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information & bewusstsein<br />
Motivationscoaches - Teil 2:<br />
Mama und Papa<br />
SELBSTBEFÄHIGUNG UND VERTRAUEN ALS MOTIVATOREN<br />
Patricia Scheidl<br />
Jugendcoach<br />
Erziehungsberaterin<br />
Elternbildnerin<br />
www.nah-am-leben.at<br />
Weitere<br />
Informationen<br />
Tipps und Anregungen<br />
Foto: © pixabay.com<br />
24 | MÄRZ <strong>2016</strong><br />
Kinder sind individuell. Sie lernen<br />
am Leben, an ihren Erfahrungen<br />
und durch Ausprobieren. Sie<br />
testen Möglichkeiten, Umgangsweisen<br />
sowie Grenzen, um sich entwickeln<br />
zu können. Die große Aufgabe,<br />
die uns Erwachsenen hier zufällt, ist es,<br />
diese Prozesse zu begleiten und auszuhalten.<br />
Gerade dieses Aushalten in Bezug auf<br />
die (vor allem schulische) Motivation<br />
ihrer Kinder, treibt so manche Eltern an<br />
ihre ganz persönlichen Grenzen und lässt<br />
sie doch wieder in Nörgeleien verfallen<br />
und Strafen aussprechen. Gerade bei<br />
älteren SchülerInnen führt aber genau<br />
das zu einer Verhärtung der Situation<br />
und einer weiteren Eskalation zwischen<br />
Kind und Eltern.<br />
Als Jugendcoach höre ich in meiner<br />
Arbeit mit Jugendlichen immer wieder<br />
den Wunsch der jungen Menschen nach<br />
mehr Eigenständigkeit und Vertrauen<br />
der Eltern, dass sie, ihre Kinder, ihren<br />
Weg auf ihre eigene Art und Weise<br />
gehen werden.<br />
Die Grundlage dafür, dass ältere Kinder<br />
und Jugendliche fähig sind, selbständig<br />
ihre (vor allem schulischen) Belange<br />
zu erledigen, liegt meist schon viel<br />
früher in der Entwicklung des jeweiligen<br />
Menschen. Kinder können schon<br />
im Kindergartenalter in die täglichen<br />
Aufgaben der Familie eingebunden<br />
werden, Verantwortung für gewisse<br />
Tätigkeiten übernehmen und Alltagsentscheidungen<br />
mittragen. Dies gibt<br />
den Kindern das Gefühl der Zugehörigkeit<br />
und zeigt ihnen, dass sie einen<br />
wichtigen Bestandteil des familiären<br />
Zusammenlebens darstellen.<br />
Das Erledigen der schulischen Aufgaben, stellt<br />
später dann eine Ergänzung zu ihrem Beitrag<br />
in der Familie dar.<br />
Grundsätzlich kooperieren Kinder mit ihren<br />
Eltern und möchten diesen gefallen. Lob kann<br />
das positive Verhalten des Kindes verstärken<br />
und ihm ein wertvolles Feedback geben.<br />
Wichtig ist, dass bemühte Kinder auch dann<br />
aufgrund ihrer Anstrengung gelobt werden,<br />
wenn die schulischen Ergebnisse eher schlechter<br />
ausfallen. Dieses Lob motiviert Kinder sich<br />
weiterhin anzustrengen und dran zu bleiben.<br />
Außerdem können folgende Tipps dabei helfen,<br />
ihr Kind zu motivieren:<br />
• Schaffen Sie Ihrem Kind eine Lernumgebung<br />
zum Wohlfühlen. Extra dafür angeschaffte<br />
Gegenstände könnten zusätzlich<br />
motivieren.<br />
• Gezielte Belohnungen für geschaffte Etappen<br />
(z.B. ein Ausflug, Kinobesuch), können<br />
zum Weitermachen motivieren und geben<br />
Anreiz.<br />
• Kann sich Ihr Kind für bestimmte Lerninhalte<br />
sehr schwer motivieren, versuchen<br />
Sie einen Alltagsbezug herzustellen (z.B.<br />
Rechnen beim Backen, Vokabellernen beim<br />
Shopping).<br />
• Unterschiedliche Lernmaterialien (z.B.<br />
Lernspiele, Lernkarten, Onlinelernspiele)<br />
können zum Lernen motivieren.<br />
• Stärken Sie Ihr Kind indem Sie ihm seine<br />
Erfolge aufzeigen und seine Leistungen<br />
anerkennen.<br />
• Überlegen Sie mit Ihrem Kind, was das Ziel<br />
hinter der schulischen „Plagerei“ ist (z.B.<br />
auf einer gewünschten weiterbildenden<br />
Schule angenommen zu werden, berufliche<br />
Träume verfolgen zu können, mehr Zeit für<br />
ein beliebtes Hobby).