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Vertragsreedervertrag zwischen der Jüngerhans Maritime Services GmbH & Co. KG, Haren („JMS“) und MPC Münchmeyer Petersen Steamship GmbH, Hamburg („MPC Steamship“) - nachfolgend die "Vertragsreeder" genannt - und JMS Schifffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG MS „Auriga J“, Haren - nachfolgend "Gesellschaft" genannt - Präambel Die Gesellschaft wird im Dezember 2001 unter der Baunummer 473 bei der Peene-Werft, Wolgast, ein Container-Schiff übernehmen. Die Vertragsschließenden sind sich darüber einig, dass der Vertragsreeder in dem nachstehend aufgeführten Umfang für die Gesellschaft tätig wird: § 1 1. Die Vertragsreeder werden ab Infahrtsetzung des bei der Peene-Werft, Wolgast, in Auftrag gegebenen Container-Schiffes zu Vertragsreedern bestellt. 2. Die Vertragsreeder haften mit der Sorgfalt eines ordentlichen Reeders. Sie haben mindestens die gleiche Sorgfalt anzuwenden, die sie für alle anderen von ihnen bereederten Schiffe anwenden. 3. Die Vertragsreeder nehmen im Namen und für Rechnung der Gesellschaft alle Geschäfte und Rechtshandlungen vor, die der Geschäftsbetrieb einer Reederei gewöhnlich mit sich bringt. Dazu werden die Vertragsreeder hiermit ausdrücklich bevollmächtigt. Die Vertragsreeder haben insbesondere Sorge zu tragen für 98 a) die Beschäftigung des Schiffes; b) die Versorgung des Schiffes mit den notwendigen Ausrüstungsgegenständen; c) die Bemannung des Schiffes; diese kann durch Vertrag auf Dritte übertragen werden; d) die Instandhaltung aller Ausrüstungsgegenstände, die für einen ordnungsgemäßen und erfolgreichen Einsatz des Schiffes notwendig sind; e) die Erhaltung des Schiffes in einem einsatzfähigen Zustand; f) die Aufrechterhaltung der Wirksamkeit aller Schiffspapiere; g) die Versicherung des Schiffes gegen alle Risiken und Gefahren, gegen die vergleichbare Schiffe üblicherweise versichert sind; h) die Bearbeitung von Schadens- und Versicherungsfällen; i) die Wahrnehmung der Interessen der Gesellschaft gegenüber Forderungen, Strafen und Pfandrechten, die gegen das Schiff geltend gemacht werden; j) die Durchführung und Abwicklung der für das Schiff geschlossenen Frachtverträge einschließlich der Bestellung von Schiffsagenten. 4. Die Aufteilung der Aufgaben zwischen den Firmen des Vertragsreeders erfolgt im Innenverhältnis durch interne Vereinbarungen. 5. Soweit von den Vertragsreedern vergleichbare Schiffe bereedert werden, verpflichten sie sich, das Schiff der Gesellschaft nach den gleichen Grundsätzen zu behandeln. Dies gilt insbesondere auch für den Abschluss von Charterverträgen. § 2 1. Für Rechtsgeschäfte und Handlungen, die über den gewöhnlichen Geschäftsbetrieb der Gesellschaft hinausgehen, haben die Vertragsreeder die Einwilligung der Gesellschaft einzuholen. 2. Die Vertragsreeder verpflichten sich im Übrigen, die Bestimmungen der Gesellschaftsvertrages der Gesellschaft sowie der Beteiligungsgesellschaft Jüngerhans-MPC mbH & Co. KG - insbesondere die Mitwirkungsrechte der Gesellschaftsversammlungen, Beschlüsse der Gesellschaftsversammlungen sowie die Zustimmungserfordernisse der Gesellschafterversammlung gem. § 7 des Kommanditgesellschaftsvertrages - zu beachten. 3. In den Fällen der Not und in Eilfällen haben die Vertragsreeder das Recht und die Pflicht, unaufschiebbare Rechtsgeschäfte und/oder Rechtshandlungen, die über den gewöhnlichen Geschäftsbetrieb hinausgehen, mit der Sorgfalt eines ordentlichen Reeders auch ohne vorherige Zustimmung der Gesellschaft vorzunehmen. Haben die Vertragsreeder hiervon Gebrauch gemacht, so haben sie die Gesellschaft unverzüglich zu unterrichten. § 3 1. Die Vertragsreeder werden der Gesellschaft zu Beginn eines jeden Geschäftsjahres eine Vorschau über die zu erwartende Entwicklung unterbreiten. Hierzu gehört insbesondere eine Kalkulation der Betriebskosten für die folgenden zwölf Betriebsmonate des Schiffes, die nach Genehmigung durch die Gesellschaft Bestandteil dieses Vertrages wird. 99 2. Die Vertragsreeder werden eine gesonderte Buchhaltung für die Gesellschaft führen und unter Berücksichtigung der Fristen des Kommanditgesellschaftsvertrages jährlich die Bilanz nebst Gewinn- und Verlustrechnung der Gesellschaft aufstellen. 3. Die Vertragsreeder werden den Zahlungsverkehr über eigene Konten der Gesellschaft abwickeln. § 4 1. Die Vertragsreeder erhalten als Vergütung für die Erfüllung sämtlicher Verpflichtungen und zur Abgeltung aller Aufwendungen eine Vergütung von insgesamt 4% der Bruttoeinnahmen einschließlich verdienter Überliegegelder, Hilfslöhne und Bergungseinnahmen sowie der Versicherungsentschädigungen für Zeitausfälle (§ 9 des Gesellschaftsvertrages). Mit der vorstehenden Vergütung sind auch alle Aufwendungen der Vertragsreeder, die im Zusammenhang mit der Tätigkeit als Vertragsreeder stehen, einschließlich der Kosten für die Buchhaltung abgegolten, ausgenommen sind lediglich Prüfungskosten für die Buchhaltung und den Jahresabschluss sowie Reisekosten für Inspektionen außerhalb der Bundesrepublik Deutschland sowie außergewöhnliche Auslagen in Havariefällen. 2. Wird das Schiff veräußert oder tritt der Totalverlust des Schiffes ein, so erhalten die Vertragsreeder für die Durchführung des Verkaufes oder Abwicklung des Totalverlustes sowie die Tätigkeit im Zusammenhang mit der Liquidation der Gesellschaft eine Vergütung von 2% des Nettoerlöses bzw. der Versicherungsentschädigung. 3. Rückvergütungen jeglicher Art, die wirtschaftlich das Schiff der Gesellschaft betreffen, sind von den Vertragsreedern der Gesellschaft gutzuschreiben.
Vertragsreedervertrag 4. Die Vertragsreeder sind berechtigt, auf Kosten der Gesellschaft einen Makler ihrer Wahl für die Befrachtung der Schiffe zu bestellen und über ihn alle Befrachtungsverträge abzuschließen. Die Vereinbarung von marktüblichen Kommissionen ist Bedingung. § 5 Verauslagten die Vertragsreeder Beträge für die Gesellschaft, sind sie berechtigt, soweit nicht die Möglichkeit einer unmittelbaren Erstattung durch die Gesellschaft besteht, bankübliche Zinsen zu berechnen. § 6 Dieser Vertrag wird für die Dauer des Bestehens der Gesellschaft geschlossen. Er kann jedoch von jedem der Vertragsschließenden gekündigt werden, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Ein wichtiger Grund ist insbesondere a) grobe Pflichtverletzungen, b) der Verkauf des Schiffes, c) der Totalverlust des Schiffes, d) die Einleitung des gerichtlichen Vergleichsverfahrens über das Vermögen eines der Vertragschließenden, e) die Eröffnung des Konkursverfahrens über das Vermögen eines der Vertragschließenden bzw. die Ablehnung der Eröffnung mangels Masse, f) die Auflösung eines der Vertragschließenden. 100 § 7 Abgesehen von der internen Vereinbarung von JMS und MPC Steamship gemäß § 1 Nr. 4 sind Nebenabreden nicht getroffen worden. Änderungen und Ergänzungen dieses Vertrages bedürfen der Schriftform. Sollten sich Bestimmungen dieses Vertrages als unwirksam erweisen, so wird die Wirksamkeit des Vertrages im Übrigen nicht berührt. Eine unwirksame Bestimmung ist in der Weise umzudeuten oder zu ergänzen, dass der mit der unwirksamen Bestimmung beabsichtigte wirtschaftliche Zweck erreicht wird. Gerichtsstand ist Hamburg. Hamburg, den 3. September 2001 JMS Jüngerhans Maritime Services GmbH & Co.KG, Haren MPC Münchmeyer Petersen Steamship GmbH, Hamburg JMS Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG MS „Auriga J“, Haren 101
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