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LERNEN MIT ZUKUNFT März 2016

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information & persönlichkeit<br />

Kunterbuntes Erleben:<br />

Abenteuer im Kopf<br />

DEN EIGENEN VORSTELLUNGEN RAUM GEBEN<br />

Felix Kurmayer<br />

Schauspieler, Studiosprecher<br />

und Kommunikationstrainer<br />

www.felix-kurmayer.at<br />

Foto © Roman Katoch<br />

Als Schauspieler besteht – nach<br />

landläufiger Meinung - die<br />

Hauptarbeit im Erlernen eines<br />

Textes. Aber das ist bei Weitem<br />

nicht alles. Eigentlich geht es um das<br />

Erschaffen von Figuren. Diese bewegen<br />

sich dann, im Zusammenspiel mit anderen,<br />

auf der Bühne oder vor der Kamera.<br />

Mit unserem Beruf wird der klare Beweis<br />

erbracht, dass unsere Gedanken komplett<br />

neue Welten erschaffen können<br />

und die noch dazu so überzeugend<br />

werden, dass wir sie tatsächlich erleben.<br />

Unser ganzer Körper wird dabei derart<br />

stark erfasst, dass er sogar all jene Emotionen<br />

widerspiegelt, die wir in unserem<br />

Kopf künstlich herstellen.<br />

Wie sagt André Heller so treffend:<br />

„Die wahren Abenteuer sind im Kopf“.<br />

Unsere mentalen Kräfte zu stärken,<br />

sollte ein zentraler Punkt schon in der<br />

Erziehung unserer Kinder sein. Der<br />

wissenschaftliche Beweis nämlich, dass<br />

Gedankenkraft nicht nur unseren Beruf,<br />

sondern auch die Gesundheit und das<br />

Privatleben massiv beeinflusst, wurde<br />

mehrmals erbracht. Alleine die Tatsache,<br />

dass wir uns im Krankheitsfall mit Bildern<br />

der Genesung und mit gedachten,<br />

positiven Affirmationen beschäftigen,<br />

beschleunigt den Genesungsprozess um<br />

ein Vielfaches.<br />

Alleine die Versuche, sich freie Parkplätze<br />

zu visualisieren, funktioniert zu<br />

einem erstaunlich hohen Prozentsatz<br />

und erspart viel Ärger. Deswegen „meditiere“<br />

ich erst einmal über das ganze<br />

Theaterstück, wenn ich es das erste<br />

Mal bekommen habe. Dann lege ich<br />

mich auf das Bett, schließe die Augen<br />

und baue mir meine und die anderen<br />

Figuren stückweise in meiner Fantasie<br />

zusammen. Mit diesen Gedankenreisen<br />

beschleunige ich den Probenfortschritt<br />

enorm. Der Text ergibt sich dann oft wie<br />

von selbst. Wichtig ist allerdings, dass<br />

man nach Proben und Vorstellungen<br />

auch wieder mental aus seinen „Abenteuern<br />

im Kopf“ aussteigt, denn sonst<br />

leben wir als diese Figuren weiter…<br />

Foto: © pixabay.com<br />

10 | MÄRZ <strong>2016</strong>

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