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MANAGEMENTINFORMATIONSSYSTEM STRASSE UND STRASSENVERKEHR NOVEMBER 2011

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<strong>MANAGEMENTINFORMATIONSSYSTEM</strong> <strong>STRASSE</strong> <strong>UND</strong> <strong>STRASSE</strong>NVERKEHR <strong>NOVEMBER</strong> <strong>2011</strong><br />

Eidgenössisches Departement für<br />

Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK<br />

Bundesamt für Strassen ASTRA


EE DITORIAL<br />

Abschied von STRADA im ASTRA<br />

Seit Beginn der Umsetzung von MISTRA wurden im<br />

Wesentlichen IT-Werkzeuge konzipiert und realisiert. Im Laufe<br />

der Jahre wurden die Anzahl, die Möglichkeiten und die<br />

Benutzerfreundlichkeit der Applikationen fortwährend erhöht.<br />

In dieser Hinsicht haben die letzten sechs Monate ihren Beitrag<br />

zu den Neuigkeiten beigesteuert. Die elfte Ausgabe der MISTRA<br />

News gibt Ihnen wiederum einen Gesamtüberblick über die<br />

neusten Entwicklungen.<br />

Unter den Neuigkeiten ist insbesondere auf die Version 3.0 des<br />

Basissystems hinzuweisen, mit der die Verwaltung der Achsen<br />

und Inventarobjekte möglich ist, sowie die neue Version der<br />

Applikation Trassee, die nun auch für den schreibenden Betrieb<br />

lauffähig ist und mit welcher die Aktualisierung der<br />

Strassendaten garantiert ist. Dank der Inbetriebnahme dieser<br />

beiden Applikationen konnte STRADA per Ende September <strong>2011</strong><br />

im ASTRA ausser Betrieb genommen werden. Eine weitere<br />

Entwicklung, die es hervorzuheben gilt, ist die Einführung von<br />

KUBA 5.0. Die Applikation wurde seit Mai dieses Jahres in<br />

einem Parallelbetrieb zu KUBA 4.0.1 im ASTRA eingesetzt.<br />

MISTRA ist nicht nur durch die Anzahl der zur Verfügung stehenden<br />

Applikationen gewachsen sondern auch durch die<br />

Anzahl Benutzer. Die ASTRA-Mitarbeiter sind bereits seit längerem<br />

direkt oder indirekt von MISTRA betroffen und benutzen<br />

mehr oder weniger die angebotenen Applikationen. Die<br />

Gesamtprojektleitung stellt aber mit Genugtuung fest, dass das<br />

Interesse der Kantone sehr hoch ist. Neben der Applikation<br />

Verkehrsunfälle, welche systematisch von allen Kantonen seit<br />

<strong>2011</strong> eingesetzt wird, werden auch andere Applikationen in<br />

Pilotkantonen eingeführt. Die Kantone AG und ZG werden noch<br />

in diesem Jahr eine Pilotphase mit dem Basissystem und der<br />

Applikation Trassee starten (siehe dazu Beitrag auf S.4+5). Ein<br />

ähnlicher Prozess ist auch im Kanton UR am Laufen, in welchem<br />

die Applikation KUBA 5.0 testhalber eingeführt wird.<br />

Andere Kantone haben ebenfalls die ersten Schritte für die<br />

Einführung von MISTRA in Angriff genommen.<br />

Neben diesen eher praktischen Aspekten, wurden die Verein -<br />

barungen zwischen ASTRA und den Kantonen weiterentwickelt<br />

und mit einzelnen Kantonen bereinigt. Die Rahmenvereinbarung<br />

ist nun soweit, dass sie von den Kantonen, die MISTRA einführen<br />

möchten, unterzeichnet werden kann. Im Sinne der Erhöhung der<br />

Benutzerfreundlichkeit für die Kantone hat das ASTRA einen<br />

Auftrag zur Erstellung einer Portalseite erteilt, mit welcher jeder<br />

Kanton die Berechtigung zu den einzelnen Applikationen selber<br />

steuern kann.<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong><br />

ISTRA NEWS<br />

1<br />

Die Gesamtprojektleitung ist mit dem heutigen Stand der<br />

Entwicklung zufrieden. Sie wünscht Ihnen eine spannende<br />

Lektüre und nutzt die Gelegenheit, sich bei allen Beteiligten, die<br />

in irgendeiner Form an der Entwicklung von MISTRA teilgenommen<br />

haben, zu bedanken.<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Übersicht Applikationen 2<br />

Einführung MISTRA Kanton Aargau 4<br />

Einführung MISTRA Kanton Zug 5<br />

Basissystem 6<br />

Data Warehouse 9<br />

Trassee 11<br />

Kunstbauten und Tunnel 13<br />

Verkehrsunfälle - Erfassung 15<br />

Verkehrsunfälle - Auswertungen mit GIS 16<br />

Verkehrsmonitoring 17<br />

Liegenschaften und Verträge 18<br />

Lärmbelastungskataster 19<br />

Sonderbewilligungen 20<br />

Erhaltungsmanagement im Siedlungsgebiet 21<br />

Langsamverkehr 22<br />

Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen 23<br />

Strassenabwasseranlagen SABA 24<br />

Erhaltungsmanagement Nationalstrassen 25<br />

FAQ 26<br />

IMPRESSUM<br />

Christoph Käser<br />

Gesamtprojektleiter MISTRA<br />

Redaktion: Jürg Landolt, GS MISTRA<br />

Erscheint 2 x jährlich<br />

Realisierung und Gestaltung: GDesign & Communication, Lutry<br />

Auflage: 500 Exemplare Deutsch - 200 Exemplare Französisch


ÜÜ BERSICHT<br />

GESAMTSYSTEM<br />

Verfasser: Jürg Landolt, Jean-Pierre Bolli<br />

Immer mehr MISTRA Applikationen stehen den Benutzern<br />

produktiv zur Verfügung. Einige davon stehen auch für die<br />

Einführung in den Kantonen bereit. Die nachfolgende Übersicht<br />

beschreibt den Stand der Arbeiten jeder Applikation<br />

und deren Inhalt. Detailliertere Informationen sind in den<br />

einzelnen Beiträgen ersichtlich.<br />

Roadmap MISTRA<br />

Die Grafik gibt einen Überblick über die produktiven und geplanten<br />

Versionen der Applikationen:<br />

Abb. 1: Roadmap MISTRA <strong>2011</strong> – 2013<br />

Data Warehouse (DWH)<br />

Das DWH besteht aus mehreren Teilen (Data Marts), die unabhängig<br />

voneinander realisiert wurden. Je nach Inhalt stehen die Data Marts<br />

auch den Kantonen zur Verfügung. Die Verkehrszählerdaten der<br />

National- und Hauptstrassen sowie die kantonalen Unfalldaten werden<br />

laufend ins DWH importiert. Die entsprechenden Daten und<br />

Auswertungen stehen den Kantonen bereits heute zur Verfügung.<br />

Die Data Marts ADMAS und MOFIS stehen bereit. Sie sind jedoch nicht<br />

für einen Einsatz in den Kantonen freigegeben. Der Data Mart TDcost<br />

für die Auswertungen der Daten des Investitionscontrollings ist im<br />

Aufbau, ist jedoch nur für den internen Gebrauch im ASTRA bestimmt.<br />

ISTRA NEWS<br />

2<br />

Basissystem (BS)<br />

Die Version 3.0 des Basissystems ist aktuell in Betrieb. Mit dieser<br />

Version stehen sämtliche Grundfunktionalitäten für die Bewirt schaftung<br />

der Inventarobjekte und Achsen den Benutzern zur Verfügung. Die<br />

Zugriffssteuerung ist neu mandantenspezifisch, das heisst die<br />

Sichtbarkeit und die Bearbeitbarkeit der Objekte kann für jeden Kanton<br />

bzw. das ASTRA separat gesteuert werden.<br />

Die Webdienste zur Aktualisierung und Umrechnung der georeferenzierten<br />

Informationen, welche auf die Strassenachsen projiziert werden,<br />

wurden im Zusammenhang mit der Historisierung der Achsen vollkommen<br />

revidiert und optimiert. In Kürze wird die Version 3.1 mit<br />

Funktionalitäten zur Verwaltung von Fachnetzen, Dokumenten und<br />

Beteiligten verfügbar sein. Die Kantone ZG und AG testen die<br />

Einführung des Basissystems in einer Pilotphase, die bis Ende <strong>2011</strong><br />

dauert.<br />

Trassee (TRA)<br />

Heute können die Daten über die Fahrbahn in der Applikation konsultiert<br />

und bewirtschaftet werden. Die ersten Funktionalitäten für das<br />

PMS (Pavement Management System) werden Anfang 2012 zur<br />

Verfügung stehen. Ab diesem Zeitpunkt können die Daten aus den<br />

Vorgängersystemen übernommen und die veralteten Systeme<br />

(STRADA) abgeschaltet werden. Mit dieser Version, ist auch die<br />

Einführung in den Kantonen möglich. STRADA wird ab Ende 2012 nicht<br />

mehr unterstützt werden.<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong>


Kunstbauten und Tunnel (KUBA)<br />

KUBA 4 ist seit Jahren im ASTRA und in den Kantonen in Betrieb. Im Mai<br />

<strong>2011</strong> wurde KUBA 5 im ASTRA eingeführt. In KUBA 5 können die<br />

Bauwerke in beliebig viele Infrastrukturobjekte gegliedert werden. Dies<br />

ermöglicht auch die Erfassung und Pflege von bergmännischen Tunnel.<br />

Die Versionen 4 und 5 werden seit Mitte <strong>2011</strong> gleichzeitig betrieben<br />

(Parallelbetrieb), wobei die Daten eines Objektes nur mit der Version 4<br />

oder der Version 5 bewirtschaftet werden. Dank dem Parallelbetrieb sollen<br />

die letzten «Kinderkrankheiten» entdeckt und behoben werden, bevor<br />

definitiv auf die neue Version gewechselt wird.<br />

Die definitive Einführung von KUBA 5 im ASTRA ist Anfang 2012 geplant.<br />

Die Einführung in den Kantonen findet anschliessend während dem ganzen<br />

Jahr 2012 statt.<br />

Weitere Releases sind geplant:<br />

KUBA Rel. 5.1 (Mai 2012)<br />

Korrekturen aus Parallelbetrieb und Änderungswünsche der Kantone<br />

aus KUBA 4, die während der Realisierung von KUBA 5 formuliert aber<br />

in KUBA 4 nicht mehr umgesetzt wurden<br />

KUBA Rel. 5.2 (April 2013)<br />

Messtechnische Überwachung, Wildtierquerungen und Anforderungen<br />

der Kantone.<br />

Verkehrsunfälle (VU)<br />

Die Applikation Verkehrsunfälle ist seit Januar <strong>2011</strong> gesamtschweizerisch<br />

eingeführt. Sämtliche Kantonspolizeien rapportieren entweder<br />

direkt mit VU die Unfälle oder sie tauschen diese über definierte<br />

Schnittstellen (z.B. Sedex) aus. Im Juni wurde ein neuer Release mit<br />

Verbesserungen und Optimierungen freigegeben. Seit diesem Zeitpunkt<br />

wird darauf verzichtet, die Applikation auf 2 verschiedenen Systemen für<br />

Bund und Kantone zu betrieben. Der Releasezyklus ist halbjährlich. Die<br />

Bedürfnisse kommen direkt aus dem Betrieb oder aus den Meldungen an<br />

den Helpdesk.<br />

Verkehrsunfälle – Auswertungen mit GIS (VUGIS)<br />

Die Applikation dient zur geografischen Auswertung der Unfalldaten und<br />

ermöglicht die Analyse von Unfallschwerpunkten, Unfallraten und<br />

Unfallziffern. Sie bezieht entsprechend Daten aus VU und dem DWH<br />

(Data Mart VU) sowie dem Basissystem. Alle Kantone benutzen die<br />

Applikation seit Anfang <strong>2011</strong> in einem Pilotbetrieb. Die Inbetriebnahme<br />

der Version 1.0 ist noch vor Ende <strong>2011</strong> geplant.<br />

Verkehrsmonitoring (VMON)<br />

Die Applikation VMON dient der Validierung der Daten der automatischen<br />

Verkehrszähler der National- und Hauptstrassen. Dabei werden bei<br />

Bedarf auch Ersatzwerte berechnet. VMON liefert die validierten Daten an<br />

das DWH.<br />

Release 2.0 beinhaltet die Performanceverbesserung und wird bis<br />

Februar 2012 fertig gestellt.<br />

Release 2.1 dient der Verwaltung von mobile Verkehrs zählern und den<br />

damit verbundenen Hochrechnungen der Verkehrsdaten. Die Kantone<br />

AG, NE, JU, ZG und VD begleiten die Realisierung, die bis Anfang 2013<br />

dauern wird.<br />

Liegenschaften und Verträge (LVS)<br />

Die Applikation wurde für die Übernahme und Verwaltung der<br />

Grundstücke und Verträge der Nationalstrassen im ASTRA eingeführt.<br />

Den Verträgen können mit dem System direkt Strassenachsen zugeordnet<br />

werden. Da es sich um eine Standard-Software (Vertragsverwaltung)<br />

mit einer Erweiterung für die Grundstücke handelt, ist die Applikation für<br />

den Einsatz in den Kantonen bereits heute bereit.<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong><br />

ISTRA NEWS<br />

3<br />

Lärmbelastungskataster, Sofortlösung (LBK)<br />

Die Applikation wurde im ASTRA als Sofortlösung zur Erfüllung der<br />

Aufgaben im Bereich des Lärmschutzes eingeführt. Da es sich um eine<br />

Applikation der Kantone handelt, welche stark für das ASTRA angepasst<br />

wurde, ist sie nicht mehr für den Einsatz in den Kantonen geeignet.<br />

Sonderbewilligungen, Sofortlösung (SB)<br />

Die Applikation Sonderbewilligungen (SB) besteht aus zwei Teilen, dem<br />

Teil Verwaltung der Gesuche und dem Teil Online-Applikation für die<br />

Gesuchsstellung. Der Verwaltungsteil ist nicht für eine Einführung in den<br />

Kantonen vorgesehen. Die Online-Applikation hingegen kann ab 2012<br />

auch in den Kantonen eingesetzt werden. Eine Schnittstelle der Online-<br />

Applikation zu den kantonalen Systemen ist für Ende Jahr geplant (VS,<br />

GR). Mit dieser Erneuerung sollen die Eingabedaten auch plausibilisiert<br />

werden.<br />

Erhaltungsmanagement im Siedlungsgebiet (EMSG)<br />

Die Applikation soll die Erhaltungsplanung und Koordination der Arbeiten<br />

im Siedlungsgebiet unterstützen. Dank der Applikation stehen den<br />

Gemeinden die Grundlagendaten (z.B. Strassenachsen, swisstopo Daten)<br />

und ein einfach zu bedienendes Werkzeug zur Verfügung. Die<br />

Realisierung der Applikation wurde im August <strong>2011</strong> gestartet. Die Ein -<br />

führung ist ab 2013 mit Piloten in den Städten und Gemeinden geplant.<br />

Langsamverkehr (LV)<br />

Die Applikation Langsamverkehr unterstützt die Verwaltung der verschiedenen<br />

Routen des Langsamverkehrs (Velo, Mountainbike, Wandern,<br />

etc.). Sie bietet ebenfalls Funktionalitäten für die Verwaltung der<br />

Wegweiser. Die Konzeptarbeiten sind abgeschlossen und die Phase<br />

Realisierung wurde freigegeben. Zurzeit laufen die Arbeiten für die<br />

Beschaffung der Realisierung und des Betriebs. Der Start der<br />

Realisierungsarbeiten ist für 2012 geplant.<br />

Equipment Management System (BSA)<br />

Die zukünftige Applikation soll die Verwaltung der Betriebs- und<br />

Sicherheitsausrüstungen (BSA) und deren Erhaltungsplanung ermöglichen.<br />

Das Fachkonzept und die Voranalyse wurden erstellt. Da gute<br />

Standardprodukte auf dem Markt existieren, wird die Evaluation gemäss<br />

Systemadaptation vorbereitet. Die Inbetriebnahme der Applikation im<br />

ASTRA ist für 2014 geplant.<br />

Infrastrukturbauten Betrieb, Sofortlösung (IBB)<br />

Die Filialen des ASTRA wollen mit dieser Applikation die Daten zu den<br />

Infrastrukturbauten wie Park- und Raststätten, WC-Anlagen, Werkhöfe<br />

u.ä. erfassen, um die Erhaltungs- und Unterhaltsplanung durchführen<br />

zu können. Als Sofortlösung wurde ein Werkzeug der armasuisse evaluiert,<br />

das bis Anfang 2012 an die Bedürfnisse des ASTRA angepasst<br />

werden soll.<br />

Bereits in diesem Jahr werden die Daten der Bauten erfasst und dann<br />

in die Sofortlösung importiert.<br />

Strassenabwasser Kataster (SABA)<br />

Das Fachkonzept für den Kataster der Strassenabwasser behand -<br />

lungsanlagen wurde erstellt und genehmigt. Die Arbeiten zur Voranalyse<br />

haben begonnen.<br />

Erhaltungsmanagement Nationalstrassen (EMNS)<br />

Die Applikation dient dem übergeordneten Erhaltungsmanagement der<br />

Nationalstrassen zur Optimierung der Erhaltungsprojekte aus den<br />

Fachapplikationen KUBA, TRA und BSA. Vorerst wird ein Fachkonzept<br />

erstellt. Der Beschaffungsprozess für diese Leistungen ist am Laufen.


EE INFÜHRUNG VON MISTRA<br />

IM KANTON AARGAU<br />

Verfasser: Matthias Adelsbach<br />

Verschiedene Fachbereiche im Kanton Aargau haben<br />

sich seit etwa einem Jahr sehr konkret mit Fragen zur<br />

Einführung von MISTRA - Applikationen als Basis für<br />

ein Erhaltungsmanagement auseinandergesetzt. Als<br />

Resultat liegt nun ein Detailkonzept vor, nach dem in<br />

den kommenden Monaten die Einführung des Basis -<br />

systems, des Data-Warehouse und einzelner Fach -<br />

applik ationen ablaufen soll.<br />

Ausgangslage<br />

Bis 2009 wurden von der für die Kantonsstrassen zuständigen Abteilung<br />

Tiefbau vor allem fachbezogen Überlegungen und Konzepte für ein<br />

Erhaltungsmanagement angestellt. Eine die verschiedenen Fachbereiche<br />

umspannende Strategie lag nur ansatzweise vor.<br />

Als Grundlage für die Erfassung und Bewirtschaftung der Informationen<br />

über die bestehende Strasseninfrastruktur wurden dabei seit Jahren die<br />

beiden Datenbanken KUBA und STRADA eingesetzt. Allerdings wurden<br />

beide Datenbanken aufgrund von personellen und organisatorischen<br />

Randbedingungen unterschiedlich genutzt. Kunstbauten sind in KUBA<br />

sehr detailliert erfasst und eine Erhaltungsplanung wird darauf gestützt<br />

gemacht. Bei den Informationen über den Strassenzustand und den<br />

Strassenaufbau hat die Datenqualität nicht diesen Stand. So fehlen bislang<br />

z.B. umfassende Informationen über die Entwässerungssysteme der<br />

Kantonsstrassen.<br />

Zielsetzungen<br />

Mit den absehbaren Veränderungen bei den Datenbanken KUBA und<br />

STRADA, der Umstellung der Unfallerhebung auf das Jahr <strong>2011</strong> und den<br />

ebenfalls zu berücksichtigenden Neuerungen im Bereich der<br />

Verkehrszählungen anhand der Zählstellen des Bundes und des Kantons<br />

war eine Überprüfung des Erhaltungsmanagements angebracht.<br />

Aufgrund weiterer Überlegungen in der Abteilung Tiefbau wurden folgende<br />

übergeordneten Zielsetzungen definiert:<br />

Aufbau eines fachübergreifenden, zentralen Erhaltungs manage ments,<br />

auch mit Berücksichtigung der erforderlichen personellen Ressourcen.<br />

Erhebung und Bereitstellung von Daten als Teil eines umfassenden<br />

Informationsmanagements. Davon sind im Kanton Aargau neben der<br />

federführenden Abteilung Tiefbau insbesondere die Abteilung Verkehr<br />

(Verkehrsdaten) und Informatik Aargau (Aargauisches Geografisches<br />

Informationssystem AGIS) betroffen.<br />

Ausbau des Bereichs Planung und Steuerung (Portfoliomanagement<br />

der Vorhaben an der Kantonsstrasseninfrastruktur) innerhalb der<br />

Abteilung Tiefbau.<br />

Vorgehen<br />

Für die Einführung des Erhaltungsmanagements und Planung der<br />

Evaluation von MISTRA erteilte der Vorsteher des Departements Bau,<br />

Verkehr und Umwelt, Peter C. Beyeler, einen Departementsauftrag.<br />

ISTRA NEWS<br />

4<br />

Damit war eine breite, organisationenübergreifende Abstützung sichergestellt.<br />

Für die Gesamtsteuerung ist ein Lenkungsausschuss verantwortlich,<br />

die einzelnen Fachbereiche sind durch Mitarbeitende in einer<br />

Projektgruppe vertreten, durch die der fachübergreifende Informations -<br />

austausch sichergestellt wird.<br />

Um die anstehenden Aufgaben sowohl in personeller Hinsicht, als auch<br />

mit Blick auf die erforderlichen Fachkenntnisse bewältigen zu können<br />

war im Weiteren der Beizug einer externen Unterstützung notwendig. Der<br />

Entscheid fiel hierfür auf das Büro Rosenthaler+Partner, Muttenz, da<br />

dieses Büro u.a. im Bereich STRADA für die Abteilung Tiefbau bereits<br />

tätig war und damit auch die internen Rahmenbedingungen kannte.<br />

Das Vorgehen orientierte sich an dem vom ASTRA herausgegebenen<br />

Leitfaden für die Einführung von MISTRA in den Kantonen. In einem ersten<br />

Schritt wurde unter Einbezug der verschiedenen Fachbereiche eine<br />

tiefgehende Situationsanalyse erstellt. Dabei wurden auch Fachbereiche<br />

mit einbezogen, für die MISTRA zwar interessant sein könnte, von denen<br />

aber noch kein konkreter Bedarf formuliert wurde oder die bereits eigene<br />

Datenbanksysteme führen. Der Grossteil der Informationen wurde durch<br />

Interviews mit den Direktbetroffenen erhoben.<br />

Aufgrund der Situationsanalyse hat der Lenkungsausschuss folgende<br />

Punkte beschlossen:<br />

Der Kanton Aargau partizipiert an MISTRA und wird es einführen.<br />

Die Einführung soll die Applikationen Basissystem, Datawarehouse,<br />

Trassee, Kunstbauten, Verkehrsunfälle und Verkehrsmonitoring mit<br />

den Schnittstellen zu den Umsystemen umfassen (Zeithorizont bis<br />

2013).<br />

Für MISTRA wird die Betriebsvariante «ASTRA zentral» gewählt.<br />

Shape/<br />

GDB<br />

Applikationen Kanton AG<br />

(bestehend oder geplant)<br />

INTERLIS2<br />

Webservice<br />

BS-Dienste<br />

Webservice<br />

MISTRA-Applikationen<br />

TRA<br />

Applikationen Kanton AG<br />

MISTRA Applikationen<br />

KUBA<br />

VUGIS<br />

Polizei<br />

VUGIS ATB<br />

VU Polizei<br />

VU ATB<br />

MISTRA Basissystem<br />

INTERLIS2<br />

Integrationssystem AGIS<br />

WMS<br />

Auskunftssystem AGIS Smart View<br />

VMon-Schnittstelle<br />

INTERLIS2<br />

VMon<br />

INTERLIS2<br />

INTERLIS2<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong><br />

DWH<br />

PDF<br />

CSV<br />

Datenschnittstellen: Pfeil gibt<br />

Richtung an, Beschriftung zeigt<br />

Format<br />

Abb. 2: Systemarchitektur MISTRA im Kanton Aargau<br />

Stand<br />

Verkehrsdatensammler<br />

Andere Verkehrsdaten<br />

Verkehrsmodell<br />

Seit August <strong>2011</strong> liegt das Detailkonzept vor. Im September <strong>2011</strong><br />

besuchten Mitarbeitende der Abteilung Tiefbau die Schulungen für das<br />

Basissystem und das Data-Warehouse. Anschliessend begann die<br />

Pilotphase für diese Applikationen. Die Vereinbarung mit dem ASTRA<br />

wird unterzeichnet.


EE INFÜHRUNG VON MISTRA<br />

IM KANTON ZUG<br />

Verfasser: Hubert Späni, Rainer Koch<br />

Der Kanton Zug, vertreten durch die Baudirektion, hat<br />

an seiner Sitzung vom 22. August <strong>2011</strong> beschlossen,<br />

MISTRA einzuführen und den dafür nötigen Kredit<br />

gesprochen. Grundlagen für den Entscheid bildeten<br />

eine detaillierte Situa tionsanalyse, welche den Bedarf<br />

aufzeigte und das darauf basierende Einführungs- und<br />

Betriebskonzept MISTRA_ZUG.<br />

Vision<br />

Über ein zentrales Auskunftssystem sollen dem Anwender aufgaben -<br />

orientiert sämtliche verfügbaren und aktuell gültigen Informationen des<br />

Strassenraums in einer übersichtlichen Form dargestellt werden. Die<br />

Informationen sind genügend umfassend, so dass die Mehrheit der<br />

täglich anfallenden Arbeiten damit bearbeitet werden können. Ein<br />

Nachfragen bei verschiedenen Fachspezialisten ist nur noch nötig, falls<br />

vertiefte Informationen gebraucht werden.<br />

Ausgangslage<br />

Der Kanton Zug bewirtschaftet ein Strassennetz mit der Länge von rund<br />

140 km. Der Wiederbeschaffungswert der Strasseninfrastruktur ist gegen<br />

eine Milliarde Franken. Für die Bewirtschaftung der Fahrbahn und<br />

Nebenanlagen wird seit mehr als 15 Jahren STRADA-DB eingesetzt. Für<br />

die Bewirtschaftung der Kunstbauten ist der Kanton Zug seit dem Start<br />

der Entwicklung von KUBA beteiligt. Daneben werden in der kantonalen<br />

Verwaltung noch diverse weitere Applikationen und Tools eingesetzt.<br />

Durch die Ablösung von STRADA-DB und KUBA mit entsprechenden<br />

MISTRA-Applikationen musste das Tiefbauamt nun überprüfen, ob die<br />

Einführung von MISTRA auch im Kanton Zug sinnvoll ist und welche<br />

Auswirkungen dies mit sich bringt oder ob eine andere Lösung gesucht<br />

werden muss. Um diese im Detail doch sehr komplexen Fragen zu<br />

beantworten, holte sich das Tiefbauamt Unterstützung bei der Firma<br />

Rosenthaler + Partner AG.<br />

Vorgehen<br />

In einem ersten Schritt wurde eine breit angelegte Situationsanalyse<br />

durchgeführt. Es wurden dafür Interviews mit verschiedenen<br />

Fachbereichen aus den Abteilungen des Tiefbauamts, aber auch im weiteren<br />

Umfeld wie zum Beispiel der Zuger Polizei, dem Strassen -<br />

verkehrsamt, dem Amt für Raumplanung und dem Amt für Umweltschutz<br />

durchgeführt. Zusätzlich wurde auch noch die Stadt Zug motiviert, bei<br />

MISTRA mitzuwirken. Die Stadt Zug setzt bereits heute KUBA 4.0 für die<br />

Verwaltung der Kunstbauten ein.<br />

Die Situationsanalyse zeigte folgende wichtige Erkenntnisse:<br />

Viele Informationen einer Abteilung, wie zum Beispiel der aktuelle<br />

Fahrbahnaufbau, sind in unterschiedlichsten Abteilungen von<br />

Bedeutung<br />

Das Zusammentragen von Informationen ist ein aktiver Beschaffungs -<br />

prozess, der unter Umständen viel Zeit in Anspruch nehmen kann<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong><br />

ISTRA NEWS<br />

5<br />

Die Pflege von Daten ist Aufgabe von einzelnen, jeweils auf das<br />

Fachgebiet spezialisierten Personen<br />

Mit MISTRA können künftig eine Vielzahl von Daten gepflegt werden,<br />

welche im Tiefbauamt anfallen und genutzt werden, jedoch nicht alle<br />

Für den Kanton Zug ist eine Beteiligung an MISTRA gegenüber kommerziellen<br />

Produkten oder gar einer Eigenentwicklung klar die wirtschaftlichste<br />

Lösung<br />

Das von der GIS-Fachstelle betriebene Geoportal GIS Zug ist geeignet,<br />

die Rolle des zentralen Auskunftssystems zu übernehmen. Darin können<br />

sowohl MISTRA-Daten, als auch weitere im Tiefbauamt benötigte<br />

Daten publiziert werden.<br />

Basierend auf diesen Erkenntnissen wurde die Systemgrenze<br />

MISTRA_ZUG festgelegt. MISTRA_ZUG umfasst einen Teil der durch das<br />

ASTRA bereitgestellten MISTRA-Applikationen (BS, DHW, TRA, KUBA,<br />

VMON, VU / VUGIS) und zusätzlich auch das Geoportal GIS Zug sowie weitere<br />

Systeme und Datenquellen, welche im Geoportal integriert werden.<br />

Im Einführungs- und Betriebskonzept werden neben organisatorischen<br />

Aspekten auch die Vorbereitungs-, Einführungs- und Betriebsaspekte<br />

aus technischer Sicht festgelegt. Dazu gehören insbesondere:<br />

die Festlegung, welche Daten von den heutigen Systemen nach MIS-<br />

TRA migriert und dort weiter bewirtschaftet werden<br />

wie die Betriebsvariante «ASTRA zentral» in die kantonale System -<br />

landschaft eingebunden wird<br />

dass die Schnittstellen zu GIS Zug und anderen Umsystemen mit den<br />

Standardschnittstellen INTERLIS2 und WMS realisiert werden<br />

dass das RBBS der gemeinsame Bezug für alle Daten des Strassen -<br />

raums (nicht nur MISTRA-Daten) werden soll und dass für die Loka -<br />

lisier ung die vom Basissystem bereitgestellten Dienste genutzt werden.<br />

Netzinformationssystem<br />

NIS<br />

produktiv, wird<br />

laufend ausgebaut<br />

Erhaltungsmanagement<br />

im Siedlungsgebiet<br />

EMSG<br />

evtl. Integration<br />

in EMSG<br />

Erhaltungsmanagement<br />

Fahrbahn<br />

EMF Zug<br />

Einf. <strong>2011</strong><br />

Stadt Zug Kanton Zug<br />

Fahrbahndaten<br />

TRA<br />

Kunstbauten<br />

und Tunnel<br />

KUBA 5.0<br />

Vertrags-Management-<br />

System<br />

VMS<br />

Einf. 2012<br />

< ab 2012 Ausweitung auf die neuen Module ><br />

< ab 2012 Ausweitung auf die neuen Module ><br />

Abb. 3: Systemgrenze MISTRA_ZUG<br />

z.B STU / GeoMedia-Produkte<br />

(Schneeräumungsrouten etc.)<br />

Interne<br />

Entwicklungen<br />

teilweise<br />

Equipment Management<br />

System ZG (Eigenentw.)<br />

MISTRA Basissystem (BS)<br />

Stand und weiteres Vorgehen<br />

Das Einführungs- und Betriebskonzept MISTRA_ZUG liegt vor. In einem<br />

nächsten Schritt werden organisatorische und technische Frage -<br />

stellungen mit einer bis Ende Jahr dauernden Pilotphase beantwortet. Ab<br />

Januar 2012 werden dann Schritt für Schritt die Applikationen KUBA,<br />

TRA, BS, DWH und VMON eingeführt. VU / VUGIS ist bei der Zuger Polizei<br />

bereits in Betrieb, hier ist die Nutzung im Tiefbauamt zu organisieren.<br />

Zusätzlich besteht grosser Bedarf für die Unterstützung in der<br />

Bewirtschaftung der Betriebs- und Sicherheitsausrüstung, sowie von<br />

Verträgen und den daraus abgeleiteten Tätigkeiten (zum Beispiel<br />

Unterhaltsvereinbarungen mit Gemeinden und Dritten). Zu diesen<br />

Themen werden zurzeit die Anforderungen erarbeitet.<br />

Equipment Management<br />

System (Projekt)<br />

EMS-ZG<br />

Einf. 2012<br />

Integration<br />

in EMS-CH<br />

EMS-CH<br />

Langsamverkehr<br />

LV<br />

Fahrbahndaten und<br />

Erhaltungsmanagement<br />

TRA PMS<br />

Kunstbauten<br />

und Tunnel<br />

KUBA 5.0<br />

VU Polizei<br />

VUGIS TBA<br />

anonymisiert<br />

Verkehrsunfall<br />

Verkehrsunfall<br />

MISTRA_ZUG<br />

Verkehrsmonitoring<br />

VMon<br />

MISTRA<br />

Geodatenplattform "GIS Zug"<br />

(wir ab 2012 mit den MISTRA-Modulen umgesetzt)<br />

Data Warehous<br />

(DWH) / VU, VUGIS


IN BETRIEB<br />

BB ASISSYSTEM<br />

Autoren: Florian Besançon, Jean-Pierre Bolli<br />

Das Basissystem ist nunmehr die Masterdatenbank für<br />

die Inventarobjekte und Unterhaltsachsen der National -<br />

strassen. Seit April dieses Jahres ersetzt es STRADA<br />

definitiv. Die Fachnetze sind Hauptbestandteil der<br />

neuen Version.<br />

Was ist das Basissystem überhaupt?<br />

Mit dem Basissystem können die Achsen, das räumliche Basis -<br />

bezugssystem der National-, Kantons- und Gemeindestrassen sowie<br />

die von den ASTRA-Filialen verwalteten Inventarobjekte bewirtschaftet<br />

werden. Es ermöglicht ebenfalls die Publikation von Drittdaten aus den<br />

Fachapplikationen oder von Kartendiensten, welche von anderen<br />

Organisationen, wie z.B. swisstopo, BAFU, kantonalen Ämtern und<br />

anderen zur Verfügung gestellt werden.<br />

Abb. 4: Web-Client (RIA silverlight 4.0)<br />

Der Rich-Client wird von Benutzern eingesetzt, die komplexere<br />

Anwendungsfälle wie z.B. die Kombination von Daten anzeigen wollen<br />

oder eine spezifische Darstellung von Daten aus einer komplexen<br />

Abfrage, wie sie nicht mit dem Web-Client erstellt werden kann, anzeigen<br />

wollen. Der Sachverantwortliche für die Bewirtschaftung der Daten<br />

benutzt ebenfalls hauptsächlich den Rich-Client.<br />

ISTRA NEWS<br />

6<br />

Und für wen?<br />

Die Web-Applikation (Web-Client) wurde so konzipiert, dass<br />

irgendein Benutzer rasch und einfach seine gewünschten<br />

Informationen findet. Sei dies, indem er eine Abfrage für die<br />

Lokalisierung oder Identifikation absetzt, oder indem er eine Karte mit<br />

den entsprechenden Informationen ausdruckt, oder als Hilfe für die<br />

Projektierung oder zur Erhaltung seines Strassennetzes.<br />

Nachfolgend ein paar Beispiele für die im Web-Client publizierten<br />

Daten:<br />

Hintergrundkarten, farbig oder in Grautönen sowie Luftbilder bis zu<br />

einem Massstab von 1:1000<br />

Unterhaltsachsen der National-, Kantons-, Gemeinde- und Privat -<br />

strassen<br />

Inventarobjekte des ASTRA<br />

ASTRA-Projekte<br />

Baulinien NS<br />

Geodienste (WMS) der amtlichen Vermessung, der Bundes geo -<br />

dateninfrastruktur (BGDI) und des Bundesamtes für Umwelt (BAFU)<br />

Kantonale Geodienste und externe Layer<br />

Folgende Daten können mit dem Rich-Client bewirtschaftet werden:<br />

Achsen<br />

Inventarobjekte der Nationalstrassen<br />

ASTRA-Projekte<br />

Fachnetze<br />

Externe Layer<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong>


Beispiele für Datenauswertungen im Rich-Client:<br />

Abfrage über alle Sockeldaten<br />

Alle Geodienste des Bundes, der Kantone und Gemeinden<br />

Alle persönlichen Geodatenbanken (PGDB) und externen Layer.<br />

Abb. 5: Rich-Client (ArcMap – ArcInfo 10)<br />

Das Team BS<br />

Birgit Gerhardt ist zur Projektleitung Basissystem im Bereich<br />

«Strategische Informatik» dazu gestossen. Frau Gerhardt ist diplomierte<br />

Geographin der Universität Bern und wird die Projektleitung bei<br />

der Ausarbeitung von Spezifikationen für neue Funktionalitäten und der<br />

Betreuung der verschiedenen Usergruppen unterstützen. In der<br />

Einführungsphase für die Kantone wird sie zusätzlich die Erst -<br />

integration der Kundendaten sicherstellen.<br />

Jerôme Carrel ist neuer Leiter des Fachbereichs Datenmanagement.<br />

Herr Carrel ist Geomatikingenieur FH. Sein Team ist verantwortlich für<br />

die Nachführung und Qualitätssicherung der ASTRA-Daten im<br />

Basissystem. Sie sind ebenfalls für die ASTRA-interne Ausbildung der<br />

Benutzer zuständig.<br />

Datenschutz<br />

Einfach Daten abzufragen ist schön und gut, man sollte aber nur diejenigen<br />

Daten abfragen können, die man auch abfragen darf. Im<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong><br />

ISTRA NEWS<br />

7<br />

Basissystem wurde ein Mechanismus implementiert, der den Zugriff<br />

auf die Daten steuert. Jeder Mandant (Bund, Kanton, Gemeinde) kann<br />

nur diejenigen Daten sichten und insbesondere auch bewirtschaften,<br />

über die er die Datenherrschaft hat. Der Datenherr allein entscheidet,<br />

wem er die entsprechenden Berechtigungen erteilt.<br />

Ausbildung<br />

Die Anwendung des Web-Client bedingt keiner speziellen<br />

Schulung. Für Benutzer, die ein Ausbildungsbedürfnis haben,<br />

wird ein Basiskurs angeboten.<br />

Eine Anwendungs- und Fachschulung wird hingegen für den<br />

Rich-Client empfohlen.<br />

Das Ausbildungsprogramm wird von der GS MISTRA für die<br />

Kantone und durch den Personaldienst ASTRA für die eigenen<br />

Mitarbeiter angeboten.<br />

Kontakt für Schulung von ASTRA-Mitarbeiter:<br />

Personaldienst, Personalentwicklung<br />

Kontakt für Schulung von Kantonen:<br />

GS MISTRA


Fachnetze<br />

Mit Fachnetzen soll es möglich sein, Eigenschaften oder Informationen<br />

entlang eines Strassennetzes darstellen zu können. In MISTRA baut<br />

dieses Strassennetz auf den Unterhaltsachsen für die National-,<br />

Kantons- und Gemeindestrassen auf. Drei Typen von Fachnetzen sind<br />

im Basissystem vorgesehen:<br />

Streckennetze<br />

Gebildet aus einer Ansammlung von Strecken, deren Anfang und<br />

Ende durch die jeweiligen Linearpunkte definiert sind.<br />

Abschnittsnetze<br />

Gebildet aus einer Ansammlung von Abschnitten, die Knotenorte<br />

miteinander verbinden.<br />

Routing-Netz<br />

Gebildet aus einer Ansammlung von Knoten, die topologische<br />

Informationen enthalten (Abbiegebeziehungen).<br />

Das Basissystem erlaubt die Erstellung, den Import und Export sowie<br />

die Nachführung von Fachnetzen mit einer unbeschränkten Anzahl an<br />

Eigenschaften.<br />

Die Daten können räumlich (als planare Geometrie) oder linear (als<br />

Achsband) dargestellt werden.<br />

Abb. 6: Darstellung von Fachnetzen<br />

Verschnitt von Fachnetzen<br />

Das Basissystem erlaubt zudem das Verschneiden von Fachnetzen mit<br />

verschiedenen Flächen und zu verschiedenen Zeitpunkten (Stichtag).<br />

Nachfolgend ein Beispiel für den Verschnitt von administrativen<br />

Flächen mit dem Kantonsstrassennetz.<br />

Abb. 7: Verschnitt von Flächen mit Kantonsstrassen<br />

Kantonsstrasse<br />

pro Gemeinde<br />

pro Bezirk<br />

pro Kanton<br />

gesamte Schweiz<br />

ISTRA NEWS<br />

8<br />

In Abbildung 8 ist ein Beispiel dargestellt, dass aus einem Verschnitt<br />

aus administrativen Flächen (Gemeinden, Bezirken) und dem Fachnetz<br />

Winterdienst erstellt wurde:<br />

Abb. 8: Verschnitt von Fachnetzen<br />

Dank der vielen Möglichkeiten und Funktionalitäten des Basissystems<br />

kann der Benutzer die meisten Fälle für seine Bedürfnisse abdecken.<br />

Bis wann all diese Funktionalitäten?<br />

Mit der Version 3.1, welche Ende <strong>2011</strong> in Betrieb genommen werden<br />

kann, werden die entsprechenden Funktionalitäten für die<br />

Bewirtschaftung und Auswertung von Fachnetzen im Rich-Client zur<br />

Verfügung gestellt. Mit der Version 3.2 soll dann auch noch das<br />

Achsband zur Verfügung stehen.<br />

Termine<br />

Dezember <strong>2011</strong>: RE 3.1<br />

Fachnetze (Bewirtschaftung und Konsultation im Rich-Client)<br />

Publikation der Erhaltungsprojekte ASTRA<br />

Mai 2012: RE 3.2<br />

Achsband im Web-Client<br />

Berücksichtigung der neuen Richtlinie für Inventarobjekte<br />

Ausnahmetransportrouten auf den Nationalstrassen<br />

Verantwortliche und Mitwirkende<br />

Projektleitung: Florian Besançon, ASTRA<br />

Leitung Realisierung: Jean-Pierre Bolli, Techdata<br />

Entwicklung und Wartung: Ernst Basler + Partner<br />

Pilotkantone: BE, VD, VS, NE, ZH<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong>


Verfasser: Bernd Meister<br />

Die letzten Monate im DWH waren einerseits davon<br />

geprägt, mit den knappen internen und externen<br />

Ressourcen den Betrieb des DWH zu stabilisieren und<br />

andererseits mit möglichst viel Kraft die neuen DWH-<br />

Projekte zu unterstützen. Neben dem Dauerbrenner<br />

TDcost sind dies vor allem DWH VU+, sowie der<br />

Winterrelease VU, der auf Grund seiner vielen<br />

Abhängigkeiten als richtiges Projekt geführt wird.<br />

Zudem sind neue BI-Projekte wie die Anbindung von<br />

ETC (Easyway for Traffic Control) ans DWH in der<br />

Pipeline. In der beginnenden Konzeptphase werden die<br />

Grundlagen an zukünftige ETC-Auswertungen und<br />

-Analysen gelegt.<br />

Stand heute<br />

IN BETRIEB<br />

DDATA WAREHOUSE<br />

VU<br />

Status: Produktiv und in Betrieb seit Dezember 2010<br />

Anwender/Nutzer: ASTRA, Kantonspolizei, Strassenverkehrsämter,<br />

ca. 300 (direkt)<br />

Quelle: VU, Kantonspolizei (26), VBS<br />

Daten: Unfälle 2004-<strong>2011</strong> (2004-2010 Import vom BFS<br />

seit <strong>2011</strong> Import aus Applikation VU)<br />

Entitäten: Unfall, Person, Objekt, Ursache<br />

Ladezyklus: wöchentlich<br />

Universen: VUM, VUB, VUB Restrict<br />

Sprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch<br />

MOFIS<br />

Status: Produktiv seit Dezember 2010<br />

Anwender/Nutzer: ASTRA, 6 User -> Standardreports<br />

Quelle: MOFIS<br />

Daten: Fahrzeuge im Verkehr: 7’682’755<br />

Fahrzeuge ausser Verkehr: 2’594’631<br />

(nur Fahrzeuge, die nach dem 1.12.2005 ausser<br />

Verkehr gesetzt wurden)<br />

Entitäten: Halter, Fahrzeug, Schild, Zeit<br />

Ladezyklus: monatlich<br />

Sprachen: Deutsch, Französisch<br />

ADMAS<br />

Status: Produktiv seit Dezember 2010<br />

Anwender/Nutzer: ASTRA, 6 User -> Standardreports<br />

Quelle: ADMAS<br />

Daten: ca. 450’000 Massnahmen (seit 1.1.2009)<br />

Entitäten: Person, Massnahme, Grund, Zeit<br />

Ladezyklus: monatlich<br />

Sprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong><br />

ISTRA NEWS<br />

9<br />

VMON<br />

Status: Produktiv und in Betrieb seit Dezember 2008<br />

Anwender/Nutzer: ASTRA ca. 300 (direkt)<br />

Quelle: VMON<br />

Daten: 450 Messstellen mit DTV, DWV, Jahresgang,<br />

Wochengang (seit 1990)<br />

Entitäten: Fahrzeugklasse, Messstelle, Richtung, Zeit<br />

Ladezyklus: monatlich<br />

Sprachen: Deutsch, Französisch<br />

Erste Erfahrungen<br />

Hier sind ein paar Fakten über die Nutzung des BI-Tools WebI:<br />

Abb. 9: Anwenderaktivitäten pro Monat<br />

Wie man erkennt, nutzen ca. 80 - 100 User pro Monat das vorhandene<br />

BI-Tool aktiv, um Auswertungen und Analysen zu generieren.<br />

Selbstverständlich muss unser gemeinsames Ziel sein, diese Zahl sukzessive<br />

zu steigern. Dazu braucht es, wie am Ende des Artikels aufgeführt,<br />

allerdings gezielte Massnahmen im Bereich Schulung und Know-<br />

How Aufbau.<br />

Ausblick<br />

Release hivernal VU<br />

Es ist geplant, bis Ende <strong>2011</strong> den nächsten DWH VU Release 2.3.6.0<br />

zu installieren. Dieser Release besteht hauptsächlich aus technischen<br />

Anpassungen wie der Änderung der Export- und Ladeprozesse von VU<br />

Erfassung nach DWH VU. So sollen anstelle eines gesamten<br />

Unfallmonats (Stand heute) nur noch die neuen, geänderten oder<br />

gelöschten Unfälle von VU ans DWH exportiert werden. Erwartet werden<br />

dadurch deutliche Performance-Verbesserungen der Ladeprozesse.<br />

Für die Auswertung im DWH VU ergeben sich durch den Release<br />

2.3.6.0 zwar keine Änderungen, dafür aber ist sicherzustellen, dass<br />

alle existierenden Standardauswertungen weiterhin funktionieren.<br />

Zudem gibt es Abhängigkeiten zum Quellsystem VU und zu VUGIS, die<br />

sorgfältig, sowohl inhaltlich als auch organisatorisch, gemanagt werden<br />

müssen.<br />

Dies ist auch der Grund, warum dieser Release als Projekt aufgesetzt<br />

ist und alle Projektphasen (Voranalyse, Konzept, Realisierung und<br />

Abnahme) durchläuft und mit Stefan Kiener von einem qualifizierten<br />

Projektleiter mitverantwortet wird.


DWH VU+<br />

Ein weiteres spannendes Vorhaben, das sich nach der Freigabe der<br />

Voranalyse durch den Steuerungsausschuss in der IT-Konzeptphase<br />

befindet, ist DWH VU+. Hier möchte man das DWH als Grundlage für<br />

kombinierte statistische Analysen der Strassenverkehrsunfälle nutzen,<br />

um einige der folgenden Fragestellungen zu beantworten:<br />

Fahrzeuge: Ist die Unfallschwere abhängig von der Ausstattung der<br />

Fahrzeuge? Welches sind dabei die relevanten Ausstattungs -<br />

merkmale? Sind bestimmte Unfallfolgen bei Ausstattungstypen unterschiedlich<br />

stark vertreten? Und wenn ja, kann die Kausalität genauer<br />

eingegrenzt werden?<br />

Personen: Ist die Wahrscheinlichkeit, dass Lenker mit einem<br />

Führerausweisentzug einen Unfall verursachen grösser als bei nicht<br />

vorbelasteten Lenkern? Gibt es Unterschiede bezüglich Dauer des<br />

Führerausweisentzuges? Wenn ja, wie würde sich eine Änderung der<br />

Entzugsdauer auswirken? Spielen andere Personenmerkmale hierbei<br />

ebenfalls eine Rolle?<br />

ETC (Easyway for Traffic Control)<br />

Heute erfolgt die Erfassung der für die Statistiken und den Austausch<br />

benötigten Daten durch die zuständigen kantonalen Instanzen manuell<br />

mittels nur teilweise standardisierten Papierformularen. Diese werden<br />

periodisch an das ASTRA (Bundesamt für Strassen) übermittelt, wo die<br />

von der EU verlangten Statistiken daraus erstellt und jährlich an die<br />

zuständige EU-Stelle übermittelt werden bzw. der Austausch von sanktionsbezogenen<br />

Daten mit der EU sichergestellt wird. Auch die<br />

Abrechnung und Vergütung der durch die Kantone geleisteten<br />

Kontrollstunden erfolgt weitgehend manuell.<br />

Mit dem heutigen Verfahren und dem heutigen Personalbestand -<br />

sowohl bundes- wie kantonsseitig - sind die Vereinbarungen aus dem<br />

Landverkehrsabkommens CH-EG nicht realisierbar. Dies betrifft vor<br />

allem die vorgeschriebenen Statistiken, aber auch die Abrechnung der<br />

Mehrleistung der Kantone bei den Schwerverkehrskontrollen. Wenn<br />

der Anreiz zu vermehrten Kontrollen wegfällt, geht dies zu Lasten der<br />

Sicherheit.<br />

Es wurde deshalb beschlossen, eine Informatiklösung bereitzustellen,<br />

welche effiziente und sichere Informationsflüsse und Arbeitsabläufe im<br />

Bereich der Schwerverkehrskontrollen sicherstellt.<br />

Das Projekt «Anbindung von ETC ans DWH» soll sicherstellen, dass die<br />

Daten aus den ETC-Systemen regelmässig ins DWH übernommen<br />

werden und dass die oben genannten Statistiken als Standardberichte<br />

automatisch generiert werden und allen Bedürfnisträgern im DWH-<br />

ASTRA zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich werden die neuen<br />

ETC Data Marts so aufgebaut, dass zukünftig auch flexible Analysen<br />

über die ETC-Daten entwickelt werden können.<br />

Voraussichtlich in der 2. Jahreshälfte 2012 werden diese Funktion -<br />

alitäten produktiv zur Verfügung stehen.<br />

Weitere Themen<br />

Dass alle technischen Systeme, also auch das DWH im ASTRA, nur<br />

optimal genutzt werden können, wenn die zugehörige Organisation mit<br />

ihren Prozessen, Rollen und Mitarbeitenden effizient funktioniert, ist<br />

eine Binsenweisheit.<br />

ISTRA NEWS<br />

10<br />

Eine immer wiederkehrende Fragestellung befasst sich damit, wie eine<br />

Organisation die Herausforderung meistert, die Anwender sowohl fachlich<br />

als auch technisch fit zu bekommen bzw. fit zu halten, damit komplizierte<br />

Fragestellungen mit Hilfe der mächtigen, komplexen BI-Tools<br />

auch zu beantworten sind.<br />

Abb. 10: Wertschöpfungspyramide BI/DWH<br />

An Hand der Wertschöpfungspyramide kann man gut den momentanen<br />

Zustand der Wertschöpfung im ASTRA erkennen.<br />

Im Reportingbereich gibt es bereits einige BaseUser, die als sogenannte<br />

Informationskonsumenten die Möglichkeiten des DWH ausgiebig<br />

und regelmässig nutzen (ca. 80 Personen).<br />

PowerUser, die darüber hinaus auch noch flexible Analysen durchführen,<br />

gibt es zur Zeit nur vereinzelt (ca. 3-5).<br />

Fazit:<br />

Um noch mehr Nutzen aus den BI/DWH-Systemen zu generieren, bedarf<br />

es einer gezielten Investition in die Ausbildung der BI/DWH-Nutzer.<br />

Und ob die heutige dezentrale Organisation dann noch die zweckmässige<br />

Organisationsform ist oder ein Business Intelligence Competence<br />

Center (BICC) besser geeignet ist, den Spagat zwischen Fachwissen<br />

und IT-Wissen zu managen, müssen die kommenden Diskussionen<br />

zeigen.<br />

Verantwortliche und Mitwirkende<br />

Projektleitung: Bernd Meister, ASTRA<br />

Wartung und Betrieb:<br />

Bernd Meister in Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen,<br />

dem BIT und dem externen Betreiber Trivadis<br />

Fachliche Verantwortung:<br />

Verkehrsmonitoring: a.I. Martin Lindenmann, Sigmaplan<br />

Register FFR: Benno Nager, ASTRA<br />

Verkehrsunfälle: Stefan Kiener, ASTRA<br />

TDcost: Susanne Caseri, ASTRA<br />

Entwicklung und Wartung: Trivadis AG<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong>


IN BETRIEB<br />

TT RASSEE<br />

Verfasser: Jürg Bodenmann, Luzia Seiler<br />

Die neue Version von MISTRA Trassee ist im ASTRA seit<br />

August in Betrieb. Damit ist Trassee zur Bewirt -<br />

schaftung der Strassendaten verfügbar und STRADA<br />

konnte für das ASTRA abgestellt werden. Nun wird mit<br />

Hochdruck an den Funktionen PMS gearbeitet.<br />

Anfang 2012 wird die Bildung von Erhaltungsobjekten<br />

in Trassee möglich sein.<br />

Stand heute<br />

Bereits seit einem Jahr stehen die Strassendaten in Trassee lesend zur<br />

Verfügung. Die verschiedenen Möglichkeiten zur Sichtung und gezielten<br />

Untersuchung der Daten in Karte, Achsband, Datenliste, Querprofil<br />

und Statistik sind intuitiv bedienbar.<br />

Im August <strong>2011</strong> wurde im ASTRA die neue Version 1.1.0.2 mit vielen<br />

Erweiterungen und Verbesserungen eingeführt, mit welcher die<br />

Strassendaten nun auch bearbeitet werden können. Sämtliche<br />

Strassendaten zu den Nationalstrassen wurden nochmals aus STRADA<br />

migriert und die Nachführung dieser Daten erfolgt nun in Trassee.<br />

STRADA konnte per Ende September für das ASTRA abgestellt werden.<br />

Werden in Trassee neue Daten erfasst oder bestehende Daten verändert,<br />

so sieht der Benutzer die vorgenommenen Änderungen sofort<br />

auch in den anderen Ansichten. Dadurch können Erfassungsfehler<br />

frühzeitig erkannt und korrigiert werden.<br />

Abb. 11: Fehler bei der Erfassung erkennen<br />

Insgesamt wurden in der neuen Version über 70 Änderungen umgesetzt.<br />

Erwähnt seien hier nebst den schreibenden Funktionen nur<br />

die Mandantenfähigkeit, die Einbindung von weiteren Zustands -<br />

merkmalen (u.a. zu Lärm und Textur), kompakte Achsbänder zum<br />

Fahrbahnzustand (siehe Abb. 13), die Vereinfachung des Textkatalogs<br />

Schicht-Typ, neue Kartenebenen (u.a. Luftbilder, Amtliche Vermessung,<br />

Inventarobjekte) und ein Messwerkzeug in der Karte.<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong><br />

ISTRA NEWS<br />

11<br />

Erste Erfahrungen<br />

Trassee wird im ASTRA bereits rege genutzt (siehe letzte Ausgabe). Die<br />

neue Version Trassee wurde im ASTRA geschult und das Projektteam<br />

wartet gespannt auf das Feedback zur produktiven Nutzung der schreibenden<br />

Funktionen (Kenntnisstand Anfang September).<br />

Datenbestand<br />

In Trassee sind nun alle aus STRADA migrierten Strassendaten der<br />

Nationalstrassen enthalten. Dies sind die geometrischen Profile, der<br />

Fahrbahnaufbau, die Fahrbahnnutzung, die Nebenstreifen und über 20<br />

Merkmale zur Fahrbahnoberfläche (Zustand, Lärmeigenschaften,<br />

Textur, Neigungen).<br />

Ausblick<br />

In der nächsten Version wird Trassee um Funktionen zum Erhaltungs -<br />

management der Fahrbahn – nachfolgend als PMS (Pavement<br />

Management System) bezeichnet – erweitert. Im Grundsatz sollen mit<br />

dem Fachsystem PMS die folgenden drei Fragen zur Erhaltungs -<br />

planung beantwortet werden:<br />

Wo gibt es Handlungsbedarf?<br />

–> Erhaltungsobjekte bilden und bewerten<br />

Was soll gemacht werden?<br />

–> Massnahmen bestimmen<br />

Wann soll es gemacht werden?<br />

–> Durchführungsjahr planen<br />

Für die Beantwortung dieser Fragen ist ein empirischer PMS-<br />

Prozess geeignet, in welchem der Erhaltungsplaner aufgrund der<br />

vorhandenen Informationen die nötigen Massnahmen plant.<br />

Basierend auf dem ursprünglichen Konzeptbericht, den neu gewonnen<br />

Erkenntnissen und der bestehenden Funktionalität von Trassee wurde<br />

ein PMS-Prozess definiert, welcher die Bildung von Erhaltungsobjekten<br />

für die kritischen Stellen des Netzes und die Massnahmenplanung mit<br />

Massnahmenart, Kosten und Massnahmenjahren für diese<br />

Erhaltungsobjekte vorsieht. Die Bildung von Erhaltungsobjekten ist<br />

dabei auch lückenlos möglich, wobei dann nicht allen<br />

Erhaltungsobjekten auch Massnahmen zugeordnet werden.<br />

Abb. 12: Empirischer PMS-Prozess<br />

Die Mehrjahresplanung ist dabei der Container für eine bestimmte<br />

Planungsvariante. Im System können beliebig viele Mehr jahres -<br />

planungen angelegt werden, um folgende Bedürfnisse abzudecken:<br />

Mehrjahresplanungen auf verschiedenen Teilnetzen (Filiale 1, Filiale 2,<br />

etc.) oder dem gesamten Netz<br />

Mehrjahresplanungen zu verschiedenen Planungszeitpunkten (Planung<br />

<strong>2011</strong>, Planung 2012, etc.)<br />

Mehrjahresplanungen mit unterschiedlich gebildeten oder unterschiedlich<br />

bewerteten Erhaltungsobjekten<br />

Mehrjahresplanungen mit unterschiedlicher Zuordnung von geplanten<br />

Massnahmen (andere Massnahmenarten, andere Massnahmenjahre).


Anfang 2012 soll der PMS-Prozess in Trassee bis und mit der<br />

manuellen Bildung und Bewertung der Erhaltungsobjekte zur<br />

Verfügung stehen. Auch werden verschiedene Möglichkeiten zur<br />

Auswertung der Mehrjahresplanungen mit den enthaltenen<br />

Erhaltungsobjekten implementiert.<br />

Nachdem eine Mehrjahresplanung angelegt wurde, können darin<br />

direkt die Erhaltungsobjekte gebildet und bewertet werden. Die<br />

Bildung erfolgt dabei in einem Streifenband, in welchem die PMS-<br />

Nutzungsstreifen (Fahrstreifen und Standstreifen) der Fahrbahn dargestellt<br />

werden.<br />

Unterhalb des Streifenbandes kann der Erhaltungsplaner in beliebigen<br />

Achsbändern alle weiteren benötigten Informationen einblenden, wie<br />

Fahrbahnzustand der neusten Kampagne, Schicht-Typ und Alter der Fahr -<br />

bahn oberfläche, Strassentyp, DTV, signalisierte Geschwindigkeit, etc.<br />

Beim Speichern der Erhaltungsobjekte werden vom System alle relevanten<br />

Attribute berechnet (wie z.B. die Fläche, der massgebende<br />

Schicht-Typ, das Einbaujahr der ältesten Deckschicht, etc.) und die<br />

Noten der massgebenden Fahrbahnzustände aggregiert. Der<br />

Erhaltungsplaner hat in der Folge die Möglichkeit, die vom System<br />

berechneten Werte manuell zu korrigieren und zu ergänzen.<br />

Im nächsten Release wird ein Schwerpunkt der weiteren<br />

Entwicklung von Trassee der Ausbau der PMS-Funktionalität sein. In<br />

einem ersten Schritt sind folgende Funktionen vorgesehen:<br />

Manuelle Zuordnung von Massnahmen<br />

Fachnetze bilden und nachführen<br />

Abb. 13: Erhaltungsobjekte im Streifenband bilden (Prototyp)<br />

ISTRA NEWS<br />

12<br />

Budgetvorgaben hinterlegen<br />

Massnahmenplanung in der Mehrjahressicht<br />

Mehrjahresplanungen vergleichen<br />

Schnittstelle zu externer Massnahmenplanung<br />

Automatische Bildung von Erhaltungsobjekten<br />

Weitere potentielle Funktionen sind eine automatische Mass -<br />

nahmenzuordnung, die Berücksichtigung von Zustands prognosen und<br />

die Schnittstelle zum übergeordneten Erhaltungs management.<br />

Nebst dem Schwerpunkt PMS werden in einer der nächsten Versionen<br />

auch die Rückhaltesysteme und Informationen zur Entwässerung in<br />

Trassee integriert. Weiter sind verschiedene Funktionen zur<br />

Vereinfachung der Datenerfassung und -nachführung in der Planung.<br />

Verantwortliche und Mitwirkende<br />

Projektleitung: Luzia Seiler, ASTRA<br />

Leitung Realisierung: vico group, mit müllerchur AG und<br />

HELLER Ingenieurgesellschaft mbH als Sub-Unternehmer<br />

Entwicklung: Zühlke Engineering AG, mit Geocom Informatik<br />

AG als Sub-Unternehmer<br />

Pilotkantone: AG und ZG<br />

Begleitgruppe: AG, BL, GR, TG, VD, VS, ZG<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong>


Verfasser: Alain Jeanneret, Andreas Fastrich<br />

Im Januar 2012 startet der produktive Betrieb der neuen<br />

Version der Kunstbauten-Datenbank KUBA 5.0. Im<br />

Vergleich zum derzeit eingesetzten KUBA 4.0.1 wurde<br />

sowohl funktionell als auch programmtechnisch eine<br />

Vielzahl von Neuerungen umgesetzt. Seit Mai dieses<br />

Jahres wird KUBA 5.0 von einem eingeschränkten<br />

Nutzerkreis parallel zu KUBA 4.0.1 eingesetzt und getestet.<br />

Die Phase des Parallelbetriebs der beiden Versionen bietet<br />

den Nutzern die Möglichkeit, KUBA 5.0 umfassend kennenzulernen<br />

und gleichzeitig Ver besserungsvorschläge<br />

und Fehlermeldungen einzubringen. Ziel ist es, die<br />

Umstellung von KUBA 4.0.1 auf KUBA 5.0 möglichst reibungslos<br />

zu gestalten und zum produktiven Start ein optimiertes<br />

System zur Verfügung stellen zu können, das frei<br />

von anfänglichen «Kinderkrankheiten» ist.<br />

Entwicklung von KUBA 5.0<br />

Die Kunstbauten-Datenbank KUBA wurde seit ihrer ersten Einführung<br />

ständig weiterentwickelt und an die aktuellen Anforderungen angepasst.<br />

Mit der aktuellen Version KUBA 5.0 wurde nun ein Major Release umgesetzt,<br />

das programmtechnisch eine komplette Neuentwicklung darstellt.<br />

Neben diversen zusätzlichen Funktionalitäten besteht die Haupt -<br />

neuerung darin, dass das Programm komplett über Metadaten gesteuert<br />

wird und damit ohne grösseren Programmieraufwand konfiguriert und<br />

angepasst werden kann. Ausserdem wurde die Benutzerfreundlichkeit<br />

mit einer neu gestalteten Oberfläche weiter verbessert.<br />

Der Hauptanlass für die Weiterentwicklung von KUBA 4.0.1 zu KUBA 5.0<br />

war die Anforderung, zukünftig auch bergmännisch erstellte Tunnel in<br />

KUBA erfassen zu können. Für derartige komplexe Bauwerke ist eine<br />

flexible Strukturierung der Elemente des Bauwerks erforderlich. Daher<br />

wurde die in KUBA 4.0.1 noch fest vorgegebene Strukturierung in<br />

Bauwerke, Bauwerksteile und Oberflächenschutzsysteme durch eine<br />

flexible Strukturierung der Bausubstanz auf beliebigen vielen hierarchischen<br />

Ebenen abgelöst, in der sogenannte Infrastrukturobjekte die einzelnen<br />

Elemente eines Bauwerks abbilden. Damit können jetzt einerseits<br />

auch Tunnel problemlos in KUBA abgebildet werden, andererseits lassen<br />

sich aber auch sonstige komplexe Bauwerke besser darstellen. Des<br />

Weiteren wurde die Möglichkeit geschaffen, mit Hilfe von Blockreihen<br />

und Eigenschaftsreihen ein Bauwerk entlang einer Achse zu strukturieren<br />

und entlang dieser Achse veränderliche Eigenschaften abzubilden.<br />

Auch dies dient dazu, Bauwerke wie Tunnel, die eine starke lineare<br />

Ausdehnung aufweisen, besser abbilden zu können.<br />

Die umfangreichen Neuerungen, die das neue System mit sich bringt,<br />

stellen sowohl an die Entwicklung des Systems, als auch an die<br />

Einführung bei den Nutzern hohe Anforderungen. Daher wurde ein<br />

mehrstufiges Vorgehen zur Einführung von KUBA 5.0 gewählt.<br />

Insbesondere wurde eine umfangreiche Phase des Parallelbetriebs der<br />

beiden Systeme eingeplant (siehe Abb.14).<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong><br />

ISTRA NEWS<br />

IN BETRIEB Zeitplan der Einführung<br />

KK UNSTBAUTEN <strong>UND</strong> TUNNEL<br />

PARALLELBETRIEB MIT KUBA 4.0.1<br />

<strong>UND</strong> EINFÜHRUNG KUBA 5.0<br />

13<br />

Die Entwicklung von KUBA 5.0 begann im September 2008 und wurde<br />

im Januar <strong>2011</strong> mit einer anschliessenden Testphase und der<br />

Abnahme des Systems im Mai <strong>2011</strong> abgeschlossen (siehe Abb. 14).<br />

Seit Mai <strong>2011</strong> läuft die Phase des Parallelbetriebs von KUBA 4.0.1 und<br />

KUBA 5.0. In dieser Zeit ist nach wie vor KUBA 4.0.1 das produktive<br />

System. Eine begrenzte Gruppe von Nutzern erhält jedoch die<br />

Gelegenheit, parallel auch mit dem neuen System KUBA 5.0 zu arbeiten.<br />

Nach Abschluss des Parallelbetriebs im Januar 2012 beginnt der<br />

produktive Betrieb von KUBA 5.0 in den Filialen des ASTRA und es<br />

erfolgt die endgültige Umstellung auf das neue System.<br />

Abb. 14: Zeitlicher Ablauf der Entwicklung und Einführung von KUBA 5.0<br />

Parallelbetrieb KUBA 4.0.1 und KUBA 5.0<br />

Mit dem Parallelbetrieb wurde die Möglichkeit eines ausgedehnten<br />

Testbetriebs unter realen Voraussetzungen geschaffen.<br />

Ziel des Parallelbetriebs war es:<br />

das System vor der tatsächlichen produktiven Einführung möglichst<br />

vollumfänglich zu testen und dadurch eventuelle Fehler aufzudecken<br />

und zu beheben,<br />

die Anwenderfreundlichkeit des Systems zu testen und bis zur<br />

Einführung zu optimieren sowie<br />

ausgewählte Nutzer aus allen ASTRA-Filialen und den beteiligten<br />

Kantonen vor der Einführung umfassend am neuen System zu schulen,<br />

damit diese bei der produktiven Einführung als Experten in ihren<br />

Organisationseinheiten zur Verfügung stehen.<br />

Mit der praktischen Anwendung des Systems über einen ausgedehnten<br />

Zeitraum konnten diese Ziele weitaus effektiver und besser erreicht werden,<br />

als dies in einer normalen Testphase oder im Rahmen der<br />

Anwenderschulungen möglich wäre.<br />

Im Rahmen des Parallelbetriebs konnten Daten sowohl in KUBA 4.0.1 als<br />

auch in KUBA 5.0 erfasst werden. In beiden Fällen können diese ins spätere<br />

Produktivsystem übernommen werden.<br />

Um sicherzustellen, dass sämtliche Funktionalitäten von KUBA im<br />

Parallelbetrieb genutzt wurden, waren von den Nutzern, neben der laufenden<br />

Arbeit, fünf Aufgaben zu den wichtigsten Anwendungsbereichen<br />

von KUBA zu bearbeiten.<br />

Die Aufgaben umfassten die Bereiche:<br />

Substanzdatenerfassung<br />

Erfassung von Inspektionen<br />

Erfassung von Erhaltungsmassnahmen<br />

Erstellen von Auswertungen über die KUBA-Datenbank<br />

Tragfähigkeitsberechnungen und Routenwahl für Sondertransporte


Die Aufgaben wurden von den Nutzern des Parallelbetriebs selbstständig<br />

bearbeitet und die einzelnen Bearbeitungsschritte zur späteren<br />

Auswertung protokolliert. Dabei standen die Leitung Realisierung (IMC<br />

GmbH) als fachlicher Support sowie die mit der Entwicklung des<br />

Programms beauftragte Firma (CADRZ AG) als technischer Support, als<br />

ständige Ansprechpartner zur Verfügung. Seitens der Leitung<br />

Realisierung wurden die Protokolle der Aufgabenbearbeitung ausgewertet<br />

und gegebenenfalls Anpassungen des Systems eingeleitet.<br />

Erfahrungen aus dem Parallelbetrieb<br />

Die Erfahrungen aus dem Parallelbetrieb von KUBA 4.0.1 und KUBA 5.0<br />

waren durchweg positiv. Die Nutzer hatten die Gelegenheit, unter realen<br />

Bedingungen, - aber ohne die Gefahr, wichtige Daten zu verlieren - das<br />

neue System zu testen und kennenzulernen. Erwartungsgemäss wurden<br />

an einigen Stellen Fehler und Probleme im neuen System gefunden.<br />

Diese konnten jedoch zumeist umgehend behoben werden. Ausserdem<br />

ergaben sich aus der praktischen Arbeit mit dem neuen System eine<br />

Vielzahl sinnvoller Verbesserungsvorschläge, die als Change Requests in<br />

KUBA 5.0 einfliessen werden.<br />

Ein wesentlicher Punkt in der Entwicklung von KUBA 5.0 stellt die<br />

Steuerung des Systems über Metadaten dar. Dies bedeutet, dass sämtliche<br />

Eingabemasken sowie die den Eingaben hinterlegten Kataloge über<br />

die Zuordnung und Verknüpfung von im Programm hinterlegten Tabellen<br />

gesteuert werden. Durch Katalogverknüpfungen wird gesteuert, welche<br />

Daten in Abhängigkeit des jeweils betrachteten Elements erfassbar sind,<br />

und welche Katalogeinträge hierfür zur Verfügung stehen. Hier war im<br />

neuen System viel Arbeit nötig, um dem Nutzer ein einfach zu handhabendes<br />

System zur Verfügung zu stellen, das Fehleingaben weitestgehend<br />

verhindert. Insbesondere in diesem Bereich wurden im Parallel -<br />

betrieb Anpassungen vorgenommen und Fehler behoben, die erst in der<br />

praktischen Anwendung des Systems erkennbar wurden.<br />

Neben der Überprüfung und Verbesserung des Systems KUBA 5.0 bot<br />

der Parallelbetrieb auch die Möglichkeit das Schulungskonzept, die<br />

Richtlinie zur Datenerfassung (die derzeit als Entwurf vorliegt) und die<br />

Anwendungshandbücher in der praktischen Anwendung zu testen und<br />

zu verbessern. Aus den Problemen, die bei den Nutzern des<br />

Parallelbetriebs auftraten, liessen sich wichtige Rückschlüsse darauf ziehen,<br />

welche Bereiche in den Nutzerschulungen verstärkt behandelt werden<br />

müssen und wo eine umfangreichere Dokumentation notwendig ist.<br />

Insgesamt kann davon ausgegangen werden, dass durch die umfangreichen<br />

Erfahrungen, die im Parallelbetrieb gesammelt wurden, das System<br />

KUBA 5.0 sowie die dazugehörigen Dokumentationen vor der produktiven<br />

Einführung auf einen deutlich besseren Stand gebracht wurden, als<br />

dies sonst möglich gewesen wäre. Es ist davon auszugehen, dass die bei<br />

derartig umfangreichen Neuentwicklungen kaum zu vermeidenden<br />

«Kinderkrankheiten» des Systems weitgehend behoben wurden und so<br />

ein naheliegender problemlosen Start in den Produktivbetrieb möglich<br />

sein sollte.<br />

KUBA 5.0 in den Kantonen<br />

Das System KUBA 5.0 wurde im Auftrag des ASTRA entwickelt, steht<br />

jedoch auch interessierten Kantonen zur Verfügung. Am Parallelbetrieb<br />

nahm bisher nur der Kanton Uri teil. Die Nutzung von KUBA 5.0 steht<br />

jedoch auch den anderen Kantonen offen und stellt eine gute<br />

Möglichkeit dar, die kantonalen Kunstbauten zu verwalten.<br />

Insbesondere für die Kantone bietet die flexible Steuerung des<br />

Programms durch Metadaten entscheidende Vorteile. Das neue System<br />

ermöglicht es, mit geringem Aufwand eine vereinfachte Version von<br />

KUBA 5.0 zu konfigurieren, die eine einfache Erfassung der wichtigsten<br />

ISTRA NEWS<br />

14<br />

Eigenschaften der betrachteten Kunstbauten ermöglicht. So stellt KUBA<br />

5.0 ein System dar, das zwar einerseits beliebig komplexe Bauwerke<br />

umfassend abbilden kann, genauso aber auch eine auf das Wesentliche<br />

reduzierte Erfassung von Standardbauwerken ermöglicht.<br />

Einführung von KUBA 5.0 in den Kantonen<br />

Die Einführung von KUBA 5.0 in die Kantone wird im Zeitraum März-<br />

Dezember 2012 stattfinden.<br />

Die Schulungen beginnen Mitte Februar 2012, ein Schulungskalender<br />

wurde bis Ende Oktober <strong>2011</strong> publiziert.<br />

Folgende Schritte sind vorgesehen:<br />

Koordinationssitzung mit dem Kanton<br />

Anmeldung der Benutzer<br />

Migration der Daten (Die KUBA 4.0.1 Daten werden vom Kanton zur zentralen<br />

KUBA 5.0 Datenbank transferiert, welche beim BIT betrieben wird.)<br />

Schulung (Anwenderschulung, Administratorschulung, Mobile<br />

Schulung, etc.)<br />

Installation der KUBA 5.0 Clients über ClickOnce (Voraussetzung ist<br />

die Installation vom F5-FirePass VPN-Client)<br />

Die Kosten für die Migration sowie für die Schulung sind durch den<br />

Kanton zu tragen.<br />

Zurzeit wird das Einführungshandbuch KUBA 5.0 für die Kantone verfasst,<br />

in welchem alle Schritte detailliert aufgeführt sind.<br />

Ausblick<br />

Mit KUBA 5.0 wurde ein grosser Entwicklungsschritt getan und eine gute<br />

Basis für die Weiterentwicklung des Systems geschaffen. Daher stehen<br />

zunächst keine grösseren Neuentwicklungen an. Es wird jedoch auch<br />

weiterhin eine ständige Weiterentwicklung und Optimierung des<br />

Systems geben. Insbesondere wird das Feedback der Nutzer, sowohl aus<br />

der Phase des Parallelbetriebs, als auch aus der späteren produktiven<br />

Anwendung gesammelt und in der weiteren Entwicklung berücksichtigt.<br />

Zukünftige Entwicklungsschritte sind derzeit in den folgenden Bereichen<br />

geplant:<br />

Eine weitere Verzahnung der Fachapplikation mit dem MISTRA-<br />

Basissystem.<br />

Die Integration einer messtechnischen Kontrolle der Bauwerke.<br />

Die Implementierung einer Risikobeurteilung sowie die Berück -<br />

sichtigung von Naturgefahren.<br />

Die Weiterentwicklung des Tools KUBA-MS zur Erhaltungsplanung,<br />

insbesondere hinsichtlich der Erhaltungsplanung von bergmännischen<br />

Tunneln.<br />

Bezüglich der Handhabung des Systems ist festzustellen, dass die grössere<br />

Flexibilität, die es ermöglicht jegliche Bauwerke realitätsnah abzubilden,<br />

auch eine ständig steigende Komplexität des Systems mit sich<br />

bringt. Damit steigt die Notwendigkeit, auch weiterhin eine einfache<br />

Grundstruktur des Programms zu erhalten, die es auch gelegentlichen<br />

Nutzern erlaubt, sich schnell zurechtzufinden. Dies steht auch weiterhin<br />

im Fokus der zukünftigen Entwicklungsschritte.<br />

Verantwortliche und Mitwirkende<br />

Projektleitung: Alain Jeanneret, ASTRA<br />

Leitung Realisierung und Fachsupport: IMC GmbH<br />

Entwicklung und Wartung:<br />

CADRZ AG, Begleitgruppe: ASTRA, Kantone AG, VS, UR, GR<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong>


IN BETRIEB<br />

VV ERKEHRSUNFÄLLE<br />

Verfasser: Mathias Baudenbacher<br />

Seit 2010 melden die Kantonspolizeien Unfälle in der<br />

Fachapplikation Verkehrsunfälle VU. Damit ist VU erfolg -<br />

reich im Polizeiwesen eingeführt. Dies beweist auch die<br />

Tatsache, dass in VU inzwischen zusätzlich die Unfalldaten<br />

2001 bis 2009 gespeichert sind. In den letzten zwei Jahren<br />

sind im Rahmen vom «Change Management» ausserdem<br />

verschiedene Neuerungen und einige Optimierungen<br />

implementiert worden.<br />

Stand heute<br />

Im Rahmen des ordentlichen Prozesses zum «Change Management»<br />

sind seit Produktionsbeginn Ende 2009 neue Werkzeuge in VU hinzugekommen.<br />

Sie optimieren und unterstützen sowohl die Erfassung der<br />

Unfalldaten als auch den Datentransfer. Wichtigste Werkzeuge sind:<br />

Der alternative Zugriff auf VU via SSO-Portal (Single Sign On<br />

Portal) des Informatik Service Center im Eidgenössischen Justiz und<br />

Polizeidepartement. Das SSO-Portal ermöglicht die einmalige starke<br />

Authentisierung und stellt dem Polizisten VU nach erfolgreicher<br />

Authentisierung mittels z.B. seiner Smartcard zur Verfügung, ohne dass<br />

sich der Polizist um MISTRA-Zugangskennwörter kümmern muss.<br />

Der Datentransfer über Sedex (secure data exchange). Sedex ist<br />

eine Kommunikationsplattform für den asynchronen Meldungs -<br />

austausch, welche eine sichere, zuverlässige und nachvollziehbare<br />

Datenübermittlung zwischen zwei Teilnehmern anbietet. Sedex wird<br />

vom Bund unter Federführung des Bundesamtes für Statistik BFS zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Die Übersicht über den Datenbestand in VU, z.B. nach Monat<br />

oder Gemeinde (vgl. Abb. 15).<br />

Die automatische Georeferenzierung. Sie ermöglicht auf der<br />

Basis der Landeskoordinaten mittels Suchalgorithmus die automatische<br />

Ermittlung der RBBS-Daten für mehrere Unfalldatensätze. Dieses<br />

Angebot ist insbesondere für diejenigen Polizeien von Nutzen, die<br />

monatlich ein umfangreiches Paket von Unfalldaten nach VU transferieren.<br />

Das Instrument erlaubt aber auch die Geo referenzierung der<br />

Unfalldaten, die vor 2010/11 ans BFS geliefert wurden.<br />

Die Erstellung von Unfallskizzen direkt in VU. Als Grundlage<br />

der Skizzenerstellung lassen sich verschiedene Karteninformationen<br />

ein- und ausblenden: Swissimage (digitale Farbluftbilder), amtliche<br />

Vermessungspläne (vgl. Abb. 16), administrative Grenzen und Achsen.<br />

Eine Bibliothek von Symbolen, Signalen und Markierungen ergänzt die<br />

Zeichnungswerkzeuge.<br />

Erfahrungen im Betrieb<br />

Im Jahr 2010 meldeten acht kantonale Polizeien rund 21’000 Unfall -<br />

datensätze in VU nach Vorlage des standardisierten Unfall aufnahme -<br />

protokolles UAP, seit dem 1. Januar <strong>2011</strong> arbeiten sämtliche Kantons polizeien<br />

mit VU. Wesentliche Neuerungen gegenüber den früheren Datenlieferungen<br />

ans BFS sind Informationen zur hauptsächlichen Unfallursache, zur PIN- und<br />

Stammnummer sowie zur Position des Unfalles (RBBS-Daten).<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong><br />

ISTRA NEWS<br />

15<br />

VU bewährt sich somit seit Januar 2010 in der Praxis und erfreut sich<br />

inzwischen einer hohen Akzeptanz im Polizeiwesen. Das komplexe<br />

System mit zahlreichen Schnittstellen verhält sich stabil und performant.<br />

Bereits neigt sich das zweite Betriebsjahr dem Ende zu, wiederum<br />

ohne nennenswerte Störungen oder Schwierigkeiten. Damit hat VU<br />

den Einstieg als neues Erfassungssystem im Bereich der Unfalldaten<br />

definitiv geschafft!<br />

Datenbestand<br />

Zusätzlich zu den Unfalldaten des laufenden Jahres <strong>2011</strong> und des<br />

abgeschlossenen Jahres 2010 werden sukzessiv die Daten vor<br />

Produktionsbeginn VU in einem sogenannten Migrationsprozess in VU<br />

eingelesen und gespeichert. Bis heute wurden die Daten 2001 bis<br />

2009 in VU verarbeitet, d.h. georeferenziert und anschliessend ebenfalls<br />

an die Auswertungsapplikationen (DWH, VUGIS) exportiert. Aktuell<br />

sind in VU somit die Unfalldaten der Jahre 2001 bis <strong>2011</strong> verfügbar.<br />

Ausblick<br />

Grössere Anpassungen und der Ausbau bestehender Werkzeuge sind<br />

realisiert. Zukünftig richtet sich das Augenmerk noch vermehrt auf die<br />

Sicherung der Datenqualität einerseits. Eine kontinuierliche Optimierung<br />

in diesem Bereich ist im Interesse aller. Dazu gehört auch der Ausbau<br />

der Datenplausibilisierung. Andererseits ist die Umsetzung spezifischer<br />

kantonaler Bedürfnisse nicht ausgeschlossen.<br />

Verantwortliche und Mitwirkende<br />

Projektleitung: Mathias Baudenbacher, ASTRA<br />

Entwicklung und Wartung: Firma IMS AG und ELCA AG<br />

Abb. 15: Übersicht über die Unfälle in VU.<br />

Abb. 16: Erstellung von Unfallskizzen in VU.


Verfasserin: Mireille Savary Oliverio<br />

Die aktuelle Version der Fachapplikation VUGIS wird<br />

schrittweise optimiert. Sie verfügt über alle Funktio -<br />

n alitäten, die zu Beginn des Projekts mit der Begleit gruppe<br />

definiert wurden. Die Entwicklung dieses geografischen<br />

Analysetools für Verkehrsunfälle läuft allerdings weiter.<br />

Aktueller Stand<br />

Auf der Produktionsumgebung wurde eine neue Version installiert. Sie<br />

umfasst Funktionalitäten wie die Berechung von Indikatoren oder<br />

Unfallschwerpunkten, die Darstellung von Unfällen mittels Pikto -<br />

grammen, die Auswertung von Unfällen, Überwachungszonen oder<br />

auch die Nutzung von BusinessObjects (BO) in VUGIS.<br />

Diese neue Version wird noch durch den Historisierungsteil ergänzt.<br />

Das Konzept dafür besteht bereits. Die Optimierung der<br />

Benutzeroberfläche ist dagegen fürs nächste Jahr geplant.<br />

Erfahrungen<br />

Im Verlauf der letzten Monate hat das Projektteam seine Unterstützung<br />

für die Benutzer der Kantone verstärkt, damit sie das System besser<br />

nutzen können und um besser auf ihre Bedürfnisse eingehen zu können.<br />

Abbildung 17 zeigt das Resultat einer attributiven Abfrage, welche<br />

für die Kantone interessant ist. Die gesammelten Erfahrungen ermöglichen<br />

auch eine noch genauere Beurteilung der Anforderungen für die<br />

zukünftige Entwicklung der Applikation und um massgeschneiderte<br />

Antworten auf die fachlichen Anfragen zu liefern.<br />

Stand der Daten<br />

Die Applikation VUGIS nutzt die Unfalldaten aus dem DWH VU. Somit<br />

stehen im Moment die Unfalldaten der Jahre 2001 bis <strong>2011</strong> zur<br />

Verfügung. Mit der automatischen Georeferenzierung der alten<br />

Unfalldaten durch VU hat der Anteil der Unfälle mit RBBS-Koordinaten<br />

(wichtig für VUGIS) deutlich zugenommen. Bis anhin sind es im<br />

Durchschnit zwischen 80 und 90%. Die Qualität der Auswertungen<br />

mit VUGIS wird dadurch gesteigert.<br />

Ausblick<br />

Entwicklung<br />

Die Entwicklung der nächsten Realisierungseinheit, welche auch die<br />

Historisierung beinhaltet, beginnt diesen Herbst und wird im Frühjahr<br />

2012 abgeschlossen sein.<br />

Die Optimierung der Benutzeroberfläche wird bereits im nächsten<br />

Frühling entwickelt und Ende 2012 beendet. Sie wird in eine<br />

Realisierungseinheit integriert, die auch die Entwicklung von neuen<br />

Funktionalitäten beinhaltet.<br />

Schulungen<br />

Ein neues Schulungsmodul findet im Dezember <strong>2011</strong> statt. Der<br />

Schwerpunkt liegt dabei auf den Auswertungen, v.a. auf jenen, die mit<br />

Hilfe von BO ausgeführt werden müssen.<br />

ISTRA NEWS<br />

IN BETRIEB<br />

VV ERKEHRSUNFÄLLE-<br />

AUSWERTUNGEN MIT GIS (VUGIS)<br />

16<br />

Verantwortliche und Mitwirkende<br />

Projektleitung:<br />

Mireille Savary Oliverio, ASTRA / Gerhard Schuwerk, ASTRA<br />

Leitung Realisierung:<br />

Jean-Luc Miserez, GS-MISTRA (INSER)<br />

Entwicklung und Wartung:<br />

ELCA Informatik AG mit arxiT als Subunternehmer<br />

Begleitgruppe:<br />

ASTRA, Kantone BE, GR, VD, ZH<br />

Abb. 17: Unfälle auf Kantonsstrassen im Kanton Freiburg 2010<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong>


IN BETRIEB<br />

VV ERKEHRSMONITORING<br />

Verfasser: Nicolas Latuske, Martin Lindenmann<br />

Die Fachapplikation Verkehrsmonitoring (VMON) wird<br />

vom ASTRA seit bald vier Jahren im produktiven<br />

Betrieb genutzt. Die erste Realisierungseinheit RE1<br />

umfasst die Module Messstellenverwaltung und AVZ<br />

(Verwaltung und Validierung von permanenten automatischen<br />

Mess stellen). Im September wurde die Rea -<br />

lisierung der ersten Etappe der RE2 gestartet. Mit dieser<br />

Etappe wird VMON mandantenfähig und die Perfor -<br />

mance wird weiter verbessert.<br />

Personelles<br />

Anfang April hat Dr. Nicolas Latuske im ASTRA die<br />

Leitung des Fachbereichs Verkehrsmonitoring als<br />

Nachfolger von Mario Rubin übernommen. Gleichzeitig<br />

erfolgte durch ihn die Übernahme der Projekt leitung der<br />

Fachapplikation VMON.<br />

Herr Latuske hat an der Universität Hamburg Physik studiert<br />

und an der Universität Heidelberg promoviert. Bevor er im April<br />

<strong>2011</strong> seine Tätigkeit Fachbereichsleiter für Verkehrsmonitoring am<br />

ASTRA aufgenommen hat, war Herr Latuske von Januar 2007 bis März<br />

<strong>2011</strong> an der ETH Zürich am Institut für Verkehrsplanung und<br />

Transportsysteme als Postdoc angestellt.<br />

Stand<br />

VMON RE1 wird vom ASTRA seit dem 01.01.2008 im produktiven<br />

Betrieb genutzt. Die Plausibilisierung der automatischen Messstellen des<br />

Abb. 18: Maske Klassendaten<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong><br />

ISTRA NEWS<br />

17<br />

ASTRA geschieht seither ausschliesslich in VMON. Die bereinigten Daten<br />

werden ans ASTRA Data Warehouse exportiert und können dort ausgewertet<br />

werden.<br />

Aufgrund der ersten Erfahrungen wurden seither diverse Releases mit<br />

Optimierungen und Erweiterungen der Funktionalitäten in Betrieb<br />

genommen.<br />

Seit September ist die Entwicklung der ersten Etappe der RE2 im Gang.<br />

Die wichtigsten Inhalte dieser Etappe sind:<br />

Mandantenfähigkeit. Damit kann VMON von Kantonen eingesetzt<br />

werden.<br />

Weitere Verbesserung der Performance.<br />

Weiter kommen unter anderem folgende Funktionalitäten dazu:<br />

Konverter für die Umformung von Daten, die mit anderen<br />

Applikationen (Smart Traffic, SIS-Traffic) validiert wurden in das<br />

Format, das vom ASTRA Data Warehouse importiert werden kann.<br />

Zugriff auf Verkehrsmeldungen von Viasuisse wie Stau, Baustellen,<br />

Unfälle, Wetter, Ereignisse.<br />

Neue Funktion «Ganzer Monat schätzen». Mit dieser Funktion können<br />

für eine Messstelle und für eine gewählte Zeitperiode die von VMON<br />

automatisch berechneten Schätzwerte übernommen werden. Dabei<br />

ist es möglich, die Schätzwerte noch mit einem frei wählbaren Faktor<br />

zu multiplizieren.<br />

Ermöglichen von separaten Referenzperioden für Volumen- und<br />

Klassendaten. Diese Möglichkeit ist insbesondere bei der Umrüstung<br />

von Messstellen von Volumen- zu Klassenzählern hilfreich.<br />

Kopieren von Messstellen.<br />

Die produktive Einführung der ersten Etappe der RE2 ist für April 2012<br />

vorgesehen.<br />

Datenbestand<br />

VMON enthält die Daten der rund 450 automatischen Strassen -<br />

verkehrszählung des ASTRA ab 1990. Daten mit Fahrzeug -<br />

klassifizierung (SWISS10) sind ab dem Jahr 2005 verfügbar.<br />

Ausblick<br />

Die Einführung der zweiten Etappe der RE2, die als Hauptfunktionalität<br />

die Verwaltung und Hochrechnung von temporären Messstellen beinhaltet,<br />

ist für Frühling 2013 geplant.<br />

Verantwortliche und Mitwirkende<br />

Projektleitung: Nicolas Latuske ASTRA<br />

Begleitgruppe: AG, VD, NE, JU<br />

Entwicklung und Wartung:<br />

Zühlke Engineering AG / InNET Monitoring AG<br />

Konzept und Leitung Realisierung: Sigmaplan AG


Verfasser: Christoph Julmy<br />

Das Eigentum des Bundes an den Nationalstrassen<br />

sowie die damit verbundenen Rechte und Pflichten<br />

werden mit der Fachapplikation Liegenschafts- und<br />

Vertragsmanagementsystem (LVS) dokumentiert. Mit<br />

LVS werden rund 4’000 Grundstücke und 7’000<br />

Dokumente (Verträge, Verfügungen, Bewilligungen,<br />

etc.) verwaltet.<br />

Stand heute<br />

Verträge, Verfügungen und Bewilligungen, aber auch Grund -<br />

buchauszüge und weitere Dokumente werden eingescannt und im<br />

GEVER (Geschäftsverwaltungssystem des Bundes) abgelegt. Sie können<br />

mittels Link direkt aus der Applikation LVS heraus aufgerufen werden.<br />

Das System ermöglicht die Erfassung der zugehörigen Metadaten<br />

in den Modulen «Verträge» und «Grundstücke».<br />

Im Modul «Grundstücke» werden sämtliche auf den Grundbuch -<br />

auszügen aufgeführten Daten erfasst. Im Modul «Verträge» werden die<br />

administrativen Daten, die Termine und die Georeferenz erfasst. Durch<br />

die Zuweisung der Daten zu verschiedenen Organisationseinheiten<br />

wird sichergestellt, dass nur berechtigte Personen die Daten einsehen<br />

und allenfalls bearbeiten können.<br />

Die Adressen der Vertragspartner und der weiteren beteiligten<br />

Personen werden ebenfalls im GEVER erfasst und mittels einer<br />

Schnittstelle an LVS übermittelt. Diese Schnittstelle stellt auch sicher,<br />

dass Adressmutationen automatisch in LVS nachgeführt werden.<br />

Mit Alarmen wird sichergestellt, dass die Verantwortlichen über fällige<br />

Termine informiert werden. Die Alarme werden in einer Übersicht nach<br />

Periode und Priorität angezeigt. Zusätzlich wird bei der Fälligkeit jedes<br />

Alarms eine E-Mail versandt.<br />

LVS erlaubt die Fakturierung von Gebühren und Abgeltungen für an<br />

Dritte erteilte Rechte. Dazu werden im Modul «Verträge» entsprechende<br />

Fakturavorlagen erfasst. Das System bereitet anschliessend zu<br />

den hinterlegten Zeitpunkten eine entsprechende Faktura vor und<br />

informiert die Verantwortlichen per E-Mail. Diese prüfen und ergänzen<br />

nötigenfalls die Faktura und geben sie frei. Die freigegebenen Fakturen<br />

werden mittels Schnittstelle an SAP übermittelt, von wo aus dann die<br />

Rechnungsstellung erfolgt. Zurzeit werden über LVS pro Jahr bereits<br />

über 1000 Fakturen gestellt.<br />

Die Verwaltung und Überwachungen von Aufgaben (Erbringung von<br />

Eigenleistungen und die Kontrolle von Drittleistungen) sind weitere<br />

Funktionen, mit welchen LVS die Bewirtschaftung des Eigentums und<br />

der Rechte und Pflichten unterstützt.<br />

ISTRA NEWS<br />

IN BETRIEB<br />

LL IEGENSCHAFTEN <strong>UND</strong> VERTRÄGE<br />

18<br />

Erfahrungen<br />

LVS ist bereits seit Februar 2008 in Betrieb. Die Applikation ist einfach<br />

zu bedienen und unterstützt effizient die Bewirtschaftung des<br />

Eigentums sowie der Rechte und Pflichten.<br />

Auf Wunsch der Filialen wurde die Applikation um die Vertragsart<br />

«übrige Baupolizei» erweitert. Somit steht nun der gesamte<br />

Funktionsumfang von LVS auch für die Verwaltung von baupolizeilichen<br />

Bewilligungen (z.B. Revers, Reklamebewilligungen, Auflagen zu<br />

Bauprojekten Dritter) zur Verfügung.<br />

Die Zuverlässigkeit der Schnittstelle zu SAP ist im Moment noch nicht<br />

befriedigend. Entsprechende Verbesserungen müssen auf der Seite<br />

SAP angegangen werden.<br />

Die Arbeiten sind eingeleitet und die Schnittstellendefinition liegt nun<br />

vor. Die Umsetzung sollte Mitte 2012 abgeschlossen werden können.<br />

Datenbestand<br />

Bei der Datenintegration wurden die Verträge prioritär behandelt um<br />

eine schnellstmögliche Rechnungsstellung zu gewährleisten.<br />

Inzwischen sind alle von den Kantonen seinerzeit erhaltenen Verträge<br />

(ca. 7’500) erfasst und geprüft. Parallel dazu wurde auch mit der<br />

Integration der Grundbuchauszüge begonnen. Hierzu wurden rund<br />

3000 Auszüge geprüft und integriert. Im Weiteren wurden in der<br />

Zwischenzeit auch ca. 400 Personaldienstbarkeitsverträge erfasst.<br />

Ausblick<br />

Im Rahmen der Wartung von LVS werden jährlich zwei neue Versionen<br />

ausgeliefert. Nebst Fehlerkorrekturen und verschiedenen<br />

Verbesserungen sind noch folgende Erweiterungen geplant:<br />

Generalistendaten LVS: Im MISTRA Basissystem sind zurzeit noch<br />

keine Generalistendaten zu LVS abgelegt. Somit stehen die<br />

Informationen aus LVS nur den jeweiligen Anwendern zur Verfügung.<br />

Die Integration der Generalistendaten LVS ist für die nächste<br />

Realisierungseinheit des Basissystems geplant.<br />

Schnittstelle eGRIS: Mit dem Projekt eGRIS soll eine schweizweit<br />

kompatible elektronische Grundbuchführung und der Austausch der<br />

Grundbuchdaten zwischen den Grundbuchämtern, den Kantonen<br />

und dem Bund ermöglicht werden (siehe www.egris.ch). Es ist vorgesehen,<br />

dass auch LVS die Daten auf diesem Weg beziehen kann.<br />

Verantwortliche und Mitwirkende<br />

Applikationsverantwortlicher: Christoph Julmy, ASTRA<br />

Leitung Realisierung und Fachsupport: müllerchur AG<br />

Entwicklung und Wartung: ELCA Informatik AG<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong>


Verfasserin: Marguerite Trocmé<br />

Seit April 2010 steht die Sofortlösung Lärmbelastungs -<br />

kataster Nationalstrassen (LBK) in Produktion. Die<br />

Datenbank unterstützt die Filialen bei ihrer Arbeit,<br />

indem die Daten aus den Lärmprojekten strukturiert<br />

erfasst, das jährliche Reporting gemäss Art. 20 LSV<br />

vereinfacht und die wesentlichen Daten gemäss Art. 37<br />

LSV für die Öffentlichkeit aufbereitet werden können.<br />

Stand heute<br />

Ein neues Release 1.0.2.2 ist seit dem 26.4.<strong>2011</strong> aufgeschaltet und<br />

bringt folgende Erneuerungen und Verbesserungen mit sich:<br />

Eingabe von Immissionsmessungen und Erstellen von Mess -<br />

protokollen<br />

Anfügen von Bilddateien (Fotos) zu Gebäuden und Empfangspunkten<br />

Report Emissionsdatenblatt<br />

Erstellung Info-Ableger (Read-Only)<br />

Massenoperation zur automatischen Ermittlung der RBBS-<br />

Koordinaten für Emissionssegmente<br />

Erfahrungen<br />

Die Erfahrungen sind grundsätzlich positiv. Um einen generellen Überblick<br />

über den Handlungsbedarf des ASTRA bezüglich Lärmschutz an<br />

Nationalstrassen zu erhalten, ist als erste Aufgabe eine allgemeine<br />

akustische Zustandsbeurteilung der Trassee erfolgt. Die ist bald abgeschlossen.<br />

Es besteht heute eine Gesamtübersicht, die eine<br />

Priorisierung ermöglicht.<br />

Der Helpdesk über die GS MISTRA mit 2.- und 3.-Level Support wurde<br />

bis jetzt wenig in Anspruch genommen.<br />

Als Nachteil erweist sich, dass es sich bei der Sofortlösung nicht um<br />

eine vollständig in die MISTRA Systemarchitektur integrierte<br />

Fachapplikation handelt. Die Daten aus dem MISTRA Basissystem sind<br />

nicht direkt greifbar und der Zugriff auf die Applikation erfolgt über<br />

einen Terminalserver.<br />

Datenbestand<br />

Die Datenbank beinhaltet im Moment 91'202 Datensätze, hauptsächlich<br />

aus Verkehrszustände, Emisionssegemente und den Zustands -<br />

beurteilungen.<br />

Ausblick<br />

IN BETRIEB<br />

Die Sofortlösung erfüllt ihre Funktion gut. Kleinere Anpassungen sind<br />

noch möglich, jedoch soll die Applikation nicht viel weiter entwickelt<br />

ISTRA NEWS<br />

LL ÄRMBELASTUNGSKATASTER<br />

SOFORTLÖSUNG<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong><br />

19<br />

werden. Wichtig ist, dass jetzt Daten aus den Projekten in der<br />

Datenbank erfasst werden und somit wertvolle Erfahrungen gesammelt<br />

werden können. Ein zentrales Hilfsmittel hierfür ist die<br />

Erfassungsrichtlinie, welche demnächst verfügbar sein wird.<br />

Ab Ende 2012 soll zum Betrieb der LBK Sofortlösung eine erste<br />

Auswertung der heutigen Erfahrungen gemacht werden und das<br />

Fachkonzept für die MISTRA integrierte Fachapplikation vorbereitet<br />

werden, damit in ca. 3-4 Jahren eine voll in MISTRA integrierte<br />

Fachapplikation Lärm zur Verfügung stehen kann.<br />

Abb. 19: Dokumenterstellung mit LBK<br />

Abb. 20: Formular Empfangspunkte mit Messungen (neu)<br />

Verantwortliche und Mitwirkende<br />

Projektleitung: Marguerite Trocmé Maillard, ASTRA<br />

Entwicklung und Wartung: Grollimund und Partner AG<br />

Wartungsgruppe: Projektleitung, G+P, Rosenthaler + Partner<br />

(Wartungsleitung), CSD (Fachsupport)


Verfasser: Paul Twerenbold<br />

Die Sofortlösung der Applikation Sonderbewilligungen<br />

ist in verschiedenen Schritten optimiert worden und<br />

hat sich gut bewährt. In einem nächsten Schritt soll<br />

vorab noch die online-Schnittstelle zu den kantonalen<br />

Bewilligungsbehörden geregelt werden, gekoppelt mit<br />

einer Plausibilisierung der Benutzereingaben.<br />

Stand heute<br />

IN BETRIEB<br />

SS ONDERBEWILLIGUNGEN<br />

SOFORTLÖSUNG<br />

Die Sofortlösung Sonderbewilligungen umfasst grundsätzlich zwei<br />

Module:<br />

Gesuchseinreichung sowie<br />

Gesuchs- und Bewilligungsbewirtschaftung.<br />

Gesuchseinreichung<br />

In einem ersten Schritt wurden per 1. Januar 2008 alle neuen<br />

Gesuchsformulare als PDF-Vorlagen auf ein neu geschaffenes<br />

Internetportal des ASTRA aufgeschaltet (www.sonderbewilligung.ch).<br />

Die Gesuchsformulare können heruntergeladen, auf dem PC ausgefüllt<br />

und gespeichert den zuständigen Bewilligungsbehörden des Bundes und<br />

der Kantone als Mail-Anhang zugestellt werden oder ausgedruckt als<br />

Fax oder per Post.<br />

Seit Dezember 2009 können Gesuche direkt auf dem zuvor erwähnten<br />

Internetportal ausgefüllt und online an alle Bewilligungsstellen eingereicht<br />

werden (die Kantone erhalten per Mail eine Benachrichtigung und<br />

im Anhang das pdf-Gesuch). Diese online-Version mit kostenloser<br />

Registrierungsmöglichkeit erleichtert die Prozesse und die<br />

Bewirtschaftung der Gesuche seitens der Kunden wie der Behörden<br />

wesentlich. Mit der im Sommer 2010 aufgeschalteten Version 1.7.1.0<br />

des online - Gesuchsformulares wurden verschiedene Bedürfnisse der<br />

Kantone berücksichtigt, sodass auch sie direkt den Gesuchsstellern<br />

zurückmailen können.<br />

Abb. 21: Prozess Gesuchsstellung<br />

ISTRA NEWS<br />

20<br />

Gesuchs- und Bewilligungsbewirtschaftung<br />

Für die Bewirtschaftung der Gesuche steht beim ASTRA das auf dessen<br />

Prozesse adaptierte System BEAT zur Verfügung. Mit dessen Hilfe werden<br />

die Arbeitsschritte Gesuchseingang, -zuweisung, -bearbeitung,<br />

-ausgang und Gesuchsablage durchgeführt. Das System erleichtert<br />

auch das Handling der Gebührenrechnungen, welche inkl. Inkasso -<br />

kontrolle und Mahnwesen auf SAP-Basis erstellt werden.<br />

Die Einführung der online-Gesuchsversionen brachte durch die<br />

Beseitigung des Medienbruches und damit dem automatischen Einlesen<br />

der Gesuchsformulare in das System BEAT eine markante<br />

Effizienzsteigerung mit sich. Der Gesuchsbearbeiter muss die Gesuche<br />

nur noch bezüglich Inhalt und Vollständigkeit überprüfen und die Übernahme<br />

der Daten bestätigen, bevor er die materielle Bewilligungsarbeit<br />

an die Hand nimmt. Diese Arbeit wird bezüglich der Fahrstrecken -<br />

abklärung unterstützt durch einen einfachen GIS-Viewer, in welchem die<br />

Lichtraumprofile kritischer Objekte und weitere Informationen für deren<br />

Befahrbarkeit, aber auch Hinweise zu den Routentypen hinterlegt sind.<br />

Ein beauftragter externer Ingenieur beurteilt mit dem Modul<br />

Sondertransporte (KUBA-ST) die Befahrbarkeit von Kunstbauten und legt<br />

die daraus resultierenden Auflagen für die Bewilligung fest.<br />

Die im Oktober 2010 aufgeschaltete Version 3.3.0.0 von BEAT brachte<br />

weitere Optimierungsschritte.<br />

Die Sofortlösung Sonderbewilligungen hat sich bewährt und für unsere<br />

Kunden wie für die Bewilligungsbehörden wesentliche Erleichterungen<br />

sowie Effizienzsteigerungen gebracht. Aber es besteht noch<br />

Optimierungspotential.<br />

Datenbestand<br />

Von der Schadenwehr Gotthard werden pro Jahr rund 12’000<br />

Bewilligungen sowie 12’000 Fahrstreckenabklärungen erteilt.<br />

Ausblick<br />

Neu sollen die online-Gesuchsformulare nur nach bestandenen<br />

Plausibilitätsprüfungen eingereicht werden können. Damit werden den<br />

Bewilligungsbehörden Kontrollarbeiten und Rückfragen erspart. Ähnliche<br />

Kontrollen sollen auch bei den pdf-Gesuchsformularen eingeführt werden.<br />

Diese Optimierungen sollen rechtzeitig auf das neue Kalenderjahr<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Das System BEAT wurde speziell für die Bedürfnisse des ASTRA adaptiert.<br />

Die kantonalen Bewilligungsbehörden haben jedoch andere<br />

Bewirtschaftungssysteme und können deshalb von den Möglichkeiten<br />

der online-Gesuchsversionen noch nicht gleichermassen profitieren wie<br />

das ASTRA. Es ist deshalb in Zusammenarbeit mit der asa (Vereinigung<br />

der Strassenverkehrsämter der Schweiz und des Fürstentums Liechten -<br />

stein) geplant, auch für die kantonalen Bewilligungsbehörden eine sinngemäss<br />

gleiche Regelung für die online-Übermittlung und das automatische<br />

Einlesen der Gesuchsdaten einzuführen. Ziel ist ein möglichst<br />

hoher Anteil an korrekt ausgefüllten und online eingereichten Gesuchen.<br />

Gleichzeitig soll auch ermöglicht werden, Gesuche zwischen den verschiedenen<br />

Bewilligungsbehörden (ASTRA-Kanton, Kanton-Kanton)<br />

online zu versenden (Siehe Abbildung 21). Der Zeithorizont wäre hier auch<br />

auf Anfang 2012, die Machbarkeit muss aber noch bestätigt werden.<br />

Verantwortliche und Mitwirkende<br />

Applikationsverantwortliche:<br />

Stefan Tresch, SWG; Reto Siegenthaler, ASTRA<br />

IT-Entwicklungsleitung: Antoine Buntschu, ASTRA<br />

Entwicklung und Wartung: Applikation BEAT: GIPAG AG<br />

Online-Applikation Gesuchsformular: basis06<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong>


IN REALISIERUNG<br />

EE RHALTUNGSMANAGEMENT<br />

IM SIEDLUNGSGEBIET<br />

Verfasser: Martin Surka<br />

Die Realisierungsphase der Fachapplikation EMSG<br />

wurde im August <strong>2011</strong> erfolgreich gestartet. In den<br />

Einarbeitungsworkshops wurden die Anforderungen an<br />

das Tool präzisiert. Die Möglichkeit der Wahl des geeigneten<br />

Detaillierungsgrades wird einen schnellen<br />

Einstieg in die Thematik des Erhaltungsmanagements<br />

nach dem Grundmodell Werterhaltung ermöglichen.<br />

Ziele und Aufbau von EMSG<br />

Das Grundmodell Werterhaltung, nach welchem EMSG konzipiert wurde,<br />

beschreibt die Netzsicht und die Objektsicht. Beide Herangehensweisen<br />

haben zum Ziel, Aussagen bezüglich der Zustandsentwicklung und<br />

dadurch über die Wirkung der eingeleiteten Massnahmen zu treffen. Die<br />

Fachapplikation EMSG bildet beide Sichten ab. Über die Wahl des geeigneten<br />

Arbeitsmodus kann der Anwender selbst bestimmen, wie detailliert<br />

er mit EMSG arbeiten möchte:<br />

Summarischer Modus<br />

In diesem Modus wird das Netz summarisch abgebildet, indem<br />

Strassenmengen pro Belastungskategorie erfasst werden. Anschliess -<br />

end wird vom System über die entsprechenden Wieder beschaf -<br />

fungswerte und Alterungsbeiwerte der durchschnittliche jährliche<br />

Wertverlust berechnet. Der summarische Modus erlaubt einen einfachen<br />

Einstieg in die Thematik des Erhaltungsmanagements und erlaubt in kurzer<br />

Zeit Aussagen zur Netzsicht und über die Zustandsentwicklung.<br />

Strassennamen Modus (Detaillierter Modus)<br />

Im Strassennamen Modus wird das Netz als eine Liste von Strassen<br />

erfasst, wodurch bereits die Netzsicht gemäss Grundmodell<br />

Werterhaltung gewonnen wird. Die einzelnen Strassen können weiter<br />

mit Zustandsinformationen und wo nötig mit Massnahmenvorschlägen<br />

versehen werden. Die Pflege der realisierten Massnahmen rundet die<br />

Objektsicht ab. Die Auswertungen zur Beurteilung der Werterhaltung<br />

bieten eine entsprechende Gegenüberstellung der beiden Sichten an.<br />

GIS Modus<br />

Basierend auf einem GIS (Geografisches Informationssystem) wird das<br />

Strassennetz digitalisiert. Als Hintergrund können Vector25-Karten,<br />

Orthophotos oder die AV-Pläne eingeblendet werden. Mit Hilfe der<br />

TLM-Attribute errechnet das System die nötigen Strassenmengen,<br />

wodurch die Auswertungen der Netzsicht ermöglicht werden. Wie im<br />

Strassennamen Modus, können auch im GIS Modus Zustände und<br />

Massnahmenvorschläge erfasst werden. Die Massnahmen anderer<br />

Teilsysteme (z.B. Wasser, Gas, etc.), koordinierte Massnahmen (Bau -<br />

koordination) und realisierte Massnahmen werden ebenfalls mithilfe<br />

von GIS gepflegt. Neben diversen Auswertungen von Investitionen,<br />

Kosten und Wertverlusten können die Daten auch auf der Karte visualisiert<br />

werden.<br />

Unabhängig vom Modus wird über das Benchmarking-Modul ein<br />

Vergleich mit anderen Organisationen in aggregierter Form zur Verfüg -<br />

ung gestellt. EMSG wird als eine Web-Applikation entwickelt. Während<br />

alle Funk tionen im Browser-Fenster ausgeführt werden können, wird ein<br />

Teil von EMSG ebenfalls als eine Windows-Applikation realisiert. Diese<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong><br />

ISTRA NEWS<br />

21<br />

kann auf einem Notebook installiert werden, um Zustände und Mass -<br />

nahmen vorschläge im GIS Modus vor Ort und ohne Internetverbindung zu<br />

erfassen.<br />

Abb. 22: Übersicht der Arbeitsmodi in EMSG mit den Modulen Netz -<br />

verwaltung (N), Massn. Koordination (K), Zustandserfassung (Z), Realisierte<br />

Massn. (R), Fortschreibung (F), Auswertungen (W) und Benchmarking (B).<br />

Stand heute<br />

Die Konzeptphase von EMSG ist seit 2008 abgeschlossen. Im Juni <strong>2011</strong><br />

sind im Rahmen der öffentlichen Ausschreibung die für die Realisierung<br />

von EMSG vorgesehenen Aufträge vergeben worden. Unmittelbar nach<br />

dem Start der Realisierungsphase wurden im August <strong>2011</strong> drei<br />

Einarbeitungsworkshops durchgeführt, in welchen die Anforderungen<br />

weiter präzisiert wurden. Der nächste bevorstehende Meilenstein ist die<br />

Erarbeitung des Systemdesigns inklusive eines Usability-Konzepts. Die<br />

Abnahme dieser Dokumente ist für Ende September <strong>2011</strong> geplant.<br />

Ausblick<br />

Während der Realisierungsphase sind drei Releases vorgesehen. Nach<br />

der Abnahme des Systemdesigns Ende September <strong>2011</strong> ist die erste<br />

Version von EMSG für Ende <strong>2011</strong> geplant. Gemäss aktueller<br />

Grobplanung wird die Applikation per 2013 in Betrieb genommen.<br />

Abb. 23: Auswertung zur Beurteilung der Werterhaltung.<br />

Verantwortliche und Mitwirkende<br />

Projektleitung: Martin Bürgi, Stadtingenieur Luzern<br />

IT-Entwicklungsleitung: Martin Surka, ASTRA<br />

Leitung Realisierung: IMC GmbH<br />

Fachunterstützung: WIFpartner AG<br />

Entwicklung: Bietergemeinschaft TechTalk-TechTalk


IN REALISIERUNG<br />

FF ACHAPPLIKATION<br />

LANGSAMVERKEHR<br />

Verfasser: Niklaus Schranz<br />

Das ASTRA will die Kantone und Gemeinden bei Planung,<br />

Realisierung, Betrieb und Unterhalt von attraktiven,<br />

sicheren und zusammenhängenden Wegnetzen für den<br />

Langsam verkehr (LV) unterstützen. Zu diesem Zweck<br />

realisiert es eine Fachapplikation: MISTRA LV soll die<br />

Koordination innerhalb des LV und mit dem ÖV und MIV<br />

verbessern, die Umsetzung einheitlicher Standards<br />

erleichtern und eine bessere Verknüpfung der Geo basis -<br />

daten von Bund, Kantonen und Dritten ermöglichen.<br />

Ziele der Applikation<br />

Das ASTRA benötigt für seine Tätigkeiten einen homogenen Geobasis -<br />

datensatz über die behördenverbindlichen LV-Netze in der Schweiz. Den<br />

Auftrag für dessen Erhebung und Nachführung hat es der swisstopo<br />

erteilt, welche dabei ihrerseits mit den Kantonen zusammenarbeitet.<br />

Diese Aufgabe soll zukünftig durch die Fachapplikation erheblich erleichtert<br />

werden.<br />

MISTRA LV wird den Bund auch bei seinen Aufsichtsaufgaben unterstützen.<br />

Im Tagesgeschäft werden z.B. dem ASTRA für seine raumbezogenen<br />

Tätigkeiten wie Stellungnahmen zu kantonalen Richtplänen oder zu<br />

Bundesaufgaben möglichst alle relevanten Informationen (neben den LV-<br />

Netzen auch Verkehrsmengen, Unfalldaten oder historische Verkehrs -<br />

wege) auf einen Blick zur Verfügung stehen.<br />

Die Kantone erhalten mit MISTRA LV ein neues Instrument für die<br />

Planung und Verwaltung ihrer LV-Netze. Dabei ist die integrierte<br />

Signalisationserstellung und -verwaltung ein zentraler Bestandteil.<br />

Vorgesehen sind später auch Hilfsmittel für die Wegkontrolle und das<br />

Unterhaltsmanagement. MISTRA LV soll die heute in vielen Kantonen im<br />

Abb. 24: Ablauf der Realisierung und Weiterentwicklung der Fachapplikation LV<br />

ISTRA NEWS<br />

22<br />

Einsatz stehenden Anwendungen go.w@lk, go.bike und go.skate ablösen,<br />

und auch deren Datenbestände übernehmen.<br />

Fast alle Kantone haben anlässlich einer Umfrage ihre Absicht bekundet,<br />

MISTRA LV einzusetzen.<br />

Eine ausführlichere Beschreibung der Ziele und des Funktionsumfangs<br />

der Fachapplikation finden Sie in MISTRA News Nr. 6.<br />

Stand heute<br />

Das Konzept für die Fachapplikation LV wurde im Dezember 2010 vom<br />

ASTRA-Direktor genehmigt. Damit hat er auch die Phase Realisierung<br />

freigegeben.<br />

Die Vorbereitung des Vergabeverfahrens zur Realisierung,<br />

Softwarepflege und Weiterentwicklung war sehr aufwändig, weil im<br />

ASTRA zum ersten Mal ein selektives Verfahren mit Dialog gemäss Art.<br />

26a VöB zum Einsatz kommt. Die Publikation im simap erfolgte im<br />

September. Derzeit werden in einer Präqualifikation die Teilnehmer für<br />

die zweite Stufe des Verfahrens ausgewählt.<br />

Ausblick<br />

Im Dezember werden die ausgewählten Anbieter mit den Arbeiten an<br />

einem Prototyp beginnen, anhand dessen die Lösung der Schlüssel -<br />

funktionen aufgezeigt werden soll.<br />

Anfangs 2012 wird dann aufgrund der Prototypen und Preisangebote die<br />

Wahl des Realisierers getroffen, welcher anschliessend mit der<br />

Entwicklung der Realisierungseinheit 1 (RE1) beginnen kann.<br />

Die RE1 von MISTRA LV soll 2013 den Pilotbetrieb aufnehmen und ab<br />

2014 den Kantonen produktiv zur Verfügung stehen. Anschliessend soll<br />

die Funktionalität über mehrere Jahre schrittweise ausgebaut werden<br />

(Abb. 24).<br />

Verantwortliche und Mitwirkende<br />

Projektleitung: Niklaus Schranz, ASTRA<br />

Entwicklung und Wartung in Evaluation<br />

Konzept: Sigmaplan<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong>


IN VORANALYSE<br />

EE QUIPMENT MANAGEMENT<br />

SYSTEM EMS-CH<br />

Verfasser: Cédric Joseph, Mathias Rügner, Tom Russi<br />

EMS-CH steht für das Management System für Betriebsund<br />

Sicherheitsausrüstungen (BSA) der Schweizer<br />

Nationalstrassen. Der vorliegende Beitrag beschränkt<br />

sich auf die Voranalyse. Die Voranalyse ist abgeschlossen.<br />

Die nächsten Phasen gemäss HERMES sind Evaluation<br />

Implementierung und Einführung.<br />

Ziele der Applikation<br />

Das Projekt EMS-CH hat zum Ziel, ein EDV-System bereitzustellen,<br />

welches den betrieblichen und baulichen Unterhalt der BSA so unter -<br />

stützt, um mit einem Minimum an Kosten die Erreichung der<br />

Erhaltungsziele und eine hohe Verfügbarkeit der Betriebs- und<br />

Sicherheitsausrüstungen für die Nationalstrassen sicherzustellen.<br />

Ziele der Voranalyse<br />

Die Voranalyse hatte zum Ziel, folgende Ergebnisse zu erarbeiten:<br />

Genaue Festlegung und Priorisierung der Systemziele<br />

Erarbeitung und Priorisierung der Anforderungen<br />

Definition eines Kriterienkatalogs für die Marktanalyse<br />

Durchführung der Marktanalyse, um festzustellen, ob es bereits geeignete<br />

Produkte auf dem Markt gibt<br />

Empfehlung für den Entscheid Systemadaption oder System -<br />

entwicklung<br />

Systemziele und Anforderungen<br />

Aufgrund der Festlegung und Priorisierung der Systemziele wurde<br />

beschlossen in einem ersten Schritt die Fachapplikation für Betriebsund<br />

Sicherheitsausrüstungen (FA BSA) zu realisieren. Die FA BSA soll die<br />

folgenden Prozesse aus dem Fachkonzept EMS-CH abdecken:<br />

Strukturstandards festlegen<br />

BSA Erfassung<br />

Technischer Leistungsnachweis<br />

Überprüfung und Inspektion (Zustandserfassung)<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong><br />

Die Verantwortlichkeit für die Equipment Management<br />

Systeme der Gebietseinheiten (EMS-GE) liegt bei den GE<br />

ISTRA NEWS<br />

23<br />

Damit verbunden ist die Unterstützung der folgenden Beteiligtenrollen<br />

gemäss Fachkonzept EMS-CH1: BSA Erfasser<br />

BSA Inspektor<br />

Erhaltungsmanager<br />

Standards & Richtlinienpflege<br />

Anschliessend wurden die Anforderungen an die FA BSA erarbeitet und<br />

priorisiert, um damit den Kriterienkatalog zur Bewertung von Produkten<br />

im Rahmen der Marktanalyse zu erstellen.<br />

Marktanalyse<br />

Im Rahmen einer ausführlichen Marktanalyse wurde überprüft, ob es auf<br />

dem Markt geeignete Produkte für die FA BSA gibt. Dabei wurden<br />

sowohl Lösungen mit Produktcharakter (Systemadaption) als auch<br />

Lösungen für eine Systementwicklung untersucht. Anschliessend wurden<br />

beide Varianten im Rahmen einer SWOT-Analyse2 miteinander verglichen.<br />

Resultat und Empfehlung<br />

Als Resultat der Marktanalyse und des Variantenvergleichs wurde von<br />

der Projektgruppe folgende Empfehlung erarbeitet:<br />

«Aufgrund der Marktanalyse gibt es eine Anzahl von Produkten,<br />

welche die Anforderungen der Fachapplikation BSA gut<br />

abdecken. Unter Berücksichtigung aller Aspekte (inkl. SWOT-<br />

Analyse) empfehlen wir für die nächste Phase (Systemerstellung<br />

gemäss Hermes) deshalb eine Systemadaption umzusetzen.»<br />

Ausblick<br />

Die Voranalyse ist abgeschlossen. Die Ausschreibung der Leitung<br />

Evaluation/Implementierung/Einführung (LR) sollen bis Ende <strong>2011</strong><br />

erfolgen, so dass im ersten Quartal 2012 die Vertragsunterzeichnung LR<br />

und anschliessend der Projektstart Evaluation stattfinden kann. Ebenfalls<br />

noch in 2012 wird der Realisierungserbringer (RE) gewählt und der<br />

Vertrag mit dem RE abgeschlossen. Die Implementation, Werkabnahme,<br />

Migration und Systemabnahme durch das BIT erfolgt in 2013. Der<br />

Projektabschluss ist für 2014 geplant.<br />

Verantwortliche und Mitwirkende<br />

Projektleitung: Cédric Joseph, ASTRA, Martin Wyss, ASTRA<br />

Voranalyse:<br />

Helbling Technik AG mit Subunternehmer IMC GmbH<br />

Geplante Fachapplikation Betrieb 1 Bundesamt für Strassen ASTRA: Fachkonzept EMS-CH Version 3.0 vom 22.10.2010<br />

2 Eine SWOT-Analyse (http//de.wikipedia.org) ist ein Instrument der strategischen<br />

Abb. 25: EDV-mässige Gliederung zwischen FA BSA und FA Betrieb für EMS-CH Planung und Entscheidungsfindung


IN VORANALYSE<br />

SS ABA KATASTER<br />

Verfasserin: Marguerite Trocmé<br />

Es existieren aktuell ca. 40 Strassenabwasser -<br />

installationen (SABA) entlang des National strassen -<br />

netzes und 60 weitere Einrichtungen sind in Planung.<br />

In den nächsten Jahren werden zahlreiche weitere<br />

Einrichtungen realisiert.<br />

Um den Stand der Technik zu überwachen und die<br />

Stärken und Schwächen der unterschiedlichen Anlage -<br />

typen und Einrichtungen besser identifizieren zu können,<br />

will das ASTRA die wichtigsten Grunddaten bezüglich<br />

technischen Merkmalen, Betrieb und Kosten zentralisieren.<br />

Dies beinhaltet die Entwicklung einer relativ<br />

kleinen Datenbank für regelmässige Analysen der<br />

operativen Daten und der längerfristigen Leistungen<br />

der Anlagen.<br />

Aktueller Stand heute<br />

Das Fachkonzept für den SABA Kataster wurde im Juli <strong>2011</strong> abgeschlossen.<br />

Um die Datenstruktur und die Entwicklung zu erleichtern, sind vier<br />

Module vorgesehen.<br />

1. Die Merkmale und die Projektdaten SABA beschreiben die<br />

Einrichtungen bezogen auf die Strassenentwässerung und die<br />

Merkmale des Vorfluters in Bezug auf die Strassenabwasser und<br />

deren Behandlungsanlagen.<br />

2. Die Betriebsdaten erlauben die Überprüfung der Leistung von<br />

SABA.<br />

ISTRA NEWS<br />

Abb. 26: Schnittstellen zwischen SABA-Kataster und den betroffenen Umsystemen<br />

24<br />

3. Finanzielle Daten sollen die Optimierung der Kosten in Bezug auf<br />

Leistung und getätigten Investitionen erlauben.<br />

4. Die Installationsdokumentation ergibt einen Gesamtüberblick<br />

der Einrichtungen mit Grundlagendokumentation, damit nach<br />

Bedürfnis eine Verifikation der Plausibilität der Daten möglich ist<br />

und wenn nötig korrigiert oder neu erfasst werden kann.<br />

Es ist vorgesehen, je nach Komplexität der Anlage maximal 60<br />

Datenfelder pro SABA zu erfassen, die meisten zum Zeitpunkt der<br />

Fertigstellung der Anlagen und nur sieben während des Betriebs zu<br />

sammeln. Dieses Kataster betrifft somit die Filialen bei der<br />

Inbetriebnahme der Anlagen und die Gebietseinheiten während des<br />

Betriebs.<br />

Ausblick<br />

Gemäss den HERMES-Phasen wurde die Voranalyse gestartet. Diese<br />

Analyse wird aufzeigen, ob das bestehende SABA Kataster des<br />

Kantons Zürich verwendet werden kann oder ob eine andere Lösung<br />

gefunden werden muss. Die Kantone haben ein gemeinsames<br />

Interesse an der Nutzung des Tools aufgezeigt, da sie auch Bedürfnisse<br />

bezüglich der technischen Entwicklung und der Performanceanalyse<br />

haben.<br />

Verantwortliche und Mitwirkende<br />

Projektleitung: Marguerite Trocmé, ASTRA<br />

Fachkonzept: Michel Carrad<br />

Voranalyse: Rosenthaler + Partner<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong>


IN FACHKONZEPTION<br />

EE RHALTUNGSMANAGEMENT<br />

NATIONAL<strong>STRASSE</strong>N<br />

Verfasser: Luzia Seiler, Jean-Pierre Bolli<br />

Eine Strategie und ein Konzept für die übergeordnete<br />

Erhaltungsplanung wurde bereits Ende der 90er Jahre<br />

erarbeitet. Geblieben sind einige Schlagwörter wie<br />

«UPlaNS» oder «Teilsystem». Die Realisierung einer Soft -<br />

ware zur Unterstützung dieses Konzeptes war damals<br />

noch verfrüht. Heute, nachdem die Teilsysteme weiter<br />

entwickelt und die entsprechenden Daten erfasst wurden,<br />

können die Überlegungen wieder aufgenommen<br />

werden. Sie sind allerdings an den Kontext der neuen<br />

Organisation des ASTRA (NFA) und an MISTRA anzupassen.<br />

Der vorliegende Artikel beschreibt die Idee für das<br />

Erhaltungsmanagement, welche für die laufende Aus -<br />

schreibung erarbeitet wurde (Fachkonzept).<br />

Ausgangslage<br />

Ausgehend von der derzeitigen Praxis des Erhaltungsmanagements der<br />

Nationalstrassen, die mehrheitlich auf einer objektorientierten Betrachtung<br />

einzelner Teilsysteme beruht, ergibt sich die Notwendigkeit, ein übergeordnetes,<br />

netzorientiertes Erhaltungsmanagementsystem zu implementieren. Mit<br />

einem solchen übergeordneten System können Interaktionen und Synergien<br />

zwischen den verschiedenen Teilsystemen erkannt und genutzt werden.<br />

Aus der grossen und weiter steigenden finanziellen Belastung durch den<br />

Unterhalt der Nationalstrassen sowohl für den Betreiber, als auch für die<br />

Nutzer, ergibt sich ein beachtliches Einsparpotential durch eine<br />

Effizienzsteigerung im Erhaltungsmanagement.<br />

Problemstellung<br />

Das Gesamtsystem einer Nationalstrasse setzt sich aus verschiedenen<br />

Teilsystemen zusammen, die jeweils räumlich und konstruktiv unabhängige<br />

Einheiten darstellen, aber bezüglich Unterhalt gewisse Abhängig -<br />

keiten aufweisen. In der derzeitigen Praxis des Erhaltungs managements<br />

werden die Teilsysteme weitgehend separat betrachtet und häufig eine<br />

unabhängige Massnahmenplanung durchgeführt. Die ermittelten teilsystemspezifischen<br />

Massnahmen werden auf der Basis der in UPlaNS definierten<br />

Grundsätze zur Massnahmenplanung auf Nationalstrassen koordiniert<br />

und teilsystemübergreifende Massnahmen pakete gebildet. Dieses<br />

Vorgehen kann nicht mit einem wirklichen teilsystemübergreifenden<br />

Erhaltungsmanagement gleichgesetzt werden. Dies weil einerseits zu<br />

wenige teilsystemspezifische Massnahmen für einen kurzen Zeithorizont<br />

berücksichtigt werden und andererseits die Beeinträchtigungen der<br />

Strassennutzer, der Anrainer und Umwelt nicht für jedes<br />

Massnahmenpaket ermittelt werden. Die Interaktionen zwischen den verschiedenen<br />

Teilsystemen werden dadurch nur unzureichend beachtet und<br />

mögliche Synergieeffekte bleiben ungenutzt.<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong><br />

ISTRA NEWS<br />

25<br />

Die Problematik für den Strassenbetreiber besteht nun darin, wie er die<br />

Erhaltungsplanung der einzelnen Teilsysteme in ein übergreifendes Modell<br />

integrieren kann. Dabei gilt es eine Methodik zur Entscheidungsfindung zu<br />

entwickeln, die Fälle von Massnahmen verschiedener Teilsysteme kombiniert<br />

und über alle Teilsysteme optimiert.<br />

Das Zusammenlegen von Massnahmen verschiedener Teilsysteme führt<br />

jedoch häufig dazu, dass die einzelnen Massnahmen nicht zu dem für die<br />

Teilsysteme optimalen Zeitpunkt durchgeführt werden können. Es muss<br />

daher immer abgewogen werden, ob eine Kombination verschiedener<br />

Massnahmen wirtschaftlich sinnvoll ist oder nicht. Der rein buchhalterischer<br />

Ansatz (Abschreibung im Vergleich zu den Investitionen im<br />

Erhaltungsmanagement), wie er gemäss VSS-Norm SN 640 986 für das<br />

Erhaltungsmanagement in Städten und Gemeinden empfohlen wird, ist<br />

für das übergeordnete Erhaltungsmanagement von Nationalstrassen<br />

ungenügend.<br />

Das übergeordnete Erhaltungsmanagement bewegt sich wie auch dasjenige<br />

der Teilsysteme, im Spannungsfeld der Ansprüche der drei Gruppen:<br />

Betreiber, Nutzer sowie Anrainer und Umwelt (siehe Abbildung 27). In der<br />

Planung der Erhaltung des Gesamtsystems einer Nationalstrasse muss<br />

versucht werden, die optimale Lösung unter Berücksichtigung dieser teils<br />

gegenläufigen Interessen zu finden.<br />

Abb. 27: Spannungsfeld<br />

im Erhaltungsmanagement<br />

Aus der bisherigen, jeweils auf ein Teilsystem fokussierten Betrachtung folgt<br />

mehrheitlich eine stark objektorientierte Sichtweise des Erhaltungs -<br />

managements, die sich auf einzelne Baumassnahmen beschränkt. Die<br />

Erweiterung der Betrachtung auf alle relevanten Teilsysteme und die Berück -<br />

sichtigung der Interaktionen bedingt eine Erweiterung des Betrachtungs -<br />

horizonts von der objekt- zu einer netzorientierten Betrachtung hin.<br />

Lösungsansatz<br />

Im Rahmen des Projekts soll ein Fachkonzept für ein solches teilsystem -<br />

übergreifendes System erarbeitet werden. Das System soll zunächst einen<br />

einfachen Ansatz für eine beschränkte Anzahl von Teilsystemen umfassen<br />

(erste Entwicklungsstufe), der aber in zukünftigen Entwicklungsschritten<br />

erweitert werden kann. Damit wird zum einen die direkte Effizienz -<br />

steigerung in den betrachteten Teilsystemen möglich, zum anderen können<br />

bei zukünftigen Neu- und Weiterentwicklungen einzelner Teilsysteme<br />

die Anforderungen des übergeordneten Erhaltungsmanagements direkt<br />

berücksichtigt werden.<br />

Termine und weiteres Vorgehen<br />

Erarbeitung Fachkonzept erste Entwicklungsstufe: 2012<br />

Verantwortliche und Beteiligte<br />

Projektleitung: Luzia Seiler, ASTRA


HH ÄUFIG GESTELLTE<br />

FRAGEN (FAQ)<br />

Ist der Zugang via SSO-Portal auch auf das Data Ware -<br />

house und die Fachapplikation VUGIS möglich?<br />

Die ersten Polizeien greifen seit November 2010 via SSO-Portal auf die<br />

MISTRA-Applikation Verkehrsunfälle zu. Im <strong>2011</strong> haben weitere Polizien<br />

umgestellt sodass nun mehr als 3‘000 Benutzer darüber zugreifen. Die<br />

Umstellung kann unter «laufendem Betrieb» erfolgen.<br />

Die Arbeiten für den Zugang via SSO-Portal auf das Data Warehouse<br />

sind am Laufen und sollten voraussichtlich bis Ende Jahr abgeschlossen<br />

sein. Ab Anfang 2012 können somit die entsprechenden DWH-Benutzer<br />

migriert werden. Für VUGIS ist der Zugriff über das SSO-Portal des EJPD<br />

momentan nicht vorgesehen.<br />

Ist MISTRA kompatibel mit Windows 7?<br />

Ja. Da sämtliche Applikationen zentral betrieben werden und der<br />

Zugang zu diesen via F5 und Citrix erfolgt, spielt das Betriebssystem des<br />

Clients keine Rolle.<br />

Was braucht es, um den Zugriff auf die MISTRA-<br />

Applikationen einrichten zu können?<br />

Für einen Zugang müssen Komponenten für F5 und einen Citrix-<br />

Webclient installiert werden. Die Installationsanleitung und Tools (F5 und<br />

Citrix) können von der Homepage MISTRA (www.mistra.ch) unter<br />

«Dokumente – Documents» im Verzeichnis «Remote Access / Remote<br />

Access BIT» bezogen werden. In der Installationsanleitung sind die<br />

unterstützten Betriebssysteme des Clients und Browser aufgeführt.<br />

Warum erhalten die Benutzer zwei verschiedene<br />

Benutzer namen und Passwörter?<br />

Die Benutzer erhalten folgendes:<br />

Benutzernamen und Passwort für den Zugang ins Bundesnetz und auf<br />

die MISTRA-Applikationen. Diese Benutzernamen beginnen in der<br />

Regel mit «ue…». Das entsprechende Passwort muss regelmässig<br />

(alle 90 Tage) geändert werden.<br />

Benutzernamen und Passwort für den Helpdesk MISTRA und je nach<br />

Antrag auch auf das Extranet und das CM-Tool von MISTRA. Das<br />

entsprechende Passwort muss nie geändert werden.<br />

Wie ist der Stand der Vereinbarungen mit den<br />

Kantonen?<br />

Die Vernehmlassung zu den Vereinbarungen ist abgeschlossen. Die<br />

konstruktive Zusammenarbeit mit den Kantonen erlaubte die<br />

Berücksichtigung von zahlreichen Anliegen der Kantone.<br />

Folgende Kantone haben die Rahmenvereinbarung unterschrieben:<br />

ZG<br />

AG<br />

Die anderen Kantone sind mit den entsprechenden Einführungsarbeiten<br />

beschäftigt.<br />

Die definitiven Vorlagen für die Vereinbarungen sind auf der Homepage<br />

MISTRA (www.mistra.ch) unter «Kantone – Cantons» verfügbar.<br />

ISTRA NEWS<br />

26<br />

Wird UH-PERI Web abgeschaltet und wenn ja, wie können<br />

die Kantone und Ingenieurbüros die Informationen<br />

über die Inventarobjekte und den Unterhaltsperimeter<br />

weiterhin beziehen?<br />

Die Daten in UH-PERI Web sind nicht mehr aktuell. Die Bereinigung und<br />

Nachführung der Inventarobjekte der Nationalstrassen erfolgt seit<br />

Oktober 2010 im Basissystem. UH-PERI-Web wird per Ende <strong>2011</strong> abgeschaltet.<br />

Der Zugang zum Basissystem und dadurch zu den Inventarobjekten<br />

erfolgt gleich wie ein Zugang zu MISTRA. Die Kantone und Ingenieur -<br />

büros können entsprechende Anträge via ASTRA-Filialen stellen. Das<br />

Antragsformular ist auf der Homepage MISTRA herunter ladbar unter:<br />

(https://portal.mistra.ch/Documents/Allgemeines/User-Request/<br />

Antrag_User100531_public_d.pdf)<br />

Wie können kantonale GIS-Daten mit den Daten von<br />

MISTRA verknüpft werden?<br />

Die entsprechenden technischen Voraussetzungen sind gegeben. Je<br />

nach Bedarf der Verknüpfung kann diese wie bereits heute erfolgen, d.h.<br />

die Daten werden in MISTRA aufbereitet und dann im kantonalen GIS<br />

integriert (häufig off-line, bevorzugt als Shape-Datei).<br />

Es ist ebenfalls möglich die Daten aus MISTRA als WMS (Web Map<br />

Service) anzubieten resp. zu beziehen. Diese können von den kantonalen<br />

GIS-Systemen aufgerufen und angezeigt resp. angeboten werden.<br />

Die Kantone AG + ZG führen noch in diesem Jahr eine Pilotphase durch,<br />

in welcher dieser Austausch konkret getestet wird.<br />

Können im Data Warehouse MISTRA fremde, d.h. kantonale<br />

eigene Data Marts integriert werden?<br />

Ein Kanton kann seine eigenen Data Marts im DWH ASTRA führen.<br />

Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der Kanton die gleiche Software<br />

einsetzt (Business Object) und dass er die Data Marts auf eigene Kosten<br />

entwickeln, bzw. anpassen lässt.<br />

Die Integration oder Verknüpfung eines kantonalen DWH mit dem DWH<br />

ASTRA muss fallweise analysiert und durch das ASTRA frei gegehen<br />

werden.<br />

Die Grundsätze für die Integration müssen in der Vereinbarung zwischen<br />

ASTRA und Kanton geregelt werden.<br />

Wann kann die Applikation STRADA mit der Fach -<br />

applikation Trassee von MISTRA abgelöst werden?<br />

Die Applikation STRADA im ASTRA wurde Ende September abgestellt.<br />

Die Fachleute des ASTRA arbeiten nur noch mit der neuen<br />

Fachapplikation Trassee.<br />

Zur Einführung der Fachapplikation Trassee in den Kantonen muss die<br />

Fachapplikation mandantenfähig sein. Diese Bedingung wurde mit dem<br />

neuen Release, der im August installiert wurde erfüllt. Ein sinnvoller<br />

Einsatz bedingt auch erste Funktionalitäten des PMS. Eine neue Version<br />

mit diesen Eigenschaften wird Anfang 2012 zur Verfügung stehen. Damit<br />

sind die Bedingungen für den Einsatz von TRA (und damit die<br />

Abschaltung von STRADA) erfüllt. Die Migration der Daten von STRADA<br />

in die neue Fachapplikation muss geplant werden. Dabei gilt zu berücksichtigen,<br />

dass ein Teil der Daten (z.B. Achsen) ins Basissystem und ein<br />

anderer Teil (Fachinformationen Strasse) in Trassee migriert werden<br />

müssen. Die Grundlagen, d.h. die Strassenachsen, dürfen bis zum<br />

Abschluss der Migration und Integration aller Daten in TRA resp. BS nicht<br />

verändert werden.<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong>


KK ONTAKTE<br />

Gesamtprojektleiter MISTRA<br />

Christoph Käser<br />

Bundesamt für Strassen - Postfach, 3003 Bern<br />

Mail: christoph.kaeser@astra.admin.ch<br />

Telefon: 031 323 88 62<br />

Gesamtprojektleiter Stv. MISTRA<br />

Antoine Buntschu<br />

Bundesamt für Strassen - Postfach, 3003 Bern<br />

Mail: antoine.buntschu@astra.admin.ch<br />

Telefon: 031 325 16 32<br />

Projektleiter Basissystem<br />

Florian Besançon<br />

Bundesamt für Strassen - Postfach, 3003 Bern<br />

Mail: florian.besancon@astra.admin.ch<br />

Telefon: 031 322 94 52<br />

Projektleiter Data Warehouse<br />

Bernd Meister<br />

Bundesamt für Strassen - Postfach, 3003 Bern<br />

Mail: bernd.meister@astra.admin.ch<br />

Telefon: 031 323 34 74<br />

Projektleiterin Trassee und Rückhaltesysteme /<br />

Erhaltungsmanagement Nationalstrassen<br />

Luzia Seiler<br />

Bundesamt für Strassen - Postfach, 3003 Bern<br />

Mail: luzia.seiler@astra.admin.ch<br />

Telefon: 031 322 94 43<br />

Projektleiter Kunstbauten und Tunnel<br />

Alain Jeanneret<br />

Bundesamt für Strassen - Postfach, 3003 Bern<br />

Mail: alain.jeanneret@astra.admin.ch<br />

Telefon: 031 322 94 34<br />

Projektleiter Verkehrsunfälle<br />

Mathias Baudenbacher<br />

Bundesamt für Strassen - Postfach, 3003 Bern<br />

Mail: mathias.baudenbacher@astra.admin.ch<br />

Telefon: 031 323 42 57<br />

Projektleiterin Verkehrsunfälle, Auswertungen mit GIS<br />

Mireille Savary<br />

Bundesamt für Strassen - Postfach, 3003 Bern<br />

Mail: mireille.savary@astra.admin.ch<br />

Telefon: 031 322 19 41<br />

ISTRA NEWS<br />

Projektleiter Verkehrsmonitoring<br />

Nicolas Latuske<br />

Bundesamt für Strassen - Postfach, 3003 Bern<br />

Mail: nicolas.latuske@astra.admin.ch<br />

Telefon: 031 322 94 21<br />

Anwendungsverantwortlicher Liegenschaften und Verträge<br />

Christoph Julmy<br />

Bundesamt für Strassen - Postfach, 3003 Bern<br />

Mail: christoph.julmy@astra.admin.ch<br />

Telefon: 031 323 24 10<br />

Projektleiterin Lärmbelastungskataster / SABA<br />

Marguerite Trocmé-Maillard<br />

Bundesamt für Strassen - Postfach, 3003 Bern<br />

Mail: marguerite.trocmé@astra.admin.ch<br />

Telefon: 031 322 94 13<br />

Anwendungsverantwortlicher Sonderbewilligungen<br />

Stefan Tresch<br />

Schadenwehr Gotthard - Werkhof, 6487 Göschenen<br />

Mail: stefan.tresch@vtg.admin.ch<br />

Telefon: 041 885 03 20<br />

Projektleiter Erhaltungsmanagement im Siedlungsgebiet<br />

Martin Bürgi Stadtingenieur Stadt Luzern<br />

Industriestrasse 6, 6005 Luzern<br />

Mail: martin.buergi@stadtluzern.ch<br />

Telefon: 041 208 86 36<br />

Projektleiter Langsamverkehr<br />

Niklaus Schranz<br />

Bundesamt für Strassen - Postfach, 3003 Bern<br />

Mail: niklaus.schranz@astra.admin.ch<br />

Telefon: 031 323 42 86<br />

Projektleiter Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen (BSA)<br />

Cédric Joseph<br />

Bundesamt für Strassen - Postfach, 3003 Bern<br />

Mail: cedric.joseph@astra.admin.ch<br />

Telefon: 031 325 52 18<br />

Projektleiter Infrastrukturbauten Betrieb<br />

Walter Waldis<br />

Bundesamt für Strassen - Brühlstrasse 3, 4800 Zofingen<br />

Mail: walter.waldis@astra.admin.ch<br />

Datenmanagement MISTRA<br />

Jérôme Carrel<br />

Bundesamt für Strassen - Postfach, 3003 Bern<br />

Mail: jerome.carrel@astra.admin.ch<br />

Telefon: 031 325 78 60<br />

GS MISTRA, c/o Techdata AG<br />

Jean-Pierre Bolli (Leiter)<br />

Effingerstrasse 13 - 3000 Bern<br />

Mail: jean-pierre.bolli@techdata.net / Telefon: 031 384 07 16

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