GVZ - Untersuchung Coevorden - Emlichheim - Dryport

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GVZ-Untersuchung Coevorden-Emlichheim Abschlussbericht – Kapitel 3 GVZ-Potenzialermittlung 21 3 GVZ-Potenzialermittlung Im Rahmen dieses Arbeitspunktes erfolgt eine Darstellung der für den Europark relevanten Trends und Entwicklungen im Verkehrs- und Logistikmarkt. Anschließend werden die heute bestehenden und zukünftigen güterverkehrlichen Verflechtungen (Aufkommen und Relationen) auf Grundlage vorliegender Statistiken und Prognosen für die Verkehrsträger analysiert und ausgewertet. Als weiterer Baustein wurde eine schriftliche Marktbefragung der heute im Europark angesiedelten Unternehmen sowie ausgewählter, im Umfeld ansässiger Betriebe durchgeführt. Diese schriftliche Befragung wurde um vertiefende persönliche Interviews mit ausgewählten Unternehmen ergänzt. Die Vorgehensweise ist in der folgenden Abbildung dargestellt. Trends und Entwicklungen im Verkehrs- und Logistikmarkt Analyse vorliegender Statistiken und Prognosen (Deutschland und Niederlande) Marktbefragung bei ausgewählten Verladern und Logistikdienstleistern Abbildung 22: Vorgehensweise Potenzialermittlung Ableitung der resultierenden Marktpotenziale für den Europark Coevorden-Emlichheim Ziel der Arbeitspunkte ist die Analyse und Quantifizierung GVZ-affiner Gütermengen und insbesondere die Abschätzung von Verlagerungspotenzialen aus dem Straßengüterfernverkehr in den Kombinierten Verkehr. Exkurs: Auswirkungen der Wirtschaftskrise Die internationale und nationale Wirtschaft und auch die Verkehrs- und Logistikbranche haben insbesondere im Jahr 2009 spürbare Aufkommensrückgänge und Umsatzverluste verbuchen müssen. Detaillierte Zahlen wurden u.a. in einer aktuellen Kurzfristprognose des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung erarbeitet (Gleitende Mittelfristprognose für den Güter- und Personenverkehr - Kurzfristprognose Sommer 2009, Bundesministerium für im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, FE-Nr. 96.0927/2009). Danach sinkt im Jahr 2009 die Güterverkehrsleistung aller Verkehrsträger in Deutschland um 12,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Am stärksten sind die Schiene mit -18,4 % und die
GVZ-Untersuchung Coevorden-Emlichheim Abschlussbericht – Kapitel 3 GVZ-Potenzialermittlung 22 Binnenschifffahrt mit - 18,3 % von der Wirtschaftskrise betroffen. Dies resultiert u.a. in der Abhängigkeit von der Stahlbranche, die um 36,7 % rückläufig war. Für den Bereich Luftfracht hat es 2009 Einbußen von -11,4 % gegeben und für die Seeschifffahrt -16,3 %. Der Straßengüterverkehr hatte einen Rückgang von -10,8 % zu verzeichnen. Nach Aussagen vieler Fachleute ist aber die Talsohle in der Transport- und Logistikbranche durchschritten. Dies belegen auch die Ergebnisse der o. g. Studie. Eine wesentliche Aussage ist, dass ab dem Jahr 2010 der bis 2008 andauernde Wachstumspfad fortgesetzt wird. Im Jahr 2010 soll die Güterverkehrsleistung um 3 % zunehmen, wobei die Straße, mit +3,7 %, weiterhin, gegenüber Bahn (+2,4 %) und Binnenschiff (+0,5 %), Treiber der Wachstumsimpulse sein soll. Die prognostizierte Zunahme bezieht sich auf Basiszahlen aus 2008. Im Rahmen der Bearbeitung der vorliegenden GVZ-Untersuchung wurden die Folgen der Wirtschaftskrise und deren Auswirkungen auf das Potenzial und die weitere Entwicklung des Europarks nicht berücksichtigt. Es wird davon ausgegangen, dass die Krise und deren Folgen keinen Einfluss auf mittel- bis langfristige strategische Infrastrukturentscheidungen haben werden. 3.1 Trends und Entwicklungen im Verkehrs- und Logistikmarkt Die Dienstleistungsbranche Logistik orientiert sich an den gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen und den daraus resultierenden Anforderungen an Abläufe, Prozesse und Vernetzung. Auch die Logistik bleibt, wie zuvor dargestellt, nicht von der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise verschont. Die Logistik konnte in den letzten Jahren ein überproportionales Wachstum aufweisen. Mit einem Marktvolumen von 205 Mrd. Euro (Studie Top 100 der Logistik von Fraunhofer Arbeitsgruppe für Technologien der Dienstleistungswirtschaft – ATL) zählt die Logistikbranche immer noch zu den TOP-3- Branchen in Deutschland. Es wird davon ausgegangen, dass das Wachstum bis Mitte des nächsten Jahrzehnts auf rund 5 % p.a. steigen wird. Aufgrund der engen Verzahnung der Logistik mit gesamtwirtschaftlichen (und globalen) Prozessen, wird der Logistikmarkt bei einer Konjunkturbelebung als einer der ersten hiervon profitieren. Aus Statistiken und Studien zeigt sich, dass der Containerverkehr etwa doppelt so schnell wächst wie der Welthandel, der wiederum das zweifache Wachstum des globalen BIPs aufweist. Da dieses auch vice versa gilt, sind die gegenwärtigen Auswirkungen der Krise für die Logistik deutlich spürbar.
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