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Winter 2015/2016

Trade Talk Winter 2015/2016

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column<br />

planen nicht langfristig sondern konzentrieren<br />

sich nur auf die nächste Wahl“.<br />

Wettbewerbsfähigkeit zu erzielen sei ein<br />

wichtiger Faktor eines Landes oder Unternehmens,<br />

um langfristiges Wachstum zu<br />

generieren. Eine fundamentale Voraussetzung<br />

für die Entwicklung von Werten sei<br />

die Schaffung von Arbeitsplätzen ebenso<br />

wie von Wohlstand und Innovation. „In der<br />

Wirtschaftspolitik jeder Regierung sollte<br />

das Ziel der Wettbewerbsfähigkeit als Priorität<br />

eingebunden sein“, so Bris. Dennoch<br />

sind Strategien, die auf der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung immaterieller Vermögenswerte<br />

basieren im 21. Jahrhundert nur sehr selten.<br />

„Brasilien und China sind gute Beispiele<br />

für die Unfähigkeit wettbewerbsfähige<br />

Wirtschaften aufzubauen“, so der Professor.<br />

d success in the US<br />

Die vier entscheidenden Eckpfeiler<br />

st<br />

Den Fokus bei der Vorstellung seiner Präsentation<br />

results legte in der Asia international angesehene<br />

clining<br />

14 th ), Japan<br />

Finanz-Professor<br />

(27 th ), Thailand<br />

auf vier<br />

(30<br />

in seinen th ), Indonesia<br />

Augen<br />

(42 nd )<br />

fundamentale Bedingungen für eine wettbewerbsfähige<br />

big emerging Wirtschaft. Es ist countries<br />

zum einen<br />

d ), India Wirtschaftswachstum, (44th), Russia (45th Regierungseffizienz,<br />

), Brazil (56th)<br />

sults among Unternehmenseffizienz und zum anderen<br />

die Infrastruktur. Bei den Untersuchungen<br />

sieht sich das Institut die Gesamtsituation<br />

des Landes an. Insgesamt wurden 340 Indikatoren<br />

untersucht, die in den Bewertungsprozess<br />

eingeflossen sind. Darunter subsumieren<br />

sich unter anderem die wichtigen<br />

Indikatoren Arbeitsmarkt, unternehmensfreundliche<br />

Reglementierungen, finanzielle<br />

Ressourcen, Bildung, Wertesystem, Gründerklima,<br />

Technologie und Sozialsystem.<br />

Jedoch machte der Professor deutlich, dass<br />

die Position eines Landes im Ranking nicht<br />

entscheidend sei sondern wichtiger ist,<br />

was für ein Modell zur Förderung von<br />

Wettbewerbsfähigkeit angewendet wird.<br />

Als Beispiel für Unternehmenserfolg und<br />

D COMPETITIVENESS SCOREBOARD <strong>2015</strong><br />

– Who are the winners and losers?<br />

covery in Europe<br />

6 th ), Spain (37 th ) and Italy (38 th ) rise<br />

Nachhaltigkeit nannte der Professor das<br />

Schweizerische Unternehmen Swatch Group<br />

Ltd., das langfristiges Wachstum generiert.<br />

Er führte an, dass der Schlüssel für Unternehmenserfolg<br />

die Implementierung optimaler<br />

Unternehmensprozesse ist.<br />

Deutschland hat noch Chancen<br />

Die Auswertung der Indikatoren hat ergeben,<br />

dass Deutschland in vielen Punkten<br />

noch gut dasteht. Auch wenn Unternehmen<br />

die wirtschaftliche Stärke des Landes<br />

eher mit Pessimismus betrachten und das<br />

Image des exportorientierten Landes gesunken<br />

ist, hat Deutschland ein gutes Fundament<br />

für eine wettbewerbsfähige Zukunft.<br />

„Europa und speziell Deutschland<br />

haben eine gute Infrastruktur, die fundamental<br />

wichtig für Wirtschaftswachstum<br />

ist ebenso wie eine hohe Lebensqualität“,<br />

meinte Bris. Entscheidend sei, an dem Ansehen<br />

zu arbeiten, um das Land für internationale<br />

Unternehmen attraktiv zu machen.<br />

Der IMD-Direktor ist überzeugt, dass<br />

Wettbewerbsfähigkeit und demzufolge<br />

wirtschaftliches Wachstum allmählich in<br />

den traditionellen Wirtschaftsländern wie<br />

USA, Großbritannien, Kontinentaleuropa<br />

und auch Japan wieder zu verzeichnen sein<br />

werden. Dieses sind, so Bris, die Wirtschaftsländer,<br />

die seit Jahrhunderten die<br />

richtigen wirtschaftlichen Organe (Bildungs-,<br />

Gesundheits- und Wertesystem sowie eine<br />

Geschäftskultur) aufgebaut haben, die die<br />

Pfeiler für langfristiges Wachstum darstellen.<br />

„Es gibt sicherlich einige Herausforderungen<br />

in dem speziellen Fall Europa, aber<br />

wir Europäer können diese eher lösen als<br />

aufstrebende Wirtschaftsländer wie China,<br />

Indien oder Lateinamerika es könnten“, so<br />

sein optimistischer Ausblick.<br />

Arturo Bris<br />

titiveness<br />

Denmark<br />

ist Professor für Finanzen an der IMD. Seit Januar 2014<br />

leitet er das weltbekannte IMD World Competitiveness<br />

Center. In seiner Forschung konzentriert er sich auf die<br />

internationalen Aspekte der Regulierung der Finanzmärkte<br />

und die Auswirkungen des Euro auf den<br />

Unternehmenssektor. Bris zählt zu den Top hundert<br />

meistgelesenen Finanzwissenschaftlern der Welt.<br />

www.imd.org<br />

Grafik: © IMD<br />

TradeTalk 37

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