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OCEAN7 2011-01

Hier haben wir ein ganz außergewöhnliches Motorboot ausgiebig getestet: die Ipanema aus der Graf-Werft in Bayern. Seglerlegende Wolfgang Hausner berichtet, wie er drei Taifune überlebt hat.

Hier haben wir ein ganz außergewöhnliches Motorboot ausgiebig getestet: die Ipanema aus der Graf-Werft in Bayern. Seglerlegende Wolfgang Hausner berichtet, wie er drei Taifune überlebt hat.

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dieses Detail ist ein Markenzeichen von Hallberg-Rassy. Ohne<br />

sie wäre der 31-Füßer zweifellos keine HR mehr.<br />

Die werden nun schon seit vielen Jahren vom Büro von German<br />

Frers entworfen und segeln daher durchweg gut, auch<br />

wenn sie von Konzept und Gewicht her natürlich reine Fahrtenschiffe<br />

sind. Die 310 macht hier keine Ausnahme. Sie segelt<br />

schon bei wenig Wind, doch erst bei zunehmender Brise ist<br />

dieses stabile und Vertrauen erweckende Schiffchen richtig in<br />

seinem Element. Schnelle, weite Reisen, das ist selbst mit diesem<br />

»Baby« aus Ellös möglich. Andere Boote dieser Größe<br />

wiegen vielleicht die Hälfte und mögen auf raumen Kursen<br />

schneller sein, doch mit denen wird man sich auch nicht so<br />

gerne gen Horizont verabschieden. Schließlich vergleichen die<br />

Kollegen der Autopresse auch keine SUV mit Cabrios.<br />

Der Wohlfühlfaktor an Bord ist schon im Cockpit spürbar.<br />

Völlig zu Recht, ist dies doch die Visitenkarte, die Haustür, die<br />

Veranda des Schiffes. Hier hält man sich am meisten auf, jeder,<br />

der an Bord kommt, muss hier durch. Entsprechend sorgfältig<br />

entworfen ist die Pflicht der 310. Wie überall an Bord können<br />

sich auch hier größere Menschen bewegen, ohne anzuecken<br />

– Ergebnis der optimalen Ausnutzung des vorhandenen Raums.<br />

Die Sülls sind auf halber Höhe angeschrägt – ohne die Schräge<br />

wäre es beim Segeln unbequem, hier zu sitzen, mit ganz bis<br />

zum Sitz durchgezogener Schräge wären die Sitzflächen zu<br />

schmal. Anderes Beispiel: Kein Traveller stört das Cockpit. Ein<br />

einzelner Fußblock reicht, lässt sich im Hafen (mit Schnappschäkel)<br />

sofort entfernen. Wer trotzdem einen Traveller möchte,<br />

kann den im Hafen fast ebenso leicht demontieren. Oder<br />

dies: Auch im Cockpit gibt es eine kleine Schalttafel. So kann<br />

man von hier aus beispielsweise die Positionslampen oder die<br />

Dampferleuchte ein- und ausschalten. Sehr praktisch, vor allem<br />

wenn man zu zweit unterwegs ist und die andere Person gerade<br />

unter Deck schläft …<br />

An Deck setzen sich diese Details fort. Die solide Fußleiste mit<br />

massivem Teak obendrauf ist noch so ein Markenzeichen dieser<br />

schwedischen Werft. Die Speigatten lenzen wie auf einer Maxiyacht<br />

erst unter der Wasserlinie, so dass es keine hässlichen<br />

Streifen auf der makellos weißen Bordwand gibt. Der Fockroller<br />

ist wie auf einer Rennyacht unter Deck versenkt. Und die<br />

Außenwanten sind wirklich außen an der Bordwand, die Innenwanten<br />

dagegen ganz innen. So kommt man leicht nach vorn<br />

durch, ohne sich dabei verrenken zu müssen wie ein vertikaler<br />

Limbotänzer. Zusätzlich wird das Rigg insgesamt stabiler, dadurch<br />

kann das Mastprofil etwas dünner werden. Gewicht wird<br />

dort gespart, wo es für die Segeleigenschaften wichtig ist.<br />

Gehen wir unter Deck. Und lassen uns überraschen. Der Tisch<br />

Knuffig und klassisch – so wirkt das Profil

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