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Bild 7 Rissbildung in Abhängigkeit der bezogenen Werte der Betondeckung c/∅ und des<br />

lichten Abstands s/∅ (Nenndurchmesser der 0,5“-Litzen: ∅ = 12,5 mm)<br />

In [4] wurden weiterhin Balkenversuche zur Spannkrafteinleitung mit Litzen Ø 12,5 mm und<br />

gerippten Spanndrähten Ø 12 mm durchgeführt. Die Versuchskörper wurden mit jeweils vier<br />

Spannstählen in einer Lage mit unterschiedlicher Betondeckung und verschiedenen lichten<br />

Abständen vorgespannt (Litzen: c/∅ = 3,0 und s/∅ = 2,0; Drähte: c/∅ = 3,5 und s/∅ = 2,5). Zum<br />

Zeitpunkt der Spannkrafteinleitung lagen die Würfeldruckfestigkeiten der Balken aus drei verschiedenen<br />

Betonfestigkeitsklassen zwischen 35 – 75 N/mm². Ein Vergleich der Balkenversuche mit<br />

Litzen und gerippten Spanndrähten ergibt, dass gerippte Spanndrähte bei gleichen Vorspannkräften<br />

und vergleichbarer Betonfestigkeit eine stärkere Sprengrissneigung aufweisen. Die höhere<br />

Verbundfestigkeit durch den wirksamen Scherverbund der gerippten Drähte erfordert eine größere<br />

Mindestbetondeckung.<br />

Die Auswertung des Rissverhaltens ergibt folgende Mindestbetondeckungen, um die Einleitung der<br />

zulässigen Vorspannkraft nach DIN 1045-1 für 0,5“-Litzen sicherzustellen:<br />

für s ≥ 2,5 ∅: cmin = 2,5 ∅ oder<br />

für s = 2,0 ∅: cmin = 3,0 ∅<br />

mit s lichter Abstand der Litzen<br />

cmin Mindestbetondeckung<br />

∅ Nenndurchmesser des Spannstahls<br />

Für gerippte oder profilierte Spanndrähte sind die Werte um 0,5 ∅ zu erhöhen. Dabei ist<br />

anzumerken, dass der Einsatz von Spanndrähten seit einigen Jahren in der Praxis stark<br />

eingeschränkt ist.<br />

Insgesamt belegen die Versuchsergebnisse, dass eine unzulässige Sprengrissbildung mit den<br />

Mindestabständen nach DIN 1045-1, 12.10.2 (Bild 65), insbesondere bei mehreren Spannstählen<br />

in einer Lage und geringer bzw. fehlender Querbewehrung, nicht ausgeschlossen ist (Bild 7). Nach<br />

den Versuchen ist bei kleinen Abständen der Spannstähle eine größere Mindestbetondeckung als<br />

nach DIN 1045-1, 6.3 (4) erforderlich. Sowohl die lichten Abstände als auch die Betondeckung<br />

sollten besonders bei größeren Spannstahlgruppen erhöht werden. Da die obenstehenden<br />

Empfehlungen an Versuchskörpern mit maximal vier Spannstählen (einlagig) abgeleitet wurden,<br />

können darüber hinaus noch größere Werte erforderlich sein.<br />

Weicht die eingeleitete Vorspannkraft gegenüber den nach DIN 1045-1, 8.7.2 zulässigen Werten<br />

weit nach unten ab, können kleinere Mindestabmessungen ausreichend sein. Bei spezieller<br />

Geometrie, wie z. B. bei Hohlplatten, reicht aufgrund der Gewölbewirkung des Betons im Bereich<br />

der Hohlräume teilweise ebenfalls eine geringere Betondeckung aus. Genaue Werte sind den<br />

allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen zu entnehmen.<br />

rissfrei<br />

bedeutet, dass an i aus j<br />

Enden der Versuchskörper<br />

Sprengrisse beobachtet wurden<br />

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