cd - DAfStB
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Beitrag zu Abschnitt 9.1, 10 und 11<br />
1 Grundlagen der Bemessung<br />
1.1 Allgemeines<br />
Zur Bemessung von hochfestem Beton<br />
G. König und M. Zink<br />
In DIN 1045-1 werden hochfeste Betone 1 mit charakteristischen Zylinderdruckfestigkeiten fck zwischen<br />
55 N/mm² und 100 N/mm² erstmals vollständig integriert. Neben den Bemessungsgrundlagen für die Stahlbetonbauteile,<br />
die bislang bereits in der DAfStb-Richtlinie für hochfesten Beton [3] geregelt waren, sind nun<br />
auch Spannbetonbauteile aus hochfestem Beton erfasst. Mit DIN 1045-1 ist dabei die Festlegung einheitlicher,<br />
weitgehend mechanisch begründeter Bemessungsregeln gelungen, die in Teil 1 dieses Heftes bereits<br />
erläutert wurden. An einigen Stellen enthält DIN 1045-1 besondere Festlegungen für hochfeste Normalbetone<br />
C55/67 bis C100/115. Sie werden im Folgenden kurz vorgestellt. Eine umfangreiche Einführung in die<br />
Grundlagen der Bemessung, Herstellung und Anwendung von hochfestem Beton ist bei König et al. zu finden<br />
[10].<br />
1.2 Druckfestigkeit<br />
Die wichtigste Werkstoffeigenschaft ist auch bei hochfestem Beton seine Druckfestigkeit. Der Bemessungswert<br />
f<strong>cd</strong> der Druckfestigkeit für die Ermittlung der Querschnittstragfähigkeit wird aus dem charakteristischen<br />
Wert fck der Zylinderdruckfestigkeit nach Gl. (1) abgeleitet. Dabei ist der erhöhte Teilsicherheitsbeiwert γc·γc’<br />
entsprechend den Erläuterungen in Teil 1 dieses Heftes zu berücksichtigen.<br />
f<strong>cd</strong> =<br />
α ⋅ f<br />
γ<br />
c<br />
⋅ γ<br />
ck<br />
'<br />
c<br />
Der Abminderungsfaktor α dient zur Berücksichtigung des Dauerstandseinflusses sowie von anderen ungünstigen<br />
Wirkungen, die von der Art der Lasteinleitung herrühren. Mit dem Beiwert α muss auch das Verhältnis<br />
von einaxialer Festigkeit zu Zylinderdruckfestigkeit abgedeckt werden, das nach Curbach auch für<br />
hochfeste Betone bei ca. 0,90 liegt [2]. Für Betone mit Normalzuschlägen gilt einheitlich α = 0,85.<br />
1.3 Elastische Verformungseigenschaften<br />
Die Erläuterungen zu den elastischen Verformungseigenschaften des Betons in Teil 1 dieses Heftes<br />
schließen bereits die hochfesten Normalbetone ein. Zu beachten ist vor allem die starke Abhängigkeit des<br />
Elastizitätsmoduls von der Steifigkeit der verwendeten Zuschläge und der Bindemittelmatrix. Weiterhin wird<br />
der Unterschied zwischen dem Tangentenmodul Ec0 und dem Sekantenmodul Ecm mit zunehmender Druckfestigkeit<br />
geringer (Gl. H9.1 in Teil 1 dieses Heftes). Angaben zur Querdehnzahl enthält Abschnitt 9.1.3 in<br />
Teil 1 dieses Heftes.<br />
1.4 Spannungs-Dehnungslinie<br />
Die Druckspannungs-Dehnungsbeziehung ist die Kennlinie für die Bemessung eines Bauteils unter Druckbzw.<br />
Biegebeanspruchung und beschreibt den Zusammenhang zwischen axialer Belastung und Verformung<br />
des Betons. Entsprechend den Erläuterungen aus Teil 1 dieses Heftes kann anstelle der Näherung 1,1·Ecm<br />
aus Gl. (62) in DIN 1045-1 der Tangentenmodul Ec0 verwendet werden (Gl. 2), der etwa dem E-Modul aus<br />
Versuchen nach DIN 1048-5 entspricht. Bild 1 zeigt Spannungs-Dehnungslinien für die Schnittgrößen- und<br />
Verformungsermittlung für verschiede Festigkeitsklassen.<br />
σ<br />
c<br />
fc =<br />
2<br />
kη<br />
−η<br />
−<br />
1+<br />
( k − 2)<br />
η<br />
mit:<br />
η = εc / εc1<br />
k = –Ec0·εc1 / fc Plastizitätszahl<br />
1 In diesem Beitrag bezieht sich die Bezeichnung „hochfester Beton“ auf Normalbetone der Festigkeitsklassen<br />
C 55/67 bis C 100/115.<br />
130<br />
(1)<br />
(2)