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cd - DAfStB

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Zur rissfreien Einleitung der Vorspannkraft müssen die resultierenden Spaltzug- und Ringzugspannungen<br />

durch die Betonzugfestigkeit aufgenommen werden. Entsprechend der größeren<br />

Verbundfestigkeit und damit den kürzeren Übertragungslängen treten mit zunehmender<br />

Betonfestigkeit konzentriertere Zugspannungen auf. Wie in Abschnitt 2 beschrieben ist nach<br />

Versuchen bei hochfestem Beton dennoch nicht grundsätzlich eine größere Betondeckung als bei<br />

normalfestem Beton erforderlich, da die Zugfestigkeit ebenfalls zunimmt.<br />

Durch den besseren Verbund ist in hochfestem Beton bei gegebener Einwirkung eine wirksamere<br />

Rissbreitenbeschränkung durch die Spannbewehrung zu erwarten. Dies kann die kostengünstige<br />

Ausführung von Spannbettträgern mit einer Längsbewehrung aus Litzen ohne zusätzlichen<br />

Betonstahl begünstigen. Andererseits sind beim Nachweis der Mindestbewehrung für die<br />

Begrenzung der Rissbreite nach DIN 1045-1, Abschnitt 11.2.2 aufgrund der höheren wirksamen<br />

Zugfestigkeit größere Zwangschnittgrößen zum Zeitpunkt der Rissbildung zu berücksichtigen.<br />

Nach den Ergebnissen von Ausziehversuchen mit Litzen in hochfestem Leichtbeton [8] ist wegen<br />

der geringeren Zugfestigkeit des hochfesten Leichtbetons im Vergleich zum hochfesten Normalbeton<br />

eine Erhöhung der Betondeckung um 0,5 ∅ gegenüber Normalbeton erforderlich. Für<br />

gerippte Spanndrähte sind die Werte in Anlehnung an die Regelungen für Normalbeton nochmals<br />

um 0,5 ∅ zu erhöhen.<br />

3.3 Selbstverdichtender Beton<br />

Selbstverdichtender Beton (SVB) ist ein normalfester Beton, der ohne Einwirkung zusätzlicher<br />

Verdichtungsenergie allein unter dem Einfluss der Schwerkraft fließt, entlüftet sowie die Zwischenräume<br />

der Bewehrung und die Schalung vollständig ausfüllt. Diese Eigenschaften werden durch<br />

einen erhöhten Mehlkorngehalt sowie durch Zugabe von hochwirksamen Fließmitteln und<br />

Stabilisierern ermöglicht. SVB fällt nicht in den Anwendungsbereich von DIN 1045-1. Aus diesem<br />

Grund hat der Arbeitskreis Selbstverdichtender Beton des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton<br />

eine Richtlinie [9] geschaffen.<br />

Die Anwendung von SVB bietet sich zur Herstellung von Bauteilen mit komplexer geometrischer<br />

Form und erhöhten Anforderungen an die Betonoberfläche an. Insbesondere im Fertigteilwerk mit<br />

konstanten Randbedingungen während der Produktion ist der Einsatz von Vorteil, so dass das<br />

Verbundverhalten von Spannstahl mit sofortigem Verbund gezielt für SVB untersucht wurde. Die<br />

Verbundfestigkeit von Litzen wird nach [6] von der Betonrezeptur des SVB beeinflusst, wobei sie<br />

im Allgemeinen geringfügig niedriger als bei Rüttelbeton ist. Die trotz feinstteilreicher Zusammensetzung<br />

hohen bezogenen Verbundfestigkeiten sind auf das homogene Gefüge des SVB<br />

zurückzuführen. Die Zunahme der Verbundfestigkeit durch den Hoyereffekt ist bei SVB ähnlich<br />

ausgeprägt wie bei Rüttelbeton. Dementsprechend stimmen auch die Übertragungslängen von<br />

Litzen in SVB und in Rüttelbeton unter Praxisbedingungen überein. Trotz der etwas geringeren<br />

Verbundfestigkeit kann die Endverankerung bei Bauteilen aus SVB üblicherweise mit den Regeln<br />

nach DIN 1045-1, Abschnitt 8.7.6 bemessen werden [10].<br />

4 Endverankerung<br />

4.1 Tragverhalten<br />

Der Endbereich eines Spannbetonbauteils mit sofortigem Verbund wird gleichzeitig durch die<br />

Einleitung der Vorspannkraft und der Auflagerkraft (Zugkraftdeckung) beansprucht. Durch die<br />

Vorspannung treten Biege- und Schubrisse im Verankerungsbereich erst bei größeren<br />

Einwirkungen als bei Stahlbetonbauteilen auf. Zunächst wird das Biegemoment aus der<br />

Vorspannung durch die äußere Belastung bis zur Dekompression aufgezehrt (Zustand I). Hierbei<br />

lagert sich der Eigenspannungszustand infolge der Vorspannung in einen Gleichgewichtszustand<br />

mit der äußeren Belastung um, wobei die Spannstahlspannung nicht größer ist als bei der<br />

Spannkrafteinleitung. Erst bei weiterer Laststeigerung und Überschreiten der Betonzugfestigkeit<br />

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