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MANAGEMENTINFORMATIONSSYSTEM STRASSE UND STRASSENVERKEHR NOVEMBER 2011

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IN FACHKONZEPTION<br />

EE RHALTUNGSMANAGEMENT<br />

NATIONAL<strong>STRASSE</strong>N<br />

Verfasser: Luzia Seiler, Jean-Pierre Bolli<br />

Eine Strategie und ein Konzept für die übergeordnete<br />

Erhaltungsplanung wurde bereits Ende der 90er Jahre<br />

erarbeitet. Geblieben sind einige Schlagwörter wie<br />

«UPlaNS» oder «Teilsystem». Die Realisierung einer Soft -<br />

ware zur Unterstützung dieses Konzeptes war damals<br />

noch verfrüht. Heute, nachdem die Teilsysteme weiter<br />

entwickelt und die entsprechenden Daten erfasst wurden,<br />

können die Überlegungen wieder aufgenommen<br />

werden. Sie sind allerdings an den Kontext der neuen<br />

Organisation des ASTRA (NFA) und an MISTRA anzupassen.<br />

Der vorliegende Artikel beschreibt die Idee für das<br />

Erhaltungsmanagement, welche für die laufende Aus -<br />

schreibung erarbeitet wurde (Fachkonzept).<br />

Ausgangslage<br />

Ausgehend von der derzeitigen Praxis des Erhaltungsmanagements der<br />

Nationalstrassen, die mehrheitlich auf einer objektorientierten Betrachtung<br />

einzelner Teilsysteme beruht, ergibt sich die Notwendigkeit, ein übergeordnetes,<br />

netzorientiertes Erhaltungsmanagementsystem zu implementieren. Mit<br />

einem solchen übergeordneten System können Interaktionen und Synergien<br />

zwischen den verschiedenen Teilsystemen erkannt und genutzt werden.<br />

Aus der grossen und weiter steigenden finanziellen Belastung durch den<br />

Unterhalt der Nationalstrassen sowohl für den Betreiber, als auch für die<br />

Nutzer, ergibt sich ein beachtliches Einsparpotential durch eine<br />

Effizienzsteigerung im Erhaltungsmanagement.<br />

Problemstellung<br />

Das Gesamtsystem einer Nationalstrasse setzt sich aus verschiedenen<br />

Teilsystemen zusammen, die jeweils räumlich und konstruktiv unabhängige<br />

Einheiten darstellen, aber bezüglich Unterhalt gewisse Abhängig -<br />

keiten aufweisen. In der derzeitigen Praxis des Erhaltungs managements<br />

werden die Teilsysteme weitgehend separat betrachtet und häufig eine<br />

unabhängige Massnahmenplanung durchgeführt. Die ermittelten teilsystemspezifischen<br />

Massnahmen werden auf der Basis der in UPlaNS definierten<br />

Grundsätze zur Massnahmenplanung auf Nationalstrassen koordiniert<br />

und teilsystemübergreifende Massnahmen pakete gebildet. Dieses<br />

Vorgehen kann nicht mit einem wirklichen teilsystemübergreifenden<br />

Erhaltungsmanagement gleichgesetzt werden. Dies weil einerseits zu<br />

wenige teilsystemspezifische Massnahmen für einen kurzen Zeithorizont<br />

berücksichtigt werden und andererseits die Beeinträchtigungen der<br />

Strassennutzer, der Anrainer und Umwelt nicht für jedes<br />

Massnahmenpaket ermittelt werden. Die Interaktionen zwischen den verschiedenen<br />

Teilsystemen werden dadurch nur unzureichend beachtet und<br />

mögliche Synergieeffekte bleiben ungenutzt.<br />

Ausgabe Nr. 11 November <strong>2011</strong><br />

ISTRA NEWS<br />

25<br />

Die Problematik für den Strassenbetreiber besteht nun darin, wie er die<br />

Erhaltungsplanung der einzelnen Teilsysteme in ein übergreifendes Modell<br />

integrieren kann. Dabei gilt es eine Methodik zur Entscheidungsfindung zu<br />

entwickeln, die Fälle von Massnahmen verschiedener Teilsysteme kombiniert<br />

und über alle Teilsysteme optimiert.<br />

Das Zusammenlegen von Massnahmen verschiedener Teilsysteme führt<br />

jedoch häufig dazu, dass die einzelnen Massnahmen nicht zu dem für die<br />

Teilsysteme optimalen Zeitpunkt durchgeführt werden können. Es muss<br />

daher immer abgewogen werden, ob eine Kombination verschiedener<br />

Massnahmen wirtschaftlich sinnvoll ist oder nicht. Der rein buchhalterischer<br />

Ansatz (Abschreibung im Vergleich zu den Investitionen im<br />

Erhaltungsmanagement), wie er gemäss VSS-Norm SN 640 986 für das<br />

Erhaltungsmanagement in Städten und Gemeinden empfohlen wird, ist<br />

für das übergeordnete Erhaltungsmanagement von Nationalstrassen<br />

ungenügend.<br />

Das übergeordnete Erhaltungsmanagement bewegt sich wie auch dasjenige<br />

der Teilsysteme, im Spannungsfeld der Ansprüche der drei Gruppen:<br />

Betreiber, Nutzer sowie Anrainer und Umwelt (siehe Abbildung 27). In der<br />

Planung der Erhaltung des Gesamtsystems einer Nationalstrasse muss<br />

versucht werden, die optimale Lösung unter Berücksichtigung dieser teils<br />

gegenläufigen Interessen zu finden.<br />

Abb. 27: Spannungsfeld<br />

im Erhaltungsmanagement<br />

Aus der bisherigen, jeweils auf ein Teilsystem fokussierten Betrachtung folgt<br />

mehrheitlich eine stark objektorientierte Sichtweise des Erhaltungs -<br />

managements, die sich auf einzelne Baumassnahmen beschränkt. Die<br />

Erweiterung der Betrachtung auf alle relevanten Teilsysteme und die Berück -<br />

sichtigung der Interaktionen bedingt eine Erweiterung des Betrachtungs -<br />

horizonts von der objekt- zu einer netzorientierten Betrachtung hin.<br />

Lösungsansatz<br />

Im Rahmen des Projekts soll ein Fachkonzept für ein solches teilsystem -<br />

übergreifendes System erarbeitet werden. Das System soll zunächst einen<br />

einfachen Ansatz für eine beschränkte Anzahl von Teilsystemen umfassen<br />

(erste Entwicklungsstufe), der aber in zukünftigen Entwicklungsschritten<br />

erweitert werden kann. Damit wird zum einen die direkte Effizienz -<br />

steigerung in den betrachteten Teilsystemen möglich, zum anderen können<br />

bei zukünftigen Neu- und Weiterentwicklungen einzelner Teilsysteme<br />

die Anforderungen des übergeordneten Erhaltungsmanagements direkt<br />

berücksichtigt werden.<br />

Termine und weiteres Vorgehen<br />

Erarbeitung Fachkonzept erste Entwicklungsstufe: 2012<br />

Verantwortliche und Beteiligte<br />

Projektleitung: Luzia Seiler, ASTRA

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