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Klinische, laborchemische und molekulargenetische Befunde bei ...

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Der Abbau von Testosteron erfolgt durch Oxidation, Hydrierung <strong>und</strong> Reduktion zu 30-50 %<br />

in peripheren Geweben <strong>und</strong> zu 50-70 % in der Leber. Die dadurch entstehenden Metabolite<br />

Androsteron <strong>und</strong> Eticholanon werden mit dem Urin ausgeschieden.<br />

1.4 <strong>Klinische</strong> Problemstellung<br />

Die Gruppe der Patienten mit Mutation im Androgenrezeptorgen ist sehr inhomogen. Es<br />

konnten mittlerweile nahezu 400 verschiedene Mutationen nachgewiesen werden, die in einer<br />

regelmäßig aktualisierten internationalen Datenbank erfasst sind<br />

(http://androgendb.mcgill.ca/) (Gottlieb et al.). Je nach Lokalisation der Mutation hat diese<br />

Auswirkungen auf die Bindung des Androgens an den Rezeptor, die Bindung des Hormon-<br />

Rezeptor-Komplexes an die DNA oder auf die nachfolgende Transkription <strong>und</strong> Translation.<br />

Dementsprechend unterschiedlich ist auch die Klinik der Patienten. Das Spektrum reicht <strong>bei</strong><br />

Patienten mit partieller Androgenresistenz vom überwiegend weiblichen Phänotyp mit<br />

geringer Virilisierung <strong>und</strong> blind endender Vagina (Typ 4 der phänotypischen Klassifikation<br />

<strong>bei</strong> Virilisierungsstörungen nach Sinnecker et al. (Sinnecker et al. 1996)) über ein<br />

ambivalentes (Typ 3) oder vorwiegend männliches Genitale (Typ 2) bis zum phänotypisch<br />

unauffälligen, jedoch infertilen Mann (Typ 1). Beim ambivalenten Phänotyp fallen ein<br />

klitorisähnlicher Mikrophallus, ein labienähnliches, bipartiertes Skrotum oder eine<br />

perineoskrotale Hypospadie auf. Ebenso wie <strong>bei</strong>m vorwiegend weiblichen Phänotyp findet<br />

man eine blind endende Vagina.<br />

Der im Kindesalter am häufigsten zu findende Typ 2 äußert sich meist in einer isolierten<br />

Hypospadie, jedoch können auch hier ein Mikropenis oder ein Skrotum bipartitum gef<strong>und</strong>en<br />

werden.<br />

Während die Phänotypen nach Grad 2-4 auf Gr<strong>und</strong> der genitalen Auffälligkeiten meist schon<br />

<strong>bei</strong> der Geburt entdeckt werden <strong>und</strong> bisweilen Schwierigkeiten <strong>bei</strong> der Geschlechtszuweisung<br />

des Kindes bereiten, fallen Typ 1 Patienten später auf. Zum Arzt führt sie eine Verzögerung<br />

der Pubertät, eine Gynäkomastie oder, noch später, ein unerfüllter Kinderwunsch.

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