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Klinische, laborchemische und molekulargenetische Befunde bei ...

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2. Patienten <strong>und</strong> Methoden<br />

2.1 Patientenkollektiv<br />

Eingeschlossen in die Untersuchungen wurden ausschließlich Patienten, <strong>bei</strong> denen im<br />

Molekularendokrinologischen Labor der Klinik für Kinder- <strong>und</strong> Jugendmedizin in Lübeck<br />

eine Mutation im Androgenrezeptor-Gen nachgewiesen wurde <strong>und</strong> deren primäre<br />

Geschlechtszuordnung männlich war.<br />

Alle 37 Patienten haben einen XY-Karyotyp <strong>und</strong> fielen klinisch auf verschiedene Art <strong>und</strong><br />

Weise auf. Während <strong>bei</strong> den meisten der Patienten <strong>bei</strong> der Geburt ein intersexuelles Genitale<br />

auffiel, war <strong>bei</strong> anderen eine unzureichend einsetzende Pubertät oder ein nicht erfüllter<br />

Kinderwunsch Gr<strong>und</strong> für weiterführende Diagnostik.<br />

Molekulargenetische Untersuchungen des Androgenrezeptorgens wurden durchgeführt, wenn<br />

hohe Testosteronspiegel <strong>bei</strong> postpubertären Patienten auffielen. Im vorpubertären Alter wurde<br />

eine ungestörte Leydigzellfunktion meist durch einen hCG-Test erfasst <strong>und</strong> die Patienten dann<br />

auf das Vorliegen einer Androgenresistenz untersucht.<br />

Unter den Patienten fanden sich zwei Geschwisterpaare (Patienten 19 <strong>und</strong> 20, Patienten 35<br />

<strong>und</strong> 36) sowie zweimal drei Brüder (Patienten 12, 13, 14 <strong>und</strong> Patienten 17, 18, 34) <strong>bei</strong> denen<br />

jeweils die gleiche Mutation festgestellt wurde, alle anderen Untersuchten waren<br />

untereinander nicht verwandt.<br />

Bei 3 Patienten mit nachgewiesener Mutation im Androgenrezeptorgen erfolgte zunächst eine<br />

männliche Geschlechtszuweisung, sie wurden dann aber im Laufe der ersten Lebensmonate<br />

gonadektomiert <strong>und</strong> wuchsen als Mädchen auf, so dass ihre Daten nicht mit in die<br />

Auswertung eingingen. Zur Entwicklung dieser Kinder liegen uns leider keine Daten vor. Um<br />

zu sehen, ob sie sich im Vergleich zu den als Jungen aufwachsenden besser oder schlechter<br />

entwickelt haben im Hinblick auf die Zufriedenheit mit dem eigenen Geschlecht <strong>und</strong> dem<br />

Aspekt ihres Genitales wäre die Aufar<strong>bei</strong>tung dieser Fälle sehr wichtig.<br />

Die Patientendaten wurden in 3 verschiedene Gruppen nach Alter unterteilt: Säuglingsalter,<br />

prä- <strong>und</strong> postpubertär, wo<strong>bei</strong> einige Patienten aufgr<strong>und</strong> der langen Zeit des Behandlungs- <strong>und</strong><br />

Beobachtungszeitraumes in mehreren Gruppen auftauchen.

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