Netzwerk Südbaden - Dezember 2015
Netzwerk Südbaden - Dezemberausgabe 2015
Netzwerk Südbaden - Dezemberausgabe 2015
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Märkte<br />
Märkte<br />
SC FREIBURG JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG<br />
Ein zufriedener Verein mit vielen Plänen<br />
Für den Stadionbau kann der SC schon große Summen aufs Konto legen<br />
Stadion ist das Top-Thema<br />
Die Jahreshauptversammlung der Mitglieder<br />
des SC Freiburg bleibt die friedlichste<br />
und ungewöhnlichste ihrer Art im<br />
deutschen Profifußball: kein einziger Antrag<br />
lag dem dreiköpfigen Vorstand um<br />
Präsident Fritz Keller im Freiburger Paulussaal<br />
vor, zur Aussprache meldete sich gerade<br />
einer der 320 stimmberechtigten Anwesenden,<br />
am Ende wurde der Aufsichtsrat<br />
einstimmig und der Ehrenrat mit einer<br />
Gegenstimme von den Mitgliedern entlastet.<br />
Nach rekordverdächtigen 85 Minuten<br />
setzte Keller zum Schlusswort an – der 1.<br />
FC Nürnberg hatte kürzlich für das gleiche<br />
Programm hart umkämpfte neun Stunden<br />
benötigt.<br />
Die weit wichtigeren Rekorde, die der Verein<br />
seinen Mitgliedern an diesem Abend<br />
bescherte, waren jene bei Umsatz und<br />
Jahresüberschuss: Oliver Leki, seit nunmehr<br />
einem Jahr beim SC Freiburg in<br />
Vorstandsfunktion für die Finanzen verantwortlich,<br />
präsentierte den auf 78,7 Mio €<br />
angewachsenen Jahresumsatz, der unterm<br />
Strich einen Überschuss von 13,2 Mio €<br />
(im Vorjahr 70,9 / 12,8) zugunsten der hohen<br />
Kante des Stadionbaus bringt, den der<br />
SC bei den Kosten des Baukörpers selbst<br />
stemmen wird. Leki unterstrich in seinem<br />
Bericht noch einmal mit vergleichsweise<br />
sehr hohen Anteilszahlen die Abhängigkeit<br />
des Sport-Club von Transfereinnahmen<br />
(23% des Umsatzes) und Erlösen aus<br />
TV-Lizenzen (44%). Hier soll der Neubau<br />
eine gesundere Gewichtung zugunsten von<br />
Zuschauer- und Vermarktungseinnahmen<br />
bringen.<br />
Erstmals nannte Leki dabei auch konkrete<br />
Fakten rund um den Stand des Stadionbaus<br />
im Freiburger Wolfswinkel: Für das erste<br />
Quartal 2016 stehe die Gründung der Stadionbau-Gesellschaft<br />
an, die sich mit sämtliche<br />
Eckdaten der Ausschreibung befasst.<br />
Die eigentliche Ausschreibung für den Bau<br />
müsse Mitte 2016 europaweit erfolgen.<br />
Leki geht davon aus, dass rund neun Architektenentwürfe<br />
näher betrachtet werden,<br />
ehe dann Mitte 2017 „die Bagger anrollen“<br />
sollen. Der Verein gehe weiterhin von einer<br />
Fertigstellung in der Spielzeit 2019/20<br />
aus – im übrigen nicht in Form der von der<br />
Grünen-Fraktion im Gemeinderat geforderten<br />
Komplett-Holz-Arena, die für den<br />
Verein finanziell nicht realisierbar sei, aber<br />
durchaus mit „Facetten aus Holz“ (Leki),<br />
beispielsweise in der Fassade.<br />
Fritz Keller hatte zuvor in seinem Bericht<br />
zu Beginn der Veranstaltung seinen ausführlichen<br />
Dank an Mitglieder und Verantwortliche<br />
des Clubs ausgesprochen und<br />
eine kurzen Einblick in die Abteilungen<br />
und Teams gegeben. Nur erfreuliche Fakten<br />
auch von ihm: Mit einer Mitgliederzahl<br />
von inzwischen mehr als 9.000, darunter<br />
sehr viele Jugendliche, ist der Sport-Club<br />
der mitgliederstärkste in ganz Baden. In<br />
seiner 45-minütige Rede ging Keller vor<br />
allem auf dieses Miteinander ein, das auch<br />
den entscheidenden Vorteil beim Bürgerentscheid<br />
am 1. Februar, dem vermutlich<br />
wichtigsten Ereignis des Geschäftsjahrs,<br />
gebracht hätte. Der Verein sei vielen eine<br />
„Heimat“, sagte Keller und verwies auch<br />
auf die vielen Aktivitäten im Corporate<br />
Social Responsibilty (CSR), die erstmals in<br />
einer Broschüre namens „Fußball ist mehr“<br />
an diesem Abend vorgelegt wurden - alle<br />
Unternehmungen des SC zwischen Bildung<br />
und Ökologie, die eben abseits des<br />
Profibetriebs stattfinden.<br />
Den Schlusspunkt setzte Dr. Heinrich<br />
Breit, der nunmehr in seiner Funktion als<br />
Chef des im Vorjahr geschaffenen Aufsichtsrats<br />
Zeugnis ablegen musste: Neben<br />
den Pflichtaufgaben, die er mit seinem acht<br />
Räten zu erledigen hatte, sei es vor allem<br />
gelungen, das Selbstverständnis zu festigen,<br />
dass man das operative Geschäft zwar<br />
kontrolliere, aber nicht hereinreden werde.<br />
Breit, der seine früheren Finanzberichte oft<br />
für eine umfassende „tour d’horizon“ in die<br />
Befindlichkeiten des SC Freiburg genutzt<br />
hatte, beließ es an diesem Abend bei einem<br />
Seitenhieb gegen einen namentlich nicht<br />
genannten Verein aus Baden-Württemberg<br />
(gemeint war der VfB Stuttgart), in dem<br />
nicht einmal ein Drittel der Mitgliederversammlung<br />
den Aufsichtsrat wie den<br />
Vorstand entlasten wollte. Daran anknüpfend<br />
verwies er auf den Gegenentwurf aus<br />
Freiburg, wo Aufsichtsräte eben nicht den<br />
Kontakt mit Medien zur Kritik am Tagesgeschäft<br />
suchten. Volle Zustimmung hierfür,<br />
auch in der abschließenden Abstimmung,<br />
in der Breits Gremium schließlich mit 100<br />
Prozent der Stimmen bestätigt wurde, noch<br />
ein Rekord.<br />
<br />
Seit November ist B3 Autoglas nun in<br />
Schallstadt ansässig. Das Unternehmen<br />
hat sich im neuen Gewerbegebiet Fischerinsel<br />
angesiedelt. Für Geschäftsführer<br />
Johannes Benzel ist der neue Standort ideal:<br />
„Schallstadt ist über die B3 in wenigen<br />
Minutern zu erreichen, das ist auch und<br />
gerade für unsere Freiburger Kunden bestens.<br />
Außerdem konnten die internen Arbeitsabläufe<br />
weiter optimiert werden und damit<br />
der Service für die Kunden nochmal<br />
deutlich verbessert werden und „darauf<br />
kommt es an: zufriedene Kunden“, sagt<br />
Benzel. Seine Firma B3 Autoglas repariert<br />
und tauscht nicht nur Autoscheiben aus<br />
und gibt 30 Jahre Garantie auf die Haltbarkeit<br />
der Reparatur und die Dichtigkeit<br />
der Scheibe bei Neueinbau. Benzel und<br />
sein Team stehen auch für Autofolierungen,<br />
Scheibentönungen und Klimaanlagenwartungen<br />
bereit. <br />
<br />
Am Abend schätzt man erst das Haus<br />
Mit diesem Zitat aus Faust umschreibt Johann Wolfgang von Goethe<br />
bereits vor etwa 220 Jahren das Gefühl, das uns mit dem eigenen Haus<br />
verbindet. Der Engländer spricht von „My home is my castle“ und schon<br />
immer war das Eigenheim die Heimstatt des anerkannten und aller Rechte<br />
teilhaftigen Bürgers. Doch wie steht es heute damit? Ist das eigene Haus aus<br />
der Mode gekommen? Ich erinnere mich noch gut an meine eigenen Anfänge<br />
in der Immobilienwirtschaft: Ende der 70er Jahre war das Reihenhaus<br />
der Neubau-Klassiker und der Verkaufsschlager schlechthin. Es entstanden<br />
in West-Deutschland ganze Reihenhaussiedlungen. Heute, genauer gesagt<br />
im Jahr 2014, wurden auf der Gemarkung Freiburg gerade einmal 6 Reihenhäuser<br />
neu gebaut und weniger als 100 gebrauchte Reihenhäuser haben<br />
den Eigentümer gewechselt. Ist das Reihenhaus tot? Bei insgesamt 2472 in<br />
Freiburg verkauften Immobilien ist das Reihenhaus mit einem Anteil von<br />
4% sicher nur noch ein Nischenprodukt. Was ist passiert? Den größten<br />
Anteil an der dramatisch veränderten Nachfrage hat sicher die gesellschaftliche<br />
Entwicklung. Das klassische Familienmodell, wie es noch in den 80er<br />
Jahren üblich war, hat ausgedient. Partnerschaften, oft ohne Trauschein, oft<br />
als lose Bindung und sehr oft ohne Kinder gewannen die Oberhand. Lange<br />
Ausbildungszeiten, höhere Mobilität, berufsaktive Frauen, der Wunsch in<br />
der Stadt zu leben und die „Spaßgesellschaft“ der 90er Jahre, haben die<br />
klassische Familie zum Auslaufmodell degeneriert und die Hauptnachfrage<br />
auf die Wohnung gelenkt. Wohnen im Reihenhaus galt zudem als spießig.<br />
B3 AUTOGLAS B3 SCHALLSTADT<br />
Erfolgreicher Umzug<br />
Wegen des knappen Baulandes waren Häuser auch für Viele schlicht nicht<br />
mehr finanzierbar. Den individuellen Eigenheimbau findet man noch im<br />
Umland von Freiburg und hier scheint, bedingt durch die historisch günstigen<br />
Zinsen, das Thema wieder Fahrt aufzunehmen. Gerade im Nördlichen<br />
Breisgau beobachten wir mit Staunen, wie rasch sich die Neubaugebiete<br />
der Gemeinden füllen. Ein Grund könnte die steigende Zahl der Geburten<br />
sein. Ein erfreuliches, ein Zukunft bejahendes Signal. In diesem Sinne wünsche<br />
ich mir wieder mehr Reihenhäuser.<br />
Es grüßt Sie herzlich Ihr Thomas Schmidt<br />
Thomas Schmidt ist Geschäftsführer der Sparkassen-Immobilien-Gesellschaft<br />
mbH Freiburg. Die Immobilientochter<br />
der größten Sparkasse in <strong>Südbaden</strong> ist gleichzeitig auch der<br />
größte Immobilienmakler der Region. Thomas Schmidt, der<br />
die Sparkassen-Immo seit vielen Jahren leitet, gilt als profunder<br />
Kenner der Immobilienszene in <strong>Südbaden</strong>. In diesem<br />
Jahr konnte die Immobiliengesellschaft der Sparkasse ihr<br />
40-jähriges Bestehen feiern. Thomas Schmidt ist davon überzeugt, dass sich das<br />
Bild des Maklers in den nächsten Jahren erheblich verändern werde - der Makler<br />
als Berater wird in der unübersichtlichen Immobilienszene immer wichtiger.<br />
22 netzwerk südbaden<br />
netzwerk südbaden 23