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Chronik Abteilung Handball ESV Dresden

von 1945 bis 1989

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2. Die Geschichte des <strong>Handball</strong>sportes<br />

Eine Erfolgsbilanz aus deutscher Sicht<br />

Ähnlich dem Fußballspiel sind aus der (griechischen und ägyptischen) Antike bereits handballähnliche<br />

Ballspiele bekannt, aber Spielidee und Regelwerk sind nicht mit dem heutigen Sportspiel zu<br />

identifizieren, denn die Veränderungen motorischen Handelns sind nicht nur im technischen Bereich,<br />

sondern auch kulturgeschichtlich bedingt.<br />

Weder die antiken <strong>Handball</strong>spiele noch das auf Fresken im Schloss Runkelstein bei Bozen dargestellte,<br />

noch das von Guts -Muths in seinem 1797 herausgegebenen Spielbuch genannte <strong>Handball</strong>spiel, auch<br />

nicht das vom dänischen Turninspektor Holger Nielsen um 1900 entwickelte Kleinfeldspiel "Haandbold"<br />

rechtfertigen die These, Ursprung des heutigen <strong>Handball</strong>spiels zu sein.<br />

Selbst der 1891 gegründete Zentralausschuss für Volks- und Jugendspiele, der die Turnspiele<br />

modernisierte, kannte kein <strong>Handball</strong>spiel. Als Reaktion auf das aus England im letzten Viertel des 19.<br />

Jahrhunderts nach Deutschland und anderen europäischen Ländern gekommene dominierende<br />

Fußballspiel kann die Entstehung des <strong>Handball</strong>spiels gewertet werden. Gemäß den Strukturen des<br />

Fußballspiels wurde vom Gymnasiallehrer Hagelauer in Wiesbaden 1891 das Torballspiel entwickelt und<br />

den deutschen Turnspielen zugeordnet. Die Anfänge eines Wettspiels namens "Handbol" finden sich in<br />

Schweden 1906, das ebenfalls nach dem Muster des Fußballspiels aufgebaut war, wie das vom Turnlehrer<br />

Stober in Pforzheim 1911 beschriebene Torballspiel. In Königsberg konstruierte die Turnlehrerin Meyer<br />

1909 auf verkleinertem Feld (50 x 30 m) für Mädchen und Frauen das Gegenstück zum Fußballspiel.<br />

Aus den Anregungen aus Wiesbaden, Pforzheim und Königsberg entwickelte M. Heiser in Berlin um<br />

1915 die Grundform des modernen Sportspiels <strong>Handball</strong> - zunächst als Torball für Mädchen und Frauen<br />

in der Deutschen Turnerschaft (DT).<br />

Erst nach dem Ersten Weltkrieg (1914 - 1918) kommt in den Kursen des Deutschen Reichsausschusses<br />

(DRA) für Leibesübungen das <strong>Handball</strong>spiel unter der Leitung von K. Schelenz mehr zur Geltung. In<br />

den rivalisierenden Turn- und Sportverbänden - Deutsche Turnerschaft, Leichtathletik-Verband,<br />

Arbeiterturn- und -sportbund, konfessionelle Sportverbände - wurden bis 1928 nach unterschiedlichen<br />

Regeln Meisterschaftsspiele in diesem als "urdeutsches Spiel" bezeichneten <strong>Handball</strong>spiel ausgetragen.<br />

Ebenfalls 1928 wurde unter Führung der Deutschen der internationale <strong>Handball</strong>verband (IAHF) mit Sitz<br />

in München gegründet.<br />

Der konfuse Kompetenzstreit der deutschen Verbände um das <strong>Handball</strong>spiel wurde von den Nazis 1934<br />

durch die Gleichschaltung des Sports und Einrichtung von Fachämtern beendet. Leichtathletik und<br />

<strong>Handball</strong> bildeten zunächst einen Verband im 3. Fachamt.<br />

Nach der Aufnahme des <strong>Handball</strong>spiels 1934 als olympische Sportart wurde die deutsche<br />

Männermannschaft 1936 Olympiasieger, während der anhaltende Rückgang des Frauenhandballs 1938<br />

seinen Tiefpunkt erreichte. Es wurde durch das Korbballspiel ersetzt.<br />

Das Feldhandballspiel war nur bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 olympisch. Erst bei den<br />

Olympischen Spielen in München 1972 erfolgte ein Neuanfang mit dem Hallenhandballspiel.<br />

Bereits 1938 waren von der IAHF Weltmeisterschaften in der Berliner Deutschlandhalle ausgetragen<br />

worden. Diese ersten Hallenhandball-Weltmeisterschaften wurden - bei vier teilnehmenden<br />

Mannschaften aus Österreich, Schweden, Dänemark und Deutschland - von der deutschen Mannschaft<br />

gewonnen.<br />

Schon früh, um 1910, haben sich zunächst in Schweden, dann auch in Dänemark Schiffsmannschaften<br />

gebildet, die in den Häfen gegeneinander (Hallen-)<strong>Handball</strong> spielten. Die Idrott-Vereine übernahmen<br />

dieses Spiel, das von der IAHF bereits 1936 anerkannt wurde.<br />

Das im Berliner Sportpalast 1935 ausgetragene internationale Turnier gewannen die Schweden.<br />

Weitere Länderspiele bis 1941 im Hallenhandball gegen skandinavische Mannschaften wurden von<br />

den Deutschen gewonnen.

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