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Klinische, laborchemische und molekulargenetische Befunde bei ...

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Beim 5α-Reduktasemangel ähnelt das klinische Bild dem des 17β-HSD-Mangels. Ursache ist<br />

eine Mutation im SRD5A2-Gen, das für das Isoenzym 2 kodiert. Bei hohen Serum-<br />

Testosteronwerten ist die periphere Umwandlung des Testosterons in das biologisch aktivere<br />

5α-DHT gestört (Sinnecker et al. 1996).<br />

Die Androgeresistenz ist nach der Gonadendysgenesie die häufigste Ursache für ein<br />

intersexuelles Genitale <strong>bei</strong> 46,XY-Chromosomensatz. Testosteronwerte sind normal oder<br />

erhöht, aber das Gewebe ist nicht in der Lage, darauf anzusprechen. Die Bandbreite des<br />

klinischen Erscheinungsbildes variiert je nach Schwere des Defektes. Da<strong>bei</strong> können vom<br />

komplett weiblichen Phänotyp, wie es <strong>bei</strong>m CAIS, der kompletten Androgenresistenz der Fall<br />

ist, bis zum äußerlich normalen aber infertilen Mann alle Zwischenstufen vorkommen.<br />

Ursachen für die Androgenresistenz sind Störungen <strong>bei</strong> der rezeptorvermittelten<br />

Signalübertragung. Da<strong>bei</strong> können die Defekte an allen Stellen der Signalübertragung (siehe<br />

unten) vorkommen: die Bindung des Hormons an den Rezeptor kann behindert sein, ebenso<br />

die Translokation des Hormon-Rezeptorkomplexes in den Zellkern, die Dimerisierung des<br />

Rezeptors, die Bindung des Rezeptors an die DNA <strong>und</strong> die nachfolgende Translation <strong>und</strong><br />

Transkription. Hinter all diesen Fehlfunktionen steckt in einem großen Teil der Fälle eine<br />

Mutation des Androgenrezeptorgens. Da<strong>bei</strong> kommt es aufgr<strong>und</strong> der Mutation nicht nur zu<br />

einer quantitativen Reduktion der Zielzellaktivierung. Vielmehr konnten Werner et al. zeigen,<br />

dass Mutationen im Androgenrezeptorgen in vitro zu mutationsspezifischen Mustern von<br />

reduzierter Promotor-Aktivierung führten. Auch in vivo könnte dies von Bedeutung sein<br />

(Werner et al. 2006).

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