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Nr. 10 (II-2015) - Osnabrücker Wissen

Nr. 10 (II-2015) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

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Es gibt sie nur Niedersachsen, hier<br />

allerdings in reichlicher Anzahl. Seit<br />

Anfang 2014 hat das Bundesland 126<br />

Samtgemeinden, in denen 703 Mitgliedsgemeinden<br />

organisiert sind.<br />

Bei Samtgemeinden handelt es sich um freiwillige<br />

Zusammenschlüsse mehrerer Kommunen eines<br />

Landkreises, die rechtlich selbständig bleiben.<br />

Allerdings übernimmt die Samtgemeinde, die<br />

mindestens 7.000 Einwohner haben sollte, zentrale<br />

Aufgaben, die im Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetz<br />

aufgeführt sind. Dazu gehört<br />

beispielsweise die Erstellung eines Flächennutzungsplans,<br />

die Schulträgerschaft, der Betrieb von<br />

Gesundheitseinrichtungen, Sportstätten und Büchereien<br />

sowie Wasserversorgung, Kanalisation,<br />

Abfallentsorgung oder Straßenreinigung.<br />

Wo stand eines der<br />

ersten Krankenhäuser<br />

in Osnabrück? (Teil 2)<br />

Im ersten Teil des Beitrags ging es um die äußerst abwechslungsreiche<br />

Geschichte der Parzelle „Turmstraße <strong>10</strong>–12“ hinter<br />

der Marienkirche. Nun geht es um Spuren unter den Mauern der<br />

ausgegrabenen Hospitals-Kapelle, die eine noch ältere Besiedlungsphase<br />

vermuten lassen. Mithilfe naturwissenschaftlicher<br />

Methoden können Archäologen Funde jahrgenau bestimmen<br />

lassen und die abwechslungsreiche Siedlungsgeschichte an<br />

diesem Ort rekonstruieren. Denn durch seine Nähe zum Zentrum<br />

der mittelalterlichen Stadt war der Siedlungsstandort um die<br />

heutige Marienkirche schon immer sehr beliebt.<br />

Bild Netzwerk © vege, Fotolia.de<br />

Die Samtgemeinden haben deshalb drei eigene<br />

Organe: den Samtgemeinderat, den Samtgemeindeausschuss<br />

und den Samtgemeindebürgermeister.<br />

Der Zusammenschluss, beziehungsweise die<br />

enge Kooperation von Gemeinden, ist auch in anderen<br />

Bundesländern üblich. So gibt es in Sachsen<br />

Verwaltungsverbände, in Rheinland-Pfalz Verbandsgemeinden<br />

und in Schleswig-Holstein<br />

Ämter. Die Bildung von Sammtgemeinden –<br />

damals noch mit zwei „m“ – war bereits in der<br />

Gemeinde-Ordnung für den Preußischen Staat<br />

vom 11. März 1850 vorgesehen. | TS<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Samtgemeinden im <strong>Osnabrücker</strong> Land<br />

Die größte Samtgemeinde im <strong>Osnabrücker</strong><br />

Land ist Bersenbrück mit rund 28.000 Einwohnern.<br />

Zu ihr gehören Alfhausen, Ankum,<br />

die Stadt Bersenbrück, Eggermühlen, Gehrde,<br />

Kettenkamp und Rieste. Die drei weiteren<br />

Samtgemeinden sind Artland, Fürstenau<br />

und Neuenkirchen.<br />

Südlichen Fundamentmauer der Hospitals-Kapelle mit Holzunterbau<br />

Wieso ließen sich die Menschen dauerhaft an der Hase nieder?<br />

26<br />

Die Hase mit ihren Seitenarmen<br />

umgab im Mittelalter eine breite<br />

und sumpfige Auenlandschaft, in<br />

der erhöhte Kuppen, bestehend aus<br />

Sand- und Kiesablagerungen, entstanden.<br />

Diese überflutungssicheren<br />

Siedlungsstandorte bildeten<br />

die große Sandkuppe, auf der der<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Dom steht und die<br />

kleinere, westlich gelegene Kuppe,<br />

auf der sich die Marienkirche<br />

befindet. Noch heute kann man<br />

die Höhenunterschiede bei einem<br />

Spaziergang durch die Innenstadt<br />

feststellen. Wenn man von der<br />

Marienkirche in die Turmstraße<br />

blickt, fällt einem sofort das abfallende<br />

Gelände hinter der Marienkirche<br />

auf. Läuft man nun auf der<br />

Marktstraße Richtung Domplatz,<br />

begibt man sich von der einen<br />

Sandkuppe zur anderen und kann<br />

die heute nur noch leicht ausgeprägte<br />

Senke zwischen beiden Erhebungen<br />

beobachten.<br />

Der leichte Zugang zu Fließwasser<br />

und der sichere, vor Hochwasser<br />

geschützte Baugrund boten<br />

optimale Verhältnisse, um sich<br />

dauerhaft niederzulassen. Zudem<br />

befand sich eine günstige Furt zur<br />

Überquerung der Hase in Osnabrück.<br />

Aufgrund dessen kreuzten<br />

sich hier zwei wichtige mittelalterliche<br />

Handelswege.<br />

Diese günstigen Siedlungsfaktoren<br />

waren ausschlaggebend für die<br />

Standortwahl der ersten christlichen<br />

Missionszelle unter Karl dem<br />

Großen, nach der Unterwerfung<br />

der Sachsen und der Eingliederung<br />

ihres Gebietes ins karolingische<br />

Reich zu Beginn des 9. Jahrhunderts.<br />

Infolge der positiven Rahmenbedingungen<br />

entwickelte sich Osnabrück<br />

zu einem wirtschaftlichen<br />

Zentrum der Region und die Be-

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