MANAGEMENTINFORMATIONSSYSTEM STRASSE UND STRASSENVERKEHR NOVEMBER 2011

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Verfasser: Bernd Meister Die letzten Monate im DWH waren einerseits davon geprägt, mit den knappen internen und externen Ressourcen den Betrieb des DWH zu stabilisieren und andererseits mit möglichst viel Kraft die neuen DWH- Projekte zu unterstützen. Neben dem Dauerbrenner TDcost sind dies vor allem DWH VU+, sowie der Winterrelease VU, der auf Grund seiner vielen Abhängigkeiten als richtiges Projekt geführt wird. Zudem sind neue BI-Projekte wie die Anbindung von ETC (Easyway for Traffic Control) ans DWH in der Pipeline. In der beginnenden Konzeptphase werden die Grundlagen an zukünftige ETC-Auswertungen und -Analysen gelegt. Stand heute IN BETRIEB DDATA WAREHOUSE VU Status: Produktiv und in Betrieb seit Dezember 2010 Anwender/Nutzer: ASTRA, Kantonspolizei, Strassenverkehrsämter, ca. 300 (direkt) Quelle: VU, Kantonspolizei (26), VBS Daten: Unfälle 2004-2011 (2004-2010 Import vom BFS seit 2011 Import aus Applikation VU) Entitäten: Unfall, Person, Objekt, Ursache Ladezyklus: wöchentlich Universen: VUM, VUB, VUB Restrict Sprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch MOFIS Status: Produktiv seit Dezember 2010 Anwender/Nutzer: ASTRA, 6 User -> Standardreports Quelle: MOFIS Daten: Fahrzeuge im Verkehr: 7’682’755 Fahrzeuge ausser Verkehr: 2’594’631 (nur Fahrzeuge, die nach dem 1.12.2005 ausser Verkehr gesetzt wurden) Entitäten: Halter, Fahrzeug, Schild, Zeit Ladezyklus: monatlich Sprachen: Deutsch, Französisch ADMAS Status: Produktiv seit Dezember 2010 Anwender/Nutzer: ASTRA, 6 User -> Standardreports Quelle: ADMAS Daten: ca. 450’000 Massnahmen (seit 1.1.2009) Entitäten: Person, Massnahme, Grund, Zeit Ladezyklus: monatlich Sprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch Ausgabe Nr. 11 November 2011 ISTRA NEWS 9 VMON Status: Produktiv und in Betrieb seit Dezember 2008 Anwender/Nutzer: ASTRA ca. 300 (direkt) Quelle: VMON Daten: 450 Messstellen mit DTV, DWV, Jahresgang, Wochengang (seit 1990) Entitäten: Fahrzeugklasse, Messstelle, Richtung, Zeit Ladezyklus: monatlich Sprachen: Deutsch, Französisch Erste Erfahrungen Hier sind ein paar Fakten über die Nutzung des BI-Tools WebI: Abb. 9: Anwenderaktivitäten pro Monat Wie man erkennt, nutzen ca. 80 - 100 User pro Monat das vorhandene BI-Tool aktiv, um Auswertungen und Analysen zu generieren. Selbstverständlich muss unser gemeinsames Ziel sein, diese Zahl sukzessive zu steigern. Dazu braucht es, wie am Ende des Artikels aufgeführt, allerdings gezielte Massnahmen im Bereich Schulung und Know- How Aufbau. Ausblick Release hivernal VU Es ist geplant, bis Ende 2011 den nächsten DWH VU Release 2.3.6.0 zu installieren. Dieser Release besteht hauptsächlich aus technischen Anpassungen wie der Änderung der Export- und Ladeprozesse von VU Erfassung nach DWH VU. So sollen anstelle eines gesamten Unfallmonats (Stand heute) nur noch die neuen, geänderten oder gelöschten Unfälle von VU ans DWH exportiert werden. Erwartet werden dadurch deutliche Performance-Verbesserungen der Ladeprozesse. Für die Auswertung im DWH VU ergeben sich durch den Release 2.3.6.0 zwar keine Änderungen, dafür aber ist sicherzustellen, dass alle existierenden Standardauswertungen weiterhin funktionieren. Zudem gibt es Abhängigkeiten zum Quellsystem VU und zu VUGIS, die sorgfältig, sowohl inhaltlich als auch organisatorisch, gemanagt werden müssen. Dies ist auch der Grund, warum dieser Release als Projekt aufgesetzt ist und alle Projektphasen (Voranalyse, Konzept, Realisierung und Abnahme) durchläuft und mit Stefan Kiener von einem qualifizierten Projektleiter mitverantwortet wird.
DWH VU+ Ein weiteres spannendes Vorhaben, das sich nach der Freigabe der Voranalyse durch den Steuerungsausschuss in der IT-Konzeptphase befindet, ist DWH VU+. Hier möchte man das DWH als Grundlage für kombinierte statistische Analysen der Strassenverkehrsunfälle nutzen, um einige der folgenden Fragestellungen zu beantworten: Fahrzeuge: Ist die Unfallschwere abhängig von der Ausstattung der Fahrzeuge? Welches sind dabei die relevanten Ausstattungs - merkmale? Sind bestimmte Unfallfolgen bei Ausstattungstypen unterschiedlich stark vertreten? Und wenn ja, kann die Kausalität genauer eingegrenzt werden? Personen: Ist die Wahrscheinlichkeit, dass Lenker mit einem Führerausweisentzug einen Unfall verursachen grösser als bei nicht vorbelasteten Lenkern? Gibt es Unterschiede bezüglich Dauer des Führerausweisentzuges? Wenn ja, wie würde sich eine Änderung der Entzugsdauer auswirken? Spielen andere Personenmerkmale hierbei ebenfalls eine Rolle? ETC (Easyway for Traffic Control) Heute erfolgt die Erfassung der für die Statistiken und den Austausch benötigten Daten durch die zuständigen kantonalen Instanzen manuell mittels nur teilweise standardisierten Papierformularen. Diese werden periodisch an das ASTRA (Bundesamt für Strassen) übermittelt, wo die von der EU verlangten Statistiken daraus erstellt und jährlich an die zuständige EU-Stelle übermittelt werden bzw. der Austausch von sanktionsbezogenen Daten mit der EU sichergestellt wird. Auch die Abrechnung und Vergütung der durch die Kantone geleisteten Kontrollstunden erfolgt weitgehend manuell. Mit dem heutigen Verfahren und dem heutigen Personalbestand - sowohl bundes- wie kantonsseitig - sind die Vereinbarungen aus dem Landverkehrsabkommens CH-EG nicht realisierbar. Dies betrifft vor allem die vorgeschriebenen Statistiken, aber auch die Abrechnung der Mehrleistung der Kantone bei den Schwerverkehrskontrollen. Wenn der Anreiz zu vermehrten Kontrollen wegfällt, geht dies zu Lasten der Sicherheit. Es wurde deshalb beschlossen, eine Informatiklösung bereitzustellen, welche effiziente und sichere Informationsflüsse und Arbeitsabläufe im Bereich der Schwerverkehrskontrollen sicherstellt. Das Projekt «Anbindung von ETC ans DWH» soll sicherstellen, dass die Daten aus den ETC-Systemen regelmässig ins DWH übernommen werden und dass die oben genannten Statistiken als Standardberichte automatisch generiert werden und allen Bedürfnisträgern im DWH- ASTRA zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich werden die neuen ETC Data Marts so aufgebaut, dass zukünftig auch flexible Analysen über die ETC-Daten entwickelt werden können. Voraussichtlich in der 2. Jahreshälfte 2012 werden diese Funktion - alitäten produktiv zur Verfügung stehen. Weitere Themen Dass alle technischen Systeme, also auch das DWH im ASTRA, nur optimal genutzt werden können, wenn die zugehörige Organisation mit ihren Prozessen, Rollen und Mitarbeitenden effizient funktioniert, ist eine Binsenweisheit. ISTRA NEWS 10 Eine immer wiederkehrende Fragestellung befasst sich damit, wie eine Organisation die Herausforderung meistert, die Anwender sowohl fachlich als auch technisch fit zu bekommen bzw. fit zu halten, damit komplizierte Fragestellungen mit Hilfe der mächtigen, komplexen BI-Tools auch zu beantworten sind. Abb. 10: Wertschöpfungspyramide BI/DWH An Hand der Wertschöpfungspyramide kann man gut den momentanen Zustand der Wertschöpfung im ASTRA erkennen. Im Reportingbereich gibt es bereits einige BaseUser, die als sogenannte Informationskonsumenten die Möglichkeiten des DWH ausgiebig und regelmässig nutzen (ca. 80 Personen). PowerUser, die darüber hinaus auch noch flexible Analysen durchführen, gibt es zur Zeit nur vereinzelt (ca. 3-5). Fazit: Um noch mehr Nutzen aus den BI/DWH-Systemen zu generieren, bedarf es einer gezielten Investition in die Ausbildung der BI/DWH-Nutzer. Und ob die heutige dezentrale Organisation dann noch die zweckmässige Organisationsform ist oder ein Business Intelligence Competence Center (BICC) besser geeignet ist, den Spagat zwischen Fachwissen und IT-Wissen zu managen, müssen die kommenden Diskussionen zeigen. Verantwortliche und Mitwirkende Projektleitung: Bernd Meister, ASTRA Wartung und Betrieb: Bernd Meister in Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen, dem BIT und dem externen Betreiber Trivadis Fachliche Verantwortung: Verkehrsmonitoring: a.I. Martin Lindenmann, Sigmaplan Register FFR: Benno Nager, ASTRA Verkehrsunfälle: Stefan Kiener, ASTRA TDcost: Susanne Caseri, ASTRA Entwicklung und Wartung: Trivadis AG Ausgabe Nr. 11 November 2011
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