Glareana_45_1996_#2
Thomas Drescher Zum Inventarisierungsprojekt der GEFAM Inge Hartmann-Bögl Der Klavierbauer Mathias Schautz (1755-1831). (1. Teil) Ein Beitrag zur Geschichte des Augsburger Klavierbaus Thomas Drescher "L'instrument de musique dans les musées: Quelle restauration pour quelle esthétique?" [Bericht über ein Kolloquium in Lausanne am 6. Nov. 1996] Brigitte Bachmann-Geiser Vermillion SD 57069 - 2390 USA [Bericht über die Jahrestagung 1996 der American Musical Instrument Society]
Thomas Drescher
Zum Inventarisierungsprojekt der GEFAM
Inge Hartmann-Bögl
Der Klavierbauer Mathias Schautz (1755-1831). (1. Teil) Ein Beitrag zur Geschichte des Augsburger Klavierbaus
Thomas Drescher
"L'instrument de musique dans les musées: Quelle restauration pour quelle esthétique?" [Bericht über ein Kolloquium in Lausanne am 6. Nov. 1996]
Brigitte Bachmann-Geiser
Vermillion SD 57069 - 2390 USA [Bericht über die Jahrestagung 1996 der American Musical Instrument Society]
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35<br />
Der Klavierbauer Mathias Schautz (1755-1831 )<br />
Ein Beitrag zur Geschichte des Augsburger Klavierbaus.<br />
(1. Teil)<br />
Unter diesem Titel hat Frau lnge Hartmann-B6gl 1983 ein Zulassungsarbeit zur Staatsprüfung f!Jr<br />
das Lehramt (Philosophischer Fachbereich UniversitlJt Augsburg) an der Universität Augsburg<br />
abgegeben. Mathias (auch Mathieu) Schautz wurde bisher nur im Zusammenhang mit einem<br />
Clavichord erwähnt (z.B. bei D.H. Boaich "Makers of the Harpsichord and Clavichord ... ", sowie bei<br />
F.J. Hirt "Meisterwerke des Klavierbaus'?. beide Male ohne nlJhere biografische Angaben. Im<br />
Zusammenhang mit Joh. Andreas Stein wird Schautz da und dort als einer seiner Schüler erwähnt.<br />
Ansonsten wurde er schlicht und einfach vergessen oder allenfalls mit den Gebrüdern Schantz in<br />
Wien verwechselt, die lange Zeit ebenfalls als Steins Schüler galten; fälschlicherweise, wie man<br />
heute weiss. Vier.., erhaltene Instrumente von hervorragender Qualität (1 Clavichord und 3<br />
Hammerfi!Jgel) zeugen von seiner Tätigkeit in Augsburg zwischen 1792 und 1802. Aus der Zeit<br />
davor bzw. danach sind bisher leider keine Instrumente bekannt. (Schautz lebte von 1755 bis<br />
1831). Im folgenden Artikel ist Frau Hartmann-Bögl der Biografie von M. Schautz nachgegangen<br />
soweit dies m6glich war. Als Fortsetzung im nächsten Heft werden die vier genannten Instrumente<br />
vorgestellt, wobei ein Hammerflügel, versehen mit einer bemerkenswerten St6ssermechanik, von<br />
besonderem Interesse sein d!Jrfte.<br />
GF<br />
Die Biografie von Mathias Schautz<br />
Mathias Schautz wurde am 7. März 1755 in Sontheim an der Brenz geboren als Sohn von<br />
Johann Leonhard Schauz 1 , von Beruf Schreinermeister, und Anna Magdalena Schauz,<br />
geborene Häck 2 Es ist anzunehmen, dass Mathias schon sehr früh begann, in der<br />
Werkstatt seines Vaters mitzuarbeiten und sich dort bereits handwerkliche Kenntnisse und<br />
Fertigkeiten für seinen späteren Beruf erwarb. Leider ist über seine Kindheit, Jugend und<br />
Lehrzeit bis zu seiner Übersiedelung nach Augsburg nichts bekannt. Sicher ist jedoch, dass<br />
der nun 25jährige Mathias Schautz, als er 1780 nach Augsburg kam,<br />
Instrumentenmacher war_a<br />
bereits<br />
Im Jahre 1782 erhält er das Bürgerrecht in Augsburg. Es ist dasselbe Jahr, in dem er den<br />
Konsens erhält, seine erste Frau, Wendelina Barbara Waltenbach aus Windsheim zu<br />
' An dieser Stelle möchte ich einen Irrtum korrigieren, dem Hermann Fischer und Theodor Wohnhaas in ihrem Werk<br />
"Historische Orgeln in Schwaben• unterlegen sind. ln dem 1982 in MOnchen/ZOrich erschienenen Band heisst es im<br />
Verzeichnis der Orgelbauer in Schwaben aufS. 294: "Schauz, Johann Bemhard (Sontheim/Brenz): baute 1768/69 die Orgel<br />
der Spitalkirche Gundelfingen; ... Matthias Schauz, der 1782 nach Augsburg übersiedelte, war wohl sein Sohn ... "<br />
Der genannte Johann Bemhard Schauz war keinesfalls der Vater von Mathias Schautz. was aus der zeitlichen Einordnung<br />
uns seinem Beruf abzuleiten wilre. Möglich ist, dass es sich um einen Bruder von Johann Leonhard Schauz handelt.<br />
2<br />
Evang. Pfarramt Sontheim a.d. Brenz, Taufregister 1755/9<br />
3<br />
Stadtarchiv Augsburg, Familienbogen des Mathias Schautz 1827