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Netzwerk Südbaden - Dezember 2015

Netzwerk Südbaden - Dezemberausgabe 2015

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Titel<br />

Titel<br />

Mit Blick auf die „Dachmarke“ ahnt man,<br />

dass andere als diese wenig authentische<br />

Kampagne die Werbekolonne bilden: Der<br />

badische Spätburgunder vom Kaiserstuhl<br />

beispielsweise, mit dem selbst in New Yorker<br />

Weinhandlungen vor wenigen Jahren<br />

„die badische Revolution“ aufs Neue ausgerufen<br />

wurde.<br />

Am Ende schaut es so aus, als würde die<br />

Musik für das Werbe-Lied vom „Badischen<br />

Wein“ vor allem im Südteil Badens<br />

gemacht: Hier gibt es nicht nur die prominenten<br />

Winzer in Gebieten wie Markgräflerland,<br />

Kaiserstuhl, dem Breisgau und<br />

der Ortenau, hier scheint auch der Großteil<br />

der Einzahlungen zu sprudeln. „Der<br />

Kaiserstuhl ist eigentlich bekannter als das<br />

Weinbaugebiet Baden“ unkt ein Winzer,<br />

der dieses Zitat nicht mit seinem Namen<br />

in Verbindung gebracht sehen mag. Die<br />

Aushängeschilder seien in <strong>Südbaden</strong>, sagt<br />

auch Hanspeter Johner, der dies nicht nur<br />

mit Renommee, sondern auch mit der<br />

Größe der Anbaugebiete begründet. Sonja<br />

Höferlin selbst erklärt es damit, dass 70<br />

Prozent der badischen Reben in einem 70<br />

km-Radius um Freiburg stünden.<br />

Es mag die Freiburger Sicht auf die Dinge<br />

Sonja Hoeferlin<br />

sein, aber vielleicht ist am Ende das riesige<br />

Weinbaugebiet namens „Baden“ doch<br />

ein etwas wackliges Konstrukt deutschen<br />

Weinrechts, bei dem sich nur hinter der<br />

Hälfte der Fassade richtig was verbirgt. Wo<br />

man auch hinsieht: In der „Alten Wache“<br />

am Freiburger Münsterplatz, einem ebenfalls<br />

von der Sonne verwöhnten Plätzchen,<br />

hat man sich selbst zum „Haus der badischen<br />

Weine“ ernannt, das bei näherem<br />

Hinsehen aber keinen Tropfen von oberhalb<br />

des Ortenau-Äquators ausschenkt.<br />

In der Freiburger Weinhandlung Drexler,<br />

zentral gelegen an den Kreuzungswegen<br />

von Ur-Badenern und 5-Sterne-Touristen,<br />

würden durchaus „badische Weine“<br />

verlangt, heißt es hinter der Ladentheke.<br />

Bei näherem Hinsehen seien dabei aber<br />

ausschließlich die südbadischen Tropfen<br />

gemeint, einen Wein aus dem Kraichgau,<br />

der Karlsruher Ecke oder aus dem Taubertal<br />

habe hier noch keiner gewünscht. Was<br />

im übrigen überhaupt nichts über deren<br />

Qualität aussagt, nur dass hier eben ganz<br />

unterschiedliche Leistungsträger in der selben<br />

Staffel antreten.<br />

Dass nicht jedem die Gemeinschaft, die<br />

„ein gutes Miteinander darstellt, aber ausbaufähig<br />

ist“ (Johner) so verlässlich erscheint,<br />

beweist übrigens eine WG aus der<br />

Ortenau: Wer versehentlich einen Bindestrich<br />

in „badischer-wein.de“ eingibt, landet<br />

dort: Die so-ähnlich-Adresse hat sich<br />

per Umleitung der Ortenauer Winzerkeller<br />

gesichert, zwar ein Mitglied der „Badische<br />

Wein Gmbh“, aber offenbar auch ein Vertreter,<br />

dem das regionale Hemd näher sitzt<br />

als die gesamtbadische Jacke. <br />

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Ludwig Binz ist ein Mann, für den eines<br />

fest steht: Die Verpackung machts! In<br />

der badischen Weinwirtschaft stand Binz,<br />

der im Kartoffeldorf Forchheim eine Verpackungs-<br />

und eine Logistikfirma betreibt,<br />

mit dieser Meinung aber lange Zeit ziemlich<br />

alleine da. Viele Winzer waren und<br />

sind immer noch der Überzeugung, dass<br />

sie allein für den Inhalt der Flaschen verantwortlich<br />

seien, nicht aber fürs Drumherum.<br />

Binz denkt da anders: „Wenn ich einen<br />

tollen Wein kaufe, will ich auch eine entsprechende<br />

Verpackung haben“, sagt er.<br />

Schließlich verkaufen Winzer ja nicht nur<br />

Wein, sondern auch „Emotionen“. Tatsächlich<br />

scheint es, als haben einige Winzer<br />

das kapiert. Wenn man durch die Hallen<br />

des Binzschen Unternehmens läuft, springen<br />

einem jedenfalls zahlreiche Logos von<br />

namhaften Winzern ins Auge. Eines hat<br />

sich Binz vielleicht sogar bei den Topwinzern<br />

der Region, deren Weine der passionierte<br />

Weinliebhaber Binz auch gerne<br />

trinkt, abgeschaut. Binz macht nicht auf<br />

Masse, er macht auf Qualität und setzt dabei<br />

auf Individualität. Die Verpackungen,<br />

die er entwirft, sind sicherlich ein bisschen<br />

teurer als Massenprodukte, aber sie unterstreichen<br />

in ihrer Wertigkeit eben auch die<br />

Wertigkeit des Produktes. Es gibt Branchen,<br />

da ist die Verpackung mehr wert als<br />

das eigentliche Produkt. Beim Wein ist das<br />

zum Glück nicht so. Ganz im Gegenteil, es<br />

kommt nicht selten vor, dass man Spitzenweine<br />

in Billigst-Verpackungen bekommt.<br />

Das findet Binz unpassend. Und immer<br />

mehr Winzer erkennen, dass sie ihr Produkt<br />

eben auch besser positionieren können,<br />

wenn neben dem Inhalt, dem Wein,<br />

auch die Verpackung stimmt.<br />

Eine ganz spezielle Verpackung hat Binz<br />

sich vor einigen Jahren ausgedacht, eine<br />

Weinbox mit 24 Fächern, in denen je ein<br />

0,25 Fläschen Wein ist, kurzum der perfekte<br />

Adventskalender.<br />

Die passenden Winzer hat er nun auch gefunden.<br />

Solche, die es mögen über den Tellerrand<br />

zu schauen, die dem gerade in der<br />

WEINVERPACKUNGEN<br />

Tolle Kiste<br />

Ludwig Binz hat einen Wein-Adventskalender erfunden<br />

Ludwig Binz und sein Adventskalender<br />

Weinwirtschaft verbreiteten Kirchturmdenken<br />

Adieu gesagt haben. Es handelt sich<br />

um die Generation Pinot, eine Jungwinzervereinigung<br />

mit derzeit 48 jungen Winzern<br />

aus Baden, die sich nach eigener Aussage<br />

zusammengeschlossen haben, „um Visionen<br />

im Weinbau und Vermarktung zu entwickeln“.<br />

Dass diese Verpackungsidee von<br />

Binz ein Hit ist, zeigte Anfang November<br />

auch die Prämierung der Generation Pinot<br />

als Jungwinzervereinigung des Jahres. Das<br />

hoben die Juroren der Deutschen Landwirtschaftgesellschaft<br />

(DLG) die Weinbox<br />

besonders hervor.<br />

„Als Erfinder der badischen Adventsbox<br />

und Initiator der ersten Stunde bin ich natürlich<br />

besonders stolz und freue mich über<br />

diese Auszeichnung sehr“, sagt Ludwig<br />

Binz. „Schon bei den ersten Gesprächen<br />

mit Generation Pinot-Specherin Bettina<br />

Schumann zeigte sich die Aufbruchstimmung<br />

und das Intresse an Innovation“ erinnert<br />

sich Binz. Es ist aber nicht nur die<br />

raffinierte, von Binz entwickelte Verpackung,<br />

die den Weinadventskalender zum<br />

hippen Produkt macht. Es ist sicher auch<br />

das gelungene Design,der Münchner Agentur<br />

merzpunkt.<br />

Insgesamt wollen Binz und die Jungwinzer<br />

2000 Exemplare der Weinbox unters Volk<br />

bringen. 89,00 Euro kostet das süffige Vorweihnachtsvergnügen.<br />

Und weil Binz, der<br />

schaffige Kaiserstühler, eben nicht nur Verpackungen<br />

kreiert, sondern auch gleich die<br />

ganze Logistik abwickelt – zu seinen Kunden<br />

zählen Unternehmen aus der Automobil-,<br />

Pharma- und Lebensmittelindustrie,<br />

sowie Verlage, Werbeagenturen und Druckereien<br />

– liefert er die Weinboxen auch<br />

von Forchheim aus in alle Welt. Bestellbar<br />

ist die Advents-Weinbox direkt bei www.<br />

binz-verpackungen.de. <br />

<br />

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netzwerk südbaden 15

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