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Klinische, laborchemische und molekulargenetische Befunde bei ...

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perineoskrotaler Hypospadie zur Welt gekommen waren (Migeon et al. 2002). Die Ursachen<br />

dafür waren verschieden. Bei den männlichen Patienten wurden Penislängen von 5 bis 14 cm<br />

gemessen, mit einer mittleren Länge von 8,8 cm. Verglichen mit diesen Daten haben die 8<br />

hier untersuchten Patienten mit einer durchschnittlichen Phalluslängelänge von 4,44 cm<br />

wesentlich kürzere Penisse.<br />

In dem Consensus statement über das Management intersexueller Störungen der<br />

LWPES/ESPE Consensus Group von 2006 (Hughes et al. 2006) werden Angaben über das<br />

mittlere Hodenvolumen von reifen Neugeborenen, 10jährigen <strong>und</strong> Erwachsenen gemacht.<br />

Diese werden dem Vergleich zugr<strong>und</strong>e gelegt.<br />

Das mittlere Hodenvolumen von reifen Neugeborenen in den USA wird mit 0,52 ml<br />

angegeben, das europäischer Erwachsener mit 16,5 bis 18,2 ml.<br />

Ingesamt fällt auf, das <strong>bei</strong> Patienten mit Androgenrezeptormutation das Hodenvolumen im<br />

Säuglingsalter normal oder größer ausfällt, wohingegen es im Erwachsenenalter oft deutlich<br />

unter dem Durchschnitt liegt. Zusammen mit den beobachteten erhöhten Gonadotropinen <strong>bei</strong><br />

niedrigem bis normalem Testosteron spricht dies für eine Hodenatrophie.<br />

Betrachtet man nur die Patienten, die die Pubertät schon komplett abgeschlossen haben, so<br />

lässt sich sagen, dass, betrachtet man den Phänotyp, sowohl der Phallus als auch die Testes<br />

erheblich kleiner sind als <strong>bei</strong>m durchschnittlichen, ges<strong>und</strong>en Mann.<br />

Alle hier untersuchten postpubertären Patienten wiesen eine Gynäkomastie auf. Dies<br />

beobachteten auch Bouvattier et al.- 13 von 15 postpubertären Patienten mit PAIS zeigten<br />

eine relevante Brustvergrößerung, die alle mastektomiert wurden (Bouvattier et al. 2006)- <strong>und</strong><br />

Melo et al., die <strong>bei</strong> allen 8 von ihnen beoachteten Patienten nach Eintritt in die Pubertät eine<br />

Gynäkomastie beschrieben (Melo et al. 2003).<br />

Wisniewski et al. untersuchten 20 Individuen, die mit einem Mikropenis geboren wurden über<br />

einen längeren Zeitraum im Hinblick auf klinisches, chirurgisches <strong>und</strong> psychosexuelles<br />

Outcome. 15 der Patienten wuchsen im männlichen, 5 im weiblichen Geschlecht auf. Bei<br />

allen Männern war die Penislänge, wie <strong>bei</strong> den hier untersuchten Patienten,<br />

unterdurchschnittlich gering. Alle berichteten, dass eine Erektion möglich sei, 50% waren, <strong>bei</strong><br />

Identifizierung mit dem männlichen Geschlecht, mit ihrem Genitale unzufrieden. Für die<br />

Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper wurden unterschiedlich Gründe genannt: 66% der

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