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Klinische, laborchemische und molekulargenetische Befunde bei ...

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Bei 11 der untersuchten postpubertären Patienten konnte der ASI bestimmt werden, nur 2<br />

zeigten Indices, die kleiner als der Referenzwert 138 U x nmol/l² waren, alle anderen lagen<br />

darüber. Vergleicht man den ASI mit der Ausprägung des Phänotyps, so zeigt sich<br />

tendenziell, dass ASI <strong>und</strong> Ausprägung der Virilisierungsstörung korrelieren: <strong>bei</strong> Patienten mit<br />

einem Typ 1 nach Sinnecker liegt der mittlere ASI <strong>bei</strong> 255,95 U x nmol/l², <strong>bei</strong> Patienten mit<br />

einem Typ 2 <strong>bei</strong> 307,16 U x nmol/l² <strong>und</strong> <strong>bei</strong> Patienten vom Typ 2-3 <strong>bei</strong> 537,85 U x nmol/l².<br />

Nur <strong>bei</strong> einem Patienten vom Typ 3 konnte der ASI bestimmt werden. Er folgt mit einem<br />

Wert von 273,82 U x nmol/l² (mit normalem Testosteron <strong>bei</strong> erhöhtem LH) nicht diesem<br />

Trend. Trotzdem scheint es einen Zusammenhang zwischen Höhe des ASI <strong>und</strong><br />

Ausprägungsgrad der Virilisierungsstörung zu geben.<br />

Auffällig ist weiterhin, dass <strong>bei</strong> ab Pubertätsstadium 4 durchgängig erhöhten LH-Werten die<br />

Testosteronwerte nur <strong>bei</strong> 4 der 12 Patienten zu hoch sind. Bei 6 wurde ein normales, <strong>bei</strong> 2 ein<br />

erniedrigtes Testosteron gemessen (wo<strong>bei</strong> dies <strong>bei</strong> einem der Patienten mit erniedrigtem T<br />

nicht aussagekräftig ist, da er <strong>bei</strong> Z.n. Orchidektomie eines atrophierten Hoden links nach<br />

Hodentorsion <strong>und</strong> nicht ausreichender Kompensation durch den rechten Hoden alle 3 Wochen<br />

250 mg Testoviron i.m. erhält). Bei gleichzeitig vergleichsweise kleinen Hoden spricht diese<br />

Konstellation für eine sek<strong>und</strong>äre Atrophie der Gonaden mit eingeschränkter Syntheseleistung<br />

für Testosteron. Auch ein erhöhtes FSH weist auf eine Atrophie hin (durch verminderte<br />

Produktion von Inhibin (Krause 1977)).<br />

4.4 Interpretation molekularer Bef<strong>und</strong>e<br />

Bei der <strong>molekulargenetische</strong>n Analyse des Androgenrezeptorgens wurden <strong>bei</strong> den 37<br />

untersuchten Patienten 26 unterschiedliche Mutationen an 24 verschiedenen Lokalisationen<br />

nachgewiesen.<br />

Insgesamt überwiegen Mutationen in Exon 4 bis 8, die zu einer Modifikation der<br />

Hormonbindung führen mit einem Anteil von 67,6 %, gefolgt von denen in Exon 2 <strong>und</strong> 3, die<br />

die DNA-Bindung beeinflussen mit 24,3%. Nur <strong>bei</strong> 3 der Patienten (8,1 % der Fälle) ist mit<br />

einer Mutation in Exon 1 eine Beeinträchtigung der Transskriptionsregulation zu beobachten,<br />

unter diese fällt auch der Patient mit der in frame-Deletion. Bei allen anderen Patienten wurde<br />

eine einzige Punktmutation nachgewiesen.

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