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Glareana_45_1996_#2

Thomas Drescher Zum Inventarisierungsprojekt der GEFAM Inge Hartmann-Bögl Der Klavierbauer Mathias Schautz (1755-1831). (1. Teil) Ein Beitrag zur Geschichte des Augsburger Klavierbaus Thomas Drescher "L'instrument de musique dans les musées: Quelle restauration pour quelle esthétique?" [Bericht über ein Kolloquium in Lausanne am 6. Nov. 1996] Brigitte Bachmann-Geiser Vermillion SD 57069 - 2390 USA [Bericht über die Jahrestagung 1996 der American Musical Instrument Society]

Thomas Drescher
Zum Inventarisierungsprojekt der GEFAM

Inge Hartmann-Bögl
Der Klavierbauer Mathias Schautz (1755-1831). (1. Teil) Ein Beitrag zur Geschichte des Augsburger Klavierbaus

Thomas Drescher
"L'instrument de musique dans les musées: Quelle restauration pour quelle esthétique?" [Bericht über ein Kolloquium in Lausanne am 6. Nov. 1996]

Brigitte Bachmann-Geiser
Vermillion SD 57069 - 2390 USA [Bericht über die Jahrestagung 1996 der American Musical Instrument Society]

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Vermillion SD 57069 - 2390 USA<br />

Ein Schweizer Landwirt hätte seine Freude am flachen Farmland, das sich in einer Ebene<br />

von rund 200'000 Quadratmeilen am obern Missouri ausbreitet. Und mit einem<br />

Ackerbauern beginnt denn auch eine einzigartige Organologen-Story. Arne B. Larson hatte<br />

das Landleben trotz der guten Voraussetzungen zwar bald satt. Er besuchte in den 30er<br />

Jahren das College of Music in Minneapolis und wirkte dann als Musiklehrer, vorerst in<br />

Minnesota, später in South Dakota.<br />

Als Arne B. 1966 an die Universität nach Vermillion SD berufen wurde, hatte es sich bereits<br />

herumgesprochen, dass dieser Musiker und Dirigent auch Musikinstrumente sammle. Das<br />

allgemeine Staunen war 1979 aber gross, als Arne B. und Jeanne Larson ihrem Staat 2500<br />

Musikinstrumente und den aus dem Verkauf ihrer Farm gewonnenen Erlös, rund eine halbe<br />

Million Schweizer Franken, schenkten.<br />

Diese Kernsammlung des Shrine to Music Museums in Vermillion SO wurde durch zwei<br />

Privatsammlungen " und Einzelankäufe zum heutigen Bestand von mehr als 6000<br />

Musikinstrumenten erweitert. So fanden die Blasinstrumente, die der Musiker Wayne<br />

Sorensen in Pocatello, ldaho, zusammengetragen hatte, und die berühmte Witten-Collection<br />

aus Southport, Connecticut, mit kostbaren Saiteninstrumenten wie die Harrison von<br />

Antonio Stradivarius und andere italienische Violinen aus dem 17. Jahrhundert, ein<br />

bleibendes Zuhause in der ehemaligen Bibliothek der kleinen Stadt.<br />

IN den 90er Jahren schaffte Arne B. Larsons Sohn, Andre P., Direktor dieses erstaunlichen<br />

Museums, auch eine Toggenburger Hausorgel von Joseph Looser (1786), eine Traversflöte<br />

(um 1770) und eine Oboe (um 1750, aus der Sammlung Dreyer, Kastanienbaum LU) des<br />

Basler Holzblasinstrumentenmachers Jeremias Schlegel sowie Alphorn und Büchel aus<br />

unserer Zeit an. Mittlerweile gehört das Shrine to Music Museum zu den grössten<br />

Instrumentensammlungen der Welt. Zusammen mit dem College of Music der Universität<br />

von South Dakota ist es zu einem organologischen Studienzentrum geworden.<br />

Mit gutem Grund hat denn auch die American Musical Instrument Society (AMIS) ihre 25.<br />

Jahresversammlung in Vermillion SO durchgeführt. Über 150 Mitglieder orientierten sich<br />

vom 15. -19. Mai <strong>1996</strong> in 40 Referaten über den Stand der instrumentenkundliehen<br />

Forschung. Dabei fiel auf, dass die vitale Diskussion traditioneller Musikinstrumente, wie<br />

sie in in den letzten zwanzig Jahren in der Study Group on Folk Musicalinstruments ICTM<br />

(International Council for Traditional Music UNESCO) geführt worden war, unter den<br />

amerikanischen Fachkollegen mit Referaten über Carillon, Schellebaum, den französischen<br />

Drehleier- und Sackpfeifenbau auf geringes Interesse stiess. Im Kreis der AMIS, das heisst<br />

unter professionellen Organologen, Restauratoren und Sammlern, beschäftigt man sich<br />

lieber mit Fragen um grosse Instrumentenmacher wie zum Beispiel Giuseppe Antonio<br />

Guarneri (Guarneri del Gesu), dem berühmtesten Geigenbauer der Guarneri aus Cremona,<br />

oder Mozarts Klaviermacher Anton Walter aus Wien. Zu einem Höhepunkt dieses<br />

Jubiläumskongresses wurden drei Referate, die Stradivaris hölzerne Violinenform neu<br />

interpretierten. Steward Pollens war der Meinung, Stradivari habe einer Klangvorstellung

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