SchlossMagazin Fuenfseenland Februrar 2016
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44 | zuhause | „Grün“ schlafen<br />
Wer sich heutzutage eine Matratze kaufen möchte, hat die Qual der Wahl<br />
zwischen verschiedenen Matratzenarten: klassische Federkern-, Kaltschaum- oder<br />
Naturmatratzen. Die Entscheidung hängt wesentlich von den eigenen Erwartungen<br />
und Schlafbedürfnissen ab. Im Trend liegen derzeit Naturmaterialien, die oft<br />
auch kombiniert verarbeitet werden, um die jeweiligen Vorteile zu nutzen.<br />
Matratzentrend: Naturmaterialien<br />
„Grün“<br />
schlafen<br />
naturmatr atze „Classic bioform“ aus Naturlatex mit latexiertem<br />
Kokoskern, von dormiente<br />
Fotos<br />
dormiente, geografika / fotolia.com<br />
Latex<br />
Vielen ist nicht bewusst, dass es sich hierbei<br />
um ein Naturprodukt handelt. Natürlicher Latex<br />
(es gibt auch synthetisch hergestellten oder Mischungen)<br />
wird auch Naturkautschuk genannt und in einem speziellen<br />
technischen Aufschäumverfahren aus der Milch des Hevea-<br />
Brasiliensis-Baums (angebaut in kontrollierter Plantagenbewirtschaftung)<br />
gewonnen. Eine hundertprozentige Naturlatexmatratze<br />
besteht ausschließlich aus Naturpolymeren, und<br />
es darf kein synthetischer Latex beigemischt werden. Dabei<br />
dürfen die Vulkanisationsmittel (Schwefel und Salze) fünf<br />
Prozent nicht überschreiten. Geprüfte Naturlatex-Matratzen<br />
tragen das QUL-Siegel. Durch die Bildung von Stiften und<br />
Hohlräumen sind Belüftung, Wärmeisolation und Feuchtigkeitstransport<br />
optimal; die hohe Punktelastizität passt sich<br />
jeder Körperform an. Das Material ist staubfrei, hygienisch<br />
und in verschiedenen Härtegraden erhältlich.<br />
Baumwolle<br />
Die Baumwolle ist eine pflanzliche Faser und<br />
zählt zu den ältesten Kulturpflanzen. Die Rohware<br />
kommt überwiegend aus dem nordafrikanischen und<br />
asiatischen Raum. „kbA“-Qualität (kontrolliert biologischer<br />
Anbau) und „organic cotton“ (organisch gedüngte) Ware ist<br />
handgepflückt, nicht chemisch entlaubt, nicht gebleicht und<br />
nicht gefärbt. Baumwolle wirkt antistatisch und wird in sog. Futons<br />
verarbeitet. Ein Futon ist eine aus mehreren Schichten reiner<br />
Baumwolle bestehende, zusammenrollbare Matratze und im<br />
japanischen Original eine sehr harte Angelegenheit. Europäische<br />
Futons werden aus Bequemlichkeitsgründen meist aus<br />
Naturmaterial-Kombinationen hergestellt.<br />
Schaf-<br />
Schafschurwolle stammt von lebenden Tieren<br />
schurwolle<br />
und wird nur gewaschen, also nicht mit Chemikalien<br />
gereinigt bzw. verunreinigt. Das „wohlig<br />
trockene Schlafklima“ der Schafschurwolle bewirkt einen optimalen<br />
Temperatur- und Feuchtigkeitsausgleich. Schafschurwolle<br />
ist fein, weich und stark gekräuselt, was bedeutet,<br />
dass sie hohe Lufteinschlüsse besitzt und daher gut<br />
wärmt. Schafwolle wirkt geruchsneutralisierend, ist von Natur<br />
aus antibakteriell und reinigt sich von selbst, wenn sie<br />
von Bakterien und Schmutz befallen wird. Wolle kann bis zu<br />
einem Drittel Ihres Gewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen,<br />
ohne sich feucht anzufühlen.<br />
Rosshaar<br />
Die optimale Kapillarwirkung des Rosshaars<br />
sorgt für einen perfekten Temperaturausgleich<br />
und ein angenehmes, trockenes Bettklima. Rosshaar<br />
kann 20 % seines Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen,<br />
ohne sich nass anzufühlen. Die aufgenommene Feuchtigkeit<br />
wird schnell weitergeleitet und wieder an die Umgebung abgegeben.<br />
Es bietet das ganze Jahr hindurch klimatische Stabilität<br />
– im Winter ist es angenehm warm, im Sommer sorgt<br />
es für Kühle und ist daher ideal für Menschen, die zum Überhitzen<br />
neigen.<br />
Kokos<br />
Die Faser der Schale der Kokosnuss wird im<br />
Wesentlichen bei Matratzen zur Erhöhung der<br />
Festigkeit eingesetzt. Der Kokoskern ist durch seine offenporige<br />
und daher „atmungsaktive“ Eigenschaft und den stabilisierenden,<br />
festen Schlafkomfort sehr beliebt.