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„Herzschrittmacher“ von G. Schärmer,<br />
115 S., Tyrolia-Verlag Cover: Tyrolia-Verlag<br />
denden nicht geholfen wird oder sie<br />
in einem Meer der Gleichgültigkeit<br />
unterzugehen drohen. Der Papst ist<br />
sehr evangeliumstreu – und dieses<br />
ist, wenn es um die Aufnahme von<br />
Fremden geht, unmissverständlich<br />
und kompromisslos.<br />
Die Caritas spürt in Franziskus einen<br />
starken Rückenwind.<br />
RS: Unlängst tauchten, besonders in<br />
Sozialen Medien, die Gerüchte auf, die<br />
Caritas bezahle Handys oder Strafen<br />
für Flüchtlinge – Sie kündigten eine<br />
„Strafanzeige gegen Unbekannt“ an.<br />
Was veranlasste Sie zu diesem drastischen<br />
Schritt?<br />
Schärmer: Wir sind es unseren<br />
Anvertrauten, Mitarbeitenden und<br />
Spendern schuldig, dass wir uns gegen<br />
diesen Rufmord wehren. Die Gerüchte<br />
sind falsch. Eine Verurteilung<br />
dazu gibt es schon. Tratsch und Rufschädigung<br />
sind kein Kavaliersdelikt.<br />
RS: Wie gehen Sie generell mit Anfeindungen<br />
gegenüber den Anliegen<br />
der Caritas, dem Umgang mit Spendengeldern,<br />
ihren MitarbeiterInnen<br />
oder auch Ihrer eigenen Person um?<br />
Schärmer: Als ich vor nahezu 18<br />
Jahren Caritasdirektor geworden bin,<br />
hat mir ein afrikanischer Bischof<br />
eindringlich ins Gewissen geredet:<br />
„George, wenn du und die Caritas<br />
von allen gelobt werdet, dann habt<br />
ihr die Armen verraten!“ Diesen<br />
Spruch trage ich stets in mir.<br />
Anfeindungen gibt es, auch persönliche<br />
Angriffe, Drohungen usw.<br />
Das darf uns nicht abhalten, Courage<br />
zu zeigen. Die Hinterfragung<br />
unserer Seriosität im Umgang mit<br />
Spendengeldern können wir durch<br />
unabhängige Kontrollorgane entkräften.<br />
Hier sind wir unangreifbar.<br />
RS: Stichwort „Obergrenze“: Steht<br />
die „Willkommenskultur“ damit vor<br />
dem Aus?<br />
Schärmer: Schauen Sie, ich halte<br />
nichts von Slogans wie „Willkommenskultur“.<br />
Ich freue mich über<br />
keinen Flüchtling in Tirol. Sie sind<br />
der traurige Beweis des Versagens<br />
der internationalen Politik und<br />
der unzureichenden Hilfe vor Ort.<br />
Wenn die Menschen aber bei uns<br />
sind, dann verdienen sie Respekt<br />
und würdevolle Betreuung. Das<br />
Ziel muss es bleiben, dass wir ihnen<br />
die Heimkehr ermöglichen. Aber<br />
sie sind „Menschengeschwister“.<br />
Wer dies nicht so sieht, stellt sich<br />
außerhalb unserer Werte, die wir in<br />
diesen Wochen so gerne beschwören.<br />
RS: Wie sehr sind christliche Werte<br />
in der Politik zu finden?<br />
Schärmer: Ich gehe davon aus,<br />
dass Politiker vorerst einmal Menschen<br />
wie du und ich sind und auch<br />
Gotteskinder. Das heißt, sie verdienen<br />
Respekt und auch den Generalverdacht,<br />
dass sie es gut meinen<br />
und gut machen wollen. Unterschiedliche<br />
Zwänge treiben ihr Tun<br />
manchmal in eine andere Richtung.<br />
D’Musi spielt auf<br />
Ihr Ziel und Auftrag ist es, sozialen<br />
Frieden und Gemeinwohl zu<br />
ermöglichen. Dazu braucht es Verbindlichkeiten,<br />
Gesetze. Christliche<br />
Werte, wie die Hochschätzung der<br />
einzelnen Person, der Verantwortungsübernahme<br />
und -übertragung<br />
und Solidarität, sind und wären<br />
gute Wegweiser auf diesem Weg.<br />
RS: Wie stehen Sie zu der von<br />
diversen politischen Akteuren verfolgten<br />
„Strategie“, gezielt Ängste in<br />
der Bevölkerung zu schüren und all<br />
jene, die um ein gemeinsames Miteinander<br />
bemüht sind, pauschal als<br />
„Gutmenschen“ zu verunglimpfen?<br />
Schärmer: „Gutmensch“ ist eine<br />
Wortschöpfung der Nazis. Damit<br />
disqualifiziert sich diese Spottzuweisung<br />
von selbst.<br />
Wer Angst schürt und einen Spalt<br />
durch die Gesellschaft treibt, soll<br />
dies nicht unbestraft tun dürfen.<br />
„Erregung öffentlichen Ärgernisses,<br />
Landfriedensbruch“ usw. sind die<br />
relevanten Bezeichnungen dazu.<br />
Wer diese Welt, unser Land und die<br />
Menschen liebt, spaltet nicht, errichtet<br />
keine Mauern, sondern baut<br />
Brücken, macht Hoffnung und bewegt<br />
die Herzen.<br />
RS: Vielen Dank für das Gespräch!<br />
STEINGARTEN EINMAL ANDERS?<br />
UMWELTTECHNIK ZEITGEMÄSS!<br />
WOHNRAUM TRIFFT WOHNTRAUM!<br />
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BÖSCHUNGSVERBAU | UMWELTTECHNIK | REGENWASSERNUTZUNG<br />
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Vielerorts wird der gewählte Bürgermeister von der Musikkapelle mit einem Ständchen<br />
begrüßt – so auch in Schönwies: Am 12. März um 19.30 Uhr spielte die Musikkapelle<br />
auf und die Schützen schossen einen Salut, auch eine Abordnung der<br />
Feuerwehr war zugegen. Gegolten hat der Auftritt vor dem Gemeindesaal dem wiedergewählten<br />
Bürgermeister Mag. Wilfried Fink (im Bild mit Gattin Helga).<br />
Foto: Celina Fink<br />
30./31. März 2016<br />
Bahnhofstraße 36. 6500 Landeck (300m vom Bahnhof neben JET-Tankstelle)<br />
www.katzenberger.co.at<br />
RUNDSCHAU Seite 15