Schulkonflikte - demokratisches sachsen
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2. „Wie alles anfing?“ 2. „Wie alles anfing?“<br />
Themen:<br />
• langweilige Dienstberatung – keiner sagt etwas/schweigen!<br />
• Schüler-Lehrer-Situation:<br />
Schüler machen, was sie wollen – wechseln einfach die<br />
Plätze<br />
Lehrerin wartet, macht keinen Unterricht. Eine Stunde lang<br />
passiert nichts.<br />
• Sportlehrer! Ein Schüler lässt einen Knaller los, der Lehrer<br />
greift massiv ein.<br />
Plötzlich steht die Mutter des Schülers mit dessen zwei älteren<br />
Brüdern da und erkundigt sich, was hier passiert sei? Sie drohen<br />
mit Gewalt.<br />
In der Auswertung beschrieben die Lehrer, dass die Erwärmungsphase<br />
sehr interessant gewesen sei. Bei den Konfliktszenen kamen wir<br />
über einen Anfang nicht hinaus. Insgesamt sei der Workshop zu kurz<br />
gewesen. Eine ganz wichtige Erfahrung war folgende: Festgefahrene<br />
Positionen werden in Bewegung gesetzt.<br />
IV. Auswertung: „Wie alles anfing – Forum:Theater in einer<br />
sächsischen Mittelschule“<br />
Zusammenfassend lässt sich zu diesem Forum:Theater-Projekt<br />
sagen:<br />
1. Die Schüler sind sehr jung und der Aufwand ist außerge-<br />
wöhnlich. Da es sich um Kinder (12–13 Jahre) handelt, wird<br />
ein spielerischer, abwechslungsreicher, einfacher und das<br />
Unterhaltungsbedürfnis der Jugendlichen befriedigender Zu-<br />
gang erforderlich. Konflikte werden im spielerischen, oft unbe-<br />
wussten Nachvollzug bearbeitet, nicht auf der bewussten<br />
Ebene.<br />
2. Ein hohes Reflexionsniveau ist nicht möglich. Es gibt Schwie-<br />
rigkeiten bei der Suche nach alternativen Handlungsmöglich-<br />
keiten in vorgestellten Konfliktsituationen. Das liegt zum ei-<br />
nen an der brachliegenden, nicht geförderten Fantasie der Kin-<br />
der, sich andere Lösungen überhaupt vorstellen zu können,<br />
zum anderen aber auch an den allgegenwärtigen aggressiven<br />
Reizen und Spannungen, welche sie mit Schule, Lehrern und<br />
Mitschülern verbinden und wohl auch tagtäglich erleben. Es<br />
wird von ihnen eine schnelle Reaktion verlangt, welche meist<br />
aggressiv ausfällt. So ist ihr Reaktionsmuster in der Regel Ag-<br />
gression, begleitet von unrealistischen Machtfantasien. Ei-<br />
gene Gefühle der Ohnmacht dürften der Hintergrund für die-<br />
ses Verhalten sein.<br />
3. Wenden wir noch einmal einen Blick auf die entscheidende<br />
Frage, die diese Arbeit in einer ganz normalen sächsischen<br />
Mittelschule geprägt hat: Warum verhalten sich viele Schüler<br />
bei einem freiwilligen und offenen Angebot häufig destruktiv,<br />
unkonzentriert und albern? Aus unserer Sicht ist dies eine<br />
Reaktion auf die normale Schulsituation, mit der die Schüler<br />
tagtäglich konfrontiert sind: Frontalunterricht – autoritär,<br />
überfordernd, erschöpfend. Auch die Kommunikation verläuft<br />
in der Regel mittels Anweisungen. Es entsteht eine Drucksi-<br />
tuation und Konkurrenz zu Mitschülern. Weiterhin kann es<br />
auch eine Reaktion auf die familiäre Situation sein, wo<br />
vielleicht. Desinteresse herrscht bzw. mit Gewalt gedroht<br />
und/oder diese sogar ausgeübt wird.<br />
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