Die Juden - unsere Geschwister im Glauben - Erzbistum Freiburg
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4. Station: Feste <strong>im</strong> jüdischen Jahreskreis<br />
Pessach - das Fest der Befreiung<br />
Intentionen:<br />
Einen Überblick über den jüdischen Festkreis bekommen und sich über den <strong>Glauben</strong>sinhalt<br />
und liturgischen bzw. brauchtumsmäßigen Vollzug informieren.<br />
Zusammenhänge zwischen jüdischen und christlichen Festen erkennen und begründen.<br />
Inhaltliche und methodische Anregungen zu den einzelnen Aufgaben:<br />
Unmittelbarer Ausdruck des <strong>Glauben</strong>s <strong>im</strong> <strong>Juden</strong>tum wie <strong>im</strong> Christentum ist das Feiern<br />
von Festen <strong>im</strong> Jahreskreis. Feste haben ganz best<strong>im</strong>mte Inhalte, <strong>im</strong> <strong>Juden</strong>tum:<br />
die Befreiungsgeschichte Gottes mit seinem Volk; <strong>im</strong> Christentum: die Befreiungsgeschichte<br />
Gottes mit der ganzen Menschheit konzentriert in der Lebens-, Leidensund<br />
Auferstehungsgeschichte des <strong>Juden</strong> Jesus aus Nazaret.<br />
Feste werden nach ganz best<strong>im</strong>mten Regeln vollzogen und bilden Höhepunkte des<br />
Jahres.<br />
Zu Arbeitsblatt 14 (ausgefüllt <strong>im</strong> Lehrerkommentar, S. 28) und Arbeitsblatt 15<br />
(ausgefüllt <strong>im</strong> Lehrerkommentar, S. 30)<br />
<strong>Die</strong> Symbole zu den jüdischen Festen sind <strong>im</strong> Lehrerkommentar, S. 29 abgedruckt.<br />
Immer wiederkehrende Geschehnisse <strong>im</strong> Jahreslauf der Nomaden (Geburt der<br />
Jungtiere, Weidewechsel) und der Bauern (vor allem Aussaat und Ernten) und die<br />
Erinnerung an besondere geschichtliche Ereignisse werden durch die Begehung von<br />
Festen auf ihren Grund hin transzendiert, auf Gott den Schöpfer und Erhalter der<br />
Welt und den Herrn der Geschichte.<br />
<strong>Die</strong> jüdischen Hauptfeste verbanden ursprünglich Ereignisse <strong>im</strong> Jahreslauf der Nomaden<br />
und Bauern und Ereignisse der Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel<br />
miteinander:<br />
- Pessach (verbunden mit dem Mazzotfest; Mazzot = Plural von Mazza = ungesäuertes<br />
Brot):Geburt der Jungtiere / Weidewechsel - Frühernte und Exodus,<br />
- Schawuot: Weizenernte und Sinaioffenbarung,<br />
- Sukkot: Weinernte und Wüstenzug der Israeliten.<br />
<strong>Die</strong>se drei Feste waren zur Zeit des Tempels in Jerusalem Wallfahrtsfeste.<br />
Zwischen jüdischen und christlichen Festen lassen sich eine Reihe von Parallelen<br />
aufzeigen:<br />
- Pessach und Ostern,<br />
- Schawuot und Pfingsten.<br />
Mit Sukkot läßt sich das christliche Erntedankfest nur schwach vergleichen.<br />
Nach der Bibel (Ex 12,2) ist der Jahresanfang festgelegt auf den 1. Nisan (März /<br />
April). <strong>Die</strong>ser Monat Nisan hieß ursprünglich Ährenmonat. In diesem Monat wird zur<br />
Erinnerung an die Befreiung aus Ägypten das Pessach / Mazzotfest gefeiert.<br />
Das nachbiblische <strong>Juden</strong>tum feiert den Anfang des Jahres mit Rosch-ha-Schana am<br />
1. Tischri (September / Oktober).<br />
Alle jüdischen Feste (liturgisch auch die christlichen Feste) beginnen mit dem Sonnenuntergang<br />
am Vorabend gemäß der biblischen Tageseinteilung in Gen 1: „Es<br />
wurde Abend, und es wurde Morgen .. ."<br />
Von Rosch-ha-Schana zu Jom Kippur<br />
Während des jüdischen Neujahrsfestes Rosch-ha-Schana und am Versöhnungstag<br />
Jom Kippur wendet sich die jüdische Gemeinde in ihrem Denken und Beten in be-<br />
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