KulturFenster Nr. 02|2015 - April 2015
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Aus Verband und Bezirken<br />
„Dulcis Jesu“ –<br />
ein außergewöhnliches Seminar-Thema<br />
Unbekannte Werke, ein sehr guter Chor und breite Auswahl an Instrumenten<br />
prägten das Jänner-Seminar „cantare et sonare“ im Stift Stams<br />
Neunzig Sängerinnen und Sänger, Instrumentalisten<br />
und Instrumentalistinnen,<br />
viele davon aus Südtirol, nahmen am heurigen<br />
Jänner-Seminar von „cantare et sonare“<br />
in Stift Stams teil.<br />
Thema war der Name Jesu: „Dulcis<br />
Jesu, dulce nomen“. Der Name „Jesus“,<br />
abgeleitet von Jehoschua bzw. Josua, bedeutet<br />
„Jahwe ist Errettung“. 1530 führte<br />
Papst Clemens VII. das Namen-Jesu-Fest<br />
ein, das am 3. Jänner gefeiert wird. Unter<br />
der Gesamtleitung von Fra Martin Anderl<br />
lernten die Teilnehmer wertvolle Literatur<br />
und musikalische Schätze kennen.<br />
Das Kirchenlied „Dulcis Jesu, dulce nomen“<br />
im Satz von Jacob Gippenbusch bildete<br />
Grundlage für viele Parodiekompositionen,<br />
so auch eine Parodiemesse für zwei<br />
Chöre, sechs Instrumente und Continuo<br />
von Johann Stadlmayr. Weitere Lieder wie<br />
das früher bekannte „Heilige Namen, allzeit<br />
beisammen“ oder „Pie Jesu redemptor<br />
hominum“, mehrchörige Werke von O.<br />
Bartolini und O. Vecchi, eine Motette über<br />
den Hymnus „Jesu dulcis memoria“ und<br />
ausgesuchte Instrumentalwerke rundeten<br />
das Programm ab.<br />
Der sehr leistungsfähige, gut ausgewogene<br />
60-köpfige Chor, die Buntheit des<br />
Instrumentariums, Flöten, Laute, Blechbläser,<br />
Zinken, Posaunen, Streicher, bei jedem<br />
Stück ein Tasteninstrument - das alles<br />
bot ausgezeichnete Bedingungen. Die<br />
Vielfalt der Besetzungen, die Ideen, welche<br />
Fra Martin einbrachte, speziell vierstimmige<br />
Werke so abwechslungsreich als<br />
möglich zu gestalten, wurden vom Publikum<br />
im übervollen Bernardi-Saal mit Bewunderung<br />
aufgenommen.<br />
Sehr effizient arbeiteten auch die Instrumental-Referenten<br />
Josue Melendez<br />
aus Guatemala (dzt. Basel) bei den Zinken,<br />
Andreas Lackner, der sich der Blechbläser<br />
(C-Trompeten, Posaunen) annahm<br />
und Ursula Sandbichler für die Streicher.<br />
Beim Jänner-Seminar herrschte trotz hohem Leistungsniveau ein gelöste Stimmung,<br />
wie man auch beim Konzert im Bernardisaal von Stift Stams spürte.<br />
Erklärtes Ziel der Vereinsarbeit für die<br />
nächsten Jahre ist es, Werke berühmter<br />
Meister vergangener Zeiten (O.di Lasso,<br />
Gabrieli etc.) für unsere Chöre aufzubereiten,<br />
zu zeigen, was durch Einsatz<br />
von Instrumenten zuwege gebracht wer-<br />
den kann in Gemeinschaft mit guten<br />
Instrumentalisten, mit passenden Instrumenten,<br />
Trompeten und engen Posaunen,<br />
mit Zinken und historischen<br />
Posaunen, mit Streichern, Saiten- und<br />
Tasten-Instrumenten.<br />
Cantare et sonare: Herbstseminar<br />
Im Herbst <strong>2015</strong> wird „cantare et sonare“ wieder ein Seminar veranstalten, diesmal<br />
in Innichen. Innichen bietet wunderbare Möglichkeiten für das Seminar, im<br />
Besonderen die romanische Stiftskirche, die für die Musik, wie sie bei „cantare<br />
et sonare“ gepflegt wird, geradezu ideal ist. Auf der Homepage von „cantare et<br />
sonare“ (www.cantareetsonare.at) finden Interessierte genauere Informationen.<br />
Anmeldeschluss ist der 30. Juni <strong>2015</strong>.<br />
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<strong>KulturFenster</strong>