Glareana_37_1988_#1

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füllen. Das in Antwerpen aufbewahrte Instrument von Jacobus van den Elsche (um 1689-1772), 1763 datiert, sowie die nachgewiesenen Namen Joris Britsen II. und Alexander Britsen geben Hinweise. Aus der Zeit nach Dulcken stammt das 1779 in Antwerpen entstandene Cembalo von dem in der Nähe von Düsseldorf geborenen Joannes Petrus Bull (um 1723-1804). Martin Skowroneck stellt praktische Ueberlegungen und Beobachtungen zur Frage der Saitenstärken von frühen Hammerflügeln an, ein Element, das für die historische Aufführungspraxis von vorrangiger Bedeutung ist. Falsche Besaitung kann auch einem noch so historischen oder originalen Instrument, das fach- und kunstgerecht gespielt wird, nicht zu dem Klang verhelfen, den es mit einer passenden Besaitung hervorbringen würde. Saiten sind zudem sehr selten erhalten geblieben. Ein Glücksfall findet sich durch Saitenstärkenangaben bei einem Broadwood-Flügel von 1805 sowie bei einem Cembalo, das in Oslo aufbewahrt wird. Insbesondere Instrumente, die die Stimmung schlecht halten, könnten mit zu dicken Saiten bezogen sein. Dass der Klang nicht zuletzt auch davon abhängt, ob der Flügel offen oder geschlossen gespielt wird, ist klar. Dass aber das Vorhandensein von Deckelstützen und Schalldeckel an Harnmerklavieren darüber Aufschluss geben kann, ob die Instrumente überhaupt je offen, eventuell auch ganz ohne Deckel, oder immer geschlossen gespielt wurden, wurde bisher noch nie erörtert und wird von Alfons Huber ins Zentrum seiner Bemühungen gestellt. Kriterien dazu liefern etwa bemalte Innenseiten (z.B. pei Cembali), die eindeutig für einen Betrachter gedacht sind, also offen gespielt wurden. Die früheste Deckelstütze an einem Hammerflügel, die der Autor nachweisen kann, findet sich an einem Instrument von Nannette Streicher-Stein aus dem Jahre 1803. Deckelscharniere sind meist so gearbeitet, dass sie leicht geöffnet werden können und der Deckel entfernt werden kann. Die Mehrzahl der Wiener Klaviere zwischen 1810 und 1850 hatte zudem einen Schalldeckel, der möglicherweise für das Musizieren im w.ohnzimmer gedacht war. Im weiteren werden Bildzeugnisse herangezogen, um die Existenz bzw. die Nichtexistenz von Deckelstützen nachzuweisen. Eszter Fontana und Peter Andreas Kjeldsberg schreiben ein Stück Klaviergeschichte in Buda und Pest 1817-1872 bzw. in Norwegen. 11
Fontana geht davon aus, dass nur kriegsfreie Zeiten und eine gewisse Bevölkerungsschicht die ·sozialen Voraussetzungen und Existenzgrundlagen für Instrumentenbauer bilden können. Dies bietet insbesondere der Stadtteil Pest ab der Wende zum 19. Jh. Im Jahre 1817 sucht erstmals ein Instrumentenmacher um das Zunftprivileg nach; im Jahre 1872 werden die Zünfte aufgelöst. Innerhalb dieses zeitlichen Rahmens zeichnet sie anhand von Dokumenten ein eindrückliches Bild und bietet Einblick in einen Bereich, der uns Mitteleuropäern noch wenig erschlossen ist. Der 2. Teil enthält ein Verzeichnis der Klavierbauer inkl. Kurzbiographie und - soweit bekannt - Angaben zu Instrumenten. P.A. I
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