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cd - DAfStB

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ziehende Kriechzahl ϕlc(∞,t0) entsprechend dem geringeren E-Modul des Leichtbetons mit dem Faktor ηE<br />

abgemindert werden. Für die niedrigen Druckfestigkeitsklassen LC 12/13 und LC 16/18 wird ein zusätzlicher<br />

Erhöhungsfaktor η2 = 1,3 gewählt, der die geringere Kriechbehinderung bei leichten Leichtzuschlägen berücksichtigt.<br />

Zur Berechnung der Kriechdehnung εlcc darf für den Tangentenmodul Elc0 der mittlere Elastizitätsmodul<br />

Elcm verwendet werden. In Fällen, in denen dem Kriecheinfluss eine große Bedeutung zukommt,<br />

sollte die Bemessung auf Versuchswerte gestützt werden.<br />

2.6 Wärmedehnzahl<br />

Die Wärmedehnzahl von Leichtbeton hängt im Wesentlichen von der Steifigkeit und der Wärmedehnzahl der<br />

verwendeten Zuschläge ab und kann nach [3] zwischen αt ~5-1110 6 K -1 liegen. In der Norm wird ein<br />

mittlerer Wert von αt =8·10 -6 K -1 angegeben.<br />

3 Schnittgrößenermittlung<br />

Die Verfahren zur Ermittlung der Schnittgrößen sind für Leichtbeton aufgrund seiner geringen Duktilität und<br />

des damit einhergehenden mangelnden Umlagerungsvermögens eingeschränkt. Für die linear-elastische<br />

Berechnung wird das Verhalten von Leichtbeton mit dem von hochfestem Normalbeton gleichgesetzt. Dies<br />

betrifft zum einen die Festlegung der bezogenen Grenzdruckzonenhöhe x/d = 0,35, ab der zusätzliche Maßnahmen<br />

zur Sicherstellung einer ausreichenden Duktilität zu ergreifen sind (vgl. Abschnitt 6.2 Mindestbewehrung),<br />

und zum anderen den zulässigen Umlagerungsgrad (1-δ). Das Verfahren nach der Plastizitätstheorie<br />

ist für Leichtbeton sicherheitshalber ausgeschlossen worden, da die zulässige plastische Rotation<br />

aufgrund fehlender Untersuchungen nicht formuliert werden konnte.<br />

Für die nichtlineare Berechnung von Leichtbetonkonstruktionen wird die Spannungs-Dehnungs-Linie gemäß<br />

Abschnitt 9.1.5 der Norm zugrunde gelegt, bei der die typischen Merkmale eines Leichtbetons wie folgt<br />

berücksichtigt wurden. Hinsichtlich der Form des ansteigenden Astes wird zwischen ALWAC und SLWAC<br />

unterschieden und für beide Betone ein konstanter Plastizitätsfaktor k von 1,1 bzw. 1,3 festgesetzt, falls<br />

durch Prüfung kein genauerer Wert ermittelt wird. Mit dieser Angabe und dem Tangentenmodul Elcm = ηE·Ecm<br />

lässt sich nun die Dehnung εlc1 bei Erreichen der Festigkeit flc ermitteln. Ein abfallender Ast darf aufgrund der<br />

Sprödigkeit keine Berücksichtigung finden. Bei der Anwendung nichtlinearer Verfahren ist darüber hinaus der<br />

reduzierte Dauerstandfaktor α = 0,8 zu berücksichtigen (vgl. Abschnitt 4.1). Die versteifende Wirkung des<br />

Leichtbetons zwischen den Rissen darf nach [8] näherungsweise wie für Normalbeton angesetzt werden.<br />

4 Nachweise in den Grenzzuständen der Tragfähigkeit<br />

Die Verknüpfung von Leichtbeton und Normalbeton in einer gemeinsamen Norm sollte im Sinne einer ganzheitlichen<br />

Betrachtung mit einem möglichst weichen Übergang zwischen beiden Betonsorten an der Rohdichtegrenze<br />

von ρ = 2000 kg/m³ realisiert werden. Üblicherweise wurden deshalb Abminderungsfaktoren in<br />

Abhängigkeit der Trockenrohdichte gewählt. Dabei diente zumeist ρ = 2200 kg/m³ als Bezugswert.<br />

4.1 Biegung mit Normalkraft<br />

Als Spannungs-Dehnungs-Linie für die Querschnittsbemessung werden in der Norm mit dem Parabel-<br />

Rechteck- und dem bilinearen Diagramm sowie dem Spannungsblock drei Alternativen angeboten, die für<br />

Leichtbetone deren besondere Eigenschaften berücksichtigen. Dazu gehören die geringere Völligkeit sowie<br />

die größere Sprödigkeit im Nachbruch, die im einaxialen Druckversuch zum Ausdruck kommen. Bei hohem<br />

Ausnutzungsgrad des Leichtzuschlags ist das Umlagerungsvermögen von der Matrix auf den Zuschlag<br />

eingeschränkt, so dass in diesem Fall auch ein größerer Dauerstandeinfluss vorliegt. Da die Tragreserven<br />

des Leichtzuschlags unter Kurzzeitbeanspruchung in einem Bemessungskonzept schwierig zu verankern<br />

sind, wird die Langzeitwirkung für alle Leichtbetone einheitlich mit dem reduzierten Dauerstandfaktor α =0,8<br />

abgeschätzt.<br />

Weil die Form des Parabel-Rechteck-Diagramms und des Spannungsblocks von Normalbeton übernommen<br />

wurde, musste in diesen beiden Fällen mit Hilfe des α-Wertes neben dem Langzeitverhalten auch die geringere<br />

Völligkeit der σ-ε-Linie des Leichtbetons berücksichtigt werden. Der Faktor α = 0,75 ergibt sich über<br />

einen Vergleich von Parabel-Rechteck- und bilinearem Diagramm mit einer Proportionalitätsgrenze von<br />

εlc =-2,0‰= εlc2. Damit ist die Äquivalenz beider Momente der Druckzonenresultierenden um die neutrale<br />

Achse bei maximaler Randstauchung εlcu = -3,5 ‰ (ohne Berücksichtigung von η1) gegeben:<br />

( 1−<br />

k a ) ⋅α<br />

⋅αR<br />

= ( 1−<br />

0,<br />

416)<br />

⋅0,<br />

75 ⋅0,<br />

81=<br />

( 1−<br />

0,<br />

376)<br />

⋅0,<br />

8 ⋅0,<br />

714 =<br />

142<br />

0,<br />

365<br />

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