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Schulkonflikte - demokratisches sachsen

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2. „Wie alles anfing?“ 2. „Wie alles anfing?“<br />

2. Methodische Vorgehensweise<br />

Methodisch gaben wir eine sich regelmäßig wiederholende Grundstruktur<br />

vor.<br />

1. Erwärmungsphase 15 Minuten<br />

2. Spielphase 15-30 Minuten<br />

3. Arbeit an Szenen und der aktuellen 45 Minuten<br />

Zielstellung des Tages<br />

4. Ausklang mit Spiel 5-10 Minuten<br />

Bei Konzentrationsschwächen nahmen wir einen Methodenwechsel<br />

vor. Wir setzten dann beispielsweise Bewegungsspiele ein oder kamen<br />

auf den Bau von Standbildern zurück. Unsere Erfahrung zeigte,<br />

dass bei einem offenen und ständig wechselnden Angebot, wie es<br />

dem Theaterspiel eigen ist, eine klare Struktur und ein Orientierung<br />

gebender Rahmen absolut notwendig sind. Es geht dabei um wiederkehrende<br />

Rhythmen, die ein Gefühl von Sicherheit, Kontinuität und<br />

Abwechslung garantieren.<br />

3. Welche Themen wurden angesprochen und bearbeitet?<br />

3.1 Die Einstiegsphase<br />

In den ersten beiden Sitzungen motivierten wir die Schüler vor allem<br />

durch spielerische Themen, zu denen sie in Form von Standbildern<br />

Stellung nehmen sollten.<br />

Fußball – Kartenspiel – Schlägerei – Musikchor – Freizeit – der Sanitäter<br />

– das Unfallopfer: Diese Szenen ließen wir dann in ein offenes<br />

Rollenspiel münden oder wir ergänzten sie durch weitere Standbilder.<br />

Diese dienen der Ausdrucksfähigkeit, und dazu müssen die Beteiligten<br />

eine angemessene Körpersprache finden. Sie fixieren Haltungen,<br />

die Wesentliches erzählen.<br />

In der dritten Zusammenkunft baten wir die Schüler, eine selbst erlebte<br />

Geschichte zu erzählen, die sie noch immer beschäftigt und die<br />

ihnen besonders im Gedächtnis geblieben ist. Die Geschichte solle<br />

zudem einen Konflikt enthalten. Die Schüler erzählten Geschichten<br />

zu folgenden drei Themen:<br />

a. Die Geschlechterfrage<br />

Schüler R. „Das Liebespaar und die drei Jungen“<br />

b. Familie<br />

Schüler N. „Der Anschiss des Vaters“<br />

Schüler R. „Der Karpfenfang mit dem Vater“<br />

Schüler R. „Der Streit mit dem Bruder“<br />

c. Freizeit, Schule<br />

Schüler M. „Judostreit mit einem älteren Schüler“<br />

Schüler S. „Absturz von der Rodelbahn“<br />

Schüler O. „Hilfe für einen Freund“<br />

Das einzige Mädchen, S., weigerte sich eine Geschichte zu erzählen.<br />

Nun ging es um die Arbeit an der Geschichte. Alle wollten die Liebesgeschichte<br />

nachspielen. Wir ließen uns darauf ein, obwohl uns klar<br />

war, dass diese Geschichte spielerisch nicht sehr ergiebig sein konnte:<br />

Drei Jungen verfolgen ein Liebespaar, verstecken sich und geraten<br />

dabei in Gefahr, von einer steilen Böschung abzurutschen.<br />

Wichtig ist hier, überhaupt erst einmal ins Spiel zu kommen, sich zu<br />

erproben, Spannungen aufzubauen und szenisches Arbeiten kennenzulernen.<br />

Folgerichtig machte es den Schülern Spaß, zumal es<br />

ein Pärchen in der Gruppe gab, die das Liebespaar spielen mussten.<br />

Als wir dann tiefer gehen wollten, – Wie ist das, wenn sie sich so in<br />

Gefahr begeben? (die drei Jungen klammerten sich an einem steilen<br />

Abhang fest) Was denken sie in so einer Situation? Was fühlen sie?<br />

– waren die Schüler überfordert. Sie verloren die Lust und wurden<br />

unkonzentriert.<br />

3.2 Das Forum:Theater – Konflikte, Szenen, Augenblicke in Schule<br />

und Alltag<br />

Nach dieser Einführungsphase kamen wir methodisch zum<br />

Forum:Theater. Hier ist es für den Dozenten wichtig, sich ein Bild von<br />

der Schule, den beteiligten Schülern sowie der Klasse zu machen.<br />

Dazu eignen sich Standbilder sehr gut, da sie das Wesentliche bildlich<br />

ausdrücken. Spricht jede Figur noch einen charakteristischen<br />

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