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LERNEN MIT ZUKUNFT März 2016

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- information - diskussion - innovation - motivation -<br />

Das Österreichische Impuls-Magazin: Lebensraum Mensch<br />

Auf die Plätze, fertig, Click!<br />

Online-Kurse: Nahrung und Ernährung<br />

Was bedeutet Resilienz?<br />

Stärkung durch Vertrauen<br />

Mund auf, Stempel weg<br />

Gegen Vorurteile<br />

BESUCHEN SIE UNS:<br />

www.facebook.com/lernen.mit.zukunft<br />

BURGENLAND<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

OBERÖSTERREICH<br />

STEIERMARK<br />

VORARLBERG<br />

WIEN<br />

MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Österreichische Post AG<br />

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02Z030495 S


Das Österreichische Impuls-Magazin: Lebensraum Mensch<br />

Digital<br />

information<br />

diskussion<br />

innovation<br />

motivation<br />

interaktion<br />

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LmZ-Inserat_21x13_fin.indd 3 11.02.<strong>2016</strong> 12:09:14<br />

Das Österreichische Impuls-Magazin: Lebensraum Mensch<br />

inhalt & übersicht<br />

Technische Beruf<br />

Fitfuersgeld.at<br />

Auf die Plätze, fertig, Click<br />

Was bedeutet Resilienz?<br />

Wenn NICHTS mehr geht<br />

Mehrsprachigkeit<br />

Abenteuer im Kopf<br />

Klink Dich aus, wenn du kannst<br />

Was ist zu tun?<br />

Gedanken zu Ostern<br />

Zeit für eine neue Fehlerkultur<br />

Textverarbeitung für Gene<br />

Erziehung ist (k)ein Kinderspiel<br />

Von Herzen spielen<br />

Zwischen Weihnachten und Ostern<br />

Digital<br />

04<br />

05<br />

06<br />

07<br />

08<br />

09<br />

information<br />

10<br />

11<br />

12 Serfaus<br />

diskussion<br />

13<br />

14<br />

15<br />

innovation<br />

16<br />

17<br />

18<br />

motivation<br />

interaktion<br />

Trübe Aussichten - gute Erfolge<br />

Schwimmen lernen<br />

Gesunde Nachbarschaft<br />

Eine geschichtsträchtige Stadt<br />

Mama und Papa - Teil 2<br />

Jeder findet seinen Weg<br />

Förderung der Völkerverständigung<br />

Erziehung im Wechselmodell?<br />

Mund auf, Stempel weg<br />

Unser Cafehaus im Seniorenheim<br />

Die Weichen werden früh gestellt<br />

Zu hohe Mieten im Wiener Altbau?<br />

Gewinner/in<br />

Gewinnspiel<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

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34<br />

2 | MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Gewinnen Sie mit


editorial & information<br />

impressum<br />

Medieninhaber, Herausgeber &<br />

Verleger <strong>LERNEN</strong> <strong>MIT</strong> <strong>ZUKUNFT</strong>,<br />

1220 Wien, Mühlwasserpromenade<br />

23/ Haus 13, e-mail: office@<br />

LmZukunft.at, Herausgeber/Grafik:<br />

Karl H. Schrittwieser, Redaktion<br />

(Bild/Text): Birgit Menke, Titelseite -<br />

Foto: © tan4ikk - Fotolia.com<br />

Blattlinie:<br />

Mit unserer Themenvielfalt laden<br />

wir Erwachsene ein, sich für die<br />

Entwicklung unserer künftigen<br />

Generation einzusetzen. Dazu<br />

geben wir Informationen,<br />

Gedankenimpulse und<br />

Anregungen.<br />

Die AutorInnen übernehmen selbst<br />

die Verantwortung für den Inhalt<br />

ihrer Artikel.<br />

Auflage: 4 mal im Jahr,<br />

Direktversand an Kindergärten,<br />

Allgemeine Sonder-/ Volks-/ und<br />

Hauptschulen, Eltern, Lehrkräfte,<br />

Lehrer- und Elternvertretungen,<br />

Bildungsverantwortliche und an<br />

Bildung interessierte Menschen<br />

im Burgenland, Niederösterreich,<br />

Steiermark, Oberösterreich,<br />

Vorarlberg und Wien.<br />

Preis pro Exemplar EUR 2,00<br />

Jahresabo EUR 7,00 exkl.<br />

Versandkosten<br />

Augen auf:<br />

Unser neues Medium erscheint<br />

WIR ERMÖGLICHEN VIELEN INTERESSIERTEN MENSCHEN EINEN WEITEREN<br />

ZUGANG ZUM MAGAZIN <strong>LERNEN</strong> <strong>MIT</strong> <strong>ZUKUNFT</strong><br />

In unserer letzten Ausgabe habe ich Ihnen von den Aktivitäten<br />

unseres Vereins in den letzten 18 Jahren erzählt und die Entwicklung<br />

der Publikation <strong>LERNEN</strong> <strong>MIT</strong> <strong>ZUKUNFT</strong> bis zum<br />

heutigen Erscheinungsbild optisch dargestellt.<br />

Wir haben auch über unseren Weihnachtswunsch gesprochen,<br />

das Impulsmagazin als Printausgabe nicht nur in 6 Bundesländer,<br />

sondern einem Interessentenkreis in ganz Österreich zur<br />

Verfügung zu stellen. Das werden wir aber nur mit finanzieller<br />

Unterstützung weiterer Partner realisieren können.<br />

Parallel zu diesem Ziel gehen wir einen weiteren Schritt und stellen<br />

die Beiträge unserer Autorinnen und Autoren interessierten Lesern<br />

im gesamten deutschsprachigen Raum per Internet zur Verfügung.<br />

Wir haben hierfür eine eigene mobil-taugliche Website erstellt, die<br />

im Laufe der nächsten Wochen auch mit interessanten Artikeln aus<br />

den letzten Printausgaben gefüllt wird. In der Internet-Ausgabe<br />

haben wir viele Möglichkeiten, interaktive Beiträge zu veröffentlichen,<br />

wie Videos, Audios, zusätzliche Informationen zu den Beiträgen,<br />

Vorstellung der AutorInnen, u.v.m. Lassen Sie sich überraschen.<br />

<strong>LERNEN</strong> <strong>MIT</strong> <strong>ZUKUNFT</strong> – Digital erscheint gleichzeitig mit<br />

der Ihnen bekannten Printausgabe.<br />

Sie haben bestimmt auch in Ihrem Umfeld viele Menschen, die gerade<br />

in der heutigen schwierigen Zeit an positiven Beiträgen, Tipps<br />

und Anregungen zum Thema Lebensraum „Mensch“ Interesse zeigen.<br />

Wir nehmen gerne neue Leser in unserem Verteilerkreis auf.<br />

Dazu einfach die eMail Adresse an office@Lmzukunft.at senden.<br />

Bitte unterstützen Sie uns, indem Sie diese Information weitergeben.<br />

Herzlichen Dank.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der <strong>März</strong>-Ausgabe.<br />

Karl Schrittwieser<br />

Obmann und Herausgeber<br />

<strong>LERNEN</strong> <strong>MIT</strong> <strong>ZUKUNFT</strong><br />

Besuchen Sie:<br />

<strong>LERNEN</strong> <strong>MIT</strong> <strong>ZUKUNFT</strong>-<br />

Digital<br />

http://magazin.lmzukunft.at<br />

Foto: © pixabay.com<br />

3 | MÄRZ <strong>2016</strong>


information & beruf<br />

Girls´ Day <strong>2016</strong>:<br />

Technische Berufe<br />

AUCH FÜR MÄDCHEN?<br />

tipp<br />

Nähere Informationen<br />

und Anmeldung auf<br />

www.girlsday.cc<br />

Mag. Reinhard Winter<br />

Abteilung Bildung<br />

Wirtschaftskammer<br />

Niederösterreich<br />

Frag JIMMY<br />

Wirtschaftskammer NÖ<br />

Eine Frage, die im ersten Moment sicher mit<br />

natürlich, warum nicht, beantwortet wird.<br />

Wenn es aber dann um die tatsächliche<br />

Ausbildungs- oder Berufswahl geht, bevorzugt<br />

noch immer die weitaus größere Zahl der<br />

Mädchen eine nichttechnische Ausbildung. Das<br />

trifft nicht nur bei Lehrausbildungen zu, sondern<br />

auch im berufsbildenden schulischen Bereich.<br />

In technischen Schulen stellen Mädchen nur 12<br />

Prozent aller Schülerinnen und Schüler, aber 97<br />

Prozent in Modeschulen. Nur rund 20 Prozent der<br />

Absolventinnen und Absolventen von technisch–<br />

ingenieurwissenschaftlichen Studien sind – gemäß<br />

einer SORA – Studie - weiblich.<br />

Dabei zeigt die praktische Erfahrung, dass es so<br />

nicht sein müsste. Mädchen, die einen technischen<br />

Lehrberuf ergriffen haben, sind durchaus sehr<br />

erfolgreich, und ihre Zahl steigt. So waren es zum<br />

Beispiel 2015 849 Mädchen, die den Lehrberuf Metalltechnik,<br />

295, die den Lehrberuf Elektrotechnik<br />

und 107, die den Lehrberuf Elektronik erlernen.<br />

Wichtig für eine erfolgreiche Ausbildung ist nicht<br />

das Geschlecht, sondern über welche Talente und<br />

Fähigkeiten ich verfüge. Wird zum Beispiel im Rahmen<br />

des Begabungskompass (www.begabungskompass.at)<br />

festgestellt, dass eine technische<br />

Ausbildung durchaus erfolgversprechend ist, dann<br />

sollte diese Möglichkeit zumindest in die engere<br />

Wahl gezogen werden. Immerhin gibt es eine Reihe<br />

von sehr interessanten technischen Berufen und<br />

Ausbildungen, die einen Start in eine<br />

erfolgreiche Karriere versprechen. Informationen<br />

über viele technische Lehrberufe findet man auf<br />

www.frag-jimmy.at. Ein guter Zeitpunkt, sich<br />

über dieses Thema näher zu informieren ist auch<br />

der<br />

Girls´ Day <strong>2016</strong> am 28. April<br />

Bereits zum 15. Mal organisiert die Volkswirtschaftliche<br />

Gesellschaft NÖ gemeinsam mit den<br />

Projektpartnern Industriellenvereinigung NÖ,<br />

Land NÖ, Wirtschaftskammer NÖ, AMS NÖ und<br />

der Landesschulrat für NÖ den Girls´ Day. Ziel<br />

ist es, Mädchen für männerdominierte Berufe<br />

zu begeistern und ihnen einen Einblick in den<br />

Arbeitsalltag in technischen und naturwissenschaftlichen<br />

Berufen zu geben. Dazu besuchen<br />

die teilnehmenden Schülerinnen mit einer<br />

Begleitlehrkraft Betriebe und Unternehmen in<br />

Niederösterreich und werden von Mentorinnen,<br />

also in den Betrieben tätigen Frauen, herumgeführt.<br />

Dabei werden auch Fragen über die<br />

persönliche Motivation für einen eher frauenuntypischen<br />

Beruf, sowie über den Werdegang<br />

und die Ausbildungsmöglichkeiten in diesen<br />

Berufen, beantwortet.<br />

Teilnehmen können Schülerinnen zwischen 13<br />

und 18 Jahren aus Hauptschulen bzw. Neuen<br />

Mittelschulen und AHS. Die betreuende Lehrkraft<br />

kann sich im Vorfeld bei einem der von der<br />

VWG angebotenen Workshops auf den Girls‘<br />

Day vorbereiten.<br />

4 | MÄRZ <strong>2016</strong>


information & verantwortung<br />

Schulden sind schnell gemacht:<br />

Fitfuersgeld.at<br />

WIR REDEN <strong>MIT</strong> JUNGEN MENSCHEN<br />

Mit meiner heutigen Überschrift<br />

bin ich gleich mit der<br />

Türe ins Haus gefallen. Und<br />

natürlich möchte ich Sie damit<br />

motivieren genauer nachzuschauen.<br />

www.fitfuersgeld.at ist nämlich unsere<br />

Website zur Schuldenprävention. Und<br />

das schon seit zehn Jahren. Heuer feiert<br />

er nämlich Geburtstag. Der „Vorarlberger<br />

Finanzführerschein“. So heißt das<br />

Angebot zur Schuldenprävention der<br />

ifs Schuldenberatung Vorarlberg. In all<br />

den Jahren haben hunderte Workshops,<br />

Vorträge und andere Veranstaltungen<br />

stattgefunden. Einige zehntausend Jugendliche<br />

und junge Erwachsene haben<br />

mindestens einen Workshop besucht.<br />

Und es ist uns eine große Freude heuer<br />

bereits den 10.000 Finanzführerschein<br />

übergeben zu können. Wer den Finanzführerschein<br />

erwirbt, hat in mindestens<br />

drei Veranstaltungen gehört, wie er oder<br />

sie sich dem „Richtigen Umgang mit<br />

Geld“ annähern kann. Und den erhobenen<br />

Zeigefinger gibt es nicht. Beim<br />

„fifü“, wie wir den Finanzführerschein<br />

mittlerweile auch liebevoll nennen, geht<br />

es darum, in einem intensiven Austausch<br />

mit jungen Menschen zu kommen.<br />

Und siehe da: Jugendliche haben<br />

erfrischend positive und sehr konstruktive<br />

Ansichten zu Geld und Konsum.<br />

Vor allem aber sind sie bereit sich mit<br />

der Thematik auseinander zu setzen,<br />

zu diskutieren und neue Anregungen<br />

aufzunehmen.<br />

Klar, es kommt immer wieder vor, dass<br />

ein Jugendlicher in der Gruppe sitzt,<br />

der von einem fast heillosen Überzug<br />

seiner Handyrechnung berichtet. Und<br />

dann geht es darum zu analysieren,<br />

wie er das in Zukunft vermeiden<br />

kann. Aber auch wenn es darum geht<br />

Konsumwünsche zu reflektieren und<br />

Alternativen zum „Markenwahn“ zu<br />

entwickeln, kommen von den jungen<br />

Menschen gute und brauchbare Ideen.<br />

Begonnen hat unser Angebot für<br />

Kinder und Jugendliche von elf bis<br />

achtzehn. Seit ein paar Jahren nützen<br />

es auch Menschen bis 25. Und immer<br />

wieder werden wir gefragt, wann<br />

wir Veranstaltungen für noch ältere<br />

Menschen anbieten. Ein guter Umgang<br />

mit Geld ist ja in jeder Altersgruppe<br />

notwendig und sinnvoll.<br />

Das zeigt auch ein Blick auf die Statistik<br />

der ifs Schuldenberatung. Am deutlichsten<br />

steigt nämlich die Anzahl der<br />

Menschen, die über 60 Jahre alt sind.<br />

Peter Kopf<br />

Diplomsozialarbeiter<br />

IfS-Schuldenberatung<br />

Vorarlberg<br />

www.ifs.at<br />

Fotos: © pixabay.com<br />

5 | MÄRZ <strong>2016</strong>


information & bildung<br />

Auf die Plätze, fertig, Click:<br />

Alimentarium-Academy<br />

DAS AM GENFER SEE GELEGENE ALIMENTARIUM WIDMET SICH ALS MUSEUM<br />

AUSSCHLIESSLICH DEM THEMA ERNÄHRUNG<br />

Sabrina Visintin<br />

Verantwortlich für die<br />

Kommunikation<br />

und Pressesprecherin<br />

des Alimentarium<br />

www.alimentarium.academy<br />

Foto: © Alimentarium-Academy<br />

6 | MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Die Alimentarium-Academy stützt<br />

sich zur Wissensvermittlung auf<br />

drei pädagogische Hilfsmittel,<br />

die sich dank digitaler Technologie<br />

zu einem weltweit einmaligen,<br />

kommunizierenden Lernsystem vereinen:<br />

• Mit MOOCs (Massive Open Online<br />

Courses) können Lehrpersonen virtuelle<br />

Klassenräume einrichten, auf thematisches<br />

Unterrichtsmaterial zugreifen und<br />

die von ihren Schülern bei den Lernspielen<br />

erzielten Ergebnisse verfolgen. Die<br />

Kurse behandeln Fragen der Nahrung<br />

und der Ernährung entsprechend den<br />

gängigen Lehrplänen für Kinder von 8<br />

bis 16 Jahren;<br />

• Dank der digitalen Lernspiele macht<br />

den Kindern das Lernen und Bewerten<br />

neuer Kenntnisse richtig Spass;<br />

• Ein Quiz auf einer mobilen App fordert<br />

Eltern und Kinder heraus, im Wettstreit<br />

Fragen zur Ernährung zu beantworten.<br />

Online-Kurse für Lehrpersonen<br />

Die speziell auf Lehrpersonen zugeschnittene<br />

Lernplattform besteht aus<br />

kostenlos zugänglichen Online-Kursen.<br />

Der Inhalt ist modular aufgebaut, jedes<br />

Modul besteht aus 2- bis 4-minütigen<br />

Videos, Infographien, weiterführendem<br />

Unterrichtsmaterial und Quizfragen.<br />

Er gliedert sich in vier Hauptthemen:<br />

• Ernährung und die fünf Sinne,<br />

• die Zusammensetzung von Lebensmitteln<br />

und ihre Rolle bei einer ausgewogenen<br />

Ernährung,<br />

• die Verarbeitung von Lebensmitteln<br />

und ihre Etikettierung sowie<br />

• das Funktionieren des Verdauungssystems.<br />

Die Alimentarium-Academy stellt Lehrpersonen<br />

erstklassiges pädagogisches<br />

Unterrichtsmaterial zur Verfügung. In<br />

einem Forum können sie sich zusätzlich<br />

mit Kollegen auf der ganzen Welt<br />

über ihreTätigkeit austauschen. Die für<br />

8- bis 16-Jährige konzipierten Inhalte<br />

(erhältlich auf Französisch, Englisch<br />

und Deutsch) können entsprechend den<br />

Altersstufen ausgewählt werden.<br />

Pädagogische Spiele für<br />

die Schüler<br />

Tubix, Nutrix und Digestix sind drei<br />

Lernspiele für Schüler zu den Themen<br />

Nahrung, Ernährung und Verdauung.<br />

Die interaktiven Spiele lassen sich auf<br />

Smartphones und Tabletts spielen und<br />

vermitteln den Schülern auf vergnügliche<br />

Weise grundlegendes Wissen und<br />

Erkenntnisse.<br />

• Tubix ist ein Strategie- und Denkspiel,<br />

das zu zweit gespielt wird und<br />

darauf ausgerichtet ist, einen komplett<br />

funktionierenden Verdauungsapparat zu<br />

schaffen.<br />

• Nutrix ist ein Denk- und Überlegungsspiel,<br />

bei dem die Spielenden lernen,<br />

wie eine abwechslungsreiche Ernährung<br />

auf der gezielten Zufuhr der einzelnen<br />

Lebensmittelgruppen basiert.<br />

• Digestix setzt strategisches Denken<br />

und Schnelligkeit voraus; es zielt darauf,<br />

das Zusammenspiel und die Funktion der<br />

einzelnen Organe beim Verdauungsvorgang<br />

zu verstehen.<br />

Fachleute verschiedener Disziplinen<br />

(Forscher, Vermittler, Ernährungswissenschaftler)<br />

und Spezialisten für E-Learning<br />

haben den Unterrichtsstoff, der den<br />

gängigen Lehrplänen angepasst ist,<br />

entwickelt.


information & bewusstsein<br />

Der resiliente Mensch – Teil 1<br />

Was bedeutet Resilienz?<br />

<strong>MIT</strong> DEN ZUNEHMENDEN HERAUSFORDERUNGEN UMGEHEN <strong>LERNEN</strong><br />

Wir sind mit herausfordernden<br />

Rahmenbedingungen konfrontiert:<br />

Geschwindigkeit,<br />

Veränderungsdruck, Sparmaßnahmen,<br />

komplexe Anforderungen<br />

und ständige Erreichbarkeit. Dazu<br />

kommen gesellschaftliche und politische<br />

Unsicherheiten und Unruhen. Der Druck<br />

ist allgemein hoch während das kollektive<br />

Kraftpotential tendenziell niedrig ist.<br />

Krankenstände aufgrund von Überlastung<br />

und Burnout steigen. Wenige<br />

Menschen in westlichen Industriestaaten<br />

geben an, überwiegend Lebensfreude zu<br />

erleben. 1<br />

Es läuft also darauf hinaus, mit den<br />

zunehmenden Herausforderungen<br />

umgehen zu lernen und sie als Entwicklungsimpulse<br />

zu erkennen. Unsere<br />

Handlungsweisen müssen resilienter<br />

werden, als sie heute schon sind. Dadurch<br />

wachsen wir und werden stärker.<br />

Sowohl für uns Erwachsene als auch für<br />

unsere Kinder und Jugendlichen lohnt<br />

es sich, zu lernen und zu verstehen, was<br />

Resilienz bedeutet und wie wir unsere<br />

eigene Resilienzfähigkeit entwickeln<br />

können.<br />

DER GRASHALM IST VON NATUR<br />

AUS RESILIENT<br />

Resilienz stammt von dem lateinischen<br />

„resilere“ ab. Dieses bedeutet zurückspringen,<br />

abprallen aber auch „nicht<br />

haften“ und sich zusammenziehen.<br />

Physik definiert Resilienz als die Elastizität<br />

eines Gegenstandes, der verformt<br />

wird und danach wieder in seine<br />

ursprüngliche Form zurückkehrt, wie das<br />

Gummiringerl. Ein Beispiel aus der Natur<br />

ist der Grashalm, auf den wir steigen.<br />

Er gibt für den Moment nach, hat dann<br />

vielleicht eine Knickstelle, richtet sich<br />

aber mit der Zeit wieder auf. Und wenn<br />

wir die Stelle, wo der Knick war, genau<br />

betrachten, so ist er dort oft dicker,<br />

stärker geworden.<br />

Es geht bei Resilienz also um die Fähigkeit,<br />

sich hinzugeben, mitzugehen,<br />

weich zu werden und sich dann wieder<br />

aufzurichten. Aus diesem Prozess also<br />

gestärkt herauszugehen und gewachsen<br />

zu sein.<br />

Als Synonym für Resilienz wird immer<br />

wieder auch die Widerstandsfähigkeit<br />

genannt. Dem schließe ich mich nicht<br />

direkt an. Widerstandsfähigkeit kann<br />

aus resilientem Verhalten entstehen. Widerstand<br />

selbst ist jedoch das Gegenteil<br />

von Resilienz - dem Nachgeben, weich<br />

werden und der Fähigkeit zur Hingabe.<br />

Widerstand ist Kampf, wenn man<br />

es überspitzt ausdrücken möchte, ein<br />

Dagegenhalten. Und genau mit dieser<br />

Haltung, glaube ich, wird es schwierig<br />

sein, mit den heutigen und zukünftigen<br />

Anforderungen zurechtzukommen.<br />

1<br />

„The Progress Paradox“ : How life get´s<br />

better while people feel worse „ von Gregg<br />

Easterbrook<br />

Mag. a Eva Maria Sator<br />

Lebensberaterin<br />

Unternehmesberaterin<br />

Coach, Teamentwicklerin<br />

www.evasator.at<br />

Lesen Sie das nächste Mal mehr darüber,<br />

wie Sie es angehen können, Ihre eigene<br />

Resilienzfähigkeit zu entwickeln.<br />

Fotos: © pixabay.com<br />

7 | MÄRZ <strong>2016</strong>


information & bewusstsein<br />

Die Lehre der Leere:<br />

Wenn NICHTS mehr geht…<br />

FREI VON VERPFLICHTUNGEN UND HAST KANN MAN ENTDECKUNGEN<br />

MACHEN, DIE SEELE BAUMELN LASSEN, SICH SELBST VERWIRKLICHEN<br />

Dr. Manfred Greisinger<br />

Autor,Trainer<br />

Vortragender<br />

Selfness-Coach<br />

www.ich-marke.com<br />

www.stoareich.at<br />

Weitere Informationen,<br />

Video und Podcast<br />

Indizien dafür gibt´s ja einige: ist wirklich<br />

bald „Schluss mit lustig“?!? –<br />

500.000 Arbeitslose, Flüchtlingskrise,<br />

die Wirtschaft lahmt, Staatsverschuldung<br />

von 286 Milliarden Euro… - Und<br />

damit steht Österreich international noch<br />

relativ gut da. In vielen persönlichen<br />

Gesprächen wird der Eindruck<br />

eines allgemeinen Zukunfts-<br />

Pessimismus bestätigt:<br />

irgendwie ist bei allen<br />

die Handbremse angezogen.<br />

Erwartungslosigkeit<br />

paart sich mit<br />

Resignation. Und eine<br />

liebe Lehrer-Freundin<br />

gesteht: „Auch mit unseren<br />

Schülern gehen uns<br />

langsam die Ideen aus…“<br />

Wenn nichts mehr geht… - Ist das<br />

die Umschreibung eines „BurnOut“?!<br />

Wohin ist sie entschwunden, unsere<br />

Leidenschaft, unsere Visionskraft, unsere<br />

Liebe (zum Job)? – Wurde sie endgültig<br />

gekillt – ausgelöscht - im Paragraphen-<br />

Dschungel, in überbordenden Dienstanweisungen<br />

und Protokollier-Pflichten?!<br />

LEBENS-NOTWENDIG<br />

Wenn „nichts mehr geht“, was kommt<br />

dann? Stillstand?<br />

Wenn „nichts mehr geht“, dann scheint<br />

es bloß so. Solange wir leben, „geht<br />

immer noch was – und immer wieder<br />

was Neues, bis dahin Ungeahntes!“ Das<br />

NICHTS fordert einfach sein Existenz-<br />

Recht ein. An einem bis in die Hundertstelsekunden<br />

zerlegten und strategisch<br />

durchgeplanten Effizienz-Tag ist es<br />

„MIR SCHEINT<br />

NÄMLICH NICHT FREI<br />

ZU SEIN, WER NICHT<br />

AUCH BISWEILEN<br />

NICHTS TUT.“<br />

CICERO<br />

(107 – 43 V. CHR.)<br />

wichtig, wenn nicht lebens-notwendig,<br />

immer wieder ins Nichts abzutauchen; dem<br />

Nichts Raum zu geben.<br />

WAS WILL SICH ENTWICKELN?<br />

Vielleicht wollen Sie NICHTS in den Unterricht<br />

– in Ihr Leben - integrieren?! NICHTS<br />

ist WERTVOLL! - Wenn wir das<br />

Nichts als Geschenk und Chance<br />

wahrnehmen, als Notwendigkeit,<br />

leer werden zu müssen,<br />

um sich wieder neu befüllen<br />

zu können, dann ist dieser<br />

Wert wohl unbestritten.<br />

Vielleicht will uns das Leben<br />

wieder auf das Wesentliche<br />

besinnen – und schickt uns<br />

das Nichts als Lektion. Die<br />

Lehre der Leere könnte darin bestehen,<br />

neues Vertrauen ins Sein zu<br />

zeigen. Und in uns hineinzuhorchen: was<br />

will sich in meinem Leben noch entwickeln?<br />

Mit Blick auf die leeren Hände erinnere ich<br />

mich an meine brennendste Sehnsucht und<br />

nehme neuen Anlauf, um kraftvoll<br />

ANZUPACKEN.<br />

Ich bin felsenfest davon überzeugt: nur wer<br />

sich dem – und ins – NICHTS stellt, kann mit<br />

neuer Kraft und Energie ALLES umsetzen,<br />

was, dem inneren Ruf folgend, realisiert<br />

werden möchte. Ich wünsche Ihnen dafür<br />

alles Gute und viel Erfolg!<br />

8 | MÄRZ <strong>2016</strong>


information & lernen<br />

Mein Geschenk:<br />

Mehrsprachigkeit<br />

WARUM ICH ES ANFANGS NICHT AUSPACKEN WOLLTE<br />

Ich bin mitten in einer wichtigen<br />

Erzählung über den Schultag, als<br />

meine Eltern mich unterbrechen<br />

und mich beten die eben eingeworfenen<br />

deutschen Worte doch auch<br />

auf Kroatisch auszudrücken. Zunächst<br />

bin ich verunsichert, weil ich nicht die<br />

passenden Vokabeln finde und mein<br />

Redefluss unterbrochen worden ist. Doch<br />

meine Eltern helfen mir die richtigen<br />

Worte zu finden und schon spreche ich<br />

weiter. Nach ein paar Minuten geschieht<br />

es wieder: ich beginne, um schneller auf<br />

Kroatisch sprechen zu können, deutsche<br />

Wörter einzufügen. Als meine Eltern<br />

mich wieder darauf aufmerksam machen,<br />

frage ich: „Warum darf ich nicht<br />

einfach die Sprachen mischen?“<br />

IM NACHHINEIN IST MAN IMMER<br />

KLÜGER<br />

Für meine Eltern, deren Muttersprache<br />

Kroatisch ist, ist es immer sehr wichtig<br />

gewesen, dass ich mit meinen Großeltern,<br />

die in Kroatien leben und kein<br />

Deutsch beherrschen, sprechen konnte.<br />

Das wäre schwierig gewesen, wenn ich<br />

mich zu sehr an das Sprachenmischen<br />

gewöhnt hätte. Genau das haben mir<br />

meine Eltern damals auf meine Frage<br />

geantwortet.<br />

Durch Briefe an meine Oma habe ich<br />

zusätzlich auch Lesen und Schreiben auf<br />

Kroatisch gelernt. Mit der deutschen<br />

Sprache bin ich im Kindergarten in Kontakt<br />

gekommen. Im Gymnasium habe ich<br />

begonnen kroatische Bücher zu lesen.<br />

So haben sich langsam nicht nur parallel meine<br />

beiden Sprachen entwickelt, sondern auch mein<br />

Sprachenbewusstsein - also das Wissen, dass ich<br />

zwei Sprachen spreche und sie beide auch nutzen<br />

kann.<br />

Heute bin ich froh, sowohl Deutsch als auch Kroatisch<br />

sehr gut zu beherrschen. In erster Linie habe<br />

ich das meinen Eltern zu verdanken, die mich auf<br />

dem holprigen und nicht immer einfachen Weg der<br />

Mehrsprachigkeit begleitet haben. Denn obwohl<br />

man im jungem Alter Sprachen besonders schnell<br />

und spielerisch lernt, ist die Unterstützung bei der<br />

Festigung der Sprachkenntnisse umso wichtiger.<br />

Die Motivation sich mit einer Sprache auseinanderzusetzten,<br />

sie zu vertiefen und zu verbessern, muss<br />

Kindern gezeigt werden.<br />

Es gibt viele Wege, um dies zu tun. Der allerwichtigste<br />

ist, die andere Sprache nicht aufzugeben.<br />

Wer das Geschenk bekommen hat, mit zwei, drei<br />

oder mehr Sprachen aufwachsen zu dürfen, sollte<br />

es annehmen, von allen Seiten genau betrachten<br />

und vor allem: nutzen.<br />

Tina Čakara<br />

Studentin<br />

Junge Autorin<br />

Hier einige Tipps<br />

rund um mehrsprachige<br />

Erziehung:<br />

http://www.linguamulti.at<br />

Foto: © pixabay.com<br />

9 | MÄRZ <strong>2016</strong>


information & persönlichkeit<br />

Kunterbuntes Erleben:<br />

Abenteuer im Kopf<br />

DEN EIGENEN VORSTELLUNGEN RAUM GEBEN<br />

Felix Kurmayer<br />

Schauspieler, Studiosprecher<br />

und Kommunikationstrainer<br />

www.felix-kurmayer.at<br />

Foto © Roman Katoch<br />

Als Schauspieler besteht – nach<br />

landläufiger Meinung - die<br />

Hauptarbeit im Erlernen eines<br />

Textes. Aber das ist bei Weitem<br />

nicht alles. Eigentlich geht es um das<br />

Erschaffen von Figuren. Diese bewegen<br />

sich dann, im Zusammenspiel mit anderen,<br />

auf der Bühne oder vor der Kamera.<br />

Mit unserem Beruf wird der klare Beweis<br />

erbracht, dass unsere Gedanken komplett<br />

neue Welten erschaffen können<br />

und die noch dazu so überzeugend<br />

werden, dass wir sie tatsächlich erleben.<br />

Unser ganzer Körper wird dabei derart<br />

stark erfasst, dass er sogar all jene Emotionen<br />

widerspiegelt, die wir in unserem<br />

Kopf künstlich herstellen.<br />

Wie sagt André Heller so treffend:<br />

„Die wahren Abenteuer sind im Kopf“.<br />

Unsere mentalen Kräfte zu stärken,<br />

sollte ein zentraler Punkt schon in der<br />

Erziehung unserer Kinder sein. Der<br />

wissenschaftliche Beweis nämlich, dass<br />

Gedankenkraft nicht nur unseren Beruf,<br />

sondern auch die Gesundheit und das<br />

Privatleben massiv beeinflusst, wurde<br />

mehrmals erbracht. Alleine die Tatsache,<br />

dass wir uns im Krankheitsfall mit Bildern<br />

der Genesung und mit gedachten,<br />

positiven Affirmationen beschäftigen,<br />

beschleunigt den Genesungsprozess um<br />

ein Vielfaches.<br />

Alleine die Versuche, sich freie Parkplätze<br />

zu visualisieren, funktioniert zu<br />

einem erstaunlich hohen Prozentsatz<br />

und erspart viel Ärger. Deswegen „meditiere“<br />

ich erst einmal über das ganze<br />

Theaterstück, wenn ich es das erste<br />

Mal bekommen habe. Dann lege ich<br />

mich auf das Bett, schließe die Augen<br />

und baue mir meine und die anderen<br />

Figuren stückweise in meiner Fantasie<br />

zusammen. Mit diesen Gedankenreisen<br />

beschleunige ich den Probenfortschritt<br />

enorm. Der Text ergibt sich dann oft wie<br />

von selbst. Wichtig ist allerdings, dass<br />

man nach Proben und Vorstellungen<br />

auch wieder mental aus seinen „Abenteuern<br />

im Kopf“ aussteigt, denn sonst<br />

leben wir als diese Figuren weiter…<br />

Foto: © pixabay.com<br />

10 | MÄRZ <strong>2016</strong>


information & emotion<br />

Der emotionale Mensch – Teil 9:<br />

Klink Dich aus, wenn Du kannst<br />

WENN DAS HERZ TROMMELT UND DIE ANGST <strong>MIT</strong>FLIEGT<br />

Mir läuft der Schweiß über die<br />

Stirn, meine Handflächen<br />

sind feucht wie ein englischer<br />

Zweiteiler im Regen und meine<br />

Verdauung spielt verrückt. Ich kralle<br />

meine Fingernägel in die Sitzlehnen und<br />

mache mich schwerer als ich ohnehin<br />

bin. Ich will und ich will nicht: Abheben!<br />

Die Angst vorm Fliegen hatte ich als<br />

Kind noch nicht. Mein Vater erzählt<br />

heute noch gerne die Geschichte, wie ich<br />

als 9-jähriger während schwerer Turbulenzen<br />

bei einem Flug in einer Propellermaschine<br />

mit 40 Sitzplätzen gut gelaunt<br />

und lauthals zu singen begonnen habe.<br />

Ich singe heute noch ausgesprochen<br />

gerne, mein damaliger Text ist bei den<br />

anderen Passagieren allerdings nicht<br />

besonders gut angekommen: "Hurra wir<br />

stürzen ab."<br />

Heute sitze ich im Flugzeug nach Kapstadt<br />

und weiß, die nächsten Stunden<br />

werden mächtig anstrengend. Ich weiß<br />

aber auch, dass Angst eine wichtige<br />

Emotion ist. Sie überkommt viele von<br />

uns, erwartet oder unerwartet, und hat<br />

eine wichtige Funktion: Seit jeher soll<br />

sie uns in gefährlichen Situationen auf<br />

Kampf oder Flucht vorbereiten. Flugangst<br />

ist deshalb besonders hinterhältig,<br />

denn im Flugzeug können wir weder<br />

kämpfen noch flüchten. Was nun? Bei<br />

anderen Emotionen habe ich mir bereits<br />

eine ziemlich wirksame Technik angeeignet.<br />

Wenn ich wütend, oder traurig<br />

bin, versuche ich immer mich selbst von<br />

außen zu betrachten.<br />

Ich nenne das die "Technik des Ausklinkens"<br />

und habe diese in den letzten<br />

Jahren stetig verfeinert. Beim Ausklinken<br />

stelle ich mir, ganz einfach ausgedrückt<br />

vor, wie ich für andere gerade wirken<br />

muss. Ich frage mich weshalb ich mich<br />

gerade so verhalte und was der Auslöser<br />

davon ist. Ist mein Verhalten im Moment<br />

überhaupt notwendig, ist es unausweichlich?<br />

Wenn ich mir diese Fragen halbwegs<br />

zufriedenstellend beantwortet habe,<br />

"schlüpfe ich wieder in mich selbst"<br />

und siehe da, die zuvor noch sehr stark<br />

emotionale Phase ist vorbei. Die ärmliche<br />

Gestalt, die ich beim Ausklinken im<br />

Flugzeug vor mir sehe, hat auch keinen<br />

Grund ängstlich zu sein. Die Wahrscheinlich<br />

bei einem Flugzeugabsturz<br />

die eigenen Erben zu erfreuen beträgt<br />

1:14000000. Hoffentlich hilft es heute<br />

was!<br />

Mag. Markus Neumeyer<br />

Theater-,Film- und<br />

Medienpädagoge<br />

dipl. Lern/Freizeit &<br />

Vitalcoach<br />

www.stagefreaks.at<br />

Ausbildung<br />

zum/r<br />

JUGENDBEAUFTRAGTEN<br />

Informationen:<br />

office@improve.or.at<br />

NEU<br />

in<br />

Österreich<br />

Foto: © pixabay.com<br />

11 | MÄRZ <strong>2016</strong>


information & freude<br />

Kreativ unterstützen:<br />

Was ist zu tun?<br />

STÄRKEN NÜTZEN UM DA<strong>MIT</strong> SCHWACHPUNKTE ZU ÜBERWINDEN<br />

Dipl.Päd. Anna Seewald<br />

Schulleiterin<br />

NÖ. Volksschule<br />

Foto: © pixabay.com<br />

12 | MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Was passiert, wenn ein Schulanfänger<br />

in allen Bereichen<br />

gute Leistungen erbringt,<br />

jedoch in einem Gegenstand<br />

keine zufriedenstellenden Ergebnisse<br />

liefern kann. Mathematik scheint in der<br />

Vergangenheit verdrängt worden zu<br />

sein. Aus Gesprächen mit dem Kind und<br />

den Eltern stellt sich schnell heraus, dass<br />

sämtliche Blockaden und wenig Vertrauen<br />

vorliegen.<br />

ES GILT ZU ÜBERLEGEN<br />

• Soll das Kind gleich in die Vorschulstufe<br />

zurückgeschickt werden?<br />

• Was denken die Eltern? Halten sie<br />

das Kind für zu wenig begabt, um in<br />

der Schule mitzukommen? Sinken dann<br />

alle anderen Erfolge, wenn ohnehin das<br />

Zutrauen schwach ist?<br />

• Wie lange können nur sehr kleine<br />

Fortschritte in Mathematik mitgetragen<br />

werden?<br />

Als besonders günstiger Weg erweist<br />

sich: Überprüfung der Erwartungshaltung<br />

des Kindes, der Eltern und der Lehrkräfte.<br />

Es muss allen Beteiligten bewusst<br />

sein, dass ihre Haltung einen besonderen<br />

Einfluss auf den weiteren Verlauf hat.<br />

WIE ERREICHEN WIR EINE POSITIVE<br />

ERWARTUNGSHALTUNG?<br />

WICHTIGSTE PHASEN:<br />

• Die Bereitschaft muss vorhanden sein<br />

• Die Stärken müssen bewusst entdeckt,<br />

hervorgehoben und genützt werden.<br />

• Das dadurch wachsende positive Lernklima,<br />

die Freude an der Schule, der Erfolg im<br />

Lesen und im Schreiben muss anerkannt und<br />

ausgeweitet werden.<br />

MÖGLICHE SCHRITTE:<br />

• Herausfinden, in welchen Bereichen die<br />

Mängel liegen (Bsp: akustischer Bereich…)<br />

• Übungen so anlegen, dass sie mit Hilfe der<br />

Stärken trainiert werden.<br />

Beispiele<br />

Das Kind kann zu jeder gehörten Ziffer ein<br />

lustiges Mengenbild erfinden, es kreativ<br />

gestalten, da es künstlerisch sehr begabt ist.<br />

Es werden viele Spiele eingesetzt, bei denen<br />

das Kind die akustischen Übungen in Bilder<br />

umsetzen kann. Wofür interessiert sich das<br />

Kind? Mit Spielsachen, die das Kind bevorzugt,<br />

kann sehr schnell der richtige Zugang<br />

gefunden werden. Liebt es Barbiepuppen,<br />

dann dürfen diese in Sprechsituationen die<br />

Rechengeschichten finden und lösen. Wenn<br />

ein Kind gerne Kegelscheiben mag, vergisst<br />

es, dass hier Mathematik auf dem Stundenplan<br />

steht. Es will so viele Kegel als möglich<br />

treffen, dabei trainiert es anschaulich die<br />

Minusaufgaben. Das Spiel spornt an alle<br />

Neune zu treffen. Das Bauen mit Bausteinen,<br />

Ordnen, Legen von Mustern ergibt Rhythmus<br />

und Form, und fördert das mathematische<br />

Verständnis enorm. Blockaden verschwinden,<br />

das Zutrauen in die eigene<br />

Leistung wächst rasch. Damit steigt die<br />

Freude am Lernen nachhaltig an.<br />

Es zahlt sich aus, das Selbstvertrauen<br />

zu vergrößern, auf die Stärken<br />

einzugehen und diese so einzusetzen,<br />

dass Schwachpunkte überwunden<br />

werden.


information & tradition<br />

Unterschiedliche Weltanschauungen:<br />

Gedanken zu Ostern<br />

ZU WEIHNACHTEN GETANZT IM SCHNEE, ZU OSTERN FROST IM ZEH<br />

(WILHELM BUSCH)<br />

Da sich „Lernen mit Zukunft“<br />

mit Lernen beschäftigt und wir<br />

uns heute und auch in Zukunft<br />

damit auseinandersetzen sollten,<br />

wie das Zusammenleben verschiedener<br />

Religionsgemeinschaften in Österreich<br />

nicht nur friktionsfrei, sondern auch im<br />

ökumenischen Sinn „befruchtend“ sein<br />

sollte, habe ich mir überlegt wie der<br />

Koran mit dem Karfreitag und Ostern<br />

umgeht.<br />

"Es wurde nicht er gekreuzigt, sondern ein anderer<br />

an seiner Stelle". Natürlich gibt es, weil dieser<br />

Ersatzmann ja auch nicht explizit im Koran erwähnt<br />

wird, wieder zahlreiche Spekulationen darüber, wer<br />

denn jetzt dieser Ersatzmann gewesen sein soll, und<br />

da ist wiederum die häufigste Auffassung die, dass<br />

es Judas gewesen sei. Das ist die Auffassung, die<br />

heute die allermeisten Muslime vertreten, obwohl<br />

wie gesagt im Koran selber weder dieser Ersatzmann<br />

erwähnt wird geschweige denn sein Name<br />

oder auch der Name Judas überhaupt vorkommt.<br />

Mag. Jacques A.<br />

Mertzanopoulos<br />

GF Arthur Hunt<br />

Human Resources<br />

Consulting, Wien<br />

In den Augen des Koran ist Christus<br />

ein Prophet und Gesandter Gottes.<br />

Gesandte Gottes können aber nicht von<br />

Menschenhand, also gewaltsam getötet<br />

werden. Der Koran hat keine Schilderung<br />

des Lebens Jesu, so wie wir das aus<br />

dem Neuen Testament kennen, sondern<br />

der Koran hat hauptsächlich einzelne<br />

Sprüche Jesu. Von daher gibt es keine<br />

Passionsgeschichte im Koran und auch<br />

keine Darstellung dessen, was am Karfreitag<br />

passiert ist. Es gibt einen einzigen<br />

sogenannten Kreuzigungsvers im Koran,<br />

in Sure Vers 157, und das sind wenige<br />

Worte die so kryptisch sind, mit geheimnisvollen<br />

Charakter, dass die Ausleger<br />

des Korans in all den Jahrhunderten<br />

unendlich viele Theorien zu diesem<br />

Thema diskutiert haben, was denn nun<br />

tatsächlich gemeint sei.<br />

Es gibt drei Haupttheorien, wie dieser<br />

Vers auszulegen sei. Die Mainstream-<br />

Auffassung, der die meisten Muslime<br />

heute anhängen, besagt, dass diese<br />

wenigen Koranworte bezeugen, dass<br />

Jesus nicht gekreuzigt wurde, sondern<br />

ein Ersatzmann, ein Stellvertreter an<br />

seiner statt, sodass dann diese Verse so<br />

zu übersetzen wären:<br />

Jesus war ein Mensch, ein Prophet und sogar Gesandter Gottes, der also<br />

nicht gewaltsam getötet werden konnte. Es geht daher nicht darum, dass<br />

Jesus sterblich ist, sondern es geht darum, dass Jesus nicht am Kreuz starb,<br />

weil das einem Gesandten Gottes nicht passieren kann.<br />

Wir sprechen heute viel von Flüchtlingen, vor der Gefahr des Islams, doch<br />

ich bin überzeugt, wenn wir uns ein wenig mit den unterschiedlichen Anschauungen<br />

beschäftigen, muss die Angst gar nicht so groß sein.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen geneigte Leserinnen und Leser, ein<br />

frohes und gesegnetes Osterfest <strong>2016</strong>!<br />

Foto: © pixabay.com<br />

13 | MÄRZ <strong>2016</strong>


information & nachhaltigkeit<br />

No blame:<br />

Zeit für eine neue Fehlerkultur<br />

JEDER FEHLER ERSCHEINT UNGLAUBLICH DUMM, WENN ANDRE IHN BEGEHEN<br />

(GEORG CHRISTOPH LICHTENBERG)<br />

Bettina Bartsch-Herzog<br />

Dipl. Lebens- und<br />

Sozialberaterin<br />

Trainerin & Autorin<br />

Das vor kurzem erschiene Handbuch<br />

„No blame-Kultur im<br />

Magistrat der Stadt Wien“ hat<br />

mich dazu veranlasst, mir ein<br />

paar Gedanken über unseren Umgang<br />

mit Fehlern zu machen. In der Broschüre<br />

sollen MitarbeiterInnen und Führungskräfte<br />

Anregungen zu einer zeitgemäßen<br />

Fehlerkultur finden.<br />

Wie schaut es denn in unserer Gesellschaft<br />

aus, dass wir es nötig haben, zu<br />

lernen wie man mit Fehlern „richtig“<br />

umgeht? Bei genauer Betrachtung wird<br />

man schnell feststellen, dass wir es da<br />

im täglichen Leben eher mit „Vernaderungen“,<br />

als mit einer verantwortungsvollen<br />

Fehlerkultur zu tun habe.<br />

Schon im frühen Kindesalter lernen wir,<br />

Fehler möglichst zu vermeiden. Lieber<br />

nichts sagen, als etwas Falsches!<br />

Fehler werden oft<br />

negativ bewertet und der<br />

„Schuldige“ wird an den<br />

Pranger gestellt. Damit<br />

ist der Grundstein zur<br />

Vermeidung von Fehlern<br />

gelegt. Jede/r<br />

will perfekt<br />

sein<br />

und stellt mitunter zu hohe Ansprüche an<br />

sich selbst. Das dadurch ein enormer Druck<br />

entsteht, der häufig bis zum Burnout führt,<br />

liegt auf der Hand.<br />

Doch erscheint ein Fehler nicht nur deshalb<br />

falsch, weil er gegen geltende Normen<br />

verstößt? Vielleicht zeigt er auch eine neue<br />

Herangehensweise auf? Viele große Erfindungen<br />

dieser Welt wären nicht zustande<br />

gekommen, wenn niemand es gewagt hätte,<br />

Fehler zu machen. Je mehr Entscheidungen<br />

getroffen werden, das heißt, je öfter man das<br />

Risiko eingeht, sich möglicherweise falsch zu<br />

entscheiden, desto mehr Erfahrung kann man<br />

gewinnen.<br />

Wir alle kennen den Satz: „Aus seinen Fehlern<br />

soll man lernen!“ Ja natürlich, aber dazu<br />

sollte man auch die Gelegenheit bekommen<br />

und nicht schon von Vornherein verurteilt<br />

werden.<br />

Schließlich können wir das, was wir durch<br />

einen Fehler gelernt haben, am effektivsten<br />

in unser Leben integrieren.<br />

Niemand würde einem Kleinkind, das gerade<br />

Laufen lernt, erklären, dass Hinfallen schlecht<br />

ist. Ganz im Gegenteil: wir ermuntern es<br />

weiter zu machen und es noch einmal zu<br />

versuchen. Fördern wir also unsere Kinder<br />

bei ihren täglichen Entdeckungsreisen, lassen<br />

wir sie ihre eigenen Fehler machen und sie<br />

werden lernen ihr Leben selbst in die Hand zu<br />

nehmen. Oder wie Wilhelm Busch es sagte:<br />

"Durch Fehler wird man klug, darum ist einer<br />

nicht genug."<br />

Foto: © pixabay.com<br />

14 | MÄRZ <strong>2016</strong>


information & gesundheit<br />

Nicht unumstritten:<br />

Textverarbeitung für Gene<br />

AUS SICHERHEITSGRÜNDEN GIBT ES DIVERSE GESETZLICHE<br />

BESCHRÄNKUNGEN<br />

Die Technologie, Gene im Erbgut<br />

von Tieren und Pflanzen zu<br />

verändern, ist mittlerweile gut<br />

30 Jahre alt. Ideen für ihren<br />

sinnvollen Einsatz sind vielfältig: Von der<br />

Biomedizin über Tier- und Pflanzenzucht<br />

bis zur Sanierung verseuchter Umwelt<br />

oder die Eindämmung von Parasiten.<br />

Am Menschen sind genetische Veränderungen<br />

höchstens zur Behandlung<br />

einzelner kranker Gewebe oder Organe<br />

zulässig. Weltweit ist eine dauerhafte<br />

Veränderung am menschlichen Erbgut<br />

über die Keimzellen<br />

(Spermien und<br />

Eizellen) verboten.<br />

Das bedeutet für<br />

Träger einer Erbkrankheit,<br />

dass sich<br />

auch ihre Kinder im Falle<br />

einer Vererbung dieser<br />

Krankheit einer entsprechenden<br />

Therapie unterziehen<br />

müssen.<br />

Vor ca. 2 Jahren wurde nun ein<br />

gentechnisches Verfahren entdeckt, mit<br />

welchem man gezielt ganze Gruppen<br />

von Genen auf einmal dauerhaft verändern<br />

kann. Dieses Verfahren wird als<br />

Gen-Editieren (Genome Editing) bezeichnet,<br />

in Anlehnung an das Bearbeiten<br />

von Texten am Computer. Chinesische<br />

Wissenschaftler haben letztes Jahr eine<br />

Linie überschritten, vor der alle anderen<br />

Forscher aus moralischen Bedenken,<br />

aus Sicherheitserwägungen und aufgrund<br />

gesetzlicher Beschränkungen Halt<br />

gemacht haben: Sie haben das Gen-Editieren<br />

bei einem menschlichen Embryo<br />

angewendet und<br />

damit eine dauerhafte genetische Veränderung im<br />

menschlichen Erbgut verankert! Diese Embryonen<br />

waren allerdings von Anfang an nicht lebensfähig,<br />

es haben sich also keine Babys aus ihnen entwickeln<br />

können. Die Wissenschaftler haben eine<br />

erbliche Bluterkrankung repariert, aber genauso<br />

gut könnte man alle anderen menschlichen Eigenschaften,<br />

deren genetische Grundlage bekannt ist,<br />

nach Belieben verändern.<br />

In Großbritannien geht man gerade einen Schritt<br />

weiter: Es wurde gesetzlich erlaubt, dieselbe<br />

Technologie an gesunden<br />

menschlichen Embryonen<br />

anzuwenden! Es leuchtet<br />

ein, dass es sinnvoller ist,<br />

Gendefekte ein für alle Mal<br />

in betroffenen Familien auszumerzen,<br />

als in jeder Generation<br />

alle betroffenen Personen zu<br />

behandeln. Aber die Grenze von<br />

der Entfernung von Brustkrebsgenen<br />

über die Senkung eines Risikos für<br />

Depressionen bis zur erwünschten<br />

Haar- oder Augenfarbe ist fließend.<br />

Und die Auswirkungen solcher Manipulationen<br />

im Erbgut lassen sich heute noch<br />

nicht ermessen. Die Auswahl eines gesunden<br />

Embryos durch die Präimplantationsdiagnostik,<br />

die Testung der Embryonen auf Erbdefekte, ist<br />

heute möglich und wäre der gefahrlosere Weg,<br />

vorausgesetzt, es gibt unter den untersuchten<br />

Embryonen gesunde.<br />

Gerade erst wurde gezeigt, dass sich sogar Umwelteffekte<br />

wie z.B. die Ernährung eines Menschen<br />

über die Gene bis in die nächste Generation<br />

auswirken! So etwas geschieht unwillkürlich<br />

seit Menschengedenken, wir akzeptieren es als<br />

Natur oder Schicksal. Wollen wir aber durch unser<br />

aktives Tun die Verantwortung für solche dauerhaften<br />

Effekte auf uns nehmen, wenn wir jetzt<br />

gezielt im menschlichen Erbgut herumstochern?!<br />

Thomas Kolbe<br />

Fachwissenschaftler<br />

für Versuchstierkunde,<br />

Ass.-Prof. für die<br />

Service-Plattform<br />

Biomodels Austria<br />

Veterinärmedizinische<br />

Universität Wien<br />

Fortpflanzungsmedizingesetz<br />

(FMedG):<br />

https://www.ris.bka.<br />

gv.at/GeltendeFassung.<br />

wxe?Abfrage=<br />

Bundesnormen&Gesetzes<br />

nummer=10003046<br />

Foto: © pixabay.com<br />

15 | MÄRZ <strong>2016</strong>


information & entwicklung<br />

Zeit für Zuwendung:<br />

Erziehung ist (k)ein Kinderspiel<br />

INVESTITION IN NACHHALTIGES LEBENSGLÜCK<br />

Mag. a Maria Neuberger-<br />

Schmidt<br />

Autorin und Gründerin<br />

Verein Elternwerkstatt<br />

www.elternwerkstatt.at<br />

Foto: Ingrid Perger<br />

Elternwerkstatt<br />

Illustration: © Eugen Kment<br />

16 | MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Neulich las ich „Das Buch von<br />

den Kleinen“ von Peter Rosegger.<br />

Folgende Sätze haben mich<br />

besonders berührt: „Ich muss<br />

arbeiten, mein Kind, sagst du, wenn es<br />

zu dir heranwill. Die Arbeit ist vollbracht,<br />

es naht sich wieder. Du musst jetzt lernen,<br />

Kind, ist dein Anweis. Die Schulaufgabe<br />

ist vollendet. Jetzt gehe und mache<br />

Bewegung, junge Glieder müssen sich<br />

trollen! Am Abend kommt es endlich<br />

noch einmal. Aber jetzt lass mich in<br />

Ruh’, ich bin müde genug, und du mach,<br />

dass du ins Bett kommst. – So geht’s<br />

heute, so geht’s morgen. Am Sonntag,<br />

denkst du. Am Sonntag entführt dich<br />

ein Freund zu einer Landpartie, und du<br />

musst dich ja doch auch erholen. So<br />

lernst du es niemals kennen, oder es<br />

entfremdet sich dir rasch. Du betrügst<br />

das Kind um den Vater und den Vater<br />

ums Kind.“<br />

WAS KINDER WIRKLICH BRAUCHEN<br />

Kinder brauchen Zuwendung, das wissen<br />

wir. Doch der Erwachsene hat<br />

oft andere Interessen, braucht<br />

seine wohlverdiente Ruhe.<br />

Sind sie uns denn wirklich<br />

nur eine Last, unsere lieben<br />

Kleinen? Mag sein, dass<br />

Kinder in ihrer Bedürftigkeit<br />

und Neugierde anstrengend<br />

sein können und die tägliche<br />

Erziehungsarbeit einiges von<br />

uns abverlangt.<br />

Doch wer sich herzlich und authentisch<br />

auf Kinder einlässt, wer ihnen Aufmerksamkeit<br />

und Zuwendung schenkt, wer<br />

sich von ihrer Freude und Lebendigkeit<br />

anstecken lässt, der wird reich belohnt.<br />

Wenn Kinder ernst genommen werden,<br />

Zuwendung und manchmal auch<br />

liebevolle Strenge erfahren, gedeihen sie<br />

prächtig, zur Freude und zum Stolz der<br />

Eltern. Andernfalls müssen wir es später<br />

oft bitterlich bereuen, nicht ausreichend<br />

da gewesen zu sein, denn Kinder, die<br />

Probleme haben, werden auch welche<br />

machen.<br />

Alles im Leben hat seine Zeit. Lernen wir<br />

von den Kindern, im Augenblick zu leben<br />

und in dem was ist, das Schöne<br />

zu entdecken, die gegenwärtige<br />

Herausforderung anzunehmen<br />

und ihr alle erforderliche<br />

Aufmerksamkeit zu schenken.<br />

Die Urlaubsreise nach Hawaii,<br />

der Kauf des Mercedes,<br />

der Konsum von Filmen und<br />

Freizeitindustrie lassen sich<br />

aufschieben, Kindheit nicht. Das<br />

bedeutet nicht, dass Eltern auf<br />

alle Annehmlichkeiten der Erwachsenenwelt<br />

verzichten müssen, doch<br />

setzen wir die richtigen Prioritäten!<br />

Lassen wir unsere Kinder spüren, dass<br />

sie das Wichtigste in unserem Leben<br />

sind! Was sie am meisten brauchen, ist<br />

nicht unser Geld, sondern unsere Zeit<br />

und Aufmerksamkeit. Zuwendung für<br />

unsere Lieben sollte immer Top-Priorität<br />

in unserem Leben haben. Sie ist Investition<br />

in nachhaltiges Lebensglück und<br />

bringt reiche Früchte, nicht erst, wenn<br />

wir alt sind.


information & lernen<br />

Original Play®:<br />

Von Herzen spielen<br />

SCHAUEN, BERÜHREN, HALTEN, WARTEN, BALGEN, ROLLEN,…<br />

Original Play ist ein Spiel ohne<br />

Ziel und Absicht, aber mit großer,<br />

wunderbarer Wirkung für<br />

Kinder und Erwachsene.<br />

Sonja und Armin knien auf einer großen<br />

Matte im Bewegungsraum eines Kindergartens<br />

in Wien. Die Kinder zwischen<br />

vier und sechs Jahren sitzen rund um die<br />

Matte. Armin krabbelt auf allen Vieren<br />

ein Stück in Max‘ und Sarahs Richtung<br />

und winkt sie freundlich lächelnd zu sich.<br />

Max krabbelt auf allen Vieren auf Armin<br />

zu, bleibt vor ihm stehen und sieht ihn<br />

herausfordernd an. Sarah kniet sich an<br />

den Rand der Matte und wartet.<br />

Max krabbelt rund um Armin<br />

herum und springt plötzlich<br />

wie ein kleines Kätzchen<br />

auf seinen Rücken – und<br />

schon stecken die beiden<br />

in einer lustigen Balgerei.<br />

Sarah krabbelt<br />

neugierig näher, Sonja<br />

folgt ihr, die beiden<br />

umkreisen einander bis<br />

ERSTAUNLICHE ENTWICKLUNGEN<br />

PädagogInnen berichten von ganz erstaunlichen<br />

Entwicklungen dank Original<br />

Play: „Ganz verschlossene Kinder kommen<br />

plötzlich, und lassen Körperkontakt zu.“,<br />

„Ein sehr schüchternes Mädchen wurde<br />

Wozu Vitamin<br />

viel<br />

C<br />

offener und kann nun sagen, was<br />

Sarah Sonja auf allen Vie-<br />

sie möchte.“„Ein Bub, wollte keinen<br />

youtube-Video<br />

ren davon krabbelt und ihr<br />

bedeutet, sie zu fangen. Die<br />

beiden erwachsenen SpielleiterInnen,<br />

achten beim Spielen<br />

darauf, dass niemand verletzt wird.<br />

Nach einer Minute klatscht Armin zwei<br />

Mal in die Hände. Wie vorher vereinbart,<br />

gehen Max und Sarah zurück auf ihre<br />

Plätze und es werden andere Kinder auf<br />

die Matte eingeladen.<br />

Das Spiel heißt „Original Play“ und ist das<br />

Ergebnis von beinahe 40 Jahren Forschung<br />

von Dr. O. Fred Donaldson, einem amerikanischen<br />

Universitätsprofessor, zum<br />

Spielverhalten von Kindern, Erwachsenen<br />

und frei lebenden Tieren. Es verfolgt kein<br />

Ziel oder Programm, sondern entsteht völlig<br />

spontan aus dem jeweiligen Moment heraus.<br />

SpielgefährtInnen vermitteln einander<br />

dabei ganz ohne Worte: „Du brauchst vor<br />

nichts Angst zu haben. Du bist liebenswert<br />

und liebevoll. Wir sind gleich. Wir sind<br />

verbunden.“ Es eröffnet den Spielenden ein<br />

liebevolles Miteinander, das diesem ursprünglichen<br />

Spiel von Kindern und wilden<br />

Tieren folgt, und kann so unsere Haltung<br />

zum Leben, unser Verhalten und unsere<br />

Beziehungen nachhaltig transformieren.<br />

Kontakt zu anderen Kindern, jetzt<br />

will er unbedingt in der Gruppe<br />

dabei sein.“ oder „Ein Kind, das<br />

anderen Kindern oft sehr aggressiv<br />

begegnet ist, wurde im Umgang<br />

mit anderen Kindern spürbar umsichtiger<br />

und ein anderes hat seine<br />

starke Wehleidigkeit abgelegt.“<br />

Michaela Müller-Wenzel<br />

Mediensprecherin, Leitung<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Wiener Kinderfreunde<br />

http://wien.kinderfreunde.at<br />

INFO<br />

zu Play Original<br />

www.originalplay.<br />

Einführungsvorträge, Workshop, Praxistage<br />

Fotos: © Peter Korp/Wr. Kinderfreunde<br />

17 | MÄRZ <strong>2016</strong>


information & tradition<br />

Gedankenstrich:<br />

Zwischen Weihnachten und Ostern<br />

LEISE RIESELT DER BAUM - DANN HÜPFT SCHON DER OSTERHASE<br />

Ingeborg Halzl<br />

Schreibpädagogin<br />

Foto: © pixabay.com<br />

18 | MÄRZ <strong>2016</strong><br />

War der Stress im Advent mit<br />

den Vorbereitungen auf das<br />

Weihnachtsfest anstrengend,<br />

so muss man bedenken, dass<br />

bei aller Mühe und Überbelastung, doch<br />

eine gewisse Vorfreude und Spannung<br />

mitschwang.<br />

Nach dem Fest ist alles mühsamer,<br />

weil, unlustiger. Den Beginn macht der<br />

Weihnachtsbaum. Dieser hielt, nach<br />

Wald duftend und in frischem Grün<br />

in die Wohnung Einzug. Schon beim<br />

ent-schmücken der nun grauen Staude,<br />

rieseln die Nadeln und dieses Rieseln ist<br />

beim Abtransport nicht mehr zu stoppen:<br />

durch die Wohnung, im Stiegenhaus, im<br />

Lift, bis hin zur Sammelstelle.<br />

Die Christbaum-Kugel kommen<br />

in gefächerte Kartons, die<br />

Dekoration wird abmontiert,<br />

aus allen Zimmern eingesammelt,<br />

geputzt und<br />

zwischen Seidenpapier<br />

und Holzwolle bis zum<br />

nächsten Jahr aufbewahrt.<br />

Das weihnachtliche Tafelgeschirr wird<br />

vorsichtig in der Vitrine gestapelt und das<br />

übergroße Tischtuch kommt in die Putzerei.<br />

Dazwischen dann der Jahres-Wechsel,<br />

der meinem Hund zuliebe in Zweisamkeit<br />

verbracht wird (Hund und ich). Der<br />

Hund verbrachte ehemals den Sylvester in<br />

meinem Kleiderschrank. Seit er älter wird<br />

genügt das nicht mehr. Er bekommt ein<br />

Beruhigungs-Medikament, damit die Böller<br />

für ihn halbwegs erträglich sind.<br />

Ich beschäftige mich mit dem alten und<br />

dem neuen Kalender, notiere die Träume<br />

der Rauhnächte und kröne den Abend mit<br />

Bleigießen. Dann bin ich einige Zeit damit<br />

beschäftigt aus den bizarren Gussergebnissen<br />

einen tieferen Sinn heraus zu lesen. All<br />

dies halte ich seit meiner Kindheit so.<br />

Der Fasching ist strapaziös: ob aktiv<br />

(Gschna's, Umzug, Ballnächte), oder<br />

passiv vor dem TV, wo uns kaum noch normale<br />

Gesichter entgegensehen. Alle tun so<br />

lustig, dass einem die Lust darauf vergeht.<br />

Die Fastenzeit bietet alsdann die Möglichkeit<br />

zur Ruhe zu kommen. Meine<br />

drei Kinder haben seinerzeit alle, in der<br />

Fastenzeit angebotenen Süßigkeiten in<br />

Dosen gesammelt und zu Ostern ein großes<br />

>Nasch-Gelage< inszeniert.<br />

Rundum höre ich gute Vorsätze: kein Alkohol,<br />

kein Nikotin, und viele versuchen das<br />

Gewicht, das sich ab dem ersten Vanillekipferl<br />

stetig hinaufgearbeitet hat, endlich<br />

wieder los zu werden.<br />

Gutes Gelingen und frohe Ostern.


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information & gesundheit<br />

Grauer Star:<br />

Trübe Aussichten – Gute Erfolge<br />

WELTWEIT DER HÄUFIGSTE CHIRURGISCHE EINGRIFF<br />

Prof. Franz W. Strohmer<br />

med. Journalist<br />

Foto: © pixabay.com<br />

20 | MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Unter dem „Grauen Star“ oder<br />

medizinisch „Katarakt“ versteht<br />

man die Trübung des Augenlinsengewebes,<br />

welche in höherem<br />

Lebensalter bei nahezu allen Menschen<br />

auftritt. 90 Prozent der über 75-jährigen<br />

Patienten müssen sich mit einer Linsentrübung<br />

auseinandersetzen. Bei rund<br />

8–10 Prozent wird eine Staroperation<br />

nötig, die im Falle eines sonst normalen<br />

Augenbefundes wieder ein gutes Sehvermögen<br />

herstellt. Jedes<br />

Auge enthält eine von einer<br />

Kapsel umhüllte Linse<br />

aus einem durchsichtigen,<br />

lebenden Gewebe,<br />

das alle einfallenden<br />

Lichtstrahlen bündelt,<br />

sodass auf der Netzhaut<br />

ein scharfes Bild entstehen<br />

kann, welches<br />

über den Sehnerv an das<br />

Gehirn weitergeleitet<br />

wird. Vergleichbar mit<br />

einer Kamera, wobei<br />

die Hornhaut mit der<br />

dahinterliegenden Linse<br />

des Auges dem Objektiv<br />

(inkl. Zoom) und die<br />

im Augenhintergrund<br />

befindliche Netzhaut<br />

dem Film (Videoband<br />

oder sonstigen Bildträger)<br />

entsprechen, nimmt das Auge Bilder<br />

auf, die dann von uns klar und eindeutig<br />

wahrgenommen werden können.<br />

Verschiedene Ursachen können zur Eintrübung<br />

der Linse führen. Verletzungen,<br />

Strahlungseinwirkung von Röntgenoder<br />

Infrarotstrahlen, Blitzschlag, Starkstrom<br />

oder Hautleiden,<br />

Cortisontherapie oder Diabetes können einen<br />

„Grauen Star“ zur Folge haben. Am häufigsten<br />

tritt aber der Altersstar auf, der mit<br />

einer das Sehvermögen kaum beeinträchtigenden<br />

Kerntrübung beginnt und sich bis zum<br />

„reifen Star“ entwickelt, wobei die Linse so<br />

vollständig getrübt ist, dass die Pupille auch<br />

im durchfallenden Licht eines Augenspiegels<br />

nicht mehr aufleuchtet. Die getrübte Linse<br />

wirkt wie eine Milchglasscheibe, es kommt zur<br />

Blendungsempfindlichkeit und zur drastischen<br />

Einschränkung des Sehvermögens. In diesem<br />

Stadium kann nur mehr eine Operation helfen,<br />

ein ausreichendes Sehvermögen wieder zu<br />

erlangen.<br />

Die Operation erfolgt unter Lokalanästhesie<br />

(örtlicher Betäubung) durch ein- oder mehrmaliges<br />

Einspritzen eines Betäubungsmittels<br />

in die Nachbarschaft des Auges, in selteneren<br />

Fällen wird auch eine Vollnarkose angewandt<br />

werden. Unter Benützung eines Mikroskops<br />

und eines mikrochirurgischen Instrumentariums<br />

wird das Auge in der Nähe des Hornhautrandes<br />

geöffnet, sodass die getrübte Linse aus<br />

der Kapseltasche abgesaugt werden kann.<br />

In der Regel wird heute eine Kunststofflinse<br />

in das Auge eingepflanzt. Allerdings ist<br />

trotzdem meist eine zusätzliche schwache<br />

Brille erforderlich, um die Sehschärfe<br />

an Nähe und Ferne anzupassen. Trotz<br />

größter Sorgfalt kann es in ganz seltenen<br />

Fällen zu Komplikationen kommen. Bei<br />

ca. 30 Prozent der Kataraktoperierten<br />

entsteht ein sogenannter „Nachstar“,<br />

welcher durch einen Spezial-Laser entfernt<br />

werden kann.


information & entwicklung<br />

Wasserfreuden:<br />

Schwimmen lernen<br />

KINDER UND WASSER, EINE GANZ BESONDERE BEZIEHUNG<br />

Schwimmen kann doch jeder!<br />

Leider stimmt das trotz obligaten<br />

Schwimmunterrichts in Österreichs<br />

Volksschulen nicht unbedingt.<br />

Bei meinen interaktiven Lesungen in<br />

Schulen berichten Lehrer immer wieder,<br />

dass manche Kinder regelmäßig beim<br />

Schwimmunterricht „krank“ gemeldet<br />

werden oder die Teilnahme von den<br />

Eltern aus unterschiedlichen Motiven<br />

heraus verboten wird.<br />

Diese Einstellung kann fatale Folgen<br />

haben: Schwimmen können ist in erster<br />

Linie überlebensnotwendig! Der Tod<br />

durch Ertrinken ist neben Verkehrsunfällen<br />

die häufigste Unfallursache<br />

im (Klein)kindesalter. Auch bleibende<br />

Schäden sind durch zu langes Verweilen<br />

ohne Sauerstoff unter Wasser eine<br />

dramatische, immer wieder auftretende<br />

Unglücksursache. Bereits eine geringe<br />

Wassertiefe kann nach Angaben des<br />

Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV)<br />

zur tödlichen Gefahr werden. Daher<br />

ist ein sicheres, über<br />

einen längeren Zeitraum<br />

mögliches, technisch<br />

richtig ausgeführtes<br />

Überwasserhalten eine<br />

unbedingt bereits im<br />

Grundschulalter zu<br />

erwerbende Kompetenz.<br />

Neben dem Sicherheitsgedanken<br />

ist<br />

Schwimmen ein<br />

außerordentlich<br />

gesunder Sport!<br />

Durch den Auftrieb im Wasser werden<br />

Gelenke und Bänder nicht so stark<br />

belastet wie bei anderen Sportarten.<br />

Kinder lieben zudem das Phänomen,<br />

dass man im Wasser vieles körperlich<br />

leichter bewältigen kann: ein Unterwasserpurzelbaum<br />

lässt sich viel leichter<br />

durchführen als sein Pendant an Land.<br />

Schwimmen wirkt sich in positiver Weise<br />

auf die Atmung und die Funktion der<br />

Lunge aus. Zudem macht die Bewegung<br />

im Wasser großen Spaß! Der positive<br />

Einfluss des Schwimmsports auf die<br />

Psyche darf nicht unterschätzt werden.<br />

Zudem ist Schwimmen ein idealer Sport<br />

für einen wohlgeformten Körper und<br />

einen gleichmäßigen Muskelaufbau.<br />

Schwimmen fordert und macht auf gesunde<br />

Art ausgeglichen und auch müde.<br />

Das fördert gesunden Schlaf und den<br />

Appetit auf gesundes Essen.<br />

Das Wichtigste ist allerdings: Schwimmen<br />

macht Spaß, wenn Kinder spielerisch<br />

und mit Einfühlungsvermögen<br />

an das Element Wasser herangeführt<br />

werden. Wer wie ein Frosch durchs<br />

Wasser springen, wie eine Seeschlange<br />

durchs Becken gleiten und sich wie ein<br />

Delfin auf und ab bewegen darf, verliert<br />

die Angst vor dem Nass und lernt<br />

die Leichtigkeit und Unbeschwertheit,<br />

die man nur im Wasser empfinden<br />

kann, zu lieben. Nicht umsonst heißt<br />

es: jemand fühlt sich wohl wie ein<br />

Fisch im Wasser!<br />

So wie Lea, die es gar nicht erwarten<br />

kann morgen schon wieder ins<br />

Schwimmbad zu gehen.<br />

DI Roswitha Wurm<br />

Dipl. Legasthenie-/<br />

Dyskalkulietrainerin<br />

www.roswitha-wurm.at<br />

Sie möchten mehr<br />

wissen?<br />

Weitere Informationen und<br />

Downloads, "Baderegeln<br />

und Hörproben"erhalten Sie<br />

auf der Homepage: http://<br />

magazin.lmzukunft.at<br />

Foto: © mialoebl.com<br />

Buchtipp<br />

Roswitha Wurm,<br />

Lea lernt schwimmen,<br />

Lesezug 2. Klasse<br />

G&G Verlag, ISBN<br />

978-3-7074-1607-7<br />

21 | MÄRZ <strong>2016</strong>


information & bewusstsein<br />

Professor Abakus:<br />

Gesunde Nachbarschaft<br />

Neben unserem Garten gibt es ein völlig verwildertes Grundstück. Es<br />

ist so dicht bewachsen, dass man nicht zur nächsten Straße sehen<br />

kann, außer im Winter, wenn die letzten Blätter gefallen sind. Ich<br />

mag das, so unaufgeräumt und geheimnisvoll. Wenn wir sehr leise<br />

sind sehen wir dort manchmal Rehe, versteckt im Gebüsch. Unzählige Kohlmeisen<br />

mit schwarzem Bauchstrich, Buntspechte, Rotkehlchen, Grünfinken,<br />

Amseln, Kleiber, die gerne kopfvoran die Baumstämme runterklettern, Rabenvögel<br />

und Nebelkrähen leben hier. Auch ein farbenprächtiger Fasan begibt sich in<br />

den Morgenstunden auf Nahrungssuche.<br />

Foto: © Mykola Velychko - Fotolia.com<br />

„Ein Paradies,“ sagt Opa. „Vor allem für Hummeln, Bienen und was sonst noch kriecht<br />

und fliegt. Das Grundstück werden die Besitzer sicher irgendwann auch verhökern. Wie vor<br />

ein paar Jahren die kanadischen Pappeln, mit ihrer gewaltigen Krone. Ich habe noch den Gesang der<br />

Blätter im Ohr, die die Luft zum Schwingen brachten. Schön war das, auch wenn sich im Herbst riesige<br />

Laubhaufen auf dem Rasen getürmt haben. Es dreht sich immer alles ums Geld.“<br />

„Irgendwo müssen Menschen wohnen,“ antwortet Papa, der sich mit der Wildnis plagt, die<br />

sich durch alle Ritzen und Löcher einen Weg in unseren Garten sucht.<br />

„Das mit dem Geld und dem Besitz liegt wohl in der menschlichen Natur. Wenn ich zu entscheiden<br />

hätte, würde es jeden Tag einen Aufruf geben, verantwortungsbewusst mit Natur und Umwelt<br />

umzugehen und sie zu schützen. Wie ein Werbespot, der frisst sich auch ins Hirn. Aber ich<br />

werde sicher nicht gefragt, wie immer.“<br />

Ghostwriter: Birgit Menke<br />

Fotos: © pixabay.com<br />

Buckingham Palace<br />

Westminster Abbey<br />

22 | MÄRZ <strong>2016</strong>


information & reisen<br />

London:<br />

Eine geschichtsträchtige Stadt<br />

IM ZWEITEN WELTKRIEG WAR EIN DEUTSCHER SPION DER LETZTE MENSCH,<br />

DER IM TOWER OF LONDON HINGERICHTET WURDE<br />

Hampton Court<br />

London ist ca. 2000 Jahre alt und<br />

mit geschätzten 18 Millionen<br />

Besuchern jährlich ein beliebtes<br />

Reiseziel. Meine Liebe zu London<br />

habe ich bereits als Jugendliche entdeckt<br />

und seither durch unzählige Besuche<br />

intensiviert. Und das nicht nur, weil<br />

meine Schwester dort lebt. Die Stadt ist<br />

einfach aufregend, quirlig und modern,<br />

aber leider auch die teuerste Stadt Westeuropas.<br />

Tradition und Geschichte sind<br />

allgegenwärtig.<br />

Im historischen Zentrum Londons finden<br />

sich unzählige Sehenswürdigkeiten, deren<br />

Besuch sich lohnt. Und übrigens: die<br />

Museen haben alle freien Eintritt.<br />

Am besten man besorgt sich ein Ticket<br />

von einem der zahlreichen „Hop on-<br />

Hop off“ Busanbieter und schafft sich<br />

so bequem einen Überblick. Oder man<br />

macht einen längeren Spaziergang durch<br />

die Stadt. Ein Muss ist jedenfalls Westminster<br />

Abbey, die Kirche der britischen<br />

Monarchen. Traditionell werden hier<br />

die Könige gekrönt und nach deren Tod<br />

beigesetzt. So findet man die Gräber<br />

Maria Stuarts, Elisabeth I sowie andere<br />

berühmte Persönlichkeiten wie Charles<br />

Dickens, Isaac Newton und Friedrich<br />

Händel.<br />

Die Abbey liegt in direkter Nachbarschaft zu den<br />

Houses of Parliament und Big Ben.<br />

Ein weiteres Schmuckstück Londons ist der Tower<br />

of London. Dieser hatte in der Vergangenheit viele<br />

Funktionen. Er war Waffenkammer,<br />

Palast, Gefängnis,<br />

Observatorium und Ort der<br />

Münzprägung. Leider auch<br />

ein Ort der Gräueltaten.<br />

Heinrich der VIII. ließ seine<br />

Frau, Anne Boleyn, wegen<br />

Hochverrats enthaupten.<br />

Auch Elizabeth I. war dort<br />

einige Zeit Gefangene.<br />

Heute kann man hier die<br />

Kronjuwelen besichtigen.<br />

Die bekannten Warenhäuser<br />

Harrods und Selfridges<br />

sind auch einen Abstecher<br />

wert. In den verschiedenen<br />

Einkaufsstraßen wie der<br />

Kings Road, Oxford Street,<br />

Regent´s Street oder Carnaby<br />

Street, um nur einige zu<br />

nennen, findet man weitere<br />

sehenswerte Geschäfte.<br />

Meine Empfehlung ist auch<br />

ein Ausflug nach Hampton<br />

Court, dem Schloss Heinrich<br />

des VIII., im Südwesten<br />

Londons. Hier sollte man<br />

unbedingt einen ganzen<br />

Tag einplanen. Das Schloss<br />

ist absolut sehenswert und der Garten eine Augenweide.<br />

Monika Rappitsch<br />

Reisebegeisterte<br />

Familienmanagerin<br />

Hampton Court<br />

Houses of Parliament<br />

Sie sehen, mein London Enthusiasmus ist grenzenlos, daher mein Tipp: einfach<br />

Hinfahren und Anschauen!<br />

Fotos: © Monika Rappitsch<br />

23 | MÄRZ <strong>2016</strong>


information & bewusstsein<br />

Motivationscoaches - Teil 2:<br />

Mama und Papa<br />

SELBSTBEFÄHIGUNG UND VERTRAUEN ALS MOTIVATOREN<br />

Patricia Scheidl<br />

Jugendcoach<br />

Erziehungsberaterin<br />

Elternbildnerin<br />

www.nah-am-leben.at<br />

Weitere<br />

Informationen<br />

Tipps und Anregungen<br />

Foto: © pixabay.com<br />

24 | MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Kinder sind individuell. Sie lernen<br />

am Leben, an ihren Erfahrungen<br />

und durch Ausprobieren. Sie<br />

testen Möglichkeiten, Umgangsweisen<br />

sowie Grenzen, um sich entwickeln<br />

zu können. Die große Aufgabe,<br />

die uns Erwachsenen hier zufällt, ist es,<br />

diese Prozesse zu begleiten und auszuhalten.<br />

Gerade dieses Aushalten in Bezug auf<br />

die (vor allem schulische) Motivation<br />

ihrer Kinder, treibt so manche Eltern an<br />

ihre ganz persönlichen Grenzen und lässt<br />

sie doch wieder in Nörgeleien verfallen<br />

und Strafen aussprechen. Gerade bei<br />

älteren SchülerInnen führt aber genau<br />

das zu einer Verhärtung der Situation<br />

und einer weiteren Eskalation zwischen<br />

Kind und Eltern.<br />

Als Jugendcoach höre ich in meiner<br />

Arbeit mit Jugendlichen immer wieder<br />

den Wunsch der jungen Menschen nach<br />

mehr Eigenständigkeit und Vertrauen<br />

der Eltern, dass sie, ihre Kinder, ihren<br />

Weg auf ihre eigene Art und Weise<br />

gehen werden.<br />

Die Grundlage dafür, dass ältere Kinder<br />

und Jugendliche fähig sind, selbständig<br />

ihre (vor allem schulischen) Belange<br />

zu erledigen, liegt meist schon viel<br />

früher in der Entwicklung des jeweiligen<br />

Menschen. Kinder können schon<br />

im Kindergartenalter in die täglichen<br />

Aufgaben der Familie eingebunden<br />

werden, Verantwortung für gewisse<br />

Tätigkeiten übernehmen und Alltagsentscheidungen<br />

mittragen. Dies gibt<br />

den Kindern das Gefühl der Zugehörigkeit<br />

und zeigt ihnen, dass sie einen<br />

wichtigen Bestandteil des familiären<br />

Zusammenlebens darstellen.<br />

Das Erledigen der schulischen Aufgaben, stellt<br />

später dann eine Ergänzung zu ihrem Beitrag<br />

in der Familie dar.<br />

Grundsätzlich kooperieren Kinder mit ihren<br />

Eltern und möchten diesen gefallen. Lob kann<br />

das positive Verhalten des Kindes verstärken<br />

und ihm ein wertvolles Feedback geben.<br />

Wichtig ist, dass bemühte Kinder auch dann<br />

aufgrund ihrer Anstrengung gelobt werden,<br />

wenn die schulischen Ergebnisse eher schlechter<br />

ausfallen. Dieses Lob motiviert Kinder sich<br />

weiterhin anzustrengen und dran zu bleiben.<br />

Außerdem können folgende Tipps dabei helfen,<br />

ihr Kind zu motivieren:<br />

• Schaffen Sie Ihrem Kind eine Lernumgebung<br />

zum Wohlfühlen. Extra dafür angeschaffte<br />

Gegenstände könnten zusätzlich<br />

motivieren.<br />

• Gezielte Belohnungen für geschaffte Etappen<br />

(z.B. ein Ausflug, Kinobesuch), können<br />

zum Weitermachen motivieren und geben<br />

Anreiz.<br />

• Kann sich Ihr Kind für bestimmte Lerninhalte<br />

sehr schwer motivieren, versuchen<br />

Sie einen Alltagsbezug herzustellen (z.B.<br />

Rechnen beim Backen, Vokabellernen beim<br />

Shopping).<br />

• Unterschiedliche Lernmaterialien (z.B.<br />

Lernspiele, Lernkarten, Onlinelernspiele)<br />

können zum Lernen motivieren.<br />

• Stärken Sie Ihr Kind indem Sie ihm seine<br />

Erfolge aufzeigen und seine Leistungen<br />

anerkennen.<br />

• Überlegen Sie mit Ihrem Kind, was das Ziel<br />

hinter der schulischen „Plagerei“ ist (z.B.<br />

auf einer gewünschten weiterbildenden<br />

Schule angenommen zu werden, berufliche<br />

Träume verfolgen zu können, mehr Zeit für<br />

ein beliebtes Hobby).


Nur keine Panik!<br />

Jeder findet seinen Weg<br />

In der Dezemberausgabe von „Lernen mit Zukunft“ sind wir den Fragen nachgegangen „studieren<br />

oder nicht studieren“. Die nächste Frage die sich stellte war „Universität oder doch lieber Fachhochschule?“<br />

Heute kommt eine weitere Frage dazu:<br />

„Wer stellt eigentlich die Frage?“<br />

Diese Frage klingt lustig ist aber sehr berechtigt. Haben Sie schon einmal einen 13-jährigen<br />

gesehen, der sich die Frage stellt ob er studieren soll? Ja vielleicht, wenn Mama und Papa auch<br />

studiert haben, dann werden sie sagen, dass ein Glück ohne Studium nicht möglich ist. Ich kenne<br />

viele Menschen die nicht studiert haben und die trotzdem sehr gut verdienen und glücklich sind,<br />

ich kenne aber auch viele Menschen die studiert haben (sogar lange) und die keinen oder einen<br />

schlecht bezahlten Job haben. Was ist nun die Moral von dieser Geschichte? Studieren oder nicht<br />

studieren? Der Personalberater weiß es nicht! Es ist nun mal so, dass wir Menschenkinder sehr<br />

verschieden von einander sind und es daher kein Rezept gibt, das für jeden gültig ist.<br />

Früher, ich spreche von der Zeit vor dem Jahr 2000, war es zu spät, wenn man nach der Matura<br />

nicht gleich mit dem Studium begonnen hat. Heute ist das ganz anders, man kann und das machen<br />

auch sehr viele, mit 28, mit 38 oder mit 43 Jahren ein Studium beginnen. Und wer macht das?<br />

Menschen mit Ehrgeiz, mit Zielen aber vor allem Menschen die nicht gebrochen wurden. Menschen<br />

denen man nicht die Kindheit und Jugend verdorben hat indem man sie gezwungen hat.<br />

Manche Kinder brauchen länger bis sie wissen was sie können und wollen. Das ist wahnsinnig<br />

individuell. Eine alte Redewendung sagt: „Wo Kinderlachen, da kein Unheil“. Kindern muss das<br />

Lernen Spaß machen, sie dürfen den Elan nicht verlieren, müssen sich den Enthusiasmus erhalten.<br />

Wer nicht maturieren oder studieren will, hat die Möglichkeit, eine andere Ausbildung zu machen.<br />

Eltern brauchen nicht verzagt sein, die jungen Damen und Herren die nicht studieren wollen<br />

brauchen nicht das Gefühl haben, Versager zu sein. Das Leben ist lang und wie heißt es so schön:<br />

„Man lernt ein Leben lang“. Wenn ich als Personalberater, mit nahezu 30 Jahren Erfahrung, mit<br />

beruflich erfolgreichen Menschen spreche, stelle ich immer fest: Die Wege zum Erfolg sind sehr<br />

verschieden aber was haben sie alle gemeinsam: was diese Menschen gemacht haben, haben sie<br />

mit Spaß und Freude gemacht.<br />

NEWS<br />

Bedenken Sie das, wenn Sie mit Ihren Kindern sprechen und diese vielleicht verzweifelt in einem<br />

Eck sitzen und sich die Frage stellen: „Was soll ich für eine Ausbildung machen? Was soll bloß aus<br />

mir werden“?<br />

Mit Gewalt erreichen Eltern nichts - außer dass ihre Kinder vielleicht unglückliche Erwachsene<br />

werden, die gerne die Uhr zurückdrehen würden um eine andere Ausbildung zu machen. "Das<br />

Wichtigste im Leben ist die Wahl des Berufes. Der Zufall entscheidet darüber." sagte Blaise Pascal<br />

- das mag heute auch noch stimmen aber man muss dem Zufall eine Chance geben. Menschen die<br />

frustriert und unglücklich sind, erkennen keine Chancen.<br />

Foto: © pixabay.com<br />

25 | MÄRZ <strong>2016</strong>


information & kunst<br />

Ein zentrales Anliegen:<br />

Förderung der Völkerverständigung<br />

KUNST UND KULTUR SIND FÜR DAS GELINGEN EINES INTERKULTURELLEN<br />

DIALOGS UNVERZICHTBAR<br />

Prof. Mag.<br />

Dipl. Ing. (FH)<br />

Silke Vollenhofer-Zimmel<br />

Universität für<br />

angewandte Kunst Wien<br />

Leiterin der KinderuniKunst<br />

der JugenduniKunst<br />

www.kinderunikunst.at<br />

Unsere Gesellschaft befindet sich<br />

im Wandel, tägliche Begegnungen<br />

mit Menschen aus den<br />

unterschiedlichsten Kulturkreisen<br />

prägen unseren Alltag. Nicht zuletzt<br />

durch die große Völkerwanderung aus<br />

den kriegsgebeutelten Gebieten wird<br />

sich Österreich beziehungsweise Europa<br />

die Frage stellen müssen, wie die<br />

unterschiedlichen Wertvorstellungen,<br />

Lebensstile und ästhetischen Vorlieben<br />

auf einen Nenner zu bringen sind, um<br />

ein friedliches Miteinander zu gewährleisten.<br />

Dass Kenntnis voneinander und Verständnis<br />

füreinander die wesentlichen<br />

Voraussetzungen für ein<br />

gewaltfreies Zusammenleben<br />

in der Gesellschaft sind,<br />

steht außer Zweifel.<br />

Eine identitätsstiftende<br />

Wirkung kann und muss<br />

die Auseinandersetzung mit<br />

Kunst und Kultur haben, denn<br />

Kunst und Kultur sind für das<br />

Gelingen eines interkulturellen<br />

Dialogs unverzichtbar. Hierbei<br />

wird es notwendig sein, dass<br />

nicht nur die Ankommenden,<br />

sondern auch die Aufnehmenden<br />

eine Kommunikationsbasis<br />

schaffen, wo gegenseitiges Verständnis<br />

im Vordergrund steht.<br />

Voraussetzung dafür ist, dass die Differenzen<br />

der unterschiedlichen Kultur-<br />

kreise genauer durchleuchtet werden, um<br />

daraus Gemeinsamkeiten ableiten zu können.<br />

Gerade die „[…] Kunst als Distinktionsmedium<br />

stellt die subjektive Sicht, das<br />

Besondere, das Sperrige oder auch das Irritierende<br />

ins Zentrum ihrer Inszenierungen,<br />

verstärkt durch entsprechende ästhetische<br />

Mittel. Die Arbeit mit der Differenz heißt:<br />

Nicht das allgemein Bekannte steht im Mittelpunkt,<br />

sondern das Zeigen der Differenz,<br />

um darüber in einen Dialog zu kommen.“ 1<br />

Kreatives Arbeiten, Musik, Tanz und Bewegung<br />

gelten als ideale Basis zur Überwindung<br />

von sprachlichen und sozialen Hürden,<br />

da die Kunst- und Kulturvermittlung<br />

mit Zeichen und Symbolen arbeitet. Umso<br />

wichtiger ist es, besonders für Kinder und<br />

Jugendliche kulturelle Bildungsprogramme<br />

anzubieten, die es ermöglichen, diese<br />

Interkulturalität mit den unterschiedlichsten<br />

Formen und Haltungen zusammenzuführen.<br />

„Die den Künsten innewohnende Dynamik,<br />

ihr Experimentier- und Innovationscharakter,<br />

ihr emotionales Potenzial und nicht<br />

zuletzt auch die Möglichkeit der nonverbalen<br />

Kommunikation erleichtern und fördern<br />

die Begegnung mit anderen Kulturen.“ 2<br />

1<br />

Wolfgang Schneider (Hg.), Theater und Migration: Herausforderungen<br />

für Kulturpolitik und Theaterpraxis, Bielefeld:<br />

transcript 2011, S 28.<br />

2<br />

Ebenda, S 10.<br />

Foto:© pixabay.com<br />

26 | MÄRZ <strong>2016</strong>


information & recht<br />

Für das Kindeswohl:<br />

Erziehung im Wechselmodell?<br />

SINNVOLL IST DIESE BETREUUNGSFORM IN DER REGEL NUR DANN, WENN<br />

BEIDE ELTERNTEILE NAH BEIEINANDER WOHNEN<br />

Seit der letzten Familienrechtsreform<br />

gilt die gemeinsame Obsorge<br />

selbst getrennt lebender Elternteile<br />

als Regelfall, wobei es insbesondere<br />

auch Eltern unehelicher Kinder nun<br />

freisteht, die gemeinsame Obsorge vor<br />

dem Standesamt zu vereinbaren. Gibt<br />

es darüber kein Einvernehmen, kann<br />

der betroffene Elternteil, der sich an der<br />

Obsorge beteiligen will, gerichtlich einen<br />

diesbezüglichen Antrag stellen. In beiden<br />

Fällen, also sowohl bei einvernehmlicher<br />

Regelung als auch bei gerichtlicher<br />

Festlegung der gemeinsamen Obsorge,<br />

muss aber dem Gesetz entsprechend<br />

festgelegt werden, in wessen Haushalt<br />

das Kind hauptsächlich betreut wird.<br />

Der Gesetzgeber geht davon aus, dass es<br />

im Regelfall im Sinne der Schaffung von<br />

Klarheit und Sicherheit dem Kindeswohl<br />

entspricht, ein „Heim erster Ordnung“<br />

festzulegen. Es wurde bisher teilweise<br />

daran gezweifelt, ob im Hinblick auf<br />

die zwingende Festlegung eines hauptsächlichen<br />

Aufenthalts des Kindes eine<br />

Kontaktregelung in Form einer gleichsam<br />

gleichteiligen Betreuung im Sinne<br />

einer „Doppelresidenz“ bzw. „Wechselmodells“<br />

zulässig sei.<br />

In Praxis war die Vereinbarung eines<br />

gleichteiligen Aufenthalts dennoch meistens<br />

möglich, wenn besondere<br />

Umstände im Sinne des zu wahrenden<br />

Kindeswohls dafür sprachen.<br />

Schließlich wurde die Frage der Zulässigkeit<br />

solcher Vereinbarungen nun an den<br />

Verfassungsgerichtshof herangetragen,<br />

der zu dieser wesentlichen Frage erstmals<br />

Stellung genommen hat. In seiner Erkenntnis<br />

vom 9.10.2015 weist er daraufhin, dass<br />

die zwingende Festlegung eines hauptsächlichen<br />

Aufenthalts verfassungskonform ist,<br />

auch wenn dadurch grundsätzlich in das<br />

Familienleben eingegriffen wird. Das zu<br />

schützende Kindeswohl rechtfertige diesen<br />

Eingriff.<br />

Der Verfassungsgerichtshof betonte aber,<br />

dass es dennoch nicht ausgeschlossen sein<br />

dürfe, eine gleichteilige Betreuung des<br />

Kindes durch die getrennt lebenden Eltern<br />

festzulegen, weil unter bestimmten Voraussetzungen<br />

in Ausnahmefällen sogar dieses<br />

Wechselmodell dem Kindeswohl am besten<br />

entsprechen könne.<br />

Wird ein Kind von beiden getrennt lebenden<br />

Elternteilen im Wesentlichen gleichteilig<br />

betreut und versorgt, kann diese<br />

gleichwertige Betreuungsleistung Auswirkungen<br />

auf die Unterhaltsverpflichtung des<br />

geldunterhaltspflichtigen Elternteils haben.<br />

In manchen Fällen kann die Geldunterhaltspflicht<br />

sogar entfallen. Maßgeblich sind die<br />

jeweiligen Einkommensverhältnisse.<br />

Mag. a Angelika<br />

Fehsler-Posset<br />

Rechtsanwältin<br />

www.ra-afp.com<br />

Foto: © pixabay.com<br />

27 | MÄRZ <strong>2016</strong>


information & innovation<br />

Skigebiet in Österreich:<br />

Serfaus<br />

SKIDORF IN TIROL <strong>MIT</strong> DER KLEINSTEN UND HÖCHSTGELEGENEN<br />

U-BAHN DER WELT<br />

Dipl.-Ing. Alexander Ristic<br />

Internationaler<br />

Länderexperte<br />

Die Wintersportregion Serfaus<br />

liegt in 1.427 m Höhe im oberen<br />

Tiroler Inntal, auf dem sogenannten<br />

„Sonnen-Hochplateau<br />

Tirols“ mit den historischen Nachbarorten<br />

Fiss und Ladis. Das Skidorf wird<br />

umrahmt von den mächtigen 3.000er<br />

Bergen der Samnaungruppe und den<br />

Ötztaler Alpen mit der im Norden mächtigen<br />

Bergspitze Furgler (3007m). Die<br />

über 2.000 Sonnenstunden im Jahr machen<br />

Serfaus zum sonnigsten Ort Tirols.<br />

EIN WINTERPARADIES FÜR KINDER<br />

UND FAMILIEN<br />

Schon seit Jahrzehnten spielt Serfaus<br />

eine ganz große Rolle unter den Top<br />

Skigebieten Europas und gilt als die<br />

familienfreundlichste Urlaubsregion<br />

im gesamten Alpenraum. 125.000 m2<br />

der Tiroler Ski-Dimension sind extra<br />

für Kinder und Jugendliche reserviert,<br />

die das Ski-Fahren und Snowboarden<br />

lernen. Ideal für Familien mit kleinen<br />

Wintersportanfängern ist die Kinderschneealm<br />

„Murmlipark“ mit diversen<br />

Kinderbetreuungsstellen, einer großen<br />

Kinder-Skischule mit ca. 200 Skilehrern,<br />

die mehrsprachig unterrichten, und zwei<br />

Kinderrestaurants an der Mittelstation<br />

der Komperdell-Bahn.<br />

Auch die Eltern erfreuen sich der bestens<br />

präparierten Pisten mit 212 befahrbaren<br />

Pistenkilometern und der 68 Beförderungsanlagen<br />

im Skigebiet.<br />

Das Bergdorf besticht durch eine einmalig<br />

kinder- und familienfreundliche<br />

Infrastruktur: Der verkehrsberuhigte,<br />

ursprüngliche Ort lässt Fußgänger aufatmen.<br />

Nachdem Serfaus autofrei ist, wird<br />

der kurze Spaziergang zum Lift oder der<br />

Einkaufsbummel noch entspannter.<br />

EIN BERGDORF <strong>MIT</strong> EIGENER<br />

U-BAHN<br />

Die Dorfbahn ist eine fahrerlose Luftkissenschwebebahn<br />

mit Seilantrieb. Sie<br />

weist einige Merkmale einer U-Bahn auf:<br />

so ist sie vom Individualverkehr getrennt<br />

und verkehrt auf ihrer gesamten Länge<br />

in einem Tunnel. Sie gilt als kleinste und<br />

höchstgelegene Luftkissenbahn der Welt.<br />

Sie verbindet den Parkplatz am östlichen<br />

Rand des Dorfes mit der Talstation der<br />

Seilbahnen des Komperdell-Skigebiets<br />

am bergseitigen Rand des Dorfes. Die<br />

Streckenlänge beträgt 1.280 m. Es gibt<br />

vier Stationen (Parkplatz, Kirche, Zentrum<br />

und Seilbahn). Die Benützung ist<br />

für alle Gäste kostenlos.<br />

GESCHICHTE UND GESCHICHTEN<br />

Wer heute in der Feriendestination<br />

Serfaus unterwegs ist, spürt von der<br />

bitteren Armut, die auf dem Hochplateau<br />

noch bis in die 60er Jahre des vergangenen<br />

Jahrhunderts herrschte, nichts<br />

mehr. Die Spuren der Schmuggler, die<br />

nach dem zweiten Weltkrieg für ein paar<br />

Jahre ihre Familien mit dem Tauschhandel<br />

begehrter Waren vom zollfreien<br />

Samnaun über Serfaus ins wohlhabende<br />

Innsbruck über Wasser hielten, sind nur<br />

im Dorfmuseum vorhanden.<br />

28 | MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Fotos:© Alexander Ristic<br />

mit der Genehmigung Tourimusverband Serfaus-Fiss-Ladis


information & ausbildung<br />

AUSBILDUNG ZUM/R<br />

JUGENDBEAUFTRAGTEN<br />

(GRUNDAUSBILDUNG FÜR DIE ARBEIT<br />

IM GEMEINDERAT)<br />

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• Fernunterricht (Beginn jederzeit)<br />

Beginn: Frühjahr & Herbst<br />

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Foto: © vali_111 - Fotolia.com<br />

29 | MÄRZ 2015


information & bewusstsein<br />

Gegen Vorurteile:<br />

Mund auf, Stempel weg<br />

SCHLÜPFEN SIE EINMAL IN DIE ROLLE IHRES GEGENÜBERS<br />

Jessica Menke<br />

Studentin<br />

Krefeld, Deutschland<br />

Ich sitze in der Bahn, Kopfhörer in beiden<br />

Ohren und bin ganz weit weg. Es<br />

ist Prüfungsphase in der Uni, meine<br />

Gedanken kreisen um die Worte, die<br />

sich langsam und deutlich gesprochen<br />

in meinem Kopf halten sollen. Was um<br />

mich herum passiert bekomme ich kaum<br />

mit, ich versuche mich zu konzentrieren<br />

und die lange Bahnfahrt bis nach<br />

Hause zu nutzen. Neben mir, am Fenster<br />

sitzt eine ältere Dame, kritisch beäugt<br />

sie mich und wendet ihren Blick dann<br />

wieder ab.<br />

„Junge Frau“, sagt sie nach einer Weile<br />

in einer sehr gereizten Tonlage. „Junge<br />

Frau, Sie haben die Stöpsel doch nur im<br />

Ohr damit Sie nichts mitkriegen müssen<br />

und chillen können. Haben sie nicht den<br />

Mann gesehen? (Zeigt auf einen Mann<br />

mit offensichtlicher Gehbehinderung) Er<br />

wollte sich gerne setzen, aber es kann<br />

ja auch jemand anders aufstehen nicht<br />

wahr?“. Ich war ziemlich erschrocken,<br />

wusste überhaupt nicht was ich sagen<br />

sollte. Natürlich hätte ich den Mann<br />

sehen können und natürlich wäre ich<br />

dann aufgestanden, aber hat die ältere<br />

Dame das Recht mich in die Schublade<br />

eines ignoranten jungen Menschen zu<br />

stecken?<br />

Andererseits, was soll sie auch denken?<br />

Woher soll sie wissen, dass ich so weit<br />

weg bin, weil ich lerne, weil ich versuche<br />

die Zeit zwischen Uni und Arbeit zu<br />

überbrücken? Ich nehme die Kopfhörer<br />

aus den Ohren, zeige sie der Frau und<br />

sage: „Klinische Psychologie, die Prüfung<br />

ist in drei Tagen“.<br />

Damit ist das Eis gebrochen, wir kommen ins<br />

Gespräch und die Dame erzählt mir, nachdem<br />

sie sich ausgiebig entschuldigt hat, dass sie<br />

die heutige Jugend so abweisend erlebe, in<br />

sich gekehrt, abgeschirmt durch Kopfhörer.<br />

Sie verstehe einfach nicht, was in den Köpfen<br />

der jungen Menschen von heute vorgeht.<br />

Auch wenn das Missverständnis aufgeklärt<br />

werden konnte, hat mich diese Situation in<br />

der Bahn noch lange beschäftigt. Mir sind<br />

dann noch mehr Beispiele eingefallen, an<br />

denen man festmachen kann, wie leicht man<br />

durch sein oft gar nicht bewusstes Verhalten<br />

abgestempelt wird.<br />

Vorurteile entstehen oft schneller als gedacht,<br />

das ist nichts Neues, und in vielen Fällen<br />

kann man diese auch schnell wieder aus<br />

dem Weg räumen, aber ich habe das Gefühl,<br />

dass eine neue intergenerationelle Brisanz<br />

entsteht. Je mehr sich die Lebenswelten<br />

junger Erwachsener und älterer Menschen<br />

unterscheiden, desto fruchtbarer scheint<br />

der Nährboden für die Vorurteilsbildung zu<br />

werden.<br />

Dem kann aber jeder für sich entgegenwirken,<br />

denn wir wissen ja: Oft ist es nicht wie<br />

es auf den ersten Blick scheint und es lohnt<br />

sich dann eben doch manchmal nachzuhaken<br />

oder abzuwarten, bevor wir den Stempel<br />

rausholen. Wie sagt man doch so schön:<br />

„Sprechenden Menschen kann geholfen werden“,<br />

aber bitte nicht vergessen: „Der Ton<br />

macht die Musik“!<br />

Foto: © Fotolia.com<br />

30 | MÄRZ <strong>2016</strong>


Kommunikationstreff Nr. 1:<br />

Unser Caféhaus im Seniorenheim<br />

GEMEINSAM LEBEN, RATEN UND LESEN<br />

information & persönlichkeit<br />

Es ist ja schon bekannt, dass ich<br />

Seniorenbetreuerin in einem<br />

Wiener Seniorenheim bin. Bei uns<br />

gibt es ein kleines Caféhaus, das<br />

nachmittags für die BewohnerInnen und<br />

deren Angehörige täglich seine Pforten<br />

öffnet. Betreut wird dieses Cafehaus von<br />

den Mitarbeitern, einmal in der Woche<br />

wird es von mir betreut.<br />

Natürlich können unsere BewohnerInnen<br />

hier Kaffee, Tee und viele andere Getränke<br />

konsumieren. Das alleine war mir<br />

aber zu wenig. Deswegen habe ich im<br />

Lauf der Zeit angefangen, verschiedene<br />

„Themennachmittage“ zu entwickeln.<br />

Als Beispiel gibt es jetzt bei uns das<br />

„Quiz- und Ratecafé“ indem verschiedene<br />

Quizfragen, aber auch Rätselhaftes<br />

aus aller Welt erraten werden muss.<br />

Das kommt bei meinen BewohnerInnen<br />

sehr gut an und der Nebeneffekt ist, das<br />

Langzeitgedächtnis, die Konzentration<br />

und die Aufmerksamkeitsspanne zu<br />

trainieren.<br />

Immer wieder ein Highlight ist unser<br />

„Musikcafe“. Für diese Nachmittage<br />

wird ein alter, aber guterhaltener<br />

Plattenspieler aus dem Keller geholt<br />

und diverse Langspielplatten, Singles,<br />

aber auch Schellacks (die aus meinem<br />

privaten Fundus sind) gespielt. Der musikalische<br />

Bogen spannt sich von Joseph<br />

Schmidt und Richard Tauber,<br />

über Johannes Heesters, Peter Alexander<br />

und Elvis Presley. Langspielplatten mit<br />

Schlagern der 50er Jahre, sowie zahlreiche<br />

Schallplatten mit den berühmten<br />

originalen Spitzbuben (Wer kennt sie<br />

nicht?) dienen zwischendurch zur<br />

Auflockerung.<br />

Abgerundet werden unsere<br />

Nachmittage aber<br />

auch mit dem „Literaturcafe“,<br />

an dem es mir<br />

immer wieder gelingt,<br />

„Hobby-Autoren“ zu gewinnen,<br />

die dann gerne<br />

unseren BewohnerInnen<br />

aus ihren Büchern<br />

vorlesen. Auch ich greife<br />

gerne zu unterschiedlichen<br />

Autoren, wie<br />

z.B. Hugo Wiener, Felix<br />

Dvorak, Anton Krutisch<br />

und auch Trude Marzik<br />

und lese aus deren<br />

Büchern vor.<br />

Ziel ist es dabei für<br />

mich, die Kommunikation<br />

untereinander zu<br />

fördern, aber auch meinen<br />

BewohnerInnen die<br />

Möglichkeit zu geben,<br />

an solchen Nachmittagen<br />

in Erinnerungen zu<br />

schwelgen, zuzuhören,<br />

aber auch viel zu lachen.<br />

Denn Lachen ist bekanntlich<br />

die beste<br />

Medizin!<br />

Alexandra Novak<br />

Dipl. und zertifizierte<br />

Seniorenbetreuerin,<br />

Zert. Validationsanwenderin<br />

LIMA-Trainerin<br />

Fotos: © Brad Pict | LeitnerR | Okea - Fotolia.com<br />

31 | MÄRZ <strong>2016</strong>


information & ernährung<br />

Gesundheitszentrum Darm:<br />

Die Weichen werden früh gestellt<br />

GESCHMACKSVERSTÄRKER, BILLIGFLEISCH IN RAUEN MENGEN UND FAST<br />

FOOD VERSCHLECHTERN DIE BILANZ NACHHALTIG<br />

Ulli Zika<br />

Ernährungsberaterin<br />

nach TCM & Autorin<br />

"gesund & gut"<br />

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Ulli Zika<br />

Grünes Eiweiß<br />

Blitzrezepte<br />

60 Rezepte mit Hülsenfrüchten,<br />

Pilzen, Getreide und<br />

Nüssen<br />

128 Seiten, durchgehend<br />

farbig, Flexobroschur, 16,5 x<br />

23,5 cm<br />

ISBN: 978-3-7088-0672-3<br />

Kneipp Verlag Wien<br />

Fotos: © pixabay.com<br />

32 | MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Ein gesunder Darm ist die Voraussetzung<br />

dafür, dass uns das, was<br />

wir zu uns nehmen mit Kraft und<br />

Energie versorgt. Ein gesunder<br />

Darm ist auch die Voraussetzung dafür,<br />

dass alles, was es auszuscheiden gilt,<br />

den Weg auch wieder hinausfindet.<br />

DARMERKRANKUNGEN IM<br />

VORmarsch<br />

Darmerkrankungen, Lebensmittelunverträglichkeiten<br />

und Verdauungsprobleme<br />

aller Art sind bei uns stetig am Zunehmen.<br />

Viele Kinder wachsen bereits mit<br />

schlechten Ernährungsgewohnheiten,<br />

einer Vielzahl an psycho-emotionalen<br />

Belastungen und Dauerstress auf<br />

– allesamt Faktoren, die für unsere<br />

Darmgesundheit nicht zuträglich sind.<br />

Diese Rahmenbedingungen bereiten den<br />

Boden für die Patient/innen von morgen.<br />

RegelmäSSig Gekochtes<br />

Damit der kindliche Darm sich gut<br />

entwickeln kann, muss er sich langsam<br />

am seine Arbeit gewöhnen. Regelmäßig<br />

warme und gekochte Nahrung ist hier<br />

die Devise. Dadurch wird die nötige Wärme<br />

zugeführt und durch den Kochprozess<br />

die Nahrung so aufbereitet, dass<br />

uns die darin enthaltene Lebenskraft gut<br />

und einfach zur Verfügung gestellt wird.<br />

Hochwertige Lebensmittel<br />

Wer hochwertige Lebensmittel verkocht,<br />

möglichst in Bio-Qualität, regional und<br />

saisonal, ist - was die Darmgesundheit<br />

betrifft - bereits klar im Vorteil.<br />

KONSUM VON Fleisch<br />

Eine Reihe von Expert/innen kommt<br />

zunehmend zum Schluss, dass der Konsum<br />

von zu viel Fleisch eine erhebliche<br />

Rolle bei der Entstehung von Darmkrebs<br />

spielt.<br />

Wenn Kinder von Anfang an daran gewöhnt<br />

werden, dass die Relationen am<br />

Teller zugunsten von frischem Gemüse<br />

und vollwertigem Getreide ausfällt und<br />

Fleisch nicht immer die Hauptrolle spielt,<br />

können hier früh gesundheitsförderliche<br />

Gewohnheiten mitgeprägt werden.<br />

Darmgerechte Ernährung<br />

Eine ballaststoffreiche Ernährung, jede<br />

Menge frisches Gemüse, vollwertiges<br />

Getreide wie Dinkel, Mais oder Hirse,<br />

frisches und sonnengereiftes Obst, allen<br />

voran Äpfel, sowie Pilze, Nüsse und<br />

Hülsenfrüchte aller Art stellen eine gute<br />

Basis dar, um einen gesunden Darm<br />

zu fördern. Aromatische Kräuter und<br />

Gewürze wie Fenchel, Anis, Kümmel,<br />

Kreuzkümmel, Gelbwurz, Ingwer, Dille<br />

oder Minze bringen neben Verdauungshilfe<br />

auch noch reichlich Geschmack und<br />

schulen die Sensorik.<br />

Unsere nützlichen Darmbakterien haben<br />

zudem noch „Lieblingsspeisen“<br />

wie u.a. Chicorée, Schwarzwurzeln,<br />

Kohlgewächse aller<br />

Art, Zwiebel oder Topinambur.<br />

Besonders wertvoll für<br />

unsere Verdauung sind auch<br />

milchsauer vergorene Lebensmittel<br />

wie eingelegtes<br />

Gemüse, Sauerkraut, Kefir,<br />

Joghurt oder Buttermilch. Milchprodukte<br />

aber nicht im Übermaß, denn diese weisen<br />

eine thermisch kühlende bis kalte<br />

Wirkung auf und wenn wir zu viel davon<br />

konsumieren, kann unser Verdauungsfeuer<br />

damit ebenfalls stark geschwächt<br />

werden – so die Traditionell Chinesische<br />

Ernährungslehre.


Wozu Vitamin C<br />

youtube-Video<br />

information & wohnen<br />

Augen auf:<br />

Zu hohe Miete im Wiener Altbau?<br />

MAN KANN SICH ZUR WEHR SETZEN<br />

Wohnen ist ein Grundbedürfnis.<br />

Deshalb sollte es auch leistbar<br />

sein. Mieten in Wiener<br />

Altbauwohnungen liegen<br />

im Schnitt um mehr als 50% über dem<br />

gesetzlich zulässigen Mietzins.<br />

Das Mietrechtsgesetz (MRG) schützt<br />

Mieter vor Wuchermietzinsen, indem es<br />

Höchstgrenzen für zulässige Mietzinse<br />

festlegt. Zahlreiche Aufschläge, die von<br />

vielen Mietern bezahlt werden, sind<br />

ungesetzlich und ungerechtfertigt. Dazu<br />

kommt, dass die im Gesetz vorgesehenen<br />

Abschläge (z.B. Befristungsabschlag)<br />

von Vermietern gerne „vergessen“<br />

werden.<br />

Da die Durchsetzung von Rückzahlungsansprüchen<br />

vor der Schlichtungsstelle<br />

und erforderlichenfalls vor Gericht<br />

erfolgt, und dabei in den meisten Fällen<br />

die Beiziehung eines Rechtsanwaltes<br />

ratsam ist, woraus sich oft beträchtliche<br />

Kosten ergeben, schrecken zahlreiche<br />

Mieter vor der Durchsetzung ihrer<br />

Ansprüche zurück. Das Risiko, nachher<br />

auf den Gerichts- und Anwaltskosten<br />

sitzenzubleiben, ist vielen Betroffenen<br />

einfach zu hoch.<br />

WAS KANN MAN TUN?<br />

Ein auf dieses Thema spezialisierter<br />

Dienstleister übernimmt den ganzen<br />

Aufwand der Mietzinsüberprüfung<br />

und auch das Risiko der rechtlichen<br />

Rückforderung der zu viel bezahlten<br />

Miete.<br />

www.mietzinsrechner.at erledigt das für<br />

Sie und finanziert gegebenenfalls einen<br />

professionellen Rechtsbeistand bei der<br />

Durchsetzung Ihrer Rechte. Und das<br />

alles ohne Risiko und zusätzliche Kosten<br />

für Sie. Der Mietzinsrechner erhält nur<br />

im Erfolgsfalle einen Anteil an den vom<br />

Vermieter zurückgezahlten Beträgen.<br />

Und so einfach geht es:<br />

1. MIETE PRÜFEN<br />

Der Mietzinsrechner prüft Ihren aktuellen<br />

Mietzins und die Erfolgsaussichten<br />

zu viel bezahlte Miete zurück zu bekommen.<br />

Bei dieser Prüfung fallen keinerlei<br />

Kosten für Sie an. Dabei werden auch<br />

mögliche Verjährungsfristen bereits im<br />

Vorfeld geprüft.<br />

2. WAS LEISTET DER DIENSTLEISTER<br />

Der Mietzinsrechner kümmert sich um<br />

Ihre Mietreduktion und um die Rückzahlung<br />

der zu viel bezahlten Miete. Dabei<br />

werden alle Verfahrensschritte und<br />

sämtliche Kosten finanziert.<br />

3. IHR VORTEIL<br />

Bei Erfolg bezahlen Sie künftig weniger<br />

Miete und erhalten die zu viel bezahlte<br />

Miete zurück. Nur davon erhält der Mietzinsrechner<br />

einen Erfolgsanteil.<br />

Natürlich können Sie selbst mit Ihrem<br />

Vermieter bzw. der Hausverwaltung<br />

sprechen und die Rückzahlung der<br />

überhöhten Miete fordern. Sollte er sich<br />

jedoch weigern - und dies tun Vermieter<br />

bzw. Hausverwaltungen in aller Regel,<br />

weil davon ausgegangen wird, dass<br />

der Mieter das Thema nicht vor die<br />

Behörden / Gerichte bringt - haben Sie<br />

den gesamten zeitlichen Aufwand und<br />

tragen zudem das volle Prozessrisiko,<br />

wenn Sie Ihren Anspruch weiterverfolgen<br />

möchten.<br />

Rudolf-Anton Preyer<br />

Immobilienökonom (IAS)<br />

www.real-contract.at<br />

GEWINNERIN<br />

Unter den Einsender/innen<br />

verlosten wir das Buch<br />

Droge<br />

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Ulli Zika | Johanna Sillip<br />

Wir gratulieren:<br />

Elke GARTLER<br />

2061 Untermarkersdorf,<br />

NÖ<br />

33 | MÄRZ <strong>2016</strong>


GEWINNSPIEL<br />

FRAGE AN UNSERE<br />

LESERINNEN UND LESER:<br />

VOR-/NACHNAME<br />

• Wer vergibt den Titel<br />

"Kulturhauptstadt<br />

Europas"<br />

STRASSE/HAUSNUMMER<br />

POSTLEITZAHL/ORT<br />

E-MAIL<br />

Was kommt nach der Schule?<br />

Die meisten Schülerinnen und Schüler wissen nicht<br />

genau, welchen Beruf sie ergreifen wollen oder<br />

welche Ausbildungswege ihnen offenstehen.<br />

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welche Ausbildungswege zu den gewünschten Jobs<br />

führen, beschreibt dieser Ratgeber.<br />

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Das Österreichische Impuls-Magazin: Lebensraum Mensch<br />

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verlosen wir 2 Exemplare<br />

des Buches:<br />

DER WAS WILLST<br />

WERDEN RATGEBER<br />

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Senden Sie den ergänzten Abschnitt<br />

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31. MAI <strong>2016</strong><br />

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diskussion<br />

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