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Naschen mit 26 Achsen - Verpackungs-Rundschau

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R<br />

VERPACKUNGS-RUNDSCHAU<br />

Produkte · Technik · Trends<br />

�<br />

51. JAHRGANG |D 6935<br />

N o 4 2000<br />

GETRÄNKE<br />

Bitburger in „Bigneck“-PET<br />

VERPACKUNGSDRUCK<br />

Flexodruck für Faltschachteln<br />

ETIKETTIEREN<br />

Stretch-Etiketten<br />

für Milchflaschen<br />

Ein Höchstmaß an Flexibilität<br />

<strong>Naschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>26</strong> <strong>Achsen</strong><br />

Diesen Monat<br />

8 Seiten Stellenmarkt


Foto: Bitburger<br />

TETRA PAK LANDET DEN ERSTEN VOLLTREFFER<br />

Bitte ein PET<br />

Wer sich nicht mehr bremsen konnte,<br />

um die erste PET-Bierflasche von<br />

Tetra Pak zu sehen, der fuhr nach<br />

Schweden. Dort gab es Norrlands<br />

Guld von Spendrups, Stockholm. Wer<br />

Tetra Pak Deutschland kennt, der<br />

wusste seit Dezember 1999, dass<br />

es eine skandinavische Bierlösung<br />

nicht sein kann, wenn man beharrlich<br />

betont, dass man „gute Kontakte zu<br />

Brauereien besitzt“. Bier braucht<br />

gewisse Stabilitätstests, bis sich ein<br />

renommierter Brauer wie Bitburger<br />

auf den Markt wagt. Und diese Tests<br />

waren bereits positiv abgeschlossen,<br />

als Ende letzten Jahres das deutsche<br />

Tetra Pak-Management <strong>mit</strong> Harry<br />

Salonaho an der Spitze das große<br />

Interesse der deutschen Brauindustrie<br />

an seiner Glaskin-Barriere-Flasche<br />

kund tat.<br />

Für Bitburger hieß es jetzt zur<br />

InternorGa in Hamburg: Bitte ein<br />

PET! Und 1500 „Bigneck“-Flaschen,<br />

0,5-Liter-Einweg <strong>mit</strong> einer 38-Millimeter-Mündung,<br />

sind schon am<br />

ersten Tag weggewesen. Gepriesen<br />

wird das neue Trinkerlebnis des<br />

Premium Pilseners aus der großen<br />

Öffnung, auch von Genießern, die<br />

sonst nicht aus der Flasche trinken.<br />

Neu, jung, erlebnisorientiert<br />

Wie uns Matthias Christoffel, Produktmanagement<br />

und Projektleiter<br />

Bigneck bei Bitburger, sagte, folgerte<br />

man die große Trinköffnung aus einer<br />

amerikanischen Studie. Zum Einstieg<br />

in die Kunststoffflasche wollte man<br />

für junge Verbraucher den Focus<br />

von „negativ auf Neugier“ stellen.<br />

„Trinken wie aus Glas plus Erlebnis“,<br />

so Christoffel.<br />

Bitburger beschäftigte sich schon<br />

seit Winter 97/98 <strong>mit</strong> dem Thema<br />

PET für Bier, im Frühsommer ‘98<br />

hatte man dann alle konkurrierenden<br />

Flaschen, alle Technologien schon<br />

einmal begutachtet. Dabei stellte<br />

sich heraus, dass längst nicht alle<br />

Flaschen hielten, was sie versprachen.<br />

Christoffel: „Die Multilayer/<br />

Nylon hat bei uns 3 bis 4 Monate<br />

gehalten.“ Als erstes Ziel sollten<br />

aber 6 Monate Haltbarkeit schon<br />

sein, wenn dann Flaschen in den<br />

Export (momentan 5 Prozent von<br />

4,2 Mio. hl) gehen, will Bit auf 9 bis<br />

12 Monate kommen. Die Entscheidung<br />

für Tetra Pak war eine Entscheidung<br />

für die Flasche und für<br />

den Rang „des Big-Players, <strong>mit</strong> dem<br />

man einen solchen Einstieg wagen<br />

könne“.<br />

90 Prozent des Ausstoßes geht bei<br />

Bitburger in Mehrweg, inklusive Fässer,<br />

davon sei der größte Brocken<br />

die 0,5-Liter-Flasche. PET soll <strong>mit</strong>telfristig<br />

zwischen Einweg-Glas und<br />

der 0,5-Liter-Dose positioniert sein.<br />

Nach sorgfältiger Beobachtung denkt<br />

man später an eigene PET-Linien, die<br />

Bigneck für die Testphase wird jetzt<br />

bei DIS in Holland lohnabgefüllt. Sollte<br />

Bitburger sich endgültig für PET<br />

entscheiden, dann kämen auch eigene<br />

Linien in Frage. Die sollten aber<br />

PET und Dosen füllen können.<br />

40 Gramm Flasche<br />

Nach Auskunft von Espen Mile, verantwortlich<br />

für die Kunststoffdivision<br />

bei Tetra Pak, hat Bitburger eine eigene<br />

Form bekommen, eine Wunschflasche,<br />

die eben wie eine Bierflasche<br />

aussieht. Trotzdem ist die klein wirkende,<br />

stabile Flasche nur 40 Gramm<br />

schwer. Die „Marketing-Mündung“<br />

wird von einem Bericap-Kunststoff-<br />

Schraubverschluss <strong>mit</strong> Scavenger-<br />

Einlage sicher verschlossen, auch<br />

der Sauerstoff im Kopfraum wird<br />

so abgefangen. In Darmstadt könne<br />

man momentan 12000 PET-Flaschen<br />

pro Stunde produzieren. Das Bitburger<br />

Premium Pilsener, da<strong>mit</strong> wurde<br />

etwa neun Monate getestet, sei<br />

völlig normal hergestellt, nicht pasteurisiert,<br />

und würde nach sechs<br />

Monaten keine Beeinträchtigung zeigen,<br />

so Mile.<br />

Die Flaschen seien <strong>mit</strong> Glas in puncto<br />

Preis noch nicht vergleichbar, etwa<br />

1,5-fach teurer als eine Mehrweg-<br />

Editorial<br />

Glasflasche im gleichen Füllvolumen.<br />

Allerdings sei der PET-Preis momentan<br />

<strong>mit</strong> 2,10 bis 2,15 DM pro<br />

Kilogramm sehr teuer. Zu den deutschen<br />

Brauereien, die sich außerdem<br />

noch <strong>mit</strong> PET beschäftigen, wollte<br />

Mile nicht konkret werden. Interesse<br />

gebe es bei viel mehr als fünf Brauern,<br />

die Holsten Brauerei werde es<br />

wohl nicht <strong>mit</strong> einer Glaskin-Lösung<br />

probieren.<br />

Die aufmerksamen Beobachter haben<br />

also Recht gehabt, als sie Tetra<br />

Pak gute Noten bei der ersten PET-<br />

Präsentation in Deutschland gaben.<br />

Die jahrzehntelange Erfahrung <strong>mit</strong><br />

Kartonverbundpackungen im Milchund<br />

Saftbereich, ohne Zutritt zu<br />

CO 2-haltigen Getränken, schon gar<br />

nicht Bier, haben dem Unternehmen<br />

keine Probleme bei der Eroberung<br />

neuer Märkte bereitet. Eher scheint<br />

sich die große Erfahrung eines Big-<br />

Players, siehe Zitat Bitburger, durchzusetzen.<br />

Die zweite Stufe könnte Tetra<br />

Pak zünden, wenn sie komplette<br />

Linien anbietet und wenn sie ihr<br />

gesamtes internationales Aseptik-<br />

Know-how in eine Flasche packt.<br />

Es gibt große weltweit tätige Brauer<br />

in Europa und USA, die nur auf eine<br />

solche Flasche warten.<br />

Norbert Sauermann<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 3


„Mit Logistics<br />

drucken wir pro<br />

Stunde 100 Bogen<br />

mehr.“<br />

Wolfgang Häußler<br />

4<br />

Inhalt <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Seite 14<br />

Stretch-Etiketten<br />

für Milchflaschen<br />

„Mit den verkauften<br />

Wursthüllen könnte<br />

man die Erde sportfeldbreit<br />

umwickeln.“<br />

Dr. Walter Niederstätter<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Seite 50<br />

Titelthema<br />

<strong>Naschen</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>26</strong> <strong>Achsen</strong><br />

Endverpackungsanlage für bis zu 40 Pralinentrays von Schubert für<br />

das Nestlé-Werk im schweizerischen Broc. Welch technische Leistung<br />

sich hinter der <strong>Verpackungs</strong>linie verbirgt, wird erst bei genauerem<br />

Hinsehen deutlich.<br />

Durch einen neuartigen<br />

Marketingschritt<br />

versucht ein Abfüller,<br />

neuen Schwung in<br />

einen konventionellen<br />

Markt zu bringen.<br />

Seite 46<br />

„Wenn der Begriff<br />

CEN-<strong>Verpackungs</strong>normen<br />

fällt, bekommen<br />

viele glasige Augen.“<br />

Julian Carroll<br />

Seite 59<br />

Titelthema<br />

12 <strong>Naschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>26</strong> <strong>Achsen</strong><br />

Ein Höchstmaß an Flexibilität auf engstem Raum<br />

Nachrichten<br />

6 Personalien<br />

8 Wirtschaftsinformationen<br />

<strong>Verpackungs</strong>druck<br />

Seite12<br />

14 Faltschachteldruck nonstop<br />

CP 2000 plus Logistics = Integration auf allen<br />

Ebenen<br />

20 Flexodruck für Faltschachteln<br />

Meilensteine: Flexo springt im drupa-Rhythmus<br />

<strong>26</strong> Investitionen als ein Muss<br />

<strong>Verpackungs</strong>druck: Die neuen Medien eröffnen<br />

neue Märkte<br />

Seite28<br />

Alles ist möglich,<br />

alles ist<br />

salonfähig!<br />

Druckmuster auf<br />

G-Welle – Direktdruck<br />

für Frühstückscerealien.


32 Inline-Drucken und -Herstellen<br />

W&H präsentiert zur drupa erstmals die<br />

Novoflex Cartoline<br />

34 Virtuell falten und gestalten<br />

Neue Dimensionen zur <strong>Verpackungs</strong>entwicklung<br />

und für die Stanzformenherstellung<br />

BDVI-Mitteilungen<br />

42 Verpackungen auf dem Prüfstand<br />

BDVI/DVI-Regionalgruppe Südost besuchte das<br />

Ingenieurbüro für Verpackung in Dresden<br />

Etikettieren/Kennzeichnen<br />

44 Kompetenz in Food Coding<br />

Willett auf der Anuga FoodTec<br />

46 Stretch-Etiketten für Milchflaschen<br />

Gerüstet für den Weg ins 21. Jahrhundert<br />

Lebens<strong>mit</strong>tel<br />

48 In durchlässiger Hülle<br />

Weichkäse will offen nach allen Seiten sein<br />

50 Die nahtlose Verpackung<br />

Innovations-Gold für Wursthüllen-Hersteller<br />

Packstoffe/Pack<strong>mit</strong>tel<br />

54 Qualitätssicherung für <strong>Verpackungs</strong>systeme<br />

Dünnschliffe zeigen das kleinste Detail<br />

57 Wolf, Bär und Spagetti<br />

59 Auswirkungen der neuen CEN-Normen<br />

61 Rot für Rinder - blau für Schafe<br />

Partnerschaft bei der <strong>Verpackungs</strong>entwicklung<br />

Rubriken<br />

3 Editorial<br />

6 Ausgepackt<br />

41 Aus dem Handel<br />

42 BDVI-DVI-Termine<br />

43 Veranstaltungskalender<br />

64 Produkt-<strong>Rundschau</strong><br />

66 Leser-Service-Seite<br />

Französicher Weichkäse,<br />

verpackt in traditionellem<br />

<strong>Verpackungs</strong>material aus<br />

Cellophane und Wachslaminat,<br />

reift im Regal<br />

weiter.<br />

Seite48<br />

Unsere Internetadresse:<br />

http://www.verpackungsrundschau.de<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 5


6<br />

Nachrichten<br />

+++ NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++<br />

ACHILLES Das im Bereich Papierveredelung tätige Unternehmen meldet für 1999 eine Umsatzsteigerung um sieben Prozent<br />

auf 108 Millionen DM. Gleichzeitig kündigte die Celler Unternehmensgruppe Investitionen in Höhe von zehn Millionen DM für<br />

2000 an. • BECK & CO Die Brauerei gab den Verkauf ihrer 100-prozentigen Tochtergesellschaft Nienburger Glas, Nienburg/<br />

Weser bekannt. Beck setzt statt dessen auf international ausgerichtete Aktivitäten im Getränkebereich. • GREINER VERPACKUNGEN<br />

Der österreichische <strong>Verpackungs</strong>hersteller hat die Schweizer Sandherr Packungen AG übernommen.<br />

Im White-Cap-Werk<br />

in Niepolomice<br />

werden jährlich<br />

1,5 Mrd. Verschlüsse<br />

gefertigt.<br />

SCHMALBACH-LUBECA<br />

Zugang zu neuen Marktsegementen<br />

„Für Schmalbach-Lubeca ist Polen<br />

das Tor zum Osten“, erklärte<br />

Hanno C. Fiedler, Vorstandsvorsitzender<br />

der Schmalbach-Lubeca<br />

AG, anlässlich einer Besichtigung<br />

des neuen White-Cap-Werkes in<br />

Niepolomice. Der Ratinger <strong>Verpackungs</strong>konzern<br />

sieht Wachstumspotenziale<br />

in Osteuropa.<br />

Auch im vierten Jahr in Folge konnte<br />

der <strong>Verpackungs</strong>riese das Ergebnis<br />

der regulären Geschäftstätigkeit verbessern.<br />

Das operative Ergebnis<br />

(EBITDA) stieg von 616 Mio. DM in<br />

1998 auf 669 Mio. DM. Dieses Ergebnis<br />

sei auf die positive Entwicklung<br />

des Geschäftsbereichs PET<br />

zurückzuführen, so Fiedler.<br />

Der <strong>Verpackungs</strong>konzern rechnet für<br />

2000 <strong>mit</strong> einem Umsatzplus, das in<br />

den Bereichen PET-Verpackungen<br />

und White-Cap-Verschlüssen sogar<br />

zweistellig ausfallen könnte. Im PET-<br />

Bereich werde sich die Substitution<br />

anderer <strong>Verpackungs</strong><strong>mit</strong>tel durch<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Foto: Schmalbach-Lubeca<br />

PET fortsetzen. Fiedler: „Zusätzlich<br />

werden Produktinnovationen den Zugang<br />

zu neuen Marktsegmenten ermöglichen.“<br />

Im White-Cap-Segment, das 1999<br />

einen Anteil von 20 Prozent am Konzernumsatz<br />

hatte (zum Vergleich:<br />

PET-Verpackungen: 43 Prozent; Getränkedosen:<br />

37 Prozent), verzeichnete<br />

der <strong>Verpackungs</strong>riese eine steigende<br />

Nachfrage nach Kunststoffverschlüssen<br />

in Nordamerika.<br />

Trotz des noch ungeklärten Eigentümer-Wechsels<br />

sieht sich das Unternehmen<br />

nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden<br />

strategisch gut<br />

positioniert, um auch in Zukunft<br />

weiter zu wachsen. Ob es noch in<br />

diesem Jahr zu einer Eigentümer-<br />

Entscheidung kommt, sei jedoch<br />

fraglich. Fiedler verwies auf die geplante<br />

Steuerreform, die steuerfreie<br />

Veräußerungen ab 2001 vorsehe.<br />

Möglich sei unter anderem der Zusammenschluss<br />

zu einem größeren<br />

<strong>Verpackungs</strong>konzern, den theoretischen<br />

Börsengang halte er dagegen<br />

für unwahrscheinlich.<br />

Der Konzern kündigte weiterhin an,<br />

den Geschäftsbereich PET Containers<br />

Europe/Asia zu restrukturieren.<br />

Investitionen in Höhe von über<br />

200 Millionen DM seien in den kommenden<br />

beiden Jahren geplant, um<br />

40 bestehende Spritzgussmaschinen<br />

durch neue Anlagen zu ersetzen<br />

und zusätzlich in neue Anlagen zu<br />

investieren, hieß es aus Ratingen.<br />

Im Markt für PET-Verpackungen<br />

ist Schmalbach-Lubeca eigenen Angaben<br />

zufolge weltweit die Nr. 1 <strong>mit</strong><br />

Marktanteilen von 22 Prozent in<br />

Europa und 14 Prozent in Nordamerika.<br />

mo<br />

AUSGEPACKT<br />

Hungrige Redaktion<br />

Redaktionen sind immer hungrig,<br />

nach Informationen natürlich,<br />

hin und wieder nimmt die<br />

VR-Redaktion aber auch feste<br />

Nahrung zu sich. So war das<br />

jedenfalls geplant: In den schönen<br />

neuen E-Commerce-Zeiten<br />

also fröhlich ein Frühstück für<br />

Alle bestellt, weil unser erster<br />

Recherche-Ansatz nicht stattfinden<br />

konnte, weil keine <strong>Verpackungs</strong>bildchen<br />

zum Produkt.<br />

Aber, bei der Gelegenheit,<br />

also gut, die Bestellung<br />

von 39,80 DM ging sofort raus,<br />

der Tourenplan sagte allerdings,<br />

die Fahrer kommen nur dienstags<br />

und donnerstags. Also<br />

nächsten Dienstag! Am nächsten<br />

Tag ein Anruf: Der Fahrer<br />

könnte schon am Montag? Wir<br />

aber nicht, weil auf ganz wichtigen<br />

Veranstaltungen! Na gut,<br />

dann am Dienstag aber früher,<br />

so gegen 16.00 Uhr? Keine VRtypische<br />

Frühstückszeit, aber<br />

O.K.<br />

Am Dienstag keine feste Nahrung<br />

zu uns genommen, ist<br />

leider auch so geblieben, denn<br />

es kam kein Fahrer. Schließlich<br />

ein entschuldigender Anruf<br />

des E-Commercers, technische<br />

Panne, leider, leider,<br />

aber nächste Woche. VR-Redaktion:<br />

Ach, lassen Sie’s mal,<br />

wir wollten doch eigentlich nur<br />

Bildchen angucken auf Ihrer<br />

Homepage. Entwaffnende Antwort<br />

der Lieferkette: Ob dort<br />

Verpackungen zum Produkt abgebildet<br />

sind?, ich habe unsere<br />

Homepage noch nie gesehen!<br />

ns ■


8<br />

Nachrichten<br />

Wechsel der Geschäftsführung beim BDVI/DVI<br />

Mitte März übernahm Sonja Hoffmann die<br />

Geschäftsführung des Deutschen <strong>Verpackungs</strong>instituts<br />

e.V. (DVI) und des Bundes Deutscher <strong>Verpackungs</strong>ingenieure<br />

e.V. (BDVI) in Berlin. Sie tritt<br />

die Nachfolge von Christine Burgard an, die nach<br />

zweijähriger Tätigkeit eine neue Herausforderung<br />

gesucht hat.<br />

Die zukünftige Geschäftsführerin hat sowohl einen<br />

verpackungstechnischen als auch einen wirt-<br />

Sonja Hoffmann schaftswissenschaftlichen Hintergrund: Sie absolvierte<br />

Studien der <strong>Verpackungs</strong>technik und<br />

des Wirtschaftsingenieurwesens in Berlin. Berufliche Erfahrung bringt<br />

sie durch ihre Tätigkeit in Vertrieb und Marketing bei einem international<br />

agierenden Kunststoffspritzgussunternehmen <strong>mit</strong>. Sie verfügt über<br />

sehr gute Fremdsprachenkenntnisse und weit reichende Erfahrung in<br />

der Organisation und Durchführung von Marketingaktivitäten, insbesondere<br />

von Messen. Um die Geschäftsführung reibungslos übergeben<br />

zu können, haben Burgard und Hoffmann bereits in den letzten<br />

Wochen effektiv zusammengearbeitet. Christine Burgard kehrt nach<br />

Frankfurt zurück, wo sie sich neuen beruflichen Herausforderungen<br />

stellt. Durch ihre Mitgliedschaft im BDVI wird sie den Vereinen auch<br />

in Zukunft verbunden bleiben.<br />

Dr. Michael ten<br />

Hompel (li.)<br />

und Prof. Dr.-Ing.<br />

Axel Kuhn.<br />

Prof. Dr.-Ing. Axel Kuhn ist zum neuen geschäftsführenden<br />

Leiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und<br />

Logistik IML in Dortmund ernannt worden. Als neues Mitglied<br />

der Institutsleitung übernimmt Dr. Michael ten<br />

Hompel die Leitung des Geschäftsbereiches Materialflusssysteme.<br />

Beide treten die gemeinsame Nachfolge<br />

von Prof. Dr. Reinhardt Jünemann an, der neue Aufgaben<br />

als Geschäftsführer der Projekt Ruhr GmbH übernimmt.<br />

Dieter Rademacher leitet ab 1. Oktober 2000 den Unternehmensbereich SIG Combibloc und wird in dieser Funktion gleichzeitig Mitglied<br />

der SIG-Konzernleitung. Rademacher, der zuvor den Geschäftsbereich Flüssigkeitsverarbeitung bei CEA AG leitete, übernimmt die<br />

Aufgabe von Dr. Roman Boutellier, der neben seiner Aufgabe als Vorsitzender der Konzernleitung zusätzlich ad interim seit Jahresbeginn<br />

den größten Unternehmensbereich führte. � Generationswechsel bei AJS-Verpackung in Wuppertal: Als Vertreter der fünften<br />

Generation sind Harald und Welf Heinrich Jung in die Geschäftsführung des Unternehmens eingetreten, das sich auf die Herstellung<br />

von Pharmazie- und Kosmetikverpackungen spezialisiert hat. Harald Jung, der das Ressort Produktion leiten wird, und Welf H. Jung,<br />

der zukünftig für den Vertrieb verantwortlich zeichnet, lösen die vierte Führungsgeneration des Familienunternehmens ab. � Edgar<br />

Ruf, Mitbegründer und ehemaliger Gesellschafter der Düsseldorfer Design-Agentur Brösske, Meyer & Ruf, hat einen Lehrauftrag an der<br />

FH Düsseldorf erhalten, Ruf unterrichtete bereits an der Universität Witten/Herdecke. � Verstärkung im Hamburger Institut für<br />

Packungsdesign (IFP): Birgit Bachmann arbeitet zukünftig als Art-Direktorin für Eduscho, Dr. Oetker und Wella. Matthias Ribbe, zuvor<br />

bei TBWA Hamburg tätig, tritt als Neugeschäfts-Direktor an. Art-Direktorin Georgia Küter kümmert sich um Bahlsen und Stollwerck.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Eltex gehört jetzt zu<br />

ITW<br />

Eltex Elektrostatik-GmbH wurde von<br />

ITW (Illinois Tool Works) übernommen.<br />

ITW ist <strong>mit</strong> mehr als 400 dezentralen<br />

Einzelfirmen in 36 Ländern<br />

tätig. 5,6 Mrd. US $ wurden von insgesamt<br />

29000 Mitarbeitern erzielt,<br />

speziell im Bereich technischer Komponenten<br />

und industrieller Systeme.<br />

Auf angewandte Elektrostatik im<br />

Druck- und Kunststoffbereich spezialisiert,<br />

gehört Eltex dem ITW-Unternehmensbereich<br />

„Static Control and<br />

Air Products“ an.<br />

In zwei Unternehmen<br />

aufgeteilt<br />

Der holländische Lieferant von logistischen<br />

Systemen und Abfüllsystemen<br />

für die Nahrungs<strong>mit</strong>tel- und Getränkeindustrie,<br />

Stork BP&L, Raamsdonksveer,<br />

wurde in zwei selbstständige<br />

Unternehmen aufgeteilt. Mit<br />

dieser Maßnahme soll noch schneller<br />

auf die vom Markt geäußerten Anforderungen<br />

reagiert werden, so das<br />

Unternehmen.<br />

Mit etwa 100 Mitarbeitern wird sich<br />

Stork Bottling Systems auf die Lieferung<br />

rotierender Abfüllmaschinen<br />

sowie kompletter Abfülllinien für Molkereiprodukte,<br />

Säfte, Spirituosenund<br />

Öle konzentrieren. Stork Csi (300<br />

Mitarbeiter) richtet sich <strong>mit</strong> betriebslogistischen<br />

Komplettlösungen an<br />

Verbrauchsgüterhersteller. Das Unternehmen<br />

liefert beispielsweise ein<br />

System, <strong>mit</strong> dem Rollcontainer automatisch<br />

beladen werden können.


10<br />

Nachrichten<br />

Mehrweganteil weiter gesunken<br />

Aktuelle Erhebungen der Gesellschaft für <strong>Verpackungs</strong>marktforschung (GVM) haben ergeben,<br />

dass der Mehrweganteil bei Getränkeverpackungen erneut gesunken ist. Wie das Bundesministerium<br />

für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit BMU in Berlin bekannt gab,<br />

lag der Mehrweganteil 1998 bei nur noch bei 70,13 Prozent gegenüber 71,33 Prozent im Jahr<br />

zuvor. Da<strong>mit</strong> ist die von der <strong>Verpackungs</strong>ordnung vorgegebene Mehrwegquote von 72 Prozent<br />

das zweite Mal in Folge nicht erreicht worden.<br />

Wie im Vorjahr löst das Unterschreiten 1998 erneut eine Nacherhebung der Quote über einen<br />

Zeitraum von 12 Monaten aus. Das BMU rechnet da<strong>mit</strong>, dass die Nacherhebung für 1997, die<br />

bis Ende Januar erfolgte und deren Ergebnis bis Ende 2000 vorliegen wird, eine Pfandpflicht<br />

in der zweiten Jahreshälfte 2001 auslösen wird.<br />

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat seine Bereitschaft signalisiert, auch über alternative<br />

Regelungen zu diskutieren. Allerdings kämen nur solche Modelle in Frage, die Mehrwegsysteme<br />

stabilisieren und fördern. „Ein schlichtes Absenken der 72-Prozent-Quote auf rund<br />

62 Prozent, wie von der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Martini im Bundesrat vorgeschlagen,<br />

würde die Mehrwegsysteme existenziell bedrohen“, sagte Trittin.<br />

MOLKEREI MÜLLER MILCH<br />

Investmentgruppe<br />

steigt bei Pharmahersteller<br />

ein<br />

Die Pharbil Pharma GmbH, nach eigenen<br />

Angaben zweitgrößter deutscher<br />

Lohnhersteller im Pharma-Bereich,<br />

schließt sich einer weltweit<br />

tätigen Investmentgruppe an. Global<br />

Health Care Partners (GHCP) und<br />

Donaldson, Lufkin & Jenrette Merchant<br />

Banking Partners II, L.P. heißen<br />

die neuen Teilhaber, <strong>mit</strong> denen sich<br />

der Lohnhersteller über den Zusammenschluss<br />

geeinigt hat.<br />

Pharbil Pharma unterhält Niederlassungen<br />

in Göttingen und Bielefeld.<br />

Neben Pharmazeutika in diversen<br />

Konsistenzen umfasst das Angebot<br />

Entwicklungsservice, die Herstellung<br />

von Klinikmustern sowie Logistik-<br />

Dienstleitungen.<br />

Beschwerde wegen Wettbewerbsverstoßes<br />

Der Lizenzvertrag der Duales System Deutschland AG verhindere einen Wechsel zur Konkurrenz.<br />

Diesen Vorwurf hat die Molkerei Müller Milch in einer schriftlichen Beschwerde beim<br />

Bundeskartellamt in Bonn erhoben. Nach Ansicht der Molkerei hindere das Recyclingsystem<br />

„Grüner Punkt“ andere Anbieter am Marktzutritt. „Es gibt Anbieter, die günstiger arbeiten.<br />

Deshalb wollen wir zumindest Teilmengen unserer Verpackungen aus dem grünen Punkt<br />

herausnehmen“, sagt Theobald Müller. Es sei aber nicht einzusehen, die Gesamtmenge an<br />

Verpackungen zu lizensieren, wenn lediglich nur ein Teil vom DSD entsorgt würden, so Müller.<br />

Angaben des Bundeskartellamts zufolge liegen sieben weitere Beschwerden gegen das Duale<br />

System vor, die zur Zeit geprüft werden.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Neuordnung<br />

Die Krones AG, Neutraubling, hat<br />

den Vertrieb von Abfüll-, Etikettierund<br />

<strong>Verpackungs</strong>maschinen für die<br />

Branchen Pharma, Chemie, Health-<br />

Care, Food und Non-Food sowie<br />

sonstige <strong>Verpackungs</strong>anwendungen<br />

unter ‘Kettner Packaging Solutions’<br />

neugeordnet. Das erreichbare Marktvolumen<br />

bezifferte das Unternehmen<br />

Umleitung zu Millenium Capital<br />

Die Sachsenring Automobiltechnik<br />

AG wollte zum 30.06.2000 insgesamt<br />

93,1 Prozent der stimmberechtigten<br />

Stammaktien der Jagenberg<br />

AG übernehmen. Wie SAG, Zwickau,<br />

die Wiege von Auto Union, Horch<br />

U.S. Can hat May übernommen<br />

Der US-amerikanische Hersteller von<br />

Stahl- und Kunststoffbehältern U.S.<br />

Can Corporation, Oak Brook, hat<br />

das in Erftstadt, Nordrhein-Westfalen,<br />

ansässige <strong>Verpackungs</strong>unternehmen<br />

May Verpackungen übernommen.<br />

Die Tochtergesellschaft der May Holding<br />

Group produziert in Deutschland<br />

und Dänemark Tierfutter- und Spezialverpackungen<br />

sowie Aerosoldosen,<br />

vorwiegend für Schlagsahne. USC<br />

baut <strong>mit</strong> dieser Akquisition seine Präsenz<br />

auf dem europäischen Markt<br />

aus.<br />

<strong>mit</strong>tel- und langfristig auf etwa 600<br />

Mio. DM. Die Zuordnung zur eigenen<br />

Tochter Kettner GmbH begründete<br />

das Unternehmen da<strong>mit</strong>, dass das<br />

Potenzial der Pack- und Palettiermaschinen<br />

und der Transportsysteme für<br />

diese Märkte am größten ist. Zudem<br />

hatte Kettner in der Vergangenheit bereits<br />

viele dieser Industrien betreut.<br />

und Trabant, der VR <strong>mit</strong>teilte, tritt<br />

die Millenium Capital GmbH & Co.<br />

(MC/München) in die Verträge ein.<br />

Drei SAG-Vorstände sind dort u. a.<br />

aktiv. SAG will sich auf das Kerngeschäft<br />

als Automobilzulieferer konzentrieren,<br />

in MC sind dann die SAG-<br />

Beutelschweißmaschinen <strong>mit</strong> ca. 40<br />

Mio. DM Umsatz und die Jagenberg-<br />

Maschinen (Kampf, Lemo, Diana, Jagenberg<br />

Papiertechnik, Jagenberg<br />

Maschinenbau und alle Auslandstöchter)<br />

<strong>mit</strong> rund 720 Mio. DM Umsatz<br />

und <strong>26</strong>00 Mitarbeitern. Nach<br />

Angaben der Rheinmetall AG bleibt<br />

der Verkauf der Jagenberg-<strong>Verpackungs</strong>technik<br />

(ca. 200 Mio. DM<br />

Umsatz <strong>mit</strong> A+F, Erca und Autoprod)<br />

an die IWKA davon unberührt. Die<br />

Tochtergesellschaften Jagenberg sollen<br />

1999 bei Rheinmetall 54 Mio. DM<br />

Verlust gemacht haben. ns


Deutscher <strong>Verpackungs</strong>wettbewerb<br />

Der 23. Deutsche <strong>Verpackungs</strong>wettbewerb<br />

2000 ist nun offiziell ausgeschrieben.<br />

Teilnahmeunterlagen sind<br />

beim Deutschen <strong>Verpackungs</strong>institut<br />

e.V. (DVI) in Berlin erhältlich.<br />

Anmeldeschluss ist der 21. Juli 2000.<br />

Teilnehmen können Hersteller, Verwender<br />

und Gestalter von Packstoffen,<br />

Pack<strong>mit</strong>teln und Packhilfs<strong>mit</strong>teln,<br />

von Einzel-, Sammel- und Displayverpackungen<br />

sowie Hersteller<br />

von <strong>Verpackungs</strong>maschinen.<br />

Außer den Vorgenannten können<br />

sich Schüler, Auszubildende und<br />

Studenten <strong>mit</strong> ihren Arbeiten in der<br />

Kategorie „Prototypen“ beteiligen.<br />

Für den Nachwuchs wird dieses<br />

Technische Lösungen<br />

Das „Handbuch Maschinensicherheit“<br />

beantwortet ausgewählte Detailfragen<br />

und hält technische Lösungen<br />

für die Umsetzung europäischer<br />

Anforderungen am Beispiel<br />

der <strong>Verpackungs</strong>maschinen und<br />

Maschinen des Nahrungs<strong>mit</strong>telgewerbes<br />

bereit.<br />

Das stark gewachsene Interesse an<br />

Sicherheits- und Umweltschutzproblemen<br />

und nicht zuletzt die Vorgaben<br />

der Europäischen Union rücken<br />

die Belange der Maschinensicherheit<br />

immer mehr in den Mittelpunkt der<br />

Bemühungen um die Unversehrtheit<br />

SIG küsst viele Frösche<br />

„Eine nicht ganz einfache Situation“,<br />

sieht für das vergangene Geschäftsjahr<br />

der SIG CEO Dr. Roman Boutellier.<br />

Der Umsatz der AG lag bei<br />

1,95 Mrd. sfr nach 1,951 Mrd. sfr im<br />

Vorjahr. Das Betriebsergebnis liegt<br />

bei –39 Mio. sfr, nach Restrukturierungsaufwand.<br />

SIG Combibloc<br />

und SIG Pack bringen zusammen<br />

82 Prozent des Umsatzes, Combibloc<br />

1,185 Mrd. sfr (Vorjahr: 1,145 Mrd.)<br />

<strong>mit</strong> einem nicht zufrieden stellenden<br />

Ergebnis von 91 Mio. sfr, das Boutellier<br />

verdoppelt sehen möchte. Der<br />

Jahr ein <strong>mit</strong> 4000 DM dotierter Förderpreis<br />

vergeben. Parallel zum <strong>Verpackungs</strong>wettbewerb<br />

findet auch<br />

dieses Jahr wieder ein <strong>Verpackungs</strong>design-Wettbewerb<br />

statt. Mit dem<br />

Deutschen <strong>Verpackungs</strong>design-Wettbewerb<br />

wird den im <strong>Verpackungs</strong>bereich<br />

tätigen Auftraggebern, Designern,<br />

Grafikdesignern, Teams und<br />

Agenturen ein eigenständiges Forum<br />

zum Leistungsvergleich, Ideen- und<br />

Gedankenaustausch geboten.<br />

Die Preisverleihung findet am 3. Oktober<br />

2000 im feierlichen Rahmen im<br />

Vorfeld der Eröffnung der FachPack<br />

(4. - 6. Oktober 2000) auf dem Nürnberger<br />

Messegelände statt.<br />

des Menschen beim Umgang <strong>mit</strong><br />

technischen Erzeugnissen. Das auf<br />

einer EG-Richtlinie beruhende Produkthaftungsrecht<br />

überträgt dem<br />

Hersteller von technischen Geräten<br />

und Maschinen neue Pflichten und<br />

eine höhere Verantwortung im Vergleich<br />

<strong>mit</strong> dem bisherigen deutschen<br />

Recht. Das Handbuch wird regelmäßig<br />

ergänzt und vervollständigt,<br />

um stets den aktuellen Stand zu<br />

repräsentieren. Es ist erhältlich über<br />

den Jedermann-Verlag, Heidelberg,<br />

Fax 06221/27870, und kostet 138,–<br />

DM.<br />

SIG Pack Umsatz stagnierte <strong>mit</strong><br />

399 Mio. sfr (Vorjahr: 405 Mio.) bei<br />

–9 Mio. sfr im Betriebsergebnis, hier<br />

sollen verstärkt Maschinen für Nonfood-Anwendungen<br />

gebaut werden<br />

sowie nur noch ertragsstarke Angebote<br />

hereingeholt werden.<br />

Auf der Suche nach geeigneten Kandidaten,<br />

um in das PET-Geschäft einzusteigen,<br />

will die SIG AG bis zu<br />

500 Mio. sfr einsetzen. Boutellier<br />

weiß, „das er viele Frösche küssen<br />

muss, bis er den richtigen Prinzen<br />

findet“. ns<br />

Foto: Gallus<br />

Namenswechsel<br />

Der PLM-Konzern ändert zum 1. April 2000 seinen<br />

Namen in „Rexam Beverage Packaging“. PLM gehört<br />

bereits seit Februar ’99 zur internationalen<br />

<strong>Verpackungs</strong>gruppe Rexam.<br />

Rexam Beverage Packaging ist die größte der fünf<br />

Rexam-Divisionen und unterhält 14 Produktionsstätten<br />

in zehn europäischen Ländern. Über 5000<br />

Beschäftigte erwirtschafteten im vergangenen Jahr<br />

einen Umsatz von annähernd 700 Mio. £.<br />

Digitaler Druck<br />

Mida Srl (GmbH) nach eigenen Angaben<br />

einer der führenden Etikettendrucker<br />

Italiens für selbstklebende<br />

Etiketten, hat in San Salvatore di Malnate<br />

eine Gallus Indigo DO 330 Digitaldruckmaschine<br />

installiert. Dieses<br />

modulare Maschinensystem für einen<br />

6-farbigen Offsetdigitaldruck <strong>mit</strong><br />

Inline-Lackier- und Abrollstanzeinheit<br />

arbeitet von der Rolle zum Fertigprodukt<br />

wie der traditionelle Etikettendruck.<br />

Mit dieser Investition wird eine<br />

langjährige Partnerschaft zwischen<br />

Mida und dem Schweizer Maschinenhersteller,<br />

die bis in die 60er-Jahre<br />

zurückreicht, weitergeführt.<br />

Die Gallus Indigo DO 330 wurde vor<br />

allem für kleine und <strong>mit</strong>tlere Auflagen<br />

entwickelt. Mida wird sie für den<br />

Lebens<strong>mit</strong>tel-, Pharma-, Chemie- und<br />

Kosmetikmarkt einsetzen. Für diese<br />

Märkte wird in der Regel <strong>mit</strong> Rotationsbuchdruck<br />

gearbeitet. Typische<br />

Verarbeitungslängen auf der Indigo<br />

DO 330 sind 1000 Laufmeter, die zu<br />

7 m/min verarbeitet werden.<br />

Franco Nascimbeni,<br />

Ermanno Grassi<br />

(Mida) und Beda<br />

Künzle (Gallus;<br />

v. li.) vor der DigitaldruckmaschineGallus<br />

Indigo DO 330.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 11


Titelthema<br />

Von einer Packstraße kommen bis zu<br />

40 Pralinentrays/min. Die <strong>Verpackungs</strong>linie<br />

richtet Schachtelunterteil und Deckel auf,<br />

gruppiert und legt die Trays ein. Das Ergebnis:<br />

7 bis 40 Stülpdeckelschachteln pro Minute,<br />

von 125 g bis 2 kg, ein- oder 2-lagig, inklusive<br />

Garantieschein und Deckblatt.<br />

<strong>Naschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>26</strong> <strong>Achsen</strong><br />

Ein Höchstmaß an Flexibilität auf engstem Raum<br />

Pralinen komplett<br />

<strong>mit</strong> Garantieschein<br />

und Deckblatt.<br />

12<br />

Obige Kurzbeschreibung hört sich zuerst einfach an.<br />

Welche ingenieurtechnische Leistung sich tatsächlich<br />

hinter einer solchen <strong>Verpackungs</strong>linie verbirgt, wird<br />

erst bei genauerem Hinsehen deutlich. Seit vielen Jahren<br />

gehört nämlich der Lebens<strong>mit</strong>telkonzern Nestlé zu den<br />

Kunden der Gerhard Schubert GmbH in Crailsheim. Das<br />

Nestlé-Werk im schweizerischen Broc, für das die Endverpackungsanlage<br />

bestimmt war, ist ein wichtiger Produktionsort<br />

für Pralinen. In diesem Werk gibt es bereits<br />

mehrere Schubert-<strong>Verpackungs</strong>anlagen. Während überall<br />

im Werk unterschiedliche <strong>Verpackungs</strong>linien je nach<br />

Bedarf eingesetzt werden, wurde im Endverpackungsbereich<br />

lange Zeit noch manuell gearbeitet. Eine Endverpackungsanlage<br />

für Pralinen machte also Sinn.<br />

Als der Auftrag budgetiert war, gab das Schubert-Projektteam,<br />

bestehend<br />

aus Firmenchef Gerhard<br />

Schubert, Jürgen<br />

Casper und<br />

Dirk Andrich als<br />

Projektleiter ein erstes<br />

Angebot ab.<br />

Nach intensiven<br />

Gesprächen <strong>mit</strong><br />

dem Kunden und<br />

in Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> der Schubert-<br />

Vertretung NST Diener<br />

entwickelte sich dann<br />

daraus bis ins kleinste Detail<br />

die Endverpackungsanlage, wie<br />

sie heute im Nestlé-Werk zur Zufriedenheit<br />

des Kunden ihren Dienst tut.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Basis für die Anlage ist das bekannte SMB-System. Der<br />

Name Schubert-Maschinen-Baukasten zeigt schon die<br />

Vorteile dieser Anlage auf: Wie in einem Systembaukasten<br />

werden verschiedene Komponenten je nach Auftrag <strong>mit</strong>einander<br />

kombiniert. Zwischen den Kästen, in denen die<br />

Technik integriert ist, befinden sich die Roboter-Stationen<br />

<strong>mit</strong> ihren Greifarmen und Werkzeugen.<br />

Ein weiteres Konstruktionsprinzip: die Funktionen Aufrichten,<br />

Boden-Herstellung und Schachtelverschließen<br />

sind voneinander getrennt. Dieses System, wonach getrennte<br />

Funktionsbaugruppen, in diesem Fall eine Aufrichtmaschine,<br />

eine Füll- und eine Deckelmaschine, zu<br />

einer <strong>Verpackungs</strong>linie zusammengebaut werden, besitzt<br />

den Vorteil, dass die Maschinen ein Höchstmaß an Flexibilität<br />

bekommen.<br />

Gebe mir ein U<br />

Die Endverpackungslinie, wie sie jetzt in Broc zum Einsatz<br />

kommt, weist darüber hinaus noch einige Besonderheiten<br />

auf, die D. Andrich erläutert. Entgegen der sonstigen<br />

Gewohnheit, die <strong>Verpackungs</strong>anlage in einer Linie aufzubauen,<br />

wurde bei diesem Projekt die U-Form gewählt.<br />

Diese Lösung war teils aus der räumlichen Beengtheit<br />

heraus entstanden, teils aber auch, weil sich die Anlage<br />

nun von einer Person bedienen lässt.<br />

An den beiden Enden des U’s befinden sich die Aufrichtmaschinen,<br />

im Querteil dann die eigentliche <strong>Verpackungs</strong>maschine.<br />

Die beiden Aufrichtmaschinen sind im Prinzip<br />

baugleich. Beide Maschinen richten auf, krempeln oder<br />

kleben. Sie unterscheiden sich nur in dem Detail, dass die<br />

linke Maschine die Deckel wendet, da<strong>mit</strong> sie lagerichtig<br />

in die eigentliche <strong>Verpackungs</strong>maschine hineinkommen.


Es können verschiedene Schachteltypen<br />

verarbeitet werden, <strong>mit</strong>tels<br />

Vorwahl kann bei jeder dieser Maschinentypen<br />

ein Programm ausgewählt<br />

werden, geklebt oder geklebt/gekrempelt,<br />

<strong>mit</strong> Versteifungspappe<br />

oder ohne, zum Beispiel den<br />

Boden <strong>mit</strong> und den Deckel ohne Versteifungspappe<br />

oder umgekehrt.<br />

Die Maschinen verfügen hier über<br />

zwei Roboter. Der erste Roboter richtet<br />

den Zuschnitt auf und stellt die<br />

Schachteln in die Transportkette, der<br />

zweite Roboter greift dann <strong>mit</strong> einem<br />

Kombinationswerkzeug zu, um die<br />

Laschen einzukrempeln. In der Mitte<br />

befinden sich Sauger, <strong>mit</strong> deren Hilfe<br />

der Roboter je nach Bedarf die Versteifungspappe<br />

festhalten und einlegen<br />

kann.<br />

Ein weiteres wichtiges Kriterium bei<br />

dieser <strong>Verpackungs</strong>anlage ist neben<br />

ihrer Vielseitigkeit auch die Möglichkeit<br />

der schnellen Umrüstung. Die<br />

Anlage ist so ausgelegt, dass innerhalb<br />

von durchschnittlich 50 Minuten<br />

alles komplett umgestellt werden<br />

kann.<br />

Während dieser Zeit sind Magazinplatten,<br />

Deckelwerkzeuge, Füllwerkzeuge,<br />

Saugerplatten und andere<br />

Wechselteile problemlos auszutauschen<br />

sowie vor allem das Programm<br />

zu wechseln. Jede der Maschinen<br />

besitzt eine Bedienkonsole,<br />

die Schubert-Bedienerführung, in der<br />

die verschiedenen Programme gespeichert<br />

sind, die dann vom Bedienungspersonal<br />

menügeführt aufgerufen<br />

werden können. Entstapler, Roboterarme,<br />

Transportketten etc. erhalten<br />

von hier ihr Programm.<br />

Deckel vorsichtig absenken<br />

Das Kernstück der Anlage ist die<br />

SMB-<strong>Verpackungs</strong>maschine. Hier<br />

werden die fertigen Böden, Deckel<br />

und die befüllten Pralinentrays hineintransportiert<br />

und den drei Robotern<br />

zugeführt. Dabei werden die Pralinen<br />

<strong>mit</strong> einer Saugerplatte aufgenommen,<br />

die garantiert, dass sie<br />

während des Übersetzens nicht verkippen<br />

und keine Abdrücke durch<br />

die Werkzeuge bekommen. Die Roboter<br />

können dabei sicher ein- oder<br />

2-lagige Schachteln unterscheiden.<br />

nur ein Tray, ein Kissen, ein Prospekt,<br />

dann wird der Deckel aufgesetzt. Bei<br />

einer 2-lagigen Schachtel werden<br />

zwei Pralinentrays übereinander gesetzt<br />

<strong>mit</strong> einem Kissen als Zwischenlage.<br />

Und schließlich wird die<br />

Schachtel verdeckelt.<br />

Der erste Roboter setzt die Trays in<br />

die Böden, der zweite hat ein doppeltes<br />

Werkzeug und kann in zwei Kettenteilungen<br />

arbeiten. In der einen<br />

Kettenteilung hat er einen Sauger,<br />

um das Kissen und in der anderen,<br />

um den Prospekt aufzunehmen. Mit<br />

diesem Werkzeug setzt er Kissen und<br />

Prospekt gleichzeitig hinein. Der dritte<br />

Roboter verdeckelt. Wenn Kissen<br />

und Prospekt einmal aufliegen, darf<br />

sich die Schachtel nicht mehr bewegen,<br />

sonst würde der Prospekt verrutschen.<br />

Deshalb wird an der gleichen<br />

Stelle der Deckel aufgesetzt,<br />

und zwar sehr vorsichtig. Dies besorgen<br />

Kompressionsräder, die beim<br />

Herauslaufen der Schachtel den<br />

Deckel langsam absenken.<br />

Jede Hauptbewegung basiert auf einer<br />

programmierbaren CNC-Steuerung,<br />

die garantiert, dass alle Bewegungen<br />

auf der Anlage sanft und<br />

präzise durchgeführt werden. Schließlich<br />

folgt als nachgeschaltete Maschine<br />

beim hinteren Teil der Anlage<br />

noch eine Zellophaniermaschine, die<br />

die Folie um die Schachtel legt.<br />

Die Anlage macht deutlich, wie viele<br />

Funktionen und Bewegungen auf<br />

kleinstem Raum ausgeführt werden<br />

können. So hat jede der beiden Aufrichtmaschinen,<br />

die <strong>mit</strong> jeweils zwei<br />

Robotern arbeiten, zusätzlich noch<br />

Fotos: Schubert Bei den 1-lagigen Schachteln gibt’s<br />

die Transportkette als programmierbare<br />

Einheit und da<strong>mit</strong> sieben <strong>Achsen</strong>.<br />

Die Deckelaufrichtmaschine hat<br />

zusätzlich ein Wendeaggregat, wo<strong>mit</strong><br />

die Deckel gewendet werden, so<strong>mit</strong><br />

acht programmierbare <strong>Achsen</strong>.<br />

Die zentrale SMB hat noch einmal<br />

deutlich mehr programmierbare Bewegungen:<br />

die Steppkette für die Pralinentrays,<br />

eine Steppkette für die<br />

Kartons, Entstapler für die Zwischenlagen<br />

und für die Prospekte,<br />

dann drei Roboter <strong>mit</strong> jeweils zwei<br />

<strong>Achsen</strong>, das macht elf <strong>Achsen</strong> in der<br />

<strong>Verpackungs</strong>maschine. Das heißt zusammenaddiert<br />

handelt es sich um<br />

eine <strong>Verpackungs</strong>anlage <strong>mit</strong> <strong>26</strong> programmierbaren<br />

<strong>Achsen</strong>, das sind <strong>26</strong><br />

Freiheitsgrade.<br />

Die SMB-Maschinen sind so konstruiert,<br />

dass sie nicht komplett auseinander<br />

genommen zu werden brauchen,<br />

sondern von ihrem Standardmaß<br />

her auf einen LKW passen. ■<br />

Aufrichten, Krempeln<br />

und Kleben,<br />

bei Bedarf auch<br />

Wenden der Deckel.<br />

Drei Funktionen<br />

in einem U: Aufrichten,<br />

Füllen, Verschließen.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 13


<strong>Verpackungs</strong>druck<br />

Seit zwei Jahren setzt die Carl Edelmann<br />

GmbH & Co. KG an ihrem Standort Weilheim/<br />

Baden-Württemberg auf Heidelberg Logistics.<br />

Diese Lösung setzt sich aus den Komponen-<br />

ten Autopile und Nonstop zusammen, die<br />

den Materialfluss in und rund um die Druck-<br />

maschine vollautomatisch steuert.<br />

Faltschachteldruck nonstop<br />

CP 2000 plus Logistics = Integration auf allen Ebenen<br />

Wolfgang Häußler,<br />

Werksleiter der<br />

Weilheimer Druckerei<br />

von Edelmann,<br />

setzt auf die Logisticslösung<br />

von<br />

Heidelberg.<br />

14<br />

Der Faltschachteldruck und die<br />

logistischen Abläufe wie Stapelzufuhr,<br />

Stapelwechsel und Palettentransport<br />

zur Weiterverarbeitung<br />

werden <strong>mit</strong> dem Logistics-Konzept<br />

zu einer hochproduktiven Non-Stop-<br />

Prozesskette. Dabei sorgen offene<br />

Schnittstellen für den reibungslosen<br />

Fluss produktions- und auftragsbezogener<br />

Daten aus der Vorstufe über<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Mit den Automatisierungsbausteinen<br />

der Speedmaster-<br />

CD-Baureihe gelangt<br />

der Drucker<br />

schnell zum Fortdruck.<br />

Schon der<br />

zweite oder dritte<br />

Korrekturbogen ist<br />

in Ordnung.<br />

Fotos: Heidelberg<br />

den Druck bis hin zur Weiterverarbeitung<br />

auf Bobst-Stanzautomaten.<br />

Wolfgang Häußler, Werksleiter der<br />

Weilheimer Druckerei von Edelmann:<br />

„Mit Logistics drucken wir pro<br />

Stunde 1000 Bogen mehr!“ Im Faltschachteldruck,<br />

der durch die Produktion<br />

großer Mengen bzw. vieler<br />

unterschiedlicher Chargen in kürzest<br />

möglicher Zeit bestimmt ist, bedeutet<br />

das einen spürbaren Produktivitätszuwachs.<br />

In Weilheim wird ausschließlich für<br />

die Pharmabranche produziert, die<br />

den <strong>Verpackungs</strong>herstellern zunehmend<br />

kleinere Auflagen und Just-in-<br />

Time-Lieferung abverlangt. Als einer<br />

der großen Faltschachtelproduzenten<br />

Europas beschäftigt Edelmann<br />

rund 900 Mitarbeiter; am Standort<br />

Weilheim arbeiten 130 Mitarbeiter<br />

im 2-Schicht-Betrieb. Sechshundert<br />

Millionen Faltschachteln und Zuschnitte<br />

verlassen jährlich den Angaben<br />

nach die Druckerei. Dafür<br />

muss ein Volumen von 8000 Tonnen<br />

Karton pro Jahr bewegt werden. Eine<br />

logistische Herausforderung, die es<br />

in sich hat!<br />

Integration auf allen Ebenen<br />

Im Drucksaal setzt der Weilheimer<br />

Betrieb ganz auf die Lösungskompetenz<br />

der Heidelberger Druckmaschinen<br />

AG. Gedruckt wird ausschließlich<br />

auf Heidelberg Speedmaster CD 102<br />

der CP 2000-Generation, die über<br />

offene Schnittstellen zu Prepress<br />

und zur Weiterverarbeitung verfügen.<br />

Die Weilheimer Drucker erhalten die<br />

Druckplatten und die Vorstufendaten<br />

zur vollautomatischen Voreinstellung<br />

der Farbwerke aus dem Prepress-Bereich,<br />

der im Heidenheimer Stammsitz<br />

der Edelmann-Gruppe untergebracht<br />

ist. Häußler und sein Team<br />

können sich in Weilheim voll auf das<br />

Drucken und das „Danach“ konzentrieren.<br />

„Die Automatisierungsmerkmale<br />

der Speedmaster-CD-Baureihe<br />

wie die zentrale, direkte Maschinensteuerung<br />

über das CP 2000-<br />

Center, Imagecontrol, Autoplate und


Dank Logistics erhält<br />

Wolfgang<br />

Häußler einen reibungslosenProduktionsfluss<br />

und kann<br />

bis zu 1000 Bogen<br />

mehr in der Stunde<br />

drucken.<br />

16<br />

<strong>Verpackungs</strong>druck<br />

Autoregister lassen uns schnell in<br />

den Fortdruck kommen. Schon der<br />

zweite oder dritte Korrekturbogen<br />

ist O.K.!“<br />

Nach der erfolgreichen Integration<br />

der zwei Vierfarbenmaschinen und<br />

der ganz neuen Sechsfarbenmaschine<br />

Speedmaster CD 102 in den Fertigungsprozess<br />

und der zunächst auf<br />

eine Maschine beschränkten Nutzung<br />

von Heidelberg Logistics wurden<br />

in diesem Frühjahr die Weichen<br />

dafür gestellt, alle Maschinen <strong>mit</strong><br />

Heidelberg Logistics auszurüsten.<br />

„Das übergreifende Gesamtkonzept<br />

von Heidelberg <strong>mit</strong> der Möglichkeit<br />

der einheitlichen Prozesssteuerung<br />

hat uns überzeugt.“ Die Druckmaschinen<br />

werden nach der Einbindung<br />

in den digitalen Arbeits- und Informationsfluss<br />

einerseits nun auch in<br />

den kompletten physischen Materialfluss<br />

der Faltschachteldruckerei integriert.<br />

Ein Grund für die Installation von<br />

Logistics war nicht zuletzt der Trend<br />

zu sinkenden Auflagen bei pharmazeutischen<br />

Verpackungen. Wolfgang<br />

Häußler: „Vergleicht man unsere<br />

durchschnittliche Auflagenhöhe der<br />

letzten Jahre <strong>mit</strong> der gegenwärtigen<br />

Situation, zeichnet sich ein weiteres<br />

Sinken ab.“ Durch den vermehrten<br />

Druck von Kleinauflagen unter 5000<br />

Bogen werden bis zu 80 Plattenwechsel<br />

pro Tag erforderlich – das Verhältnis<br />

von Fortdruckzeit zu Rüstzeit wird<br />

ständig ungünstiger. „Wir stehen jetzt<br />

bei einem Verhältnis von 55 Prozent<br />

Rüstzeit zu 35 Prozent Druck- und zir-<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

ka neun Prozent Hilfszeit,“ erläutert<br />

Wolfgang Häußler.<br />

Vor diesem Hintergrund lagen Maßnahmen<br />

zur Optimierung des innerbetrieblichen<br />

Materialflusses auf der<br />

Hand. Edelmann steht <strong>mit</strong> dieser<br />

Strategie nicht alleine: Weltweit ist<br />

Heidelberg Logistics bereits fast<br />

60 mal <strong>mit</strong> Erfolg installiert, so heißt<br />

es aus Heidelberg.<br />

Automatische Förderung<br />

rund um die Druckmaschine<br />

Heidelberg Logistics ist ein modular<br />

aufgebautes System, das sich kundenspezifisch<br />

konfigurieren lässt und<br />

da<strong>mit</strong> dem Druckereiunternehmen<br />

große Flexibilität erlaubt. Die Basis<br />

bildet das Rollenfördersystem Autopile,<br />

das die Stapel auf standardisierten<br />

Kunststoffpaletten <strong>mit</strong> genormter<br />

Non-Stop-Auflage im Europalettenformat<br />

direkt in den Anleger der um<br />

500 mm hochgesetzten Maschine<br />

transportiert. Das Arbeitsprinzip von<br />

Autopile ist generell darauf ausgelegt,<br />

dass die Antriebseite der Maschine<br />

am Anleger Paletten <strong>mit</strong> Bedruckstoff<br />

aufnimmt und auf der Bedienseite<br />

Paletten ohne Bedruckstoff<br />

ausgegeben bzw. bereitgestellt werden.<br />

Über weitere Autopile-Elemente<br />

wie den Drehförderer und den<br />

Stauförderer erfolgt der Transport<br />

der leeren Paletten unter dem Bedienpodest<br />

der Maschine vom Anzum<br />

Ausleger, die auf Grund der<br />

Stapelförderung quer zur Maschinenlaufrichtung<br />

immer frei zugänglich<br />

bleiben.<br />

Als ein weiterer Baustein für den<br />

Non-Stop-Betrieb Gewähr leisten<br />

Pufferplätze an An- und Ausleger die<br />

systematische und sichere Materialver-<br />

und -endsorgung mehrerer Maschinen<br />

unabhängig vom Maschinentakt.<br />

Die Bediener können sich die<br />

Organisation der Arbeitsabläufe frei<br />

einteilen und eine Hilfskraft ist in der<br />

Lage, mehrere Maschinen zu versorgen.<br />

Die Paletten werden einfach<br />

vom Hubwagen oder auch von fahrerlosen<br />

Flurförderfahrzeugen direkt<br />

auf den Übergabeförderer des Anlegers<br />

abgesetzt, ein umständliches<br />

und mühsames Positionieren im Anleger<br />

entfällt. Bogen werden nicht<br />

mehr beschädigt, die Wiederholgenauigkeit<br />

beim automatischen<br />

Positionieren der Paletten im An-<br />

und Ausleger beträgt ± 1 mm.<br />

Einheitlicher Standard<br />

Durch das Hochsetzen der Maschinen<br />

auf 500 mm wird eine Stapelerhöhung<br />

um 25 Prozent realisiert.<br />

Da<strong>mit</strong> lässt sich die Zahl der zu transportierenden<br />

Paletten und der Stapelwechsel<br />

erheblich reduzieren.<br />

Wolfgang Häußler zeigt sich sehr<br />

zufrieden, dass die Umsetzung des<br />

gesamten Materials auf die Standardpaletten<br />

den Materialdurchlauf<br />

beschleunigt und den Bedarf an<br />

Lagerfläche im Drucksaal stark reduziert<br />

hat. Die ausschließlich verwendeten<br />

Kunststoffpaletten sind inzwischen<br />

industrieller Standard in<br />

vielen Faltschachtelbetrieben, weil<br />

alle relevanten Papierformate auf ihr<br />

bewegt werden können und sie auch<br />

an Stanzautomaten von Bobst oder<br />

auch Druckmaschinen anderer Hersteller<br />

eingesetzt werden.<br />

Für den vollautomatischen Stapelwechsel<br />

– bei hoher Druckgeschwindigkeit<br />

der Maschinen alle sieben<br />

bis zehn Minuten –, fährt der Rechen<br />

des Non-Stop-Stapelwechslers am<br />

Anleger automatisch in die genaue<br />

Einschubposition und übernimmt<br />

den Hilfsstapel bei laufender Produktion<br />

und <strong>mit</strong> maximaler Fortdruckgeschwindigkeit.<br />

Nach der präzisen<br />

Vereinigung von neuem Hauptstapel<br />

und Hilfsstapel fährt der Rechen<br />

zurück in seine Ausgangsposition.<br />

Die stetige, vom Eingriff durch Bediener<br />

und vom Takt der Druckmaschine<br />

unabhängige Versorgung <strong>mit</strong><br />

Bedruckstoff ist ein wesentlicher<br />

Faktor zur Steigerung der Nettoproduktivität.<br />

„Störfälle sind praktisch<br />

selten. Ungenauigkeiten, die naturgemäß<br />

durch das manuelle Aufstapeln<br />

der Bogen auf die Paletten<br />

verursacht sind, werden durch den<br />

Heidelberg-Preset-Anleger sehr gut<br />

ausgeglichen,“ so die Weilheimer<br />

Faltschachteldrucker.<br />

Ein fahrerloses Transportsystem zur<br />

Rationalisierung des innerbetrieblichen<br />

Palettentransportes wäre ein<br />

weiterer Schritt. In der Weilheimer


Die ausschließlich<br />

verwendeten Kunststoffpaletten<br />

sind<br />

inzwischen industrieller<br />

Standard in<br />

vielen Faltschachtelbetrieben.<br />

Bei Edelmann<br />

in Weilheim<br />

sind da<strong>mit</strong> gleichzeitig<br />

auch die Stanzautomaten<br />

von Bobst<br />

integriert.<br />

Logistics ist ein modular<br />

aufgebautes<br />

System, das sich<br />

kundenspezifisch<br />

konfigurieren lässt<br />

und da<strong>mit</strong> große<br />

Flexibilität erlaubt.<br />

Die Basis bildet das<br />

Rollenfördersystem<br />

Autopile, das die<br />

Stapel auf standardisiertenKunststoffpaletten<br />

<strong>mit</strong> genormter<br />

Non-Stop-Auflage<br />

direkt in den Anleger<br />

transportiert.<br />

18<br />

<strong>Verpackungs</strong>druck<br />

Druckerei der Edelmann-Gruppe ist <strong>mit</strong>telfristig auch in<br />

diesem Bereich an eine Automatisierung gedacht.<br />

Logistics steigert Maschinennutzungsgrad<br />

Die durch die Optimierung des Materialflusses gesteigerte<br />

Produktivität geht auch <strong>mit</strong> einer Verbesserung der<br />

Qualität einher. Der sichere Non-Stop-Betrieb reduziert<br />

die Anzahl unbeabsichtigter Maschinenstops durch den<br />

Non-Stop-Wechsel und trägt auf diese Weise zu einem geringeren<br />

Makulaturanfall bei. Wolfgang Häußler, der in<br />

Zweitfunktion auch den Bitterfelder Betrieb der Edelmann-Gruppe<br />

leitet, weiß die Non-Stop-Produktion durch<br />

Heidelberg Logistics deshalb besonders zu schätzen.<br />

Bei Edelmann ist man überzeugt, dass die Installation von<br />

Heidelberg Logistics eine zukunftsweisende Entscheidung<br />

darstellt. In Weilheim wurde da<strong>mit</strong> eine optimale Kapazitätsauslastung<br />

erzielt. Der Nutzungsgrad der Druckmaschinen<br />

liegt heute bei über 90 Prozent.<br />

Ein anderer Aspekt ist die erhöhte Verfügbarkeit der<br />

Druckmaschinen. Faltschachteldruck in höchster Qualität<br />

und in immer kürzeren Zyklen, wie die Pharma-Branche es<br />

zunehmend erwartet, ist <strong>mit</strong> der Konzeptlösung von Heidelberg<br />

Realität geworden. ■<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Offset und Flexo kombiniert<br />

In ihrem Solutions Center Packacking wird die Heidelberger<br />

Druckmaschinen AG auf der Drupa 2000<br />

ihre Neuheiten für den <strong>Verpackungs</strong>druck präsentieren.<br />

Mit einer Softwarelösung speziell für dieses<br />

Marktsegment stellt Heidelberg seine Kompetenz<br />

zur Workflow-Verbesserung erneut unter Beweis.<br />

Im Offsetdruck präsentiert man eine komplett neu<br />

entwickelte Druckmaschine im Mittelformat, die<br />

dem Trend zu kleinen Auflagen Rechnung trägt.<br />

Als Weltpremiere in der Anwendungstechnik bietet<br />

das Unternehmen eine neue Alternativlösung für<br />

hochwertige Veredelungsverfahren an. In einer Hybridmaschine<br />

werden Offsetdruck und Flexodruck<br />

kombiniert und die Vorteile beider Verfahren angewandt.<br />

Dies ermöglicht besonders den Etikettenund<br />

<strong>Verpackungs</strong>druckern eine wirtschaftliche Lösung,<br />

um ihre Produktpalette zu erweitern.<br />

Die neue Software wird allen speziellen Anforderungen<br />

des <strong>Verpackungs</strong>drucks gerecht und lässt sich in<br />

den vollen digitalen Workflow integrieren. Funktionen<br />

wie Überfüllen und Color Management sind möglich.<br />

Weiterhin realisiert diese Software den digitalen<br />

Proof und die Film- und Plattenausgabe. Aus PDFund<br />

CFF2-Daten werden Druckformen beziehungsweise<br />

Ganzbögen erzeugt. Die erstellten Daten werden<br />

archiviert und sind insbesondere bei Wiederholungsaufträgen<br />

verfügbar.<br />

Die komplett neu entwickelte Druckmaschine für<br />

den <strong>Verpackungs</strong>druck im Mittelformat wird dem<br />

allgemeinen Trend gerecht, der von den <strong>Verpackungs</strong>druckereien<br />

verstärkte Produktdifferenzierung<br />

verlangt und Just-in-time-Belieferung ihrer<br />

Kunden. Das neue System ermöglicht eine noch<br />

wirtschaftlichere Produktion kleiner Faltschachtel-<br />

Losgrößen. Die Steuerung der Maschine über das<br />

CP2000-Center ermöglicht nicht nur einfache Bedienung,<br />

sondern auch die nahtlose Integration in den<br />

digitalen Workflow.<br />

NORMEN<br />

<strong>Verpackungs</strong>normen<br />

online<br />

R<br />

www.verpackungsrundschau.de


<strong>Verpackungs</strong>druck<br />

Das Zusammenspiel von Computer-<br />

to-Plate (CtP), Sleevetechnologie<br />

und Direktantriebstechnik ergibt eine<br />

wirkungsvolle Kombination bei der<br />

Leistungssteigerung im Flexodruck.<br />

Nach Angaben der Experten gelinge es<br />

bei guten Flexodrucken auch unter<br />

Zuhilfenahme eines Fadenzählers kaum<br />

mehr, Flexodruck vom Offsetdruck und<br />

Tiefdruck zu unterscheiden.<br />

Flexodruck für Faltschachteln<br />

Meilensteine: Flexo springt im drupa-Rhythmus<br />

20<br />

Fotos: Du Pont<br />

Studien der neuen<br />

Cyrel-Verarbeitungssysteme.<br />

Seit Anfang 1998 ist in Europa eine<br />

Offensive der Flexo-Maschinenbauer<br />

und -Zulieferer im Faltschachteldruck<br />

zu beobachten. Auch in diesem,<br />

oft sehr hochwertigen Veredelungsbereich<br />

will sich der Flexodruck<br />

eine dicke Scheibe abschneiden.<br />

Weltweit locken die Kostenvorteile,<br />

● weil dieses Druckverfahren Inline<br />

von der Rolle bis zum fertigen Pack<strong>mit</strong>tel<br />

gehen kann;<br />

● weil auch recycelte, kostengünstige<br />

Kartonqualitäten verarbeitet werden<br />

können, 20 bis 40 Prozent Kosteneinsparungen<br />

werden dabei genannt;<br />

● weil ein geringerer Makulaturanteil<br />

anfällt (bis zu acht Prozent weniger<br />

als bei anderen Druckverfahren).<br />

Inline ist das Zauberwort für jeden<br />

Produktionsprozess. Insbesondere<br />

bei den Faltschachteldruckern fallen<br />

zwischen den einzelnen Veredelungsschritten<br />

immer wieder Halbfabrikate<br />

an, die im Stapel zwischen den<br />

Druckmaschinen oder Verarbeitungsmaschinen<br />

aufwändiggelagert<br />

und transportiert werden müssen.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Dies bedeutet ungenutztes Kapital,<br />

zeitintensives Handeln und eine Fehlerquelle<br />

für weitere Arbeitsschritte.<br />

Die Inline-Fähigkeit des Flexodrucks<br />

erlaubt es, Faltschachteln von der<br />

Rolle zu drucken, zu lackieren, zu<br />

schneiden, zu rillen, zu stanzen und<br />

abschließend zu bündeln.<br />

Ein kompakter und sicherer Prozess,<br />

der in seiner höchsten Ausbaustufe<br />

auch vor Ort, bei abpackenden Unternehmen<br />

ablaufen kann. Ein Beispiel<br />

in Deutschland hat es ge-<br />

Die erste thermisch<br />

entwickelte Flexodruckplatte<br />

ohne<br />

Löse<strong>mit</strong>tel kommt<br />

zur drupa.<br />

zeigt: Dort bedruckt ein Pharmazeut<br />

Faltschachtelkarton und Beipackzettel,<br />

beides von der Rolle, direkt<br />

in der Abpackmaschine. Er spart<br />

nicht nur am günstigeren, weil unbedruckten<br />

Material von der Rolle,<br />

er spart über den gesamten Prozess<br />

nach eigenen Angaben 80 Prozent,<br />

weil die Qualitätskontrollen stark<br />

verschlankt wurden.<br />

Es wird nur gedruckt, wenn Bedarf<br />

anfällt. Es muss also nicht überprüft<br />

werden, ob die richtige Faltschachtel<br />

und der richtige Beipackzettel zum<br />

Produkt kommt. Dabei ging dieser<br />

Pharmazeut sogar so weit, sich<br />

eine eigene Druckvorstufe, sich eine<br />

eigene CtP-Anlage ins Haus zu holen.<br />

Anteil am Verfahrenskuchen<br />

Derart beflügelt trauen sich die<br />

Flexodrucker zu, ein Stückchen mehr<br />

vom Verfahrenskuchen des <strong>Verpackungs</strong>druckes<br />

abzubeißen. Nach<br />

verschiedenen Veröffentlichungen<br />

haben die Anteile im <strong>Verpackungs</strong>druck<br />

1999 etwa so ausgesehen: ➜


Das ist das Ziel: Faltschachteln<br />

aus allen<br />

Abfüllbereichen.<br />

22<br />

<strong>Verpackungs</strong>druck<br />

● Offsetdruck: 42 Prozent; Flexodruck:<br />

30 Prozent; Tiefdruck: 19 Prozent;<br />

Sonstiges: 9 Prozent;<br />

Für diese Jahr wird <strong>mit</strong> folgender Prognose<br />

gerechnet:<br />

● Offsetdruck: 40 Prozent; Flexodruck:<br />

32 Prozent; Tiefdruck: 18 Prozent;<br />

Sonstiges: 10 Prozent;<br />

Im Jahr 2005, zur nächsten drupa,<br />

soll der Flexodruck dann den Offsetdruck<br />

überholt haben:<br />

● Offsetdruck: 36 Prozent; Flexodruck:<br />

39 Prozent; Tiefdruck: 15 Prozent;<br />

Sonstiges: 10 Prozent;<br />

Sorgen und Nöte der Faltschachtelproduzenten<br />

Wie in kaum einem anderen Bereich<br />

hat in der Faltschachtelbranche ein<br />

starker Konzentrationsprozess eingesetzt,<br />

dessen Ende noch nicht abzusehen<br />

ist. Da die Erlöse für bedruckte<br />

Faltschachteln kaum noch<br />

befriedigend sind, suchen die europäischen<br />

Kartonkonzerne ihr Heil in<br />

der Größe. Die größten drei Anbieter<br />

kommen auf Jahrestonnagen von<br />

je 200 000 bis 240 000 Tonnen, als<br />

strategisches Größe werden 300000<br />

Tonnen veredelter Karton angesehen.<br />

Der Druck, die Suche nach<br />

günstigeren Verfahren, nach günstigeren<br />

Prozessen nimmt also immer<br />

weiter zu. Letztendlich wird dies<br />

auch den Flexo-Faltschachteldruck<br />

beflügeln.<br />

Dabei betonen alle, die dieses Verfahren<br />

bereits durchführen, dass<br />

sehr genau die Voraussetzungen geprüft<br />

werden sollten. Alle Komponenten<br />

müssen sorgfältig aufeinander<br />

abgestimmt sein. Dies gilt besonders<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Foto: W & H<br />

Faltschachtel im<br />

UV-Flexodruck.<br />

für die Druckplatten, Sleeves, Rasterwalzen,<br />

Farbe und den jeweiligen<br />

Bedruckstoff.<br />

Beispiele gibt es aus den USA,<br />

Australien, Frankreich und Großbritannien.<br />

Die Bandbreite reicht von<br />

Faltschachteln für Getränke, Wasch<strong>mit</strong>tel<br />

oder Süßwaren bis hin zu Frühstückscerealien,<br />

Zigaretten und Kosmetika,<br />

hinzu kommen Blister- und<br />

Skin-Karton. Allerdings ist es noch<br />

nicht gelungen, eine Installation war<br />

geplant, in Deutschland dieses<br />

Druckverfahren auf diesem Markt zu<br />

etablieren. Als Begründung wird genannt,<br />

dass speziell deutsche Marketingexperten<br />

bei den Konsumgüterhersteller<br />

<strong>mit</strong> „der großen Lupe“<br />

kommen und jeden Punkt penibel<br />

kritisieren. Erschwerend dürfte hinzukommen,<br />

dass speziell die Lebens<strong>mit</strong>telindustrie<br />

in Deutschland beim<br />

Reizwort UV kritisch die Augenbrauen<br />

hochzieht.<br />

In USA sollen rund 150 Flexodruckmaschinen<br />

für Faltschachteln installiert<br />

sein, in Großbritannien, Frankreich,<br />

Dänemark und anderen europäischen<br />

Ländern etwa 30 bis 50<br />

Anlagen. Der größte Teil arbeitet Inline<br />

und <strong>mit</strong> einem erheblichen Anteil<br />

im UV-Flexodruck.<br />

Weltweit beobachten die Druckexperten,<br />

dass die Qualität und die<br />

Preise für Pack<strong>mit</strong>tel langsam herunter<br />

gehen. Eine Chance für den Flexo-<br />

Faltschachteldruck, aber wie das<br />

Bedrucken von Wellpappe im Direktdruck<br />

zeigt, muss Flexo auch in seinen<br />

angestammten Gebieten auf<br />

der Hut sein.<br />

Ein neues Paket<br />

Ein größeres Marktpotenzial verspricht<br />

sich der Flexodruck für Faltschachteln<br />

weiterhin durch ein<br />

ganzes Bündel neuer Entwicklungen<br />

http://www.verpackungsrundschau.de<br />

Kostenlose<br />

Recherche<br />

zum Thema<br />

Verpackung<br />

im Online-<br />

Archiv der<br />

R<br />

Foto: Hartmann


Geprüft und <strong>mit</strong><br />

der Playmobil-<br />

Qualität zufrieden.<br />

24<br />

<strong>Verpackungs</strong>druck<br />

und dies nicht gegen den Faltschachtel-Offsetdruck,<br />

sondern als Ergänzung<br />

bei den <strong>Verpackungs</strong>druckern.<br />

Hier werden genannt: Computer-to-<br />

Plate Technologie ( dieses Verfahren<br />

wurde bekanntlich zum ersten Mal<br />

auf der drupa 1995 vorgestellt) <strong>mit</strong><br />

Direct Imaging; eine neue Rasterwalzen-Generation;<br />

neue Farbsysteme,<br />

der Einsatz der Sleeve-Technik sowie<br />

maschinentechnische Neuerungen<br />

auch in der Inline-Fertigung.<br />

Im Rollenflexodruck auf schmalbahnigenFaltschachtel-Produktionen<br />

wird die CtP-Technologie als sehr<br />

wichtig eingestuft, um größtmögliche<br />

Qualität bei den Druckplatten zu erzielen.<br />

Da<strong>mit</strong> einher gehen Verbesserungen<br />

bei den Druckfarben. Möglich<br />

ist die Verarbeitung von Farben auf<br />

Wasserbasis, die anschließend <strong>mit</strong><br />

UV-Lack beschichtet werden. Die besonders<br />

flüssigen Flexodruckfarben<br />

ergeben eine kräftige Volltondeckung<br />

<strong>mit</strong> wesentlich höheren Farb- und<br />

Lackgewichten als in anderen Druckverfahren.<br />

Generell hat ein Drucker<br />

<strong>mit</strong> solchen Linien die Möglichkeit,<br />

neben dem Karton auch Folien oder<br />

Laminate und andere dünne Packstoffe<br />

zu fahren.<br />

Die Druck-/Bahnbreiten liegen zwischen<br />

150 mm und 600 mm. Ob eine<br />

Rotationsstanze oder Flachstanze<br />

eingesetzt wird ist noch offen, aber<br />

die schmalbahnigen Drucker schätzen<br />

die Zeitersparnis durch die Inline-Konfiguration.<br />

Bei den ständigen<br />

Auftragswechseln wegen der geringen<br />

Auflagenhöhen wird schlicht<br />

der Produkttransport zwischen zwei<br />

Arbeitsschritten eingespart. Hinzu<br />

kommt die größerer Flexibilität. Ein<br />

Flexowerk kann durch ein anderes<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Foto: Du Pont/Lautenbacher & Partner<br />

Druckverfahren ersetzt oder erweitert<br />

werden. Gleiches ist durch eine<br />

Folienprägeeinheit, Laminier- oder<br />

Lackiereinheit oder eine Fensterklebestation<br />

oder eine Codierstation<br />

möglich. Eine Druckmaschine wie ein<br />

Baukasten für jeden Veredelungsschritt.<br />

Mittelbreite Flexoanlagen arbeiten in<br />

Bereichen zwischen etwa 600 mm<br />

und 1600 mm. Die Maschinen in Reihenbauweise<br />

besitzen eine große<br />

Trocknung, können auch <strong>mit</strong> UV-<br />

Trocknern ausgerüstet werden, sind<br />

geeignet für den Rückseitendruck, erlauben<br />

ebenso Kombinationsprozesse<br />

und können auf zehn Druckwerke<br />

und mehr ausgebaut werden.<br />

Die Breitbahn-Flexomaschinen für<br />

den Hochleistungsbereich sind hochautomatisierte<br />

Anlagen hauptsächlich<br />

<strong>mit</strong> Zentralzylinder und arbeiten<br />

ab Bahnbreiten von 800 mm bis zu<br />

1700 mm für die Faltschachteln.<br />

Auch diese Maschine sind hochflexibel<br />

was den Bedruckstoff angeht<br />

und erreichen Geschwindigkeiten<br />

von bis zu 450 m/min. Für die<br />

kontinuierliche Arbeitsweise wären<br />

Inline-Prozesse <strong>mit</strong> einer Rotationsstanze<br />

bei diesen Druckmaschinen<br />

die ideale Kombination, allerdings<br />

liegen die Werkzeugkosten um den<br />

Faktor 25 bis 100 höher gegenüber<br />

einer Flachbettstanze. Man benötigt<br />

also unbedingt größere Laufmeter,<br />

konstante Formate.<br />

Zur drupa am<br />

Du Pont-Stand<br />

zu bewundern.<br />

Playmobil im<br />

Flexodruck.<br />

Es wird letztendlich von den Konsumgüteranbietern<br />

abhängen, ob der<br />

Flexodruck für Faltschachteln weltweit<br />

einen Siegeszug antreten kann.<br />

Das Marketing dort rechnet <strong>mit</strong> spitzem<br />

Bleistift: Eine teure Verpackung<br />

muss sich durch höhere Umsätze<br />

rentieren, da<strong>mit</strong> sich die Kosten<br />

amortisieren. Dabei wird man von<br />

den „Flexo-Vorgängern“ Kunststofffolie<br />

und Wellpappe lernen, insbesondere<br />

was die Halbtonarbeiten<br />

angeht. In modernen „Pack<strong>mit</strong>telzeiten“<br />

setzen die Markenartikler<br />

aber nicht nur auf den Druck alleine:<br />

Nur wer eine Verpackung <strong>mit</strong> Zusatznutzen<br />

bieten kann, der wird Erfolg<br />

haben. Zum Beispiel Öffnungshilfen<br />

und Wiederverschluss. In der Kombination<br />

könnte wieder einmal der<br />

Schlüssel liegen. Inline den Druckauftrag<br />

abwickeln, Inline Serviceleistungen<br />

integrieren, dann würde der<br />

Flexodruck seinen Platz unter den<br />

Druckverfahren weiter ausbauen.<br />

Vom 18. bis 31. Mai 2000 wird die<br />

drupa print media messe, 50 Jahre<br />

Weltmarkt Druck und Papier, allen<br />

Beteiligten ermöglichen, sich auch<br />

auf dem Gebiet des Flexodruckes<br />

umfassend zu informieren. Alle<br />

Systeme, alle Experten werden in<br />

Düsseldorf sein. An einem Ort ist<br />

es so<strong>mit</strong> möglich, in kürzester Zeit<br />

alle relevanten Vergleiche zwischen<br />

den verschiedenen Anbietern zu<br />

ziehen. ■


<strong>26</strong><br />

<strong>Verpackungs</strong>druck<br />

Ein Blick in die Regale<br />

unserer super-modernen<br />

Einkaufswelten zeigt es:<br />

Alles ist möglich, alles ist<br />

salonfähig! Was das Verede-<br />

lungsherz höher schlagen<br />

lässt, wird von zahllosen<br />

<strong>Verpackungs</strong>druckern auf<br />

die Pack<strong>mit</strong>tel gebracht.<br />

Investition als ein MUSS<br />

<strong>Verpackungs</strong>druck: Die neuen Medien eröffnen neue Märkte<br />

Neben der Form einer Packung<br />

entscheidet vor allen Dingen deren<br />

Farb-, Logo- und Schriftgestaltung<br />

über den entscheidenden Zugriff<br />

im Regal. Ansprache und Wiedererkennung<br />

des Konsumenten laufen<br />

zuerst über die optischen Reize.<br />

Doch die Zukunft erwartet mehr<br />

von einer Verpackung als Optik. Ein<br />

Trend, den die drupa 2000 als die<br />

herausragende Welt-Leitmesse in<br />

Sachen Print und Media dieses Jahr<br />

in Düsseldorf zeigen wird. Was muss<br />

der <strong>Verpackungs</strong>drucker tun, um seine<br />

Produktion so effizient und flexibel<br />

wie möglich zu gestalten? Die am<br />

meisten genannte Antwort lautet:<br />

„INVESTIEREN!!“<br />

Eine Verpackung soll neben einer ansprechenden<br />

Optik auch haptische<br />

Verführungskünste haben, eine Verpackung<br />

soll den Verbraucher <strong>mit</strong><br />

ihrem Duft anlocken, ja, eine Verpackung<br />

soll den Konsumenten nicht<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

In der Kombination<br />

vieler Druckwerke<br />

in einer Maschine<br />

liegt eine große<br />

Bandbreite, vom<br />

Etikett bis zur Faltschachtel.<br />

Foto: Gallus<br />

nur virtuell ansprechen, sie soll ihn<br />

auch wirklich ansprechen.<br />

Sicherheit wird gedruckt<br />

Ein großes Stück Sicherheit, sprich,<br />

Originalitätsschutz für den Verbraucher<br />

wird gedruckt. Zum Beispiel<br />

beim Etikettendrucker, der ein fälschungssicheres<br />

Etikett herstellt.<br />

Etiketten sind es auch, die über den<br />

Druck und die dazu gehörenden Materialkombinationen<br />

längst zum Bestandteil<br />

des Produktes geworden<br />

sind, dazu gehören die Ummantelungen<br />

für Gerätebatterien. Gedruckte<br />

elektronische Schaltungen inbegrif-<br />

fen. Dazu gehören auch Druckfarben,<br />

deren originäre Bestandteile man immer<br />

wieder nachweisen kann. So<br />

werden zum Beispiel gefälschte Faltschachteln<br />

nachgewiesen, die teure<br />

Kosmetika täuschend echt verpacken.<br />

Es werden Druckfarben sein, die eine<br />

Manipulation an flexiblen Verpackungen<br />

anzeigen. Bei Anstechen eines<br />

Beutels <strong>mit</strong> einer Spritze oder ähnlichen<br />

Gegenständen wird das Druckmotiv<br />

gut sichtbar markiert und kein<br />

Verbraucher wird diese Packung<br />

mehr kaufen. Es werden aber auch<br />

die Drucker sein, die die multifunktionale<br />

Verpackung bestimmen und fer-<br />

Zu den modernen<br />

Druckverfahren<br />

gehören moderne<br />

Farbsysteme.<br />

Foto: ederMCS


Druckmuster auf<br />

G-Welle. Direktdruck<br />

für Frühstückscerealien.<br />

28<br />

<strong>Verpackungs</strong>druck<br />

tigen werden. Eine Sonnencremepackung<br />

zum Beispiel zeigt dem Sonnenanbeter<br />

an, wie lange er noch<br />

schmoren darf oder wann er wieder<br />

nachcremen muss. Dies kann eine<br />

Farbveränderung sein oder eine gedruckte<br />

Uhr. Analog zu den Getränkeetiketten,<br />

die die geeignete Trinktemperatur<br />

durch Farbumschlag anzeigen.<br />

Das Kommunikations-Jahrhundert<br />

wird allerdings noch ganz andere<br />

Anforderungen an eine bedruckte<br />

Verpackung stellen. Die gesamte<br />

Kommunikation eines Produktes <strong>mit</strong><br />

dem Kühlschrank, <strong>mit</strong> dem E-Commerce-Anbieter,<br />

<strong>mit</strong> dem Transporteur,<br />

wird über die gedruckte, veredelte<br />

Verpackung laufen. Die Milch<br />

meldet über ihre Codes dem Kühlschrank<br />

und dem Verbraucher, wann<br />

ihre Haltbarkeit abgelaufen ist. Diese<br />

Meldung geht online zum Produzenten,<br />

der diese Milch abpackt und termingerecht<br />

ausliefert. Dabei sind die<br />

bisherigen, eher langweiligen Transportverpackungen<br />

viel bunter und<br />

viel attraktiver, weil sie dem Konsumenten<br />

direkt ins Haus kommen. An<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Foto: MAN<br />

der schönen, neuen E-Commerce-<br />

Einkaufswelt wird der Drucker einen<br />

entscheidenden Anteil haben!<br />

Ohne Elektronik geht es nicht!<br />

In Rückkopplung zu diesen Märkten<br />

der Zukunft hat die Elektronik allerdings<br />

schon lange Einzug in die<br />

Druckvorstufe und den Ablauf in<br />

Druckereien genommen. Sicherheit,<br />

Flexibilität und Effizienz werden zu allererst<br />

von der Elektronik getrieben.<br />

Das einmal erstellte Datenmaterial<br />

bei der Konstruktion und Gestaltung<br />

eines Pack<strong>mit</strong>tels wird immer wieder<br />

benutzt, um die Druckvorlage herzustellen,<br />

um dem Kunden die Druckabnahme<br />

zu ermöglichen, um Änderungen<br />

nachweisbar vorzunehmen,<br />

um die Pack<strong>mit</strong>tel zu fertigen.<br />

Aber auch, um für das Produkt einen<br />

Werbeprospekt zu drucken, einen<br />

digitalen Werbefilm zu erstellen oder<br />

eine virtuelle Einkaufsecke im Internet<br />

zu gestalten.<br />

Auf einen zentral freigegebenen Datensatz<br />

des Stammwerkes haben alle<br />

Produktionsbetriebe weltweit Zugriff.<br />

Ausgetauscht werden vor Ort eventuell<br />

noch länderspezifische Farben<br />

oder Schriften/Sprachen. Im Zuge<br />

dieser elektronischen Möglichkeiten<br />

arbeiten zum Beispiel Pharmadrucker<br />

daran, für eine lokale Produktion<br />

über Nacht sämtliche Produktionsdaten<br />

inklusive der Druckdaten in andere<br />

Kontinente via Internet/e-mail zu<br />

verlagern, um bei Bedarf direkt vor<br />

Ort Produkt und Pack<strong>mit</strong>tel/Packstoffe<br />

zu produzieren.<br />

Die vernetzte Druckerei wird unerlässlich<br />

sein. Die Akzidenzdrucker machen<br />

es den <strong>Verpackungs</strong>druckern<br />

vor: Aufträge so schnell wie möglich<br />

abwickeln, weil der Markt so schnell<br />

ist. Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung<br />

werden nicht nur logistisch<br />

untereinander verzahnt sein, sondern<br />

auch über die elektronischen Daten.<br />

Bildlich gesprochen: Die Stanze in<br />

der Weiterverarbeitung und die<br />

Druckmaschine im Drucksaal wissen<br />

schon, was auf sie zukommt, weil die<br />

Daten des Auftrages schon in der<br />

Vorstufe bekannt sind.<br />

Die Faltschachtelproduzenten haben<br />

ein besonderes Interesse an der effi-<br />

zienten Abwicklung, weil ihre Branche<br />

unter einem enormen Kostendruck<br />

steht und weil ihre Packstoffe<br />

nicht gerade billig sind. Nicht nur<br />

die bessere Nutzenanzahl wird über<br />

den Computer errechnet, auch die<br />

Offset-Platten werden Computer-toplate<br />

hergestellt. Farbwerke werden<br />

von einem zentralen Leitstand aus<br />

eingestellt und zwar für mehrere<br />

Druckmaschinen im Voraus. Ein Meister<br />

stellt die Maschinen ein, zum<br />

Beispiel Farbprofil, Kartonformat und<br />

Kartondicke, die Drucker kümmern<br />

sich um die Qualität an der Maschine.<br />

Schnelle Rüstzeiten<br />

Immer mehr Farben und Veredelungsstufen<br />

bedingen ebenfalls<br />

schnelle Rüstzeiten beim Druckplattenwechsel.<br />

Vor allen Dingen, weil<br />

die Aufträge immer kleiner aber dafür<br />

vielschichtiger werden. Das bedeutet,<br />

eine Platte muss, aus dem Plattenmagazin<br />

am Druckwerk kommend,<br />

sofort passen und die Produktion<br />

muss ohne Makulatur <strong>mit</strong> dem<br />

neuen Sujet wieder anlaufen.<br />

Die so genannten Hybrid-Maschinen<br />

<strong>mit</strong> mehr als einem Druckverfahren<br />

haben auch im Faltschachteldruck<br />

längst ihren Platz erobert. Vier Farben<br />

Offset plus zwei Lackierwerke im<br />

Flexodruck Inline sind durchaus üblich.<br />

Gleiches gilt für den Direktdruck<br />

von Schwerkarton und F-Welle <strong>mit</strong><br />

Einschränkungen auch für die E-Welle,<br />

nachdem die G-Welle schon direkt<br />

bedruckt werden kann. In Konkurrenz<br />

zu den Pre-print-Anlagen sind<br />

großformatige Maschinen <strong>mit</strong> Doppellackmodul<br />

und Doppeltrockner<br />

für erweiterte Veredelungsmöglichkeiten<br />

ausgerüstet. Integrierte Widerdruckwerke<br />

machen einen einfarbigen<br />

Rückseitendruck ohne Bogenwendung<br />

möglich.<br />

Die schmalbahnigen Drucker im hochwertigenEtikettendruck/Selbstklebeetiketten<br />

wollen ihre Druckverfahren<br />

standardisieren, um effizienter<br />

zu sein. Bisher ist es nicht unüblich,<br />

Inline Tiefdruck, Buchdruck, Siebdruck,<br />

Offset und Flexo nacheinander<br />

zu fahren. Sehr aufwändig und<br />

sehr teuer, speziell unter den heutigen<br />

Bedingungen <strong>mit</strong> kleinen Char-


30<br />

<strong>Verpackungs</strong>druck<br />

Einfluss der Digitalisierung in der Vorstufe und im Druck<br />

gen. Es sind Überlegungen im Gange,<br />

sich auf zwei Verfahren zu beschränken.<br />

Der Tiefdruck kombiniert <strong>mit</strong><br />

Offset/Siebdruck eventuell noch <strong>mit</strong><br />

Flexodruck. In den Druckereien will<br />

man einheitliche Maschinentypen<br />

stehen haben, um günstiger an die<br />

Anlagen zu kommen, um weniger<br />

Bedienteams ausbilden zu müssen<br />

und um die Ersatzteilbeschaffung zu<br />

straffen.<br />

Darüber hinaus muss immer noch so<br />

viel Farbe gebracht werden, wie der<br />

Markt es verlangt. Eine Lösung könnte<br />

sein, <strong>mit</strong> sechs statt wie bisher vier<br />

Standardfarben zu arbeiten. Dafür<br />

würde man keine Sonderfarben mehr<br />

einsetzen. Das so genannte Hexachrom-Farbsystem<br />

würde hier eine<br />

große Sortenvielfalt anbieten. Auch<br />

bei der Brillanz von Leuchtfarben<br />

gebe es keinen Unterschied zu Sonderfarben.<br />

Der gesamte Bereich schnell laufende,<br />

breite Veredelungsmaschinen<br />

wird von den Tiefdruck- und Flexodruckmaschinen<br />

gestaltet. Für die attraktiven<br />

und oft <strong>mit</strong> zehn, zwölf Farben<br />

hochveredelten flexiblen Einwickler,<br />

zum Beispiel für den lukrativen<br />

Riegelmarkt, zeichnet meist der<br />

Tiefdruck verantwortlich. Die Anzahl<br />

der Farbwerke über die beachtliche<br />

Länge einer solchen Installation bedingen<br />

eine Rationalisierung schon<br />

alleine dadurch, dass der Drucker<br />

von einem Leitstand aus alle Funktionen<br />

überwachen und steuern kann.<br />

Insbesondere alle Qualitätssiche-<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Grafik: Heidelberg<br />

rungsmaßnahmen laufen hier zusammen.<br />

Einzelantriebe der Farbwerke<br />

ermöglichen einen gezielten Zugriff<br />

auf alle Parameter dort. Eine Senkung<br />

der Herstellkosten bedeutet<br />

auch hier den Ausschuss zu verkleinern<br />

und die Produktivität zu steigern.<br />

Im Paket <strong>mit</strong> verkürzten Umrüstzeiten<br />

schneller drucken zu können.<br />

Auch in diesem Bereich stellt<br />

man niedrigere Laufmeter pro Auftrag<br />

fest, so<strong>mit</strong> lässt sich die Effizienz<br />

durch schnell durchgeführte Auftragswechsel<br />

erhöhen. Austauschbare<br />

Zylinderwagen, die auch ein<br />

Waschsystem enthalten, machen ei-<br />

nen Wechsel schnell und sicher.<br />

Dazu Roboter-Liftsysteme, um leicht<br />

die schweren Zylinder bewegen zu<br />

können. Und dazu gehören auch<br />

pneumatisch gesteuerte Öffnungsund<br />

Schließmechanismen für die<br />

Farbwerke. Modulweise werden so<br />

schnell und sicher auch die Veredelungsmöglichkeiten<br />

ausgetauscht<br />

oder ergänzt. Zum Beispiel dient ein<br />

Farbwerk nicht nur zum Drucken,<br />

sondern auch zum Laminieren<br />

(trocken und nass) und Beschichten.<br />

Außerdem wird Hot Melt oder Cold<br />

Seal aufgetragen ebenso diverse<br />

Schutzlacke.<br />

Der <strong>Verpackungs</strong>druck ist also in Bewegung.<br />

Nach dem Beispiel USA werden<br />

nur die Betriebe überleben, die<br />

ihre Märkte flexibler und effizienter<br />

als bisher bedienen können. Mit<br />

den Chancen, die neue Medien den<br />

Druckern im Umgang <strong>mit</strong> ihren Kunden<br />

bieten, könnten die Karten ganz<br />

neu gemischt werden. Nicht die<br />

Großen fressen die Kleinen, sondern<br />

die Schnellen die Langsamen - um<br />

schneller zu werden, empfiehlt sich<br />

in Elektronik/Software, Technologie<br />

und Maschinen zu investieren. Den<br />

besten Überblick dazu wird man auf<br />

der Welt-Leitmesse drupa 2000 in<br />

Düsseldorf bekommen, die Tore<br />

sind vom 18. bis 31. Mai 2000 geöffnet.<br />

■<br />

Online-Stellenmarkt<br />

Papier<br />

Druck<br />

Verpackung<br />

@www.kepplermediengruppe.de


32<br />

<strong>Verpackungs</strong>druck<br />

Wer die Diskussionen in der Branche verfolgt,<br />

hat es längst bemerkt: Der Flexodruck<br />

ist auf dem Wege, sich eine neue Domäne<br />

zu erobern – den Faltschachteldruck.<br />

Mit der Neuentwicklung Novoflex Cartoline<br />

wendet sich Windmöller & Hölscher diesem<br />

interessanten Marktsegment zu.<br />

Inline-Drucken und -Herstellen<br />

W & H präsentiert zur drupa erstmals die Novoflex Cartoline<br />

Auf Grund der besonderen Konzeption, vor allem der<br />

Möglichkeit, stufenlose Drucklängen an einer Zentralzylindermaschine<br />

realisieren zu können, bietet sich<br />

die Cartoline für den Faltschachteldruck an und ist da<strong>mit</strong><br />

für den Drucker eine echte Alternative zu Offset- und Tiefdruck.<br />

Die drupa 2000 nimmt W & H zum Anlass, der<br />

Fachöffentlichkeit diese Neuentwicklung für die Bedruckung<br />

von Kartonagen in Produktion vorzustellen.<br />

Der Einsatz des Flexodrucks für die Bedruckung von Kartonagen<br />

bietet eine Reihe von Vorteilen. So weist eine<br />

Einzylindermaschine wie die Novoflex kurze Bahnwege<br />

und ein gutes Passerverhalten auf, da die Materialbahn<br />

fest auf dem zentralen Gegendruckzylinder geführt wird.<br />

Auch erlaubt das Flexodruckverfahren die Verwendung<br />

von Lackierungen oder Metallicfarben ohne Zusatzmodule<br />

in jedem beliebigen Farbwerk.<br />

Direktantrieb<br />

Die Novoflex Cartoline ist eine direktangetriebene Einzylinder-Flexodruckmaschine<br />

<strong>mit</strong> stufenloser Drucklänge,<br />

d. h. dass die gewünschte Drucklänge exakt realisiert werden<br />

kann. Daraus resultiert eine Minimierung des Ausschusses.<br />

Die Druckbreite beträgt 1000 mm, der stufenlose<br />

Drucklängenbereich reicht von 300 bis 760 mm. Ihr<br />

Einsatzgebiet ist die Bedruckung von Faltschachteln, z.B.<br />

für Nahrungs<strong>mit</strong>tel, Tiefkühlkost, pharmazeutische Produkte,<br />

Zigaretten, Getränkeumverpackungen, Tiernahrung,<br />

Büro- und Freizeitartikel usw. im hochwertigen Qualitätsflexodruck.<br />

Durch die Integration verschiedener Inline-Module<br />

für die Weiterverarbeitung des Kartons ergibt<br />

sich eine Reihe von möglichen Anlagenkonfigurationen.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Foto: W & H<br />

Cartoline <strong>mit</strong> Direktantrieb und<br />

stufenloser Drucklänge.<br />

Die Maschine kann <strong>mit</strong> verschiedenen Inline-Modulen<br />

kombiniert werden. Zur Abwicklung der Materialbahn<br />

kommen alternativ eine Monoabwicklung oder ein Non-<br />

Stop-Wickler zur Anwendung. Als Folgeeinrichtung zur<br />

Flexodruckmaschine können Aufwicklung, Querschneider,<br />

Rotationsstanze oder Flachbettstanze eingesetzt werden.<br />

So wird eine Aufwicklung zum Einsatz kommen, wenn der<br />

nachfolgende Prozess ebenfalls von der Rolle arbeitet, dagegen<br />

wird ein Querschneider bevorzugt werden, wenn<br />

der Nachfolgeprozess Bogenware erfordert, während die<br />

Wahl auf eine Rotationsstanze fallen wird, wenn der<br />

Drucker vornehmlich lange Aufträge produziert oder eine<br />

Auftragsstruktur hat, die nur aus sehr wenigen unterschiedlichen<br />

Aufträgen besteht.<br />

Eine weitere Alternative ist die Flachbettstanze, die inline<br />

<strong>mit</strong> der Druckmaschine arbeitet. Im Verfahrensvergleich<br />

stellt sie sich nach Angaben von W&H bei der Faltschachtelherstellung<br />

in den meisten Fällen als die wirtschaftlich<br />

günstigste Lösung dar. Zur Komplettierung der Inline-Anlage<br />

wird die Flachbettstanze noch um einen Ausbrecher<br />

und eine Schuppenablage ergänzt. Im Vergleich zum Bogenprozess<br />

weist die Inline-Lösung zudem den Vorteil einer<br />

höheren Produktionsgeschwindigkeit auf, wodurch<br />

die Durchlaufzeit kürzer wird und Fertigprodukte schneller<br />

bereitgestellt werden können. Windmöller & Hölscher<br />

als renommierter Flexodruck-Maschinenbauer hat sich für<br />

den Einstieg in die Faltschachtelherstellung <strong>mit</strong> starken<br />

Partnern zusammengetan: Bei der Flachbettstanze besteht<br />

eine enge Kooperation <strong>mit</strong> WPM (Mönchengladbach).<br />

Bei Querschneidern gibt es eine Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> Vits (Langenfeld), bei Rotationsstanzen <strong>mit</strong> Schober<br />

(Eberdingen). Halle 15, Stand A 41 ■


34<br />

<strong>Verpackungs</strong>druck<br />

Die CAD/CAM Packaging Software „impact“ –<br />

von Lasercomb als Nachfolgesystem des bis<br />

dahin vertriebenen LaserLine-Systems jetzt in<br />

der Version 2 präsentiert – wurde speziell auf<br />

die Anforderungen der <strong>Verpackungs</strong>konstruk-<br />

tion und Displayentwicklung sowie auf die<br />

Belange des Stanzformenbaus hin konzipiert.<br />

Grafisch dargestellter Display-Entwurf <strong>mit</strong> Produkt auf dem Bildschirm.<br />

Darstellung: in zwei Arbeitsschritten (Figur-Einpassung in bereits<br />

konstruierten Display-Hintergrund).<br />

Virtuell falten und gestalten<br />

Neue Dimension zur <strong>Verpackungs</strong>entwicklung und für die Stanzformenherstellung<br />

Dabei wurde berücksichtigt, dass sich sämtliche<br />

Standards der Vorgängersoftware auch in „impact“<br />

integrieren lassen: So wird beispielsweise die Laserline-<br />

(Interact-)Kompatibilität bei der Umstellung auf impact in<br />

vollem Umfang gewährleistet. Durch den Zugriff auf die<br />

Sources ist die marktspezifische Anpassungsentwicklung<br />

der Software in der Lasercomb-Entwicklungsabteilung<br />

gesichert. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, kundenseitig<br />

eigene Makros zu erstellen und die Anwendungsprogrammierung<br />

in C++ und Delphi und durchzuführen.<br />

Die Standardkomponenten dieses Systems bieten dem<br />

Produktentwickler und Pack<strong>mit</strong>telgestalter geeignete<br />

Voraussetzungen zur Lösung seiner Gestaltungsaufgaben.<br />

„impact“ nutzt die Bedienungsfreundlichkeit des weltweit<br />

zum Standard gewordenen Betriebssystems MS Windows<br />

und dessen grafischer Oberfläche: Dies erleichtert nicht<br />

allein die Eingewöhnung und die tägliche Arbeit am<br />

System, sondern ermöglicht auch die Datenkommunikation<br />

<strong>mit</strong> anderen Ein- und Ausgabesystemen. Zum Lieferumfang<br />

der System-Software zählt eine Reihe an Standard-Verpackungen<br />

– wie beispielsweise die Fefco- und<br />

Ecma-Bibliothek –, die der Operator übernehmen und<br />

modifizieren kann. <strong>Verpackungs</strong>muster, Prototypen und<br />

Standardverpackungen lassen sich auf diese Art und<br />

Weise am Bildschirm erarbeiten.<br />

<strong>Verpackungs</strong>darstellung – dreidimensional<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Verdeutlichung lassen sich zum Beispiel die Innen- und<br />

Außenseiten der Verpackung unterschiedlich einfärben.<br />

So kann der Systemoperator bereits vor dem Produktionsprozess<br />

die visuelle Wirkung (inklusive auf anderen<br />

Systemen vorbereiteter Grafik- und Textdaten) und vor<br />

allem die Funktionalität „seiner“ Pack<strong>mit</strong>tel“ kontrollieren:<br />

Fehler werden – auch <strong>mit</strong> Hilfe der integrierten „Aufstellanleitung“<br />

– sofort sichtbar; mehrfaches Plotten<br />

entfällt.<br />

<strong>Verpackungs</strong>entwürfe, die <strong>mit</strong> „impact“ erstellt wurden,<br />

lassen sich zur Kontrolle des Arbeitsfortschritts auch auf<br />

Web-Seiten im Internet darstellen. Darüber hinaus erlaubt<br />

das kostenlose Programm „Viewer“ die digitale Kommunikation<br />

zwischen dem Kunden und dem Produktionsbetrieb.<br />

Hat der Kunde die Form und die äußere Gestaltung der<br />

Verpackung, des Displays bzw. der Stanzform freigegeben,<br />

werden die Einzelnutzen am System entsprechend<br />

der Parameter der Druckmaschine und/oder des Stanz-<br />

Das optionale 3D-Programm erlaubt es, die Verpackung<br />

bzw. das Display bereits während der Konstruktionsphase<br />

unter Sichtkontrolle am Farbbildschirm perspektivisch<br />

(also dreidimensional) zu falten, nach allen Seiten zu<br />

drehen, zu öffnen, zu schließen und darzustellen. Zur Impact <strong>mit</strong> virtueller Montageanleitung <strong>mit</strong> Grafik auf dem Bildschirm.<br />

Fotos: Lasercomb


Display-Entwurf <strong>mit</strong> eingepasster Figur.<br />

automaten zu Bogennutzen repetiert: Dieser Arbeitsschritt<br />

erfolgt über „impact“ – wahlweise manuell oder automatisch.<br />

Mit Hilfe des Programmoduls „Layoutoptimierung“ können<br />

Einzelnutzen unter Bildschirmkontrolle am<br />

System so verschachtelt werden, dass nur noch ein absolut<br />

notwendiger Abstand zwischen den Einzelnutzen „stehen“<br />

bleibt. Ziel dieser softwaregesteuerten Vorgehensweise<br />

ist es, das maschinenabhängige Stanzformenformat<br />

auszunutzen, den Verschnitt zu minimieren.<br />

Werkzeugherstellung – Stanzformenproduktion<br />

Nach Angaben von Lasercomb, Laser Combination Systems<br />

GmbH, Weilheim/Teck, liegt eine der herausragenden<br />

Stärken von „impact“ in der Produktion komplexer<br />

Stanzformen. Vom einfachen Stanzformendesign –<br />

einschließlich Ausgleichslinien, Brücken, Haltepunkten,<br />

lasergraviertem Text, Montage- und Zentrierlöchern,<br />

Transportaussparungen etc. – bis hin zur Produktion von<br />

aufwendigen Ausbrechwerkzeugen reicht die Palette, die<br />

„impact“ für die Stanzformenherstellung bereit hält. Darüber<br />

hinaus kann aus einem Einzelnutzen automatisch die<br />

jeweilige Gegenzurichtung erstellt und in der Folge gefräst<br />

werden. Halle 11, Stand E 43 ■<br />

Stanzform <strong>mit</strong> Ausbrechwerkzeug und Ausschnittanzeige.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 35


Elektrostatische<br />

Wiederbefeuchtung<br />

<strong>mit</strong> dem Webmoister<br />

60: links <strong>mit</strong> Feld,<br />

rechts ohne Feld.<br />

36<br />

<strong>Verpackungs</strong>druck<br />

Fotos: Eltex<br />

Artworks Systems<br />

Das Unternehmen präsentiert seine<br />

neue Software Nexus. Sie dient der<br />

vollständigen Automatisierung der<br />

Druckvorstufe in Akzidenz und Verpackung.<br />

Der Ursprung von Nexus<br />

ist die Integration der zum Industriestandard<br />

avancierten Vorstufentechnologien<br />

zur Aufbereitung, Interpretation<br />

und Ausgabe von Druckdaten.<br />

Die Software ist <strong>mit</strong> praktisch allen<br />

Film- und Plattenbelichtern, Proofund<br />

Direct-To-Press-Anlagen kompatibel<br />

und dadurch in der Lage, alle<br />

Vorstufenbereiche zu optimieren.<br />

Ein Vorteil ist die Flexibilität, <strong>mit</strong><br />

der Dokumente an jedem beliebigen<br />

Punkt des Produktionsprozesses –<br />

vom Design zur Ausgabe – interaktiv<br />

bearbeitet werden können. Hierfür<br />

stehen Werkzeuge zur Verfügung, um<br />

Eltex<br />

Das Unternehmen zeigt neben den<br />

Standardprogrammen die neuesten<br />

elektrostatischen Entwicklungen in<br />

den Bereichen Wiederbefeuchtung,<br />

Druckhilfe, E-Feldunterstützte Bahntrocknung<br />

und Weiterverarbeitung.<br />

Die elektrostatische Form der Wiederbefeuchtung<br />

gilt bei Heatset-Rollenoffset-Druckern<br />

als „Königsweg“,<br />

für viele ist dieser Weg zu teuer. Die<br />

Abmessungen des Webmoister 60<br />

wurden drastisch reduziert.<br />

Mit GNN 75 Core-charge bietet das<br />

Unternehmen eine elektostatische<br />

Druckhilfe für den Tiefdruck und Broschüre<br />

für den <strong>Verpackungs</strong>- und De-<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Vektoren, Pixel und sogar gerasterte<br />

Daten zu prüfen und zu ändern. Zu<br />

jedem Zeitpunkt können Anwender<br />

und Kunden die Dokumente und<br />

deren Produktionsstatus sogar über<br />

das World Wide Web (Internet) abfragen.<br />

Nexus läuft auf Standard-Hardware<br />

und unterstützt alle gängigen Standard-Datenformate.<br />

Spezielle Workflows<br />

lassen sich auf die individuellen<br />

Produktionsbedingungen eines<br />

Betriebs anpassen. Die Bandbreite<br />

der Workflows reicht von einfacher<br />

Dateneingangsprüfung über Unterfüllung<br />

und Proof bis hin zu komplexenBogenaufbauten<br />

<strong>mit</strong> aufwändigen<br />

Rasterkombinationen. Zum Beispiel<br />

Workflows für die vollautomatische<br />

Nutzenrepetierung im <strong>Verpackungs</strong>bereich,Einzelseiten-Work-<br />

kortiefdruck. Core-charge heißt: es<br />

gibt keine Elektroden mehr, die verschmutzen<br />

können; die Aufladung erfolgt<br />

direkt über den Kern des Presseurs.<br />

Das System ist EX-zugelassen.<br />

Speziell für den <strong>Verpackungs</strong>- und<br />

Dekortiefdruck gibt Eltex eine Informationsbroschüre<br />

heraus, die auf<br />

Anforderung kostenlos zugeschickt<br />

wird.<br />

Die E-Feldunterstützte Bahntrocknung<br />

EFD eröffnet <strong>mit</strong> Niedrigenergieplasma<br />

neue Wege. Bei diesem<br />

Verfahren wird die laminare Luftgrenzschicht<br />

über ein Niedrigenergieplasma<br />

– eine Kombination aus<br />

flows für seitenunabhängige RIP- und<br />

Ausschießvorgänge <strong>mit</strong> Last-Minute-<br />

Korrekturen und Änderungen der<br />

Bogenaufteilung.<br />

Nexus beinhaltet die beiden Softwarepakete<br />

ArtPro und InSight, Artwork<br />

Systems’ Design- und Editierwerkzeuge,<br />

die Zugriff auf die Daten<br />

zu jeder Zeit des Produktionsprozesses<br />

zulassen. Die typischen Bearbeitungmöglichkeiten<br />

erlauben ein<br />

Softproofing von Last-Minute-Korrekturen,<br />

objektorientierte und automatische<br />

Überfüllung, das Hinzufügen<br />

von Transparenzen, interaktiver und<br />

editierbarer Double-Burn (Aufbau von<br />

Mehrsprachversionen), Versionsvergleich,<br />

Separationstausch auf der<br />

Platte (Prozessfarbe zu Sonderfarbe,<br />

Sonderfarbe zu Prozessfarbe), usw.<br />

Halle 6 A 01/Print City ■<br />

Elektronen- und Ionenstrom – in Turbulenz<br />

versetzt. Die Turbulenzerzeugung<br />

bei herkömmlichen Trocknern<br />

erfolgt über Düsen <strong>mit</strong> einer sehr<br />

hohen Luftaustrittsgeschwindigkeit.<br />

Der Energieeinsatz des neuen Systems<br />

beträgt nur einen Bruchteil im<br />

Vergleich zu den heutigen Trocknern.<br />

Das Niedrigenergieplasma wird <strong>mit</strong><br />

Hilfe spezieller Hochspannungselektroden,<br />

die gegen die Materialbahn<br />

gerichtet sind, erzeugt. Resultat:<br />

nach Angaben des Unternehmens ist<br />

die Trocknung bei kürzerer Trocknerlänge<br />

und geringerem Energieeinsatz<br />

möglich. Halle 8, Stand A 37 ■


Kommt immer zum Tragen<br />

Was man im Kopf hat, kann man gut nach Hause tragen.<br />

Weil man aber nicht alles im Kopf behalten kann, wurde<br />

vermutlich die Tragetasche erfunden. Diese sind allerdings<br />

längst weit mehr als ein simples Transportbehältnis:<br />

Sie werden <strong>mit</strong> ihrer Gestaltung, <strong>mit</strong> ihrer Bedruckung,<br />

<strong>mit</strong> ihren raffinierten Ausrüstungen zum Aushängeschild<br />

für jedes Produkt, vom Modeartikel bis hin zum teuren<br />

Parfüm.<br />

Papier Rissmann steht <strong>mit</strong> ihren Produkten für Qualität<br />

und Anspruch bei Papiertragetaschen. Das Traditionsunternehmen,<br />

gegründet 1855, setzt in seiner Produktion<br />

auf neue Technologien in der Papierveredelung. Dies war<br />

dem Nürnberger Unternehmen alleine letztes Jahr Investitionen<br />

von 4,5 Mio. DM wert. Neben Tragetaschen<br />

versorgt man den Einzelhandel auch <strong>mit</strong> Seidenpapieren<br />

oder Geschenkpapieren und -kartonagen, übrigens auch<br />

international.<br />

Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt: Eine ganz trendige<br />

Angelegenheit sind zum Beispiel die Rucksäcke,<br />

durch ein spezielles Patent wird eine Tragetasche zum<br />

bequemen Transportbehältnis. Der Kunde hat den angenehmen<br />

Nebeneffekt, dass sein Schriftzug nun in Augenhöhe<br />

prangt. Unter anderem im Kosmetikbereich setzt<br />

Rissmann ein so genanntes Iri-Met-Flächendruckverfahren<br />

oder Heißfolienprägung <strong>mit</strong> Hologrammtechnik als<br />

neue Veredelung ein. Und während es in den meisten<br />

Packstoffbereichen genau umgekehrt ist, attackiert hier<br />

das Papier den Kunststoff in seiner ureigenen Domäne:<br />

Transparente Taschen aus Papier, ein schwierig zu verarbeitendes,<br />

weil sprödes Material. Eine Koaxialkaschierung<br />

macht die Verarbeitung möglich. Mit solchen Produkten<br />

gewinnt Rissmann auch <strong>Verpackungs</strong>preise – die hohe<br />

Veredelungstechnologie wird gewürdigt. ns ■<br />

Alles aus einem<br />

Guss – ein durchgängiges<strong>Verpackungs</strong>konzept.<br />

Foto: Rissmann<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 37


Formatbreite, Klebstoffmenge,Kaschiertemperatur,Produktionsgeschwindigkeit<br />

und<br />

Bogenüberlappungsmaß<br />

sind vorwählbar.<br />

Label-System DC-10.<br />

38<br />

<strong>Verpackungs</strong>druck<br />

Billhöfer Maschinenfabrik GmbH<br />

Die Folienkaschierung von Druckerzeugnissen(Papier/Karton/sonstige)<br />

<strong>mit</strong> überwiegend transparenten<br />

Folien (BOPP/PET/Acetat/Nylon/in<br />

Stärken 12-15 µm) stellt im<br />

Spektrum der Kaschiertechnologien<br />

wohl die höchsten Anforderungen an<br />

Klebstoffe und die deren Vielfalt entsprechenden<br />

Kaschiertechniken.<br />

Zu kaschierenden Druckerzeugnisse<br />

(Bogen/Rolle) haben Flächengewichte<br />

von 70 bis 600 g/m 2 , bestehen aus<br />

unterschiedlichsten Papierqualitäten<br />

und deren Bedruckung aus einem<br />

großen Spektrum verschiedenster<br />

Druckfarben. Die marktseitigen ma-<br />

Polar Mohr<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

schinellen Leistungsanforderungen<br />

an Kaschiermaschinen liegen zwischen<br />

50-100 m/min (Bogen), bis<br />

zu 150 m/min (Rolle) und Arbeitsbreiten<br />

bis zu 1300 mm.<br />

Das Unternehmen entschied sich<br />

für eine Innovationskooperation <strong>mit</strong><br />

den Firmen H.B. Fuller (Schmelzklebstoff)<br />

und Inatec (Düse). Eine<br />

zweijährige gemeinsame Entwicklungsarbeit<br />

konnte 1999 <strong>mit</strong> dem Ergebnis<br />

des neuen Kaschiersystems<br />

KC-Coat 2000 abgeschlossen werden.<br />

Es ist gelungen <strong>mit</strong> KC-2010 einen<br />

Schmelzklebstoff zu entwickeln,<br />

der für alle Anforderungsvarianten<br />

Nach intensiven Marktstudien hat das Unternehmen die Produktreihe<br />

„Label Systems“ für die Produktion von Schneid- und Stanzetiketten<br />

entwickelt. Das System ist als Komplettlösung – vom Druck bis zum<br />

Versand – für Stanz- und Schneideetiketten, aber ebenso Banderolen,<br />

Dosenwickler, Postkarten, Glückwunschkarten und Steuerbanderolen gedacht.<br />

Das Polar-Label-System DC-10 ist ein Kombi-System für die Produktion<br />

von Stanz- und Schneideetiketten, <strong>mit</strong> dem die Arbeitsgänge<br />

Schneiden, Puffern, Stanzen und<br />

Banderolieren inline möglich sind.<br />

Zu der Linie gehören der Schnellschneider<br />

Polar Autotrim M, der<br />

Puffer- und Beladetisch „Nutzen“<br />

LT-N, die Stanze DC sowie der<br />

Einnutzenbündler BS. Vor kurzem<br />

hatte das Unternehmen, das gerade<br />

erneut nach DIN EN ISO<br />

9001 zertifiziert wurde, als Kernstück<br />

der Produktion eine neue<br />

Lackiererei in Betrieb genommen.<br />

Halle 1, Stand A 02 ■<br />

Foto: Polar Mohr<br />

Foto:Billhöfer<br />

an die Sichtkaschierung einsetzbar<br />

ist. Dies betrifft die Folien-, Druckfarben-<br />

und Papierverträglichkeit,<br />

hohe Glanzwirkung, sofortige mechanische<br />

und thermische Verbundbelastbarkeit<br />

ebenso wie geringste<br />

Auftragsmengen (ab ca. 5 g/m 2 ), UV-<br />

Beständigkeit, Geruchsfreiheit, alle<br />

Zulassungserfüllungen (auch Spielzeugnorm<br />

EU-EN 71), Recyclingfähigkeit<br />

und nach Angaben des Unternehmens<br />

eine ökologische Unbedenklichkeit<br />

in Anwendung und Ergebnis.<br />

In Verbindung <strong>mit</strong> dem realisierten<br />

Auftragsverfahren „Klebstofffilm auf<br />

Folie/Düsenlippe in Abstand zu<br />

Folie“ wurde die Klebstoffauftragsstation<br />

unter der Düse <strong>mit</strong> einem<br />

Abzugskalander für die Folienabwicklung<br />

kombiniert. Dies vereinfachte<br />

die Folienführung von Abwicklung bis<br />

Abzugskalander wesentlich, da sich<br />

daraus ein verkürzter (nicht bis zum<br />

Kaschierspalt zugabhängiger) Folienweg<br />

ohne Belastung für die Folie<br />

(kein Dehnen/Schrumpfen) ergab.<br />

Auf die grundsätzlich faltenfrei im Abzugskalander<br />

zulaufende Folie läuft<br />

ex Düsenlippe der Klebstofffilm definiert<br />

und thermisch belastungsfrei<br />

auf.<br />

Die klebstoffbeschichtete Folienseite<br />

wird im Abzugskalander von einer<br />

spezialbeschichteten Releasewalze<br />

(temperiert und angetrieben) tangiert<br />

und umschlingt diese bis zu einem<br />

je nach Folienart optimal bestimmbaren<br />

Ablaufpunkt. Die ablaufende<br />

Folienbahn läuft dann spannungsfrei<br />

<strong>mit</strong> der klebstofffreien Seite auf die<br />

temperierte Kaschierwalze auf. Die<br />

Klebstoffschicht auf der Folie erreicht<br />

so<strong>mit</strong> über indirekte Kontaktwärme<br />

den Kaschierspalt (Zulauf des<br />

Druckproduktes) <strong>mit</strong> der Kaschiertemperatur<br />

von max. 80°C. Eine<br />

druckregulierbare Gegendruckwalze<br />

verbindet im Kaschierspalt Folie +<br />

Klebstoff <strong>mit</strong> dem Druckprodukt. Das<br />

Kaschiersystem KC-Coat 2000 ist<br />

in den Varianten 1020 und 1300 mm<br />

Auftragsbreite <strong>mit</strong> Geschwindigkeiten<br />

von 70 und 100 m/Min. erhältlich.<br />

Das System kann auch bei der<br />

Kaschierung von Digitaldrucken eingesetzt<br />

werden.<br />

Halle 10, Stand D 04 ■


Giebeler Druckmaschinen<br />

Die Möglichkeiten <strong>mit</strong> dem Rollen-Nassoffset-, oder wasserlosen<br />

Offset-Druckverfahren im <strong>Verpackungs</strong>druck zur<br />

Anwendung zu kommen, sind bis heute sehr begrenzt. Die<br />

Hauptargumente gegen dieses System sind nach Angaben<br />

des Unternehmens die Anpassung an die vielen veränderlichen<br />

Drucklängen, welche in der <strong>Verpackungs</strong>branche<br />

üblich sind. Die bisherigen Lösungen sind Druckzylinder-Einschübe,<br />

Kassetten oder Blöcke <strong>mit</strong> der Anordnung<br />

von gleichgroßen oder im Verhältnis stehenden<br />

Platten-Gum<strong>mit</strong>uch- und Gegendruckzylinder. Das bedeutet<br />

für jede Drucklänge einen kompletten Einschub <strong>mit</strong><br />

drei festformatigen Druckzylindern. Bei der Vielfalt der<br />

veränderlichen Drucklängen sind hohe Kosten bei der Investition<br />

solcher Wechseleinrichtungen notwendig, und<br />

bei Formatwechsel ist ein erheblicher Zeitaufwand erforderlich.<br />

Darüber hinaus wird Platzbedarf zum Abstellen<br />

dieser Einrichtungen benötigt.<br />

Mit einer von Giebeler Druckmaschinen zum Patent angemeldeten<br />

Lösung ist es möglich, veränderliche Drucklängen<br />

<strong>mit</strong> Zahnteilungsabstand oder stufenlos zu drucken,<br />

da nur die Sleeves für Platten- und Gum<strong>mit</strong>uchzylinder<br />

auf gleich bleibenden Kernzylindern gewechselt werden.<br />

Das gleiche Sleeve-System ist auch für den indirekten<br />

Tiefdruck sowie für den Flexodruck geeignet. Die Schema-<br />

Skizzen veranschaulichen diese Sleeve-Systeme.<br />

Halle 11, Stand A 36 ■<br />

Druckzylinder Einschub für formatabhängige oder stufenlose<br />

Drucklängen in Nass-Offset/wasserloser Offset.<br />

min.<br />

Drucklänge<br />

Kammer-Rakel<br />

max.<br />

Drucklänge<br />

Wechsel von Sleeves<br />

für Platten- und<br />

Gum<strong>mit</strong>uchzylinder<br />

Druckzylinder Einschub für formatabhängige oder stufenlose<br />

Drucklängen für indirekten Tiefdruck.<br />

min.<br />

Drucklänge<br />

max.<br />

Drucklänge<br />

Wechsel von Sleeves<br />

für Platten- und<br />

Gum<strong>mit</strong>uchzylinder<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 39


<strong>Verpackungs</strong>druck<br />

National Starch & Chemical<br />

Klebstoff verspricht<br />

verbessertes Aufschlagen.<br />

40<br />

Das Unternehmen wird einen neuen<br />

weißen „unsichtbaren“ Klebstoff für<br />

die Herstellung von Taschenbüchern<br />

und Broschüren vorstellen. Dieser<br />

Klebstoff dient der Ergänzung der<br />

Cool-Bind-Produktreihe, indem die<br />

normale Verarbeitungstemperatur<br />

für diese Hotmelts auf 120°C bis<br />

140°C gesenkt und dabei in vielen<br />

Fällen eine Erhöhung der Page-Pull-<br />

Werte erreicht wird.<br />

Infolge der niedrigen Anwendungstemperatur<br />

ergibt sich bei der Klebebindung<br />

ein geringerer Feuchtigkeitsverlust<br />

des Papiers, insbesondere<br />

beim Einsatz von Papier <strong>mit</strong> falscher<br />

Laufrichtung. Dadurch wird die Rollneigung<br />

und Wellenbildung stark reduziert.<br />

Der Klebstoff soll Unternehmensangaben<br />

zufolge auch Flexibilität<br />

des Buchrückens gewährleisten,<br />

wodurch das Aufschlagverhalten des<br />

Buches verbessert und dessen Handhabung<br />

erleichtert wird.<br />

Eine schnellere Abkühlung verbessert<br />

auch den Schneidevorgang, da<br />

der Klebstoff weitaus weniger zur<br />

Verunreinigung der Messer und des<br />

Papiers neigt. Weitere Vorteile der<br />

niedrigeren Verarbeitungstemperatur<br />

sind reduzierter Wartungsaufwand,<br />

geringerer Verschleiß der<br />

Maschinenteile und Energieeinsparungen.<br />

Halle 13, Stand 53 ■<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Foto: National Starch & Chemical<br />

Apex<br />

Das Unternehmen wird seine Serie<br />

lasergravierten keramisch beschichteten<br />

Rasterwalzen in CO 2, Ultracell<br />

und Ultracell-Plus–Qualität, die Ravoi–Testmethode<br />

zur Messung des<br />

Volumens von Rasterwalzen, Ultraquick–Rasterhülsen,BioClean–Reinigungsflüssigkeiten,BioJet–Reinigungssystem<br />

und den InkJector, ein<br />

geschlossenes Kammerrakelsystem,<br />

zeigen.<br />

Dank des patentierten Zweikammersystems<br />

des InkJectors kann Unternehmensangaben<br />

zufolge eine hohe<br />

Druckqualität bei gleichzeitiger hoher<br />

Farbeinsparung (bis zu 22 Prozent)<br />

und einer Verbesserung der Produktivität<br />

erzielt werden. Der InkJector<br />

spült die in die Oberfläche der Rasterwalze<br />

eingravierten Näpfchen aus<br />

und füllt sie bei jedem Durchlauf<br />

durch die Kammer <strong>mit</strong> frischer Farbe<br />

auf. Er sorgt für einen gleichmäßigen<br />

Farbauftrag über die gesamte Druckbreite<br />

(auch bei Geschwindigkeitsänderungen)<br />

und für eine gleichmäßige<br />

Farbdichte.<br />

Aufgrund des kontrollierten und reduzierten<br />

Farbauftrags können kürzere<br />

Trocknungszeiten erreicht werden.<br />

Das System gewährleistet gleich<br />

bleibende Produktionsbedingungen.<br />

Daher sind die Resultate reproduzierbarer,<br />

was besonders bei Wiederholungsaufträgen<br />

wichtig ist.<br />

Der InkJector löst verschiedene Probleme,<br />

wie z. B. „Ghosting“, Schaumbildung<br />

und Leckagen der Dichtungen.<br />

Die Reinigung kann in einem kurzen<br />

Zeitraum von fünf Minuten erfolgen,<br />

während der InkJector sich noch<br />

in Druckposition befindet. Dadurch<br />

verkürzen sich die Umrüstzeiten.<br />

Das Unternehmen beliefert die Flexodruck-<br />

und Coatingindustrie <strong>mit</strong> Produkten<br />

für Wellpappe, Faltkartons,<br />

flexible Verpackungen, Etiketen und<br />

Umschlägen.<br />

Halle 11, Stand D 27 ■<br />

NEWS<br />

Steuer<br />

Das industriell geführte Maschinenbau-Unternehmen<br />

präsentiert neben<br />

dem Prägefolienzylinder PZ 82 die<br />

Steuer-Foil-Jet-Foliendruck-Bogen-<br />

Rotation FBR104 R. Die 2-Druckwerke-Maschine<br />

bietet die Möglichkeit,<br />

flachen Foliendruck, Reliefprägen<br />

und Blindprägen in einem Bogendurchgang<br />

zu kombinieren. Bei Formaten<br />

von 72 × 104 cm verarbeitet<br />

die Maschine bis zu 10000 Bogen<br />

pro Stunde. Zusätzlich ist sie <strong>mit</strong><br />

einer Hologrammeinrichtung ausgestattet.<br />

Außerdem stellt das Unternehmen<br />

die FBR 104 <strong>mit</strong> einer Leistung von<br />

mehr als 10 000 Bogen pro Stunde<br />

in Düsseldorf vor.<br />

Halle 3, Stand A 34 ■<br />

AVT<br />

Das PrintVision/<br />

9000NT-System erkennt<br />

Druckfehler<br />

wie u. a. Registerfehler,<br />

Streifen- und<br />

Fleckenbildung,<br />

Farbabweichungen sowie Fehldrucke<br />

und alarmiert den Bediener, da<strong>mit</strong><br />

unverzüglich die entsprechenden<br />

Korrekturmaßnahmen eingeleitet<br />

werden können. Die Empfindlichkeit<br />

gegenüber bestimmten Fehlern lässt<br />

sich individuell einstellen; häufig erkennt<br />

das System Fehler noch bevor<br />

sie vom menschlichen Auge überhaupt<br />

wahrgenommen werden.<br />

Ferner kann <strong>mit</strong> dem PrintVision/<br />

9000NT-System sichergestellt werden,<br />

dass Lackierungen gleichmäßig<br />

und <strong>mit</strong> passgenauem Register auf<br />

dem Substrat aufgetragen werden.<br />

Diese Lackkontrolle kann als Option<br />

entweder bei der Installation <strong>mit</strong> integriert<br />

oder zu einem späteren Zeitpunkt<br />

nachgerüstet werden.<br />

Halle 3, Stand B17 ■<br />

Mehr wissen <strong>mit</strong> VR-News im internet<br />

www.verpackungsrundschau.de


Foto: Redlefsen<br />

Aus dem Handel<br />

... nur die<br />

Wurst hat zwei<br />

Würstchen<br />

in der<br />

Frische-Box.<br />

Das Würstchen <strong>mit</strong> dem Reißverschluss:<br />

Redlefsen verpackt seine<br />

Wurstmarken in einer neuen Frische-<br />

Box. Meister-Bockwurst, Schinkenwurst,<br />

Käse-Würstchen lange oder<br />

kurze Wiener – je nach Sorte stecken<br />

entweder drei, vier oder fünf Stück in<br />

einer Packung. Die Würstchen werden<br />

unter Schutzatmosphäre verpackt<br />

und sind nach Angaben des<br />

Unternehmens etwa 21 Tage haltbar.<br />

Im Vergleich zu Glaskonserven kann<br />

bei dieser <strong>Verpackungs</strong>form auf das<br />

Erhitzen zwecks Konservierung sowie<br />

Lake verzichtet werden.<br />

Die PETP 12 PE 40 EVOH Anti-Fog-<br />

Folie wird von K & K Verpackungen,<br />

Meckenheim, hergestellt.<br />

Über einen Etikettenspender<br />

werden die Packungen etikettiert.<br />

Rechts oben – durch einen<br />

roten Reißverschluss markiert<br />

- verfügen die Packungen<br />

über eine Aufreißhilfe; ein Wiederverschluss<br />

ist nicht vorhanden.<br />

Theke und Schale<br />

Seit Anfang des Jahres bietet Galbani<br />

seinen Gorgonzola nicht nur an der<br />

Käsetheke an, sondern zusätzlich in<br />

einer wiederverschließbaren Frischeschale.<br />

Mild-würziger Geschmack,<br />

der als Brotaufschnitt ebenso mundet,<br />

wie als I-Tüpfelchen einer Sahne-<br />

Soße.<br />

Gorgonzola Eccellenza - der Milde in<br />

der Blauschimmelfamilie – wird als<br />

SB-Ware in einer Verpackung <strong>mit</strong><br />

Wiederverschluss angeboten. Der<br />

Gorgonzola wird per Ultraschall in<br />

handliche 150 Gramm Stücke zerteilt:<br />

Da kein Schneidwerkzeug <strong>mit</strong><br />

dem Käse in Kontakt kommt, wird<br />

vermieden, dass Reifungsschimmel<br />

von der Rinde auf den Käseteig übertragen<br />

wird. Anschließend wird das<br />

Käsestück auf ein beschichtetes<br />

Stück Karton gelegt. Dieser Karton<br />

wird auch <strong>mit</strong> in der Packung gelegt,<br />

da<strong>mit</strong> dem Kunden später durch<br />

die cremige Konsistenz keine Handlingnachteile<br />

entstehen.<br />

Auf der Packungsvorderseite ist das<br />

Laminat direkt bedruckt, die gesetzlichen<br />

Deklarationen befinden sich<br />

auf der Rückseite der Kartonlage. Der<br />

Vertrieb läuft hauptsächlich über<br />

den Lebens<strong>mit</strong>teleinzelhandel.<br />

Geformt wie<br />

das Käsestück.<br />

Foto: Galbani<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 41


42<br />

BDVI-Mitteilungen<br />

Verpackungen auf dem Prüfstand<br />

BDVI/DVI-Regionalgruppe Südost besuchte das Ingenieurbüro für Verpackung Dresden<br />

Ein Forschungsextruder<br />

und eine<br />

Flachfolienanlage<br />

im Versuchsaufbau.<br />

Das Dresdener Ingenieurbüro, das<br />

in diesem Jahr sein zehnjähriges<br />

Bestehen feiern kann und sich kontinuierlich<br />

von einem 2-Personen-Unternehmen<br />

zu einem inzwischen bewährten<br />

Dienstleister <strong>mit</strong> 27 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern entwickelte,<br />

befindet sich in einem neu<br />

entstandenen Gewerbegebiet am<br />

Stadtrand der Landeshauptstadt. In<br />

dem modernen Firmengebäude, ausgerüstet<br />

<strong>mit</strong> neuester Technik, arbeitet<br />

ein hoch motiviertes Team, das<br />

aus einer gesunden Mischung junger<br />

Absolventen der TU Dresden und anderer<br />

nahegelegener Bildungsstätten<br />

sowie bewährter <strong>Verpackungs</strong>spezialisten<br />

der Region besteht.<br />

Die BDVI-/DVI-Mitglieder wurden vom<br />

Firmeninhaber, M. Thiele, begrüßt und<br />

<strong>mit</strong> den wesentlichen Arbeitsgebieten<br />

des Ingenieurbüros bekanntgemacht,<br />

die anschließend in der Praxis<br />

besichtigt werden konnten.<br />

Auf dem Gebiet Forschung und Entwicklung<br />

arbeitet das Unternehmen<br />

<strong>mit</strong> Partnern aus der Industrie und<br />

wissenschaftlichen Einrichtungen an<br />

der Weiterentwicklung von Packstoffen<br />

– vor allem auf dem Gebiet<br />

der Oberflächenveredlung –, an neuen<br />

Pack<strong>mit</strong>tel- und Packhilfs<strong>mit</strong>telkonstruktionen,<br />

an Untersuchungen<br />

zur Maschinengängigkeit von Werkstoffen<br />

und an der Modifizierung von<br />

Prüfverfahren.<br />

Die verfügbaren technischen Ausrüstungen<br />

reichen gegenwärtig vom<br />

Entwurfs- und Musterfertigungsbüro<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Fotos: Dresdner Ing.büro<br />

<strong>mit</strong> CAD-Arbeitsplatz über Anlagen<br />

für die Kunststoffverarbeitung wie<br />

Zweischneckenextruder, Flachfolienanlage<br />

und Labortiefziehmaschine,<br />

Blister- und Skinverpackungsanlagen<br />

sowie eine Spritzgießmaschine, auf<br />

der auch Kleinserien gefertigt werden,<br />

bis zu einem Backautomaten für<br />

Formteile – hauptsächlich aus abbaubarem<br />

Werkstoff.<br />

Ergänzend zu den Forschungs- und<br />

Entwicklungsschwerpunkten sind die<br />

grafische Gestaltung und die ästhetische<br />

Formgebung der Verpackung<br />

wichtige Arbeitsschwerpunkte. Das<br />

Äußere der Verpackung ist ein wesentlicher<br />

Kostenfaktor und häufig<br />

das Zünglein an der Waage beim<br />

Kaufentscheid des Kunden. Eine der<br />

neuesten <strong>Verpackungs</strong>entwicklungen<br />

für CDs, die beim Produkthersteller<br />

großen Anklang gefunden hat, konnte<br />

dabei ebenfalls begutachtet werden.<br />

Ein wichtiges Standbein des Unternehmens<br />

ist die Prüfung von Verpackungen<br />

und Packstücken, die nach<br />

DIN-, ISO- und CEN-Normen vorgenommen<br />

wird. Dafür stehen Stauchdruckpressen<br />

(bis 50 kN), eine schiefe<br />

Ebene, Falleinrichtungen, die erst<br />

kürzlich durch einen neuen Fallhammer<br />

aus den USA ergänzt wurden,<br />

Schwingprüfsysteme (bis zu 1 Tonne),<br />

ein Tauchbecken und eine Klimazelle<br />

(von –60°C bis +80°C) zur Verfügung.<br />

Seit 1997 ist die Prüfstelle,<br />

wie auch die anderen Bereiche, nach<br />

DIN EN ISO 9001 zertifiziert.<br />

Die Projektierung, Konstruktion und<br />

Fertigung von Maschinen und Anlagen<br />

sind ein Gebiet, das sich immer<br />

stärker ausgeweitet hat. Deshalb<br />

wurde die Fertigung in einem gesonderten<br />

Unternehmen, der Drevus<br />

GmbH, untergebracht. Im Mittelpunkt<br />

steht die Rationalisierung der <strong>Verpackungs</strong>vorgänge<br />

sowie vor- und nachgeschalteter<br />

Prozessstufen. Auch der<br />

Bau von Sondermaschinen, z. B. eines<br />

Stegsteckautomaten, ist im Programm<br />

enthalten. Aus diesem Bereich<br />

stammt auch das Schwerpunktmessgerät,<br />

<strong>mit</strong> dem für Transport-<br />

Eine der neuesten Entwicklungen – kreative<br />

und funktionelle CD-Verpackung.<br />

und Umschlag-, aber auch Prüfvorgänge<br />

der Packungsschwerpunkt er<strong>mit</strong>telt<br />

werden kann, und das im eigenen<br />

Prüflabor Anwendung findet.<br />

Dr. Monika Kaßmann ■<br />

BDVI/DVI-Termine<br />

Anmeldungen an die jeweils<br />

angegebene Adresse oder<br />

an Fax 030 – 46 307 400;<br />

info@verpackung.org<br />

Gäste und Nicht<strong>mit</strong>glieder sind<br />

herzlich willkommen.<br />

Regionalgruppe Südost:<br />

Rothwerke, Bischofswerda<br />

Thema:<br />

Herstellung von Polyethylen<br />

Treffpunkt bei Anmeldung –<br />

Mitglieder der RG Südost werden<br />

direkt von Frau Dr. Kaßmann<br />

eingeladen (Fax 03501-523500))<br />

Termin: 03.05.2000<br />

Seminar Stickpacks – wirtschaftliche<br />

und effiziente Portionsverpackungen,<br />

Frankfurt<br />

Teilnahmegebühr DM 630.–,<br />

DVI/BDVI - Mitglieder DM 420.–<br />

(jeweils zzgl. MwSt. )<br />

Termin: 04.05.2000<br />

Regionalgruppe Mitte:<br />

Procter & Gamble, Mainz<br />

Thema: Produktion und Abfüllung<br />

von Zahncremes/-bürsten<br />

Treffpunkt bei Anmeldung –<br />

Mitglieder der RG Mitte werden<br />

direkt von Herrn Lamboy eingeladen<br />

(Fax 06151-50<strong>26</strong>54;)<br />

Termin: 09.05.2000<br />

Geschäftsstelle DVI und BDVI<br />

Tel. +49-30-46307401<br />

Fax +49-30-46307400


Mai<br />

Juni<br />

Veranstaltungskalender<br />

Macropak 2000 –<br />

Internationale <strong>Verpackungs</strong>messe<br />

Jaarbeurs Exhibition Organizers,<br />

Telefon 0031/30/2955/569,<br />

Telefax 0031/30/2955/559<br />

08. 05. bis 12. 05. 2000, Utrecht, Niederlande<br />

VFL – 14. Internationale Fachmesse für Logistik,<br />

Verpacken, Fördern, Lagern<br />

VFL-Team - Peter Westheiden, Telefon 0211/556281,<br />

Telefax 0211/556231 und Klaus Vogel, Telefon<br />

0043/662/4477-113, Telefax 0043/662/4477<strong>26</strong>8<br />

17. 05. bis 20. 05. 2000, Salzburg, Österreich<br />

Workshop (2-tägig) – Versandverpackungen<br />

aus Holz - Grundlagen der Konstruktion und<br />

Berechnung<br />

Institut für BFSV, Telefon 040/42891-2756,<br />

Telefax 040/721-6378<br />

18. 05. + 19. 05. 2000, Hamburg<br />

DRUPA – Internationale Druck und Papier Messe<br />

Düsseldorfer Messegesellschaft mbH,<br />

Telefon 0211/456002, Telefax 0211/4560740<br />

18. 05. bis 31. 05. 2000, Düsseldorf<br />

Achema 2000 – Internationales Treffen<br />

für Chemische Technik, Umweltschutz und<br />

Biotechnologie<br />

Dechema e.V.,<br />

Telefon 069/7564-<strong>26</strong>1, Telefax 069/7564201<br />

22. 05. bis 27. 05. 2000, Frankfurt am Main<br />

BPC 2000<br />

Goddard Associates, Telefon 0044/181/255/9555,<br />

Telefax 0044/181/255/9556<br />

23. 05. bis 25. 05. 2000, Birmingham, Großbritannien<br />

ProPak China 2000 –<br />

6. Internationale <strong>Verpackungs</strong>messe<br />

Overseas Exhibition Services Ltd.,<br />

Telefon 0044/20/7862/2093,<br />

Telefax 0044/20/7862/2098<br />

24. 05. bis 27. 05. 2000, Shanghai/China<br />

Embax-Print – Internationale Ausstellung<br />

für <strong>Verpackungs</strong>- und Drucktechnik<br />

Brno Trade Fairs and Exhibitions,<br />

Telefon 0042/05/41152951<br />

06. 06. bis 09. 06. 2000,<br />

Brünn/Tschechische Republik<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 43


Etikettieren/Kennzeichnen<br />

Die Beteiligung Willetts an der AnugaFoodTec<br />

vom 11. bis 15. April 2000 trägt der Bedeu-<br />

tung von Lebens<strong>mit</strong>teln für dieses Unterneh-<br />

men Rechnung. Auf über 60 m 2 zeigen die<br />

Kennzeichnungsspezialisten Lösungen aus<br />

der Praxis.<br />

Kompetenz in Food Coding<br />

Willett auf der AnugaFoodTec<br />

44<br />

Die griechischen Spezialitäten der<br />

Firma Apostel aus Garbsen bei<br />

Hannover erfreuen sich ganzjährig<br />

großer Beliebtheit bei deutschen Verbrauchern.<br />

Auch in den Nachbarländern<br />

Dänemark, Holland und Österreich<br />

wollen zahlreiche Konsumenten<br />

auch außerhalb der Urlaubszeit die<br />

typisch griechischen Jogurt- und<br />

Zaziki-Produkte genießen. Die nach<br />

Originalrezepten hergestellten Produkte<br />

werden in Verbraucher- und<br />

auch in Gastronomiepackungen angeboten.<br />

Seit 1997 ist auch Willett<br />

Teil der Erfolgsgeschichte dieser<br />

griechischen Spezialitäten.<br />

Die große Nachfrage nach den Apostel-Produkten<br />

hat zur Folge, dass<br />

der Herstellungsbetrieb dauerhaft<br />

höchste Produktionsleistungen erbringen<br />

muss, bis hin zur Kennzeichnung<br />

der Einzelpackungen, die auf<br />

Fillpack-Anlagen abgefüllt werden.<br />

Innerhalb der Sterilzone dieser Abfüllanlagen<br />

arbeiten Codieranlagen<br />

von Willett. Die 2-schichtig betriebenen<br />

Anlagen müssen hohen Hygienestandards<br />

entsprechen. Die Kennzeichnungseinheit<br />

ist auf einer Verfahreinheit<br />

montiert, welche über<br />

flexible Positioniersteuerung verfügt:<br />

Sie gibt die Bewegungsrichtung des<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Fotos: Willett<br />

Druckkopfes vor (vorwärts/rückwärts)<br />

und ermöglicht über SPS-<br />

Ein- und -Ausgängen den Signalaustausch<br />

zu Maschinen. Die Verfahrachse<br />

selbst besteht aus Materialien,<br />

die lebens<strong>mit</strong>teltauglich sind und da<strong>mit</strong><br />

die Hygienevorschriften erfüllen.<br />

Die gefüllten Becher werden in der<br />

Stillstandsphase beschriftet – der<br />

Schreibkopf bewegt sich <strong>mit</strong> einer<br />

Verfahrgeschwindigkeit von 0,8 m/<br />

Sekunde über die Produkte. Die Abfüllmaschine<br />

arbeitet <strong>mit</strong> 42 Takten<br />

pro Minute – entsprechend kennzeichnet<br />

das Willett-Gerät die Jogurtoder<br />

Zaziki-Becher. Anders ausgedrückt:<br />

Für eine Codierung bedarf<br />

das Gerät nur 0,6 Sekunden. Vier Becher<br />

werden gleichzeitig beschriftet.<br />

In dieser kurzen Zeit werden Informationen<br />

wie Bahnnummer, Verfallsdatum<br />

(Tag/Monat), Uhrzeit in Klarschrift<br />

<strong>mit</strong> einer Standard-MEK-Tinte<br />

aufgebracht.<br />

Know-how in Molkereien<br />

Bei Bremerland Nordheide, ein Unternehmen<br />

der Molkereibranche,<br />

konnte Willett verschiedene Aufgaben<br />

lösen: Sowohl die Codierung von<br />

Versandverpackungen (zum Beispiel<br />

Der EAN 128-Standard als<br />

Komponente moderner Logistik<br />

wird bei Eifelperle <strong>mit</strong><br />

Hilfe eines Paletten-Etikettierers<br />

erstellt und appliziert.<br />

Zaziki ganzjährig zu genießen<br />

– in nur 0,6 Sekunden<br />

beschriftet ein InkJet-<br />

Codierer die Verpackungen.<br />

für Butter) <strong>mit</strong> Angaben über die Firma<br />

und Herstellungsdaten als auch<br />

die Stirnseitenetikettierung von unbefüllten<br />

Trays kommen hier zum Tragen.<br />

Die Etiketten tragen Informationen<br />

wie Barcodes, Produktions- und<br />

Herstellerinformationen. Sie werden<br />

<strong>mit</strong> Hilfe einer Blasvorrichtung exakt<br />

auf den vorbestimmten Platz <strong>mit</strong>tig<br />

auf die Stirnseite der Trays aufgebracht.<br />

Das Thema „Palettenetikettierung<br />

<strong>mit</strong> EAN-gerechter Kennzeichnung“<br />

schließlich ist bei Eifelperle Milch AG<br />

erfolgreich umgesetzt. Zur Erfüllung<br />

der Handelsanforderungen setzt der<br />

Hersteller auf zwei Palettenetikettierer<br />

Typ Willett 250. Auf kleinstem<br />

Raum gelingt es da<strong>mit</strong>, die palettierten<br />

Waren zweiseitig <strong>mit</strong> DIN-A5-<br />

Etiketten zu versehen, die alle Logistik-relevanten<br />

Daten tragen. Die<br />

Kennzeichnungslösung besteht weiterhin<br />

aus einer integrierten omnidirektionalen<br />

Lesestation und einem<br />

Steuerungsrechner in Form eines<br />

Industrie-PC. Der chargenunreine<br />

Betrieb bei Eifelperle macht es notwendig,<br />

jede Palette eindeutig zu<br />

identifizieren und sodann korrekt<br />

zu kennzeichnen.<br />

Halle 13.1, Stand 030 ■


Der Druckkopf wird<br />

über 32 ansteuerbare<br />

Tintenkanäle<br />

versorgt.<br />

Kompakte „Compact“<br />

MARK-O-PRINT<br />

Jetcoder für Karton- und Traybeschriftung<br />

Mark-O-Print hat <strong>mit</strong> dem Jetcoder<br />

eine neue Generation von Großschriften-Inkjets<br />

zur Karton- und Traybeschriftung<br />

entwickelt. Das Merk-<br />

Auf der AnugaFoodTec präsentiert ZVT erstmals einen<br />

neuen ShrinkPacker mir Namen „Compact SP<br />

020 C“. Die kompakte Bauweise dieser <strong>Verpackungs</strong>maschine<br />

hat einen sehr geringen Platzbedarf. Für<br />

eine wirtschaftliche Produktion sorgt neben einer<br />

ökologischen Riemenantriebstechnik der Einsatz eines<br />

dauerbeheizten Schweißbalkens. Die modulare<br />

Bauweise erlaubt jederzeit eine schnelle Nachrüstung<br />

zum PadShrinkPacker. Eine flexible Änderungsmöglichkeit<br />

der Produktzufuhr, die freie Positionierbarkeit<br />

des Schaltschrankes oder auch eine stufenlose<br />

Höhenjustierung des Schweißbalkens dienen der<br />

Bedienerfreundlichkeit. Compact SP 020 C ist für<br />

den Leistungsbereich bis 20 Takte/min konzipiert<br />

und kann für unterschiedlichste Schrumpfpackungen<br />

eingesetzt werden. „Man profitiert nicht nur von<br />

günstigen Anschaffungskosten, sondern auch von einer<br />

<strong>Verpackungs</strong>möglichkeit für Sonderpromotions,<br />

Markteinführungsaktionen oder als Testlinie“, so<br />

Guido Hesse, Corporate Marketing Manager der<br />

Kisters-Gruppe. Halle 12.2, Stand I 38/H 39 ■<br />

Mehr wissen <strong>mit</strong><br />

VR-News im internet<br />

www.verpackungsrundschau.de<br />

Foto: Mark-O-Print<br />

mal dieser Technologie ist neben der<br />

Schriftqualität die Fähigkeit, bis zu<br />

vier Textzeilen gleichzeitig zu erzeugen.<br />

Neben dem Anschaffungspreis<br />

für das Gerät beeindruckt auch<br />

der niedrige Tintenverbrauch <strong>mit</strong> bis<br />

zu 70 Prozent Kostenersparnis.<br />

Das in sich abgeschlossene Beschriftungssystem<br />

besteht aus dem Druckkopf<br />

<strong>mit</strong> 224 Düsen, die über 32<br />

ansteuerbare Tintenkanäle versorgt<br />

werden (im Vergleich dazu verfügen<br />

übliche Großschriften-Inkjets nur<br />

über max. 16 Düsen), einer Lichtschranke,<br />

dem Tintenvorratstank<br />

und der integrierten Folientastatur<br />

<strong>mit</strong> übersichtlichem LC-Display. Nach<br />

Angaben der Firma ist Jetcoder für<br />

das Beschriften saugfähiger Oberflächen<br />

vorgesehen und kann Texte<br />

bis zu 47 mm Höhe erzeugen. ■<br />

MARKEM<br />

Kennzeichnungslösung<br />

Mit 96 Düsen, einer Schrifthöhe von<br />

bis zu 25,4 mm und xyz-Zeichen pro<br />

Zeile hat Markem die 9096S als<br />

Ergänzung zur 962 und 9064S– der<br />

Markem-Touch-Dry-Jet-Familie–<br />

entwickelt. Mindesthalbarkeitsdaten,<br />

Echtzeit, Lotcodes, Barcodes etc.<br />

drucken die Systeme nach Angaben<br />

des Unternehmens gestochen<br />

scharf. Durch ihren berührungslosen<br />

Direktdruck <strong>mit</strong> löse<strong>mit</strong>telfreier,<br />

thermoplastischer Farbe eignen sie<br />

sich für alle sensiblen Kennzeichnungsbereiche,<br />

wie Hygiene-, Lebens<strong>mit</strong>tel-<br />

und Pharmaindustrie.<br />

Die Touch-Dry-Jet-Systeme können<br />

sowohl in Fördertechnik- als auch in<br />

<strong>Verpackungs</strong>maschinen aller Art eingebaut<br />

werden. Sie eignen sich zur<br />

Produktkennzeichnung als auch zur<br />

Codierung von Umverpackungen. ■<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 45


46<br />

Etikettieren/Kennzeichnen<br />

Stretch-Etiketten für Milchflaschen<br />

Gerüstet für den Weg ins 21. Jahrhundert<br />

MD Foods hat Stretch-Etiketten von ITW Auto-Sleeve<br />

gewählt, um <strong>mit</strong> seinem neuen Produkt namens<br />

Cravendale PurFiltre-Frischmilch auf den Markt zu<br />

kommen.<br />

Die Etiketten werden auf 2-Liter-PE-Behälter appliziert<br />

und sollen „PurFiltre“ für das 21. Jahrhundert verkörpern,<br />

welche im Gegensatz zu den herkömmlichen<br />

Molkereiprodukten stehen. Neil Clark, Direktor von ITW<br />

in Europa: „Stretch-Etiketten werden weltweit von Getränkefirmen,<br />

die gewöhnliche Marketinganforderungen<br />

haben, verwendet. MD Foods arbeitet äußerst professionell<br />

und ist sehr auf seine Marketingideen konzentriert.<br />

Aus diesem Grunde sehen wir Stretch-Etiketten als richtige<br />

Lösung für den Betrieb.“ Nach Angaben des Unternehmens<br />

verzeichnet man bereits einen Verkaufsanstieg<br />

dieses Frischmilchproduktes durch das neue<br />

Etikett. Die neue Milch unterscheidet sich auch von der<br />

Standardmilch, indem diese vor der Pasteurisierung<br />

fein gefiltert wird, um den größten Teil der Bakterien zu<br />

entfernen. Durch die Filtrierung erreicht man einen viel<br />

höheren Reinheitsgrad als bei der üblichen Standardmilch<br />

und so<strong>mit</strong> könne man diese Milch bis zu 20 Tage im<br />

Kühlschrank aufbewahren. Laut Konsumenten-Feedback<br />

hat die PurFiltre-Milch einen cremigen und besseren<br />

Geschmack.<br />

Neben Möglichkeiten in Design und Grafik sind Polyethylen-Stretch-Etiketten<br />

wasserfest und umweltverträglich,<br />

außerdem werden sie ohne Hitze oder Klebstoff auf<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Durch einen neuartigen Marketingschritt in einem konventionellen<br />

Markt <strong>mit</strong> Stretch-Etiketten versucht ein Abfüller einen<br />

neuen Aufschwung in die Frischmilchmärkte zu bringen.<br />

Bauchbinde ohne<br />

Klebstoff für Pur<br />

Filtre. Foto: ITW<br />

die Behälter appliziert. Die Etiketten können einfach wieder<br />

verwendet werden, da sie <strong>mit</strong> mechanischen Prozessen<br />

von den Behältern getrennt werden können.<br />

Weltweiter Einsatz<br />

ITW Auto Sleeve Bracknell, GB, und Völkermarkt, Österreich,<br />

fertigt und verkauft Stretch-Etiketten in ganz Europa.<br />

ITW gehört der Illinois-Tool-Works-Gruppe an. Die<br />

gesamte Etikettenproduktion sowie die Qualitätsabwicklung<br />

erfolgt in Völkermarkt. Auto-Sleeve-Stretch-Etiketten<br />

waren nach eigenen Angaben die Ersten auf diesem<br />

Sektor, in den 70-iger Jahren entstand diese neue Form<br />

von Flaschenetikettierung.<br />

Diese Etiketten werden in der ganzen Welt eingesetzt,<br />

hauptsächlich für die Getränkeindustrie z.B. „Soft drinks“,<br />

Mineralwasser und Milchprodukte) aber auch für Haushaltsprodukte<br />

und Chemicalien.<br />

Die Etiketten können auf einem undurchsichtigen oder<br />

transparenten Material gedruckt werden. Das Druckverfahren<br />

erlaubt bis zu zehn Farben und das gesamte Etikett<br />

kann vollflächig <strong>mit</strong> Farbe abgedeckt werden. Die Innenseite<br />

des Etiketts kann ebenfalls für den Druck verwendet<br />

werden. Besondere Spezialtechniken werden <strong>mit</strong> dem so<br />

genannten „Magic Window“ (magisches Fenster zum<br />

Durchsehen) und Metalliceffekten erzielt. ITW Auto-<br />

Sleeve extrudiert selbst den widerstandsfähigen und<br />

klaren Polyethylenfilm. ■


WELCH ALLYN<br />

Barcodeleser Imageteam 3800<br />

Welch Allyn Data Collection, Inc.<br />

hat das Produktangebot der Reihe<br />

Imageteam 3800 erweitert. Die Geräte<br />

der Produktreihe IT 3800 wurden<br />

durch zwei Modelle, speziell für die<br />

elektronische Industrie, erweitert,<br />

und zwar die Modelle IT 3800 VHD<br />

und IT 3800 ESD. Die Geräte sind<br />

Herstellerangaben zufolge maßgeschneidert<br />

für das Lesen von kleinsten<br />

Barcodes.<br />

Das Modell Imageteam 3800 VHD ist<br />

ein Handscanner für Anwendungen<br />

in der Fertigung von elektronischen<br />

Komponenten sowie in der Medizinund<br />

Analysetechnik. Optimale Leseergebnisse<br />

sowohl bei einer Auflösung<br />

von 3 mil (0,075 mm Strichbreite)<br />

und größeren Barcodes. Die neue<br />

CCD-Zeile, die die Ausleuchtung entscheidend<br />

verbessert sowie eine<br />

besser sichtbare Scanlinie werden<br />

unterstützt durch eine fünfjährige<br />

Garantie.<br />

Das Modell IT 3800 ESD ist ein Scanner<br />

insbesondere für Anwendungen<br />

in der Fertigung von empfindlichen<br />

elektronischen Komponenten unter<br />

den strengen Bedingungen von Reinräumen.<br />

Hergestellt aus leitfähigem<br />

Material, das die Ansammlung und<br />

Weitergabe von gefährlicher statischer<br />

Energie an den Scanner verhindert.<br />

Das Gerät ist hergestellt nach<br />

den Anforderungen von Class-100-<br />

Reinräumen und wird aufgrund dieser<br />

Anforderungen dreifach verpackt<br />

an den Endverbraucher gesandt. ■<br />

Foto: WelchAllyn<br />

Handscanner für<br />

Anwendungen u.a.<br />

für die Fertigung<br />

von elektronischen<br />

Komponenten.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 47


48<br />

Lebens<strong>mit</strong>tel<br />

In durchlässiger Hülle<br />

Weichkäse will offen nach allen Seiten sein<br />

Berühmte Camemberts und andere Schimmelkäse mögen<br />

ja weich für den Gaumen sein, aber an die Verpackung<br />

stellen sie harte Anforderungen. Die meisten Käsesorten<br />

sind in der <strong>Verpackungs</strong>phase mehr oder weniger<br />

stabil und genussfertig, bei französischen Weichkäsen<br />

wird der Reifungsvorgang hingegen im Regal fortgesetzt.<br />

Die Verpackung muss daher die notwendige Umgebung<br />

für den Käse schaffen. Es wird daher ein Packstoff<br />

benötigt, der den Käse atmen lässt und den Austausch<br />

von Feuchtigkeit und Gasen zwischen Produkt und Umgebung<br />

steuert.<br />

Während des Reifungsprozesses müssen diese Weichkäse<br />

genügend Sauerstoff absorbieren, da<strong>mit</strong> sich ein<br />

Schimmelrasen entwickeln kann. Bei zu viel Sauerstoff<br />

wird jedoch das Wachstum schädlicher Bakterien begünstigt.<br />

Umgekehrt müssen das vom Käse erzeugte CO2 und<br />

NH3 aus der Packung entweichen können. Die Feuchtigkeitskonzentration<br />

in der Packung ist äußerst wichtig. Die<br />

Verpackung muss so undurchlässig sein, dass die Feuchtigkeitsniveaus<br />

aufrechterhalten werden können, bei<br />

denen der Schimmel sich entwickeln kann. Dieser Prozess<br />

beginnt bei einer relativen Mindestfeuchte von etwa<br />

73 Prozent, perfekte Feuchtigkeitsbedingungen liegen<br />

bei 85 - 90 Prozent.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Französischer Weichkäse stellt eine der größten Herausforderungen<br />

an die Verpackung überhaupt. Und doch wird er im<br />

Allgemeinen <strong>mit</strong> einer der ältesten Kombinationen verpackt,<br />

die es gibt – <strong>mit</strong> Zellophan und Wachspapier.<br />

Die Fähigkeit, <strong>mit</strong> dieser schwierigen Herausforderung<br />

fertig zu werden, ist der Grund, warum nach Angaben von<br />

UCB Films der Absatz von Cellophane für Camemberts<br />

und sonstige Weichkäse weiter steigt, trotz zunehmender<br />

Konkurrenz durch Kunststoffe.<br />

Das traditionelle <strong>Verpackungs</strong>material aus Cellophane<br />

und Wachslaminat in einer Holzschachtel mag altmodisch<br />

aussehen, es spielt aber in der Tat eine „aktive“ Rolle im<br />

Lebenszyklus des Produkts.<br />

Die Folie ist von sich aus durchlässig und lässt Feuchtigkeit<br />

aus der Packung entweichen und erlaubt den Gastransfer<br />

in beiden Richtungen. Gleichzeitig stellt sie<br />

eine Barriere für mikrobakterielle Kontamination von<br />

außen dar.<br />

Die natürliche Durchlässigkeit des Materials kann reguliert<br />

und auf die Feuchtigkeitsbedürfnisse des Produktes<br />

zugeschnitten werden, indem eine breite Palette an<br />

Speziallackierungen während der Produktion aufgebracht<br />

werden. Cellophane kann, ohne es zu perforieren, hochdurchlässig,<br />

semipermeable oder undurchlässig angeboten<br />

werden.<br />

Das Wachspapier reguliert den Feuchtigkeitstransfer<br />

an der Käseoberfläche, und das Cellophane reguliert<br />

den Feuchtigkeitsverlust in die Atmosphäre.


Cellophane sieht zwar wie Kunststofffolie aus und fühlt<br />

sich auch so an, aber es wird aus Zellstoff hergestellt. Es<br />

ist also eigentlich transparentes Papier.<br />

UCB Films hat eine Reihe dieser Folien <strong>mit</strong> besonderen<br />

Feuchtigkeitscharakteristiken für den Markt entwickelt.<br />

So wurden zum Beispiel die Sorten WSB und WSZB eigens<br />

für den Käsemarkt entwickelt, da sie optimale Durchlässigkeit<br />

<strong>mit</strong> integrierter Opazität und einer glänzenden,<br />

attraktiven Oberfläche kombinieren.<br />

Dazu kommen die mechanischen Eigenschaften: Die<br />

natürliche Fähigkeit von Cellophane, seinen gefalteten Zustand<br />

beizubehalten, ohne in seine ursprüngliche Form<br />

zurückzuspringen, ist ein zusätzliches Plus für traditionelle<br />

Käseeinschlagfolien.<br />

Weichkäsesorten mögen eine äußerst spezielle Anwendung<br />

sein, aber, so UCB, sie sind doch nur ein Beispiel aus<br />

einer Reihe von Produkten, für die die Atmungsfähigkeit<br />

in der Verpackung entweder notwendig oder doch wenigstens<br />

wünschenswert ist. Dazu gehören auch frische Hefeund<br />

Backwaren wie z. B. Crumpets (kleine dicke Pfannkuchen),<br />

Pasteten, Gebäck, Brot und Kuchen.<br />

Die Leistung von Cellophane sei gegenüber der von<br />

perforierten Kunststofffolien aus drei Gründen besser,<br />

erklärt das Unternehmen: Zunächst seien die Barriereeigenschaften<br />

über die gesamte Oberfläche der Folie beständiger,<br />

und zweitens reguliert die hydrophile Natur<br />

dieser Folie den Feuchtigkeitstransfer besser. Wenn eine<br />

Folie perforiert ist, dann wirke sie nicht mehr als Barriere<br />

für bakterielle Kontamination von der Außenseite der<br />

Packung. Außerdem weist man auf die Angewohnheit des<br />

französischen Konsumenten hin, <strong>mit</strong> der Fingerspitze auf<br />

den eingeschlagenen Käse zu drücken, um dessen Reife<br />

zu beurteilen. Das sieht man als einen ausreichenden<br />

Grund dafür an, zu Gewähr leisten, dass die Einschlagfolie<br />

fest und sicher ist, um Mikroben von außen fern zu<br />

halten. Da die Umwelt auch eine Rolle bei der Wahl von<br />

<strong>Verpackungs</strong>materialien spielt, sieht sich UCB in einer<br />

guten Position. Cellophane wird aus Zellstoff hergestellt,<br />

der von verwalteten Plantagen stammt, ist biologisch abbaubar<br />

und kompostierbar. ■<br />

Nur ein Käse der atmen kann wird ein Camembert.<br />

Fotos: UCB Films<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 49


Lebens<strong>mit</strong>tel<br />

Zum innovativsten <strong>mit</strong>telständischen Unternehmen<br />

Deutschlands des Jahres 2000 ist der Wursthüllen-<br />

hersteller Kalle Nalo aus Wiesbaden gekürt worden.<br />

Der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Dr.<br />

Hans-Jürgen Warnecke, hatte den Wettstreit um den<br />

Innovationspreis ins Leben gerufen.<br />

Die nahtlose Verpackung<br />

50<br />

Innovations-Gold für Wursthüllen-Hersteller<br />

Nach seiner Meinung hat die Öffentlichkeit bisher die<br />

innovativen Leistungen gerade <strong>mit</strong>telständischer Unternehmen<br />

zu wenig beachtet. Das soll nun grundlegend<br />

anders werden – der Preis wird in Zukunft jährlich verliehen.<br />

In der Laudatio zum Innovations-Gold wurde ausdrücklich<br />

die „neue Wursthüllengeneration aus Stärke-<br />

Rohstoff“ gewürdigt, die „eine natürliche Alternative zum<br />

Tierdarm darstellt und zusätzlich die Vorteile industrieller<br />

Herstellung und Verarbeitung“ biete.<br />

Nach neudeutschen Gepflogenheiten war die Auswahl der<br />

100 innovativsten Mittelständler als „Best of TOP 100 Germany<br />

2000“ gekürt worden. Auf der Basis eines wissenschaftlichen<br />

Verfahrens, wurden dann die zehn Finalisten<br />

aus diesen Top 100 er<strong>mit</strong>telt. Eine Jury entschied dann die<br />

Vergabe des Preises in Gold an Kalle Nalo. Dabei wurde<br />

nicht so sehr eine einzige Innovation gewürdigt. Wesentliches<br />

Kriterium der Jury für die Vergabe von Gold war die<br />

ganzheitliche Unternehmensbewertung <strong>mit</strong> entsprechender<br />

Projekt- und Teamarbeit, Kundenorientierung und<br />

innovationsförderlicher Unternehmenskultur. In der<br />

Presse<strong>mit</strong>teilung über den Gold-Preisträger Kalle Nalo<br />

hieß es zudem ausdrücklich, dass die „Entwicklung eines<br />

integrierten Umwelt- und Recyclingkonzepts für den<br />

Fertigungsprozess“ als „richtungweisend für die Branche“<br />

zu gelten habe.<br />

„NaloStar“ und „Nalitta“ sind zwei Neuprodukte, die vom<br />

Hersteller als „Technologie-Sprung“ eingestuft werden.<br />

„Nalitta“ ist „die essbare Kollagenhülle für alle Arten von<br />

Würstchen“ - allerdings räumt Kalle-Nalo-Pressesprecher<br />

Günter Ahrens ein, dass sie „noch nicht sehr schmackhaft“<br />

sei und der konsequenten Weiterentwicklung bedürfe.<br />

„NaloStar“ wird als „der starke Darm aus Stärke“ gefeiert<br />

– ein Produkt nicht nur „wirklich revolutionär“, sondern<br />

auch „eine neue Rohstoffklasse“. „NaloStar“ sei „in<br />

enger Zusammenarbeit <strong>mit</strong> der Natur“ entwickelt worden<br />

und besteht aus Stärke, wie sie in Kartoffeln und Mais enthalten<br />

ist.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Alternative zum Tierdarm<br />

„NaloStar“ sei nach Ansicht der Kalle-Nalo-Leute „eine<br />

echte Alternative zum Tierdarm“, wobei sie „diesen haushoch<br />

schlägt in punkto Hygiene“. Der fleischverarbeitenden<br />

Wirtschaft eröffne die neue Wursthülle ganz neue<br />

Produktionshorizonte. Die Hülle lasse sich „mühelos vom<br />

Brät abziehen, ohne dass der leckere Inhalt haften bleibt“,<br />

lobt Kalle seinen neuen Star. So heißt es denn auch in den<br />

Mitteilungen über den Goldgewinner von „Top 100“ ausdrücklich:<br />

„Kundenspezifische Entwicklungen und Produktmodifikationen<br />

repräsentieren die Spannweite der Innovationen<br />

ebenso wie neue Produktplattformen im bestehenden<br />

Geschäft“. Und: „Für die Produktion der Viskosehüllen<br />

werden nachwachsende Rohstoffe wie Zellstoff,<br />

Baumwolle oder Hanffasern eingesetzt“.<br />

Immerhin ist Kalle Nalo ist kein Neuling auf dem Markt.<br />

Der Ursprung des Unternehmens geht auf die Gründung<br />

durch Dr. Wilhelm Kalle im Jahr 1863 zurück. Rund 70 Jahre<br />

war die Firma Teil der Hoechst AG, bis im Zuge der Umstrukturierung<br />

1997 die Mehrheit des Stammkapitals von<br />

institutionellen Anlegerfonds unter Führung der britischen<br />

CVC, Citicorp Venture Capital Corp., übernommen wurde.<br />

Eine Minderheitsbeteiligung liegt seither beim Management<br />

von Kalle Nalo. Die Wursthüllenproduktion begann<br />

bereits im Jahre 1929. Und der Firmenname Nalo ist zugleich<br />

Produktbeschreibung, nämlich nahtlos. „Seit Beginn<br />

der Wursthüllenproduktion hat Kalle Nalo viele Milliarden<br />

Meter Wursthüllen verkauft. Man könnte da<strong>mit</strong><br />

unseren Planeten <strong>mit</strong> einem sportfeldbreiten Band umwickeln“,<br />

preist das Unternehmens sich selbst.<br />

Im vergangenen Jahr waren im Stammwerk Wiesbaden sowie<br />

in den Vertretungen weltweit rund 880 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Der Umsatz lag bei <strong>26</strong>7 Mio. DM, gegenüber<br />

<strong>26</strong>0 Mio. im Jahr davor. Die Investitionen beliefen sich auf<br />

20 Mio. DM im zurückliegenden Jahr, 5 Mio. DM mehr als<br />

in den Jahren 1997 und 1998. ubi ■<br />

Foto: Kalle Nalo<br />

Cellulose-<br />

Wursthüllen<br />

aus dem<br />

Hause Nalo.


Packstoffe/Pack<strong>mit</strong>tel<br />

Qualitätssicherung für <strong>Verpackungs</strong>systeme<br />

Dünnschliffe zeigen das kleinste Detail<br />

54<br />

Anhand von Getränkeverpackungen<br />

aus einem Kartonverbundwerkstoff<br />

soll ein am Institut für<br />

Werkstoffkunde der RWTH Aachen<br />

(IWK) entwickeltes Verfahren vorgestellt<br />

werden, das eine solche Qualitätsbeurteilung<br />

ermöglicht.<br />

Um Fertigungseinflüsse auf die Kartonverbundstruktur<br />

und fehlerhafte<br />

Bereiche, wie z. B. unzulässige Delaminationen,<br />

Einschlüsse und Verschmutzungen<br />

zu untersuchen, muss<br />

eine mikroskopische Betrachtung<br />

des Werkstoffes ermöglicht werden.<br />

Die Tiefenschärfe der Auflichtmikroskopie<br />

reicht jedoch nicht aus, um<br />

den Faseraufbau der Kartonlagen<br />

aufzulösen. Demnach müssen die<br />

Proben für eine Betrachtung im<br />

Durchlicht präpariert werden. Zur<br />

Herstellung durchstrahlbarer Präparate<br />

können Proben <strong>mit</strong>tels eines<br />

Mikrotoms dünngeschnitten werden.<br />

Die Mikrotomie stößt aber bei der<br />

Bearbeitung von harten, spröden<br />

oder <strong>mit</strong> Füllstoffen versetzten Werkstoffen<br />

an ihre Grenzen. Außerdem<br />

ist die Dünnschnitttechnik problematisch,<br />

wenn die Anordnung von Rissen<br />

oder Fehlstellen in einem Werkstück<br />

untersucht werden soll. Der<br />

Dünnschnitt verzieht sich stark oder<br />

reißt auf, sodass eine Auswertung<br />

nicht mehr möglich ist. Die Dünnschliffpräparation<br />

bietet hier klare<br />

Vorteile gegenüber der Mikrotomie.<br />

Verfahrensbeschreibung<br />

Bei der Dünnschlifftechnik wird die<br />

zu untersuchende Probe zuerst unter<br />

Vakuum in einem niedrig viskosen<br />

Epoxidharz eingebettet. Poröse Materialien,<br />

wie z.B. Papier und Karton,<br />

werden durch das Vakuum vollständig<br />

infiltriert. Nach dem Aushärten<br />

wird <strong>mit</strong> einer Trennmaschine ein<br />

etwa 3 mm dickes Stück vom Prüfling<br />

abgetrennt. Die Probe wird anschließend<br />

einseitig von Hand oder<br />

maschinell geschliffen. Demnach<br />

wird sie <strong>mit</strong> Epoxidharz oder <strong>mit</strong>tels<br />

eines geeigneten Klebstoffs auf einen<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Objektträger aufgeklebt. Dann wird<br />

die Probe je nach benötigter Dünnschliffqualität<br />

von der anderen Seite<br />

bis auf die gewünschte Dicke von<br />

10 bis 50 µm dünngeschliffen. Eine<br />

sorgfältige Eindeckung des Schliffes<br />

löst optisch eventuell aufgetretene<br />

Schleifriefen auf. Dazu wird ein Trop-<br />

Bild 1: Knickstelle eines Getränkekartons, Dünnschliff, 50 µm.<br />

Bild 2: Abdichtung der Kartonschnittkante zum Füllgut, Schweißnaht, Prinzip I,<br />

Dünnschliff, 50 µm.<br />

Bild 3: Abdichtung der Kartonschnittkante zum Füllgut, Schweißnaht, Prinzip II,<br />

Dünnschliff, 50 µm.


Fotos: Heidelberg<br />

fen Immersionsöl und ein Deckglas<br />

auf das Präparat gegeben.<br />

Anwendungsbeispiele Kartonverbundverpackungen<br />

Die Herstellung eines Getränkekartons<br />

erfordert die Realisierung definierter<br />

Knickstellen durch Rillungen.<br />

Bild 4: Bindefehler in der Schweißnaht, Prinzip I, Dünnschliff, 50 µm.<br />

Bild 5: Schweißnahtende, Packungsaußenseite, Dünnschliff, 50 µm.<br />

Bild 6: Farbpigmente des <strong>Verpackungs</strong>aufdruckes auf der PE Schicht,<br />

Dünnschliff, 50 µm.<br />

Dazu wird der Werkstoff zwischen einem<br />

Rillmesser und einer Rillmatrize<br />

eingedrückt, was eine Delamination<br />

einzelner Kartonlagen zur Folge hat.<br />

Durch diesen Rillprozess wird der<br />

geometrische Ort des Knickes definiert,<br />

indem der Biegewiderstand an<br />

der Biegestelle vermindert wird. Das<br />

Ergebnis einer Rillung wird durch die<br />

Rilltiefe, Rillbreite und die Dicke des<br />

Verbundes bestimmt. Bild 1 stellt<br />

eine solche Knickstelle eines Getränkekartons<br />

dar. Es bildet sich ein spitzer<br />

Wulst aus, der in die Füllgutseite<br />

der Packung hineinreicht. Deutlich<br />

sind die einzelnen Schichten des<br />

Verbundmaterials, PE (2, 3, 5), Al-<br />

Folie (1), Karton (4) und die delaminierten<br />

Lagen des Kartons zu erkennen.<br />

Optisch ist keine Überbeanspruchung<br />

der PE- und Al-Schicht und<br />

da<strong>mit</strong> auch keine Beeinträchtigung<br />

der Schichtfunktionen festzustellen.<br />

Auf Grund des flächigen Ausgangsmaterials<br />

weisen die Behälter eine<br />

überlappende Siegelnaht über der<br />

<strong>Verpackungs</strong>höhe auf. An dieser<br />

Stelle liegt eine der Verbundschnittkanten<br />

zur Füllgutseite. Ein Erweichen<br />

des Kartons durch eindringende<br />

Flüssigkeit oder einen Verderb der<br />

Ware durch im Karton befindliche<br />

Mikroorganismen wird durch eine<br />

Schnittkantenversiegelung vermieden.<br />

Bedingt durch verschiedene<br />

Fertigungsprozesse gibt es mehrere<br />

Ausführungen dieser Versiegelung.<br />

Eine Möglichkeit ist das einseitige<br />

Wegschneiden der halben Verbunddicke<br />

über eine bestimmte Länge und<br />

das Umbiegen des Endes um 180°.<br />

Anschließend wird überlappend verschweißt.<br />

Bild 2 zeigt den vorderen<br />

Bereich einer solchen Schweißnaht.<br />

Im oberen Teil sind kleinere Poren in<br />

der verpackungsinneren PE-Schicht<br />

zu erkennen. Die Schweißnaht ist<br />

in diesem Bereich fehlerfrei ausgeführt.<br />

Eine weitere Ausführung der Schnittkantenabdichtung<br />

ist die Versiegelung<br />

der offenen Kartonkante <strong>mit</strong><br />

einem dreischichtigen Streifen, wobei<br />

ein kleiner dreieckiger Hohlraum<br />

entsteht (Bild 3). In der Mitte hat sich<br />

die PE- und Al-Schicht vom Karton<br />

abgelöst. Es ist jedoch keine Beschädigung<br />

der Schichten festzustellen.<br />

Die Faserorientierung des<br />

Kartons liegt senkrecht zur Bildebene,<br />

erkennbar an den kurzen Fasern<br />

und an den kollabierten Faserquerschnitten.<br />

Bild 4 zeigt die Fortsetzung der<br />

Schweißnaht aus Bild 2. Über weite<br />

Bereiche der Siegelfläche erstreckt<br />

sich ein Bindefehler. Die Faserorien-<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 55


56<br />

Packstoffe/Pack<strong>mit</strong>tel<br />

tierung des Kartons liegt hier, im Gegensatz zu Bild 3, parallel<br />

zur Bildebene, was an den langgestreckten Fasern zu<br />

erkennen ist.<br />

Bild 5 dokumentiert das Ende der Schweißnaht auf<br />

der Außenseite der Verpackung. Deutlich lässt sich der<br />

mehrlagige Aufbau des Kartons beobachten. Die beiden<br />

dichten Lagen an den Außenseiten des Kartons bestehen<br />

aus Sulfatzellstoff und die breite Mittellage aus einem<br />

Sulfatzell- und Holzstoffgemisch. Bei dem dunklen Streifen<br />

an der unteren Kartonseite handelt es sich um den<br />

Pigment-Deckstrich, der die unebene Oberfläche des<br />

Kartons glättet und so<strong>mit</strong> eine bessere Bedruckbarkeit<br />

ermöglicht.<br />

Bild 6 zeigt eine Ausschnittsvergrößerung aus Bild 5. Bei<br />

dieser Vergrößerung kann man den Vor- und Deckstrich<br />

des Kartons unterscheiden und die Farbpigmente des<br />

<strong>Verpackungs</strong>aufdruckes auf der PE-Schicht erkennen.<br />

Zusammenfassung<br />

Am Beispiel einer Getränkeverpackung aus Kartonverbundwerkstoff<br />

wurden die Möglichkeiten einer am IWK<br />

entwickelten Präparationsmethode zur Strukturanalyse<br />

an <strong>Verpackungs</strong>systemen vorgestellt. Durch eine geeignete<br />

Einbettung und Herstellung durchstrahlbarer Präparate<br />

können die Proben sowohl <strong>mit</strong> einem Durchlichtmikroskop<br />

als auch <strong>mit</strong> einem Rasterelektronenmikroskop<br />

untersucht werden. Eine Beurteilung fertigungsspezifischer<br />

Einflüsse auf die Kartonverbundstruktur und von<br />

Fehlern, wie z.B. unzulässige Delaminationen, Einschlüsse,<br />

Bindefehler, Verschmutzungen etc., ist möglich. Ebenso<br />

ist eine Schichtdickenmessung nach DIN 50950 durchführbar.<br />

Diese Methode wurde am IWK ebenfalls auf Wellpappe, diverse<br />

Papiere und weitere markante Stellen von<br />

Getränkeverpackungen (z. B. Verschlusssysteme) angewandt.<br />

Des Weiteren können die Auswirkungen mechanischer<br />

Belastungen auf <strong>Verpackungs</strong>systeme untersucht<br />

und ggf. Schadensmechanismen daraus abgeleitet werden.<br />

Die Dünnschlifftechnik kann so<strong>mit</strong> den Herstellern<br />

bei der Entwicklung und Qualitätssicherung von <strong>Verpackungs</strong>systemen<br />

ein hilfreiches Instrument sein.<br />

M. Benger, I. Sauermann, O. Akin, P. Beiss* ■<br />

*Univ. Prof. Dr.-Ing. P. Beiss ist Leiter und Dr.-Ing. O. Akin ist Oberingenieur<br />

des Institutes für Werkstoffkunde der RWTH Aachen.<br />

Dipl.-Ing. M. Benger und cand.-ing. I. Sauermann sind Mitarbeiter<br />

der Fachgruppe Papier und <strong>Verpackungs</strong>technik des IWK.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Labor-Dickenmessgerät:<br />

Genauigkeit und Bedienkomfort<br />

Mit den technisch vollständig überarbeiteten Labor-<br />

Dickenmessgeräten der Octagon Process Technology<br />

GmbH, Würzburg, ist es nach Angaben des Unternehmens<br />

noch einfacher als bisher, das Dickenprofil<br />

von extrudierten Schlauch- und Flachfolien zu mes-<br />

2 Systeme im Einsatz: Ein Taster (li.) misst den Absolutwert der<br />

Foliendicke, der kapazitive Sensor (re.) arbeitet berührungslos.<br />

sen. Das neu entwickelte Gerät GPA-C besitzt eine<br />

Auflösung von 0,1 µm und ist <strong>mit</strong> zwei Messsystemen<br />

ausgestattet: Ein mechanischer Taster aus Messplatte<br />

und Aufsetzkalotte misst den Absolutwert der Foliendicke.<br />

Mit diesem Taster lässt sich das Dickenprofil<br />

gemäß DIN 53370 bzw. ISO 4593 auch an einer<br />

vorwählbaren Zahl von Einzelpunkten bestimmen.<br />

Dazu kommt ein kapazitiver Sensor der die Foliendicke<br />

in einer kontinuierlichen Relativmessung er<strong>mit</strong>telt.<br />

Er arbeitet berührungslos und daher verschleißfrei.<br />

Den Kalibrierfaktor für die Foliendicke berechnet das<br />

Gerät zu Beginn einer Messung automatisch. Dazu<br />

misst der Taster den Dickenverlauf an einem etwa<br />

30 mm langen Folienabschnitt. Das Gerät GPA-C verwendet<br />

diese Absolutwerte als Referenz für die<br />

anschließende kapazitive Messung.<br />

Auch das Dickenmessgerät GPA-R erreicht <strong>mit</strong> seinen<br />

Präzisionsmessrollen dank der verbesserten Messgenauigkeit<br />

nun eine Auflösung von 0,1 µm.<br />

Für die Messung wird aus der Folie quer zur Extrusionsrichtung<br />

ein 50 bis 100 mm breiter Streifen entnommen<br />

und in das Gerät eingelegt. Ein Tastendruck<br />

leitet den automatisch ablaufenden Messvorgang<br />

ein. Roller am Messgerät transportieren den Folienstreifen<br />

<strong>mit</strong> konstanter Geschwindigkeit durch den<br />

Messkopf. Ein als Zubehör erhältliches Gestell zur<br />

Folienführung <strong>mit</strong> mehreren Umlenkrollen hält den<br />

Folienstreifen faltenfrei. Eine Tänzerrolle erzeugt in<br />

den unterschiedlich langen Streifen eine konstante<br />

Spannung. ■<br />

Foto: Octagon


Performa Barr für<br />

Frühstückscerealien.<br />

Wolf, Bär und Spagetti<br />

Die Meldung aus der Stora<br />

Enso-Hauptversammlung vom<br />

21. März 2000 steht am Ende einer<br />

Langzeit-Beobachtung, die sich die<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> schon in<br />

der Anbahnungsphase dieser bedeutenden<br />

Fusion vorgenommen hatte.<br />

Jetzt sagte CEO Jukka Härmälä:<br />

Stora Enso war als gemeinsame Einheit<br />

erfolgreich, man hätte mehr erreicht<br />

als erwartet, mehr als doppelt<br />

so viele Synergien wie geplant seien<br />

eingetreten.<br />

Unter dem Strich erzielte der fusionierte<br />

Papier-, <strong>Verpackungs</strong>karton-,<br />

Wellpappenkonzern Umsätze<br />

von ca. 10,64 Mrd. Euro. Darunter<br />

2,34 Mrd. Euro/3,2 Mio. t <strong>Verpackungs</strong>karton,<br />

335 Mio. m2 Wellpappe<br />

und ein Anteil von rund 90 000 t<br />

hochwertigen <strong>Verpackungs</strong>- und Etikettenpapieren,<br />

die hier noch zuaddiert<br />

werden müssen.<br />

Im Osten Finnlands, in Karelien an<br />

der russischen Grenze, besuchten<br />

wir noch vor der Fusion das Enso-<br />

Werk Imatra. Ein gewaltiges Areal<br />

einer integrierten Produktion, die<br />

größte in Europa, von den Holzschnitzeln<br />

bis hin zur Zellstoff- und<br />

CTMP-Kartonproduktion bzw. Papierherstellung.<br />

Und Dank der gepflegten<br />

Umweltpolitik aller skandinavischen<br />

Forstunternehmen schaut hier<br />

auch einmal der Wolf oder der Bär<br />

vorbei. Imatra ist die Adresse im<br />

Konzern für Barriere-Beschichtungen,<br />

u.a. der weltgrößte Produzent<br />

von Getränkekarton. In den letzten<br />

Jahren <strong>mit</strong> großen Investitionen<br />

aufgerüstet, stehen hier gewaltige<br />

Veredelungskapazitäten (Beschichtungskap.:<br />

350000 t) zur Verfügung.<br />

Darunter Performa Barr, eine hochwertige<br />

Sperrbeschichtung für flüssige<br />

oder trockene Lebens<strong>mit</strong>tel, die<br />

Aluminium ersetzt.<br />

Eine Barriere gegen Wasserdampf,<br />

Aroma und Fett für längere Haltbarkeiten,<br />

bessere Hygiene und<br />

auch für den UV-Schutz. Trotzdem<br />

sind die mehrschichtigen Qualitäten<br />

<strong>mit</strong> Hilfe des Basiskartons<br />

10 bis 20 Prozent leichter als herkömmlicher<br />

Faltschachtelkarton und<br />

voll recycelbar. ➜<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 57


Enso Lid in mehreren<br />

Varianten für<br />

eine Reihe von<br />

verschiedenen Anwendungen.<br />

NORMEN<br />

58<br />

Packstoffe/Pack<strong>mit</strong>tel<br />

Viele Becher, ein Deckel<br />

Enso Lid wird ebenfalls in Finnland<br />

hergestellt, ein flexibles Deckelmaterial<br />

<strong>mit</strong> einem Papieranteil von 65<br />

Prozent. Der Abfüller bekommt ein<br />

heißsiegelbares, leicht peelbares<br />

Verschlussmedium <strong>mit</strong> Wasserdampfsperre,<br />

das auf beschichtetem<br />

Karton und allen gängigen Kunststoffbechertypen<br />

eingesetzt werden<br />

kann. Vom Fertigmenü über Milchprodukte<br />

bis hin zu Getränken. Ein<br />

„Asien“-Nudelbecher hat so Haltbarkeiten<br />

von sechs Monaten, das<br />

Material ist in allen Druckverfahren<br />

zu veredeln und, ganz wichtig, es<br />

passiert mühelos auch die Metalldetektoren<br />

an den Abfülllinien.<br />

Wie man uns bei Stora Enso sagte,<br />

sind dies „Innovation by Nature“,<br />

der Konzern gibt die Freiheit zu forschen<br />

und die Entwickler erzielen alle<br />

sechs Monate ein Patent. Pionierarbeit<br />

von Produkt zu Produkt, „da<strong>mit</strong><br />

andere Packstoffe uns nicht die<br />

Kunden wegnehmen!“<br />

<strong>Verpackungs</strong>normen<br />

online<br />

R<br />

www.verpackungsrundschau.de<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Ein Sprung nach Schweden<br />

Für Coated Kraft Back (CKB) zeigen<br />

uns die Mill-Manager in Skoghall<br />

gleich die fünf Finger einer Hand, um<br />

die Potenziale hinter diesem <strong>Verpackungs</strong>karton<br />

aufzuzeigen: Stiffer,<br />

stronger, lighter, smoother and cleaner.<br />

Besonders druckerfreundlich,<br />

gerade jetzt in Vorbereitung auf die<br />

drupa, steif, ohne schwerer zu sein<br />

und <strong>mit</strong> hoher Reinheit. Vergleichbare<br />

Leistungen bei weniger Materialeinsatz<br />

generell. Ein Konzept<br />

dahinter nennt sich CTMP = che<strong>mit</strong>hermo-mechanical<br />

pulp, einem Faserstoff,<br />

der teils durch ein chemisches,<br />

teils durch ein mechanisches<br />

Herstellungsverfahren erzeugt wird<br />

und vornehmlich aus dem Einzugsgebiet<br />

rund um Skoghall kommt. Da die<br />

CTMP-Anlage in der Kartonfabrik<br />

integriert ist, können die einzelnen<br />

Rohstoffkomponenten für die jeweilige<br />

Kartonsorte angepasst werden.<br />

Dieser voluminöse Faserstoff erinnert<br />

an trockene Spagetti, integrated<br />

long fibre craft ist dann eher die<br />

nasse Spagetti und die dritte Komponente,<br />

die zum Einsatz kommt, sind<br />

Eukalyptus-Fasern. Der CKB-Aufbau<br />

ist dreilagig: In der Decklage nur<br />

voll gebleichter Langfaserkraftzellstoff,<br />

in der Mittellage ungebleichter<br />

CTMP und Kraftzellstoff, in der Unterlage<br />

ungebleichter Kraftzellstoff.<br />

Zwei gewaltige Maschinen von fast<br />

300 m Länge <strong>mit</strong> Kapazitäten von<br />

230 000 bzw. 350 000 Jato produzieren<br />

hier in blitzsauberen Hallen.<br />

Dabei sind die Maschinen so leise,<br />

so gut abgekapselt, dass man nicht<br />

Fotos: Stora Enso<br />

glaubt, an einer der weltgrößten<br />

Kartonproduktion vorbeizugehen.<br />

Seit 1995 wurden aber auch 4 Mrd.<br />

skr investiert, davon 15 Prozent für<br />

die Umwelt, um die Maschinen Stück<br />

für Stück auf ihren heutigen Stand<br />

zu bringen. Zum Beispiel die Streicheinheiten<br />

(double blade/clay coating),<br />

die für eine exzellente Oberfläche<br />

des Kartons sorgen, ohne<br />

zusätzliche Glättwerksarbeiten.<br />

Unter anderem aber auch, um<br />

die CKB-Qualität in einer Range<br />

von 185 g/m 2 bis zu 390 g/m 2 anbieten<br />

zu können. Ein normaler Faltschachtelkarton<br />

liegt in der Regel<br />

zwischen 200 - 400 g/m 2 .<br />

Die Anforderungen des Marktes landen<br />

direkt im Packaging Material<br />

Center, eines von drei Forschungszentren<br />

in der Stora Enso. Hier testet<br />

auch ein junger Deutscher sämtliche<br />

Parameter der produzierten<br />

Packstoffe: Es muss geforscht werden,<br />

da<strong>mit</strong> die Frühstückscerealien<br />

nicht ausbauchen auf der Palette<br />

oder das die Packungen eine ent-<br />

CKB für den Hygienebereich.<br />

sprechende Grifffestigkeit haben.<br />

Der Verbraucher soll sein Multipack<br />

für Getränke an zwei Fingern tragen<br />

können. Daneben bekommt der Verarbeiter<br />

aus diesem Labor alle Daten<br />

über den Karton, wie er sich beim<br />

Transport, Stanzen, Kleben oder<br />

Rillen verhält und viele andere Dinge<br />

mehr.<br />

Das Unternehmen will <strong>mit</strong> allen Beteiligten<br />

in der Lieferkette ein Netzwerk<br />

bilden. In dieser Hinsicht muss<br />

der CEO <strong>mit</strong> seiner Stora Enso jetzt<br />

schon zufrieden sein. ns ■


Auswirkungen der neuen CEN-Normen<br />

Wenn man im Beisein von Vertretern<br />

der <strong>Verpackungs</strong>industrie<br />

den Begriff CEN-<strong>Verpackungs</strong>normen<br />

erwähnt, bekommen die meisten<br />

Anwesenden glasige Augen.<br />

Warum? Obwohl die Normen bereits<br />

seit Jahren ein Diskussionsthema<br />

sind, wissen nur sehr wenige, was sie<br />

beinhalten oder welchen Zweck sie<br />

haben. Für unsere Industrie sind sie<br />

jedoch von Bedeutung.<br />

Inzwischen ist es noch wichtiger als<br />

jemals zuvor, sich <strong>mit</strong> den CEN-Normen<br />

auseinander zu setzen. Im April<br />

dieses Jahres werden die nationalen<br />

Normenorganisationen von 19 europäischen<br />

Ländern über ihre Verabschiedung<br />

abstimmen. Wenn alles<br />

nach Plan läuft, wird Europa bis zur<br />

Jahres<strong>mit</strong>te endlich über Normen<br />

verfügen, die sich <strong>mit</strong> den ökologischen<br />

Aspekten von Verpackungen<br />

befassen. Die Auswirkungen auf die<br />

<strong>Verpackungs</strong>kette werden dramatisch<br />

sein.<br />

Ob man sie begrüßt oder nicht – und<br />

es gibt gute Gründe dafür, sie zu begrüßen<br />

– wird jedes Unternehmen,<br />

das in irgendeiner Form <strong>mit</strong> dem Inverkehrbringen<br />

von Verpackungen<br />

und abgepackten Waren in Europa zu<br />

tun hat, von diesen Normen berührt.<br />

Es ist also unbedingt notwendig, diese<br />

Normen und ihre Auswirkungen<br />

auf das Geschäftsleben zu verstehen.<br />

Grundlegende Anforderungen<br />

für Verpackungen<br />

Die Erstellung dieser Normen wurde<br />

durch die Verabschiedung der EU-<br />

Richtlinie über Verpackungen und<br />

<strong>Verpackungs</strong>abfälle im Jahr 1994<br />

ausgelöst. Obwohl man gemeinhin<br />

annimmt, dass es sich bei dieser<br />

Richtlinie um die Verwertung von Verpackungen<br />

handelt, besteht die ökologische<br />

Zielsetzung in Wahrheit darin,<br />

die Auswirkungen von Verpackungen<br />

auf die Umwelt zu vermeiden<br />

bzw. zu verringern. Die Verwertung<br />

bzw. die stoffliche Verwertung (Recycling)<br />

von <strong>Verpackungs</strong>abfällen stellt<br />

lediglich ein Mittel zu diesem Zweck<br />

dar.<br />

Als die Richtlinie verabschiedet wurde,<br />

hat man eingesehen, dass es ein<br />

unmögliches Unterfangen wäre, alle<br />

Fragen der ökologischen Aspekte von<br />

Verpackungen bis ins Detail zu regeln.<br />

Stattdessen wurde deshalb ein<br />

Anhang hinzugefügt, der die so genannten<br />

grundlegenden Anforderungen<br />

für Verpackungen festlegt.<br />

Die zu Grunde liegenden Grundsätze<br />

besagen, dass:<br />

■ <strong>Verpackungs</strong>gewicht und –volumen<br />

auf das Mindestmaß beschränkt<br />

werden sollten, das zur Erhaltung der<br />

Sicherheit und zur Akzeptanz des abgepackten<br />

Produkts erforderlich ist;<br />

■ die Auswirkungen auf die Umwelt<br />

von schädlichen und anderen gefähr-<br />

lichen Substanzen durch Verpackungen<br />

am Ende ihres Lebenszyklus auf<br />

ein Mindestmaß beschränkt werden<br />

sollten;<br />

■ Verpackungen für eine stoffliche<br />

Verwertung, eine energetische Verwertung<br />

oder eine biologische Verwertung<br />

oder aber für eine Wiederverwendung<br />

geeignet sein sollten,<br />

wenn eine Wiederverwendung beabsichtigt<br />

wird.<br />

Auch wenn die Richtlinie uns sagt,<br />

welche ökologischen Anforderungen<br />

es gibt, informiert sie uns nicht darüber,<br />

wie Verpackungen konstruiert<br />

und spezifiziert werden müssen, um<br />

diesen gesetzlichen Vorschriften zu<br />

entsprechen. Die CEN-Normen sind<br />

erstellt worden, um uns zu zeigen,<br />

wie wir die Richtlinie einhalten können.<br />

Die Normen sind von CEN-Arbeitsgruppen<br />

(bestehend aus Fachleuten<br />

der <strong>Verpackungs</strong>industrie, Regierungsbeamten<br />

und Vertretern von<br />

Nicht-Regierungsorganisationen)<br />

gemäß einem <strong>mit</strong> der Europäischen<br />

Kommission vereinbarten Auftrag<br />

vorbereitet worden. Da es keine nationalen<br />

Normen zu diesem Thema<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 59


60<br />

Packstoffe/Pack<strong>mit</strong>tel<br />

gibt, hatte das CEN keine Orientierung<br />

bzw. keine Leitlinien bis auf den<br />

Inhalt des Mandates und einige informelle<br />

Ratschläge von Experten.<br />

Angesichts der völlig neuen Aufgabe<br />

und der riesigen Auswahl von unterschiedlichen<br />

<strong>Verpackungs</strong>arten<br />

und Verwertungs- und Entsorgungsmöglichkeiten,<br />

die berücksichtigt<br />

werden mussten, entschieden sich<br />

die CEN-Fachleute für einen Bewirtschaftungssystemansatz(Management<br />

- Systemansatz) <strong>mit</strong> dem Ziel,<br />

für eine ständige Verbesserung des<br />

Umweltprofils von Verpackungen zu<br />

sorgen.<br />

Managementansatz<br />

Die Texte, die die Arbeitsgruppen<br />

letztendlich erstellten, bestehen aus<br />

sechs Hauptnormen und einer Anzahl<br />

von flankierenden Normen sowie aus<br />

Berichten über „Schwermetalle und<br />

andere gefährliche Substanzen in<br />

Verpackungen“ und über „Anforderungen<br />

für Stoffe und Materialien, um<br />

eine nachhaltige Behinderung der<br />

stofflichen Verwertung zu vermeiden“.<br />

Über die fünf im Auftrag gegebenen<br />

Normen hinaus (die Vermeidung,<br />

Wiederverwendung, stoffliche<br />

Verwertung, energetische Verwertung<br />

und organische Verwertung zum<br />

Thema haben) haben die CEN-Fachleute<br />

außerdem den Entwurf einer<br />

„Dachnorm“ über Anforderungen für<br />

den Einsatz von europäischen Normen<br />

im Bereich der Verpackungen<br />

und <strong>Verpackungs</strong>abfälle erstellt. Es<br />

handelt sich hierbei um das zentrale<br />

Dokument, das das Verfahren für die<br />

Anwendung der in Auftrag gegebenen<br />

ineinander greifenden Normen<br />

und Berichte erläutert.<br />

Da sie einen praktischen Leitfaden<br />

für die Auslegung und Umsetzung der<br />

Grundlegenden Anforderungen enthalten,<br />

werden die neuen CEN-Normen<br />

über Verpackungen und die Umwelt<br />

sicherstellen, ebenso, dass <strong>Verpackungs</strong>konstrukteure<br />

und –spezifikationsersteller,<br />

die ständig nach<br />

möglichen Umweltverbesserungen<br />

suchen, kräftig zur Entwicklung des<br />

europäischen Binnenmarkts für Verpackungen<br />

und abgepackte Waren<br />

beitragen werden.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Harmonisierte EU-Normen<br />

Da CEN-Normen keine Gesetzeskraft<br />

haben werden, nachdem sie im<br />

April dieses Jahres von nationalen<br />

Normenorganisationen verabschiedet<br />

worden sind, müssen sie noch<br />

eine letzte und wesentliche Hürde<br />

nehmen – ihre Veröffentlichung im<br />

Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften.<br />

Danach haben sie den Status<br />

von harmonisierten EU-Normen.<br />

Von diesem Zeitpunkt an werden alle<br />

Verpackungen, die die Normen einhalten,<br />

so eingestuft, dass sie den<br />

grundlegenden Anforderungen der<br />

<strong>Verpackungs</strong>richtlinie entsprechen<br />

und dass sie innerhalb der gesamten<br />

Europäischen Union frei in den Verkehr<br />

gebracht werden dürfen. Da<br />

63 Prozent des Handels innerhalb<br />

der EU von der <strong>Verpackungs</strong>kette abhängt,<br />

könnten die CEN-Normen auf<br />

die europäische Wirtschaft insgesamt<br />

bedeutende – und positive –<br />

Auswirkungen haben.<br />

Obwohl die meisten Vertreter der<br />

<strong>Verpackungs</strong>industrie <strong>mit</strong> anderen<br />

Dingen beschäftigt waren, als die<br />

Mitternachtsglocken am 31. Dezember<br />

1999 läuteten, begann zu diesem<br />

Zeitpunkt eine neue <strong>Verpackungs</strong>ära<br />

in Europa. Seit 1. Januar 2000 dürfen<br />

Verpackungen nur dann noch in Europa<br />

in den Verkehr gebracht werden,<br />

wenn sie den grundlegenden Anforderungen<br />

der Richtlinie entsprechen.<br />

Verpackungen, die diesen Anforderungen<br />

nicht genügen, sind in<br />

der EU verboten.<br />

Schlüsselbegriffe in diesem gesamten<br />

Verfahren sind Übereinstimmung<br />

und Konfor<strong>mit</strong>ät. Als EU-Mitgliedsstaaten<br />

Mitte der 90er-Jahre da<strong>mit</strong><br />

begannen, die EU-Richtlinie in nationale<br />

Gesetze umzusetzen, konzentrierte<br />

man sich vor allem auf die Einführung<br />

von Systemen, um die Erreichung<br />

der in der Richtlinie festgelegten<br />

Zielvorgaben in den Bereichen<br />

Verwertung bzw. stoffliche Verwertung<br />

sicherzustellen. Den Anforderungen<br />

der Richtlinie bezüglich<br />

ökologischer Qualität schenkte man<br />

wenig Beachtung. Dies muss jetzt<br />

dringend nachgeholt werden.<br />

In zwei Mitgliedsstaaten – UK und<br />

Frankreich – sind bereits Gesetze er-<br />

lassen worden, die die Behörden dazu<br />

berechtigen, Verpackungen zu prüfen<br />

und die Einhaltung der Vorschriften<br />

durchzusetzen. Andere Mitgliedsstaaten<br />

sind zurzeit dabei, als Vorstufe zu<br />

ähnlichen Prüfungen bzw. zur Durchsetzung<br />

der Einhaltung der gesetzlichen<br />

Regel, ihre eigenen Vorschriften<br />

und Verordnungen einzuführen.<br />

Rechtliche Verpflichtungen<br />

Bisher gibt es jedoch keine klare europäische<br />

Antwort auf die Frage, wer<br />

rechtlich verpflichtet werden sollte,<br />

den Behörden die Einhaltung der Normen<br />

nachzuweisen. Ein Vorschlag<br />

der Kommission aus dem Jahr 1998<br />

über ein EU-Verfahren zur Konfor<strong>mit</strong>ät<br />

bei der Einhaltung <strong>mit</strong> den Normen<br />

ist noch nicht verabschiedet<br />

worden. Die britischen und französischen<br />

Gesetze nehmen darüber hinaus<br />

gegensätzliche Standpunkte ein:<br />

nach der UK-Gesetzgebung liegt die<br />

Verantwortung bei Markenbesitzern<br />

oder Importeuren von abgepackten<br />

Waren, während die französische<br />

Verordnung den <strong>Verpackungs</strong>hersteller<br />

in die Pflicht nimmt. Aus Erfahrung<br />

kann man allerdings davon ausgehen,<br />

dass alle wirtschaftlich Beteiligten<br />

in irgendeiner Form dafür verantwortlich<br />

sein werden, einige der<br />

Maßnahmen zum Nachweis der Einhaltung<br />

<strong>mit</strong> den Normen zu ergreifen<br />

– unabhängig von der genauen gesetzlichen<br />

Regelung.<br />

Beurteilungsprotokolle<br />

Um die Sammlung und Erfassung von<br />

Daten zu vereinfachen, die als Nachweis<br />

der Einhaltung der Normen erforderlich<br />

sind, hat die Europen-Arbeitsgruppe<br />

ein zusammenfassendes<br />

Bewertungsformular sowie eine Reihe<br />

von Bewertungsprotokollen für<br />

die einzelnen Anforderungen entwickelt.<br />

Diese Formulare sind im<br />

Leitfaden enthalten; Exemplare können<br />

auch von der Europen-Web-Site<br />

kostenlos heruntergeladen werden.<br />

www.europen.de. Julian Carroll* ■<br />

*Der Autor ist Generaldirektor, EUROPEN<br />

Informationen im Internet zur EU-Direktive<br />

findet man unter: www.europa.eu.int/eurlex/en/lif/dat/1994/en_394L0062.html


Novartis Animal Health, <strong>mit</strong> einem Umsatz von 900<br />

Mio. sfr, vertreibt Pharmazeutika im Bereich Veterinärmedizin.<br />

Im Mittelpunkt der Produktentwicklung<br />

stehen bei Novartis nach eigenen Angaben Effizienz, Benutzerfreundlichkeit<br />

und Sicherheit – drei zentrale Aspekte,<br />

die auch für die Verpackung der Produkte gelten.<br />

Deshalb haben Plysu, ein internationaler Hersteller von<br />

Kunststoffverpackungen, und Novartis gemeinsam die<br />

„Columbus Blackpack Range“ entwickelt, die für die Verpackung<br />

von Endex und Fasinex, zwei Produkte gegen<br />

Würmer und Leber-Egel bei Rindern und Schafen, bestimmt<br />

ist. Die Flaschen (0,8 l, 2,2 l und 5 l) sind auf die<br />

Bedürfnisse der Viehzüchter abgestimmt, die großen<br />

Flaschen werden in der Sonderausführung <strong>mit</strong> einem<br />

Rucksack geliefert. Sie lassen sich so leichter transportieren,<br />

und der Viehzüchter hat beide Hände frei, um das<br />

Produkt zu verabreichen. Verschlossen sind die Flaschen<br />

<strong>mit</strong> einer speziellen Kappe, an die das Dosieraggregat<br />

direkt angeschlossen werden kann.<br />

Zur einfacheren Unterscheidung der beiden Produktpaletten<br />

sind deren Verschlüsse farblich unterschiedlich gestaltet:<br />

rot für Rinder und blau für Schafte eine einfache<br />

Maßnahme für noch mehr Benutzerfreundlichkeit.<br />

Exakt dosieren<br />

Mit der auf den Verschluss aufgesetzten Dosierpistole<br />

kann die richtige Menge des Produkts in den Mund des<br />

Tieres oder auf das Fell appliziert werden. Die jeweils entnommene<br />

Flüssigkeitsmenge wird automatisch durch das<br />

entstehende Vakuum nachgezogen, so dass nach voll-<br />

Fotos: Plysu<br />

Rot für Rinder – blau für Schafe<br />

Partnerschaft bei der <strong>Verpackungs</strong>entwicklung<br />

ständiger Verwendung des Produktes nur noch eine flache<br />

Verpackung übrig bleibt. Der Benutzer erkennt dadurch,<br />

dass die gesamte Produktmenge verbraucht wurde.<br />

Dies ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch umweltfreundlich,<br />

da die Verpackung flachgedrückt wenig<br />

Raum einnimmt, und so entsorgt werden kann.<br />

Diese in sich kollabierbare Flasche war eine völlig neue<br />

Entwicklung, erklärt René Graf, Packaging Development<br />

Manager bei Novartis. Deshalb suchten wir einen Partner,<br />

der <strong>mit</strong> uns gemeinsam bereit war, unbekanntes Terrain zu<br />

erobern. Dies führte uns zu Plysu. Die Zusammenarbeit<br />

zahlt sich durch eine Umsatzsteigerung von 30 Prozent<br />

seit der Markteinführung dieser Flasche aus. „Das Ziel<br />

von Novartis ist es, durch Lancierung innovativer Produkte<br />

in kundenfreundlicher Verpackung den Marktanteil<br />

zu vergrößern,“ fügt René Graf hinzu.<br />

Eingebaute Dosierkammer<br />

Werkzeugbau für eigene Flaschen.<br />

Aus dem Granulat werden Pack<strong>mit</strong>tel.<br />

Ein weiteres Beispiel ist Tipp & Measure, ein <strong>Verpackungs</strong>konzept<br />

<strong>mit</strong> eingebauter Dosierkammer. Der Benutzer<br />

kann ohne Messbecher sofort die gewünschte<br />

Menge ausgießen. Das Grundmodell dieser Verpackung<br />

hatte Plysu bereits entwickelt, doch die genaue Abstimmung<br />

auf die besonderen Wünsche von Novartis erforderte<br />

eine lange und sorgfältige Ausarbeitung. Die Mengenangaben<br />

auf der Dosierkammer, die Dosierkammer<br />

selbst, Stoßfestigkeit und Materialwahl sowie die Sicherheitsverschlüsse<br />

auf der Flasche wurden umfassend<br />

getestet. Tipp & Measure wird bei der Verpackung von<br />

Insektiziden verwendet. ■<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 61


Transportkiste aus<br />

stabilem Birkenholz<br />

<strong>mit</strong> Palette.<br />

Concept 30 für den<br />

Klebstoffauftrag<br />

in <strong>Verpackungs</strong>maschinen.<br />

64<br />

Produkt-<strong>Rundschau</strong><br />

Foto: Weyreuter packt’s GmbH<br />

WEYREUTER PACKT’S GMBH<br />

Sperrholzkisten<br />

Wertvolle und empfindliche Güter,<br />

die zum Teil weiteste Wege zurücklegen,<br />

brauchen Spezialverpackungen<br />

wie die Sperrholzkisten der Weyreuter<br />

packt’s GmbH aus Hagen, die<br />

das Alleinvertriebsrecht für Deutschland<br />

des dänischen Herstellers Ib S.<br />

Christiansen, inne hat. Sperrholzplatten<br />

aus stabilem, starkem, aber<br />

elastischem Birkenholz, die aus<br />

Russland bezogen werden, sind die<br />

Grundlage dieser Konstruktionen.<br />

„Unsere Kisten können zu jedem<br />

Transportzweck eingesetzt werden.<br />

Insbesondere eignen sie sich für<br />

Elektronik-, Maschinenbau- und<br />

Chemieprodukte“, erklärt Produktmanager<br />

Harald Hubricht.<br />

Die Lösungen heißen Granby Box,<br />

Clips Box und Big Box. Die wiederverwendbare<br />

und auf Wunsch beschrifteten<br />

Kisten liefert das Unternehmen<br />

binnen zehn Tagen frei Haus<br />

– auf Paletten oder nur als Ummantelung.<br />

Die Granby Box besitzt die UN-<br />

Genehmigung für den Gefahrenguttransport<br />

(Gefahrgutklasse I, II und<br />

ROBATECH<br />

Schmelzklebergerät<br />

Das Concept 30-Schmelzklebergerät<br />

unterstützt den Klebstoffauftrag in<br />

<strong>Verpackungs</strong>maschinen. Durch den<br />

gleichzeitigen Einsatz von zwei Kolben-<br />

und/oder Zahnradpumpen <strong>mit</strong><br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Foto: Robatech<br />

III) für Straße, Bahn, See und per Luftfracht.<br />

Es gibt sie in mehreren, leicht<br />

auf- und abbaubaren und zusammengefaltet<br />

lagerbaren Standardgrößen.<br />

Die Clips Box braucht zum Aufbau<br />

keine Werkzeuge, Stahlclips geben<br />

ihren Seiten Halt. Der große Bruder<br />

Big Box ist für Umzugs- und Lageraufgaben<br />

geeignet. Alle Sperrholzkisten<br />

gibt es als Standardprogramm, das<br />

aber, so Harald Hubricht, „nur zehn<br />

Prozent des Umsatzes“ ausmacht.<br />

Am häufigsten seien Sonderanfertigungen,<br />

die speziell auf Interessentenwünschen<br />

abgestimmt werden. ■<br />

voneinander unabhängigen Drucksystemen<br />

und Fördermengen kann<br />

nicht nur ein Gerät eingespart werden,<br />

sondern es können zwei unterschiedliche<br />

Klebstoffauftragsarten<br />

<strong>mit</strong> demselben Gerät ausgeführt<br />

werden.<br />

Bei zwei Kolbenpumpen <strong>mit</strong> verbundenen<br />

Leimdrucksystemen werden<br />

die Pumpensteuerungen so geregelt,<br />

dass sie nicht <strong>mit</strong>einander umsteuern.<br />

Dadurch wird nach Angaben des<br />

Unternehmens eine Pulsation des<br />

Klebstoffdrucks vermieden und ein<br />

kontinuierlicher und inter<strong>mit</strong>tierender<br />

Klebstoffauftrag möglich.<br />

Die Arbeitstemperaturen des Concept<br />

30 liegen zwischen 20 und<br />

230 Grad, das Tankvolumen des<br />

135 kg schweren Geräts umfasst<br />

30 Liter.<br />

Halle 14, Stand A 53 ■<br />

KRONES<br />

Lufttransporteure<br />

Krones lässt Flaschen jetzt sanft<br />

auf einem Luftpolster schweben. Die<br />

neu entwickelten Lufttransporteure<br />

gewährleisten einen hygienischen<br />

und schonenden Transport von<br />

Kunststoffbehältern. Die Krones-Prozessor-<br />

und Frequenzregelung in<br />

Verbindung <strong>mit</strong> speziell entwickelten<br />

Radiallüftern sorgen für einen<br />

störungsfreien Flaschenfluss <strong>mit</strong><br />

guter Energieeffizienz.<br />

Konkav gewölbte Querschnitte der<br />

Kunststofftragleiste erzeugen eine<br />

Luftunterströmung des Flaschentragrings.<br />

Dies bewirkt eine Minimierung<br />

der Reibung und so<strong>mit</strong> geringeren<br />

Abriebverschleiß. In die offene<br />

Flaschenmündung erfolgt dabei<br />

keine Förderluftblasung. Durch verschiedene<br />

Anbauteile bei Flaschenführungsgeländern<br />

ist eine Verarbeitung<br />

der unterschiedlichsten Flaschentypen<br />

möglich. Die Einstellung<br />

Schonender, hängender Kunststoffflaschen-<br />

Transport <strong>mit</strong> dem neuen Lufttransporteur.<br />

der Geländer kann manuell bzw. vollautomatisch<br />

<strong>mit</strong>tels pneumatischer<br />

Stelleinheiten erfolgen. Die Führungsgeländer<br />

sind flaschenschonend<br />

<strong>mit</strong> Bürsten ausgeführt.<br />

Optional werden die Lufttransporteure<br />

in Aseptik-Ausführung <strong>mit</strong><br />

Transporteur-ClP-System einschließlich<br />

Dosierstation gebaut. ■<br />

Foto: Krones


DATEMA<br />

Software verwalten<br />

Europaweite <strong>Verpackungs</strong>angelegenheiten<br />

können <strong>mit</strong> der Software Ver-<br />

PackungsExpert 4.2 von Datema<br />

komplett auf Basis einer Datenbank<br />

verwaltet werden. Das Basismodul<br />

dient zur Verwaltung und Pflege von<br />

<strong>Verpackungs</strong>daten. Darüber hinaus<br />

kann <strong>mit</strong> weiteren Modulen die Abrechnung<br />

der Entsorgungsgebühren<br />

<strong>mit</strong> den nationalen und internationalen<br />

Verwertungsgesellschaften abgewickelt<br />

werden. Ein Pack<strong>mit</strong>tel-Informationssystem<br />

organisiert die Erfassung<br />

und Pflege der Pack<strong>mit</strong>teldaten<br />

und deren Zuordnung zu Verkaufsartikeln.<br />

Material, Abmessungen, Volumina,<br />

Gewicht, Inhalt, etc. von Verpackungen<br />

sind als Datenbasis zur<br />

Weiterverarbeitung, zum Beispiel zur<br />

<strong>Verpackungs</strong>optimierung oder für die<br />

Gebührenabrechnung <strong>mit</strong> den nationalen<br />

und internationalen Verwertungsgesellschaften,<br />

verfügbar. Eine<br />

integrierte Bilddarstellung erlaubt<br />

dem Anwender, Bilddateien zu hinterlegen<br />

und so<strong>mit</strong> Verpackungen und<br />

Artikel zu visualisieren. Je nach Datenmenge<br />

und Anzahl der User, die<br />

auf das System zugreifen, kann der<br />

Kunde zwischen einer Access- oder<br />

Oracle-basierten Version wählen. Die<br />

Anbindung an eine Oracle-Datenbank<br />

bietet Multiuserfähigkeit, Benutzerberechtigungen,<br />

etc. ■<br />

BEKUM<br />

Blasen und Abfüllen<br />

Auf der Anuga informiert das Unternehmen<br />

über neue Maschinen und<br />

Verfahren für die Herstellung von<br />

Kunststoff-Hohlkörperverpackungen.<br />

Unter anderem die Bi- und Coextrusions-Anlagen<br />

und Verfahren, die für<br />

die Barriereeigenschaften der Behälter<br />

sorgen und da<strong>mit</strong> den unterschiedlichsten<br />

Füllgütern zu langer Haltbarkeit<br />

verhelfen. Die in Köln vorgestellte<br />

Einstationen-Blasanlage BM 206<br />

für Kunststoffbehälter bis zu 4 Liter<br />

ist eine Maschine der neuesten Generation.<br />

Produziert werden auf dem<br />

Stand 250-ml-Jogurt-Behälter.<br />

Anuga Halle 12.1, Stand C 028 ■<br />

SEAQUIST<br />

Klappdeckelverschluss<br />

Seaquist-Löffler nach eigenen Angaben<br />

führender Hersteller für Dosierund<br />

Spezialverschlüsse, erweitert<br />

sein Standardprogramm um die<br />

große Version des Bi-O-Verschlusses,<br />

seines 2-Farben-Klappdeckel-<br />

Verschlusses.<br />

Beide, der große wie auch der kleine<br />

Bi-O-Verschluss, sind einteilige Verschlüsse,<br />

die durch die 2-Komponenten-Technologie<br />

<strong>mit</strong> zwei verschiedenen<br />

Farben hergestellt werden können.<br />

Designer haben bei der Zusammenstellung<br />

eines Konzeptes<br />

so<strong>mit</strong> vollendete Flexibilität, weil die<br />

unterschiedliche Farbauswahl endlose<br />

Möglichkeiten bietet. Außerdem<br />

können Produkte, für die der Bi-O-<br />

Verschluss eingesetzt wird, in aufrechter<br />

oder als Kopfsteherverpackung<br />

verwendet werden und so<strong>mit</strong><br />

im Regal größere Aufmerksamkeit<br />

erzeugen. Die weiche und handliche<br />

Öffnungsmulde, die in das Design<br />

dieser Prell-Verschlüsse integriert ist,<br />

Das modulare Verschließsystem MVS<br />

310-P kann Standbodenbeutel <strong>mit</strong><br />

einem Hoch- oder Paketverschluss<br />

realisieren. Mit der Maschine können<br />

Beutel in einem breiten Formatbereich<br />

(Bodenfläche ca. 140 × 55 mm<br />

bis 140 × 80 mm und Beutelhöhe<br />

von 200 bis 360 mm verschlossen<br />

werden. Die Module werden je nach<br />

Produkt und Verschlussart entsprechend<br />

der Füllguthöhe eingestellt.<br />

Die Ausbringung der Anlage ist format-<br />

und produktabhängig.<br />

Die Zuführung, die Rütteleinrichtung,<br />

die Stationen zum Formen und Fixieren<br />

der Seitenfalten, die Messerstation<br />

zum Egalisieren, die Faltstation<br />

sowie die Einheit zur Paketbildung<br />

sind die Hauptbaugruppen der Verschließmaschine.<br />

Die Formatverstellung<br />

wird teilweise manuell bzw. maschinell<br />

ausgeführt.<br />

Nach der Vorbereitung werden dieALS<br />

Beutel in der Grundmaschine konti- Foto:<br />

Foto: Seaquist-Löffler<br />

vereinfacht die Öffnung des Verschlusses<br />

für den Kunden.<br />

Weiterhin ist geplant, diese Verschlüsse<br />

<strong>mit</strong> Silikon-Ventilssystem<br />

anzubieten. Das Simpli-Squeeze-<br />

Ventil biete den Kunden den Zusatznutzen<br />

des sauberen und kontrollierten<br />

Dispensing, so das Unternehmen.<br />

■<br />

ALS DRESDEN<br />

Paketverschluß für Standbodenbeutel<br />

nuierlich durch zweimaliges Umlegen<br />

verschlossen. Die Doppelfalte kann<br />

<strong>mit</strong> Heißleim, Heißluft und/oder Etikett<br />

gesichert und der Beutel da<strong>mit</strong><br />

luftdicht verschlossen werden.<br />

Der Paketverschluss, wird durch<br />

zweimaliges Falten und Verleimen<br />

hergestellt. Ein Andrückstempel sichert<br />

ihn in seiner Position. ■<br />

Zweifarbiger Klappdeckel-Verschluss.<br />

System für<br />

Hoch- oder Paketverschluss.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 65


POLY-CLIP SYSTEM<br />

Innovative Verpackung für Käseprodukte<br />

Der Anbieter von Clipsystemen für<br />

die fleischverarbeitende Industrie,<br />

zeigt zur Anuga auch für die Herstellung<br />

von Molkereiprodukten innovative<br />

<strong>Verpackungs</strong>lösungen.<br />

Der Einsatz einer kontinuierlich arbeitenden<br />

Produktionslinie aus Siegel-Automat<br />

TSA und Clip-Automat<br />

FCA in Verbindung <strong>mit</strong> einer entsprechenden<br />

Pumpe oder Füllmaschine<br />

bringt erhebliche Kostenvorteile bei<br />

der Herstellung von Käseprodukten<br />

wie Schmelzkäse, Butterkäse, Mozzarella<br />

und Schimmelkäse: Auf einer<br />

Anlage können ohne großen Umrüstaufwand<br />

unterschiedlichste Packungsgrößen<br />

von 20 bis 1000 g<br />

hergestellt werden <strong>mit</strong> einer Leistung<br />

bis zu 200 Portionen pro Minute. Das<br />

Produkt wird direkt in die Endverpackung<br />

gefüllt; zusätzliche Formen<br />

oder eine weitere Verpackung werden<br />

nicht benötigt.<br />

Die wurstförmige Verpackung erfüllt<br />

strengste Hygieneanforderungen -<br />

kein Luft-/Sauerstoffeintritt, keine<br />

Fremdkeime - und sorgt für eine<br />

längere Haltbarkeit der Produkte.<br />

Bei der Herstellung von Mozzarella<br />

wird den Angaben nach keine Lake<br />

mehr benötigt, d.h. weniger Verpackung,<br />

weniger Gewicht – bis zu<br />

50% – und da<strong>mit</strong> weniger Transportkosten.<br />

Dabei erfolgt der Abkühlprozess<br />

in der Verpackung; auch<br />

Käse in Wurstform - innovativ, attraktiv und Kosten sparend.<br />

hier sind keine zusätzlichen Formen<br />

erforderlich. Der <strong>mit</strong> dem Einsatz<br />

von Formen verbundene Reinigungsaufwand<br />

entfällt.<br />

Der Siegel-Automat TSA verarbeitet<br />

Folie von der Rolle, die zum Schlauch<br />

geformt und gesiegelt wird und dann<br />

füllfertig zum Clip-Automaten transportiert<br />

wird. Nach dem Ausstoß der<br />

Portion durch die Füllmaschine wird<br />

das Ende der einen Portion und der<br />

Anfang der nächsten gleichzeitig im<br />

so genannten Doppel-Clip-Verfahren<br />

verschlossen. Abhängig von dem gewünschten<br />

Kaliber und dem eingesetzten<br />

Folienmaterial stehen unterschiedliche<br />

Siegel-Automaten und<br />

Siegel-Verfahren zur Verfügung:<br />

● TSA 120 HS für Monofolien und<br />

Laminate und Kaliber von 20 bis<br />

120 mm;<br />

● TSA 120 HF für PVDC-Folien und<br />

Kaliber von 20 bis 120 mm;<br />

● TSA 200 HS für Monofolien und<br />

Laminate und Kaliber von 75 bis<br />

200 mm.<br />

Optional kann der TSA <strong>mit</strong> einem<br />

Drucker und einer Druckmarkensteuerung<br />

für vorbedruckte Folie und<br />

zentriertes Druckbild ausgerüstet<br />

werden.<br />

Auf der Anuga FoodTec zeigt Poly-clip<br />

System in Halle 14.1, Stand B029<br />

eine komplette Linie für die Produktion<br />

von Mozzarella. ■<br />

Foto: Poly-clip<br />

Foto: IPN<br />

IPN<br />

Nachfüllbare Pumpdispenser<br />

Innovative Packaging Netherlands<br />

(Europe), <strong>mit</strong> Sitz in Heemstede, bietet<br />

durch die Entwicklung von zwei<br />

neuen Dispensern ein neues Dosierverfahren,<br />

wobei flüssige und viskose<br />

Produkte wie Shampoo, Sirup, Soße,<br />

Reinigungs- und Spül<strong>mit</strong>tel ganz genau<br />

dosiert werden können. Die beiden<br />

Dispenser, Inhalt 500 ml (Pelican-Dispenser)<br />

bzw. 1000 ml (Camel-<br />

Dispenser) sind in verschiedenen<br />

Farben lieferbar. IPN bietet Kunden<br />

die Möglichkeit, die Außenseite des<br />

Dispensers zu bedrucken oder <strong>mit</strong><br />

einem Anhängeschild zu versehen,<br />

da<strong>mit</strong> das Äußere die eigene Marke<br />

betont. Daneben werden die zugehörigen<br />

Nachfüllverpackungen in<br />

verschiedenen Farben, Arten und<br />

Materialien geliefert. Auch für diese<br />

gilt, dass sie bedruckt oder <strong>mit</strong> einem<br />

Anhängeschild versehen werden können.<br />

Vorteil dieser Dispenser ist nach Angaben<br />

des Herstellers das einfach<br />

An- und Abkoppeln der Nachfüllverpackung.<br />

Das Clean-Clic-System, die<br />

Grundlage aller IPN-Europe-Produkte,<br />

ermöglicht das luftreine Abfüllen<br />

des (zäh)flüssigen Produkts in die<br />

Verpackung. Da die Kopplung der<br />

flexiblen Verpackung von selbst<br />

schließt, sobald abgekoppelt wird<br />

(selbstschließende Kopplung), kann<br />

also die Nachfüllverpackung ohne<br />

Verschütten ersetzt werden.<br />

Im Vergleich zu den herkömmlichen<br />

<strong>Verpackungs</strong>- und Dosierverfahren<br />

reduzieren die auf das<br />

patentierte Clean-Clic-System gründenden<br />

Dispenser die Abfallmengen<br />

erheblich. ■<br />

Wiederbefüllbare<br />

Dispenser „Camel“<br />

<strong>mit</strong> 1 Liter Füllvolumen.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 67


Blank-Stacker-<br />

Fedder.<br />

68<br />

Produkt-<strong>Rundschau</strong><br />

Foto: Gouds<strong>mit</strong><br />

MIROMATIC<br />

Versiegelungsstation für Originalitätsverschluss bei Großgebinden<br />

Die Versiegelungsstation bringt Folien als<br />

Originalitätsverschluß bei Großgebinden auf.<br />

GOUDSMIT<br />

Magnetisches Zwischenlager<br />

Das Unternehmen aus dem niederländischen<br />

Waalre hat vor kurzem<br />

einen Blank-Stacker-Feeder entwickelt.<br />

Dieser Feeder wird zwischen<br />

zwei Exzenterpressen installiert, der<br />

Werkstück- und der Formpresse. Da<br />

diese Pressen nicht <strong>mit</strong> derselben<br />

Produktionsgeschwindigkeiten arbeiten,<br />

ist der Feeder <strong>mit</strong> einem magnetischen<br />

Zwischenlager zur Kompensation<br />

der Geschwindigkeitsdifferenzen<br />

ausgerüstet. Die Werkstückpresse<br />

arbeitet nämlich <strong>mit</strong> 90 Hüben<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />

Foto: miromatic<br />

Für die Versiegelung von Großgebinden<br />

hat miromatic, Egg an der Günz,<br />

die neue Versiegelungsstation VEI<br />

entwickelt, die erstmals auf der Anuga<br />

FoodTec vorgestellt wird. Die Versiegelung<br />

<strong>mit</strong> Folie unter Deckel gewährleistet<br />

die geforderte Frischequalität<br />

und sichert in Zeiten der Produkthaftung<br />

einen Originalitätsverschluss.<br />

Die Abfüll- und Verschließmaschine<br />

Comfort, in die die Versiegelungsstation<br />

integriert werden<br />

kann, ist speziell ausgelegt für Milcherzeugnisse<br />

und pumpfähige Feinkostprodukte.<br />

Aus hygienischen Gründen wurde bei<br />

der Neuentwicklung darauf geachtet,<br />

dass die Folie außerhalb des Produktionsraumes<br />

gelagert wird. Bei<br />

Folienwechsel muss daher nicht in<br />

den Abfüll- und Verschließraum eingegriffen<br />

werden. Die Folie kann<br />

optional <strong>mit</strong> UVC-Licht entkeimt<br />

werden. Folienvorschub, Versiegelung<br />

und Folienabtrennung geschehen<br />

vollautomatisch.<br />

pro Minute, die Formpresse <strong>mit</strong> 80.<br />

Die Werkstückformen (in diesem Fall<br />

Ölfässerdeckel) haften am Magnetband.<br />

Ein Hochleistungs-Servomotor<br />

treibt das Magnetband an und transportiert<br />

die Form zu einem Zwischenlager.<br />

Ist das Zwischenlager<br />

ausgelastet gibt der eingebaute Sensor<br />

ein Signal, und die Formen werden<br />

über ein anderes, servogesteuertes<br />

Magnetband zur Formpresse geleitet.<br />

Da<strong>mit</strong> all dies zum richtigen<br />

Moment und innerhalb von 0,3 Sekunden<br />

ablaufen kann, ist die Hauptwelle<br />

der Presse <strong>mit</strong> einem Absolut-<br />

Encoder ausgerüstet. Ein magnetischer<br />

Spreizmagnet hält die Deckel<br />

im Zwischenlager auseinander.<br />

Das System wurde <strong>mit</strong> Hilfe<br />

eines Rechnersteuerungssystems<br />

bei Gouds<strong>mit</strong> entworfen, entwickelt<br />

und produziert und ist auf der Macropak<br />

2000 in Utrecht, Stand 11G014,<br />

zu sehen. ■<br />

Bei der Folienaufbringung ist die<br />

miromatic-Station flexibel. Die Folie<br />

kann peelfähig verschweißt, <strong>mit</strong> Aufreißlasche<br />

versehen oder bündig<br />

angebracht werden. Die Maschine<br />

verarbeitet sowohl transparente als<br />

auch alubeschichtete Kunststofffolien<br />

verschiedener Basismaterialien<br />

ab einer Stärke von 80 µm. Die Siegeltemperatur<br />

ist einstellbar. Durch<br />

ohne Werkzeug wechselbare Zentrier-<br />

und Siegelplatten ist die Station<br />

flexibel für alle Eimerformen einsetzbar.<br />

Höhenverstellbar auf die<br />

gewünschte Eimergröße paßt sie<br />

sich der Eimerform an, ob rund, oval<br />

oder eckig.<br />

Zur Steigerung der Produkthaltbarkeit<br />

besteht die Möglichkeit, direkt<br />

vor der Versiegelung den Kopfraum<br />

zur Sauerstoffverdrängung entweder<br />

zu evakuieren oder <strong>mit</strong> einem Schutzgas<br />

zu beaufschlagen. Der pendelnd<br />

gelagerte Siegelkopf bringt nach<br />

Angaben des Unternehmens produktsichere<br />

Siegelergebnisse. ■<br />

J.G.M. PLAST A/S<br />

Patentierte Verpackung<br />

Im Auftrag eines dänischen Kuchenproduzenten<br />

entwickelte JGM Plast<br />

A/S (DK) in Zusammenarbeit <strong>mit</strong><br />

Søren X. Frahm der Firma Innovater<br />

Industrielt Design & Konceptudvikling<br />

eine anbruchsichere Verpackung.<br />

Das Problem wurde dadurch gelöst,<br />

die Verpackung <strong>mit</strong> einer kleinen<br />

Klappe auszurüsten, die gleichzeitig<br />

als Hakenaufhängung verwendbar<br />

ist. Es handelt sich z.B. um Warengruppen,<br />

die in den Aufstellständern<br />

der Bau- und Supermärkte zu finden<br />

sind. Die Sicherheit der Anbruchsicherung<br />

liegt nach Angaben von<br />

JGM in den Klappen. Es ist nur möglich<br />

die Verpackung zu brechen, wenn<br />

die Klappe abgebrochen ist. Die Verpackungen<br />

sind <strong>mit</strong> einem dichten<br />

Verschluss ausgerüstet. Wenn die<br />

Klappe fehlt, können weder die Kunden<br />

noch das Verkaufspersonal im<br />

Zweifel sein, dass jemand versucht<br />

hat, die Verpackung zu öffnen. ■


BRABENDER<br />

Systemlösungen für Mischerbeschickung<br />

Zur automatisierten, rezepturgesteuertenMehrkomponenten-Schüttgutverwiegung<br />

für die Beschickung von<br />

Containermischern und stationären<br />

Mischern bietet die Brabender Technologie<br />

KG eine Reihe von Standardkomponenten<br />

zur chargenweisen<br />

Schüttgutdosierung in verwogene<br />

oder unverwogene Mischerbehälter<br />

an. Zur Verwiegung von Rollcontainern<br />

für Containermischer werden<br />

Einzelgeräte oder komplette Systemlösungen.<br />

Brabender-Plattformwaagen eingesetzt.<br />

Die addierende Schüttgutaufgabe<br />

in den verwogenen Container<br />

erfolgt über die rührwerksunabhängigen<br />

FlexWall-Dosierer, die gleichzeitig<br />

als Bevorratungsstationen dienen.<br />

Bei unverwogenen Behältern<br />

WITTENSTEIN<br />

Kleinst-Servoantriebe<br />

Wittenstein cyber motor GmbH entwickelt<br />

nach eigenen Angaben als<br />

erstes Unternehmen Hochleistungs-<br />

AC-Servoantriebe für extreme Anforderungen.<br />

Die dynamischen Antriebe<br />

haben einen Wirkungsgrad von bis zu<br />

Dieser AC-Servoantrieb misst lediglich 17 mm.<br />

Foto: Wittenstein<br />

kommen gravimetrische Aufgabengeräte<br />

zum Einsatz, so z. B. die Micro-<br />

Batch-Waagen, Behälterwaagen <strong>mit</strong><br />

verwogenem Kippgefäß, und die Dosier-Differenzialwaagen<br />

<strong>mit</strong> integrierten<br />

FlexWall-Dosierern für „Loss-in-<br />

Weight“-Chargendosierung.<br />

Als periphere Schüttgut-Handlingkomponenten<br />

stehen Beschickungsund<br />

Bevorratungssysteme zur Verfügung,<br />

z. B. der BagMaster, eine Big-<br />

Bag-Entleerstation <strong>mit</strong> optinal integriertem<br />

Dosierer, Kleinsilos <strong>mit</strong> Austragshilfen,<br />

die Brabender-Austragsvorrichtung<br />

BAV, der Brabender-<br />

SiloTray-Dosierer zum geregelten<br />

Siloaustrag und die Brabender-Sackschütte.<br />

■<br />

95 Prozent bei einer Lebensdauer<br />

von bis zu 30000 Stunden.<br />

Durch neue Entwicklungen sowie<br />

deutlich reduzierte Massenträgheitsmomente<br />

hat das Unternehmen nach<br />

eigenen Angaben die Leistungsdaten<br />

der Minimotoren verdoppelt. Mit<br />

einem 32-mm-Motor (Flanschabmaß)<br />

lassen sich 500 Watt Leistung realisieren.<br />

Dank der Auslegung des magnetischen<br />

Kreises wird so<strong>mit</strong> die<br />

höchste Dynamik bei geringer Baugröße<br />

verwirklicht.<br />

Die Miniantriebe sind für Isolierstoffklasse<br />

F bis C, das heißt für Temperaturen<br />

von mehr als 200 Grad,<br />

ausgelegt. ■<br />

Foto: Brabender<br />

Foto: RMCC<br />

RMCC<br />

Transportketten<br />

Aus mehr als 30 Jahren Erfahrung<br />

in der Getränkeindustrie resultieren<br />

nach Angaben des Unternehmens<br />

Ketten aus Edelstahl und Kunststoff,<br />

Mattenketten aus Kunststoff und eine<br />

Reihe anderer Transportkomponenten.<br />

Das Sortiment besteht aus Rexnord,<br />

MCC, Marbett, Robo und MB.<br />

Wegen der starken Nachfrage aus anderen<br />

Industrien – vor allem Fleisch<br />

und Geflügel, Obst und Gemüse,<br />

Bäckerei und Konserven – möchte<br />

RMCC die bestehenden Transportketten<br />

der Rexnord- und MCC-Serien<br />

einführen, zusammen <strong>mit</strong> einigen<br />

neuen Entwicklungen speziell für die<br />

Nahrungs<strong>mit</strong>telindustrie. Bestehende<br />

Mattenketten sind Versionen <strong>mit</strong><br />

Teilungen von 0,6″ zu 5″ in Flush Grid<br />

(offene Oberfläche von 10 bis 50%<br />

und Flat Top (geschlossene Oberfläche)<br />

und <strong>mit</strong> Mitnehmerplatten<br />

und/oder Bordscheiben. Geteilte<br />

und Standard-Kettenräder werden<br />

zudem geliefert.<br />

Eine der Entwicklungen ist die 2010<br />

Flat-Top-Mattenkette. Diese ist geeignet<br />

für den Transport von Fleisch,<br />

Geflügel, Obst und Gemüse. Anwendungen<br />

sind z. B. Ausbein- und<br />

Schnittlinien, Schräg- und Standardtransport.<br />

■<br />

NORMEN<br />

<strong>Verpackungs</strong>normen<br />

online<br />

R<br />

Nahrungs<strong>mit</strong>teltransport<br />

auf einer<br />

„2000 Flush Grid“modularenMattenkette.<br />

www.verpackungsrundschau.de<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 69


ISSN 0341–7131<br />

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92<br />

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