ausgeglichen,“ so die Weilheimer<br />
Faltschachteldrucker.<br />
Ein fahrerloses Transportsystem zur<br />
Rationalisierung des innerbetrieblichen<br />
Palettentransportes wäre ein<br />
weiterer Schritt. In der Weilheimer
Die ausschließlich<br />
verwendeten Kunststoffpaletten<br />
sind<br />
inzwischen industrieller<br />
Standard in<br />
vielen Faltschachtelbetrieben.<br />
Bei Edelmann<br />
in Weilheim<br />
sind da<strong>mit</strong> gleichzeitig<br />
auch die Stanzautomaten<br />
von Bobst<br />
integriert.<br />
Logistics ist ein modular<br />
aufgebautes<br />
System, das sich<br />
kundenspezifisch<br />
konfigurieren lässt<br />
und da<strong>mit</strong> große<br />
Flexibilität erlaubt.<br />
Die Basis bildet das<br />
Rollenfördersystem<br />
Autopile, das die<br />
Stapel auf standardisiertenKunststoffpaletten<br />
<strong>mit</strong> genormter<br />
Non-Stop-Auflage<br />
direkt in den Anleger<br />
transportiert.<br />
18<br />
<strong>Verpackungs</strong>druck<br />
Druckerei der Edelmann-Gruppe ist <strong>mit</strong>telfristig auch in<br />
diesem Bereich an eine Automatisierung gedacht.<br />
Logistics steigert Maschinennutzungsgrad<br />
Die durch die Optimierung des Materialflusses gesteigerte<br />
Produktivität geht auch <strong>mit</strong> einer Verbesserung der<br />
Qualität einher. Der sichere Non-Stop-Betrieb reduziert<br />
die Anzahl unbeabsichtigter Maschinenstops durch den<br />
Non-Stop-Wechsel und trägt auf diese Weise zu einem geringeren<br />
Makulaturanfall bei. Wolfgang Häußler, der in<br />
Zweitfunktion auch den Bitterfelder Betrieb der Edelmann-Gruppe<br />
leitet, weiß die Non-Stop-Produktion durch<br />
Heidelberg Logistics deshalb besonders zu schätzen.<br />
Bei Edelmann ist man überzeugt, dass die Installation von<br />
Heidelberg Logistics eine zukunftsweisende Entscheidung<br />
darstellt. In Weilheim wurde da<strong>mit</strong> eine optimale Kapazitätsauslastung<br />
erzielt. Der Nutzungsgrad der Druckmaschinen<br />
liegt heute bei über 90 Prozent.<br />
Ein anderer Aspekt ist die erhöhte Verfügbarkeit der<br />
Druckmaschinen. Faltschachteldruck in höchster Qualität<br />
und in immer kürzeren Zyklen, wie die Pharma-Branche es<br />
zunehmend erwartet, ist <strong>mit</strong> der Konzeptlösung von Heidelberg<br />
Realität geworden. ■<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Offset und Flexo kombiniert<br />
In ihrem Solutions Center Packacking wird die Heidelberger<br />
Druckmaschinen AG auf der Drupa 2000<br />
ihre Neuheiten für den <strong>Verpackungs</strong>druck präsentieren.<br />
Mit einer Softwarelösung speziell für dieses<br />
Marktsegment stellt Heidelberg seine Kompetenz<br />
zur Workflow-Verbesserung erneut unter Beweis.<br />
Im Offsetdruck präsentiert man eine komplett neu<br />
entwickelte Druckmaschine im Mittelformat, die<br />
dem Trend zu kleinen Auflagen Rechnung trägt.<br />
Als Weltpremiere in der Anwendungstechnik bietet<br />
das Unternehmen eine neue Alternativlösung für<br />
hochwertige Veredelungsverfahren an. In einer Hybridmaschine<br />
werden Offsetdruck und Flexodruck<br />
kombiniert und die Vorteile beider Verfahren angewandt.<br />
Dies ermöglicht besonders den Etikettenund<br />
<strong>Verpackungs</strong>druckern eine wirtschaftliche Lösung,<br />
um ihre Produktpalette zu erweitern.<br />
Die neue Software wird allen speziellen Anforderungen<br />
des <strong>Verpackungs</strong>drucks gerecht und lässt sich in<br />
den vollen digitalen Workflow integrieren. Funktionen<br />
wie Überfüllen und Color Management sind möglich.<br />
Weiterhin realisiert diese Software den digitalen<br />
Proof und die Film- und Plattenausgabe. Aus PDFund<br />
CFF2-Daten werden Druckformen beziehungsweise<br />
Ganzbögen erzeugt. Die erstellten Daten werden<br />
archiviert und sind insbesondere bei Wiederholungsaufträgen<br />
verfügbar.<br />
Die komplett neu entwickelte Druckmaschine für<br />
den <strong>Verpackungs</strong>druck im Mittelformat wird dem<br />
allgemeinen Trend gerecht, der von den <strong>Verpackungs</strong>druckereien<br />
verstärkte Produktdifferenzierung<br />
verlangt und Just-in-time-Belieferung ihrer<br />
Kunden. Das neue System ermöglicht eine noch<br />
wirtschaftlichere Produktion kleiner Faltschachtel-<br />
Losgrößen. Die Steuerung der Maschine über das<br />
CP2000-Center ermöglicht nicht nur einfache Bedienung,<br />
sondern auch die nahtlose Integration in den<br />
digitalen Workflow.<br />
NORMEN<br />
<strong>Verpackungs</strong>normen<br />
online<br />
R<br />
www.verpackungsrundschau.de
<strong>Verpackungs</strong>druck<br />
Das Zusammenspiel von Computer-<br />
to-Plate (CtP), Sleevetechnologie<br />
und Direktantriebstechnik ergibt eine<br />
wirkungsvolle Kombination bei der<br />
Leistungssteigerung im Flexodruck.<br />
Nach Angaben der Experten gelinge es<br />
bei guten Flexodrucken auch unter<br />
Zuhilfenahme eines Fadenzählers kaum<br />
mehr, Flexodruck vom Offsetdruck und<br />
Tiefdruck zu unterscheiden.<br />
Flexodruck für Faltschachteln<br />
Meilensteine: Flexo springt im drupa-Rhythmus<br />
20<br />
Fotos: Du Pont<br />
Studien der neuen<br />
Cyrel-Verarbeitungssysteme.<br />
Seit Anfang 1998 ist in Europa eine<br />
Offensive der Flexo-Maschinenbauer<br />
und -Zulieferer im Faltschachteldruck<br />
zu beobachten. Auch in diesem,<br />
oft sehr hochwertigen Veredelungsbereich<br />
will sich der Flexodruck<br />
eine dicke Scheibe abschneiden.<br />
Weltweit locken die Kostenvorteile,<br />
● weil dieses Druckverfahren Inline<br />
von der Rolle bis zum fertigen Pack<strong>mit</strong>tel<br />
gehen kann;<br />
● weil auch recycelte, kostengünstige<br />
Kartonqualitäten verarbeitet werden<br />
können, 20 bis 40 Prozent Kosteneinsparungen<br />
werden dabei genannt;<br />
● weil ein geringerer Makulaturanteil<br />
anfällt (bis zu acht Prozent weniger<br />
als bei anderen Druckverfahren).<br />
Inline ist das Zauberwort für jeden<br />
Produktionsprozess. Insbesondere<br />
bei den Faltschachteldruckern fallen<br />
zwischen den einzelnen Veredelungsschritten<br />
immer wieder Halbfabrikate<br />
an, die im Stapel zwischen den<br />
Druckmaschinen oder Verarbeitungsmaschinen<br />
aufwändiggelagert<br />
und transportiert werden müssen.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Dies bedeutet ungenutztes Kapital,<br />
zeitintensives Handeln und eine Fehlerquelle<br />
für weitere Arbeitsschritte.<br />
Die Inline-Fähigkeit des Flexodrucks<br />
erlaubt es, Faltschachteln von der<br />
Rolle zu drucken, zu lackieren, zu<br />
schneiden, zu rillen, zu stanzen und<br />
abschließend zu bündeln.<br />
Ein kompakter und sicherer Prozess,<br />
der in seiner höchsten Ausbaustufe<br />
auch vor Ort, bei abpackenden Unternehmen<br />
ablaufen kann. Ein Beispiel<br />
in Deutschland hat es ge-<br />
Die erste thermisch<br />
entwickelte Flexodruckplatte<br />
ohne<br />
Löse<strong>mit</strong>tel kommt<br />
zur drupa.<br />
zeigt: Dort bedruckt ein Pharmazeut<br />
Faltschachtelkarton und Beipackzettel,<br />
beides von der Rolle, direkt<br />
in der Abpackmaschine. Er spart<br />
nicht nur am günstigeren, weil unbedruckten<br />
Material von der Rolle,<br />
er spart über den gesamten Prozess<br />
nach eigenen Angaben 80 Prozent,<br />
weil die Qualitätskontrollen stark<br />
verschlankt wurden.<br />
Es wird nur gedruckt, wenn Bedarf<br />
anfällt. Es muss also nicht überprüft<br />
werden, ob die richtige Faltschachtel<br />
und der richtige Beipackzettel zum<br />
Produkt kommt. Dabei ging dieser<br />
Pharmazeut sogar so weit, sich<br />
eine eigene Druckvorstufe, sich eine<br />
eigene CtP-Anlage ins Haus zu holen.<br />
Anteil am Verfahrenskuchen<br />
Derart beflügelt trauen sich die<br />
Flexodrucker zu, ein Stückchen mehr<br />
vom Verfahrenskuchen des <strong>Verpackungs</strong>druckes<br />
abzubeißen. Nach<br />
verschiedenen Veröffentlichungen<br />
haben die Anteile im <strong>Verpackungs</strong>druck<br />
1999 etwa so ausgesehen: ➜
Das ist das Ziel: Faltschachteln<br />
aus allen<br />
Abfüllbereichen.<br />
22<br />
<strong>Verpackungs</strong>druck<br />
● Offsetdruck: 42 Prozent; Flexodruck:<br />
30 Prozent; Tiefdruck: 19 Prozent;<br />
Sonstiges: 9 Prozent;<br />
Für diese Jahr wird <strong>mit</strong> folgender Prognose<br />
gerechnet:<br />
● Offsetdruck: 40 Prozent; Flexodruck:<br />
32 Prozent; Tiefdruck: 18 Prozent;<br />
Sonstiges: 10 Prozent;<br />
Im Jahr 2005, zur nächsten drupa,<br />
soll der Flexodruck dann den Offsetdruck<br />
überholt haben:<br />
● Offsetdruck: 36 Prozent; Flexodruck:<br />
39 Prozent; Tiefdruck: 15 Prozent;<br />
Sonstiges: 10 Prozent;<br />
Sorgen und Nöte der Faltschachtelproduzenten<br />
Wie in kaum einem anderen Bereich<br />
hat in der Faltschachtelbranche ein<br />
starker Konzentrationsprozess eingesetzt,<br />
dessen Ende noch nicht abzusehen<br />
ist. Da die Erlöse für bedruckte<br />
Faltschachteln kaum noch<br />
befriedigend sind, suchen die europäischen<br />
Kartonkonzerne ihr Heil in<br />
der Größe. Die größten drei Anbieter<br />
kommen auf Jahrestonnagen von<br />
je 200 000 bis 240 000 Tonnen, als<br />
strategisches Größe werden 300000<br />
Tonnen veredelter Karton angesehen.<br />
Der Druck, die Suche nach<br />
günstigeren Verfahren, nach günstigeren<br />
Prozessen nimmt also immer<br />
weiter zu. Letztendlich wird dies<br />
auch den Flexo-Faltschachteldruck<br />
beflügeln.<br />
Dabei betonen alle, die dieses Verfahren<br />
bereits durchführen, dass<br />
sehr genau die Voraussetzungen geprüft<br />
werden sollten. Alle Komponenten<br />
müssen sorgfältig aufeinander<br />
abgestimmt sein. Dies gilt besonders<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Foto: W & H<br />
Faltschachtel im<br />
UV-Flexodruck.<br />
für die Druckplatten, Sleeves, Rasterwalzen,<br />
Farbe und den jeweiligen<br />
Bedruckstoff.<br />
Beispiele gibt es aus den USA,<br />
Australien, Frankreich und Großbritannien.<br />
Die Bandbreite reicht von<br />
Faltschachteln für Getränke, Wasch<strong>mit</strong>tel<br />
oder Süßwaren bis hin zu Frühstückscerealien,<br />
Zigaretten und Kosmetika,<br />
hinzu kommen Blister- und<br />
Skin-Karton. Allerdings ist es noch<br />
nicht gelungen, eine Installation war<br />
geplant, in Deutschland dieses<br />
Druckverfahren auf diesem Markt zu<br />
etablieren. Als Begründung wird genannt,<br />
dass speziell deutsche Marketingexperten<br />
bei den Konsumgüterhersteller<br />
<strong>mit</strong> „der großen Lupe“<br />
kommen und jeden Punkt penibel<br />
kritisieren. Erschwerend dürfte hinzukommen,<br />
dass speziell die Lebens<strong>mit</strong>telindustrie<br />
in Deutschland beim<br />
Reizwort UV kritisch die Augenbrauen<br />
hochzieht.<br />
In USA sollen rund 150 Flexodruckmaschinen<br />
für Faltschachteln installiert<br />
sein, in Großbritannien, Frankreich,<br />
Dänemark und anderen europäischen<br />
Ländern etwa 30 bis 50<br />
Anlagen. Der größte Teil arbeitet Inline<br />
und <strong>mit</strong> einem erheblichen Anteil<br />
im UV-Flexodruck.<br />
Weltweit beobachten die Druckexperten,<br />
dass die Qualität und die<br />
Preise für Pack<strong>mit</strong>tel langsam herunter<br />
gehen. Eine Chance für den Flexo-<br />
Faltschachteldruck, aber wie das<br />
Bedrucken von Wellpappe im Direktdruck<br />
zeigt, muss Flexo auch in seinen<br />
angestammten Gebieten auf<br />
der Hut sein.<br />
Ein neues Paket<br />
Ein größeres Marktpotenzial verspricht<br />
sich der Flexodruck für Faltschachteln<br />
weiterhin durch ein<br />
ganzes Bündel neuer Entwicklungen<br />
http://www.verpackungsrundschau.de<br />
Kostenlose<br />
Recherche<br />
zum Thema<br />
Verpackung<br />
im Online-<br />
Archiv der<br />
R<br />
Foto: Hartmann
Geprüft und <strong>mit</strong><br />
der Playmobil-<br />
Qualität zufrieden.<br />
24<br />
<strong>Verpackungs</strong>druck<br />
und dies nicht gegen den Faltschachtel-Offsetdruck,<br />
sondern als Ergänzung<br />
bei den <strong>Verpackungs</strong>druckern.<br />
Hier werden genannt: Computer-to-<br />
Plate Technologie ( dieses Verfahren<br />
wurde bekanntlich zum ersten Mal<br />
auf der drupa 1995 vorgestellt) <strong>mit</strong><br />
Direct Imaging; eine neue Rasterwalzen-Generation;<br />
neue Farbsysteme,<br />
der Einsatz der Sleeve-Technik sowie<br />
maschinentechnische Neuerungen<br />
auch in der Inline-Fertigung.<br />
Im Rollenflexodruck auf schmalbahnigenFaltschachtel-Produktionen<br />
wird die CtP-Technologie als sehr<br />
wichtig eingestuft, um größtmögliche<br />
Qualität bei den Druckplatten zu erzielen.<br />
Da<strong>mit</strong> einher gehen Verbesserungen<br />
bei den Druckfarben. Möglich<br />
ist die Verarbeitung von Farben auf<br />
Wasserbasis, die anschließend <strong>mit</strong><br />
UV-Lack beschichtet werden. Die besonders<br />
flüssigen Flexodruckfarben<br />
ergeben eine kräftige Volltondeckung<br />
<strong>mit</strong> wesentlich höheren Farb- und<br />
Lackgewichten als in anderen Druckverfahren.<br />
Generell hat ein Drucker<br />
<strong>mit</strong> solchen Linien die Möglichkeit,<br />
neben dem Karton auch Folien oder<br />
Laminate und andere dünne Packstoffe<br />
zu fahren.<br />
Die Druck-/Bahnbreiten liegen zwischen<br />
150 mm und 600 mm. Ob eine<br />
Rotationsstanze oder Flachstanze<br />
eingesetzt wird ist noch offen, aber<br />
die schmalbahnigen Drucker schätzen<br />
die Zeitersparnis durch die Inline-Konfiguration.<br />
Bei den ständigen<br />
Auftragswechseln wegen der geringen<br />
Auflagenhöhen wird schlicht<br />
der Produkttransport zwischen zwei<br />
Arbeitsschritten eingespart. Hinzu<br />
kommt die größerer Flexibilität. Ein<br />
Flexowerk kann durch ein anderes<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Foto: Du Pont/Lautenbacher & Partner<br />
Druckverfahren ersetzt oder erweitert<br />
werden. Gleiches ist durch eine<br />
Folienprägeeinheit, Laminier- oder<br />
Lackiereinheit oder eine Fensterklebestation<br />
oder eine Codierstation<br />
möglich. Eine Druckmaschine wie ein<br />
Baukasten für jeden Veredelungsschritt.<br />
Mittelbreite Flexoanlagen arbeiten in<br />
Bereichen zwischen etwa 600 mm<br />
und 1600 mm. Die Maschinen in Reihenbauweise<br />
besitzen eine große<br />
Trocknung, können auch <strong>mit</strong> UV-<br />
Trocknern ausgerüstet werden, sind<br />
geeignet für den Rückseitendruck, erlauben<br />
ebenso Kombinationsprozesse<br />
und können auf zehn Druckwerke<br />
und mehr ausgebaut werden.<br />
Die Breitbahn-Flexomaschinen für<br />
den Hochleistungsbereich sind hochautomatisierte<br />
Anlagen hauptsächlich<br />
<strong>mit</strong> Zentralzylinder und arbeiten<br />
ab Bahnbreiten von 800 mm bis zu<br />
1700 mm für die Faltschachteln.<br />
Auch diese Maschine sind hochflexibel<br />
was den Bedruckstoff angeht<br />
und erreichen Geschwindigkeiten<br />
von bis zu 450 m/min. Für die<br />
kontinuierliche Arbeitsweise wären<br />
Inline-Prozesse <strong>mit</strong> einer Rotationsstanze<br />
bei diesen Druckmaschinen<br />
die ideale Kombination, allerdings<br />
liegen die Werkzeugkosten um den<br />
Faktor 25 bis 100 höher gegenüber<br />
einer Flachbettstanze. Man benötigt<br />
also unbedingt größere Laufmeter,<br />
konstante Formate.<br />
Zur drupa am<br />
Du Pont-Stand<br />
zu bewundern.<br />
Playmobil im<br />
Flexodruck.<br />
Es wird letztendlich von den Konsumgüteranbietern<br />
abhängen, ob der<br />
Flexodruck für Faltschachteln weltweit<br />
einen Siegeszug antreten kann.<br />
Das Marketing dort rechnet <strong>mit</strong> spitzem<br />
Bleistift: Eine teure Verpackung<br />
muss sich durch höhere Umsätze<br />
rentieren, da<strong>mit</strong> sich die Kosten<br />
amortisieren. Dabei wird man von<br />
den „Flexo-Vorgängern“ Kunststofffolie<br />
und Wellpappe lernen, insbesondere<br />
was die Halbtonarbeiten<br />
angeht. In modernen „Pack<strong>mit</strong>telzeiten“<br />
setzen die Markenartikler<br />
aber nicht nur auf den Druck alleine:<br />
Nur wer eine Verpackung <strong>mit</strong> Zusatznutzen<br />
bieten kann, der wird Erfolg<br />
haben. Zum Beispiel Öffnungshilfen<br />
und Wiederverschluss. In der Kombination<br />
könnte wieder einmal der<br />
Schlüssel liegen. Inline den Druckauftrag<br />
abwickeln, Inline Serviceleistungen<br />
integrieren, dann würde der<br />
Flexodruck seinen Platz unter den<br />
Druckverfahren weiter ausbauen.<br />
Vom 18. bis 31. Mai 2000 wird die<br />
drupa print media messe, 50 Jahre<br />
Weltmarkt Druck und Papier, allen<br />
Beteiligten ermöglichen, sich auch<br />
auf dem Gebiet des Flexodruckes<br />
umfassend zu informieren. Alle<br />
Systeme, alle Experten werden in<br />
Düsseldorf sein. An einem Ort ist<br />
es so<strong>mit</strong> möglich, in kürzester Zeit<br />
alle relevanten Vergleiche zwischen<br />
den verschiedenen Anbietern zu<br />
ziehen. ■
<strong>26</strong><br />
<strong>Verpackungs</strong>druck<br />
Ein Blick in die Regale<br />
unserer super-modernen<br />
Einkaufswelten zeigt es:<br />
Alles ist möglich, alles ist<br />
salonfähig! Was das Verede-<br />
lungsherz höher schlagen<br />
lässt, wird von zahllosen<br />
<strong>Verpackungs</strong>druckern auf<br />
die Pack<strong>mit</strong>tel gebracht.<br />
Investition als ein MUSS<br />
<strong>Verpackungs</strong>druck: Die neuen Medien eröffnen neue Märkte<br />
Neben der Form einer Packung<br />
entscheidet vor allen Dingen deren<br />
Farb-, Logo- und Schriftgestaltung<br />
über den entscheidenden Zugriff<br />
im Regal. Ansprache und Wiedererkennung<br />
des Konsumenten laufen<br />
zuerst über die optischen Reize.<br />
Doch die Zukunft erwartet mehr<br />
von einer Verpackung als Optik. Ein<br />
Trend, den die drupa 2000 als die<br />
herausragende Welt-Leitmesse in<br />
Sachen Print und Media dieses Jahr<br />
in Düsseldorf zeigen wird. Was muss<br />
der <strong>Verpackungs</strong>drucker tun, um seine<br />
Produktion so effizient und flexibel<br />
wie möglich zu gestalten? Die am<br />
meisten genannte Antwort lautet:<br />
„INVESTIEREN!!“<br />
Eine Verpackung soll neben einer ansprechenden<br />
Optik auch haptische<br />
Verführungskünste haben, eine Verpackung<br />
soll den Verbraucher <strong>mit</strong><br />
ihrem Duft anlocken, ja, eine Verpackung<br />
soll den Konsumenten nicht<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
In der Kombination<br />
vieler Druckwerke<br />
in einer Maschine<br />
liegt eine große<br />
Bandbreite, vom<br />
Etikett bis zur Faltschachtel.<br />
Foto: Gallus<br />
nur virtuell ansprechen, sie soll ihn<br />
auch wirklich ansprechen.<br />
Sicherheit wird gedruckt<br />
Ein großes Stück Sicherheit, sprich,<br />
Originalitätsschutz für den Verbraucher<br />
wird gedruckt. Zum Beispiel<br />
beim Etikettendrucker, der ein fälschungssicheres<br />
Etikett herstellt.<br />
Etiketten sind es auch, die über den<br />
Druck und die dazu gehörenden Materialkombinationen<br />
längst zum Bestandteil<br />
des Produktes geworden<br />
sind, dazu gehören die Ummantelungen<br />
für Gerätebatterien. Gedruckte<br />
elektronische Schaltungen inbegrif-<br />
fen. Dazu gehören auch Druckfarben,<br />
deren originäre Bestandteile man immer<br />
wieder nachweisen kann. So<br />
werden zum Beispiel gefälschte Faltschachteln<br />
nachgewiesen, die teure<br />
Kosmetika täuschend echt verpacken.<br />
Es werden Druckfarben sein, die eine<br />
Manipulation an flexiblen Verpackungen<br />
anzeigen. Bei Anstechen eines<br />
Beutels <strong>mit</strong> einer Spritze oder ähnlichen<br />
Gegenständen wird das Druckmotiv<br />
gut sichtbar markiert und kein<br />
Verbraucher wird diese Packung<br />
mehr kaufen. Es werden aber auch<br />
die Drucker sein, die die multifunktionale<br />
Verpackung bestimmen und fer-<br />
Zu den modernen<br />
Druckverfahren<br />
gehören moderne<br />
Farbsysteme.<br />
Foto: ederMCS
Druckmuster auf<br />
G-Welle. Direktdruck<br />
für Frühstückscerealien.<br />
28<br />
<strong>Verpackungs</strong>druck<br />
tigen werden. Eine Sonnencremepackung<br />
zum Beispiel zeigt dem Sonnenanbeter<br />
an, wie lange er noch<br />
schmoren darf oder wann er wieder<br />
nachcremen muss. Dies kann eine<br />
Farbveränderung sein oder eine gedruckte<br />
Uhr. Analog zu den Getränkeetiketten,<br />
die die geeignete Trinktemperatur<br />
durch Farbumschlag anzeigen.<br />
Das Kommunikations-Jahrhundert<br />
wird allerdings noch ganz andere<br />
Anforderungen an eine bedruckte<br />
Verpackung stellen. Die gesamte<br />
Kommunikation eines Produktes <strong>mit</strong><br />
dem Kühlschrank, <strong>mit</strong> dem E-Commerce-Anbieter,<br />
<strong>mit</strong> dem Transporteur,<br />
wird über die gedruckte, veredelte<br />
Verpackung laufen. Die Milch<br />
meldet über ihre Codes dem Kühlschrank<br />
und dem Verbraucher, wann<br />
ihre Haltbarkeit abgelaufen ist. Diese<br />
Meldung geht online zum Produzenten,<br />
der diese Milch abpackt und termingerecht<br />
ausliefert. Dabei sind die<br />
bisherigen, eher langweiligen Transportverpackungen<br />
viel bunter und<br />
viel attraktiver, weil sie dem Konsumenten<br />
direkt ins Haus kommen. An<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Foto: MAN<br />
der schönen, neuen E-Commerce-<br />
Einkaufswelt wird der Drucker einen<br />
entscheidenden Anteil haben!<br />
Ohne Elektronik geht es nicht!<br />
In Rückkopplung zu diesen Märkten<br />
der Zukunft hat die Elektronik allerdings<br />
schon lange Einzug in die<br />
Druckvorstufe und den Ablauf in<br />
Druckereien genommen. Sicherheit,<br />
Flexibilität und Effizienz werden zu allererst<br />
von der Elektronik getrieben.<br />
Das einmal erstellte Datenmaterial<br />
bei der Konstruktion und Gestaltung<br />
eines Pack<strong>mit</strong>tels wird immer wieder<br />
benutzt, um die Druckvorlage herzustellen,<br />
um dem Kunden die Druckabnahme<br />
zu ermöglichen, um Änderungen<br />
nachweisbar vorzunehmen,<br />
um die Pack<strong>mit</strong>tel zu fertigen.<br />
Aber auch, um für das Produkt einen<br />
Werbeprospekt zu drucken, einen<br />
digitalen Werbefilm zu erstellen oder<br />
eine virtuelle Einkaufsecke im Internet<br />
zu gestalten.<br />
Auf einen zentral freigegebenen Datensatz<br />
des Stammwerkes haben alle<br />
Produktionsbetriebe weltweit Zugriff.<br />
Ausgetauscht werden vor Ort eventuell<br />
noch länderspezifische Farben<br />
oder Schriften/Sprachen. Im Zuge<br />
dieser elektronischen Möglichkeiten<br />
arbeiten zum Beispiel Pharmadrucker<br />
daran, für eine lokale Produktion<br />
über Nacht sämtliche Produktionsdaten<br />
inklusive der Druckdaten in andere<br />
Kontinente via Internet/e-mail zu<br />
verlagern, um bei Bedarf direkt vor<br />
Ort Produkt und Pack<strong>mit</strong>tel/Packstoffe<br />
zu produzieren.<br />
Die vernetzte Druckerei wird unerlässlich<br />
sein. Die Akzidenzdrucker machen<br />
es den <strong>Verpackungs</strong>druckern<br />
vor: Aufträge so schnell wie möglich<br />
abwickeln, weil der Markt so schnell<br />
ist. Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung<br />
werden nicht nur logistisch<br />
untereinander verzahnt sein, sondern<br />
auch über die elektronischen Daten.<br />
Bildlich gesprochen: Die Stanze in<br />
der Weiterverarbeitung und die<br />
Druckmaschine im Drucksaal wissen<br />
schon, was auf sie zukommt, weil die<br />
Daten des Auftrages schon in der<br />
Vorstufe bekannt sind.<br />
Die Faltschachtelproduzenten haben<br />
ein besonderes Interesse an der effi-<br />
zienten Abwicklung, weil ihre Branche<br />
unter einem enormen Kostendruck<br />
steht und weil ihre Packstoffe<br />
nicht gerade billig sind. Nicht nur<br />
die bessere Nutzenanzahl wird über<br />
den Computer errechnet, auch die<br />
Offset-Platten werden Computer-toplate<br />
hergestellt. Farbwerke werden<br />
von einem zentralen Leitstand aus<br />
eingestellt und zwar für mehrere<br />
Druckmaschinen im Voraus. Ein Meister<br />
stellt die Maschinen ein, zum<br />
Beispiel Farbprofil, Kartonformat und<br />
Kartondicke, die Drucker kümmern<br />
sich um die Qualität an der Maschine.<br />
Schnelle Rüstzeiten<br />
Immer mehr Farben und Veredelungsstufen<br />
bedingen ebenfalls<br />
schnelle Rüstzeiten beim Druckplattenwechsel.<br />
Vor allen Dingen, weil<br />
die Aufträge immer kleiner aber dafür<br />
vielschichtiger werden. Das bedeutet,<br />
eine Platte muss, aus dem Plattenmagazin<br />
am Druckwerk kommend,<br />
sofort passen und die Produktion<br />
muss ohne Makulatur <strong>mit</strong> dem<br />
neuen Sujet wieder anlaufen.<br />
Die so genannten Hybrid-Maschinen<br />
<strong>mit</strong> mehr als einem Druckverfahren<br />
haben auch im Faltschachteldruck<br />
längst ihren Platz erobert. Vier Farben<br />
Offset plus zwei Lackierwerke im<br />
Flexodruck Inline sind durchaus üblich.<br />
Gleiches gilt für den Direktdruck<br />
von Schwerkarton und F-Welle <strong>mit</strong><br />
Einschränkungen auch für die E-Welle,<br />
nachdem die G-Welle schon direkt<br />
bedruckt werden kann. In Konkurrenz<br />
zu den Pre-print-Anlagen sind<br />
großformatige Maschinen <strong>mit</strong> Doppellackmodul<br />
und Doppeltrockner<br />
für erweiterte Veredelungsmöglichkeiten<br />
ausgerüstet. Integrierte Widerdruckwerke<br />
machen einen einfarbigen<br />
Rückseitendruck ohne Bogenwendung<br />
möglich.<br />
Die schmalbahnigen Drucker im hochwertigenEtikettendruck/Selbstklebeetiketten<br />
wollen ihre Druckverfahren<br />
standardisieren, um effizienter<br />
zu sein. Bisher ist es nicht unüblich,<br />
Inline Tiefdruck, Buchdruck, Siebdruck,<br />
Offset und Flexo nacheinander<br />
zu fahren. Sehr aufwändig und<br />
sehr teuer, speziell unter den heutigen<br />
Bedingungen <strong>mit</strong> kleinen Char-
30<br />
<strong>Verpackungs</strong>druck<br />
Einfluss der Digitalisierung in der Vorstufe und im Druck<br />
gen. Es sind Überlegungen im Gange,<br />
sich auf zwei Verfahren zu beschränken.<br />
Der Tiefdruck kombiniert <strong>mit</strong><br />
Offset/Siebdruck eventuell noch <strong>mit</strong><br />
Flexodruck. In den Druckereien will<br />
man einheitliche Maschinentypen<br />
stehen haben, um günstiger an die<br />
Anlagen zu kommen, um weniger<br />
Bedienteams ausbilden zu müssen<br />
und um die Ersatzteilbeschaffung zu<br />
straffen.<br />
Darüber hinaus muss immer noch so<br />
viel Farbe gebracht werden, wie der<br />
Markt es verlangt. Eine Lösung könnte<br />
sein, <strong>mit</strong> sechs statt wie bisher vier<br />
Standardfarben zu arbeiten. Dafür<br />
würde man keine Sonderfarben mehr<br />
einsetzen. Das so genannte Hexachrom-Farbsystem<br />
würde hier eine<br />
große Sortenvielfalt anbieten. Auch<br />
bei der Brillanz von Leuchtfarben<br />
gebe es keinen Unterschied zu Sonderfarben.<br />
Der gesamte Bereich schnell laufende,<br />
breite Veredelungsmaschinen<br />
wird von den Tiefdruck- und Flexodruckmaschinen<br />
gestaltet. Für die attraktiven<br />
und oft <strong>mit</strong> zehn, zwölf Farben<br />
hochveredelten flexiblen Einwickler,<br />
zum Beispiel für den lukrativen<br />
Riegelmarkt, zeichnet meist der<br />
Tiefdruck verantwortlich. Die Anzahl<br />
der Farbwerke über die beachtliche<br />
Länge einer solchen Installation bedingen<br />
eine Rationalisierung schon<br />
alleine dadurch, dass der Drucker<br />
von einem Leitstand aus alle Funktionen<br />
überwachen und steuern kann.<br />
Insbesondere alle Qualitätssiche-<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Grafik: Heidelberg<br />
rungsmaßnahmen laufen hier zusammen.<br />
Einzelantriebe der Farbwerke<br />
ermöglichen einen gezielten Zugriff<br />
auf alle Parameter dort. Eine Senkung<br />
der Herstellkosten bedeutet<br />
auch hier den Ausschuss zu verkleinern<br />
und die Produktivität zu steigern.<br />
Im Paket <strong>mit</strong> verkürzten Umrüstzeiten<br />
schneller drucken zu können.<br />
Auch in diesem Bereich stellt<br />
man niedrigere Laufmeter pro Auftrag<br />
fest, so<strong>mit</strong> lässt sich die Effizienz<br />
durch schnell durchgeführte Auftragswechsel<br />
erhöhen. Austauschbare<br />
Zylinderwagen, die auch ein<br />
Waschsystem enthalten, machen ei-<br />
nen Wechsel schnell und sicher.<br />
Dazu Roboter-Liftsysteme, um leicht<br />
die schweren Zylinder bewegen zu<br />
können. Und dazu gehören auch<br />
pneumatisch gesteuerte Öffnungsund<br />
Schließmechanismen für die<br />
Farbwerke. Modulweise werden so<br />
schnell und sicher auch die Veredelungsmöglichkeiten<br />
ausgetauscht<br />
oder ergänzt. Zum Beispiel dient ein<br />
Farbwerk nicht nur zum Drucken,<br />
sondern auch zum Laminieren<br />
(trocken und nass) und Beschichten.<br />
Außerdem wird Hot Melt oder Cold<br />
Seal aufgetragen ebenso diverse<br />
Schutzlacke.<br />
Der <strong>Verpackungs</strong>druck ist also in Bewegung.<br />
Nach dem Beispiel USA werden<br />
nur die Betriebe überleben, die<br />
ihre Märkte flexibler und effizienter<br />
als bisher bedienen können. Mit<br />
den Chancen, die neue Medien den<br />
Druckern im Umgang <strong>mit</strong> ihren Kunden<br />
bieten, könnten die Karten ganz<br />
neu gemischt werden. Nicht die<br />
Großen fressen die Kleinen, sondern<br />
die Schnellen die Langsamen - um<br />
schneller zu werden, empfiehlt sich<br />
in Elektronik/Software, Technologie<br />
und Maschinen zu investieren. Den<br />
besten Überblick dazu wird man auf<br />
der Welt-Leitmesse drupa 2000 in<br />
Düsseldorf bekommen, die Tore<br />
sind vom 18. bis 31. Mai 2000 geöffnet.<br />
■<br />
Online-Stellenmarkt<br />
Papier<br />
Druck<br />
Verpackung<br />
@www.kepplermediengruppe.de
32<br />
<strong>Verpackungs</strong>druck<br />
Wer die Diskussionen in der Branche verfolgt,<br />
hat es längst bemerkt: Der Flexodruck<br />
ist auf dem Wege, sich eine neue Domäne<br />
zu erobern – den Faltschachteldruck.<br />
Mit der Neuentwicklung Novoflex Cartoline<br />
wendet sich Windmöller & Hölscher diesem<br />
interessanten Marktsegment zu.<br />
Inline-Drucken und -Herstellen<br />
W & H präsentiert zur drupa erstmals die Novoflex Cartoline<br />
Auf Grund der besonderen Konzeption, vor allem der<br />
Möglichkeit, stufenlose Drucklängen an einer Zentralzylindermaschine<br />
realisieren zu können, bietet sich<br />
die Cartoline für den Faltschachteldruck an und ist da<strong>mit</strong><br />
für den Drucker eine echte Alternative zu Offset- und Tiefdruck.<br />
Die drupa 2000 nimmt W & H zum Anlass, der<br />
Fachöffentlichkeit diese Neuentwicklung für die Bedruckung<br />
von Kartonagen in Produktion vorzustellen.<br />
Der Einsatz des Flexodrucks für die Bedruckung von Kartonagen<br />
bietet eine Reihe von Vorteilen. So weist eine<br />
Einzylindermaschine wie die Novoflex kurze Bahnwege<br />
und ein gutes Passerverhalten auf, da die Materialbahn<br />
fest auf dem zentralen Gegendruckzylinder geführt wird.<br />
Auch erlaubt das Flexodruckverfahren die Verwendung<br />
von Lackierungen oder Metallicfarben ohne Zusatzmodule<br />
in jedem beliebigen Farbwerk.<br />
Direktantrieb<br />
Die Novoflex Cartoline ist eine direktangetriebene Einzylinder-Flexodruckmaschine<br />
<strong>mit</strong> stufenloser Drucklänge,<br />
d. h. dass die gewünschte Drucklänge exakt realisiert werden<br />
kann. Daraus resultiert eine Minimierung des Ausschusses.<br />
Die Druckbreite beträgt 1000 mm, der stufenlose<br />
Drucklängenbereich reicht von 300 bis 760 mm. Ihr<br />
Einsatzgebiet ist die Bedruckung von Faltschachteln, z.B.<br />
für Nahrungs<strong>mit</strong>tel, Tiefkühlkost, pharmazeutische Produkte,<br />
Zigaretten, Getränkeumverpackungen, Tiernahrung,<br />
Büro- und Freizeitartikel usw. im hochwertigen Qualitätsflexodruck.<br />
Durch die Integration verschiedener Inline-Module<br />
für die Weiterverarbeitung des Kartons ergibt<br />
sich eine Reihe von möglichen Anlagenkonfigurationen.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Foto: W & H<br />
Cartoline <strong>mit</strong> Direktantrieb und<br />
stufenloser Drucklänge.<br />
Die Maschine kann <strong>mit</strong> verschiedenen Inline-Modulen<br />
kombiniert werden. Zur Abwicklung der Materialbahn<br />
kommen alternativ eine Monoabwicklung oder ein Non-<br />
Stop-Wickler zur Anwendung. Als Folgeeinrichtung zur<br />
Flexodruckmaschine können Aufwicklung, Querschneider,<br />
Rotationsstanze oder Flachbettstanze eingesetzt werden.<br />
So wird eine Aufwicklung zum Einsatz kommen, wenn der<br />
nachfolgende Prozess ebenfalls von der Rolle arbeitet, dagegen<br />
wird ein Querschneider bevorzugt werden, wenn<br />
der Nachfolgeprozess Bogenware erfordert, während die<br />
Wahl auf eine Rotationsstanze fallen wird, wenn der<br />
Drucker vornehmlich lange Aufträge produziert oder eine<br />
Auftragsstruktur hat, die nur aus sehr wenigen unterschiedlichen<br />
Aufträgen besteht.<br />
Eine weitere Alternative ist die Flachbettstanze, die inline<br />
<strong>mit</strong> der Druckmaschine arbeitet. Im Verfahrensvergleich<br />
stellt sie sich nach Angaben von W&H bei der Faltschachtelherstellung<br />
in den meisten Fällen als die wirtschaftlich<br />
günstigste Lösung dar. Zur Komplettierung der Inline-Anlage<br />
wird die Flachbettstanze noch um einen Ausbrecher<br />
und eine Schuppenablage ergänzt. Im Vergleich zum Bogenprozess<br />
weist die Inline-Lösung zudem den Vorteil einer<br />
höheren Produktionsgeschwindigkeit auf, wodurch<br />
die Durchlaufzeit kürzer wird und Fertigprodukte schneller<br />
bereitgestellt werden können. Windmöller & Hölscher<br />
als renommierter Flexodruck-Maschinenbauer hat sich für<br />
den Einstieg in die Faltschachtelherstellung <strong>mit</strong> starken<br />
Partnern zusammengetan: Bei der Flachbettstanze besteht<br />
eine enge Kooperation <strong>mit</strong> WPM (Mönchengladbach).<br />
Bei Querschneidern gibt es eine Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> Vits (Langenfeld), bei Rotationsstanzen <strong>mit</strong> Schober<br />
(Eberdingen). Halle 15, Stand A 41 ■
34<br />
<strong>Verpackungs</strong>druck<br />
Die CAD/CAM Packaging Software „impact“ –<br />
von Lasercomb als Nachfolgesystem des bis<br />
dahin vertriebenen LaserLine-Systems jetzt in<br />
der Version 2 präsentiert – wurde speziell auf<br />
die Anforderungen der <strong>Verpackungs</strong>konstruk-<br />
tion und Displayentwicklung sowie auf die<br />
Belange des Stanzformenbaus hin konzipiert.<br />
Grafisch dargestellter Display-Entwurf <strong>mit</strong> Produkt auf dem Bildschirm.<br />
Darstellung: in zwei Arbeitsschritten (Figur-Einpassung in bereits<br />
konstruierten Display-Hintergrund).<br />
Virtuell falten und gestalten<br />
Neue Dimension zur <strong>Verpackungs</strong>entwicklung und für die Stanzformenherstellung<br />
Dabei wurde berücksichtigt, dass sich sämtliche<br />
Standards der Vorgängersoftware auch in „impact“<br />
integrieren lassen: So wird beispielsweise die Laserline-<br />
(Interact-)Kompatibilität bei der Umstellung auf impact in<br />
vollem Umfang gewährleistet. Durch den Zugriff auf die<br />
Sources ist die marktspezifische Anpassungsentwicklung<br />
der Software in der Lasercomb-Entwicklungsabteilung<br />
gesichert. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, kundenseitig<br />
eigene Makros zu erstellen und die Anwendungsprogrammierung<br />
in C++ und Delphi und durchzuführen.<br />
Die Standardkomponenten dieses Systems bieten dem<br />
Produktentwickler und Pack<strong>mit</strong>telgestalter geeignete<br />
Voraussetzungen zur Lösung seiner Gestaltungsaufgaben.<br />
„impact“ nutzt die Bedienungsfreundlichkeit des weltweit<br />
zum Standard gewordenen Betriebssystems MS Windows<br />
und dessen grafischer Oberfläche: Dies erleichtert nicht<br />
allein die Eingewöhnung und die tägliche Arbeit am<br />
System, sondern ermöglicht auch die Datenkommunikation<br />
<strong>mit</strong> anderen Ein- und Ausgabesystemen. Zum Lieferumfang<br />
der System-Software zählt eine Reihe an Standard-Verpackungen<br />
– wie beispielsweise die Fefco- und<br />
Ecma-Bibliothek –, die der Operator übernehmen und<br />
modifizieren kann. <strong>Verpackungs</strong>muster, Prototypen und<br />
Standardverpackungen lassen sich auf diese Art und<br />
Weise am Bildschirm erarbeiten.<br />
<strong>Verpackungs</strong>darstellung – dreidimensional<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Verdeutlichung lassen sich zum Beispiel die Innen- und<br />
Außenseiten der Verpackung unterschiedlich einfärben.<br />
So kann der Systemoperator bereits vor dem Produktionsprozess<br />
die visuelle Wirkung (inklusive auf anderen<br />
Systemen vorbereiteter Grafik- und Textdaten) und vor<br />
allem die Funktionalität „seiner“ Pack<strong>mit</strong>tel“ kontrollieren:<br />
Fehler werden – auch <strong>mit</strong> Hilfe der integrierten „Aufstellanleitung“<br />
– sofort sichtbar; mehrfaches Plotten<br />
entfällt.<br />
<strong>Verpackungs</strong>entwürfe, die <strong>mit</strong> „impact“ erstellt wurden,<br />
lassen sich zur Kontrolle des Arbeitsfortschritts auch auf<br />
Web-Seiten im Internet darstellen. Darüber hinaus erlaubt<br />
das kostenlose Programm „Viewer“ die digitale Kommunikation<br />
zwischen dem Kunden und dem Produktionsbetrieb.<br />
Hat der Kunde die Form und die äußere Gestaltung der<br />
Verpackung, des Displays bzw. der Stanzform freigegeben,<br />
werden die Einzelnutzen am System entsprechend<br />
der Parameter der Druckmaschine und/oder des Stanz-<br />
Das optionale 3D-Programm erlaubt es, die Verpackung<br />
bzw. das Display bereits während der Konstruktionsphase<br />
unter Sichtkontrolle am Farbbildschirm perspektivisch<br />
(also dreidimensional) zu falten, nach allen Seiten zu<br />
drehen, zu öffnen, zu schließen und darzustellen. Zur Impact <strong>mit</strong> virtueller Montageanleitung <strong>mit</strong> Grafik auf dem Bildschirm.<br />
Fotos: Lasercomb
Display-Entwurf <strong>mit</strong> eingepasster Figur.<br />
automaten zu Bogennutzen repetiert: Dieser Arbeitsschritt<br />
erfolgt über „impact“ – wahlweise manuell oder automatisch.<br />
Mit Hilfe des Programmoduls „Layoutoptimierung“ können<br />
Einzelnutzen unter Bildschirmkontrolle am<br />
System so verschachtelt werden, dass nur noch ein absolut<br />
notwendiger Abstand zwischen den Einzelnutzen „stehen“<br />
bleibt. Ziel dieser softwaregesteuerten Vorgehensweise<br />
ist es, das maschinenabhängige Stanzformenformat<br />
auszunutzen, den Verschnitt zu minimieren.<br />
Werkzeugherstellung – Stanzformenproduktion<br />
Nach Angaben von Lasercomb, Laser Combination Systems<br />
GmbH, Weilheim/Teck, liegt eine der herausragenden<br />
Stärken von „impact“ in der Produktion komplexer<br />
Stanzformen. Vom einfachen Stanzformendesign –<br />
einschließlich Ausgleichslinien, Brücken, Haltepunkten,<br />
lasergraviertem Text, Montage- und Zentrierlöchern,<br />
Transportaussparungen etc. – bis hin zur Produktion von<br />
aufwendigen Ausbrechwerkzeugen reicht die Palette, die<br />
„impact“ für die Stanzformenherstellung bereit hält. Darüber<br />
hinaus kann aus einem Einzelnutzen automatisch die<br />
jeweilige Gegenzurichtung erstellt und in der Folge gefräst<br />
werden. Halle 11, Stand E 43 ■<br />
Stanzform <strong>mit</strong> Ausbrechwerkzeug und Ausschnittanzeige.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 35
Elektrostatische<br />
Wiederbefeuchtung<br />
<strong>mit</strong> dem Webmoister<br />
60: links <strong>mit</strong> Feld,<br />
rechts ohne Feld.<br />
36<br />
<strong>Verpackungs</strong>druck<br />
Fotos: Eltex<br />
Artworks Systems<br />
Das Unternehmen präsentiert seine<br />
neue Software Nexus. Sie dient der<br />
vollständigen Automatisierung der<br />
Druckvorstufe in Akzidenz und Verpackung.<br />
Der Ursprung von Nexus<br />
ist die Integration der zum Industriestandard<br />
avancierten Vorstufentechnologien<br />
zur Aufbereitung, Interpretation<br />
und Ausgabe von Druckdaten.<br />
Die Software ist <strong>mit</strong> praktisch allen<br />
Film- und Plattenbelichtern, Proofund<br />
Direct-To-Press-Anlagen kompatibel<br />
und dadurch in der Lage, alle<br />
Vorstufenbereiche zu optimieren.<br />
Ein Vorteil ist die Flexibilität, <strong>mit</strong><br />
der Dokumente an jedem beliebigen<br />
Punkt des Produktionsprozesses –<br />
vom Design zur Ausgabe – interaktiv<br />
bearbeitet werden können. Hierfür<br />
stehen Werkzeuge zur Verfügung, um<br />
Eltex<br />
Das Unternehmen zeigt neben den<br />
Standardprogrammen die neuesten<br />
elektrostatischen Entwicklungen in<br />
den Bereichen Wiederbefeuchtung,<br />
Druckhilfe, E-Feldunterstützte Bahntrocknung<br />
und Weiterverarbeitung.<br />
Die elektrostatische Form der Wiederbefeuchtung<br />
gilt bei Heatset-Rollenoffset-Druckern<br />
als „Königsweg“,<br />
für viele ist dieser Weg zu teuer. Die<br />
Abmessungen des Webmoister 60<br />
wurden drastisch reduziert.<br />
Mit GNN 75 Core-charge bietet das<br />
Unternehmen eine elektostatische<br />
Druckhilfe für den Tiefdruck und Broschüre<br />
für den <strong>Verpackungs</strong>- und De-<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Vektoren, Pixel und sogar gerasterte<br />
Daten zu prüfen und zu ändern. Zu<br />
jedem Zeitpunkt können Anwender<br />
und Kunden die Dokumente und<br />
deren Produktionsstatus sogar über<br />
das World Wide Web (Internet) abfragen.<br />
Nexus läuft auf Standard-Hardware<br />
und unterstützt alle gängigen Standard-Datenformate.<br />
Spezielle Workflows<br />
lassen sich auf die individuellen<br />
Produktionsbedingungen eines<br />
Betriebs anpassen. Die Bandbreite<br />
der Workflows reicht von einfacher<br />
Dateneingangsprüfung über Unterfüllung<br />
und Proof bis hin zu komplexenBogenaufbauten<br />
<strong>mit</strong> aufwändigen<br />
Rasterkombinationen. Zum Beispiel<br />
Workflows für die vollautomatische<br />
Nutzenrepetierung im <strong>Verpackungs</strong>bereich,Einzelseiten-Work-<br />
kortiefdruck. Core-charge heißt: es<br />
gibt keine Elektroden mehr, die verschmutzen<br />
können; die Aufladung erfolgt<br />
direkt über den Kern des Presseurs.<br />
Das System ist EX-zugelassen.<br />
Speziell für den <strong>Verpackungs</strong>- und<br />
Dekortiefdruck gibt Eltex eine Informationsbroschüre<br />
heraus, die auf<br />
Anforderung kostenlos zugeschickt<br />
wird.<br />
Die E-Feldunterstützte Bahntrocknung<br />
EFD eröffnet <strong>mit</strong> Niedrigenergieplasma<br />
neue Wege. Bei diesem<br />
Verfahren wird die laminare Luftgrenzschicht<br />
über ein Niedrigenergieplasma<br />
– eine Kombination aus<br />
flows für seitenunabhängige RIP- und<br />
Ausschießvorgänge <strong>mit</strong> Last-Minute-<br />
Korrekturen und Änderungen der<br />
Bogenaufteilung.<br />
Nexus beinhaltet die beiden Softwarepakete<br />
ArtPro und InSight, Artwork<br />
Systems’ Design- und Editierwerkzeuge,<br />
die Zugriff auf die Daten<br />
zu jeder Zeit des Produktionsprozesses<br />
zulassen. Die typischen Bearbeitungmöglichkeiten<br />
erlauben ein<br />
Softproofing von Last-Minute-Korrekturen,<br />
objektorientierte und automatische<br />
Überfüllung, das Hinzufügen<br />
von Transparenzen, interaktiver und<br />
editierbarer Double-Burn (Aufbau von<br />
Mehrsprachversionen), Versionsvergleich,<br />
Separationstausch auf der<br />
Platte (Prozessfarbe zu Sonderfarbe,<br />
Sonderfarbe zu Prozessfarbe), usw.<br />
Halle 6 A 01/Print City ■<br />
Elektronen- und Ionenstrom – in Turbulenz<br />
versetzt. Die Turbulenzerzeugung<br />
bei herkömmlichen Trocknern<br />
erfolgt über Düsen <strong>mit</strong> einer sehr<br />
hohen Luftaustrittsgeschwindigkeit.<br />
Der Energieeinsatz des neuen Systems<br />
beträgt nur einen Bruchteil im<br />
Vergleich zu den heutigen Trocknern.<br />
Das Niedrigenergieplasma wird <strong>mit</strong><br />
Hilfe spezieller Hochspannungselektroden,<br />
die gegen die Materialbahn<br />
gerichtet sind, erzeugt. Resultat:<br />
nach Angaben des Unternehmens ist<br />
die Trocknung bei kürzerer Trocknerlänge<br />
und geringerem Energieeinsatz<br />
möglich. Halle 8, Stand A 37 ■
Kommt immer zum Tragen<br />
Was man im Kopf hat, kann man gut nach Hause tragen.<br />
Weil man aber nicht alles im Kopf behalten kann, wurde<br />
vermutlich die Tragetasche erfunden. Diese sind allerdings<br />
längst weit mehr als ein simples Transportbehältnis:<br />
Sie werden <strong>mit</strong> ihrer Gestaltung, <strong>mit</strong> ihrer Bedruckung,<br />
<strong>mit</strong> ihren raffinierten Ausrüstungen zum Aushängeschild<br />
für jedes Produkt, vom Modeartikel bis hin zum teuren<br />
Parfüm.<br />
Papier Rissmann steht <strong>mit</strong> ihren Produkten für Qualität<br />
und Anspruch bei Papiertragetaschen. Das Traditionsunternehmen,<br />
gegründet 1855, setzt in seiner Produktion<br />
auf neue Technologien in der Papierveredelung. Dies war<br />
dem Nürnberger Unternehmen alleine letztes Jahr Investitionen<br />
von 4,5 Mio. DM wert. Neben Tragetaschen<br />
versorgt man den Einzelhandel auch <strong>mit</strong> Seidenpapieren<br />
oder Geschenkpapieren und -kartonagen, übrigens auch<br />
international.<br />
Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt: Eine ganz trendige<br />
Angelegenheit sind zum Beispiel die Rucksäcke,<br />
durch ein spezielles Patent wird eine Tragetasche zum<br />
bequemen Transportbehältnis. Der Kunde hat den angenehmen<br />
Nebeneffekt, dass sein Schriftzug nun in Augenhöhe<br />
prangt. Unter anderem im Kosmetikbereich setzt<br />
Rissmann ein so genanntes Iri-Met-Flächendruckverfahren<br />
oder Heißfolienprägung <strong>mit</strong> Hologrammtechnik als<br />
neue Veredelung ein. Und während es in den meisten<br />
Packstoffbereichen genau umgekehrt ist, attackiert hier<br />
das Papier den Kunststoff in seiner ureigenen Domäne:<br />
Transparente Taschen aus Papier, ein schwierig zu verarbeitendes,<br />
weil sprödes Material. Eine Koaxialkaschierung<br />
macht die Verarbeitung möglich. Mit solchen Produkten<br />
gewinnt Rissmann auch <strong>Verpackungs</strong>preise – die hohe<br />
Veredelungstechnologie wird gewürdigt. ns ■<br />
Alles aus einem<br />
Guss – ein durchgängiges<strong>Verpackungs</strong>konzept.<br />
Foto: Rissmann<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 37
Formatbreite, Klebstoffmenge,Kaschiertemperatur,Produktionsgeschwindigkeit<br />
und<br />
Bogenüberlappungsmaß<br />
sind vorwählbar.<br />
Label-System DC-10.<br />
38<br />
<strong>Verpackungs</strong>druck<br />
Billhöfer Maschinenfabrik GmbH<br />
Die Folienkaschierung von Druckerzeugnissen(Papier/Karton/sonstige)<br />
<strong>mit</strong> überwiegend transparenten<br />
Folien (BOPP/PET/Acetat/Nylon/in<br />
Stärken 12-15 µm) stellt im<br />
Spektrum der Kaschiertechnologien<br />
wohl die höchsten Anforderungen an<br />
Klebstoffe und die deren Vielfalt entsprechenden<br />
Kaschiertechniken.<br />
Zu kaschierenden Druckerzeugnisse<br />
(Bogen/Rolle) haben Flächengewichte<br />
von 70 bis 600 g/m 2 , bestehen aus<br />
unterschiedlichsten Papierqualitäten<br />
und deren Bedruckung aus einem<br />
großen Spektrum verschiedenster<br />
Druckfarben. Die marktseitigen ma-<br />
Polar Mohr<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
schinellen Leistungsanforderungen<br />
an Kaschiermaschinen liegen zwischen<br />
50-100 m/min (Bogen), bis<br />
zu 150 m/min (Rolle) und Arbeitsbreiten<br />
bis zu 1300 mm.<br />
Das Unternehmen entschied sich<br />
für eine Innovationskooperation <strong>mit</strong><br />
den Firmen H.B. Fuller (Schmelzklebstoff)<br />
und Inatec (Düse). Eine<br />
zweijährige gemeinsame Entwicklungsarbeit<br />
konnte 1999 <strong>mit</strong> dem Ergebnis<br />
des neuen Kaschiersystems<br />
KC-Coat 2000 abgeschlossen werden.<br />
Es ist gelungen <strong>mit</strong> KC-2010 einen<br />
Schmelzklebstoff zu entwickeln,<br />
der für alle Anforderungsvarianten<br />
Nach intensiven Marktstudien hat das Unternehmen die Produktreihe<br />
„Label Systems“ für die Produktion von Schneid- und Stanzetiketten<br />
entwickelt. Das System ist als Komplettlösung – vom Druck bis zum<br />
Versand – für Stanz- und Schneideetiketten, aber ebenso Banderolen,<br />
Dosenwickler, Postkarten, Glückwunschkarten und Steuerbanderolen gedacht.<br />
Das Polar-Label-System DC-10 ist ein Kombi-System für die Produktion<br />
von Stanz- und Schneideetiketten, <strong>mit</strong> dem die Arbeitsgänge<br />
Schneiden, Puffern, Stanzen und<br />
Banderolieren inline möglich sind.<br />
Zu der Linie gehören der Schnellschneider<br />
Polar Autotrim M, der<br />
Puffer- und Beladetisch „Nutzen“<br />
LT-N, die Stanze DC sowie der<br />
Einnutzenbündler BS. Vor kurzem<br />
hatte das Unternehmen, das gerade<br />
erneut nach DIN EN ISO<br />
9001 zertifiziert wurde, als Kernstück<br />
der Produktion eine neue<br />
Lackiererei in Betrieb genommen.<br />
Halle 1, Stand A 02 ■<br />
Foto: Polar Mohr<br />
Foto:Billhöfer<br />
an die Sichtkaschierung einsetzbar<br />
ist. Dies betrifft die Folien-, Druckfarben-<br />
und Papierverträglichkeit,<br />
hohe Glanzwirkung, sofortige mechanische<br />
und thermische Verbundbelastbarkeit<br />
ebenso wie geringste<br />
Auftragsmengen (ab ca. 5 g/m 2 ), UV-<br />
Beständigkeit, Geruchsfreiheit, alle<br />
Zulassungserfüllungen (auch Spielzeugnorm<br />
EU-EN 71), Recyclingfähigkeit<br />
und nach Angaben des Unternehmens<br />
eine ökologische Unbedenklichkeit<br />
in Anwendung und Ergebnis.<br />
In Verbindung <strong>mit</strong> dem realisierten<br />
Auftragsverfahren „Klebstofffilm auf<br />
Folie/Düsenlippe in Abstand zu<br />
Folie“ wurde die Klebstoffauftragsstation<br />
unter der Düse <strong>mit</strong> einem<br />
Abzugskalander für die Folienabwicklung<br />
kombiniert. Dies vereinfachte<br />
die Folienführung von Abwicklung bis<br />
Abzugskalander wesentlich, da sich<br />
daraus ein verkürzter (nicht bis zum<br />
Kaschierspalt zugabhängiger) Folienweg<br />
ohne Belastung für die Folie<br />
(kein Dehnen/Schrumpfen) ergab.<br />
Auf die grundsätzlich faltenfrei im Abzugskalander<br />
zulaufende Folie läuft<br />
ex Düsenlippe der Klebstofffilm definiert<br />
und thermisch belastungsfrei<br />
auf.<br />
Die klebstoffbeschichtete Folienseite<br />
wird im Abzugskalander von einer<br />
spezialbeschichteten Releasewalze<br />
(temperiert und angetrieben) tangiert<br />
und umschlingt diese bis zu einem<br />
je nach Folienart optimal bestimmbaren<br />
Ablaufpunkt. Die ablaufende<br />
Folienbahn läuft dann spannungsfrei<br />
<strong>mit</strong> der klebstofffreien Seite auf die<br />
temperierte Kaschierwalze auf. Die<br />
Klebstoffschicht auf der Folie erreicht<br />
so<strong>mit</strong> über indirekte Kontaktwärme<br />
den Kaschierspalt (Zulauf des<br />
Druckproduktes) <strong>mit</strong> der Kaschiertemperatur<br />
von max. 80°C. Eine<br />
druckregulierbare Gegendruckwalze<br />
verbindet im Kaschierspalt Folie +<br />
Klebstoff <strong>mit</strong> dem Druckprodukt. Das<br />
Kaschiersystem KC-Coat 2000 ist<br />
in den Varianten 1020 und 1300 mm<br />
Auftragsbreite <strong>mit</strong> Geschwindigkeiten<br />
von 70 und 100 m/Min. erhältlich.<br />
Das System kann auch bei der<br />
Kaschierung von Digitaldrucken eingesetzt<br />
werden.<br />
Halle 10, Stand D 04 ■
Giebeler Druckmaschinen<br />
Die Möglichkeiten <strong>mit</strong> dem Rollen-Nassoffset-, oder wasserlosen<br />
Offset-Druckverfahren im <strong>Verpackungs</strong>druck zur<br />
Anwendung zu kommen, sind bis heute sehr begrenzt. Die<br />
Hauptargumente gegen dieses System sind nach Angaben<br />
des Unternehmens die Anpassung an die vielen veränderlichen<br />
Drucklängen, welche in der <strong>Verpackungs</strong>branche<br />
üblich sind. Die bisherigen Lösungen sind Druckzylinder-Einschübe,<br />
Kassetten oder Blöcke <strong>mit</strong> der Anordnung<br />
von gleichgroßen oder im Verhältnis stehenden<br />
Platten-Gum<strong>mit</strong>uch- und Gegendruckzylinder. Das bedeutet<br />
für jede Drucklänge einen kompletten Einschub <strong>mit</strong><br />
drei festformatigen Druckzylindern. Bei der Vielfalt der<br />
veränderlichen Drucklängen sind hohe Kosten bei der Investition<br />
solcher Wechseleinrichtungen notwendig, und<br />
bei Formatwechsel ist ein erheblicher Zeitaufwand erforderlich.<br />
Darüber hinaus wird Platzbedarf zum Abstellen<br />
dieser Einrichtungen benötigt.<br />
Mit einer von Giebeler Druckmaschinen zum Patent angemeldeten<br />
Lösung ist es möglich, veränderliche Drucklängen<br />
<strong>mit</strong> Zahnteilungsabstand oder stufenlos zu drucken,<br />
da nur die Sleeves für Platten- und Gum<strong>mit</strong>uchzylinder<br />
auf gleich bleibenden Kernzylindern gewechselt werden.<br />
Das gleiche Sleeve-System ist auch für den indirekten<br />
Tiefdruck sowie für den Flexodruck geeignet. Die Schema-<br />
Skizzen veranschaulichen diese Sleeve-Systeme.<br />
Halle 11, Stand A 36 ■<br />
Druckzylinder Einschub für formatabhängige oder stufenlose<br />
Drucklängen in Nass-Offset/wasserloser Offset.<br />
min.<br />
Drucklänge<br />
Kammer-Rakel<br />
max.<br />
Drucklänge<br />
Wechsel von Sleeves<br />
für Platten- und<br />
Gum<strong>mit</strong>uchzylinder<br />
Druckzylinder Einschub für formatabhängige oder stufenlose<br />
Drucklängen für indirekten Tiefdruck.<br />
min.<br />
Drucklänge<br />
max.<br />
Drucklänge<br />
Wechsel von Sleeves<br />
für Platten- und<br />
Gum<strong>mit</strong>uchzylinder<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 39
<strong>Verpackungs</strong>druck<br />
National Starch & Chemical<br />
Klebstoff verspricht<br />
verbessertes Aufschlagen.<br />
40<br />
Das Unternehmen wird einen neuen<br />
weißen „unsichtbaren“ Klebstoff für<br />
die Herstellung von Taschenbüchern<br />
und Broschüren vorstellen. Dieser<br />
Klebstoff dient der Ergänzung der<br />
Cool-Bind-Produktreihe, indem die<br />
normale Verarbeitungstemperatur<br />
für diese Hotmelts auf 120°C bis<br />
140°C gesenkt und dabei in vielen<br />
Fällen eine Erhöhung der Page-Pull-<br />
Werte erreicht wird.<br />
Infolge der niedrigen Anwendungstemperatur<br />
ergibt sich bei der Klebebindung<br />
ein geringerer Feuchtigkeitsverlust<br />
des Papiers, insbesondere<br />
beim Einsatz von Papier <strong>mit</strong> falscher<br />
Laufrichtung. Dadurch wird die Rollneigung<br />
und Wellenbildung stark reduziert.<br />
Der Klebstoff soll Unternehmensangaben<br />
zufolge auch Flexibilität<br />
des Buchrückens gewährleisten,<br />
wodurch das Aufschlagverhalten des<br />
Buches verbessert und dessen Handhabung<br />
erleichtert wird.<br />
Eine schnellere Abkühlung verbessert<br />
auch den Schneidevorgang, da<br />
der Klebstoff weitaus weniger zur<br />
Verunreinigung der Messer und des<br />
Papiers neigt. Weitere Vorteile der<br />
niedrigeren Verarbeitungstemperatur<br />
sind reduzierter Wartungsaufwand,<br />
geringerer Verschleiß der<br />
Maschinenteile und Energieeinsparungen.<br />
Halle 13, Stand 53 ■<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Foto: National Starch & Chemical<br />
Apex<br />
Das Unternehmen wird seine Serie<br />
lasergravierten keramisch beschichteten<br />
Rasterwalzen in CO 2, Ultracell<br />
und Ultracell-Plus–Qualität, die Ravoi–Testmethode<br />
zur Messung des<br />
Volumens von Rasterwalzen, Ultraquick–Rasterhülsen,BioClean–Reinigungsflüssigkeiten,BioJet–Reinigungssystem<br />
und den InkJector, ein<br />
geschlossenes Kammerrakelsystem,<br />
zeigen.<br />
Dank des patentierten Zweikammersystems<br />
des InkJectors kann Unternehmensangaben<br />
zufolge eine hohe<br />
Druckqualität bei gleichzeitiger hoher<br />
Farbeinsparung (bis zu 22 Prozent)<br />
und einer Verbesserung der Produktivität<br />
erzielt werden. Der InkJector<br />
spült die in die Oberfläche der Rasterwalze<br />
eingravierten Näpfchen aus<br />
und füllt sie bei jedem Durchlauf<br />
durch die Kammer <strong>mit</strong> frischer Farbe<br />
auf. Er sorgt für einen gleichmäßigen<br />
Farbauftrag über die gesamte Druckbreite<br />
(auch bei Geschwindigkeitsänderungen)<br />
und für eine gleichmäßige<br />
Farbdichte.<br />
Aufgrund des kontrollierten und reduzierten<br />
Farbauftrags können kürzere<br />
Trocknungszeiten erreicht werden.<br />
Das System gewährleistet gleich<br />
bleibende Produktionsbedingungen.<br />
Daher sind die Resultate reproduzierbarer,<br />
was besonders bei Wiederholungsaufträgen<br />
wichtig ist.<br />
Der InkJector löst verschiedene Probleme,<br />
wie z. B. „Ghosting“, Schaumbildung<br />
und Leckagen der Dichtungen.<br />
Die Reinigung kann in einem kurzen<br />
Zeitraum von fünf Minuten erfolgen,<br />
während der InkJector sich noch<br />
in Druckposition befindet. Dadurch<br />
verkürzen sich die Umrüstzeiten.<br />
Das Unternehmen beliefert die Flexodruck-<br />
und Coatingindustrie <strong>mit</strong> Produkten<br />
für Wellpappe, Faltkartons,<br />
flexible Verpackungen, Etiketen und<br />
Umschlägen.<br />
Halle 11, Stand D 27 ■<br />
NEWS<br />
Steuer<br />
Das industriell geführte Maschinenbau-Unternehmen<br />
präsentiert neben<br />
dem Prägefolienzylinder PZ 82 die<br />
Steuer-Foil-Jet-Foliendruck-Bogen-<br />
Rotation FBR104 R. Die 2-Druckwerke-Maschine<br />
bietet die Möglichkeit,<br />
flachen Foliendruck, Reliefprägen<br />
und Blindprägen in einem Bogendurchgang<br />
zu kombinieren. Bei Formaten<br />
von 72 × 104 cm verarbeitet<br />
die Maschine bis zu 10000 Bogen<br />
pro Stunde. Zusätzlich ist sie <strong>mit</strong><br />
einer Hologrammeinrichtung ausgestattet.<br />
Außerdem stellt das Unternehmen<br />
die FBR 104 <strong>mit</strong> einer Leistung von<br />
mehr als 10 000 Bogen pro Stunde<br />
in Düsseldorf vor.<br />
Halle 3, Stand A 34 ■<br />
AVT<br />
Das PrintVision/<br />
9000NT-System erkennt<br />
Druckfehler<br />
wie u. a. Registerfehler,<br />
Streifen- und<br />
Fleckenbildung,<br />
Farbabweichungen sowie Fehldrucke<br />
und alarmiert den Bediener, da<strong>mit</strong><br />
unverzüglich die entsprechenden<br />
Korrekturmaßnahmen eingeleitet<br />
werden können. Die Empfindlichkeit<br />
gegenüber bestimmten Fehlern lässt<br />
sich individuell einstellen; häufig erkennt<br />
das System Fehler noch bevor<br />
sie vom menschlichen Auge überhaupt<br />
wahrgenommen werden.<br />
Ferner kann <strong>mit</strong> dem PrintVision/<br />
9000NT-System sichergestellt werden,<br />
dass Lackierungen gleichmäßig<br />
und <strong>mit</strong> passgenauem Register auf<br />
dem Substrat aufgetragen werden.<br />
Diese Lackkontrolle kann als Option<br />
entweder bei der Installation <strong>mit</strong> integriert<br />
oder zu einem späteren Zeitpunkt<br />
nachgerüstet werden.<br />
Halle 3, Stand B17 ■<br />
Mehr wissen <strong>mit</strong> VR-News im internet<br />
www.verpackungsrundschau.de
Foto: Redlefsen<br />
Aus dem Handel<br />
... nur die<br />
Wurst hat zwei<br />
Würstchen<br />
in der<br />
Frische-Box.<br />
Das Würstchen <strong>mit</strong> dem Reißverschluss:<br />
Redlefsen verpackt seine<br />
Wurstmarken in einer neuen Frische-<br />
Box. Meister-Bockwurst, Schinkenwurst,<br />
Käse-Würstchen lange oder<br />
kurze Wiener – je nach Sorte stecken<br />
entweder drei, vier oder fünf Stück in<br />
einer Packung. Die Würstchen werden<br />
unter Schutzatmosphäre verpackt<br />
und sind nach Angaben des<br />
Unternehmens etwa 21 Tage haltbar.<br />
Im Vergleich zu Glaskonserven kann<br />
bei dieser <strong>Verpackungs</strong>form auf das<br />
Erhitzen zwecks Konservierung sowie<br />
Lake verzichtet werden.<br />
Die PETP 12 PE 40 EVOH Anti-Fog-<br />
Folie wird von K & K Verpackungen,<br />
Meckenheim, hergestellt.<br />
Über einen Etikettenspender<br />
werden die Packungen etikettiert.<br />
Rechts oben – durch einen<br />
roten Reißverschluss markiert<br />
- verfügen die Packungen<br />
über eine Aufreißhilfe; ein Wiederverschluss<br />
ist nicht vorhanden.<br />
Theke und Schale<br />
Seit Anfang des Jahres bietet Galbani<br />
seinen Gorgonzola nicht nur an der<br />
Käsetheke an, sondern zusätzlich in<br />
einer wiederverschließbaren Frischeschale.<br />
Mild-würziger Geschmack,<br />
der als Brotaufschnitt ebenso mundet,<br />
wie als I-Tüpfelchen einer Sahne-<br />
Soße.<br />
Gorgonzola Eccellenza - der Milde in<br />
der Blauschimmelfamilie – wird als<br />
SB-Ware in einer Verpackung <strong>mit</strong><br />
Wiederverschluss angeboten. Der<br />
Gorgonzola wird per Ultraschall in<br />
handliche 150 Gramm Stücke zerteilt:<br />
Da kein Schneidwerkzeug <strong>mit</strong><br />
dem Käse in Kontakt kommt, wird<br />
vermieden, dass Reifungsschimmel<br />
von der Rinde auf den Käseteig übertragen<br />
wird. Anschließend wird das<br />
Käsestück auf ein beschichtetes<br />
Stück Karton gelegt. Dieser Karton<br />
wird auch <strong>mit</strong> in der Packung gelegt,<br />
da<strong>mit</strong> dem Kunden später durch<br />
die cremige Konsistenz keine Handlingnachteile<br />
entstehen.<br />
Auf der Packungsvorderseite ist das<br />
Laminat direkt bedruckt, die gesetzlichen<br />
Deklarationen befinden sich<br />
auf der Rückseite der Kartonlage. Der<br />
Vertrieb läuft hauptsächlich über<br />
den Lebens<strong>mit</strong>teleinzelhandel.<br />
Geformt wie<br />
das Käsestück.<br />
Foto: Galbani<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 41
42<br />
BDVI-Mitteilungen<br />
Verpackungen auf dem Prüfstand<br />
BDVI/DVI-Regionalgruppe Südost besuchte das Ingenieurbüro für Verpackung Dresden<br />
Ein Forschungsextruder<br />
und eine<br />
Flachfolienanlage<br />
im Versuchsaufbau.<br />
Das Dresdener Ingenieurbüro, das<br />
in diesem Jahr sein zehnjähriges<br />
Bestehen feiern kann und sich kontinuierlich<br />
von einem 2-Personen-Unternehmen<br />
zu einem inzwischen bewährten<br />
Dienstleister <strong>mit</strong> 27 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern entwickelte,<br />
befindet sich in einem neu<br />
entstandenen Gewerbegebiet am<br />
Stadtrand der Landeshauptstadt. In<br />
dem modernen Firmengebäude, ausgerüstet<br />
<strong>mit</strong> neuester Technik, arbeitet<br />
ein hoch motiviertes Team, das<br />
aus einer gesunden Mischung junger<br />
Absolventen der TU Dresden und anderer<br />
nahegelegener Bildungsstätten<br />
sowie bewährter <strong>Verpackungs</strong>spezialisten<br />
der Region besteht.<br />
Die BDVI-/DVI-Mitglieder wurden vom<br />
Firmeninhaber, M. Thiele, begrüßt und<br />
<strong>mit</strong> den wesentlichen Arbeitsgebieten<br />
des Ingenieurbüros bekanntgemacht,<br />
die anschließend in der Praxis<br />
besichtigt werden konnten.<br />
Auf dem Gebiet Forschung und Entwicklung<br />
arbeitet das Unternehmen<br />
<strong>mit</strong> Partnern aus der Industrie und<br />
wissenschaftlichen Einrichtungen an<br />
der Weiterentwicklung von Packstoffen<br />
– vor allem auf dem Gebiet<br />
der Oberflächenveredlung –, an neuen<br />
Pack<strong>mit</strong>tel- und Packhilfs<strong>mit</strong>telkonstruktionen,<br />
an Untersuchungen<br />
zur Maschinengängigkeit von Werkstoffen<br />
und an der Modifizierung von<br />
Prüfverfahren.<br />
Die verfügbaren technischen Ausrüstungen<br />
reichen gegenwärtig vom<br />
Entwurfs- und Musterfertigungsbüro<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Fotos: Dresdner Ing.büro<br />
<strong>mit</strong> CAD-Arbeitsplatz über Anlagen<br />
für die Kunststoffverarbeitung wie<br />
Zweischneckenextruder, Flachfolienanlage<br />
und Labortiefziehmaschine,<br />
Blister- und Skinverpackungsanlagen<br />
sowie eine Spritzgießmaschine, auf<br />
der auch Kleinserien gefertigt werden,<br />
bis zu einem Backautomaten für<br />
Formteile – hauptsächlich aus abbaubarem<br />
Werkstoff.<br />
Ergänzend zu den Forschungs- und<br />
Entwicklungsschwerpunkten sind die<br />
grafische Gestaltung und die ästhetische<br />
Formgebung der Verpackung<br />
wichtige Arbeitsschwerpunkte. Das<br />
Äußere der Verpackung ist ein wesentlicher<br />
Kostenfaktor und häufig<br />
das Zünglein an der Waage beim<br />
Kaufentscheid des Kunden. Eine der<br />
neuesten <strong>Verpackungs</strong>entwicklungen<br />
für CDs, die beim Produkthersteller<br />
großen Anklang gefunden hat, konnte<br />
dabei ebenfalls begutachtet werden.<br />
Ein wichtiges Standbein des Unternehmens<br />
ist die Prüfung von Verpackungen<br />
und Packstücken, die nach<br />
DIN-, ISO- und CEN-Normen vorgenommen<br />
wird. Dafür stehen Stauchdruckpressen<br />
(bis 50 kN), eine schiefe<br />
Ebene, Falleinrichtungen, die erst<br />
kürzlich durch einen neuen Fallhammer<br />
aus den USA ergänzt wurden,<br />
Schwingprüfsysteme (bis zu 1 Tonne),<br />
ein Tauchbecken und eine Klimazelle<br />
(von –60°C bis +80°C) zur Verfügung.<br />
Seit 1997 ist die Prüfstelle,<br />
wie auch die anderen Bereiche, nach<br />
DIN EN ISO 9001 zertifiziert.<br />
Die Projektierung, Konstruktion und<br />
Fertigung von Maschinen und Anlagen<br />
sind ein Gebiet, das sich immer<br />
stärker ausgeweitet hat. Deshalb<br />
wurde die Fertigung in einem gesonderten<br />
Unternehmen, der Drevus<br />
GmbH, untergebracht. Im Mittelpunkt<br />
steht die Rationalisierung der <strong>Verpackungs</strong>vorgänge<br />
sowie vor- und nachgeschalteter<br />
Prozessstufen. Auch der<br />
Bau von Sondermaschinen, z. B. eines<br />
Stegsteckautomaten, ist im Programm<br />
enthalten. Aus diesem Bereich<br />
stammt auch das Schwerpunktmessgerät,<br />
<strong>mit</strong> dem für Transport-<br />
Eine der neuesten Entwicklungen – kreative<br />
und funktionelle CD-Verpackung.<br />
und Umschlag-, aber auch Prüfvorgänge<br />
der Packungsschwerpunkt er<strong>mit</strong>telt<br />
werden kann, und das im eigenen<br />
Prüflabor Anwendung findet.<br />
Dr. Monika Kaßmann ■<br />
BDVI/DVI-Termine<br />
Anmeldungen an die jeweils<br />
angegebene Adresse oder<br />
an Fax 030 – 46 307 400;<br />
info@verpackung.org<br />
Gäste und Nicht<strong>mit</strong>glieder sind<br />
herzlich willkommen.<br />
Regionalgruppe Südost:<br />
Rothwerke, Bischofswerda<br />
Thema:<br />
Herstellung von Polyethylen<br />
Treffpunkt bei Anmeldung –<br />
Mitglieder der RG Südost werden<br />
direkt von Frau Dr. Kaßmann<br />
eingeladen (Fax 03501-523500))<br />
Termin: 03.05.2000<br />
Seminar Stickpacks – wirtschaftliche<br />
und effiziente Portionsverpackungen,<br />
Frankfurt<br />
Teilnahmegebühr DM 630.–,<br />
DVI/BDVI - Mitglieder DM 420.–<br />
(jeweils zzgl. MwSt. )<br />
Termin: 04.05.2000<br />
Regionalgruppe Mitte:<br />
Procter & Gamble, Mainz<br />
Thema: Produktion und Abfüllung<br />
von Zahncremes/-bürsten<br />
Treffpunkt bei Anmeldung –<br />
Mitglieder der RG Mitte werden<br />
direkt von Herrn Lamboy eingeladen<br />
(Fax 06151-50<strong>26</strong>54;)<br />
Termin: 09.05.2000<br />
Geschäftsstelle DVI und BDVI<br />
Tel. +49-30-46307401<br />
Fax +49-30-46307400
Mai<br />
Juni<br />
Veranstaltungskalender<br />
Macropak 2000 –<br />
Internationale <strong>Verpackungs</strong>messe<br />
Jaarbeurs Exhibition Organizers,<br />
Telefon 0031/30/2955/569,<br />
Telefax 0031/30/2955/559<br />
08. 05. bis 12. 05. 2000, Utrecht, Niederlande<br />
VFL – 14. Internationale Fachmesse für Logistik,<br />
Verpacken, Fördern, Lagern<br />
VFL-Team - Peter Westheiden, Telefon 0211/556281,<br />
Telefax 0211/556231 und Klaus Vogel, Telefon<br />
0043/662/4477-113, Telefax 0043/662/4477<strong>26</strong>8<br />
17. 05. bis 20. 05. 2000, Salzburg, Österreich<br />
Workshop (2-tägig) – Versandverpackungen<br />
aus Holz - Grundlagen der Konstruktion und<br />
Berechnung<br />
Institut für BFSV, Telefon 040/42891-2756,<br />
Telefax 040/721-6378<br />
18. 05. + 19. 05. 2000, Hamburg<br />
DRUPA – Internationale Druck und Papier Messe<br />
Düsseldorfer Messegesellschaft mbH,<br />
Telefon 0211/456002, Telefax 0211/4560740<br />
18. 05. bis 31. 05. 2000, Düsseldorf<br />
Achema 2000 – Internationales Treffen<br />
für Chemische Technik, Umweltschutz und<br />
Biotechnologie<br />
Dechema e.V.,<br />
Telefon 069/7564-<strong>26</strong>1, Telefax 069/7564201<br />
22. 05. bis 27. 05. 2000, Frankfurt am Main<br />
BPC 2000<br />
Goddard Associates, Telefon 0044/181/255/9555,<br />
Telefax 0044/181/255/9556<br />
23. 05. bis 25. 05. 2000, Birmingham, Großbritannien<br />
ProPak China 2000 –<br />
6. Internationale <strong>Verpackungs</strong>messe<br />
Overseas Exhibition Services Ltd.,<br />
Telefon 0044/20/7862/2093,<br />
Telefax 0044/20/7862/2098<br />
24. 05. bis 27. 05. 2000, Shanghai/China<br />
Embax-Print – Internationale Ausstellung<br />
für <strong>Verpackungs</strong>- und Drucktechnik<br />
Brno Trade Fairs and Exhibitions,<br />
Telefon 0042/05/41152951<br />
06. 06. bis 09. 06. 2000,<br />
Brünn/Tschechische Republik<br />
Alle Angaben ohne Gewähr<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 43
Etikettieren/Kennzeichnen<br />
Die Beteiligung Willetts an der AnugaFoodTec<br />
vom 11. bis 15. April 2000 trägt der Bedeu-<br />
tung von Lebens<strong>mit</strong>teln für dieses Unterneh-<br />
men Rechnung. Auf über 60 m 2 zeigen die<br />
Kennzeichnungsspezialisten Lösungen aus<br />
der Praxis.<br />
Kompetenz in Food Coding<br />
Willett auf der AnugaFoodTec<br />
44<br />
Die griechischen Spezialitäten der<br />
Firma Apostel aus Garbsen bei<br />
Hannover erfreuen sich ganzjährig<br />
großer Beliebtheit bei deutschen Verbrauchern.<br />
Auch in den Nachbarländern<br />
Dänemark, Holland und Österreich<br />
wollen zahlreiche Konsumenten<br />
auch außerhalb der Urlaubszeit die<br />
typisch griechischen Jogurt- und<br />
Zaziki-Produkte genießen. Die nach<br />
Originalrezepten hergestellten Produkte<br />
werden in Verbraucher- und<br />
auch in Gastronomiepackungen angeboten.<br />
Seit 1997 ist auch Willett<br />
Teil der Erfolgsgeschichte dieser<br />
griechischen Spezialitäten.<br />
Die große Nachfrage nach den Apostel-Produkten<br />
hat zur Folge, dass<br />
der Herstellungsbetrieb dauerhaft<br />
höchste Produktionsleistungen erbringen<br />
muss, bis hin zur Kennzeichnung<br />
der Einzelpackungen, die auf<br />
Fillpack-Anlagen abgefüllt werden.<br />
Innerhalb der Sterilzone dieser Abfüllanlagen<br />
arbeiten Codieranlagen<br />
von Willett. Die 2-schichtig betriebenen<br />
Anlagen müssen hohen Hygienestandards<br />
entsprechen. Die Kennzeichnungseinheit<br />
ist auf einer Verfahreinheit<br />
montiert, welche über<br />
flexible Positioniersteuerung verfügt:<br />
Sie gibt die Bewegungsrichtung des<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Fotos: Willett<br />
Druckkopfes vor (vorwärts/rückwärts)<br />
und ermöglicht über SPS-<br />
Ein- und -Ausgängen den Signalaustausch<br />
zu Maschinen. Die Verfahrachse<br />
selbst besteht aus Materialien,<br />
die lebens<strong>mit</strong>teltauglich sind und da<strong>mit</strong><br />
die Hygienevorschriften erfüllen.<br />
Die gefüllten Becher werden in der<br />
Stillstandsphase beschriftet – der<br />
Schreibkopf bewegt sich <strong>mit</strong> einer<br />
Verfahrgeschwindigkeit von 0,8 m/<br />
Sekunde über die Produkte. Die Abfüllmaschine<br />
arbeitet <strong>mit</strong> 42 Takten<br />
pro Minute – entsprechend kennzeichnet<br />
das Willett-Gerät die Jogurtoder<br />
Zaziki-Becher. Anders ausgedrückt:<br />
Für eine Codierung bedarf<br />
das Gerät nur 0,6 Sekunden. Vier Becher<br />
werden gleichzeitig beschriftet.<br />
In dieser kurzen Zeit werden Informationen<br />
wie Bahnnummer, Verfallsdatum<br />
(Tag/Monat), Uhrzeit in Klarschrift<br />
<strong>mit</strong> einer Standard-MEK-Tinte<br />
aufgebracht.<br />
Know-how in Molkereien<br />
Bei Bremerland Nordheide, ein Unternehmen<br />
der Molkereibranche,<br />
konnte Willett verschiedene Aufgaben<br />
lösen: Sowohl die Codierung von<br />
Versandverpackungen (zum Beispiel<br />
Der EAN 128-Standard als<br />
Komponente moderner Logistik<br />
wird bei Eifelperle <strong>mit</strong><br />
Hilfe eines Paletten-Etikettierers<br />
erstellt und appliziert.<br />
Zaziki ganzjährig zu genießen<br />
– in nur 0,6 Sekunden<br />
beschriftet ein InkJet-<br />
Codierer die Verpackungen.<br />
für Butter) <strong>mit</strong> Angaben über die Firma<br />
und Herstellungsdaten als auch<br />
die Stirnseitenetikettierung von unbefüllten<br />
Trays kommen hier zum Tragen.<br />
Die Etiketten tragen Informationen<br />
wie Barcodes, Produktions- und<br />
Herstellerinformationen. Sie werden<br />
<strong>mit</strong> Hilfe einer Blasvorrichtung exakt<br />
auf den vorbestimmten Platz <strong>mit</strong>tig<br />
auf die Stirnseite der Trays aufgebracht.<br />
Das Thema „Palettenetikettierung<br />
<strong>mit</strong> EAN-gerechter Kennzeichnung“<br />
schließlich ist bei Eifelperle Milch AG<br />
erfolgreich umgesetzt. Zur Erfüllung<br />
der Handelsanforderungen setzt der<br />
Hersteller auf zwei Palettenetikettierer<br />
Typ Willett 250. Auf kleinstem<br />
Raum gelingt es da<strong>mit</strong>, die palettierten<br />
Waren zweiseitig <strong>mit</strong> DIN-A5-<br />
Etiketten zu versehen, die alle Logistik-relevanten<br />
Daten tragen. Die<br />
Kennzeichnungslösung besteht weiterhin<br />
aus einer integrierten omnidirektionalen<br />
Lesestation und einem<br />
Steuerungsrechner in Form eines<br />
Industrie-PC. Der chargenunreine<br />
Betrieb bei Eifelperle macht es notwendig,<br />
jede Palette eindeutig zu<br />
identifizieren und sodann korrekt<br />
zu kennzeichnen.<br />
Halle 13.1, Stand 030 ■
Der Druckkopf wird<br />
über 32 ansteuerbare<br />
Tintenkanäle<br />
versorgt.<br />
Kompakte „Compact“<br />
MARK-O-PRINT<br />
Jetcoder für Karton- und Traybeschriftung<br />
Mark-O-Print hat <strong>mit</strong> dem Jetcoder<br />
eine neue Generation von Großschriften-Inkjets<br />
zur Karton- und Traybeschriftung<br />
entwickelt. Das Merk-<br />
Auf der AnugaFoodTec präsentiert ZVT erstmals einen<br />
neuen ShrinkPacker mir Namen „Compact SP<br />
020 C“. Die kompakte Bauweise dieser <strong>Verpackungs</strong>maschine<br />
hat einen sehr geringen Platzbedarf. Für<br />
eine wirtschaftliche Produktion sorgt neben einer<br />
ökologischen Riemenantriebstechnik der Einsatz eines<br />
dauerbeheizten Schweißbalkens. Die modulare<br />
Bauweise erlaubt jederzeit eine schnelle Nachrüstung<br />
zum PadShrinkPacker. Eine flexible Änderungsmöglichkeit<br />
der Produktzufuhr, die freie Positionierbarkeit<br />
des Schaltschrankes oder auch eine stufenlose<br />
Höhenjustierung des Schweißbalkens dienen der<br />
Bedienerfreundlichkeit. Compact SP 020 C ist für<br />
den Leistungsbereich bis 20 Takte/min konzipiert<br />
und kann für unterschiedlichste Schrumpfpackungen<br />
eingesetzt werden. „Man profitiert nicht nur von<br />
günstigen Anschaffungskosten, sondern auch von einer<br />
<strong>Verpackungs</strong>möglichkeit für Sonderpromotions,<br />
Markteinführungsaktionen oder als Testlinie“, so<br />
Guido Hesse, Corporate Marketing Manager der<br />
Kisters-Gruppe. Halle 12.2, Stand I 38/H 39 ■<br />
Mehr wissen <strong>mit</strong><br />
VR-News im internet<br />
www.verpackungsrundschau.de<br />
Foto: Mark-O-Print<br />
mal dieser Technologie ist neben der<br />
Schriftqualität die Fähigkeit, bis zu<br />
vier Textzeilen gleichzeitig zu erzeugen.<br />
Neben dem Anschaffungspreis<br />
für das Gerät beeindruckt auch<br />
der niedrige Tintenverbrauch <strong>mit</strong> bis<br />
zu 70 Prozent Kostenersparnis.<br />
Das in sich abgeschlossene Beschriftungssystem<br />
besteht aus dem Druckkopf<br />
<strong>mit</strong> 224 Düsen, die über 32<br />
ansteuerbare Tintenkanäle versorgt<br />
werden (im Vergleich dazu verfügen<br />
übliche Großschriften-Inkjets nur<br />
über max. 16 Düsen), einer Lichtschranke,<br />
dem Tintenvorratstank<br />
und der integrierten Folientastatur<br />
<strong>mit</strong> übersichtlichem LC-Display. Nach<br />
Angaben der Firma ist Jetcoder für<br />
das Beschriften saugfähiger Oberflächen<br />
vorgesehen und kann Texte<br />
bis zu 47 mm Höhe erzeugen. ■<br />
MARKEM<br />
Kennzeichnungslösung<br />
Mit 96 Düsen, einer Schrifthöhe von<br />
bis zu 25,4 mm und xyz-Zeichen pro<br />
Zeile hat Markem die 9096S als<br />
Ergänzung zur 962 und 9064S– der<br />
Markem-Touch-Dry-Jet-Familie–<br />
entwickelt. Mindesthalbarkeitsdaten,<br />
Echtzeit, Lotcodes, Barcodes etc.<br />
drucken die Systeme nach Angaben<br />
des Unternehmens gestochen<br />
scharf. Durch ihren berührungslosen<br />
Direktdruck <strong>mit</strong> löse<strong>mit</strong>telfreier,<br />
thermoplastischer Farbe eignen sie<br />
sich für alle sensiblen Kennzeichnungsbereiche,<br />
wie Hygiene-, Lebens<strong>mit</strong>tel-<br />
und Pharmaindustrie.<br />
Die Touch-Dry-Jet-Systeme können<br />
sowohl in Fördertechnik- als auch in<br />
<strong>Verpackungs</strong>maschinen aller Art eingebaut<br />
werden. Sie eignen sich zur<br />
Produktkennzeichnung als auch zur<br />
Codierung von Umverpackungen. ■<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 45
46<br />
Etikettieren/Kennzeichnen<br />
Stretch-Etiketten für Milchflaschen<br />
Gerüstet für den Weg ins 21. Jahrhundert<br />
MD Foods hat Stretch-Etiketten von ITW Auto-Sleeve<br />
gewählt, um <strong>mit</strong> seinem neuen Produkt namens<br />
Cravendale PurFiltre-Frischmilch auf den Markt zu<br />
kommen.<br />
Die Etiketten werden auf 2-Liter-PE-Behälter appliziert<br />
und sollen „PurFiltre“ für das 21. Jahrhundert verkörpern,<br />
welche im Gegensatz zu den herkömmlichen<br />
Molkereiprodukten stehen. Neil Clark, Direktor von ITW<br />
in Europa: „Stretch-Etiketten werden weltweit von Getränkefirmen,<br />
die gewöhnliche Marketinganforderungen<br />
haben, verwendet. MD Foods arbeitet äußerst professionell<br />
und ist sehr auf seine Marketingideen konzentriert.<br />
Aus diesem Grunde sehen wir Stretch-Etiketten als richtige<br />
Lösung für den Betrieb.“ Nach Angaben des Unternehmens<br />
verzeichnet man bereits einen Verkaufsanstieg<br />
dieses Frischmilchproduktes durch das neue<br />
Etikett. Die neue Milch unterscheidet sich auch von der<br />
Standardmilch, indem diese vor der Pasteurisierung<br />
fein gefiltert wird, um den größten Teil der Bakterien zu<br />
entfernen. Durch die Filtrierung erreicht man einen viel<br />
höheren Reinheitsgrad als bei der üblichen Standardmilch<br />
und so<strong>mit</strong> könne man diese Milch bis zu 20 Tage im<br />
Kühlschrank aufbewahren. Laut Konsumenten-Feedback<br />
hat die PurFiltre-Milch einen cremigen und besseren<br />
Geschmack.<br />
Neben Möglichkeiten in Design und Grafik sind Polyethylen-Stretch-Etiketten<br />
wasserfest und umweltverträglich,<br />
außerdem werden sie ohne Hitze oder Klebstoff auf<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Durch einen neuartigen Marketingschritt in einem konventionellen<br />
Markt <strong>mit</strong> Stretch-Etiketten versucht ein Abfüller einen<br />
neuen Aufschwung in die Frischmilchmärkte zu bringen.<br />
Bauchbinde ohne<br />
Klebstoff für Pur<br />
Filtre. Foto: ITW<br />
die Behälter appliziert. Die Etiketten können einfach wieder<br />
verwendet werden, da sie <strong>mit</strong> mechanischen Prozessen<br />
von den Behältern getrennt werden können.<br />
Weltweiter Einsatz<br />
ITW Auto Sleeve Bracknell, GB, und Völkermarkt, Österreich,<br />
fertigt und verkauft Stretch-Etiketten in ganz Europa.<br />
ITW gehört der Illinois-Tool-Works-Gruppe an. Die<br />
gesamte Etikettenproduktion sowie die Qualitätsabwicklung<br />
erfolgt in Völkermarkt. Auto-Sleeve-Stretch-Etiketten<br />
waren nach eigenen Angaben die Ersten auf diesem<br />
Sektor, in den 70-iger Jahren entstand diese neue Form<br />
von Flaschenetikettierung.<br />
Diese Etiketten werden in der ganzen Welt eingesetzt,<br />
hauptsächlich für die Getränkeindustrie z.B. „Soft drinks“,<br />
Mineralwasser und Milchprodukte) aber auch für Haushaltsprodukte<br />
und Chemicalien.<br />
Die Etiketten können auf einem undurchsichtigen oder<br />
transparenten Material gedruckt werden. Das Druckverfahren<br />
erlaubt bis zu zehn Farben und das gesamte Etikett<br />
kann vollflächig <strong>mit</strong> Farbe abgedeckt werden. Die Innenseite<br />
des Etiketts kann ebenfalls für den Druck verwendet<br />
werden. Besondere Spezialtechniken werden <strong>mit</strong> dem so<br />
genannten „Magic Window“ (magisches Fenster zum<br />
Durchsehen) und Metalliceffekten erzielt. ITW Auto-<br />
Sleeve extrudiert selbst den widerstandsfähigen und<br />
klaren Polyethylenfilm. ■
WELCH ALLYN<br />
Barcodeleser Imageteam 3800<br />
Welch Allyn Data Collection, Inc.<br />
hat das Produktangebot der Reihe<br />
Imageteam 3800 erweitert. Die Geräte<br />
der Produktreihe IT 3800 wurden<br />
durch zwei Modelle, speziell für die<br />
elektronische Industrie, erweitert,<br />
und zwar die Modelle IT 3800 VHD<br />
und IT 3800 ESD. Die Geräte sind<br />
Herstellerangaben zufolge maßgeschneidert<br />
für das Lesen von kleinsten<br />
Barcodes.<br />
Das Modell Imageteam 3800 VHD ist<br />
ein Handscanner für Anwendungen<br />
in der Fertigung von elektronischen<br />
Komponenten sowie in der Medizinund<br />
Analysetechnik. Optimale Leseergebnisse<br />
sowohl bei einer Auflösung<br />
von 3 mil (0,075 mm Strichbreite)<br />
und größeren Barcodes. Die neue<br />
CCD-Zeile, die die Ausleuchtung entscheidend<br />
verbessert sowie eine<br />
besser sichtbare Scanlinie werden<br />
unterstützt durch eine fünfjährige<br />
Garantie.<br />
Das Modell IT 3800 ESD ist ein Scanner<br />
insbesondere für Anwendungen<br />
in der Fertigung von empfindlichen<br />
elektronischen Komponenten unter<br />
den strengen Bedingungen von Reinräumen.<br />
Hergestellt aus leitfähigem<br />
Material, das die Ansammlung und<br />
Weitergabe von gefährlicher statischer<br />
Energie an den Scanner verhindert.<br />
Das Gerät ist hergestellt nach<br />
den Anforderungen von Class-100-<br />
Reinräumen und wird aufgrund dieser<br />
Anforderungen dreifach verpackt<br />
an den Endverbraucher gesandt. ■<br />
Foto: WelchAllyn<br />
Handscanner für<br />
Anwendungen u.a.<br />
für die Fertigung<br />
von elektronischen<br />
Komponenten.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 47
48<br />
Lebens<strong>mit</strong>tel<br />
In durchlässiger Hülle<br />
Weichkäse will offen nach allen Seiten sein<br />
Berühmte Camemberts und andere Schimmelkäse mögen<br />
ja weich für den Gaumen sein, aber an die Verpackung<br />
stellen sie harte Anforderungen. Die meisten Käsesorten<br />
sind in der <strong>Verpackungs</strong>phase mehr oder weniger<br />
stabil und genussfertig, bei französischen Weichkäsen<br />
wird der Reifungsvorgang hingegen im Regal fortgesetzt.<br />
Die Verpackung muss daher die notwendige Umgebung<br />
für den Käse schaffen. Es wird daher ein Packstoff<br />
benötigt, der den Käse atmen lässt und den Austausch<br />
von Feuchtigkeit und Gasen zwischen Produkt und Umgebung<br />
steuert.<br />
Während des Reifungsprozesses müssen diese Weichkäse<br />
genügend Sauerstoff absorbieren, da<strong>mit</strong> sich ein<br />
Schimmelrasen entwickeln kann. Bei zu viel Sauerstoff<br />
wird jedoch das Wachstum schädlicher Bakterien begünstigt.<br />
Umgekehrt müssen das vom Käse erzeugte CO2 und<br />
NH3 aus der Packung entweichen können. Die Feuchtigkeitskonzentration<br />
in der Packung ist äußerst wichtig. Die<br />
Verpackung muss so undurchlässig sein, dass die Feuchtigkeitsniveaus<br />
aufrechterhalten werden können, bei<br />
denen der Schimmel sich entwickeln kann. Dieser Prozess<br />
beginnt bei einer relativen Mindestfeuchte von etwa<br />
73 Prozent, perfekte Feuchtigkeitsbedingungen liegen<br />
bei 85 - 90 Prozent.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Französischer Weichkäse stellt eine der größten Herausforderungen<br />
an die Verpackung überhaupt. Und doch wird er im<br />
Allgemeinen <strong>mit</strong> einer der ältesten Kombinationen verpackt,<br />
die es gibt – <strong>mit</strong> Zellophan und Wachspapier.<br />
Die Fähigkeit, <strong>mit</strong> dieser schwierigen Herausforderung<br />
fertig zu werden, ist der Grund, warum nach Angaben von<br />
UCB Films der Absatz von Cellophane für Camemberts<br />
und sonstige Weichkäse weiter steigt, trotz zunehmender<br />
Konkurrenz durch Kunststoffe.<br />
Das traditionelle <strong>Verpackungs</strong>material aus Cellophane<br />
und Wachslaminat in einer Holzschachtel mag altmodisch<br />
aussehen, es spielt aber in der Tat eine „aktive“ Rolle im<br />
Lebenszyklus des Produkts.<br />
Die Folie ist von sich aus durchlässig und lässt Feuchtigkeit<br />
aus der Packung entweichen und erlaubt den Gastransfer<br />
in beiden Richtungen. Gleichzeitig stellt sie<br />
eine Barriere für mikrobakterielle Kontamination von<br />
außen dar.<br />
Die natürliche Durchlässigkeit des Materials kann reguliert<br />
und auf die Feuchtigkeitsbedürfnisse des Produktes<br />
zugeschnitten werden, indem eine breite Palette an<br />
Speziallackierungen während der Produktion aufgebracht<br />
werden. Cellophane kann, ohne es zu perforieren, hochdurchlässig,<br />
semipermeable oder undurchlässig angeboten<br />
werden.<br />
Das Wachspapier reguliert den Feuchtigkeitstransfer<br />
an der Käseoberfläche, und das Cellophane reguliert<br />
den Feuchtigkeitsverlust in die Atmosphäre.
Cellophane sieht zwar wie Kunststofffolie aus und fühlt<br />
sich auch so an, aber es wird aus Zellstoff hergestellt. Es<br />
ist also eigentlich transparentes Papier.<br />
UCB Films hat eine Reihe dieser Folien <strong>mit</strong> besonderen<br />
Feuchtigkeitscharakteristiken für den Markt entwickelt.<br />
So wurden zum Beispiel die Sorten WSB und WSZB eigens<br />
für den Käsemarkt entwickelt, da sie optimale Durchlässigkeit<br />
<strong>mit</strong> integrierter Opazität und einer glänzenden,<br />
attraktiven Oberfläche kombinieren.<br />
Dazu kommen die mechanischen Eigenschaften: Die<br />
natürliche Fähigkeit von Cellophane, seinen gefalteten Zustand<br />
beizubehalten, ohne in seine ursprüngliche Form<br />
zurückzuspringen, ist ein zusätzliches Plus für traditionelle<br />
Käseeinschlagfolien.<br />
Weichkäsesorten mögen eine äußerst spezielle Anwendung<br />
sein, aber, so UCB, sie sind doch nur ein Beispiel aus<br />
einer Reihe von Produkten, für die die Atmungsfähigkeit<br />
in der Verpackung entweder notwendig oder doch wenigstens<br />
wünschenswert ist. Dazu gehören auch frische Hefeund<br />
Backwaren wie z. B. Crumpets (kleine dicke Pfannkuchen),<br />
Pasteten, Gebäck, Brot und Kuchen.<br />
Die Leistung von Cellophane sei gegenüber der von<br />
perforierten Kunststofffolien aus drei Gründen besser,<br />
erklärt das Unternehmen: Zunächst seien die Barriereeigenschaften<br />
über die gesamte Oberfläche der Folie beständiger,<br />
und zweitens reguliert die hydrophile Natur<br />
dieser Folie den Feuchtigkeitstransfer besser. Wenn eine<br />
Folie perforiert ist, dann wirke sie nicht mehr als Barriere<br />
für bakterielle Kontamination von der Außenseite der<br />
Packung. Außerdem weist man auf die Angewohnheit des<br />
französischen Konsumenten hin, <strong>mit</strong> der Fingerspitze auf<br />
den eingeschlagenen Käse zu drücken, um dessen Reife<br />
zu beurteilen. Das sieht man als einen ausreichenden<br />
Grund dafür an, zu Gewähr leisten, dass die Einschlagfolie<br />
fest und sicher ist, um Mikroben von außen fern zu<br />
halten. Da die Umwelt auch eine Rolle bei der Wahl von<br />
<strong>Verpackungs</strong>materialien spielt, sieht sich UCB in einer<br />
guten Position. Cellophane wird aus Zellstoff hergestellt,<br />
der von verwalteten Plantagen stammt, ist biologisch abbaubar<br />
und kompostierbar. ■<br />
Nur ein Käse der atmen kann wird ein Camembert.<br />
Fotos: UCB Films<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 49
Lebens<strong>mit</strong>tel<br />
Zum innovativsten <strong>mit</strong>telständischen Unternehmen<br />
Deutschlands des Jahres 2000 ist der Wursthüllen-<br />
hersteller Kalle Nalo aus Wiesbaden gekürt worden.<br />
Der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Dr.<br />
Hans-Jürgen Warnecke, hatte den Wettstreit um den<br />
Innovationspreis ins Leben gerufen.<br />
Die nahtlose Verpackung<br />
50<br />
Innovations-Gold für Wursthüllen-Hersteller<br />
Nach seiner Meinung hat die Öffentlichkeit bisher die<br />
innovativen Leistungen gerade <strong>mit</strong>telständischer Unternehmen<br />
zu wenig beachtet. Das soll nun grundlegend<br />
anders werden – der Preis wird in Zukunft jährlich verliehen.<br />
In der Laudatio zum Innovations-Gold wurde ausdrücklich<br />
die „neue Wursthüllengeneration aus Stärke-<br />
Rohstoff“ gewürdigt, die „eine natürliche Alternative zum<br />
Tierdarm darstellt und zusätzlich die Vorteile industrieller<br />
Herstellung und Verarbeitung“ biete.<br />
Nach neudeutschen Gepflogenheiten war die Auswahl der<br />
100 innovativsten Mittelständler als „Best of TOP 100 Germany<br />
2000“ gekürt worden. Auf der Basis eines wissenschaftlichen<br />
Verfahrens, wurden dann die zehn Finalisten<br />
aus diesen Top 100 er<strong>mit</strong>telt. Eine Jury entschied dann die<br />
Vergabe des Preises in Gold an Kalle Nalo. Dabei wurde<br />
nicht so sehr eine einzige Innovation gewürdigt. Wesentliches<br />
Kriterium der Jury für die Vergabe von Gold war die<br />
ganzheitliche Unternehmensbewertung <strong>mit</strong> entsprechender<br />
Projekt- und Teamarbeit, Kundenorientierung und<br />
innovationsförderlicher Unternehmenskultur. In der<br />
Presse<strong>mit</strong>teilung über den Gold-Preisträger Kalle Nalo<br />
hieß es zudem ausdrücklich, dass die „Entwicklung eines<br />
integrierten Umwelt- und Recyclingkonzepts für den<br />
Fertigungsprozess“ als „richtungweisend für die Branche“<br />
zu gelten habe.<br />
„NaloStar“ und „Nalitta“ sind zwei Neuprodukte, die vom<br />
Hersteller als „Technologie-Sprung“ eingestuft werden.<br />
„Nalitta“ ist „die essbare Kollagenhülle für alle Arten von<br />
Würstchen“ - allerdings räumt Kalle-Nalo-Pressesprecher<br />
Günter Ahrens ein, dass sie „noch nicht sehr schmackhaft“<br />
sei und der konsequenten Weiterentwicklung bedürfe.<br />
„NaloStar“ wird als „der starke Darm aus Stärke“ gefeiert<br />
– ein Produkt nicht nur „wirklich revolutionär“, sondern<br />
auch „eine neue Rohstoffklasse“. „NaloStar“ sei „in<br />
enger Zusammenarbeit <strong>mit</strong> der Natur“ entwickelt worden<br />
und besteht aus Stärke, wie sie in Kartoffeln und Mais enthalten<br />
ist.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Alternative zum Tierdarm<br />
„NaloStar“ sei nach Ansicht der Kalle-Nalo-Leute „eine<br />
echte Alternative zum Tierdarm“, wobei sie „diesen haushoch<br />
schlägt in punkto Hygiene“. Der fleischverarbeitenden<br />
Wirtschaft eröffne die neue Wursthülle ganz neue<br />
Produktionshorizonte. Die Hülle lasse sich „mühelos vom<br />
Brät abziehen, ohne dass der leckere Inhalt haften bleibt“,<br />
lobt Kalle seinen neuen Star. So heißt es denn auch in den<br />
Mitteilungen über den Goldgewinner von „Top 100“ ausdrücklich:<br />
„Kundenspezifische Entwicklungen und Produktmodifikationen<br />
repräsentieren die Spannweite der Innovationen<br />
ebenso wie neue Produktplattformen im bestehenden<br />
Geschäft“. Und: „Für die Produktion der Viskosehüllen<br />
werden nachwachsende Rohstoffe wie Zellstoff,<br />
Baumwolle oder Hanffasern eingesetzt“.<br />
Immerhin ist Kalle Nalo ist kein Neuling auf dem Markt.<br />
Der Ursprung des Unternehmens geht auf die Gründung<br />
durch Dr. Wilhelm Kalle im Jahr 1863 zurück. Rund 70 Jahre<br />
war die Firma Teil der Hoechst AG, bis im Zuge der Umstrukturierung<br />
1997 die Mehrheit des Stammkapitals von<br />
institutionellen Anlegerfonds unter Führung der britischen<br />
CVC, Citicorp Venture Capital Corp., übernommen wurde.<br />
Eine Minderheitsbeteiligung liegt seither beim Management<br />
von Kalle Nalo. Die Wursthüllenproduktion begann<br />
bereits im Jahre 1929. Und der Firmenname Nalo ist zugleich<br />
Produktbeschreibung, nämlich nahtlos. „Seit Beginn<br />
der Wursthüllenproduktion hat Kalle Nalo viele Milliarden<br />
Meter Wursthüllen verkauft. Man könnte da<strong>mit</strong><br />
unseren Planeten <strong>mit</strong> einem sportfeldbreiten Band umwickeln“,<br />
preist das Unternehmens sich selbst.<br />
Im vergangenen Jahr waren im Stammwerk Wiesbaden sowie<br />
in den Vertretungen weltweit rund 880 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Der Umsatz lag bei <strong>26</strong>7 Mio. DM, gegenüber<br />
<strong>26</strong>0 Mio. im Jahr davor. Die Investitionen beliefen sich auf<br />
20 Mio. DM im zurückliegenden Jahr, 5 Mio. DM mehr als<br />
in den Jahren 1997 und 1998. ubi ■<br />
Foto: Kalle Nalo<br />
Cellulose-<br />
Wursthüllen<br />
aus dem<br />
Hause Nalo.
Packstoffe/Pack<strong>mit</strong>tel<br />
Qualitätssicherung für <strong>Verpackungs</strong>systeme<br />
Dünnschliffe zeigen das kleinste Detail<br />
54<br />
Anhand von Getränkeverpackungen<br />
aus einem Kartonverbundwerkstoff<br />
soll ein am Institut für<br />
Werkstoffkunde der RWTH Aachen<br />
(IWK) entwickeltes Verfahren vorgestellt<br />
werden, das eine solche Qualitätsbeurteilung<br />
ermöglicht.<br />
Um Fertigungseinflüsse auf die Kartonverbundstruktur<br />
und fehlerhafte<br />
Bereiche, wie z. B. unzulässige Delaminationen,<br />
Einschlüsse und Verschmutzungen<br />
zu untersuchen, muss<br />
eine mikroskopische Betrachtung<br />
des Werkstoffes ermöglicht werden.<br />
Die Tiefenschärfe der Auflichtmikroskopie<br />
reicht jedoch nicht aus, um<br />
den Faseraufbau der Kartonlagen<br />
aufzulösen. Demnach müssen die<br />
Proben für eine Betrachtung im<br />
Durchlicht präpariert werden. Zur<br />
Herstellung durchstrahlbarer Präparate<br />
können Proben <strong>mit</strong>tels eines<br />
Mikrotoms dünngeschnitten werden.<br />
Die Mikrotomie stößt aber bei der<br />
Bearbeitung von harten, spröden<br />
oder <strong>mit</strong> Füllstoffen versetzten Werkstoffen<br />
an ihre Grenzen. Außerdem<br />
ist die Dünnschnitttechnik problematisch,<br />
wenn die Anordnung von Rissen<br />
oder Fehlstellen in einem Werkstück<br />
untersucht werden soll. Der<br />
Dünnschnitt verzieht sich stark oder<br />
reißt auf, sodass eine Auswertung<br />
nicht mehr möglich ist. Die Dünnschliffpräparation<br />
bietet hier klare<br />
Vorteile gegenüber der Mikrotomie.<br />
Verfahrensbeschreibung<br />
Bei der Dünnschlifftechnik wird die<br />
zu untersuchende Probe zuerst unter<br />
Vakuum in einem niedrig viskosen<br />
Epoxidharz eingebettet. Poröse Materialien,<br />
wie z.B. Papier und Karton,<br />
werden durch das Vakuum vollständig<br />
infiltriert. Nach dem Aushärten<br />
wird <strong>mit</strong> einer Trennmaschine ein<br />
etwa 3 mm dickes Stück vom Prüfling<br />
abgetrennt. Die Probe wird anschließend<br />
einseitig von Hand oder<br />
maschinell geschliffen. Demnach<br />
wird sie <strong>mit</strong> Epoxidharz oder <strong>mit</strong>tels<br />
eines geeigneten Klebstoffs auf einen<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Objektträger aufgeklebt. Dann wird<br />
die Probe je nach benötigter Dünnschliffqualität<br />
von der anderen Seite<br />
bis auf die gewünschte Dicke von<br />
10 bis 50 µm dünngeschliffen. Eine<br />
sorgfältige Eindeckung des Schliffes<br />
löst optisch eventuell aufgetretene<br />
Schleifriefen auf. Dazu wird ein Trop-<br />
Bild 1: Knickstelle eines Getränkekartons, Dünnschliff, 50 µm.<br />
Bild 2: Abdichtung der Kartonschnittkante zum Füllgut, Schweißnaht, Prinzip I,<br />
Dünnschliff, 50 µm.<br />
Bild 3: Abdichtung der Kartonschnittkante zum Füllgut, Schweißnaht, Prinzip II,<br />
Dünnschliff, 50 µm.
Fotos: Heidelberg<br />
fen Immersionsöl und ein Deckglas<br />
auf das Präparat gegeben.<br />
Anwendungsbeispiele Kartonverbundverpackungen<br />
Die Herstellung eines Getränkekartons<br />
erfordert die Realisierung definierter<br />
Knickstellen durch Rillungen.<br />
Bild 4: Bindefehler in der Schweißnaht, Prinzip I, Dünnschliff, 50 µm.<br />
Bild 5: Schweißnahtende, Packungsaußenseite, Dünnschliff, 50 µm.<br />
Bild 6: Farbpigmente des <strong>Verpackungs</strong>aufdruckes auf der PE Schicht,<br />
Dünnschliff, 50 µm.<br />
Dazu wird der Werkstoff zwischen einem<br />
Rillmesser und einer Rillmatrize<br />
eingedrückt, was eine Delamination<br />
einzelner Kartonlagen zur Folge hat.<br />
Durch diesen Rillprozess wird der<br />
geometrische Ort des Knickes definiert,<br />
indem der Biegewiderstand an<br />
der Biegestelle vermindert wird. Das<br />
Ergebnis einer Rillung wird durch die<br />
Rilltiefe, Rillbreite und die Dicke des<br />
Verbundes bestimmt. Bild 1 stellt<br />
eine solche Knickstelle eines Getränkekartons<br />
dar. Es bildet sich ein spitzer<br />
Wulst aus, der in die Füllgutseite<br />
der Packung hineinreicht. Deutlich<br />
sind die einzelnen Schichten des<br />
Verbundmaterials, PE (2, 3, 5), Al-<br />
Folie (1), Karton (4) und die delaminierten<br />
Lagen des Kartons zu erkennen.<br />
Optisch ist keine Überbeanspruchung<br />
der PE- und Al-Schicht und<br />
da<strong>mit</strong> auch keine Beeinträchtigung<br />
der Schichtfunktionen festzustellen.<br />
Auf Grund des flächigen Ausgangsmaterials<br />
weisen die Behälter eine<br />
überlappende Siegelnaht über der<br />
<strong>Verpackungs</strong>höhe auf. An dieser<br />
Stelle liegt eine der Verbundschnittkanten<br />
zur Füllgutseite. Ein Erweichen<br />
des Kartons durch eindringende<br />
Flüssigkeit oder einen Verderb der<br />
Ware durch im Karton befindliche<br />
Mikroorganismen wird durch eine<br />
Schnittkantenversiegelung vermieden.<br />
Bedingt durch verschiedene<br />
Fertigungsprozesse gibt es mehrere<br />
Ausführungen dieser Versiegelung.<br />
Eine Möglichkeit ist das einseitige<br />
Wegschneiden der halben Verbunddicke<br />
über eine bestimmte Länge und<br />
das Umbiegen des Endes um 180°.<br />
Anschließend wird überlappend verschweißt.<br />
Bild 2 zeigt den vorderen<br />
Bereich einer solchen Schweißnaht.<br />
Im oberen Teil sind kleinere Poren in<br />
der verpackungsinneren PE-Schicht<br />
zu erkennen. Die Schweißnaht ist<br />
in diesem Bereich fehlerfrei ausgeführt.<br />
Eine weitere Ausführung der Schnittkantenabdichtung<br />
ist die Versiegelung<br />
der offenen Kartonkante <strong>mit</strong><br />
einem dreischichtigen Streifen, wobei<br />
ein kleiner dreieckiger Hohlraum<br />
entsteht (Bild 3). In der Mitte hat sich<br />
die PE- und Al-Schicht vom Karton<br />
abgelöst. Es ist jedoch keine Beschädigung<br />
der Schichten festzustellen.<br />
Die Faserorientierung des<br />
Kartons liegt senkrecht zur Bildebene,<br />
erkennbar an den kurzen Fasern<br />
und an den kollabierten Faserquerschnitten.<br />
Bild 4 zeigt die Fortsetzung der<br />
Schweißnaht aus Bild 2. Über weite<br />
Bereiche der Siegelfläche erstreckt<br />
sich ein Bindefehler. Die Faserorien-<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 55
56<br />
Packstoffe/Pack<strong>mit</strong>tel<br />
tierung des Kartons liegt hier, im Gegensatz zu Bild 3, parallel<br />
zur Bildebene, was an den langgestreckten Fasern zu<br />
erkennen ist.<br />
Bild 5 dokumentiert das Ende der Schweißnaht auf<br />
der Außenseite der Verpackung. Deutlich lässt sich der<br />
mehrlagige Aufbau des Kartons beobachten. Die beiden<br />
dichten Lagen an den Außenseiten des Kartons bestehen<br />
aus Sulfatzellstoff und die breite Mittellage aus einem<br />
Sulfatzell- und Holzstoffgemisch. Bei dem dunklen Streifen<br />
an der unteren Kartonseite handelt es sich um den<br />
Pigment-Deckstrich, der die unebene Oberfläche des<br />
Kartons glättet und so<strong>mit</strong> eine bessere Bedruckbarkeit<br />
ermöglicht.<br />
Bild 6 zeigt eine Ausschnittsvergrößerung aus Bild 5. Bei<br />
dieser Vergrößerung kann man den Vor- und Deckstrich<br />
des Kartons unterscheiden und die Farbpigmente des<br />
<strong>Verpackungs</strong>aufdruckes auf der PE-Schicht erkennen.<br />
Zusammenfassung<br />
Am Beispiel einer Getränkeverpackung aus Kartonverbundwerkstoff<br />
wurden die Möglichkeiten einer am IWK<br />
entwickelten Präparationsmethode zur Strukturanalyse<br />
an <strong>Verpackungs</strong>systemen vorgestellt. Durch eine geeignete<br />
Einbettung und Herstellung durchstrahlbarer Präparate<br />
können die Proben sowohl <strong>mit</strong> einem Durchlichtmikroskop<br />
als auch <strong>mit</strong> einem Rasterelektronenmikroskop<br />
untersucht werden. Eine Beurteilung fertigungsspezifischer<br />
Einflüsse auf die Kartonverbundstruktur und von<br />
Fehlern, wie z.B. unzulässige Delaminationen, Einschlüsse,<br />
Bindefehler, Verschmutzungen etc., ist möglich. Ebenso<br />
ist eine Schichtdickenmessung nach DIN 50950 durchführbar.<br />
Diese Methode wurde am IWK ebenfalls auf Wellpappe, diverse<br />
Papiere und weitere markante Stellen von<br />
Getränkeverpackungen (z. B. Verschlusssysteme) angewandt.<br />
Des Weiteren können die Auswirkungen mechanischer<br />
Belastungen auf <strong>Verpackungs</strong>systeme untersucht<br />
und ggf. Schadensmechanismen daraus abgeleitet werden.<br />
Die Dünnschlifftechnik kann so<strong>mit</strong> den Herstellern<br />
bei der Entwicklung und Qualitätssicherung von <strong>Verpackungs</strong>systemen<br />
ein hilfreiches Instrument sein.<br />
M. Benger, I. Sauermann, O. Akin, P. Beiss* ■<br />
*Univ. Prof. Dr.-Ing. P. Beiss ist Leiter und Dr.-Ing. O. Akin ist Oberingenieur<br />
des Institutes für Werkstoffkunde der RWTH Aachen.<br />
Dipl.-Ing. M. Benger und cand.-ing. I. Sauermann sind Mitarbeiter<br />
der Fachgruppe Papier und <strong>Verpackungs</strong>technik des IWK.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Labor-Dickenmessgerät:<br />
Genauigkeit und Bedienkomfort<br />
Mit den technisch vollständig überarbeiteten Labor-<br />
Dickenmessgeräten der Octagon Process Technology<br />
GmbH, Würzburg, ist es nach Angaben des Unternehmens<br />
noch einfacher als bisher, das Dickenprofil<br />
von extrudierten Schlauch- und Flachfolien zu mes-<br />
2 Systeme im Einsatz: Ein Taster (li.) misst den Absolutwert der<br />
Foliendicke, der kapazitive Sensor (re.) arbeitet berührungslos.<br />
sen. Das neu entwickelte Gerät GPA-C besitzt eine<br />
Auflösung von 0,1 µm und ist <strong>mit</strong> zwei Messsystemen<br />
ausgestattet: Ein mechanischer Taster aus Messplatte<br />
und Aufsetzkalotte misst den Absolutwert der Foliendicke.<br />
Mit diesem Taster lässt sich das Dickenprofil<br />
gemäß DIN 53370 bzw. ISO 4593 auch an einer<br />
vorwählbaren Zahl von Einzelpunkten bestimmen.<br />
Dazu kommt ein kapazitiver Sensor der die Foliendicke<br />
in einer kontinuierlichen Relativmessung er<strong>mit</strong>telt.<br />
Er arbeitet berührungslos und daher verschleißfrei.<br />
Den Kalibrierfaktor für die Foliendicke berechnet das<br />
Gerät zu Beginn einer Messung automatisch. Dazu<br />
misst der Taster den Dickenverlauf an einem etwa<br />
30 mm langen Folienabschnitt. Das Gerät GPA-C verwendet<br />
diese Absolutwerte als Referenz für die<br />
anschließende kapazitive Messung.<br />
Auch das Dickenmessgerät GPA-R erreicht <strong>mit</strong> seinen<br />
Präzisionsmessrollen dank der verbesserten Messgenauigkeit<br />
nun eine Auflösung von 0,1 µm.<br />
Für die Messung wird aus der Folie quer zur Extrusionsrichtung<br />
ein 50 bis 100 mm breiter Streifen entnommen<br />
und in das Gerät eingelegt. Ein Tastendruck<br />
leitet den automatisch ablaufenden Messvorgang<br />
ein. Roller am Messgerät transportieren den Folienstreifen<br />
<strong>mit</strong> konstanter Geschwindigkeit durch den<br />
Messkopf. Ein als Zubehör erhältliches Gestell zur<br />
Folienführung <strong>mit</strong> mehreren Umlenkrollen hält den<br />
Folienstreifen faltenfrei. Eine Tänzerrolle erzeugt in<br />
den unterschiedlich langen Streifen eine konstante<br />
Spannung. ■<br />
Foto: Octagon
Performa Barr für<br />
Frühstückscerealien.<br />
Wolf, Bär und Spagetti<br />
Die Meldung aus der Stora<br />
Enso-Hauptversammlung vom<br />
21. März 2000 steht am Ende einer<br />
Langzeit-Beobachtung, die sich die<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> schon in<br />
der Anbahnungsphase dieser bedeutenden<br />
Fusion vorgenommen hatte.<br />
Jetzt sagte CEO Jukka Härmälä:<br />
Stora Enso war als gemeinsame Einheit<br />
erfolgreich, man hätte mehr erreicht<br />
als erwartet, mehr als doppelt<br />
so viele Synergien wie geplant seien<br />
eingetreten.<br />
Unter dem Strich erzielte der fusionierte<br />
Papier-, <strong>Verpackungs</strong>karton-,<br />
Wellpappenkonzern Umsätze<br />
von ca. 10,64 Mrd. Euro. Darunter<br />
2,34 Mrd. Euro/3,2 Mio. t <strong>Verpackungs</strong>karton,<br />
335 Mio. m2 Wellpappe<br />
und ein Anteil von rund 90 000 t<br />
hochwertigen <strong>Verpackungs</strong>- und Etikettenpapieren,<br />
die hier noch zuaddiert<br />
werden müssen.<br />
Im Osten Finnlands, in Karelien an<br />
der russischen Grenze, besuchten<br />
wir noch vor der Fusion das Enso-<br />
Werk Imatra. Ein gewaltiges Areal<br />
einer integrierten Produktion, die<br />
größte in Europa, von den Holzschnitzeln<br />
bis hin zur Zellstoff- und<br />
CTMP-Kartonproduktion bzw. Papierherstellung.<br />
Und Dank der gepflegten<br />
Umweltpolitik aller skandinavischen<br />
Forstunternehmen schaut hier<br />
auch einmal der Wolf oder der Bär<br />
vorbei. Imatra ist die Adresse im<br />
Konzern für Barriere-Beschichtungen,<br />
u.a. der weltgrößte Produzent<br />
von Getränkekarton. In den letzten<br />
Jahren <strong>mit</strong> großen Investitionen<br />
aufgerüstet, stehen hier gewaltige<br />
Veredelungskapazitäten (Beschichtungskap.:<br />
350000 t) zur Verfügung.<br />
Darunter Performa Barr, eine hochwertige<br />
Sperrbeschichtung für flüssige<br />
oder trockene Lebens<strong>mit</strong>tel, die<br />
Aluminium ersetzt.<br />
Eine Barriere gegen Wasserdampf,<br />
Aroma und Fett für längere Haltbarkeiten,<br />
bessere Hygiene und<br />
auch für den UV-Schutz. Trotzdem<br />
sind die mehrschichtigen Qualitäten<br />
<strong>mit</strong> Hilfe des Basiskartons<br />
10 bis 20 Prozent leichter als herkömmlicher<br />
Faltschachtelkarton und<br />
voll recycelbar. ➜<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 57
Enso Lid in mehreren<br />
Varianten für<br />
eine Reihe von<br />
verschiedenen Anwendungen.<br />
NORMEN<br />
58<br />
Packstoffe/Pack<strong>mit</strong>tel<br />
Viele Becher, ein Deckel<br />
Enso Lid wird ebenfalls in Finnland<br />
hergestellt, ein flexibles Deckelmaterial<br />
<strong>mit</strong> einem Papieranteil von 65<br />
Prozent. Der Abfüller bekommt ein<br />
heißsiegelbares, leicht peelbares<br />
Verschlussmedium <strong>mit</strong> Wasserdampfsperre,<br />
das auf beschichtetem<br />
Karton und allen gängigen Kunststoffbechertypen<br />
eingesetzt werden<br />
kann. Vom Fertigmenü über Milchprodukte<br />
bis hin zu Getränken. Ein<br />
„Asien“-Nudelbecher hat so Haltbarkeiten<br />
von sechs Monaten, das<br />
Material ist in allen Druckverfahren<br />
zu veredeln und, ganz wichtig, es<br />
passiert mühelos auch die Metalldetektoren<br />
an den Abfülllinien.<br />
Wie man uns bei Stora Enso sagte,<br />
sind dies „Innovation by Nature“,<br />
der Konzern gibt die Freiheit zu forschen<br />
und die Entwickler erzielen alle<br />
sechs Monate ein Patent. Pionierarbeit<br />
von Produkt zu Produkt, „da<strong>mit</strong><br />
andere Packstoffe uns nicht die<br />
Kunden wegnehmen!“<br />
<strong>Verpackungs</strong>normen<br />
online<br />
R<br />
www.verpackungsrundschau.de<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Ein Sprung nach Schweden<br />
Für Coated Kraft Back (CKB) zeigen<br />
uns die Mill-Manager in Skoghall<br />
gleich die fünf Finger einer Hand, um<br />
die Potenziale hinter diesem <strong>Verpackungs</strong>karton<br />
aufzuzeigen: Stiffer,<br />
stronger, lighter, smoother and cleaner.<br />
Besonders druckerfreundlich,<br />
gerade jetzt in Vorbereitung auf die<br />
drupa, steif, ohne schwerer zu sein<br />
und <strong>mit</strong> hoher Reinheit. Vergleichbare<br />
Leistungen bei weniger Materialeinsatz<br />
generell. Ein Konzept<br />
dahinter nennt sich CTMP = che<strong>mit</strong>hermo-mechanical<br />
pulp, einem Faserstoff,<br />
der teils durch ein chemisches,<br />
teils durch ein mechanisches<br />
Herstellungsverfahren erzeugt wird<br />
und vornehmlich aus dem Einzugsgebiet<br />
rund um Skoghall kommt. Da die<br />
CTMP-Anlage in der Kartonfabrik<br />
integriert ist, können die einzelnen<br />
Rohstoffkomponenten für die jeweilige<br />
Kartonsorte angepasst werden.<br />
Dieser voluminöse Faserstoff erinnert<br />
an trockene Spagetti, integrated<br />
long fibre craft ist dann eher die<br />
nasse Spagetti und die dritte Komponente,<br />
die zum Einsatz kommt, sind<br />
Eukalyptus-Fasern. Der CKB-Aufbau<br />
ist dreilagig: In der Decklage nur<br />
voll gebleichter Langfaserkraftzellstoff,<br />
in der Mittellage ungebleichter<br />
CTMP und Kraftzellstoff, in der Unterlage<br />
ungebleichter Kraftzellstoff.<br />
Zwei gewaltige Maschinen von fast<br />
300 m Länge <strong>mit</strong> Kapazitäten von<br />
230 000 bzw. 350 000 Jato produzieren<br />
hier in blitzsauberen Hallen.<br />
Dabei sind die Maschinen so leise,<br />
so gut abgekapselt, dass man nicht<br />
Fotos: Stora Enso<br />
glaubt, an einer der weltgrößten<br />
Kartonproduktion vorbeizugehen.<br />
Seit 1995 wurden aber auch 4 Mrd.<br />
skr investiert, davon 15 Prozent für<br />
die Umwelt, um die Maschinen Stück<br />
für Stück auf ihren heutigen Stand<br />
zu bringen. Zum Beispiel die Streicheinheiten<br />
(double blade/clay coating),<br />
die für eine exzellente Oberfläche<br />
des Kartons sorgen, ohne<br />
zusätzliche Glättwerksarbeiten.<br />
Unter anderem aber auch, um<br />
die CKB-Qualität in einer Range<br />
von 185 g/m 2 bis zu 390 g/m 2 anbieten<br />
zu können. Ein normaler Faltschachtelkarton<br />
liegt in der Regel<br />
zwischen 200 - 400 g/m 2 .<br />
Die Anforderungen des Marktes landen<br />
direkt im Packaging Material<br />
Center, eines von drei Forschungszentren<br />
in der Stora Enso. Hier testet<br />
auch ein junger Deutscher sämtliche<br />
Parameter der produzierten<br />
Packstoffe: Es muss geforscht werden,<br />
da<strong>mit</strong> die Frühstückscerealien<br />
nicht ausbauchen auf der Palette<br />
oder das die Packungen eine ent-<br />
CKB für den Hygienebereich.<br />
sprechende Grifffestigkeit haben.<br />
Der Verbraucher soll sein Multipack<br />
für Getränke an zwei Fingern tragen<br />
können. Daneben bekommt der Verarbeiter<br />
aus diesem Labor alle Daten<br />
über den Karton, wie er sich beim<br />
Transport, Stanzen, Kleben oder<br />
Rillen verhält und viele andere Dinge<br />
mehr.<br />
Das Unternehmen will <strong>mit</strong> allen Beteiligten<br />
in der Lieferkette ein Netzwerk<br />
bilden. In dieser Hinsicht muss<br />
der CEO <strong>mit</strong> seiner Stora Enso jetzt<br />
schon zufrieden sein. ns ■
Auswirkungen der neuen CEN-Normen<br />
Wenn man im Beisein von Vertretern<br />
der <strong>Verpackungs</strong>industrie<br />
den Begriff CEN-<strong>Verpackungs</strong>normen<br />
erwähnt, bekommen die meisten<br />
Anwesenden glasige Augen.<br />
Warum? Obwohl die Normen bereits<br />
seit Jahren ein Diskussionsthema<br />
sind, wissen nur sehr wenige, was sie<br />
beinhalten oder welchen Zweck sie<br />
haben. Für unsere Industrie sind sie<br />
jedoch von Bedeutung.<br />
Inzwischen ist es noch wichtiger als<br />
jemals zuvor, sich <strong>mit</strong> den CEN-Normen<br />
auseinander zu setzen. Im April<br />
dieses Jahres werden die nationalen<br />
Normenorganisationen von 19 europäischen<br />
Ländern über ihre Verabschiedung<br />
abstimmen. Wenn alles<br />
nach Plan läuft, wird Europa bis zur<br />
Jahres<strong>mit</strong>te endlich über Normen<br />
verfügen, die sich <strong>mit</strong> den ökologischen<br />
Aspekten von Verpackungen<br />
befassen. Die Auswirkungen auf die<br />
<strong>Verpackungs</strong>kette werden dramatisch<br />
sein.<br />
Ob man sie begrüßt oder nicht – und<br />
es gibt gute Gründe dafür, sie zu begrüßen<br />
– wird jedes Unternehmen,<br />
das in irgendeiner Form <strong>mit</strong> dem Inverkehrbringen<br />
von Verpackungen<br />
und abgepackten Waren in Europa zu<br />
tun hat, von diesen Normen berührt.<br />
Es ist also unbedingt notwendig, diese<br />
Normen und ihre Auswirkungen<br />
auf das Geschäftsleben zu verstehen.<br />
Grundlegende Anforderungen<br />
für Verpackungen<br />
Die Erstellung dieser Normen wurde<br />
durch die Verabschiedung der EU-<br />
Richtlinie über Verpackungen und<br />
<strong>Verpackungs</strong>abfälle im Jahr 1994<br />
ausgelöst. Obwohl man gemeinhin<br />
annimmt, dass es sich bei dieser<br />
Richtlinie um die Verwertung von Verpackungen<br />
handelt, besteht die ökologische<br />
Zielsetzung in Wahrheit darin,<br />
die Auswirkungen von Verpackungen<br />
auf die Umwelt zu vermeiden<br />
bzw. zu verringern. Die Verwertung<br />
bzw. die stoffliche Verwertung (Recycling)<br />
von <strong>Verpackungs</strong>abfällen stellt<br />
lediglich ein Mittel zu diesem Zweck<br />
dar.<br />
Als die Richtlinie verabschiedet wurde,<br />
hat man eingesehen, dass es ein<br />
unmögliches Unterfangen wäre, alle<br />
Fragen der ökologischen Aspekte von<br />
Verpackungen bis ins Detail zu regeln.<br />
Stattdessen wurde deshalb ein<br />
Anhang hinzugefügt, der die so genannten<br />
grundlegenden Anforderungen<br />
für Verpackungen festlegt.<br />
Die zu Grunde liegenden Grundsätze<br />
besagen, dass:<br />
■ <strong>Verpackungs</strong>gewicht und –volumen<br />
auf das Mindestmaß beschränkt<br />
werden sollten, das zur Erhaltung der<br />
Sicherheit und zur Akzeptanz des abgepackten<br />
Produkts erforderlich ist;<br />
■ die Auswirkungen auf die Umwelt<br />
von schädlichen und anderen gefähr-<br />
lichen Substanzen durch Verpackungen<br />
am Ende ihres Lebenszyklus auf<br />
ein Mindestmaß beschränkt werden<br />
sollten;<br />
■ Verpackungen für eine stoffliche<br />
Verwertung, eine energetische Verwertung<br />
oder eine biologische Verwertung<br />
oder aber für eine Wiederverwendung<br />
geeignet sein sollten,<br />
wenn eine Wiederverwendung beabsichtigt<br />
wird.<br />
Auch wenn die Richtlinie uns sagt,<br />
welche ökologischen Anforderungen<br />
es gibt, informiert sie uns nicht darüber,<br />
wie Verpackungen konstruiert<br />
und spezifiziert werden müssen, um<br />
diesen gesetzlichen Vorschriften zu<br />
entsprechen. Die CEN-Normen sind<br />
erstellt worden, um uns zu zeigen,<br />
wie wir die Richtlinie einhalten können.<br />
Die Normen sind von CEN-Arbeitsgruppen<br />
(bestehend aus Fachleuten<br />
der <strong>Verpackungs</strong>industrie, Regierungsbeamten<br />
und Vertretern von<br />
Nicht-Regierungsorganisationen)<br />
gemäß einem <strong>mit</strong> der Europäischen<br />
Kommission vereinbarten Auftrag<br />
vorbereitet worden. Da es keine nationalen<br />
Normen zu diesem Thema<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 59
60<br />
Packstoffe/Pack<strong>mit</strong>tel<br />
gibt, hatte das CEN keine Orientierung<br />
bzw. keine Leitlinien bis auf den<br />
Inhalt des Mandates und einige informelle<br />
Ratschläge von Experten.<br />
Angesichts der völlig neuen Aufgabe<br />
und der riesigen Auswahl von unterschiedlichen<br />
<strong>Verpackungs</strong>arten<br />
und Verwertungs- und Entsorgungsmöglichkeiten,<br />
die berücksichtigt<br />
werden mussten, entschieden sich<br />
die CEN-Fachleute für einen Bewirtschaftungssystemansatz(Management<br />
- Systemansatz) <strong>mit</strong> dem Ziel,<br />
für eine ständige Verbesserung des<br />
Umweltprofils von Verpackungen zu<br />
sorgen.<br />
Managementansatz<br />
Die Texte, die die Arbeitsgruppen<br />
letztendlich erstellten, bestehen aus<br />
sechs Hauptnormen und einer Anzahl<br />
von flankierenden Normen sowie aus<br />
Berichten über „Schwermetalle und<br />
andere gefährliche Substanzen in<br />
Verpackungen“ und über „Anforderungen<br />
für Stoffe und Materialien, um<br />
eine nachhaltige Behinderung der<br />
stofflichen Verwertung zu vermeiden“.<br />
Über die fünf im Auftrag gegebenen<br />
Normen hinaus (die Vermeidung,<br />
Wiederverwendung, stoffliche<br />
Verwertung, energetische Verwertung<br />
und organische Verwertung zum<br />
Thema haben) haben die CEN-Fachleute<br />
außerdem den Entwurf einer<br />
„Dachnorm“ über Anforderungen für<br />
den Einsatz von europäischen Normen<br />
im Bereich der Verpackungen<br />
und <strong>Verpackungs</strong>abfälle erstellt. Es<br />
handelt sich hierbei um das zentrale<br />
Dokument, das das Verfahren für die<br />
Anwendung der in Auftrag gegebenen<br />
ineinander greifenden Normen<br />
und Berichte erläutert.<br />
Da sie einen praktischen Leitfaden<br />
für die Auslegung und Umsetzung der<br />
Grundlegenden Anforderungen enthalten,<br />
werden die neuen CEN-Normen<br />
über Verpackungen und die Umwelt<br />
sicherstellen, ebenso, dass <strong>Verpackungs</strong>konstrukteure<br />
und –spezifikationsersteller,<br />
die ständig nach<br />
möglichen Umweltverbesserungen<br />
suchen, kräftig zur Entwicklung des<br />
europäischen Binnenmarkts für Verpackungen<br />
und abgepackte Waren<br />
beitragen werden.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Harmonisierte EU-Normen<br />
Da CEN-Normen keine Gesetzeskraft<br />
haben werden, nachdem sie im<br />
April dieses Jahres von nationalen<br />
Normenorganisationen verabschiedet<br />
worden sind, müssen sie noch<br />
eine letzte und wesentliche Hürde<br />
nehmen – ihre Veröffentlichung im<br />
Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften.<br />
Danach haben sie den Status<br />
von harmonisierten EU-Normen.<br />
Von diesem Zeitpunkt an werden alle<br />
Verpackungen, die die Normen einhalten,<br />
so eingestuft, dass sie den<br />
grundlegenden Anforderungen der<br />
<strong>Verpackungs</strong>richtlinie entsprechen<br />
und dass sie innerhalb der gesamten<br />
Europäischen Union frei in den Verkehr<br />
gebracht werden dürfen. Da<br />
63 Prozent des Handels innerhalb<br />
der EU von der <strong>Verpackungs</strong>kette abhängt,<br />
könnten die CEN-Normen auf<br />
die europäische Wirtschaft insgesamt<br />
bedeutende – und positive –<br />
Auswirkungen haben.<br />
Obwohl die meisten Vertreter der<br />
<strong>Verpackungs</strong>industrie <strong>mit</strong> anderen<br />
Dingen beschäftigt waren, als die<br />
Mitternachtsglocken am 31. Dezember<br />
1999 läuteten, begann zu diesem<br />
Zeitpunkt eine neue <strong>Verpackungs</strong>ära<br />
in Europa. Seit 1. Januar 2000 dürfen<br />
Verpackungen nur dann noch in Europa<br />
in den Verkehr gebracht werden,<br />
wenn sie den grundlegenden Anforderungen<br />
der Richtlinie entsprechen.<br />
Verpackungen, die diesen Anforderungen<br />
nicht genügen, sind in<br />
der EU verboten.<br />
Schlüsselbegriffe in diesem gesamten<br />
Verfahren sind Übereinstimmung<br />
und Konfor<strong>mit</strong>ät. Als EU-Mitgliedsstaaten<br />
Mitte der 90er-Jahre da<strong>mit</strong><br />
begannen, die EU-Richtlinie in nationale<br />
Gesetze umzusetzen, konzentrierte<br />
man sich vor allem auf die Einführung<br />
von Systemen, um die Erreichung<br />
der in der Richtlinie festgelegten<br />
Zielvorgaben in den Bereichen<br />
Verwertung bzw. stoffliche Verwertung<br />
sicherzustellen. Den Anforderungen<br />
der Richtlinie bezüglich<br />
ökologischer Qualität schenkte man<br />
wenig Beachtung. Dies muss jetzt<br />
dringend nachgeholt werden.<br />
In zwei Mitgliedsstaaten – UK und<br />
Frankreich – sind bereits Gesetze er-<br />
lassen worden, die die Behörden dazu<br />
berechtigen, Verpackungen zu prüfen<br />
und die Einhaltung der Vorschriften<br />
durchzusetzen. Andere Mitgliedsstaaten<br />
sind zurzeit dabei, als Vorstufe zu<br />
ähnlichen Prüfungen bzw. zur Durchsetzung<br />
der Einhaltung der gesetzlichen<br />
Regel, ihre eigenen Vorschriften<br />
und Verordnungen einzuführen.<br />
Rechtliche Verpflichtungen<br />
Bisher gibt es jedoch keine klare europäische<br />
Antwort auf die Frage, wer<br />
rechtlich verpflichtet werden sollte,<br />
den Behörden die Einhaltung der Normen<br />
nachzuweisen. Ein Vorschlag<br />
der Kommission aus dem Jahr 1998<br />
über ein EU-Verfahren zur Konfor<strong>mit</strong>ät<br />
bei der Einhaltung <strong>mit</strong> den Normen<br />
ist noch nicht verabschiedet<br />
worden. Die britischen und französischen<br />
Gesetze nehmen darüber hinaus<br />
gegensätzliche Standpunkte ein:<br />
nach der UK-Gesetzgebung liegt die<br />
Verantwortung bei Markenbesitzern<br />
oder Importeuren von abgepackten<br />
Waren, während die französische<br />
Verordnung den <strong>Verpackungs</strong>hersteller<br />
in die Pflicht nimmt. Aus Erfahrung<br />
kann man allerdings davon ausgehen,<br />
dass alle wirtschaftlich Beteiligten<br />
in irgendeiner Form dafür verantwortlich<br />
sein werden, einige der<br />
Maßnahmen zum Nachweis der Einhaltung<br />
<strong>mit</strong> den Normen zu ergreifen<br />
– unabhängig von der genauen gesetzlichen<br />
Regelung.<br />
Beurteilungsprotokolle<br />
Um die Sammlung und Erfassung von<br />
Daten zu vereinfachen, die als Nachweis<br />
der Einhaltung der Normen erforderlich<br />
sind, hat die Europen-Arbeitsgruppe<br />
ein zusammenfassendes<br />
Bewertungsformular sowie eine Reihe<br />
von Bewertungsprotokollen für<br />
die einzelnen Anforderungen entwickelt.<br />
Diese Formulare sind im<br />
Leitfaden enthalten; Exemplare können<br />
auch von der Europen-Web-Site<br />
kostenlos heruntergeladen werden.<br />
www.europen.de. Julian Carroll* ■<br />
*Der Autor ist Generaldirektor, EUROPEN<br />
Informationen im Internet zur EU-Direktive<br />
findet man unter: www.europa.eu.int/eurlex/en/lif/dat/1994/en_394L0062.html
Novartis Animal Health, <strong>mit</strong> einem Umsatz von 900<br />
Mio. sfr, vertreibt Pharmazeutika im Bereich Veterinärmedizin.<br />
Im Mittelpunkt der Produktentwicklung<br />
stehen bei Novartis nach eigenen Angaben Effizienz, Benutzerfreundlichkeit<br />
und Sicherheit – drei zentrale Aspekte,<br />
die auch für die Verpackung der Produkte gelten.<br />
Deshalb haben Plysu, ein internationaler Hersteller von<br />
Kunststoffverpackungen, und Novartis gemeinsam die<br />
„Columbus Blackpack Range“ entwickelt, die für die Verpackung<br />
von Endex und Fasinex, zwei Produkte gegen<br />
Würmer und Leber-Egel bei Rindern und Schafen, bestimmt<br />
ist. Die Flaschen (0,8 l, 2,2 l und 5 l) sind auf die<br />
Bedürfnisse der Viehzüchter abgestimmt, die großen<br />
Flaschen werden in der Sonderausführung <strong>mit</strong> einem<br />
Rucksack geliefert. Sie lassen sich so leichter transportieren,<br />
und der Viehzüchter hat beide Hände frei, um das<br />
Produkt zu verabreichen. Verschlossen sind die Flaschen<br />
<strong>mit</strong> einer speziellen Kappe, an die das Dosieraggregat<br />
direkt angeschlossen werden kann.<br />
Zur einfacheren Unterscheidung der beiden Produktpaletten<br />
sind deren Verschlüsse farblich unterschiedlich gestaltet:<br />
rot für Rinder und blau für Schafte eine einfache<br />
Maßnahme für noch mehr Benutzerfreundlichkeit.<br />
Exakt dosieren<br />
Mit der auf den Verschluss aufgesetzten Dosierpistole<br />
kann die richtige Menge des Produkts in den Mund des<br />
Tieres oder auf das Fell appliziert werden. Die jeweils entnommene<br />
Flüssigkeitsmenge wird automatisch durch das<br />
entstehende Vakuum nachgezogen, so dass nach voll-<br />
Fotos: Plysu<br />
Rot für Rinder – blau für Schafe<br />
Partnerschaft bei der <strong>Verpackungs</strong>entwicklung<br />
ständiger Verwendung des Produktes nur noch eine flache<br />
Verpackung übrig bleibt. Der Benutzer erkennt dadurch,<br />
dass die gesamte Produktmenge verbraucht wurde.<br />
Dies ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch umweltfreundlich,<br />
da die Verpackung flachgedrückt wenig<br />
Raum einnimmt, und so entsorgt werden kann.<br />
Diese in sich kollabierbare Flasche war eine völlig neue<br />
Entwicklung, erklärt René Graf, Packaging Development<br />
Manager bei Novartis. Deshalb suchten wir einen Partner,<br />
der <strong>mit</strong> uns gemeinsam bereit war, unbekanntes Terrain zu<br />
erobern. Dies führte uns zu Plysu. Die Zusammenarbeit<br />
zahlt sich durch eine Umsatzsteigerung von 30 Prozent<br />
seit der Markteinführung dieser Flasche aus. „Das Ziel<br />
von Novartis ist es, durch Lancierung innovativer Produkte<br />
in kundenfreundlicher Verpackung den Marktanteil<br />
zu vergrößern,“ fügt René Graf hinzu.<br />
Eingebaute Dosierkammer<br />
Werkzeugbau für eigene Flaschen.<br />
Aus dem Granulat werden Pack<strong>mit</strong>tel.<br />
Ein weiteres Beispiel ist Tipp & Measure, ein <strong>Verpackungs</strong>konzept<br />
<strong>mit</strong> eingebauter Dosierkammer. Der Benutzer<br />
kann ohne Messbecher sofort die gewünschte<br />
Menge ausgießen. Das Grundmodell dieser Verpackung<br />
hatte Plysu bereits entwickelt, doch die genaue Abstimmung<br />
auf die besonderen Wünsche von Novartis erforderte<br />
eine lange und sorgfältige Ausarbeitung. Die Mengenangaben<br />
auf der Dosierkammer, die Dosierkammer<br />
selbst, Stoßfestigkeit und Materialwahl sowie die Sicherheitsverschlüsse<br />
auf der Flasche wurden umfassend<br />
getestet. Tipp & Measure wird bei der Verpackung von<br />
Insektiziden verwendet. ■<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 61
Transportkiste aus<br />
stabilem Birkenholz<br />
<strong>mit</strong> Palette.<br />
Concept 30 für den<br />
Klebstoffauftrag<br />
in <strong>Verpackungs</strong>maschinen.<br />
64<br />
Produkt-<strong>Rundschau</strong><br />
Foto: Weyreuter packt’s GmbH<br />
WEYREUTER PACKT’S GMBH<br />
Sperrholzkisten<br />
Wertvolle und empfindliche Güter,<br />
die zum Teil weiteste Wege zurücklegen,<br />
brauchen Spezialverpackungen<br />
wie die Sperrholzkisten der Weyreuter<br />
packt’s GmbH aus Hagen, die<br />
das Alleinvertriebsrecht für Deutschland<br />
des dänischen Herstellers Ib S.<br />
Christiansen, inne hat. Sperrholzplatten<br />
aus stabilem, starkem, aber<br />
elastischem Birkenholz, die aus<br />
Russland bezogen werden, sind die<br />
Grundlage dieser Konstruktionen.<br />
„Unsere Kisten können zu jedem<br />
Transportzweck eingesetzt werden.<br />
Insbesondere eignen sie sich für<br />
Elektronik-, Maschinenbau- und<br />
Chemieprodukte“, erklärt Produktmanager<br />
Harald Hubricht.<br />
Die Lösungen heißen Granby Box,<br />
Clips Box und Big Box. Die wiederverwendbare<br />
und auf Wunsch beschrifteten<br />
Kisten liefert das Unternehmen<br />
binnen zehn Tagen frei Haus<br />
– auf Paletten oder nur als Ummantelung.<br />
Die Granby Box besitzt die UN-<br />
Genehmigung für den Gefahrenguttransport<br />
(Gefahrgutklasse I, II und<br />
ROBATECH<br />
Schmelzklebergerät<br />
Das Concept 30-Schmelzklebergerät<br />
unterstützt den Klebstoffauftrag in<br />
<strong>Verpackungs</strong>maschinen. Durch den<br />
gleichzeitigen Einsatz von zwei Kolben-<br />
und/oder Zahnradpumpen <strong>mit</strong><br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Foto: Robatech<br />
III) für Straße, Bahn, See und per Luftfracht.<br />
Es gibt sie in mehreren, leicht<br />
auf- und abbaubaren und zusammengefaltet<br />
lagerbaren Standardgrößen.<br />
Die Clips Box braucht zum Aufbau<br />
keine Werkzeuge, Stahlclips geben<br />
ihren Seiten Halt. Der große Bruder<br />
Big Box ist für Umzugs- und Lageraufgaben<br />
geeignet. Alle Sperrholzkisten<br />
gibt es als Standardprogramm, das<br />
aber, so Harald Hubricht, „nur zehn<br />
Prozent des Umsatzes“ ausmacht.<br />
Am häufigsten seien Sonderanfertigungen,<br />
die speziell auf Interessentenwünschen<br />
abgestimmt werden. ■<br />
voneinander unabhängigen Drucksystemen<br />
und Fördermengen kann<br />
nicht nur ein Gerät eingespart werden,<br />
sondern es können zwei unterschiedliche<br />
Klebstoffauftragsarten<br />
<strong>mit</strong> demselben Gerät ausgeführt<br />
werden.<br />
Bei zwei Kolbenpumpen <strong>mit</strong> verbundenen<br />
Leimdrucksystemen werden<br />
die Pumpensteuerungen so geregelt,<br />
dass sie nicht <strong>mit</strong>einander umsteuern.<br />
Dadurch wird nach Angaben des<br />
Unternehmens eine Pulsation des<br />
Klebstoffdrucks vermieden und ein<br />
kontinuierlicher und inter<strong>mit</strong>tierender<br />
Klebstoffauftrag möglich.<br />
Die Arbeitstemperaturen des Concept<br />
30 liegen zwischen 20 und<br />
230 Grad, das Tankvolumen des<br />
135 kg schweren Geräts umfasst<br />
30 Liter.<br />
Halle 14, Stand A 53 ■<br />
KRONES<br />
Lufttransporteure<br />
Krones lässt Flaschen jetzt sanft<br />
auf einem Luftpolster schweben. Die<br />
neu entwickelten Lufttransporteure<br />
gewährleisten einen hygienischen<br />
und schonenden Transport von<br />
Kunststoffbehältern. Die Krones-Prozessor-<br />
und Frequenzregelung in<br />
Verbindung <strong>mit</strong> speziell entwickelten<br />
Radiallüftern sorgen für einen<br />
störungsfreien Flaschenfluss <strong>mit</strong><br />
guter Energieeffizienz.<br />
Konkav gewölbte Querschnitte der<br />
Kunststofftragleiste erzeugen eine<br />
Luftunterströmung des Flaschentragrings.<br />
Dies bewirkt eine Minimierung<br />
der Reibung und so<strong>mit</strong> geringeren<br />
Abriebverschleiß. In die offene<br />
Flaschenmündung erfolgt dabei<br />
keine Förderluftblasung. Durch verschiedene<br />
Anbauteile bei Flaschenführungsgeländern<br />
ist eine Verarbeitung<br />
der unterschiedlichsten Flaschentypen<br />
möglich. Die Einstellung<br />
Schonender, hängender Kunststoffflaschen-<br />
Transport <strong>mit</strong> dem neuen Lufttransporteur.<br />
der Geländer kann manuell bzw. vollautomatisch<br />
<strong>mit</strong>tels pneumatischer<br />
Stelleinheiten erfolgen. Die Führungsgeländer<br />
sind flaschenschonend<br />
<strong>mit</strong> Bürsten ausgeführt.<br />
Optional werden die Lufttransporteure<br />
in Aseptik-Ausführung <strong>mit</strong><br />
Transporteur-ClP-System einschließlich<br />
Dosierstation gebaut. ■<br />
Foto: Krones
DATEMA<br />
Software verwalten<br />
Europaweite <strong>Verpackungs</strong>angelegenheiten<br />
können <strong>mit</strong> der Software Ver-<br />
PackungsExpert 4.2 von Datema<br />
komplett auf Basis einer Datenbank<br />
verwaltet werden. Das Basismodul<br />
dient zur Verwaltung und Pflege von<br />
<strong>Verpackungs</strong>daten. Darüber hinaus<br />
kann <strong>mit</strong> weiteren Modulen die Abrechnung<br />
der Entsorgungsgebühren<br />
<strong>mit</strong> den nationalen und internationalen<br />
Verwertungsgesellschaften abgewickelt<br />
werden. Ein Pack<strong>mit</strong>tel-Informationssystem<br />
organisiert die Erfassung<br />
und Pflege der Pack<strong>mit</strong>teldaten<br />
und deren Zuordnung zu Verkaufsartikeln.<br />
Material, Abmessungen, Volumina,<br />
Gewicht, Inhalt, etc. von Verpackungen<br />
sind als Datenbasis zur<br />
Weiterverarbeitung, zum Beispiel zur<br />
<strong>Verpackungs</strong>optimierung oder für die<br />
Gebührenabrechnung <strong>mit</strong> den nationalen<br />
und internationalen Verwertungsgesellschaften,<br />
verfügbar. Eine<br />
integrierte Bilddarstellung erlaubt<br />
dem Anwender, Bilddateien zu hinterlegen<br />
und so<strong>mit</strong> Verpackungen und<br />
Artikel zu visualisieren. Je nach Datenmenge<br />
und Anzahl der User, die<br />
auf das System zugreifen, kann der<br />
Kunde zwischen einer Access- oder<br />
Oracle-basierten Version wählen. Die<br />
Anbindung an eine Oracle-Datenbank<br />
bietet Multiuserfähigkeit, Benutzerberechtigungen,<br />
etc. ■<br />
BEKUM<br />
Blasen und Abfüllen<br />
Auf der Anuga informiert das Unternehmen<br />
über neue Maschinen und<br />
Verfahren für die Herstellung von<br />
Kunststoff-Hohlkörperverpackungen.<br />
Unter anderem die Bi- und Coextrusions-Anlagen<br />
und Verfahren, die für<br />
die Barriereeigenschaften der Behälter<br />
sorgen und da<strong>mit</strong> den unterschiedlichsten<br />
Füllgütern zu langer Haltbarkeit<br />
verhelfen. Die in Köln vorgestellte<br />
Einstationen-Blasanlage BM 206<br />
für Kunststoffbehälter bis zu 4 Liter<br />
ist eine Maschine der neuesten Generation.<br />
Produziert werden auf dem<br />
Stand 250-ml-Jogurt-Behälter.<br />
Anuga Halle 12.1, Stand C 028 ■<br />
SEAQUIST<br />
Klappdeckelverschluss<br />
Seaquist-Löffler nach eigenen Angaben<br />
führender Hersteller für Dosierund<br />
Spezialverschlüsse, erweitert<br />
sein Standardprogramm um die<br />
große Version des Bi-O-Verschlusses,<br />
seines 2-Farben-Klappdeckel-<br />
Verschlusses.<br />
Beide, der große wie auch der kleine<br />
Bi-O-Verschluss, sind einteilige Verschlüsse,<br />
die durch die 2-Komponenten-Technologie<br />
<strong>mit</strong> zwei verschiedenen<br />
Farben hergestellt werden können.<br />
Designer haben bei der Zusammenstellung<br />
eines Konzeptes<br />
so<strong>mit</strong> vollendete Flexibilität, weil die<br />
unterschiedliche Farbauswahl endlose<br />
Möglichkeiten bietet. Außerdem<br />
können Produkte, für die der Bi-O-<br />
Verschluss eingesetzt wird, in aufrechter<br />
oder als Kopfsteherverpackung<br />
verwendet werden und so<strong>mit</strong><br />
im Regal größere Aufmerksamkeit<br />
erzeugen. Die weiche und handliche<br />
Öffnungsmulde, die in das Design<br />
dieser Prell-Verschlüsse integriert ist,<br />
Das modulare Verschließsystem MVS<br />
310-P kann Standbodenbeutel <strong>mit</strong><br />
einem Hoch- oder Paketverschluss<br />
realisieren. Mit der Maschine können<br />
Beutel in einem breiten Formatbereich<br />
(Bodenfläche ca. 140 × 55 mm<br />
bis 140 × 80 mm und Beutelhöhe<br />
von 200 bis 360 mm verschlossen<br />
werden. Die Module werden je nach<br />
Produkt und Verschlussart entsprechend<br />
der Füllguthöhe eingestellt.<br />
Die Ausbringung der Anlage ist format-<br />
und produktabhängig.<br />
Die Zuführung, die Rütteleinrichtung,<br />
die Stationen zum Formen und Fixieren<br />
der Seitenfalten, die Messerstation<br />
zum Egalisieren, die Faltstation<br />
sowie die Einheit zur Paketbildung<br />
sind die Hauptbaugruppen der Verschließmaschine.<br />
Die Formatverstellung<br />
wird teilweise manuell bzw. maschinell<br />
ausgeführt.<br />
Nach der Vorbereitung werden dieALS<br />
Beutel in der Grundmaschine konti- Foto:<br />
Foto: Seaquist-Löffler<br />
vereinfacht die Öffnung des Verschlusses<br />
für den Kunden.<br />
Weiterhin ist geplant, diese Verschlüsse<br />
<strong>mit</strong> Silikon-Ventilssystem<br />
anzubieten. Das Simpli-Squeeze-<br />
Ventil biete den Kunden den Zusatznutzen<br />
des sauberen und kontrollierten<br />
Dispensing, so das Unternehmen.<br />
■<br />
ALS DRESDEN<br />
Paketverschluß für Standbodenbeutel<br />
nuierlich durch zweimaliges Umlegen<br />
verschlossen. Die Doppelfalte kann<br />
<strong>mit</strong> Heißleim, Heißluft und/oder Etikett<br />
gesichert und der Beutel da<strong>mit</strong><br />
luftdicht verschlossen werden.<br />
Der Paketverschluss, wird durch<br />
zweimaliges Falten und Verleimen<br />
hergestellt. Ein Andrückstempel sichert<br />
ihn in seiner Position. ■<br />
Zweifarbiger Klappdeckel-Verschluss.<br />
System für<br />
Hoch- oder Paketverschluss.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 65
POLY-CLIP SYSTEM<br />
Innovative Verpackung für Käseprodukte<br />
Der Anbieter von Clipsystemen für<br />
die fleischverarbeitende Industrie,<br />
zeigt zur Anuga auch für die Herstellung<br />
von Molkereiprodukten innovative<br />
<strong>Verpackungs</strong>lösungen.<br />
Der Einsatz einer kontinuierlich arbeitenden<br />
Produktionslinie aus Siegel-Automat<br />
TSA und Clip-Automat<br />
FCA in Verbindung <strong>mit</strong> einer entsprechenden<br />
Pumpe oder Füllmaschine<br />
bringt erhebliche Kostenvorteile bei<br />
der Herstellung von Käseprodukten<br />
wie Schmelzkäse, Butterkäse, Mozzarella<br />
und Schimmelkäse: Auf einer<br />
Anlage können ohne großen Umrüstaufwand<br />
unterschiedlichste Packungsgrößen<br />
von 20 bis 1000 g<br />
hergestellt werden <strong>mit</strong> einer Leistung<br />
bis zu 200 Portionen pro Minute. Das<br />
Produkt wird direkt in die Endverpackung<br />
gefüllt; zusätzliche Formen<br />
oder eine weitere Verpackung werden<br />
nicht benötigt.<br />
Die wurstförmige Verpackung erfüllt<br />
strengste Hygieneanforderungen -<br />
kein Luft-/Sauerstoffeintritt, keine<br />
Fremdkeime - und sorgt für eine<br />
längere Haltbarkeit der Produkte.<br />
Bei der Herstellung von Mozzarella<br />
wird den Angaben nach keine Lake<br />
mehr benötigt, d.h. weniger Verpackung,<br />
weniger Gewicht – bis zu<br />
50% – und da<strong>mit</strong> weniger Transportkosten.<br />
Dabei erfolgt der Abkühlprozess<br />
in der Verpackung; auch<br />
Käse in Wurstform - innovativ, attraktiv und Kosten sparend.<br />
hier sind keine zusätzlichen Formen<br />
erforderlich. Der <strong>mit</strong> dem Einsatz<br />
von Formen verbundene Reinigungsaufwand<br />
entfällt.<br />
Der Siegel-Automat TSA verarbeitet<br />
Folie von der Rolle, die zum Schlauch<br />
geformt und gesiegelt wird und dann<br />
füllfertig zum Clip-Automaten transportiert<br />
wird. Nach dem Ausstoß der<br />
Portion durch die Füllmaschine wird<br />
das Ende der einen Portion und der<br />
Anfang der nächsten gleichzeitig im<br />
so genannten Doppel-Clip-Verfahren<br />
verschlossen. Abhängig von dem gewünschten<br />
Kaliber und dem eingesetzten<br />
Folienmaterial stehen unterschiedliche<br />
Siegel-Automaten und<br />
Siegel-Verfahren zur Verfügung:<br />
● TSA 120 HS für Monofolien und<br />
Laminate und Kaliber von 20 bis<br />
120 mm;<br />
● TSA 120 HF für PVDC-Folien und<br />
Kaliber von 20 bis 120 mm;<br />
● TSA 200 HS für Monofolien und<br />
Laminate und Kaliber von 75 bis<br />
200 mm.<br />
Optional kann der TSA <strong>mit</strong> einem<br />
Drucker und einer Druckmarkensteuerung<br />
für vorbedruckte Folie und<br />
zentriertes Druckbild ausgerüstet<br />
werden.<br />
Auf der Anuga FoodTec zeigt Poly-clip<br />
System in Halle 14.1, Stand B029<br />
eine komplette Linie für die Produktion<br />
von Mozzarella. ■<br />
Foto: Poly-clip<br />
Foto: IPN<br />
IPN<br />
Nachfüllbare Pumpdispenser<br />
Innovative Packaging Netherlands<br />
(Europe), <strong>mit</strong> Sitz in Heemstede, bietet<br />
durch die Entwicklung von zwei<br />
neuen Dispensern ein neues Dosierverfahren,<br />
wobei flüssige und viskose<br />
Produkte wie Shampoo, Sirup, Soße,<br />
Reinigungs- und Spül<strong>mit</strong>tel ganz genau<br />
dosiert werden können. Die beiden<br />
Dispenser, Inhalt 500 ml (Pelican-Dispenser)<br />
bzw. 1000 ml (Camel-<br />
Dispenser) sind in verschiedenen<br />
Farben lieferbar. IPN bietet Kunden<br />
die Möglichkeit, die Außenseite des<br />
Dispensers zu bedrucken oder <strong>mit</strong><br />
einem Anhängeschild zu versehen,<br />
da<strong>mit</strong> das Äußere die eigene Marke<br />
betont. Daneben werden die zugehörigen<br />
Nachfüllverpackungen in<br />
verschiedenen Farben, Arten und<br />
Materialien geliefert. Auch für diese<br />
gilt, dass sie bedruckt oder <strong>mit</strong> einem<br />
Anhängeschild versehen werden können.<br />
Vorteil dieser Dispenser ist nach Angaben<br />
des Herstellers das einfach<br />
An- und Abkoppeln der Nachfüllverpackung.<br />
Das Clean-Clic-System, die<br />
Grundlage aller IPN-Europe-Produkte,<br />
ermöglicht das luftreine Abfüllen<br />
des (zäh)flüssigen Produkts in die<br />
Verpackung. Da die Kopplung der<br />
flexiblen Verpackung von selbst<br />
schließt, sobald abgekoppelt wird<br />
(selbstschließende Kopplung), kann<br />
also die Nachfüllverpackung ohne<br />
Verschütten ersetzt werden.<br />
Im Vergleich zu den herkömmlichen<br />
<strong>Verpackungs</strong>- und Dosierverfahren<br />
reduzieren die auf das<br />
patentierte Clean-Clic-System gründenden<br />
Dispenser die Abfallmengen<br />
erheblich. ■<br />
Wiederbefüllbare<br />
Dispenser „Camel“<br />
<strong>mit</strong> 1 Liter Füllvolumen.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 67
Blank-Stacker-<br />
Fedder.<br />
68<br />
Produkt-<strong>Rundschau</strong><br />
Foto: Gouds<strong>mit</strong><br />
MIROMATIC<br />
Versiegelungsstation für Originalitätsverschluss bei Großgebinden<br />
Die Versiegelungsstation bringt Folien als<br />
Originalitätsverschluß bei Großgebinden auf.<br />
GOUDSMIT<br />
Magnetisches Zwischenlager<br />
Das Unternehmen aus dem niederländischen<br />
Waalre hat vor kurzem<br />
einen Blank-Stacker-Feeder entwickelt.<br />
Dieser Feeder wird zwischen<br />
zwei Exzenterpressen installiert, der<br />
Werkstück- und der Formpresse. Da<br />
diese Pressen nicht <strong>mit</strong> derselben<br />
Produktionsgeschwindigkeiten arbeiten,<br />
ist der Feeder <strong>mit</strong> einem magnetischen<br />
Zwischenlager zur Kompensation<br />
der Geschwindigkeitsdifferenzen<br />
ausgerüstet. Die Werkstückpresse<br />
arbeitet nämlich <strong>mit</strong> 90 Hüben<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Foto: miromatic<br />
Für die Versiegelung von Großgebinden<br />
hat miromatic, Egg an der Günz,<br />
die neue Versiegelungsstation VEI<br />
entwickelt, die erstmals auf der Anuga<br />
FoodTec vorgestellt wird. Die Versiegelung<br />
<strong>mit</strong> Folie unter Deckel gewährleistet<br />
die geforderte Frischequalität<br />
und sichert in Zeiten der Produkthaftung<br />
einen Originalitätsverschluss.<br />
Die Abfüll- und Verschließmaschine<br />
Comfort, in die die Versiegelungsstation<br />
integriert werden<br />
kann, ist speziell ausgelegt für Milcherzeugnisse<br />
und pumpfähige Feinkostprodukte.<br />
Aus hygienischen Gründen wurde bei<br />
der Neuentwicklung darauf geachtet,<br />
dass die Folie außerhalb des Produktionsraumes<br />
gelagert wird. Bei<br />
Folienwechsel muss daher nicht in<br />
den Abfüll- und Verschließraum eingegriffen<br />
werden. Die Folie kann<br />
optional <strong>mit</strong> UVC-Licht entkeimt<br />
werden. Folienvorschub, Versiegelung<br />
und Folienabtrennung geschehen<br />
vollautomatisch.<br />
pro Minute, die Formpresse <strong>mit</strong> 80.<br />
Die Werkstückformen (in diesem Fall<br />
Ölfässerdeckel) haften am Magnetband.<br />
Ein Hochleistungs-Servomotor<br />
treibt das Magnetband an und transportiert<br />
die Form zu einem Zwischenlager.<br />
Ist das Zwischenlager<br />
ausgelastet gibt der eingebaute Sensor<br />
ein Signal, und die Formen werden<br />
über ein anderes, servogesteuertes<br />
Magnetband zur Formpresse geleitet.<br />
Da<strong>mit</strong> all dies zum richtigen<br />
Moment und innerhalb von 0,3 Sekunden<br />
ablaufen kann, ist die Hauptwelle<br />
der Presse <strong>mit</strong> einem Absolut-<br />
Encoder ausgerüstet. Ein magnetischer<br />
Spreizmagnet hält die Deckel<br />
im Zwischenlager auseinander.<br />
Das System wurde <strong>mit</strong> Hilfe<br />
eines Rechnersteuerungssystems<br />
bei Gouds<strong>mit</strong> entworfen, entwickelt<br />
und produziert und ist auf der Macropak<br />
2000 in Utrecht, Stand 11G014,<br />
zu sehen. ■<br />
Bei der Folienaufbringung ist die<br />
miromatic-Station flexibel. Die Folie<br />
kann peelfähig verschweißt, <strong>mit</strong> Aufreißlasche<br />
versehen oder bündig<br />
angebracht werden. Die Maschine<br />
verarbeitet sowohl transparente als<br />
auch alubeschichtete Kunststofffolien<br />
verschiedener Basismaterialien<br />
ab einer Stärke von 80 µm. Die Siegeltemperatur<br />
ist einstellbar. Durch<br />
ohne Werkzeug wechselbare Zentrier-<br />
und Siegelplatten ist die Station<br />
flexibel für alle Eimerformen einsetzbar.<br />
Höhenverstellbar auf die<br />
gewünschte Eimergröße paßt sie<br />
sich der Eimerform an, ob rund, oval<br />
oder eckig.<br />
Zur Steigerung der Produkthaltbarkeit<br />
besteht die Möglichkeit, direkt<br />
vor der Versiegelung den Kopfraum<br />
zur Sauerstoffverdrängung entweder<br />
zu evakuieren oder <strong>mit</strong> einem Schutzgas<br />
zu beaufschlagen. Der pendelnd<br />
gelagerte Siegelkopf bringt nach<br />
Angaben des Unternehmens produktsichere<br />
Siegelergebnisse. ■<br />
J.G.M. PLAST A/S<br />
Patentierte Verpackung<br />
Im Auftrag eines dänischen Kuchenproduzenten<br />
entwickelte JGM Plast<br />
A/S (DK) in Zusammenarbeit <strong>mit</strong><br />
Søren X. Frahm der Firma Innovater<br />
Industrielt Design & Konceptudvikling<br />
eine anbruchsichere Verpackung.<br />
Das Problem wurde dadurch gelöst,<br />
die Verpackung <strong>mit</strong> einer kleinen<br />
Klappe auszurüsten, die gleichzeitig<br />
als Hakenaufhängung verwendbar<br />
ist. Es handelt sich z.B. um Warengruppen,<br />
die in den Aufstellständern<br />
der Bau- und Supermärkte zu finden<br />
sind. Die Sicherheit der Anbruchsicherung<br />
liegt nach Angaben von<br />
JGM in den Klappen. Es ist nur möglich<br />
die Verpackung zu brechen, wenn<br />
die Klappe abgebrochen ist. Die Verpackungen<br />
sind <strong>mit</strong> einem dichten<br />
Verschluss ausgerüstet. Wenn die<br />
Klappe fehlt, können weder die Kunden<br />
noch das Verkaufspersonal im<br />
Zweifel sein, dass jemand versucht<br />
hat, die Verpackung zu öffnen. ■
BRABENDER<br />
Systemlösungen für Mischerbeschickung<br />
Zur automatisierten, rezepturgesteuertenMehrkomponenten-Schüttgutverwiegung<br />
für die Beschickung von<br />
Containermischern und stationären<br />
Mischern bietet die Brabender Technologie<br />
KG eine Reihe von Standardkomponenten<br />
zur chargenweisen<br />
Schüttgutdosierung in verwogene<br />
oder unverwogene Mischerbehälter<br />
an. Zur Verwiegung von Rollcontainern<br />
für Containermischer werden<br />
Einzelgeräte oder komplette Systemlösungen.<br />
Brabender-Plattformwaagen eingesetzt.<br />
Die addierende Schüttgutaufgabe<br />
in den verwogenen Container<br />
erfolgt über die rührwerksunabhängigen<br />
FlexWall-Dosierer, die gleichzeitig<br />
als Bevorratungsstationen dienen.<br />
Bei unverwogenen Behältern<br />
WITTENSTEIN<br />
Kleinst-Servoantriebe<br />
Wittenstein cyber motor GmbH entwickelt<br />
nach eigenen Angaben als<br />
erstes Unternehmen Hochleistungs-<br />
AC-Servoantriebe für extreme Anforderungen.<br />
Die dynamischen Antriebe<br />
haben einen Wirkungsgrad von bis zu<br />
Dieser AC-Servoantrieb misst lediglich 17 mm.<br />
Foto: Wittenstein<br />
kommen gravimetrische Aufgabengeräte<br />
zum Einsatz, so z. B. die Micro-<br />
Batch-Waagen, Behälterwaagen <strong>mit</strong><br />
verwogenem Kippgefäß, und die Dosier-Differenzialwaagen<br />
<strong>mit</strong> integrierten<br />
FlexWall-Dosierern für „Loss-in-<br />
Weight“-Chargendosierung.<br />
Als periphere Schüttgut-Handlingkomponenten<br />
stehen Beschickungsund<br />
Bevorratungssysteme zur Verfügung,<br />
z. B. der BagMaster, eine Big-<br />
Bag-Entleerstation <strong>mit</strong> optinal integriertem<br />
Dosierer, Kleinsilos <strong>mit</strong> Austragshilfen,<br />
die Brabender-Austragsvorrichtung<br />
BAV, der Brabender-<br />
SiloTray-Dosierer zum geregelten<br />
Siloaustrag und die Brabender-Sackschütte.<br />
■<br />
95 Prozent bei einer Lebensdauer<br />
von bis zu 30000 Stunden.<br />
Durch neue Entwicklungen sowie<br />
deutlich reduzierte Massenträgheitsmomente<br />
hat das Unternehmen nach<br />
eigenen Angaben die Leistungsdaten<br />
der Minimotoren verdoppelt. Mit<br />
einem 32-mm-Motor (Flanschabmaß)<br />
lassen sich 500 Watt Leistung realisieren.<br />
Dank der Auslegung des magnetischen<br />
Kreises wird so<strong>mit</strong> die<br />
höchste Dynamik bei geringer Baugröße<br />
verwirklicht.<br />
Die Miniantriebe sind für Isolierstoffklasse<br />
F bis C, das heißt für Temperaturen<br />
von mehr als 200 Grad,<br />
ausgelegt. ■<br />
Foto: Brabender<br />
Foto: RMCC<br />
RMCC<br />
Transportketten<br />
Aus mehr als 30 Jahren Erfahrung<br />
in der Getränkeindustrie resultieren<br />
nach Angaben des Unternehmens<br />
Ketten aus Edelstahl und Kunststoff,<br />
Mattenketten aus Kunststoff und eine<br />
Reihe anderer Transportkomponenten.<br />
Das Sortiment besteht aus Rexnord,<br />
MCC, Marbett, Robo und MB.<br />
Wegen der starken Nachfrage aus anderen<br />
Industrien – vor allem Fleisch<br />
und Geflügel, Obst und Gemüse,<br />
Bäckerei und Konserven – möchte<br />
RMCC die bestehenden Transportketten<br />
der Rexnord- und MCC-Serien<br />
einführen, zusammen <strong>mit</strong> einigen<br />
neuen Entwicklungen speziell für die<br />
Nahrungs<strong>mit</strong>telindustrie. Bestehende<br />
Mattenketten sind Versionen <strong>mit</strong><br />
Teilungen von 0,6″ zu 5″ in Flush Grid<br />
(offene Oberfläche von 10 bis 50%<br />
und Flat Top (geschlossene Oberfläche)<br />
und <strong>mit</strong> Mitnehmerplatten<br />
und/oder Bordscheiben. Geteilte<br />
und Standard-Kettenräder werden<br />
zudem geliefert.<br />
Eine der Entwicklungen ist die 2010<br />
Flat-Top-Mattenkette. Diese ist geeignet<br />
für den Transport von Fleisch,<br />
Geflügel, Obst und Gemüse. Anwendungen<br />
sind z. B. Ausbein- und<br />
Schnittlinien, Schräg- und Standardtransport.<br />
■<br />
NORMEN<br />
<strong>Verpackungs</strong>normen<br />
online<br />
R<br />
Nahrungs<strong>mit</strong>teltransport<br />
auf einer<br />
„2000 Flush Grid“modularenMattenkette.<br />
www.verpackungsrundschau.de<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 69
ISSN 0341–7131<br />
Verlag: P. Keppler Verlag GmbH & Co KG,<br />
63150 Heusenstamm, Industriestraße 2<br />
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Offizielles Organ „Bund Deutscher<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Ingenieure e. V. (BDVI)"<br />
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Eckhart Thomas<br />
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92<br />
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