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information & bewusstsein<br />
Der resiliente Mensch – Teil 1<br />
Was bedeutet Resilienz?<br />
<strong>MIT</strong> DEN ZUNEHMENDEN HERAUSFORDERUNGEN UMGEHEN <strong>LERNEN</strong><br />
Wir sind mit herausfordernden<br />
Rahmenbedingungen konfrontiert:<br />
Geschwindigkeit,<br />
Veränderungsdruck, Sparmaßnahmen,<br />
komplexe Anforderungen<br />
und ständige Erreichbarkeit. Dazu<br />
kommen gesellschaftliche und politische<br />
Unsicherheiten und Unruhen. Der Druck<br />
ist allgemein hoch während das kollektive<br />
Kraftpotential tendenziell niedrig ist.<br />
Krankenstände aufgrund von Überlastung<br />
und Burnout steigen. Wenige<br />
Menschen in westlichen Industriestaaten<br />
geben an, überwiegend Lebensfreude zu<br />
erleben. 1<br />
Es läuft also darauf hinaus, mit den<br />
zunehmenden Herausforderungen<br />
umgehen zu lernen und sie als Entwicklungsimpulse<br />
zu erkennen. Unsere<br />
Handlungsweisen müssen resilienter<br />
werden, als sie heute schon sind. Dadurch<br />
wachsen wir und werden stärker.<br />
Sowohl für uns Erwachsene als auch für<br />
unsere Kinder und Jugendlichen lohnt<br />
es sich, zu lernen und zu verstehen, was<br />
Resilienz bedeutet und wie wir unsere<br />
eigene Resilienzfähigkeit entwickeln<br />
können.<br />
DER GRASHALM IST VON NATUR<br />
AUS RESILIENT<br />
Resilienz stammt von dem lateinischen<br />
„resilere“ ab. Dieses bedeutet zurückspringen,<br />
abprallen aber auch „nicht<br />
haften“ und sich zusammenziehen.<br />
Physik definiert Resilienz als die Elastizität<br />
eines Gegenstandes, der verformt<br />
wird und danach wieder in seine<br />
ursprüngliche Form zurückkehrt, wie das<br />
Gummiringerl. Ein Beispiel aus der Natur<br />
ist der Grashalm, auf den wir steigen.<br />
Er gibt für den Moment nach, hat dann<br />
vielleicht eine Knickstelle, richtet sich<br />
aber mit der Zeit wieder auf. Und wenn<br />
wir die Stelle, wo der Knick war, genau<br />
betrachten, so ist er dort oft dicker,<br />
stärker geworden.<br />
Es geht bei Resilienz also um die Fähigkeit,<br />
sich hinzugeben, mitzugehen,<br />
weich zu werden und sich dann wieder<br />
aufzurichten. Aus diesem Prozess also<br />
gestärkt herauszugehen und gewachsen<br />
zu sein.<br />
Als Synonym für Resilienz wird immer<br />
wieder auch die Widerstandsfähigkeit<br />
genannt. Dem schließe ich mich nicht<br />
direkt an. Widerstandsfähigkeit kann<br />
aus resilientem Verhalten entstehen. Widerstand<br />
selbst ist jedoch das Gegenteil<br />
von Resilienz - dem Nachgeben, weich<br />
werden und der Fähigkeit zur Hingabe.<br />
Widerstand ist Kampf, wenn man<br />
es überspitzt ausdrücken möchte, ein<br />
Dagegenhalten. Und genau mit dieser<br />
Haltung, glaube ich, wird es schwierig<br />
sein, mit den heutigen und zukünftigen<br />
Anforderungen zurechtzukommen.<br />
1<br />
„The Progress Paradox“ : How life get´s<br />
better while people feel worse „ von Gregg<br />
Easterbrook<br />
Mag. a Eva Maria Sator<br />
Lebensberaterin<br />
Unternehmesberaterin<br />
Coach, Teamentwicklerin<br />
www.evasator.at<br />
Lesen Sie das nächste Mal mehr darüber,<br />
wie Sie es angehen können, Ihre eigene<br />
Resilienzfähigkeit zu entwickeln.<br />
Fotos: © pixabay.com<br />
7 | MÄRZ <strong>2016</strong>