Cruiser Februar 2012
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CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Dieses Magazin ist schwul<br />
Artist: Marc Bauer<br />
Queeramnesty<br />
Anwar Ibrahim<br />
Rino Galiano<br />
Brigitte Nielsen<br />
Colornation<br />
tribute2life<br />
Saas Fee<br />
La Cage aux Folles<br />
Tim Fischer<br />
Ernst R. Borer<br />
Ed Sheeran<br />
Break The Chain
Photography - STEFAN HEINRICHS<br />
JACK<br />
JACK N o 15<br />
SAturdAy<br />
11.02.12<br />
t he SKIN ANd<br />
S ouL ISSue<br />
terry<br />
VIetheer<br />
L o N doN<br />
LAureNt<br />
ChArBoN<br />
Zoer<br />
GoLLIN<br />
hoNey<br />
BeAr<br />
SLAVe<br />
to the<br />
rhythM<br />
B e P roud!<br />
W e A re!<br />
d oorS 23:00<br />
FeS t SAAL<br />
PeLIKAN P LAt Z<br />
ZurICh<br />
WWW. JACK<br />
C o MPANy<br />
. C o M<br />
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CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Inhalt<br />
Ein neues Jahr beginnt.<br />
Optisch setzen wir in dieser Ausgabe ganz auf Kunst. Marc Bauer präsentiert seine düsteren und<br />
doch realen Zeichnungen. Eine Überraschung bietet «unsere» Lola Sara Arnold-Korf. Abonniert auf<br />
brisante Themen, stellt sie in der <strong>Februar</strong>-Ausgabe ihr neues Buch vor, anstelle vom gewohnten<br />
Dossier. So anders als wir erwartet hätten. Natürlich bringen wir auch im <strong>2012</strong> bewährte Themen.<br />
Unsere Musikkritiken sind noch immer unerreicht und unsere Promi-Seite verdient die Bezeichnung<br />
«Klatschspalte» zu Recht. Nicht zu vergessen Michi Rüeggs Kolumne oder Brankos ganz eigenes<br />
«Saas Fee», und, und, und… lesen erwünscht! Willkommen im <strong>2012</strong>!<br />
Daniel Diriwächter, Stv. Chefredaktor<br />
6<br />
Liebe ist grenzenlos! Oder auch nicht…<br />
CR im Gespräch mit Urs Kilgus von Queeramnesty<br />
10<br />
Malaysia<br />
Schwule leben in einer Atmosphäre der Angst<br />
12<br />
COLORNATION<br />
Ein neues TV-Magazin ist ab <strong>Februar</strong> auf Sendung.<br />
14<br />
tribute2life – ein Rückblick<br />
Wie bleibt der erste «Zürcher Life-Ball» in Erinnerung?<br />
18<br />
Branko B. Gabriel trifft:<br />
Künstler Marc Bauer<br />
24<br />
«Um die Lebensleistung betrogen.»<br />
Die Autobiographie von Ernst R. Borer<br />
News 4 • Prominent 8 • Michi Rüegg 13 • Saas Fee 16 • Kultur 22 • Hot 4 You 26 • Musik 27<br />
Szene 28 • DVD / Blu-ray 30 • Pia 32 • Dr. Gay 32 • Break The Chain 33 • Agenda 34<br />
3
News CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Internationale<br />
News<br />
4<br />
Budapest<br />
Bürgermeister brüskiert<br />
Wowereit<br />
Berlins offen schwuler Regierender Bürgermeister<br />
Klaus Wowereit ist ein aktiver Unterstützer<br />
der Schwulen- und Lesbenbewegung. Dass Budapests<br />
Oberbürgermeister István Tarlós hingegen<br />
kein Freund der Schwulen ist, stellte der<br />
Politiker der konservativen und schwulenfeindlichen<br />
Regierungspartei Fidesz einmal mehr<br />
in einem Schreiben an den Kollegen in Berlin<br />
klar. Darin distanzierte sich Tarlós «privat wie<br />
auch als Oberbürgermeister» von «einer solchen<br />
Lebensweise als auch von der Veranstaltung».<br />
Wowereit hatte Tarlós gebeten die schwul-lesbischen<br />
Eurogames zu unterstützen, zu denen<br />
Ende Juni rund 4000 Sportler aus ganz Europa<br />
in Budapest erwartet werden. Die Eurogames<br />
waren noch von Tarlós‘ liberalem Amtsvorgänger<br />
Gábor Demszky in die Stadt geholt worden.<br />
Teheran<br />
Iran hetzt weiter gegen<br />
Schwule und Lesben<br />
Der Iran hat mit deutlichen Worten seine antischwule<br />
Haltung bekräftigt. Die Ehe für Homosexuelle<br />
sei kein Menschenrecht, wie es der<br />
Westen zunehmend sehe, sondern eine «Sittenlosigkeit<br />
und sexuelle Krankheit», beschied Mohammad-Dschawad<br />
Laridschani dem Vorsitzenden<br />
des deutschen Bundestagsausschusses für<br />
Menschenrechte und humanitäre Hilfe, Tom<br />
Koenigs (Grüne), bei einem Treffen in Teheran.<br />
Der Vorsitzende der «Menschenrechtskommission»<br />
der iranischen Justiz warf dem Westen<br />
vor, seine Sicht der Homosexualität dem Iran<br />
aufdrängen zu wollen. Im islamischen Iran werden<br />
homosexuelle Handlungen mit dem Tod<br />
bestraft. Irans Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad<br />
ist wiederholt mit Hetze gegen Homosexuelle<br />
in die Schlagzeilen geraten.<br />
Oslo<br />
«Mehrheitskultur» statt Asyl<br />
für verfolgte Schwule<br />
Azad Hassan Rasol soll sich bitte schön den<br />
«sozio kulturellen Normen» seines Heimatlandes<br />
anpassen. Das beschied ein Gericht in<br />
Oslo dem 33 Jahre alten Kurden aus dem Irak,<br />
dessen Asylantrag von Norwegen abgelehnt<br />
worden war. Das Gericht konstatierte zwar, dass<br />
Schwule im Irak kein einfaches Leben hätten.<br />
Schwule könnten jedoch «Zwangshochzeiten,<br />
Isolation oder körperliche Gewalt» vermeiden,<br />
wenn sie ihre sexuelle Orientierung nicht öffentlich<br />
machten und sich an die «Mehrheitskultur»<br />
anpassten. Nach einer Abschiebung<br />
drohe ihm zu Hause der Tod, sagte Rasol gegenüber<br />
norwegischen Medien. «Meine Familienmitglieder<br />
werden mich töten, wenn sie denken,<br />
ich hätte ihre Ehre verletzt.» So genannte<br />
«Ehrenmorde» gehören nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen<br />
auch in Kurdistan<br />
noch zur «Mehrheitskultur».<br />
Genf<br />
Vereinte Nationen legen<br />
Homo-Report vor<br />
Ein Ende der staatlichen Diskriminierung und<br />
Gewalt gegen Homosexuelle fordern die Vereinten<br />
Nationen in ihrem ersten Bericht über die<br />
Situation von Homo- und Transsexuellen. In dem<br />
25-seitigen Dokument wird detailliert dargestellt,<br />
wo in der Welt Homosexuelle welchen Verfolgungen<br />
und Diskriminierungen ausgesetzt<br />
sind. In 76 Ländern sei Homosexualität noch illegal.<br />
Kritisiert wurde aber auch, dass viele Staaten,<br />
die zwar inzwischen ihren schwul-lesbische<br />
Bürgern Schutz und Gleichberechtigung garantieren,<br />
verfolgten Schwulen und Lesben kein<br />
Asyl gewähren. Bereits im Sommer 2011 hatte<br />
der UN-Menschenrechtsrat mit den Stimmen<br />
der EU und der USA in einer Resolution die Diskriminierung<br />
Homosexueller verurteilt. Viele<br />
afrikanische und asiatische Staaten stimmten<br />
im Verein mit Russland gegen die Resolution.<br />
Kingston<br />
Homophobe Politiker abgewählt<br />
Schwule und Lesben in Jamaika hoffen auf eine<br />
friedvolle Zukunft. Die homophobe Labour<br />
Partei hatte bei den Wahlen ihre Mehrheit<br />
eingebüsst. Das Ende der Homo-Verfolgung<br />
gehörte zu den Versprechen der Wahlsiegerin<br />
Portia Simpson-Miller von der liberaleren National<br />
Partei. «Niemand sollte wegen seiner sexuellen<br />
Orientierung diskriminiert werden»,<br />
erklärte sie im Wahlkampf während einer
CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
News<br />
live ausgestrahlten Fernsehdebatte. Ob die<br />
homosexuellenfreundliche Politik von Simpson-Miller<br />
im Parlament mehrheitsfähig ist,<br />
muss sich jedoch erst noch zeigen. Homosexualität<br />
ist in Jamaika illegal und kann mit<br />
zehn Jahren Haft und Zwangsarbeit bestraft<br />
werden. Gewalt gegen und Diskriminierung<br />
von Schwulen und Lesben wird in dem Karibikstaat<br />
von Reggae-Bands durch homophobe<br />
Songtexte gefördert.<br />
Chicago<br />
Kardinal setzt Schwule mit<br />
Ku Klux Klan gleich<br />
Ein halbherziges Mea Culpa hat Kardinal Francis<br />
George für seine Gleichsetzung von Schwulen<br />
und Lesben mit dem rassistischen Ku Klux Klan<br />
ausgesprochen. Auf der Webseite seiner Erzdiözese<br />
Chicago drückte der Kirchenfürst sein<br />
«tiefes Bedauern» darüber aus, dass er kurz vor<br />
Weihnachten in einem TV-Interview Schwulen<br />
und Lesben gleiche Methoden wie dem Ku<br />
Klux Klan unterstellt hatte. Es stimme ihn traurig,<br />
dass seine Aussagen den Eindruck erweckt<br />
hätten, er sehe «alle Schwulen und Lesben als<br />
Mitglieder des Klans» an. Wörtlich schrieb der<br />
Kardinal: «Das glaube ich aber nicht, weil es offensichtlich<br />
unwahr ist.» Den Ku-Klux-Klan-Vergleich<br />
selbst, den George in den Wochen nach<br />
dem Interview mehrfach verteidigt hatte, nahm<br />
der Kardinal allerdings nicht zurück.<br />
Kampala<br />
Homosexualität als Wahlkampfthema<br />
Lynette Karenyi ist gegen eine Kaution aus dem<br />
Gefängnis entlassen worden. Die Politikerin<br />
der ugandischen Oppositionsbewegung MDC<br />
war kurz vor Weihnachten wegen «Verunglimpfung»<br />
von Präsident Robert Mugabe verhaftet<br />
worden. Sie soll Mugabe als «schwul» bezeichnet<br />
haben. Laut Staatsanwalt hat Karenyi gesagt,<br />
Mugabe habe mit einigen innerparteilichen<br />
Konkurrenten homosexuelle Beziehungen gehabt.<br />
Das Thema Homosexualität wird im Wahlkampf<br />
eine Rolle spielen. Mugabes Partei Zanu<br />
PF geht mit der angeblichen homosexuellenfreundlichen<br />
Haltung von MDC-Präsident Morgan<br />
Tsvangirai auf Stimmenfang. Mugabe hat<br />
sich als extremer Homosexuellenhasser einen<br />
Namen gemacht. Der Kampf um die Macht in<br />
Uganda hat bereits begonnen, obwohl die Wahl<br />
erst in gut einem Jahr stattfindet.<br />
Lusaka<br />
Lieber arm als schwul<br />
Die katholische und die evangelische Kirche in<br />
Sambia stellen Prinzipientreue über das Wohlergehen<br />
ihrer Gläubigen. Die Kirchen forderten<br />
den Staat auf, lieber auf westliche Entwicklungshilfe<br />
zu verzichten als die Verfolgung von<br />
Schwulen und Lesben einzustellen. Es sei wichtiger,<br />
unmoralisches Verhalten zu bekämpfen<br />
als gegen die Armut vorzugehen, predigen die<br />
Kirchen in dem bitterarmen Sambia. Die Kirchen<br />
reagierten damit auf die Aufforderung<br />
der USA und der EU an Sambia und andere afrikanische<br />
Staaten, ihre schwulenfeindlichen<br />
Gesetze zu reformieren. Einige EU-Staaten haben<br />
die Einhaltung von Menschenrechten für<br />
Schwule und Lesben zu einer Bedingung ihrer<br />
Entwicklungshilfe erklärt. Homosexuellen<br />
droht in Sambia 14 Jahre Haft.<br />
Utah<br />
Outing durch die Schule<br />
Der Fall eines 14-jährigen Schülers einer Schule<br />
in Utah hat für neuen Zündstoff in der Debatte<br />
über Selbstmorde schwuler Jugendlicher in den<br />
USA gesorgt. Nachdem sich der 14-Jährige in der<br />
Schule freiwillig geoutet hatte, setzte die Schulbehörde<br />
die Eltern über die Homosexualität des<br />
Sohnes in Kenntnis. Die Behörde begründete gegenüber<br />
amerikanischen Medien ihr Handeln<br />
mit dem Schutz des Jungen vor einem Mobbing<br />
durch Mitschüler. Die Bürgerrechtsorganisation<br />
American Civil Liberties Union (ACLU) will dieses<br />
Argument nicht gelten lassen. Die Schule<br />
habe dem jungen Mann das Recht genommen,<br />
über die persönlichen Aspekte seines Lebens<br />
selbst zu bestimmen, so ACLU. In den USA waren<br />
im vergangenen Jahr viele Fälle von schwulen<br />
Schülern öffentlich geworden, die sich nach<br />
einem Mobbing in der Schule das Leben genommen<br />
hatten.<br />
Washington<br />
Republikaner gegen liberale<br />
Botschafterin<br />
Nach dem Budgetstreit verhindern die Republikaner<br />
im Senat jetzt die Ernennung von Mari<br />
Carmen Aponte zur US-Botschafterin in El Salvador.<br />
Grund: Aponte setzt sich für die rechtliche<br />
Gleichstellung von Homosexuellen ein.<br />
Die gebürtige Puerto Ricanerin ist bereits in El<br />
Salvador. Präsident Barack Obama hatte 2009<br />
eine Sitzungspause des Senats genutzt, die Zustimmungspflicht<br />
bei der Berufung Apontes zu<br />
umgehen und sie zur vorläufigen Botschafterin<br />
ernannt. Allerdings muss der Senat formal bis<br />
zum Ende der Legislaturperiode die Ernennung<br />
Apontes absegnen, damit diese dauerhaft wird.<br />
Aponte hatte sich während des von der US-Aussenministerin<br />
ausgerufenen «Gay Pride Month»<br />
im Juni 2011 in einer Zeitung in El Salvador für<br />
schwul-lesbische Rechte ausgesprochen. Die Republikaner<br />
sehen darin einen Affront gegen<br />
«die Kultur» des mittelamerikanischen Landes.<br />
Bogotá<br />
Dümmer als Gott erlaubt<br />
Der Schwule an sich treibt’s mit Minderjährigen.<br />
So platt lässt sich die homophobe Haltung<br />
des katholischen Bischofs Juan Vicente Córdoba<br />
zusammenfassen. Es sei doch bekannt, dass<br />
Schwule ein Interesse an Sex mit Minderjährigen<br />
hätten, sagte der kolumbianische Geistliche<br />
in einem Interview aufgrund der Adoption<br />
eines 10- und eines 13-jährigen Jungen aus<br />
Bogotá durch einen schwulen Amerikaner. Es<br />
wäre sicherer gewesen, dem Mann zwei Mädchen<br />
zu geben, betonte der Bischof, der neben<br />
der Theologie auch Psychologie studiert hat.<br />
Kinder, so der Bischof, stellten für Schwule die<br />
gleiche Verlockung dar wie ein Süsswarenladen<br />
für Diabetiker. Das oberste Gericht Kolumbiens<br />
hatte im vergangenen Jahr dem Gesetzgeber<br />
aufgetragen, bis 2013 die Homo-Ehe einzuführen.<br />
Die Kirche läuft gegen diese Reform Sturm.<br />
Istanbul<br />
Gericht gegen Verunglimpfung<br />
von Homosexuellen<br />
Die türkische Zeitung «Yeni Akit» muss umgerechnet<br />
1700 Euro Bussgeld zahlen, weil sie in<br />
einem Artikel Schwule als «Perverse» bezeichnet<br />
hatte. Umgerechnet 850 Euro Strafe bekam<br />
der Autor Sendar Arseven aufgebrummt. Arseven<br />
hatte 2008 in einer Kolumne den Abgeordneten<br />
Zafer Üskül kritisiert. Der damalige<br />
Vorsitzende der Menschenrechtskommission<br />
des Parlaments hatte sich vor einer Veranstaltung<br />
der Schwulenorganisation Kaos GL gegen<br />
die Diskriminierung von Menschen aufgrund<br />
ihrer sexuellen Orientierung ausgesprochen.<br />
Homosexualität ist in der Türkei seit 1858 legal.<br />
Schwule und Lesben werden jedoch immer wieder<br />
wegen «öffentlichem Exhibitionismus» oder<br />
«Verstosses gegen die öffentliche Moral» verfolgt<br />
und Organisationen wie Kaos GL haben mit<br />
staatlichen Repressionen zu kämpfen.<br />
5
Gesellschaft CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Liebe ist grenzenlos!<br />
Oder auch nicht…<br />
«Ich kam mit nichts, und<br />
weinte jedes Mal, wenn mir Menschen helfen wollten»<br />
Von Lola Sara Arnold-Korf<br />
6<br />
Urs Kilgus von Queeramnesty Schweiz <br />
© Stefan Büchi
CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Gesellschaft<br />
In der Winter-Edition berichtete<br />
das CR-Magazin<br />
über das Schicksal von<br />
Homo sexuellen jenseits der<br />
sieben Berge. Der Artikel<br />
schlug hohe Wellen, bis hin<br />
zu Queeramnesty Schweiz.<br />
Wir erinnern uns: In 72 Staaten der Welt droht homosexuellen Männern<br />
noch heute eine Geld- oder Gefängnisstrafe. In weiteren sieben Ländern<br />
sogar die Todesstrafe. Queeramnesty (QAI), der Deutschschweizer LGBTI-<br />
Gruppe von Amnesty International Schweiz, ging dieser Artikel ans Gemüt.<br />
Mit QAI-Flüchtlingsbetreuer Urs Kilgus (46) und Artashes Kocharyan (33),<br />
homosexueller Flüchtling aus dem Kaukasus, sprach Lola Sara Arnold-Korf.<br />
CR-Magazin: Lieber Urs, es ist uns meist nicht bewusst, dass es Menschen<br />
wie dich gibt, die sich seit Jahren für gestrandete Homosexuelle<br />
in der Schweiz einsetzen. Was können wir tun, um dich und deine<br />
Weggefährten zu unterstützen?<br />
Urs Kilgus: Mit dem Beitrag in der CR-Winter-Edition hast du endlich das<br />
Thema auf den Tisch gebracht. Ohne Aufklärung, Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Wissen wäre unsere Arbeit nicht komplett. Es ist sehr wichtig, dass die<br />
Betroffenen eine Stimme haben und gehört werden. Die meisten Homosexuellen<br />
in der Schweiz sonnen sich in den Rechten, die wir uns erkämpft<br />
haben und sehen nicht über den Tellerrand der Schweiz hinaus. Ein wichtiger<br />
Beitrag zur Unterstützung, ist, wenn alle aus der LGBTI-Community<br />
die Unterschriftensammlungen und Briefaktionen von Amnesty, welche<br />
Diskriminierungen und Missbräuche an Homosexuellen verurteilen, unterschreiben<br />
oder an die betreffenden Regierungen verschicken.<br />
CR-Magazin: Zum heutigen Interview bis du nicht alleine erschienen.<br />
Urs Kilgus: Ja, um das Thema zu verdeutlichen, habe ich einen wunderbaren<br />
Menschen mitgebracht. Er heisst Artashes und kommt aus einer<br />
ehemaligen Sowjetrepublik im Kaukasus. Er hat studiert, macht Kunst<br />
und hat beim Fernsehen gearbeitet. Nach Falschanklage und sexuellem<br />
Missbrauch auf einer Polizeistation, schwerer nachfolgender Depression<br />
und Jobverlust, floh er mit seiner Familie nach Kaliningrad (Anm. d. R.:<br />
ehemals Königsberg/Ostpreussen). Da verdingte er sich unter Lohn und<br />
landete schliesslich in der Schweiz, dem Land seiner Träume.<br />
CR-Magazin: Artashes, kann ein einziges Menschenleben das ertragen, was<br />
du erdulden musstest? Bist du im Land deiner Träume angekommen?<br />
Artashes Kocharyan: Nun fühle ich mich frei. Jetzt verstehe ich, wer ich bin,<br />
wohin ich gehöre und wie ich leben möchte. In meinem Heimatland wurde<br />
ich als Schwuler verachtet. Schon in der 7.Klasse nahmen mich meine<br />
Mitschüler, legten mich über den Lehrertisch und taten so, als wenn sie<br />
mich von hinten vergewaltigen würden. Dann riefen sie die Mitschülerinnen<br />
herbei und alle lachten auf meine Kosten. Prügel gehörte zum<br />
Schulalltag. Ich durfte auf keine Party und jeder sagte mir: «Du bist nicht<br />
normal, du bist krank!». Es war schrecklich. Ich war die Tunte, der Schwule,<br />
der letzte Dreck! Nicht anders erging es mir an der Universität. Ich<br />
wollte doch nur leben! Auch meine Familie blieb davon nicht verschont.<br />
Deshalb mussten meine Eltern mit mir aus diesem Land der Niedertracht<br />
und Intoleranz gegenüber Minderheiten dringend weg.<br />
CR-Magazin: Wie empfindest du die Schweizer Menschen? Haben sie den<br />
historischen Tiefgang, um auf dich als altes «Mauer-und Russenkind»<br />
einzugehen?<br />
Artashes Kocharyan: Als ich in Basel angekommen bin, war das erste, was<br />
mir auffiel: Jeder wollte mir helfen. Ich kam mit nichts, und ich weinte<br />
jedes Mal, wenn mir Menschen helfen wollten. So was war ich nicht gewohnt.<br />
Erstmals in meinem Leben durfte ich sagen, wer und was ich bin.<br />
Es waren Organisationen wie Pink Cross und Queeramnesty, die mich in<br />
Basel abgeholt haben. Uwe Splittdorf half mir sofort, und später Urs von<br />
Queeramnesty.<br />
CR-Magazin: Wie fühlt man sich als Erste-Hilfe-Retter, Herr Kilgus?<br />
Urs Kilgus: Es ist mir wichtig, nicht nur in meinem eigenen Universum zu<br />
verweilen, sondern auch etwas für andere Menschen tun zu können. Da ich<br />
selber diskriminiert werde als Homosexueller, sowie als HIV-Positiver, weiss<br />
ich, was das bedeutet. Diese Lebenserfahrung kann ich in meine Betreuungsarbeit<br />
einbringen – ohne Entlohnung, ohne materielle Gegenleistung. Ich<br />
denke global, und es ist mir wichtig, für eine grössere Sache einzustehen.<br />
CR-Magazin: Zurück auf den Punkt, Herr Kilgus: Was erwarten Sie von<br />
der Schweiz und was erwartet die Community von Amnesty International<br />
und Menschenmännern wie Kilgus?<br />
Urs Kilgus: Ich erwarte, dass auch endlich hierzulande der Fluchtgrund<br />
Homo- und Transsexualität Gewichtung bekommt, weil LGBTI-Rechte<br />
Menschenrechte sind. Es ist blamabel für eine weltoffene Schweiz, dass<br />
auch im Jahr 2011 vom Bundesamt für Migration (BFM) zum Beispiel<br />
befunden wird, dass homosexuelle Flüchtlinge einfach ihre Homosexualität<br />
im Heimatland vollständig versteckt leben sollen und mit dieser<br />
Begründung selbst in Länder zurückgeschafft werden, wo ihnen langjährige<br />
Haftstrafen, ja selbst die Todesstrafe drohen. Das spricht nicht für<br />
eine humanitäre Schweiz. Wir von QAI wollen dies bekämpfen mit allen<br />
uns zur Verfügung stehenden Mitteln. In den letzten 10 Jahren konnten<br />
von rund 100 Flüchtlingen, die Homosexualität als Fluchtgrund angegeben<br />
haben, aus diesem Grund nur zwei bis drei in der Schweiz bleiben.<br />
Das kann so nicht weitergehen, besonders nachdem der Europarat im<br />
Juni 2011 eine Studie publiziert hat, in der er empfiehlt, die geschlechtliche<br />
Identität zusätzlich zur sexuellen Orientierung, als Fluchtgrund zu<br />
anerkennen. Die Schweiz wird deshalb kritisiert. Ich schäme mich für<br />
mein Land! Erfreulicherweise konnte jedoch Queeramnesty im vergangenen<br />
November an einer internen Weiterbildung im BFM mitwirken. Es<br />
ist zu hoffen, dass dies bald zu einer differenzierteren und professionelleren<br />
Beurteilung der Asylgesuche von LGBTI-Flüchtlingen führen wird.<br />
LGBTI-Asylfachleute konnten in den letzten Monaten bereits eine leichte<br />
Verbesserung feststellen.<br />
Bei Interesse für Mitgliedschaft oder fürs Mitmachen:<br />
info@queeramnesty.ch<br />
Information: www.queeramnesty. ch<br />
Kontoverbindung: Postkonto (Schweiz): 82-645780-9<br />
Leserbrief<br />
«Das schwarze Schaf macht mäh!»<br />
(<strong>Cruiser</strong> Winter 11/ 12)<br />
Danke, dass Ihr Euch – mit einem kritischen Blick auf die behördliche<br />
Praxis in der Schweiz – der poltischen Frage des Schwulseins als Asylgrund<br />
angenommen habt! Erst 2011 hatte das Bundesverwaltungsgericht<br />
in Bern die Rechtmässigkeit der Abschiebung eines schwulen Iraners in<br />
sein Heimatland zu beurteilen. Dabei stellte es fest, dass es «keine Gründe<br />
für die Annahme einer allgemeinen Gefährdungssituation bzw. einer<br />
systematischen Verfolgung Homosexueller im Iran» gäbe. Insbesondere<br />
sei in der iranischen Gesellschaft «eine systematische Diskriminierung<br />
nicht feststellbar»! So stünde das Schwulsein der Ausschaffung nicht entgegen.<br />
Darin kommt unseren Erachtens ein Zeichen von beschämender<br />
Hilflosigkeit, Angst und einem Höchstmass von Ignoranz des höchsten<br />
Schweizer Verwaltungsgerichts zum Ausdruck. LGBT-Emanzipation und<br />
Solidarität unter Schwulen ist auch in der Schweiz noch geboten!<br />
(Mehr zum Fall auf habs.ch/aktuell.html)<br />
Axel Schubert, Sprecher habs<br />
7
Prominent CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Gareth Thomas<br />
Eine Headline, in der «schwul» vorkommt, ist<br />
im Tümpel der TV-Shows stets ein wirksamer<br />
Köder beim Quotenfang. Negatives Beispiel: Vincent<br />
Raven, der Rabenflüsterer auf Nikotinentzug<br />
im Dschungelcamp, von den Moderatoren<br />
«Toblerone-Taliban» genannt, der sich weigerte,<br />
in die rote «Tuntenhose» zu schlüpfen. Positives<br />
Beispiel: Gareth Thomas, die schwule Rugby-Legende,<br />
die im britischen «Celebrity Big Brother»-<br />
Haus das Feld aus Playboy-Häschen und Schauspiel-Sternchen<br />
aufmischt. 100 Länderspiele<br />
bestritt er unter dem Spitznamen «Alfie» mit der<br />
walisischen Mannschaft. Er wurde Captain, seine<br />
Schläge an den Kopf nach einem Score wurden<br />
zum Markenzeichen. 2009 outete sich der<br />
Star der härtesten Männersportart und avancierte<br />
zum Vorbild, weit über den Pitch hinaus.<br />
Lange Zeit hatte er seine sexuelle Orientierung<br />
geheim gehalten, heiratete sogar seine Jugendfreundin<br />
Jemma, um den Heteroschein zu wahren.<br />
«Ich war wie eine tickende Zeitbombe. Ich<br />
dachte, ich kann es unterdrücken und verdrängen,<br />
aber das hat nicht funktioniert», erklärte<br />
er in einem Zeitungsinterview. Die Geschichte<br />
hat bereits Hollywood erreicht, angeblich übt<br />
Mickey Rourke derzeit den walisischen Akzent<br />
und will sich für eine glaubwürdige Darstellung<br />
sogar zwei Schneidezähne ziehen lassen<br />
(was bei ihm wohl unter Schönheits-OP läuft…).<br />
Rino Galiano<br />
Die Casting-Show THE VOICE OF GERMANY vermag<br />
zu überzeugen. Besonders Rino Galiano.<br />
Der 36-jährige Mannheimer arbeitet hauptberuflich<br />
als Schauspieler, verzaubert aber durch<br />
seine zarte Stimme. Schon immer hat sich Rino<br />
Galiano für Musik begeistert, auch wegen seiner<br />
Eltern, waschechte Musiker, welche ihn<br />
schon als Kind mit auf Tournee nahmen. Und<br />
Brigitte Nielsen<br />
Unkraut vergeht nicht, mögen böse Zungen sagen.<br />
Die blonde dänische Riesin wurde schon<br />
oft abgeschrieben und kehrte in irgendeinem<br />
Reality-Format wieder zurück. Jüngst im RTL-<br />
Dschungelcamp. Doch Brigitte Nielsen vermag<br />
zu überzeugen. Erprobt darin, ein Leben vor<br />
der Kamera zu führen, beweist sich der Ex-Hollywood-Star<br />
zwischen Schlangen und Kakerlaken.<br />
Und dass erstaunlich sympathisch – bis<br />
zum Redaktionsschluss. Freilich, Frau Nielsen<br />
muss ihre Miete bezahlen. Und Werbung für<br />
ihre Biographie machen. Zum Start der RTL-<br />
Show erschien auch ihre Lebensgeschichte auf<br />
Deutsch. In Dänemark ein Bestseller, avancierte<br />
Gitte, wie sie wirklich heisst, zur Starautorin.<br />
Wer Alice Schwarzers «Lebenslauf» gelesen hat,<br />
der sollte auch in Brigitte Nielsens «Im Leben<br />
wird dir nichts geschenkt» schmökern. Und<br />
das durchaus ernsthaft. Denn die Nielsen war<br />
keineswegs immer nur das grosse blonde Monster<br />
mit den riesigen Silikon-Titten. Eigentlich<br />
ein dünnes, tollpatschiges Mädchen, das erst<br />
Gareth Thomas selbst ist vom Sport- zum Medienprofi<br />
und zum Society-Darling geworden.<br />
Er ist befreundet mit Prince William und Christian<br />
Louboutin und hat kurz vor seinem Big-<br />
Brother-Einzug eine Getränkefirma gekauft.<br />
Die Chancen stehen gut, dass wir Gareth nie im<br />
Dschungel sehen werden. (rg)<br />
8<br />
Rino Galiano ist offen schwul. Als solcher ist<br />
er keineswegs von sich selbst überzeugt. «Es ist<br />
ein seltsames Gefühl, sich selbst zu beobachten,<br />
aber es beruhigt mich sehr, dass ich bei euch<br />
einen positiveren Eindruck hinterlassen habe,<br />
als bei mir selbst.», so Rino auf seiner eigenen<br />
Facebook-Seite. Ob er die Stimme Deutschlands<br />
wird? Egal, nun will auch das Schweizer Fernsehen<br />
eine eigene Version der Casting-Show<br />
ins Rennen schicken. Ab 2013 dürfen wir für<br />
THE VOICE OF SWITZERLAND anrufen. In den<br />
diversen Internet-Foren wird dieses Vorhaben<br />
eher belächelt. Am Ende wird sowieso wieder<br />
Sven Epiney die Show moderieren. Und es dürfte<br />
schwer werden, ein solch kompetentes Team<br />
wie in Deutschland für die Jury zusammenzustellen.<br />
Voraussichtlich sitzen dort wieder Francine<br />
Jordi und DJ BoBo, so wird befürchtet. Man<br />
darf gespannt sein, wie sich das SF ein Jahr lang<br />
vorbereiten wird. (dd)<br />
spät lernte, die Kontrolle über sein Leben zu gewinnen.<br />
Alkoholsucht inklusive. Sie hat überlebt,<br />
doch zu was für einem Preis. Immerhin<br />
wurde sie bis dato nicht zu den grauenhaften<br />
Dschungelprüfungen geschickt. Was nur bedeuten<br />
kann, dass die Zuschauer Brigitte Nielsen<br />
zu lieben beginnen. Oder dass Stallones Ex<br />
schlichtweg zu uninteressant ist. (dd)
CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Prominent<br />
Taylor Lautner<br />
Noch vor wenigen Monaten enttäuschte der fesche<br />
Twilight-Werwolf in einer «GQ»-Titelstory<br />
seine Gay-Fans. Auf die Frage, ob es beim gemeinsamen<br />
Abendessen mit «Milk»-Regisseur<br />
Gus van Sant und «Milk»-Drehbuchautor Dustin<br />
Lance Black zu Annäherungsversuchen gekommen<br />
sei, antwortet er: «Nein, mit Sicherheit<br />
nicht. Ich denke, die wissen, dass ich hetero<br />
bin.» Das schwul-lesbische Nachrichtenmagazin<br />
«The Advocate» äusserte Kritik: Hätte man<br />
ihm dieselbe Frage gestellt, wenn er mit zwei<br />
älteren heterosexuellen Frauen diniert hätte?<br />
Dann die vermeintlich überraschende Wende:<br />
Unter dem grossen Titel «OUT&PROUD» berichtete<br />
das Klatschblatt «People» über das Comingout<br />
des Teenie-Stars. Angeblich. Das Titelblatt<br />
entpuppte sich als Fälschung, als grösste Internet-Ente<br />
der Saison. Kein Grund zur Panik, liebe<br />
Teenie-Girls, alles hetero im Fantasyland! Aber<br />
Moment, es gibt ja noch Colton Haynes, den<br />
wahren Werwolf. 2007 nahm er am Twilight-<br />
Casting teil und verlor knapp gegen Robert Pattinson.<br />
Daraufhin bekam der Schönling eine<br />
Hauptrolle in der ABC-Serie «The Gates», als Footballspieler<br />
und Werwolf Brett Crezski, später<br />
brillierte er bei MTV als Jackson Whittemore in<br />
«Teen Wolf». Mit 17 liess er sich für ein Gay-Magazin<br />
ablichten, die Fotos wurden inzwischen<br />
vom Management auf sämtlichen Internetseiten<br />
entfernt. Also auch hier: Werwolf und Vampir<br />
– Realität, jederzeit. Schwul – nicht in den<br />
wildesten Träumen… (rg)<br />
Conchita Wurst<br />
Österreich liefert wieder einmal den Beweis,<br />
weshalb wir Schweizer so gerne über unsere<br />
Nachbarn schmunzeln. Erscheint das Volk sebst<br />
ansonsten eher zurückhaltend, so erstaunen<br />
gewisse Vertreter immer wieder mit Verrücktheiten.<br />
Das neuste Beispiel: Conchita Wurst.<br />
In der ORF-Show «Die große Chance», Österreichs<br />
Antwort auf «Das Supertalent», begeisterte<br />
die schrille Travestie-Künstlerin im letzten<br />
Jahr das Publikum als auch die Jury. Conchita<br />
Wurst sang dort u.a. Celine Dions «My Heart<br />
Will Go On». Doch was wirklich erstaunte war<br />
der Bart der jungen Dame. Also fragten sich alle<br />
Beteiligten ausnahmslos: Ist das ein Mann oder<br />
eine bärtige Frau? Des Rätsels Lösung: Es ist ein<br />
Mann! Hinter Conchita Wurst steckt Thomas<br />
Neuwirth, ein junger Schaufenster- Dekorateur,<br />
der es bereits 2007 ins Finale der Casting-Show<br />
«Starmania» schaffte. In Erinnerung blieb er<br />
aber nicht durch seine Stimme, sondern durch<br />
sein Coming-out als Schwuler. Da es mit der<br />
Stimme nicht klappen wollte, verwandelte er<br />
sich flugs in Conchita Wurst. Dies soll ihm/ihr<br />
helfen, um Österreich beim kommenden «Eurovision<br />
Song Contest» zu vertreten. Ob Thomas<br />
Neuwirth alias Conchita Wurst mit dem Lied<br />
«That‘s What I Am» den Vorentscheid gewinnt,<br />
zeigt sich am 24. <strong>Februar</strong> in der Show «Österreich<br />
rockt den Song Contest». (dd)<br />
Richard Nixon<br />
An Skandalen fehlte es nie in der Lebensgeschichte<br />
des 37. US-Präsidenten. Die Watergate-<br />
Affäre zwang ihn als ersten und bisher einzigen<br />
US Präsidenten zum Rücktritt. Biograf Dan Fulsom<br />
erweitert mit seinem soeben erschienenen<br />
Buch «Nixon’s Darkest Secrets» den Reigen um<br />
einige abgründige Anekdoten. Die 53-jährige<br />
Ehe mit Pat sei nur Show gewesen, schreibt der<br />
Journalisten-Veteran. Von Prügeleien ist die<br />
Rede, von getrennten Schlafzimmern im Weissen<br />
Haus, während ein enger Vertrauter Nixons<br />
jederzeit Zugang zu sämtlichen Räumen gehabt<br />
haben soll: Charles Rebozo. Fulsom zitiert einen<br />
«Time Magazine»-Reporter, der während eines<br />
Dinners die Gabel aufheben wollte und dabei<br />
beobachtete, wie Nixon und Rebozo unter dem<br />
Tisch Händchen hielten. Ausgerechnet Präsident<br />
Nixon, der öffentlich stets homofeindlich<br />
auftrat und sich in einem heimlich aufgenommenen<br />
Gespräch für die Reinigung der Pfadfinder<br />
von «gottverdammten Schwuchteln» aussprach.<br />
Die historische Gerüchteküche geht<br />
Spekulationen scharf an, während aktuelle Homorechte<br />
in den USA auf Sparflamme gehalten<br />
werden. Immerhin scheint der amtierende Präsident<br />
Obama in der Gegenwart angekommen<br />
zu sein. Matt Katz und sein Partner Aaron Lafrenz<br />
gingen nach der Legalisierung als eines<br />
der ersten Homopaare in New York im Juli 2011<br />
die Ehe ein. Fünf Monate später erreichte sie ein<br />
überraschendes Schreiben: «Herzlichen Glückwunsch<br />
an Sie zu diesem ganz besonderen Anlass.<br />
Michelle und ich hoffen, dass dieser mit<br />
Liebe, Freude und Glück gesegnet ist.» (rg)<br />
Jean Dujardin<br />
Die Suche nach neuen männlichen Promi-Ikonen<br />
ist ein steiniger Weg. Man wandert entlang<br />
von Machos und Paradiesvögeln, um endlich<br />
einem Exemplar zu begegnen, auf das kein<br />
noch so gelber Wegweiser hinzuweisen gewagt<br />
hätte: Jean Dujardin. Als französische Antwort<br />
auf George Clooney wird er gehandelt, weit untertrieben.<br />
Soeben prämiert mit dem Golden<br />
Globe, liess er bescheiden verlauten, die kühle<br />
Edelstahl-Trophäe werde seinen Teddybären ersetzen.<br />
Ausgezeichnet wurde er für seine Hauptrolle<br />
in «The Artist», einem Stummfilm, der<br />
sich leichtfüssig vor den 1920ern verneigt. In<br />
Frankreich hat sich Dujardin bereits in James-<br />
Bond-Persiflagen einen Namen gemacht, wurde<br />
als Gay-Liebling gehandelt, noch bevor der<br />
gelernte Schlosser und Vater zweier Kinder in<br />
irgendeiner Schublade platziert werden konnte.<br />
In seiner Golden-Globes-Dankesrede sagte<br />
er mit seinem Gesicht mehr aus als mit französischem<br />
Akzent. Die neue männliche Ikone<br />
glänzt nicht mit lauten Statements, sondern<br />
im Kino-Ereignis des Jahres. George Clooney gewann<br />
als gestresster Familienvater einen weiteren<br />
Golden Globe, Meryl Streep als eiserne Lady,<br />
Kate Winslet als ehrgeiziges Scheidungsopfer,<br />
Christopher Plummer als schwuler Witwer<br />
und Michelle Williams als Marilyn Monroe, die<br />
selbst 52 Jahre zuvor den gleichen Preis erhielt.<br />
Willkommen im neuen Zeitalter der alten und<br />
neuen Ikonen. Wenn die Golden Globes ein Wegweiser<br />
sind, führt die Route hoch hinaus. (rg)<br />
9
Ausland CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Malaysia<br />
Schwule leben in einer Atmosphäre<br />
der Angst<br />
von Michael Lenz<br />
«Hier bin ich zu Hause», sagt<br />
Nazir, der Kaufmann. «Aber<br />
es wird immer schwieriger, als<br />
schwuler Mann in Malaysia<br />
zu leben. Die Hetze der Islamisten<br />
auf die Gay Community<br />
wird immer stärker.» Aus<br />
Furcht vor Repressionen wird<br />
Nazir seine Heimat Malaysia<br />
verlassen. Seinen richtigen<br />
Namen will er nicht genannt<br />
wissen.<br />
Für einen kurzen Moment sah es Anfang Januar<br />
so aus, als sei die anti-schwule Kampagne<br />
islamischer und konservativer Kräfte implodiert.<br />
Entgegen allen Erwartungen hatte ein<br />
Gericht in Kuala Lumpur Oppositionsführer Anwar<br />
Ibrahim vom Vorwurf der Homosexualität<br />
freigesprochen. Im Falle einer Verurteilung hätten<br />
dem 64-Jährigen<br />
bis zu 20<br />
Jahren Haft<br />
und der Verlust<br />
des Rechts der<br />
Kandidatur für<br />
ein politisches<br />
Amt gedroht.<br />
Das Verfahren<br />
gegen Anwar<br />
wurde von Menschenrechtsorganisationen<br />
und der internationalen<br />
Gemeinschaft<br />
als<br />
politische Intrige<br />
des Polit-Establishments<br />
des<br />
mehrheitlich<br />
islamischen<br />
Malaysia gegen<br />
einen Politiker<br />
gesehen, der<br />
durch Reformversprechen<br />
und Charisma<br />
bei den Wahlen<br />
2008 die seit<br />
über 50 Jahren<br />
(im Verein mit<br />
einigen kleinen<br />
Parteien) regierende Umno an den Rand einer<br />
Wahlniederlage gebracht hatte.<br />
«Homosexualität» als Waffe gegen<br />
politische Gegner<br />
Kurz nach der Wahl griff die Umno zu einem<br />
scheinbar bewährten Mittel: Durch den Vorwurf<br />
der Homosexualität den politischen Gegner<br />
zu desavouieren, um ihre konservativislamische<br />
Kernwählerschaft bei der Stange zu<br />
halten. Die Umno-Fürsten sind jedoch durch die<br />
jahrzehntelange Macht der Realität entrückt.<br />
Ihnen ist entgangen, dass die Malaysier quer<br />
zu allen Ethnien, Religionen, sozialen Schichten<br />
und Altersgruppen genug haben von Korruption,<br />
Machtmissbrauch, Vetternwirtschaft<br />
und Intrigen und dass der Komplott gegen Anwar<br />
als Zeichen der Reformunfähigkeit des Regimes<br />
gesehen wird. Entgangen war der Machtelite<br />
auch, dass Anwar Ibrahim erst durch eine<br />
frühere Intrige zum Märtyrer, zum Volksliebling,<br />
zu einer Bedrohung der Regierung geworden<br />
ist. 1998 stellte der damalige Premierminister<br />
Mohamed Mahatir seinen designierten<br />
Kronprinzen durch eine Anklage und spätere<br />
Verurteilung wegen angeblicher Korruption<br />
und Homosexualität kalt.<br />
Mohd Saiful und der «Fall Anwar»<br />
Vordergründig löste 2008 Mohd Saiful den «Fall<br />
Anwar» aus. Der damalige Mitarbeiter von Anwar<br />
zeigte seinen<br />
Chef bei der Polizei<br />
an. Anwar habe<br />
ihn zum Sex genötigt,<br />
behauptete<br />
Saiful. Allerdings<br />
lautete die Anklage<br />
nicht auf Vergewaltigung,<br />
sondern<br />
«nur» auf Homosexualität.<br />
Aber nach<br />
m a l a y s i s c h e m<br />
Recht ist auch einvernehmlicher<br />
homosexueller<br />
Geschlechtsverkehr<br />
strafbar. Zu den<br />
vielen Merkwürdigkeiten<br />
des zweijährigen<br />
Verfahrens<br />
gehört, dass<br />
Saiful erst zur Polizei<br />
marschierte,<br />
nachdem er im Privathaus<br />
von Premierminister<br />
Najib<br />
Razak vorstellig geworden<br />
war. Kurios<br />
auch, dass Ärzte in<br />
einem staatlichen<br />
Oppositionsführer Anwar Ibrahim<br />
Krankenhaus zwei<br />
Tage nach dem angeblichen<br />
Sex mit Anwar Samenspuren am<br />
Anus des muslimischen Jungmanns fanden.<br />
Was die Frage nach den Hygienegewohnheiten<br />
Saifuls aufwarf, die allerdings – wie so viele<br />
andere Ungereimtheiten – im Prozess nicht geklärt<br />
wurde.<br />
Umerziehungslager und Morddrohungen<br />
Die in Malaysia immer einflussreicher werdenden<br />
islamischen Hardliner, die längst den<br />
10
CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Ausland<br />
Regierungsapparat und die Umno unterminiert<br />
haben, begleiteten den Anwar-Prozess<br />
mit einer Kampagne gegen sexuelle Minderheiten.<br />
Junge Schwule wurden in Umerziehungslager<br />
gesteckt; islamische Kleriker erliessen<br />
eine Fatwa gegen Lesben; schwule<br />
muslimische Malaien, die sich auf Facebook<br />
outeten oder im Ausland eine Eingetragene<br />
Partnerschaft eingegangenen sind, werden<br />
in den staatlich kontrollierten Medien diffamiert<br />
und erhalten von islamischen Hardlinern<br />
Morddrohungen; Universitätsprofessor<br />
Palaniappan verkündete, Onanieren und homosexueller<br />
Verkehr führten zu Schweinegrippe;<br />
die seit Jahren jeden September in<br />
Kuala Lumpur stattfindende Veranstaltung<br />
Seksualiti Merdeka – Sexuelle Unabhängigkeit<br />
– wurde 2011 aus heiterem Himmel als<br />
Bedrohung des Islam verboten. Die Verfolgung<br />
von Anwar, so Seksualiti-Merdeka-Organisator<br />
Pang Khee Teik, habe «unter sexuellen<br />
Minderheiten eine Atmosphäre der Angst»<br />
geschaffen.<br />
Schlammschlacht im Wahlkampf<br />
Malaysia befindet sich im Vorwahlkampf<br />
-Fieber. Beobachter rechnen damit, dass Premierminister<br />
Najib das Volk bald zu vorgezogenen<br />
Neuwahlen an die Urnen rufen wird.<br />
Den drohenden Machtverlust vor Augen geht<br />
die Schlammschlacht gegen Anwar auf dem<br />
Rücken der Schwulen unvermindert weiter.<br />
Neuster Vorwurf: Anwar werde bei einer Regierungsübernahme<br />
schwul-lesbischer Gleichberechtigung<br />
Tür und Tor öffnen. Anwar Ibrahim<br />
hatte nach seinem Freispruch in einem<br />
Interview mit der BBC die Abschaffung «archaischer<br />
Gesetze» gefordert, die gegen «Unschuldige»<br />
missbraucht werden könnten. In dem Interview<br />
stellte Anwar aber auch klar, dass er<br />
nicht einer Legalisierung der Homosexualität<br />
das Worte rede.<br />
Nazir ist einer von vielen Zehntausenden Malaysiern,<br />
die frustriert von Korruption, Zensur,<br />
Diskriminierung ethnisch-religiöser Minderheiten<br />
und von der Verweigerung demokratischer<br />
Reformen ihrem Land den Rücken kehren.<br />
«Brain drain» heisst diese Massenflucht vor<br />
allem junger, gut ausgebildeter Malaysier, die<br />
zunehmend ein Problem für die Wirtschaft und<br />
Gesellschaft Malaysias darstellt.<br />
Pang Khee Teik bleibt und bietet in Malaysia<br />
dem System die Stirn. Der Organisator von<br />
Seksualiti Merdeka will die Probe aufs Exempel<br />
machen, ob Anwars Freispruch wirklich –<br />
wie von der Regierung gerne betont wird – der<br />
Ausweis der oft angezweifelten Unabhängigkeit<br />
der malaysischen Justiz ist. Pang Teik hat<br />
gegen das Verbot von Seksualiti Merdeka Klage<br />
eingereicht.<br />
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11
Medien CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
COLORNATION<br />
Ein neues TV-Magazin mit<br />
MrGay Stephen Bitterlin<br />
ist ab <strong>Februar</strong> auf Swisscom<br />
TV zu sehen.<br />
Mit «Colornation» bringt der<br />
TV-Sender City Channel 1 ab<br />
Mitte <strong>Februar</strong> eine Sendung<br />
für die LGBT-Community in<br />
sein Fernsehprogramm. Für<br />
das bunte und informative<br />
TV-Magazin konnte Stephan<br />
Bitterlin, der aktuelle Mr. Gay<br />
Switzerland, als Moderator gewonnen<br />
werden.<br />
«Colornation» auf City Channel 1, kurz CC1,<br />
wird wöchentlich am Donnerstagabend um 21<br />
Uhr aus dem Leben der LGBT-Community – Lesben,<br />
Gays, Bisexuelle und Transgender – berichten.<br />
Die Sendung soll Vereine, Organisationen<br />
und Institutionen zeigen, über<br />
bedeutende Veranstaltungen<br />
berichten und befasst sich<br />
zudem mit gesellschaftlichen<br />
und politischen<br />
Themen. Die Inhalte der<br />
Sendungen sollen auch<br />
für heterosexuelle Zuschauerinnen<br />
und Zuschauer<br />
interessant<br />
gestaltet werden. Der<br />
Sender CC1 wird über<br />
Swisscom TV ausgestrahlt.<br />
Marco Blind, Geschäftsführer der Absolute<br />
Networks, die Betreiberin des Senders CC1, hat<br />
hohe Erwartungen und sieht ein grosses Potential<br />
in dieser neuen Sendung: «Für die Sendung<br />
‹Colornation› wurde ein Team motivierter Redaktoren<br />
zusammengestellt, welche die Beiträge<br />
realisieren. Mit den ausgewählten Themen<br />
sollen zwischen Homo- und Heterosexuellen<br />
mehr Brücken gebaut werden».<br />
Herausforderung für Stephan Bitterlin<br />
In das rund zehnköpfige «Colornation»-Team<br />
gehört auch der künftige Moderator Stephan<br />
Bitterlin. Der amtierende Mr. Gay Switzerland<br />
freut sich auf die neue Aufgabe: «Fernsehmachen<br />
ist für mich eine neue Herausforderung.<br />
Mit ‹Colornation› kann ich meine Anliegen und<br />
Botschaften als Mr. Gay ideal platzieren und<br />
verbreiten».<br />
Printmedien, wie das CR-Magazin, sind laut City<br />
Channel 1 für die LGBT-Community reichhaltig<br />
vorhanden. In der elektronischen Medienlandschaft<br />
hingegen ist Homosexualität kaum oder<br />
gar nicht vertreten. Das «Colornation»-Team<br />
freut sich, die bestehende Lücke zu füllen.<br />
Die erste Staffel mit zehn Folgen wird ab dem<br />
16. <strong>Februar</strong> in der ganzen Schweiz von der Absolute<br />
Networks GmbH produziert. Die Reportagen,<br />
Talks und Interviews werden aus aktuellen<br />
Gründen jeweils zeitnah zur Fernsehausstrahlung<br />
produziert.<br />
City Channel 1, Colornation:<br />
ab 16. <strong>Februar</strong> auf Swisscom TV<br />
Box: City Chanel<br />
City Channel 1 setzt auf «Pure Urbanity». Der<br />
junge und innovative TV-Sender, welcher<br />
kürzlich das 3-jährige Bestehen feierte, erreicht<br />
auf Swisscom TV insgesamt 700 000<br />
potentielle Zuschauer in allen Sprachregionen<br />
der Schweiz. Die Themen des City Channel 1<br />
sind vielfältig: Film, Musik, Games, Partys, Kultur<br />
oder Lifestyle lassen die Kiste flimmern.<br />
Stephan Bitterlin<br />
12
CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Kolumne<br />
«As God is my witness,<br />
I shall never<br />
be horny again.»<br />
Von Michi Rüegg<br />
Ist schlechter Sex die Mühe wert? Darüber scheiden<br />
sich nicht nur die Geister, manchmal gehen<br />
ganze Beziehungen an dieser Frage zu Grunde.<br />
Ich hatte schon seit vielen Jahren keine Beziehung<br />
mehr, die lange genug gehalten hätte, damit<br />
der Sex so miserabel hätte sein können wie<br />
dieser Satz. Aber ich habe laufend schlechten<br />
Sex ausserhalb von Beziehungen.<br />
Vielleicht bin ich daran auch nicht ganz unschuldig.<br />
Ein jüngerer Bekannter hielt mir kürzlich<br />
einen Vortrag über meine Generation, die<br />
30 bis 40Jährigen. Wir seien eine bare Katastrophe,<br />
hätten neben Erektions- auch diverse Verhaltensstörungen,<br />
würden immer aktiv sein<br />
wollen, weil wir um die ultimative Entmannung<br />
fürchteten, würden aber mit unseren halberigierten,<br />
weil erektionsgestörten Pimmeln, nicht<br />
mal in die Nähe von Mastdärmen gelangen, auch<br />
wenn wir noch so würgten.<br />
Wir seien keine Hengste, sondern höchstens<br />
kastrierte Shetland-Ponies. Und wenn man von<br />
der grauenhaften Erotik absehe, seien die paar<br />
halbwegs brauchbaren Exemplare unter uns<br />
völlig unfähig, mit Emotionen umzugehen. Dabei<br />
hätten wir das während dieser zehn Jahre<br />
besonders nötig, weil wir nach 40 eh alle zu<br />
hässlich seien, um noch so etwas Ähnliches wie<br />
einen Partner zu finden, es sei denn, wir würden<br />
200 Franken pro Stunde dafür hinblättern.<br />
Sein Urteil war hart, aber nicht ganz unzutreffend.<br />
Wieso sonst suche ich nach Sexualpartnern,<br />
die zwar über 18 wenn möglich aber unter<br />
30 sind? Die Jugend allein kann nicht der ausschlaggebende<br />
Faktor sein. Auch Mitdreissiger<br />
sind mitunter tolle Typen. Jugend ist kein Recht,<br />
sondern ein Privileg, und zwar eines, dessen<br />
viele junge Menschen nicht würdig sind. Zudem<br />
geht die Mehrheit erst Ende Zwanzig ins<br />
Gym, vorher tragen die Babyspeck, der allerdings<br />
nicht aus der Kindheit stammt, sondern<br />
vom Dönerladen um die Ecke. Ihr Reiz liegt keinesfalls<br />
in einer originären Qualität begründet,<br />
sondern in der Absenz dessen, was uns Ü-Dreissiger<br />
so scheisse macht.<br />
Ich schweife ab. Es geht um die Frage, wieso<br />
Sex manchmal so langweilig ist. Meine Lieblingsstrategie<br />
ist, dass ich passiv bin, die Augen<br />
schliesse und mir vorstelle, ein kräftiger<br />
Schwarzer vergewaltige mich. Das Risiko dabei<br />
ist, dass man kurz die Augen aufmacht und den<br />
schmächtigen Weissen sieht, der sich da etwas<br />
abmüht. Ist man nicht bei sich zu Hause, kann<br />
man die Tapete studieren. Oder man geht im<br />
Kopf der Reihe nach alle Primzahlen durch. Ich<br />
landete einmal bei 1373, obwohl meine «Aufmirdrauf»<br />
in der Regel schon bei 37 fertig ist.<br />
Man kann auch alle Bundesräte seit 1848 in<br />
Gedanken aufzählen, aber die Bundesrätinnen<br />
reichen meist aus. Und seien wir bitte auch in<br />
diesem Punkt ehrlich, etwas Schlechtes muss<br />
keine dreieinhalb Stunden dauern. Das wissen<br />
die Besucher der meisten Faust-Inszenierungen<br />
an deutschsprachigen Theatern auch. Also sind<br />
wir froh, wenn der Schrecken kurz und das<br />
Ende nah ist.<br />
Die Alternative zu miesem Sex heisst: gar kein<br />
Sex. Und das werde ich nun ausprobieren. Ich<br />
will nie wieder geil werden. Gott sei mein Zeuge.<br />
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13
Community CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
tribute2life – ein<br />
Rückblick<br />
Wie bleibt der erste «Zürcher<br />
Life-Ball» in Erinnerung?<br />
Von Dani Diriwächter<br />
Im Dezember 2011 ging im<br />
Dolder Grand Hotel die erste<br />
Gala zugunsten der Aids-<br />
Hilfe Schweiz über die Bühne.<br />
Zahlreiche Stars sowie ein<br />
schickes Publikum machten<br />
den Event zum unvergesslichen<br />
Erlebnis. Auch wenn<br />
das Wiener Vorbild, der legendäre<br />
Life-Ball, unerreicht blieb,<br />
zeigen sich die Organisatoren,<br />
als auch die Begünstigten,<br />
glücklich über das Resultat.<br />
Rückblickend betrachtet war tribute2life, der<br />
grosse Charity-Event im Dolder Grand Hotel,<br />
ein voller Erfolg. Zumindest, was den Glamour-<br />
Faktor anbelangt. So wurden die zahlenden sowie<br />
geladenen Gäste im Zürcher Edelhotel hoch<br />
über dem See herzlich empfangen. In diesem<br />
exquisiten Ambiente liess es sich hervorragend<br />
feiern. Eine blendend aufgelegte Sonja Kraus<br />
moderierte an der Seite von Marco Fritsche den<br />
Anlass souverän. Künstler wie Michael von der<br />
Heide oder die amerikanische Transsexuelle<br />
Amanda Lepore sorgten für frenetischen Applaus.<br />
Die Spendensumme<br />
In erster Linie war der Event aber eine Spendengala.<br />
Diesbezüglich legt nun Claude Bravi, neben<br />
Alexander Andreas Prinz zu Schaumburg-<br />
Lippe, der Organisator des Abends, die Fakten<br />
auf den Tisch: «Mit den Einnahmen aus dem<br />
Ticket- und Losverkauf kam eine Spendensumme<br />
von rund 18 000 Franken zusammen. Das<br />
ist ein gutes Resultat und spricht für das aussergewöhnliche<br />
Engagement der Gäste und des<br />
ganzen Teams.»<br />
Claude Bravi erklärt zudem, dass 15 000 Franken<br />
des Betrags der Aids-Hilfe Schweiz überwiesen<br />
werden konnten. «Die Spenden werden dort<br />
eingesetzt, wo es am dringendsten nötig ist. Die<br />
Aids-Hilfe Schweiz finanziert ihr Engagement<br />
für HIV-positive Menschen vollständig aus Spendengeldern.<br />
So etwa die nationale Meldestelle:<br />
Sie interveniert, falls es zu Fällen der Diskriminierung<br />
von HIV-positiven Menschen kommt,<br />
zum Beispiel am Arbeitsplatz.», so Claude Bravi.<br />
Was sich nach einer kleinen Summe anhört,<br />
ist bei genauer Überlegung doch sehr beachtlich,<br />
bedenkt man, dass dies der erste Charity-<br />
Event seinesgleichen war. 600 Gäste waren zugegen<br />
um ihr Engagement zu beweisen. Das<br />
versteht auch die Pressesprecherin der Aids-<br />
Hilfe Schweiz, Bettina Mäschli: «Wir freuen uns<br />
über jede Spende, die unserer Arbeit, neue HIV-<br />
Infektionen zu verhindern und HIV-positive<br />
Menschen zu unterstützen, zugute kommt.»<br />
Das restliche Spendengeld geht an Linus G. Jauslin,<br />
ehemaliger Generalsekretär der Stiftung<br />
«Aids & Kind», der auch den mit 3000 Franken<br />
dotierten SENSAI Award gewonnen hat. Diese<br />
Gewinnsumme kommt dem Verein Swiss<br />
Youth+Group zugute. Dieser unterstützt junge<br />
Menschen und Kinder, die mit HIV und Aids<br />
leben.<br />
tribute2life <strong>2012</strong><br />
Claude Bravi blickt nun bereits auf den 1. Dezember<br />
<strong>2012</strong>. Die Charity-Gala soll auch dann<br />
wieder stattfinden. «Ich wünsche mir, dass die<br />
diesjährige tribute2life die erste Veranstaltung<br />
in Grösse und Glamour noch übertrumpfen<br />
wird.», so Claude Bravi. Und auch Bettina Mäschli<br />
ist davon überzeugt: «Das Konzept ist sehr<br />
sinnvoll und hat uns von Anfang an überzeugt.<br />
Wir werden uns also bald mit den Organisatoren<br />
zusammensetzen, den vergangenen Event<br />
Revue passieren lassen und über die Details der<br />
zukünftigen Partnerschaft sprechen.»<br />
Vielleicht dürfte sich der zweite tribute2life<br />
wohltuend von den üblichen Glamour-Parties<br />
abheben. Nicht zu leugnen war ein charmantes<br />
und schickes Publikum. Mitarbeiter der Aids-<br />
Hilfen wurden jedoch meist vermisst. So handelten<br />
die Small-Talk-Themen weniger von HIV<br />
und Aids, viel eher wurde über die neusten Modetrends<br />
und teuren Champagner gesprochen.<br />
Doch engagiert waren sie alle. So bemerkte ein<br />
gutaussehender Gast gegen Ende des Abends,<br />
dass er tribute2life für einen tollen Event halte,<br />
denn er «wäre auch schon im letzten Jahr dabei<br />
gewesen!».<br />
14
Reisen CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Saas Fee<br />
Die Perle der Alpen!<br />
von Branko B. Gabriel<br />
In der Schweiz ist es am<br />
schönsten – zumindest in den<br />
Alpen. Da auch Branko B. Gabriel<br />
die Finanzkrise spürt,<br />
verschlägt es ihn nicht wie<br />
üblich ins mondäne Engadin,<br />
sondern ins rustikale Wallis,<br />
ins Saastal.<br />
Hotel Jägerhof***<br />
Oben angekommen, holt uns ein kleiner Elektro-Bus<br />
ab, denn Saas Fee ist das erste autofreie<br />
Dorf der Schweiz. Was sofort auffällt: Es ist ungewöhnlich<br />
ruhig, sauber, frisch und unerhört<br />
«stressless». Meine Begleitung und ich tuckern<br />
also mit dem Elektrovehikel durch das pittoreske<br />
Walliser-Dorf und sind nach wenigen Minuten<br />
vor unserem Hotel Jägerhof angekommen.<br />
Der Kluge reist im Zuge – das gilt auch für mich,<br />
denn es ist wesentlich bequemer, zudem stressfrei<br />
und mit dem Halbtax sogar günstiger. Von<br />
Zürich gehts nach Bern, dann via Kandersteg<br />
durch den Lötschbergtunnel nach Visp. Von da<br />
eine halbe Stunde per Postauto ins schöne und<br />
archaische Saastal hinein. Wilde Gebirge und<br />
eine intakte Landschaft springen mir ins Auge.<br />
Herrlich! Das letzte Stück der Strasse liegt 1800<br />
m ü.M. – es geht hoch nach Saas Fee.<br />
Meterhoher Schnee umgibt das Drei-Sterne-<br />
Haus. Das familiäre Gasthaus ist einfach und<br />
zweckmässig eingerichtet. Die Direktion meint,<br />
wir seien ein Pärchen, also drückt sie uns sogleich<br />
den Schlüssel für den Love-Room in die<br />
Hand. Im Dachgeschoss angekommen, wird mir<br />
schnell klar: Hier wurde das Thema etwas ausgeschlachtet!<br />
Es fühlt sich an wie in einem Bordell.<br />
Sogar ein «Playboy» liegt herum (etwas gar<br />
abgenutzt), das Kamasutra und ein anderer<br />
16
CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Reisen<br />
Liebesspiel ratgeber, Kondome und erotisierende<br />
Massageöle sowie eine Kuschelrock-CD<br />
und eine nackte Frau, nicht im Bett, nur an der<br />
Wand. Das einzig Tolle ist die sensationelle Badewanne,<br />
welche alle möglichen Düsen und Schikanen<br />
zu bieten hat. Dies wertet das Boudoir der<br />
Lüste gleich wieder etwas auf. Nichtsdestotrotz,<br />
das Zimmer ist sauber und strahlt auch eine gewisse<br />
Gemütlichkeit aus.<br />
Jetzt wollen wir aber das typische Walliser-Dorf<br />
erkunden. Dick eingehüllt stampfen wir zum<br />
Dorfkern und sind positiv überrascht vom urchigen<br />
Charakter in Saas Fee. Es hat sich seine<br />
Identität erhalten und mit viel Liebe zum Detail<br />
strahlen Hotels und Boutiquen um die Wette.<br />
Vergebens suche ich hier die mondäne Schickeria,<br />
Luxuslabels und Russen in dicken Pelzmänteln<br />
– das ist gut so. Alles hier ist authentisch, auch<br />
der rustikale Charme der Einheimischen. Der<br />
absolute Knaller ist aber die einmalige Lage von<br />
Saas Fee. Das Dorf ist umringt von nicht weniger<br />
als 13 Viertausendern. Der bekannteste ist mit<br />
Sicherheit der Dom, mit 4545m der höchste Berg<br />
ganz innerhalb der Schweiz. Übrigens nennt sich<br />
die Region seit kurzem «Freie Ferienrepublik Saas<br />
Fee», besser könnte ich es nicht beschreiben.<br />
Da das Wetter ziemlich bedeckt ist, entscheiden<br />
wir uns nach dem Sightseeing für eine echte<br />
Hotel Jägerhof***<br />
Hotel Ferienart Resort & Spa*****<br />
Walliser-Rösti. Dies in der Arvenstube des Restaurants<br />
Swiss Alp Style. Nicht nur das Essen<br />
duftet herrlich, auch die Arvenholz-Vertäfelung.<br />
Endlich bin ich angekommen in meinem<br />
Kurzurlaub.<br />
Nach Speis und Trank gehts hinüber zum Feeblitz,<br />
einer 900 Meter langen Rodelbahn. Mit<br />
einer Geschwindigkeit von bis zu 40km / h rast<br />
man den Hang hinunter – ein Höllengaudi, im<br />
Winter wie im Sommer. Da es in Saas Fee bereits<br />
ab 16 Uhr ziemlich kühl wird, kehren wir zurück<br />
in unser Hotel und gönnen uns ein wohltuendes<br />
Sprudelbad und einen Saunagang.<br />
Der kleine Spa- und Wellness-Bereich ist ganz<br />
passabel und erinnert an vergangene Tage. Leider<br />
lassen gewisse Mängel darauf schliessen,<br />
dass das Haus nicht wirklich drei Sterne verdient.<br />
Mein Fazit: ideal für ein kleines Budget,<br />
eine gute Küche und ein freundlicher und zuvorkommender<br />
Service. Ein absolutes «No Go»<br />
sind allerdings die künstlichen Blumen und die<br />
Plastik-Rosenblätter im Zimmer, die hinterlassen<br />
einen schalen Nachgeschmack.<br />
Da ich mir doch bessere Hotels gewöhnt bin, teste<br />
ich auch gleich noch das beste Hotel am Platz,<br />
das Fünf-Sterne-Haus Ferienart Resort & Spa.<br />
Hotel Ferienart Resort & Spa*****<br />
Das zentral gelegene Hotel im Herzen des Gletscherdorfes<br />
verfügt über sechs Restaurants,<br />
zwei Bars und einen riesigen Spa der Extraklasse.<br />
Die feudalen Zimmer sind auf dem neusten<br />
Stand, hier wurde viel Holz verarbeitet, auch für<br />
die Nachhaltigkeit (es war das erste klimaneutrale<br />
Hotel Europas). Im Übrigen setzt das Haus<br />
auf dieses Credo: Luxus und Ökologie auf höchstem<br />
Niveau!<br />
Nach einem kurzen Rundgang zieht es uns endlich<br />
auf die Skipisten und davon hat Saas Fee<br />
jede Menge. Die fantastische Lage der «Perle<br />
der Alpen» besticht nicht nur durch atemberaubende<br />
Panoramen, sie begeistert auch mit<br />
absoluter Schneesicherheit, im Winter wie im<br />
Sommer! Auf insgesamt 48 Abfahrten, sprich:<br />
145 Pistenkilometern, schlägt das Herz eines<br />
jeden Wintersportlers höher. Zudem gibt es in<br />
den 15 Bergrestaurants vom Take Away bis zur<br />
Gourmetküche einfach alles. Natürlich stehen<br />
für die Gäste auch Winterwanderwege (60km),<br />
Schneeschuhwege (54km) und diverse Langlaufloipen<br />
zur Verfügung. Die grosszügig präparierten<br />
Pisten gefallen uns besonders, hier gibts<br />
Platz so weit das Auge reicht. Spektakulär sind<br />
die Aussicht und die Abfahrt vom Allalin auf<br />
3500m. Hier liegen das höchste Drehrestaurant<br />
mit ebensolcher Metrobahn sowie der grösste<br />
Eispavillon der Welt!<br />
Zurück im Hotel ist für uns Wellness und Spa<br />
angesagt. Kein Wunsch bleibt offen, und so verbringen<br />
wir zwei Stunden in verschiedenen<br />
Dampfbädern, der Sauna, dem Aroma-Pavillon,<br />
einem Felsen-Whirlpool und der Quarzit-Grotte.<br />
Wer Lust hat, der gönnt sich eine wohltunende<br />
Massage oder peppt gleich noch schnell mit einer<br />
«!QMS Magic Man»-Kosmetikbehandlung<br />
sein Gesicht auf. Abends lernen wir die sechs Restaurants<br />
kennen. Hier kommen Gourmets voll<br />
auf ihre Kosten! Im eleganten Cäsar Ritz werden<br />
wir mit einem deliziösen Fünf-Gang-Menu verwöhnt<br />
– der Gipfel der Genüsse!<br />
Mein Fazit: Ein charmant und stilvoll eingerichtetes<br />
Hotel, das keine Wünsche offen lässt. Die<br />
sensationelle Küche und der Spa- & Wellnessbereich<br />
sind vom Feinsten. Und absolut top: die<br />
Raucher-Bar!<br />
Aktionen:<br />
Mit GA oder Halbtax-Abo locken im <strong>Februar</strong><br />
50 % Rabatt auf den Tages-Teller in allen Bergrestaurants.<br />
Im März sogar 50 % Rabatt auf den<br />
Skipass!<br />
Info:<br />
www.saas-fee.ch<br />
www.hotel-jaegerhof.ch<br />
www.ferienart.ch<br />
17
Nachgefragt CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Branko B. Gabriel<br />
trifft:<br />
Bekanntlich gehe ich sehr gerne<br />
auswärts essen. Lieber ist<br />
mir allerdings eine Einladung<br />
bei Freunden zu Hause. Dort<br />
trifft man unverhofft auf interessante<br />
und spannende Gäste.<br />
So auch neulich, als ich<br />
den bekannten Künstler Marc<br />
Bauer bei einem Dinner traf.<br />
Seine Zeichnungen sprechen<br />
eine eigene Sprache, sind<br />
meist sehr düster, eher kahl,<br />
und in Schwarz/Weiss<br />
Branko B. Gabriel: Marc, in einem Interview hast<br />
du einmal erläutert, dass sich hinter allem<br />
Schönen in Wirklichkeit etwas Faules verbirgt.<br />
Ist das immer noch deine Feststellung<br />
oder hast du deine Meinung geändert?<br />
Marc Bauer: Noch immer bin ich derselben Meinung.<br />
Schon als Kind hatte ich immer das Gefühl,<br />
dass etwas «Verfaultes» unter allem Schönen<br />
liegen muss. Dinge sind nicht immer so,<br />
wie sie erscheinen. Oft benötigt man einen<br />
zweiten Blick, das ist meine Sicht der Dinge.<br />
Natürlich liebe ich die Schönheit. Sie fasziniert<br />
mich ebenso sehr wie Horror oder Gewalt. Ich<br />
denke, ich bin auch ein Romantiker. Die Realität<br />
betrachte ich dennoch in erster Linie als ästhetisches<br />
Erlebnis. Wie damals beim gemeinsamen<br />
Dinner, als ich dich das erste Mal sah. Du<br />
warst zu spät und bist buchstäblich in die Szenerie<br />
reingeplatzt. Ein grossartiger Auftritt!<br />
Branko B. Gabriel: Erzähl uns doch kurz die<br />
wichtigsten Stationen in deinem Leben,<br />
welches waren für dich bisher die Höhepunkte<br />
in deiner künstlerischen Karriere?<br />
Marc Bauer: Ich habe diesbezüglich ein eher<br />
schlechtes Gedächtnis. Ich vermische sowohl<br />
Daten, Menschen als auch Orte. Betreffend Höhepunkte<br />
habe ich keine Ahnung. Ich hatte<br />
bislang Spass mit meiner Arbeit. Es war immer<br />
sehr intensiv und hoffentlich wird es auch so<br />
weitergehen.<br />
Branko B. Gabriel: Die Welt ist doch trotz all<br />
dem Elend schön. Wieso ist denn bei dir alles<br />
so düster, kahl und schwarz / weiss in deinen<br />
Zeichnungen. Warum bleiben nur Umrisse<br />
und Schattierungen haften?<br />
Marc Bauer: Die Welt ist durchaus schön und ich<br />
liebe Farben. Aber in meinen Arbeiten habe ich<br />
Mühe, Farben einzubauen. Diese würden den<br />
Bildern einen anderen Sinn aufzwingen. Beispielsweise,<br />
wenn ich eine Zeichnung meines<br />
Bettes am Morgen anfertige. Die Farben vom<br />
Laken würden die Aussage der Zeichnung verändern:<br />
Sind die Laken rot, weiss oder schwarz?<br />
Auch sind meine Erinnerungen, welche in meine<br />
Arbeit einfliessen, meist schwarz und weiss.<br />
Branko B. Gabriel: Homosexualität oder Fragen<br />
nach der Konstruktion von Männlichkeit<br />
Künstler Marc Bauer «Ich bin fasziniert von Horror und Gewalt»<br />
18
CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Nachgefragt<br />
spielen immer wieder eine Rolle in deinen Arbeiten.<br />
Du bist selber schwul und seit einiger<br />
Zeit mit deinem Partner verheiratet. Wie<br />
gehst du jeweils an deine Arbeiten heran?<br />
Marc Bauer: Meine Arbeit ist mir sehr nahe, sehr<br />
autobiografisch. Das trifft auch auf die Arbeiten<br />
zu, welche nicht wirklich in mein Leben<br />
passen. Es ist eine Kombination aus persönlichen<br />
Dingen, Fantasien und historischen Fakten.<br />
Ja, ich bin ein verheirateter Schwuler, was<br />
ich selbst als überaus amüsant empfinde. Nie<br />
hätte ich gedacht, dass mir so was widerfahren<br />
würde. Meine Homosexualität ist natürlich ein<br />
wichtiger Teil in meiner Kunst. Sie formt meine<br />
Gedanken in spezieller Weise und machte<br />
mich sensibel für viele Aspekte der Realität,<br />
sei es rein ästhetisch, politisch oder sexuell.<br />
Homosexualität funktioniert wie ein weiterer<br />
Filter auf die eigene Wahrnehmung. In meinen<br />
Arbeiten analysiere ich zudem geschichtliche<br />
Ereignisse oder persönliche Erinnerungen und<br />
versuche, diese in einer anderen Perspektive<br />
zu zeigen.<br />
Branko B. Gabriel: Auch die Themen Macht und<br />
Gewalt widerspiegeln sich immer wieder in<br />
deinen Arbeiten. Ein bekanntes Werk von dir<br />
ist «Abendland, Pope» von 2007. Ein nicht besonders<br />
nettes Bild von unserem Heiligen Vater.<br />
Provokant und gefährlich...<br />
Marc Bauer: Ich fühle mich unbehaglich bei Religion<br />
oder patriarchischen Figuren. Als wir<br />
Papst Benedikt das erste Mal in den Nachrichten<br />
sehen konnten, war ich schockiert. Er sieht eher<br />
wie ein Machtmensch aus, statt wie ein gläubiger<br />
Mann. Dies wollte ich versuchen zu zeigen.<br />
Ich mag dieses Portrait sehr. Der Papst sieht darauf<br />
eher tobend und verrückt aus, wir können<br />
nicht erkennen, ob er uns segnet oder droht. Ich<br />
bin fasziniert von Gewalt und es ist schrecklich<br />
das zu sagen, aber Gewalt ist sehr fotogen. Ich<br />
kann mich darin wirklich gehen lassen.<br />
Branko B. Gabriel: Deine Wurzeln sind in Genf,<br />
seit Jahren lebst du mit deinem Mann in Berlin,<br />
dem Gay- und Sündenbabel schlechthin.<br />
Was bedeutet dir persönlich dein Umfeld<br />
und wie wirkt es sich auf deinen künstlerischen<br />
Prozess aus?<br />
Marc Bauer: Obwohl ich nun schon seit vier<br />
Jahren in Berlin lebe, fühle ich mich oft noch<br />
fremd. Noch kenne ich Berlin nicht so gut und<br />
mein Deutsch ist eher chaotisch. Aber ich bevorzuge<br />
es, nicht wirklich ein Teil der Stadt zu sein.<br />
Sicher, die Gay-Szene in Berlin ist vielfältig, in<br />
welcher Stimmung du auch bist, es gibt immer<br />
einen Event, der sich dir anpasst. Meine Heimatstadt<br />
besuche ich dagegen selten. Mit Genf fühle<br />
ich mich nicht wirklich verbunden.<br />
Branko B. Gabriel: Im Moment bist du mit anderen<br />
Künstler an der Gruppenausstellung<br />
Reality Manifesto, or Can Dialectics Break<br />
Brick in der Kunsthalle Exnergasse in Wien<br />
zu sehen. Steht bald eine Ausstellung in der<br />
Schweiz auf dem Programm?<br />
Marc Bauer: Stimmt, gerade war ich in Wien für<br />
diese Ausstellung und ich muss sagen, Wien ist<br />
eine tolle Stadt, sehr exotisch. Und die Wiener<br />
sind an sich lustige Menschen. Nun konzentriere<br />
ich mich auf meine Ausstellung im Kunsthaus<br />
Baselland. Sie wird am 18. Mai eröffnet. Ich<br />
werde einige neue Arbeiten dafür kreieren, ich<br />
hoffe, du wirst kommen! Vorher, im März oder<br />
April, werden aber auch noch Zeichnungen von<br />
mir in der Galerie Freymond-Guth in Zürich<br />
gezeigt werden.<br />
Aktuelle Ausstellung: Wien, WUK / Kunsthalle<br />
Exnergasse, bis 3.März <strong>2012</strong><br />
Marc Bauer<br />
Marc Bauer, geb. 1975 in Genf, ist ein Schweizer<br />
Künstler, der hauptsächlich in Bleistift zeichnet<br />
und skizziert. Heute lebt er mit seinem Mann<br />
in Berlin. <strong>2012</strong> ist er nominiert für den renommierten<br />
«Drawing Prize Daniel & Florence Guerlain».<br />
Weitere geplante Ausstellungen sind im<br />
Kunsthaus Baselland, in der Galerie Freymond<br />
Guth in Zürich, sowie im La Station in Nizza.<br />
www.marcbauer.ch<br />
Dank an Raphael Gygax<br />
19
Kultur CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Russische Kunst<br />
seit 1970<br />
Das Kunstmuseum Bern gewährt<br />
mit «Passion Bild»<br />
Einblicke in eine umfangreiche<br />
private Sammlung<br />
russischer Gegenwartskunst.<br />
Der Schwerpunkt der Sammlung<br />
liegt in der Wendezeit.<br />
Die private Sammlung von Arina Kowner umfasst<br />
über 200 Werke von 49 Künstlerinnen<br />
und Künstlern. Das Kunstmuseum Bern kann<br />
mit diesen Werken quasi eine kunsthistorische<br />
Dokumentation einer gesellschaftspolitisch<br />
einmaligen Epoche darstellen. In Leningrad<br />
und Moskau entwickelten sich unterschiedliche<br />
Kunstströmungen in Thematik und Bildern,<br />
welche sich in dieser Sammlung widerspiegeln.<br />
Gezeigt werden bekannte russische<br />
«Untergrundkünstler», aber auch solche, welche<br />
hierzulande noch wenig bekannt sind. Beispielsweise<br />
der grosse Provokateur Vladislav<br />
Mamyshev, der sich «Monroe» nennt, und auch<br />
als solche auftritt.<br />
La Cage aux<br />
Folles<br />
La Cage aux Folles ist ab <strong>Februar</strong><br />
im Bernhard-Theater zu<br />
sehen. Erich Vock und Ehemann<br />
Hubert Spiess sind Zsa<br />
Zsa und Albin – in Schweizerdeutsch!<br />
Der Travestie-Club La Cage aux Folles präsentiert<br />
die einzige und einmalige Zaza. Dahinter<br />
verbirgt sich jedoch ein alternder, leicht melancholischer<br />
Mann namens Albin (Erich Vock),<br />
der seit zwanzig Jahren mit dem Clubbesitzer<br />
Georges (Hubert Spiess) zusammenlebt. Die beiden<br />
sind ein glückliches Paar, bis Georges’ Sohn<br />
Jean-Michel – ein «Fehltritt» aus Jugendjahren<br />
– verkündet, er werde Anna (Viola Tami), die<br />
Tochter eines bekannten ultrarechten Politikers<br />
(Hansjörg Bahl), heiraten.<br />
Jean-Michel will den Eltern seiner Braut eine<br />
Die Muppets<br />
Lange hat es gedauert, doch<br />
nun kehrt die Muppet-Show<br />
wieder ins Kino zurück. Die<br />
TV-Serie aus den 70ern konnte<br />
in den Staaten einen Hit<br />
landen.<br />
«The Muppets», der neue Film, handelt von<br />
Gary, Mary und Walter. Oder einfacher gesagt:<br />
einem Mann, seiner Freundin und einer braunen<br />
08/15-Puppe, die ein Leben lang sein bester<br />
Freund war. Diese drei wollen die alte Muppet-<br />
Gang zusammenbringen, um jenes TV-Studio<br />
zu retten, in dem das Original gedreht wurde.<br />
Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Inzwischen<br />
haben sich die Mitglieder der Show, die<br />
wir alle kennen und lieben, von den Brettern,<br />
die die Welt bedeuten, zurückgezogen. Miss<br />
Piggy beispielsweise ist Chef-Redakteurin der<br />
französischen Vogue, und als solche einer Anna<br />
Wintour durchaus ebenbürtig. Warum also<br />
sollten die Muppets ihr neues Leben aufgeben?<br />
Ein schwieriges Unterfangen für Gary, Mary<br />
und Walter. Denn der Tunichtgut Tex Richman<br />
© pd<br />
Vladislav Mamyshev als Marilyn Monroe,<br />
© Sergei Borisov<br />
Arina Kowner selbst ist aus Zürich, verfügt aber<br />
über russische Wurzeln. Sie selbst bezeichnet<br />
die Sammlung als eine Dokumentation von Erinnerungen,<br />
die ihr Leben prägten. Die Ausstellung<br />
wurde bereits im Dezember im Kunstmuseum<br />
Bern eröffnet und ist noch bis Mitte<br />
<strong>Februar</strong> zu sehen.<br />
Bis am 12. <strong>Februar</strong>, Kunstmuseum Bern<br />
www.kunstmuseumbern.ch<br />
untadelige Familie vorführen. Also wird die<br />
leibliche Mutter zum Familientreffen bestellt<br />
und Albin soll solange verschwinden. Man trifft<br />
sich bei Jacqueline (Maja Brunner) in deren Nobelrestaurant<br />
und der Abend scheint gerettet.<br />
Plötzlich fliegt die Tür auf. Eine Frau um die<br />
Fünfzig tritt ein. Die leibliche Mutter? Nein, es<br />
ist Albin – Mutter Albin!<br />
Schweizerdeutsch!<br />
Zum ersten Mal in der Geschichte dieses Musicals<br />
steht auch ein privates Paar auf der Bühne<br />
(Erich Vock und Hubert Spiess). Es ist zudem<br />
die erste schweizerdeutsche Fassung, welche<br />
im Bernhard-Theater ab dem 16. <strong>Februar</strong> zu<br />
sehen ist.<br />
Ab 17. <strong>Februar</strong> im Bernhard Theater Zürich<br />
www.la-cage.ch<br />
© pd<br />
ist entschlossen, unter dem Studiogelände nach<br />
Öl zu bohren. Der einzige Weg, ihn zu stoppen?<br />
Eine Show auf die Schirme zu bringen, die zehn<br />
Millionen Zuschauer begeistert.<br />
Die Story ist natürlich ein Witz und dient den<br />
wunderbaren Puppen nur als Spielplatz, um deren<br />
Charaktere möglichst breit zu präsentieren.<br />
Aber in Zeiten, in denen computeranimierte<br />
Roboter-Autos über die Leinwand krachen,<br />
bringen die Puppen der Muppet-Show eine fast<br />
schon lebensechte Performance auf die Bühne.<br />
Kinostart: 2. <strong>Februar</strong><br />
22
CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Kultur<br />
Marianne<br />
Faithfull<br />
Ein Weltstar besucht im <strong>Februar</strong><br />
das Theater Rigiblick.<br />
Die Sängerin und Schauspielerin<br />
Marianne Faithfull<br />
präsentiert einen Abend, der<br />
ihr persönlich am Herzen<br />
liegt: Sie liest Shakespeares<br />
Liebes-Sonette.<br />
The Artist<br />
Ein Stummfilm erobert derzeit<br />
die internationalen Kinos.<br />
Ausgerechnet. Drei Golden<br />
Globes ebnen den Weg zum<br />
Oscar.<br />
© pd<br />
Sie ist eine lebende Legende, an ihrem Namen<br />
kleben «Sex, Drugs and Rock’n’roll». Und doch<br />
ist sie mehr als das. Marianne Faithfull, einst<br />
Geliebte und Muse der Rolling Stones, begann<br />
ihre musikalische Karriere Mitte der 60er. Singles<br />
wie «As Tears Go By» oder «Sister Morphine»<br />
wurden Hits, dann der totale Absturz in die Heroinabhängigkeit.<br />
Eine Sucht, die sie auch verfolgte,<br />
als sie 1979 ein musikalisches Comeback<br />
vollbrachte mit dem Album «Broken English».<br />
Erst 1985 soll sie endgültig den Drogen abgeschworen<br />
haben.<br />
Es war nicht die Musik, welche Marianne Faithfull<br />
dabei half, sondern ihr Wunsch, auch als<br />
Schauspielerin anerkannt zu werden. Als solche<br />
feierte sie ihren grössten Erfolg mit dem<br />
Film «Irina Palm» (2007). Mittlerweile wurde<br />
aus dem einstigen Luder eine seriöse Künstlerin,<br />
deren Vergangenheit, so verwegen auch<br />
immer, fast schon etwas Cooles anhaftet. Derzeit<br />
befindet sich Marianne Faithfull mit einem<br />
Programm auf Tournee, welches ihr persönlich<br />
sehr am Herzen liegt. Sie liest Shakespeares<br />
Liebes-Sonette und rezitiert die Gedichte in Englisch.<br />
Dank Marianne Faithfull wird die schwierige<br />
elisabethanische Sprache von Shakespeare<br />
plötzlich ganz verständlich… und modern.<br />
2./3. <strong>Februar</strong>, Theater Rigiblick Zürich<br />
www.theater-rigiblick.ch<br />
© pd<br />
Kritik und Publikum sind entzückt vom französischen<br />
Film «The Artist», welcher für Furore<br />
sorgt. Denn «The Artist» ist ein Stummfilm.<br />
Schwarzweisse Bilder im Format 4:3 und die<br />
obligaten Zwischentitel ersetzen Farbe und Dialoge.<br />
Regisseur Michael Hazanavicius erzählt<br />
in seinem ungewöhnlichen Film die Geschichte<br />
eines Stummfilmstars, der sich in eine Komparsin<br />
verliebt. Diese wird bald durch das Aufkommen<br />
des Tonfilms ein grosser Star, der Schauspieler<br />
selbst verpasst den Anschluss.<br />
Bei der diesjährigen Verleihung der Golden<br />
Globes ging «The Artist» mit sechs Nominierungen<br />
ins Rennen, gewann dann in drei wichtigen<br />
Kategorien: beste Komödie, beste Filmmusik<br />
(darf man auch hoffen!) und bester Darsteller<br />
in einer Komödie (Jean Dujardin). Beste Voraussetzungen<br />
also, um bei den Oscars Ende <strong>Februar</strong><br />
so richtig abzuräumen.<br />
Kinostart: 26. Januar<br />
© pd<br />
Tim Fischer<br />
… singt ein Knef-Konzert.<br />
Im <strong>Februar</strong> ist der deutsche<br />
Chansonnier und Schauspieler<br />
im Theater am Hechtplatz<br />
in Zürich zu sehen. Mit seinem<br />
Programm, einer Huldigung<br />
an die grosse Hildegard<br />
Knef, begeistert er sein<br />
Publikum.<br />
Noch immer ist die Anziehungskraft der Hildegard<br />
Knef ungebrochen. Bereits Michael von<br />
der Heide konnte mit seinem Programm «Hilde»<br />
Erfolge feiern. Sein deutscher Kollege, der Chansonnier<br />
Tim Fischer, steht ihm in nichts nach<br />
und präsentiert seine erfolgreiche Hommage<br />
an die Knef dem Zürcher Publikum.<br />
So sagt Tim Fischer selbst: «Hildegard Knef war<br />
zweifellos eine schillernde, faszinierende Persönlichkeit,<br />
eine grosse Dame des Films – eine<br />
Künstlerin. Doch wer mich besonders beeindruckt,<br />
ist die Lyrikerin Hildegard Knef. Sie hat<br />
wunderschöne Texte geschrieben, die sich wie<br />
Gedichte von Christian Morgenstern lesen und<br />
von so grossartigen Komponisten vertont wurden.<br />
Die Songs strahlen eine unglaubliche Wärme,<br />
eine Zärtlichkeit aus. Die Knef hat es verstanden,<br />
auf mutige Art und Weise ihre Gefühle<br />
niederzuschreiben und uns somit unverblümt<br />
Einblick in ihr Leben und ihre Vorstellung von<br />
Menschlichkeit zu gewähren.»<br />
Begleitet von Rüdiger Mühleisen am Flügel, Ralf<br />
Templin an der Gitarre und Sebastian Selke am<br />
Cello, taucht Tim Fischer voller Energie, Liebe<br />
und Freude in den Kosmos der Knefschen Lyrik<br />
ein, die mit Wärme und tiefer menschlicher<br />
Einsicht vom Überleben, von Ängsten, vom Alltag,<br />
vom Glück und vom Unglück erzählt.<br />
13. & 14. <strong>Februar</strong><br />
Theater am Hechtplatz, Zürich<br />
www.timfischer.com<br />
23
Buch CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
«Um die Lebensleistung<br />
betrogen.»<br />
Ernst R. Borer – Für die freie<br />
und wehrhafte Schweiz<br />
– gegen deren Feinde<br />
Von Daniel Diriwächter<br />
24<br />
In der Zeit des Kalten Krieges<br />
solidarisierte sich der Schweizer<br />
Ernst R. Borer mit den Menschen<br />
hinter dem Eisernen<br />
Vorhang. Er prangerte auch<br />
das Schicksal der Tibeter und<br />
polnischer Exilarbeiter schonungslos<br />
an. Weitere Herkulesaufgaben<br />
folgten, aber Ernst<br />
R. Borers Taten und Errungenschaften<br />
wurden «nur» im Ausland<br />
gewürdigt. Eine Autobiographie<br />
von Sara Arnold-Korf<br />
soll das nun ändern.<br />
Sara Arnold-Korf, 41, ist den CR-Magazin-Lesern<br />
durch ihre Dossiers brisanter Themen bestens<br />
bekannt. Aber sie ist u.a. auch Autorin historischer<br />
Romane. Als solche recherchierte sie<br />
vier Jahre lang, um die Autobiographie eines<br />
modernen Wilhelm Tell niederzuschreiben,<br />
dessen Lebenswerk zeitlebens unzureichend<br />
gewürdigt wurde. Die Geschichte des Ernst R.<br />
Borer ist ein mutiges Zeitzeugnis, welches die<br />
SVP nur zu gerne für sich beanspruchen würde.<br />
Doch Sara Arnold-Korf findet tiefere Worte.<br />
CR-Magazin: Dein neues Buch «Ernst R. Borer –<br />
Für die freie und wehrhafte Schweiz – gegen<br />
deren Feinde» ist ab <strong>Februar</strong> auf dem Markt.<br />
Ein doch sehr ungewöhnliches Thema für<br />
dich.<br />
Sara Arnold-Korf: Überhaupt nicht. Ich wollte mit<br />
dem Buch einen wertvollen Beitrag zur Aufklärung<br />
leisten. Es geht um neun Jahrzehnte<br />
aus der Sicht eines bürgerlich-konservativen<br />
Mannes, der für die Demokratie, die Unabhängigkeit<br />
und für den Föderalismus in der Schweiz<br />
stand. Ernst R. Borers Geschichte wurde meiner<br />
Überzeugung nach sehr missverständlich dokumentiert.<br />
Nach mehr als vier Jahren in der<br />
Schweiz fühle ich mich hier zuhause. Insofern<br />
war es mein persönliches Bedürfnis, diese Geschichte<br />
niederzuschreiben. Es geht in erster<br />
Linie um die Würdigung eines Menschen, eines<br />
Demokraten und des Gründers der «Aktion für<br />
das Selbstbestimmungsrecht aller Völker».<br />
CR-Magazin: Du hättest jedoch auch einen Liebesroman<br />
schreiben können.<br />
Es gibt nichts Spannenderes, als die Geschichte!<br />
Und als Historikerin war dieses Buch eine Herausforderung.<br />
Im Mittelpunkt steht das Zeitzeugnis.<br />
Es würde meine Intelligenz beleidigen,<br />
wenn ich Bücher wie Rosamunde Pilcher oder<br />
Charlotte Link schreiben würde. Natürlich erreichen<br />
diese ein gewisses Publikum. Als Autorin<br />
einer Biographie oder eines historischen<br />
Romans konzentriere ich mich aber auf ein gewisses<br />
Niveau. Persönlich denke ich, dass reale<br />
Geschichte um einiges spannender ist. Verlage<br />
in der heutigen Zeit stehen unter dem Druck der<br />
Aktionäre. Zwei Drittel der Bücher sind nichtssagende<br />
Kriminalromane. Die heutige Literatur<br />
ist ein Geschäft der Globalisierung. Volksverdummung<br />
und allgemeine Verblödung sind<br />
Verlagsprogramm.<br />
CR-Magazin: Weshalb ist dein Buch so anders?<br />
In meinem Buch «Ernst R. Borer – Für die Freie<br />
und wehrhafte Schweiz – gegen deren Feinde»<br />
gibt es zur Abwechslung etwas zum Überlegen.<br />
Und was wäre dabei besser geeignet als ein<br />
realer Mensch, der nicht passiv dem Konsum<br />
folgte, sondern sich aktiv für die Freiheit jedes<br />
Einzelnen und für die Demokratie und die Wahrung<br />
der Menschenrechte eingesetzt hat?<br />
CR-Magazin: Du als Deutsche kannst dich derart<br />
für einen Schweizer begeistern?<br />
Was ist daran so schlimm, wenn es um Nationalstolz<br />
einer Heimat geht, die auch meine wurde?<br />
Und was ist daran so fremd, wenn ich über einen<br />
Patrioten, einen modernen Wilhelm Tell,<br />
ein Buch schreibe? Schliesslich hat auch der<br />
deutsche Literat Schiller das Schweizer Nationalbuch<br />
«Wilhelm Tell» geschrieben.<br />
CR-Magazin: Dein Buch wird aber insbesondere<br />
die SVP begeistern.<br />
Diese Bemerkung erscheint mir in diesem Kontext<br />
nicht sinnvoll. Spannender ist doch, dass<br />
ich als ehemalige Oppositionelle und Mitbegründerin<br />
der Grünen Partei in der damaligen<br />
DDR, deren Vater der Chef der Spionage-Abwehr<br />
war, erzähle, wie die demokratische Eidgenossenschaft<br />
damals den Kalten Krieg wahrgenommen<br />
hat. Wer sich für diese Sicht der Dinge interessiert,<br />
dem empfehle ich das Buch.<br />
CR-Magazin: Inwiefern hat dich Ernst R. Borer<br />
persönlich beeinflusst?<br />
Wenn es überhaupt in meiner eigenen Biographie<br />
jemanden gab, der mich fesseln konnte,<br />
so war dies Ernst R. Borer. Ich hatte Zugang zu<br />
seiner umfangreichen privaten Bibliothek. Die<br />
in dem Buch getroffenen Aussagen und Wertungen<br />
sind Borers individuelle. Ich habe das<br />
Buch geschrieben, Ernst R. Borer hat es autorisiert.<br />
Wir haben oft zusammen gelacht, die<br />
Luft angehalten und uns in Anbetracht der historischen<br />
Begebenheiten gewohnheitsmässig<br />
übergeben. Ernst R. Borer hatte grosses Vertrauen<br />
in mich. Ich bin sehr betrübt, dass er letzten<br />
November gestorben ist. Er wurde um die Würdigung<br />
seiner Lebensleistung betrogen.<br />
CR-Magazin: Welchen Wert hat das Buch von<br />
Ernst R. Borer für die Schweiz?<br />
Es gibt mittlerweile Hunderte von Büchern über<br />
die angebliche Opposition der Schweizer Linken<br />
in der Zeit des Kalten Krieges. Als literarisches<br />
Trüffelschwein habe ich in diesem Buch einen<br />
Protagonisten gefunden, der sich nicht der entsprechenden<br />
Politik der 70er-Jahre untergeordnet<br />
hat, sondern beharrlich die Ostdiktaturen<br />
angeprangert hat, wohlgemerkt ein Schweizer!<br />
Ich hatte damals hinter der Mauer schon immer<br />
das Gefühl, dass es im Westen Menschen<br />
gab, die mit uns fühlten. Die Erkenntnis, dass<br />
es einen Ernst R. Borer gab, der aktiv mit uns ge-
CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Buch<br />
litten hat, hat mich zutiefst berührt. Die<br />
Schweiz sollte stolz sein, dass sie durch<br />
ihre Philosophie einen solch grossartigen<br />
Menschen hervorgebracht hat. Ernst R.<br />
Borer wollte den Nationalstolz wahren,<br />
pflegen und schützen. Denn, wie Borer<br />
schon sagte, es genügt nicht, einfach nur<br />
die Nationalhymne an einem Anlass abzuspielen.<br />
Als 1991 am 700. Geburtstag<br />
der Eidgenossenschaft der Ruf ertönte<br />
«700 Jahre sind genug!», entgegnete Borer:<br />
«Immerhin sieben Jahrhunderte! Sozialistische<br />
Völker hatten schon nach 70<br />
Jahren genug!»<br />
Sara Arnold-Korf, Ernst R. Borer – Für<br />
die freie und wehrhafte Schweiz –<br />
gegen deren Feinde, Verlag: Books on<br />
Demand GmbH<br />
Ernst R. Borer<br />
Bis in die 60er-Jahre bestimmte Ernst R.<br />
Borer als Vorstandsmitglied des Christlichen<br />
Metallarbeiterverbands (CMV)<br />
massgeblich dessen politisch-gewerkschaftliche<br />
Ausrichtung. Sein Einsatz<br />
galt einem modernen christlichen Sozialprogramm.<br />
1962 gründete Borer die «Aktion für<br />
das Selbstbestimmungsrecht aller Völker».<br />
Diese erreichte durch ihre Gedenk- und Informationsveranstaltungen<br />
im In- und Ausland<br />
grosses Interesse. Die Anteilnahme der Schweiz<br />
während des Kalten Krieges am Schicksal der<br />
Menschen hinter dem Eisernen Vorhang fand<br />
Anzeige<br />
© Shadowangle<br />
bei den Betroffenen grosse Dankbarkeit. In<br />
den 70er-Jahren engagierte sich Borer für das<br />
Schicksal der Tibeter und wurde mehrmals vom<br />
Dalai Lama dafür gelobt. Weiter kämpfte Ernst<br />
R. Borer für die Zürcher Ehrenbürgerschaft des<br />
russischen Schriftstellers Alexander Solschenizyn,<br />
welcher das Schweizer Exil als dringenden<br />
Schutz benötigte, leider ohne Erfolg.<br />
In den 80er-Jahren lag Borers Fokus<br />
auf der atomaren Abrüstung. Nach dem<br />
Fall der Berliner Mauer engagierte er sich<br />
zudem für den Aufbau demokratischer<br />
christlicher Gewerkschaften in der ehemaligen<br />
DDR. Bemerkenswert auch sein<br />
geheimdienstliches Wissen, welches er<br />
sich zur Arbeit an seinem Buch «Heer<br />
und Haus» aneignete. Die Autobiographie<br />
«Ernst R. Borer – Für die freie und wehrhafte<br />
Schweiz – gegen deren Feinde» von<br />
Sara Arnold-Korf ist die Widerspiegelung<br />
der schweizerischen und internationalen<br />
Bewegungen, Entwicklungen und Ereignisse<br />
der vergangenen neun Jahrzehnte.<br />
Öffentliche Gedenkfeier<br />
Am Donnerstag, den 2. <strong>Februar</strong>, findet zu<br />
Ehren von Ernst R. Borer eine öffentliche<br />
Gedenkfeier statt. Der Anlass wird um<br />
eine Buch- und Kunstvernissage erweitert.<br />
Die Autorin Sara Arnold-Korf wird<br />
im Rahmenprogramm aus der Autobiographie<br />
«Ernst R. Borer – Für die freie und<br />
wehrhafte Schweiz – gegen deren Feinde»<br />
wichtige Passagen in einer Lesung präsentieren.<br />
Nach der Würdigung an Ernst R. Borer wird der<br />
darauffolgende Apéritif durch Petra Casagrande<br />
künstlerisch veredelt.<br />
Gendenkfeier mit Buch- und Kunstvernissage,<br />
Donnerstag, 2. <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />
Grossmünster-Helferei, Kirchgasse 13, Zürich<br />
Top Hit<br />
e shop<br />
Leckereien • Weine • Vodka • Whisky<br />
Olivenöl<br />
„Tagornar“<br />
jetzt im e shop!<br />
www.gnuesserei.ch<br />
25
Lifestyle CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
HOT 4 YOU!<br />
1innovative Schuhe<br />
Gerade sehr in Mode sind Kooperationen von grossen Fashionlabels mit<br />
namhaften Star-Designern. Auch die italienische Schuhmarke Geox<br />
hat diesen Schritt gewagt und mit dem Designer Patrick Cox eine Zusammenarbeit<br />
vereinbart. Der Brite entwirft für das Label eine so genannte<br />
Capsule Collection. Dieser Begriff steht für eine Kollektion, die<br />
– relativ losgelöst von der Markenlinie – mutige und innovative Modelle<br />
beinhaltet. Die neuen Treter sind ein echter Hingucker und very british. Wie immer<br />
bei Geox sind die Schuhe atmungsaktiv und haben einen besonders angenehmen<br />
Tragekomfort. Thanx Patrick!<br />
Ab <strong>Februar</strong> im Fachhandel erhältlich, www.geox.ch<br />
2geballte Power<br />
Der smarte Grossstadt-Hero setzt im kommenden Frühling / Sommer auf den neuen<br />
Duft Loaded von Strellson und verdreht so mit seiner coolen Cleverness und seinem<br />
lässigen Style allen den Kopf. Loaded steht für geballte Power und maskuline Energie.<br />
Eine dynamisch-vitalisierende Kopfnote mit gefrosteten Akkorden aus grünen<br />
Noten und schwarzem Pfeffer verleiht einen energetischen Kick, hölzerne Noten,<br />
Lakritze und ein Touch Ingwer machen den Duft unwiderstehlich und wecken die<br />
Abenteuerlust in Dir!<br />
Ab März im Handel. Eau de Toilette 50ml CHF 69.–<br />
3natürliche Schönheit<br />
Die neuen Kapseln aus dem Hause Burgerstein pflegen von innen und<br />
unterstützen so die natürliche Schönheit. Sun – schützt die Haut aktiv<br />
vor schädigenden Einflüssen und fördert eine schöne und gleichmässige<br />
Bräune. Skin – enthält ausgewählte Mikronährstoffe für die<br />
gezielte Ernährung der Haut und unterstützt Tag und Nacht eine optimale<br />
Zellerneuerung. Die vitalisierende Aufbau- und Pflegeformel<br />
von Burgerstein Hair&Nails versorgt die Haar- und Nagelwurzel mit<br />
wertvollen Nährstoffen und verleiht dem Haar neue Spannkraft und<br />
Lebendigkeit und den Nägeln Stärke und Widerstandskraft. Dank<br />
Burgerstein gesund und schön in den Frühling!<br />
In Apotheken und Drogerien erhältlich, ab CHF 26.–<br />
4heisse Nylonjacke<br />
«Ohne meine rote Nylonjacke des Kultlabels ‹Blauer USA› gehe ich nicht aus dem<br />
Haus!» Die coole und stylishe Windjacke ist aus super leichtem Nylon und passt perfekt<br />
zu den ersten Frühlingstagen. «Blauer USA» steht für qualitativ hochstehende<br />
Mode, die bezahl- und tragbar ist. Geeignet für einen Trip in die Berge und auch gern<br />
gesehen an coolen Parties in der Stadt. Da sie fast keinen Platz braucht, kann man<br />
sie problemlos auch in der Tasche verstauen, so sind die 3 Franken für die Garderobe<br />
auch schon gespart!<br />
Gesehen bei Jelmoli und Lorenz Bach (Gstaad und Zermatt)<br />
26
CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Musik<br />
Ed Sheeran<br />
+<br />
*****<br />
einer Engländerin, lebt heute in Framlingham, einem<br />
Fakten und Zahlen vorneweg: E. C. Sheeran, geboren<br />
am 17. <strong>Februar</strong> 1991 in Halifax als Sohn eines Iren und<br />
Kaff bei Suffolk, wo er auf der Couch surft und sich mit<br />
kleinen Gigs über Wasser hält. Bis vor kurzem. Für vier<br />
Brit-Awards wurde er nun nominiert. Elton John gratulierte<br />
Ed telefonisch aus den USA, er hatte bei den Golden Globes gerade in<br />
der Kategorie «Bester Filmsong» gegen Madonna verloren. Verlieren? Für<br />
seinen Freund und Protégé Ed ein Fremdwort. Der Siegeszug begann im<br />
Juni 2011, als seine erste Single «The A Team» auf Anhieb Platz 3 der britischen<br />
Charts eroberte, 58 000 verkaufte Exemplare in der ersten Woche,<br />
erfolgreichster Newcomer des Jahres, 13 Millionen YouTube-Klicks. Bald<br />
in der Agenda: Auftritte in renommierten TV-Shows und am legendären<br />
Glastonbury-Festival. Ed surft auf der Erfolgswelle. Fakten und Zahlen,<br />
sofort vergessen, hört man zum ersten Mal «The A Team».<br />
Unabhängig von Ort und Verfassung trifft sie mitten ins Herz, die Ballade<br />
über ein heroinabhängiges Mädchen, das Ed beim Jobben im Obdachlosenheim<br />
traf. Nicht gerade das, was man von einem 21-jährigen Überflieger<br />
erwartet hätte. Auf seinem Debütalbum «+» summiert der sympathische<br />
Rotschopf Geschichten seines Lebens. Geschichten von Legohäusern und<br />
Schaumbädern, von Liebe und Laster, vom Einschlafen und Aufwachen.<br />
«Ich will betrunken sein, wenn ich aufwache, auf der richtigen Seite des<br />
falschen Bettes», singt er im optimistisch-eskapistischen «Drunk», erzählt<br />
von einer zerbrochenen Märchen-DVD und gesteht «vielleicht bin ich nur<br />
verliebt, wenn du mich weckst» in «Wake me up», der schönsten Liebeserklärung<br />
seit langem.<br />
Eds Erfolg und Alter spannen ein weites Feld für Kritik auf. Natürlich hat<br />
er nicht alles gesehen, natürlich erfindet er kaum etwas neu. Die Stimme<br />
wird da und dort zu weinerlich, die Reime wandern auf der Kitschklippe.<br />
Mit der ehrlichen Tiefe einer Adele, mit Unmittelbarkeit, Ironie und Facettenreichtum<br />
macht sich Ed aber unberührbar, zu einem Meister der<br />
Momentmusik. Sie wirkt nie produziert oder gemacht, sie passiert einfach.<br />
Das talentierte Hantieren mit Gitarre und Loop-Station, mit Melodien und<br />
Wörtern, mit R’n’B und Folk, es verschwimmt fast im Herzblut.<br />
Und wenn man dann Fakten, Zahlen und Kritiken zusammengetragen<br />
hat, die CD im Player liegt, um einen in den Schlaf zu singen und für einen<br />
neuen Tag zu wecken, dann bleibt noch eines: Das Konzert am 9. März im<br />
Zürcher Kaufleuten. Tickets sollte man sich schnell sichern, bei einem Auftritt<br />
im Camdener Club «Barfly» stauten sich tausende Leute in der Strasse,<br />
der Gig musste dreimal wiederholt werden. Der Gig eines Gewinners, der<br />
Musik als Spiel versteht und doch mit jeder Note ehrlich bleibt. Verlieren<br />
kann nur, wer nicht zuhört. (rg)<br />
Air *****<br />
Le Voyage Dans La Lune<br />
Lange Zeit galt «Le voyage dans la lune» als verschollen,<br />
der Stummfilm von Georges Méliès<br />
aus dem Jahr 1902, ein SciFi-Pionierwerk. 1993<br />
tauchte eine Kopie auf, die in sorgfältiger Kleinstarbeit<br />
restauriert wurde. Sorgfältig war auch<br />
die Wahl der neuen Filmmusik: Air sollten es<br />
richten, die französischen Trip-Hopper der ersten<br />
Stunde. Beflügelt vom Erfolg der Aufführung<br />
in Cannes 2010 beschlossen Nicolas Godin<br />
und Jean-Benoît Dunckel, den 16-minütigen<br />
Soundtrack zu einem Album zu erweitern. Mit<br />
der zweiten Mond-Expedition kehren sie zu<br />
ihren Ursprüngen zurück: Zarte Elektronik,<br />
ätherische Stimmen, schwebende Melodien,<br />
und docken damit nach wenig<br />
überzeugenden Flügen<br />
in die Party-Electrosphäre<br />
endlich wieder an «Moon Safari»<br />
an, den unvergessenen<br />
Geniestreich von 1998. (rg)<br />
Lana del Rey *****<br />
Born To Die<br />
Plötzlich war «Video Games» da. Ein Echo aller<br />
gebrochenen Herzen dieser Welt, schaurig<br />
traurig, schaurig schön, und alle Welt fragte<br />
sich: «Who’s that Girl?» Eine Newcomerin ist<br />
Lana del Rey nicht wirklich, unter ihrem bürgerlichen<br />
Namen Lizzy Grant hat sie sich bereits<br />
einen musikalischen Rucksack gepackt.<br />
Für ihr «richtiges» Debüt hat sie nun ein ganzes<br />
Set von Designerkoffern randvoll gefüllt mit<br />
Reverenzen an Vintage-Divas und Trash-Sternchen.<br />
Begleitet wird Lana von einer Entourage<br />
aus hochkarätigen Produzenten: Guy Chambers<br />
(Robbie Williams), Chris Braide (Paloma<br />
Faith), Eg White (Duffy, Adele), um nur einige<br />
zu nennen. Ein Album ganz<br />
im Stil von «Video Games»:<br />
Grosses Kino, perfekter Pop.<br />
Als Künstlerin bleibt Lana<br />
aber eine Kunstfigur, unterkühlt<br />
und unfassbar. (rg)<br />
Diagrams *****<br />
Black Light<br />
Es begann im Ministudio unter einem Londoner<br />
Kleiderladen. Hier waren sie eingesperrt,<br />
Sam Genders, der Pub-Gitarrist und Mike Lindsay,<br />
Produzent von Webejingels und Softporno-<br />
Soundtracks. Während der Öffnungszeiten gab<br />
es kein Entkommen, denn der Ausgang führte<br />
durch die Umkleidekabine. Ein überaus kreatives<br />
Gefängnis, unter dem Bandnamen Tunng<br />
entstand ein geniales Album und ein neuer Musikstil:<br />
Folktronica. Später wurde die Band mehrmals<br />
erweitert, nun ist Genders solo unterwegs,<br />
und es bleibt alles anders: Folk und Pop, Bläser<br />
und Chöre, psychedelisch kühle Strophen und<br />
bombastisch wärmende Refrains. Grosse unverbrauchte<br />
Songs, die Effekte<br />
sparsam aber wirkungsvoll<br />
einsetzen, die lieber über<br />
den Plattentellerrand blicken<br />
als sich in Stilschubladen<br />
zu verkriechen.(rg)<br />
27
Szene CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Parties und<br />
Events<br />
28<br />
A Fairy Tale<br />
Angels Kitsch Party<br />
Nicht ganz ohne Stolz präsentieren die Angels<br />
an der Kitsch Party DJ und Produzent Micky<br />
Friedmann an den Plattentellern. Die Liste<br />
seiner Live-Acts liest sich wie eine Weltreise:<br />
Splash und Alegria in New York City, Hustlaball<br />
London, Scandal Ibiza, Circuit Barcelona, La<br />
Demence Brussels, Celebrities Vancouver, GMF<br />
Berlin… und jetzt Zürich.<br />
Ist Micky Friedmann heiss? Auf jeden Fall! Der<br />
Mann UND seine Musik. Er verspricht einen<br />
intelligenten Musikstil, damit die Leute bereichert<br />
nach Hause gehen mit einem neuen<br />
Sound in ihren Köpfen.<br />
Der Upper Floor gehört auch dieses Jahr den Lokalmatadoren:<br />
das DJ-Duo Wollana und Rolly<br />
brachte an der letzten Kitsch Party die Tanzpiste<br />
fast zum Einsturz und die Menge schrie nach<br />
MEHR! Hier sind sie wieder: Wollana und Rolly,<br />
das Lollipop-Duo.<br />
Angels Kitsch Party<br />
28. Januar <strong>2012</strong>, ab 22.00 Uhr<br />
Volkshaus Zürich<br />
Stauffacherstrasse 60<br />
8004 Zürich<br />
www.angels.ch<br />
Neu im<br />
Bagatelle 93<br />
Die Flexx-Macher fordern alle schrillen Gestalten<br />
und sonstige Afterhour-Liebhaber auf, sich<br />
im Club Bagatelle 93 für die offizielle Kitsch-<br />
Party-Afterhour einzufinden. Das Bagatelle<br />
lädt zum ausgelassenen Feiern unter Gleichgesinnten<br />
ein. Musikalisch werden DJ Franco<br />
und Flexx Resident DJ ajaxx das ganze Spektrum<br />
progressiven Sounds auffahren. Und da<br />
sich das Bagatelle nur wenige Gehminuten vom<br />
Volkshaus befindet, fallen weder Taxikosten<br />
noch Wartezeiten zum Weiterzappeln an.<br />
Kitsch Afterhour<br />
Sonntag, 29. Januar, ab 5.00 Uhr<br />
Club Bagatelle 93, Langstrasse 93,<br />
8004 Zürichl<br />
Jack<br />
The Skinand Soul Isue<br />
Weil <strong>2012</strong> angeblich dem Weltuntergang geweiht<br />
ist, scheinen den Jack -Machern die nächsten<br />
12 Monate geradezu prädestiniert dazu,<br />
nochmals richtig auf den Putz zu hauen.<br />
Den Anfang mit den fetten Jack-Sausen des neuen<br />
Jahres am Pelikanplatz macht Terry Vietheer,<br />
einer der nicht nur für seine Madonna-RMXs berühmt<br />
ist, sondern auch deshalb, weil er beim<br />
Plattenlegen verdammt gut aussieht. Dass er<br />
die weltweiten Dance-Charts seit Jahren mit<br />
seinen housigen Produktionen anführt, liegt<br />
jedoch definitiv an seinem musikalischen Talent.<br />
Mit seiner Nähe zum Publikum, sorgt er<br />
für unvergessliche Momente, die dem Partyvolk<br />
von London bis Berlin gleichermassen unter die<br />
Haut gehen.<br />
Der Lausanner DJ Laurent Charbon, der Zweite<br />
auf Jacks Mainfloor, weiss seit den 90ern, welche<br />
Register zu ziehen sind, um auch mit Unkonventionellem<br />
Massen zu begeistern. Der Röstigraben<br />
hielt in seinem Vokabular erst gar nie<br />
Einzug: War er doch jahrelanger Stammgast<br />
im Zürcher Rohstofflager und massgeblich daran<br />
beteiligt, dass die Zürcher wiederum nach<br />
Lausanne ins MAD pilgerten. Als Taktgeber zwischen<br />
House, Elektro und «typisch Charbon»<br />
wird er die JACK-Nacht einmal mehr mit musikalisch<br />
Hochkarätigem veredeln.<br />
Hinter dem Plattenteller auf dem zweiten Tanzboden<br />
steht DJ Zör Gollin. Er gilt als Pionier einer<br />
Gay-Party-Generation, die sich vor rund zehn<br />
Jahren bereit zeigte, ein musikalisch immer ähnlich<br />
gestricktes Muster zu durchbrechen. Mit Hip<br />
Hop und R‘n‘B holt er noch heute schwule Männer<br />
und Jungs in die Gay Clubs, die ihr Wochenende<br />
normalerweise eher draussen verbringen.<br />
Jack – The Skin and Soul Issue<br />
Samstag, 11. <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Festsaal, Pelikanplatz, 8001 Zürich<br />
www.jackcompany.com<br />
www.twitter.com/jackcompany<br />
Labor für moderne<br />
Musik<br />
Relab im Aaah!<br />
Einmal im Monat wird das AAAH! zum Labor<br />
für moderne Musik, welche das Beste aus Underground<br />
und Subkultur zusammenbringt.<br />
Die Local Heroes Garcon Sauvage und Thomi B<br />
präsentieren an diesem Abend das Neueste,<br />
was es in den Stilrichtungen Progressive und<br />
TechHouse im Moment zu hören gibt. Beide<br />
DJs haben schon in praktisch allen Gay Clubs
CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Szene<br />
der Schweiz aufgelegt und verfügen über eine<br />
besonders feine Nase, wenn es darum geht, die<br />
neusten Trends und Tracks aufzuspüren. Und<br />
natürlich auch über das geschulte Ohr, um herauszufiltern,<br />
was davon wirklich gut genug<br />
ist, um an der Relab gespielt<br />
zu werden.<br />
Relab im Aaah!<br />
Samstag, 11. <strong>Februar</strong><br />
<strong>2012</strong>, ab 22.30 Uhr<br />
Club Aaah!.<br />
Marktgasse 14,<br />
8001 Zürich<br />
www.g-colors.ch<br />
Anzeige<br />
Highlights der<br />
Clubkultur<br />
Klubnacht mit DJ CK<br />
Die Partyreihe, an welcher das T&M und AAAH!<br />
Highlights aus der europäischen Clubkulturpräsentieren,<br />
geht in die nächste Runde. Internationaler<br />
Headliner im <strong>Februar</strong> ist der Deutsche<br />
DJ CK. Chris, wie der 25-jährige Beau aus<br />
Köln im bürgerlichen Leben heisst, ist ein gerngesehener<br />
DJ in den bekannten Gay Clubs von<br />
Berlin, München, Frankfurt, Hamburg und natürlich<br />
seiner Heimatstadt Köln. DJ CK ist aber<br />
nicht nur ein profilierter DJ, er produziert auch<br />
seine eigenen Tracks. Nebst Vocal- und Electro-<br />
House ist seine Spezialität das Produzieren von<br />
House-Remixes bekannter Chart-Hits. Damit<br />
wird er das T&M garantiert zum Beben und die<br />
Besucher zum Schwitzen bringen.<br />
Mit Gil Everest und Gaetano rocken zwei Schweizer<br />
DJs an diesem Abend den CLUB AAAH!.<br />
Gaetano ist ein Urgestein des Zürcher Nachtlebens<br />
und es gibt fast keinen Club in Zürich, in<br />
dem er nicht schon aufgelegt hat. Unterstützt<br />
wird er vom jungen DJ Gil Everest aus Lausanne,<br />
welcher bereits verschiedentlich Gast im<br />
AAAH! war. Er wird den Club bis in die frühen<br />
Morgenstunden zum Tanzen bringen.<br />
Klubnacht im T&M und Club Aaah!<br />
Samstag, 18. <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong>, ab 21.30 Uhr<br />
T&M Club Aaah!, Marktgasse 14, 8001 Zürich<br />
www.g-colors.ch<br />
Rollkoffer<br />
Irena de la Boom und Krizzi<br />
Boop verwandeln ein<br />
weiteres Mal die Pfingstweide<br />
in eine heisse Partynacht.<br />
Wie immer spielt bei den Rollkoffer-Parties<br />
das Line-up eine grosse Rolle, so legen die bekannten<br />
Jungs von Unite Joram und Helder<br />
(Zürich & Berlin), Beda, Bang Goes & Toxic Angel<br />
auf und lassen die Flip-Flops bis in den frühen<br />
Morgen tanzen! Seit über 20 Jahren bereichert<br />
und verwöhnt Creative Party Director Irena de<br />
la Boom mit ihren legendären Parties die Zürcher<br />
Underground-Szene. Mit ihrem Label Rollkoffer<br />
hat sie auch dieses Jahr einige verrückte<br />
Destinationen vor.<br />
Den ersten Stopp legt der Rollkoffer am 24. <strong>Februar</strong><br />
in der Pfingstweide ein, mit im Gepäck<br />
ist eine internationale Entourage aus Tänzern,<br />
Freaks und Performance Künstlern und natürlich<br />
allerlei Summer-Stuff, wie etwa ein Dancefloor<br />
mit echtem Sandstrand (Flip-Flops nicht<br />
vergessen!), einer Gelateria, einem Massagecorner<br />
und einer traumhaften Beach-Bar!<br />
Rollkoffer<br />
Freitag, 24. <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong>, ab 23.00 Uhr<br />
DJs: Joram, Helder (Unite), Beda, Bang Goes &<br />
Toxic Angel<br />
Pfingstweid-Klub,<br />
Pfingstweidestrasse 12, 8005 Zürich<br />
www.facebook.com/rollkoffer_crew<br />
20 bis 100 mal<br />
ansteckender<br />
29
DVD / Blu-ray CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Die Mission<br />
Plädoyer gegen Gewalt<br />
San Francisco galt einst<br />
als Stadt der freien Liebe,<br />
noch immer ist sie<br />
die Stadt der Schwulen.<br />
Doch auch dort gibt es<br />
ein homophobes Klima,<br />
welches jungen Schwulen<br />
zusetzt. Besonders in<br />
der Latino-Community.<br />
Regisseur Peter Bratt gelang<br />
mit dem preisgekrönten Drama «Die Mission» (La<br />
Mission) ein dramatischer Film über die Kraft der<br />
Liebe. Halb Familiendrama, halb leidenschaft-<br />
*****<br />
liche Hommage an eine einzigartige Nachbarschaft,<br />
brilliert dieses flammende Plädoyer gegen<br />
Gewalt und Intoleranz durch famose Höchstleistungen<br />
und einen kongenialen Soundtrack.<br />
Aufgewachsen in dem rauen und homophoben<br />
Klima des Mission District in San Francisco, ist<br />
es für den jungen Jesse kein leichtes Unterfangen,<br />
seine Homosexualität vor dem in Macho-<br />
Traditionen erstarrten Vater geheim zu halten.<br />
Als dieser durch Zufall ein eindeutiges Foto von<br />
seinem bis dahin abgöttisch geliebten Sohn in<br />
die Finger bekommt, rastet der Alleinerziehende<br />
völlig aus. Jesse bleibt keine andere Wahl, als<br />
sich zwischen der Welt des Vaters und dem, was<br />
er selbst ist, zu entscheiden.<br />
Das Filmfest Hamburg schrieb in seiner Kritik,<br />
dass der Film ein feines Bild der Latino-Community<br />
in San Francisco zeichne. Großartige Musik<br />
lasse zudem ein komplexes Bild einer Welt<br />
voller Widersprüche, aber auch unbändiger Lebensfreude<br />
entstehen. Ein berührender, nachdenklich<br />
stimmender Film, der auch noch Spass<br />
macht. Fürwahr, eine tolle Rezension!<br />
Ab sofort auf DVD!<br />
Die drei Musketiere *****<br />
Abenteuer<br />
Einst hüpfte Richard Chamberlain in Strumpfhosen<br />
durch die Szenerie und konnte mit seinen Mitstreitern<br />
per Mantel und Degen einen Krieg zwischen Frankreich<br />
und England verhindern. Die Geschichte von Alexandre<br />
Dumas wurde schon oft filmisch umgesetzt.<br />
Doch nun das erste Mal in 3D – für das Kino, wohlbemerkt.<br />
Auf DVD und BluRay macht das wenig Sinn.<br />
Geblieben ist ein fast schon altbackener Kostümfilm,<br />
dessen Story aber mit viel Schwung inszeniert wurde.<br />
Wenn D’Artagnan sich den drei Musketieren anschliesst, um gegen den<br />
machthungrigen Kardinal Richelieu zu kämpfen, und die Herren des<br />
Films der teuflischen Milady de Winter ins Dekolleté starren, dann macht<br />
dies den Charme eines Abenteuerfilms aus. Nicht zu vergessen sind die<br />
tollen Darsteller: Orlando Bloom, Christopher Waltz und Milla Jovovich<br />
sprühen vor Spielfreude. Einer für alle! Alle für einen!<br />
Auf DVD und Blu-ray ab 9. <strong>Februar</strong>!<br />
Pulp Fiction *****<br />
Moderner Klassiker<br />
Quentin Tarantinos «Pulp Fiction» ist mittlerweile Kult.<br />
Nun erscheint eine Special Edition als Blu-Ray. Gestochen<br />
scharf und doch so dreckig kann dem brutalen<br />
Treiben noch einmal gehuldigt werden. Die Profikiller<br />
Vincent und Jules, oder der Gangsterboss Marsellus mit<br />
seiner koksender Freundin Mia, sowie diverse sonderbare<br />
Charaktere mehr – all dies macht die Story zu Nebensache<br />
und wird stattdessen zu einem Feuer werk an<br />
coolen Sprüchen. Dies, obschon Tarantino eine wahre<br />
Kunst vollbrachte, um drei Episoden geschickt miteinander zu verknüpfen.<br />
John Travolta gelang mit «Pulp Fiction» ein fulminantes Comeback und<br />
Uma Thurman wurde zur ewigen Tarantino-Muse. Nur dank ihr wurde<br />
«Kill Bill» gedreht. In der Special Edition gibt’s eine Reihe von Features, zum<br />
Beispiel die Dokumentation «Pulp Fiction – Die Fakten», sowie geschnittene<br />
Szenen, Interviews, Trivia oder eine Featurette zum Produktionsdesign.<br />
Auf Blu-ray ab 2. <strong>Februar</strong>!<br />
30
Gesundheit CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Pia<br />
Im «Meinen» liegt<br />
die Gefahr<br />
Herzlich willkommen im Schaltjahr <strong>2012</strong>, meine<br />
Herren. Ich hoffe, ihr seid alle auf den Füssen<br />
gelandet – wenn nicht, dann lohnt es sich jetzt<br />
meiner Meinung nach auch nicht mehr gross,<br />
die Stabilität vor der Fasnacht noch herzustellen.<br />
Ich weiss natürlich schon, dass der Zürcher<br />
diesem wertvollen Kulturgut eher reserviert<br />
gegenübersteht, aber wir Luzerner sind ab dem<br />
16. <strong>Februar</strong> konsequent total tschüss. Da müssen<br />
wir jetzt halt durch mit mir, gell. In diesem<br />
Sinne werde ich nun versuchen, noch schnell<br />
ein paar vernünftige Sätze zu sagen, bevor ich<br />
mich dann für den Rest des Monats vergesse:<br />
Das Wort der Stunde heisst nicht Fasnachtschüechli<br />
oder Devisentransaktion, sondern Primo-Infekt.<br />
Und wer den versteht, verfügt über<br />
mehr Insiderwissen als manche Bankiersgattin.<br />
Man kann es sich so vorstellen: Wenn ich mir<br />
einen Kaffee rauslasse und sofort einen Schluck<br />
nehme, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich<br />
mir die Fresse verbrenne um ein Vielfaches grösser,<br />
als wenn ich einen Moment gewartet oder sicherheitshalber<br />
kalte Milch reingeschüttet hätte.<br />
Genauso verhält es sich mit dem Primo-Infekt.<br />
Wer unsafen Sex mit einem Mann hat, der sich<br />
selber erst vor kurzem angesteckt hat, dessen<br />
Risiko ist um ein Vielfaches höher, weil die Konzentration<br />
der Viren bis drei Monate nach der<br />
Ansteckung am höchsten ist. Das Risiko wird<br />
in diesem Moment allerdings noch potenziert<br />
durch argloses «Meinen».<br />
Im «Meinen» liegt eine enorme Gefahr. Denn<br />
in den allermeisten Fällen folgt auf «Meinen»<br />
Ungemach, das man bestenfalls hätte vermeiden<br />
können.<br />
Man kann zum Beispiel «meinen», mit einem<br />
300 Meter langen Kreuzfahrtschiff ohne weiteres<br />
150 Meter vom Ufer entfernt um eine Insel<br />
rumgurken zu können. Kann man meinen.<br />
Oder aber man «meint», man sei HIV-negativ,<br />
weil man vor kurzem einen Test gemacht hat<br />
und jetzt in der Zwischenzeit sicher nicht<br />
gleich was passiert ist. Man kann auch meinen,<br />
die jahrelange Fickbekanntschaft ist sicher negativ.<br />
Gehört ja schon fast zur Familie.<br />
Ganz zu schweigen von den nicht eingehaltenen<br />
Haushaltversprechen. Zu Hause bare und<br />
auswärts safe – Ehrenwort! Weisch wer meint?...<br />
Das Problem liegt schon lange nicht mehr im<br />
Wissen um Safer Sex. Keiner weiss mehr über<br />
Safer Sex als wir Schwulen und dann ficken wir<br />
doch manchmal unsafe. Wir sind Menschen.<br />
Dass aber die Zahl der Neuansteckungen nach<br />
wie vor bei uns am höchsten ist, das kann uns<br />
nicht egal sein und das dürfen wir nicht hinnehmen.<br />
Irgendwie müssen wir es hinkriegen, dass<br />
die Virenlast in der schwulen Community abnimmt.<br />
Für immer auf den Gummi schwören<br />
ist eine Illusion. Jeden Montag einen Test machen<br />
gehen – ist auch beknackt. Habt Ihr Ideen,<br />
wie wir diese Kette aus «Meinen» und «Primo-<br />
Infekt» brechen? Habt ihr Lust darauf, dass<br />
unsere Community sicherer und damit noch<br />
geiler wird? Ich freue mich rüüdig darauf, zu<br />
hören, was ihr denkt. Gemeinsam können wir<br />
es schaffen.<br />
Allerdings erst nach der Fasnacht, gell.<br />
Es grüsst euch Pia!<br />
Hepatitis C durch eine<br />
Zahnbürste?<br />
Hallo Dr. Gay<br />
Am Wochenende war ich zu Besuch in einer WG, wo viele Leute das gleiche<br />
Bad benutzen. Nachdem ich mir am Sonntagmorgen kurz die Zähne<br />
geputzt hatte, fiel mir auf, dass vielleicht jemand meine Zahnbürste benutzt<br />
hatte, denn diese stand nicht mehr am gleichen Platz. Meine Frage:<br />
Besteht die Möglichkeit, dass ich mich mit Hepatitis C angesteckt habe,<br />
wenn einer der WG-Bewohner mit Hepatitis C infiziert ist und sich mit<br />
meiner Zahnbürste die Zähne geputzt hat? Ab welchem Zeitpunkt kann<br />
ich einen sicheren Hepatitis-C-Test machen?<br />
Gruss, Andreas, 33<br />
Hallo Andreas<br />
Hepatitis C wird durch Blut übertragen. Darum birgt das gemeinsame<br />
Benutzen von Gegenständen, die mit Blut verunreinigt sein könnten, ein<br />
Risiko. Eine Übertragung durch gemeinsames Benutzen der Zahnbürste<br />
ist zwar möglich, aber das Risiko ist eher klein. Eine Infektion wird in der<br />
Regel durch die Kombination des Nachweises von Antikörpern gegen das<br />
Virus sowie von Virusbestandteilen im Blut festgestellt. Die Antikörper<br />
sind meist etwa einen Monat bis drei Monate (in Einzelfällen allerdings<br />
auch erst sechs bis zwölf Monate) nach der Infektion nachweisbar. Die<br />
Virus bestandteile können dagegen oft schon nach zwei Wochen nachgewiesen<br />
werden. Wenn du sicher gehen willst, lass dich auf Hepatitis C testen.<br />
Dein Arzt wird dich zum genauen Vorgehen beraten.<br />
Alles Gute, Dr. Gay<br />
Ist perfektes Aussehen so<br />
wichtig?<br />
Hallo Dr. Gay<br />
Ich glaube, dass ich schwul bin. Aber wenn ich andere schwule Männer<br />
und Jungs sehe, merke ich, dass ich bei ihnen gar nicht gut ankomme. Was<br />
mache ich falsch? Muss manwirklich immer absolut perfekt aussehen, damit<br />
man nicht nur mittelmässig gut aussehende Männer kennen lernt?<br />
Ich würde gerne endlich einen gut aussehenden Mann kennen lernen.<br />
Kannst du mir helfen?<br />
Benny, 19<br />
Hallo Benny<br />
Ob jemand perfekt aussieht oder nicht, liegt im Auge des Betrachters. In<br />
den Medien und in der Werbung werden uns tagtäglich Idealbilder vorgeführt,<br />
wie wir zu sein und auszusehen haben. Lass dich davon nicht<br />
blenden. Sei du selbst. Vergiss dabei aber nicht, dass dein Gegenüber,<br />
genauso wie du, Wert auf ein gewisses Äusseres legt. Pflege dich und deinen<br />
Körper. Treibe Sport. Aber mache nichts irgendjemandem zuliebe,<br />
sondern mache es für dich. Bleibe dir selber treu. Es geht dabei nicht darum,<br />
«perfekt» auszusehen. Sympathien und Charaktereigenschaften<br />
spielen genauso eine Rolle. Wenn du zu diesem Thema weitere Informationen<br />
oder eine persönliche Beratung möchtest, steht dir das Team auf<br />
www.du-bist-du.ch gerne zur Verfügung.<br />
Alles Gute, Dr. Gay<br />
32
CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Prävention<br />
«Break The Chain»<br />
Die Gay Community sicherer<br />
machen<br />
Eine grossangelegte Kampagne<br />
der Schweizer Checkpoints<br />
wirft ihre Schatten voraus.<br />
Unter dem Titel «Break<br />
The Chain» sollen schwule<br />
Männer im April landesweit<br />
ausschliesslich Safer Sex<br />
praktizieren. Die Idee selbst<br />
ist nicht neu, schon die «Mission:<br />
Possible» der Aids-Hilfe<br />
Schweiz konzentrierte sich<br />
2008 erfolgreich auf die HIV-<br />
Primoinfektion.<br />
Wie wird die Gay Community sicherer? Das Rezept<br />
heisst «Break The Chain», das neue nationale<br />
Projekt für schwule Gesundheit. Schwule<br />
Männer schützen sich nach wie vor gut, doch<br />
es braucht nun einen Tick mehr. «Ein einziger<br />
Monat genügt, damit der Sex für alle sicherer<br />
wird», erklärt Andreas Lehner vom Checkpoint<br />
Zürich, Projektleiter von «Break The Chain».<br />
Die Checkpoints Zürich und Genf haben im<br />
Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG)<br />
eine Kampagne mit einem ganz neuen Groove<br />
entwickelt.<br />
Infektionsketten unterbrechen<br />
Denn HIV verbreitet sich hauptsächlich während<br />
der Primoinfektion. So, wie wir Schwulen<br />
unsere Sexualität ausleben, entstehen Infektionsketten,<br />
über die sich das Virus<br />
rasch verbreitet. In den ersten Monaten<br />
einer HIV-Infektion, der Primoinfektion,<br />
ist man 20- bis 100-mal<br />
ansteckender als später. Ausserdem<br />
pflegen viele von uns parallele<br />
Sexbeziehungen. Beispielsweise<br />
haben wir sexuelle<br />
Netzwerke mit festen Fuckbuddies.<br />
Wir kennen einander<br />
und vertrauen darauf,<br />
dass jeder negativ ist, weil<br />
wir gewisse Absprachen haben,<br />
nur «untereinander»<br />
ohne Gummi zu ficken.<br />
Steckt sich nun doch einer<br />
neu mit dem HI-Virus an,<br />
dann wird das Virus in<br />
einem solchen Netzwerk<br />
schnell weitergegeben, jeder<br />
ist Glied einer Infektionskette.<br />
Jeder kann mitspielen<br />
«Gemeinsam können wir es schaffen»,<br />
erklärt Andreas Lehner. Dies funktioniert<br />
so: Wenn es uns gelingt, einen<br />
Monat lang jede HIV-Infektion zu<br />
vermeiden, sind viel weniger Männer<br />
mit einer hochansteckenden Primoinfektion<br />
unterwegs. Es wird sicherer<br />
für alle. Erreichen können wir dies nur<br />
gemeinsam, es geht aber ganz einfach: Im kommenden<br />
März wählt jeder entweder über die<br />
Smartphone App oder die Website von Break<br />
The Chain seinen persönlichen Einsatz für den<br />
April aus. Vom 1. bis 30. April heisst es dann: Gemeinsam<br />
Spass haben – und die Szene sicherer<br />
machen! Über die «Break The Chain»-App bekommen<br />
die Teilnehmer im Aktionsmonat Vouchers<br />
für tolle Angebote und spezielle Events<br />
direkt auf ihr Smartphone. So bleibt jeder bei<br />
seinem Einsatz. Andreas Lehner ist überzeugt:<br />
«Break The Chain wird die Community verändern.<br />
Von jedem braucht es nur einen kleinen<br />
Einsatz und daraus wird etwas Grosses!»<br />
www.BreakTheChain.ch<br />
<br />
© pd<br />
33
Agenda CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
FR 27. Januar<br />
Zürich<br />
19.30 GayMigs – schwule Migranten:<br />
Treff im HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />
20.00 Queertango Queer: Milonga für Schwule,<br />
Lesben und ihre Freunde. Cafetin Buenos<br />
Aires/El Artesano, Alfred-Escherstr. 23<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14.<br />
Chartstation. DJ Marc S<br />
22.00 Lollipop Party mit 3 Tanzpisten!: Schlager,<br />
Schweizerhits mit Hauch von Canzoni &<br />
Chansons; Disco 80er/90er; Après Ski, die<br />
grössten Pistenheuler und Hitparaden<br />
Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra,<br />
Limmatstr. 118. Infos www.lollipopparty.ch<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Cruising unlimited<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Progressive Locals.<br />
DJs La Luna & Angy Dee<br />
23.00 Magnusbar:<br />
Magnusstr. 29 Sportwear & Sneakers<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode Friday Naked<br />
23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle<br />
(beim Letzipark). Tech House is My Life.<br />
DJs Javi Cannus, Juzz & Ezikiel. Gratiseintritt<br />
bis 02h<br />
SA 28. Januar<br />
Basel<br />
22.00 Flavor Chocolate Edition: LesBiSchwul<br />
and Friends Party im Excellent Club,<br />
Binningerstr. 7. DJs Juiceppe & Florent B.<br />
Special: Tribal Show & Animationen<br />
Bern<br />
22.00 ISC Club: Tolerdance für Schwule, Lesben<br />
und FreundInnen. Golden Tolerdance<br />
80ties Special. DJs Ludwig & Corey<br />
Thurgau<br />
14.00 GO!: GayOstschweiz!<br />
Frauenfelderstr. 100, 9548 Matzingen. Spielnachmittag<br />
und Raclette-Abend.<br />
Ab 14h Spiele, ab 18.30h Raclette-Buffet à<br />
discretion und italenischer Dessert. Fr. 29.–,<br />
Mitglieder Fr. 24.–. Anmeldung bis 25.1.2011<br />
an info@go-club.ch<br />
Winterthur<br />
21.00 WILSCH-tanze: Ü18 Party für LesBiGay<br />
& Friends. DJs SBajra & Little Miss Swede.<br />
Lightfire, Harzachstr. 2, 8404 Winterthur<br />
(Fussweg vom Bahnhof Seen, Gratisparkplätze)<br />
Zürich<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance.<br />
DJ Groovemaster<br />
22.00 Colors-Night: Party Women only. Diverse<br />
DJs & Specials. Alte Kaserne, Zeughaus 5,<br />
Kanonengasse. Infos www.colors-night.ch<br />
22.00 Kitsch Party <strong>2012</strong>: presented by Angels.<br />
DJs Micky Friedmann, F-Junior, Wollana &<br />
Rolly. Volkshaus Zürich.<br />
Infos www.angels.ch<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren<br />
The Big Gang Bang Party<br />
22.00 Männerzone: Kernstr. 57. Hier treffen sich<br />
Männer und Kerle! Wer wird Lotto-König?<br />
Lotto-Match. Spiel, Spass und viele geile<br />
Preise<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Balearic Gay Vibe.<br />
DJs Charles Meyer & José Parra<br />
23.00 Sector c; Fetish Club:<br />
Strikter Dresscode-Anlass Gang Bang<br />
23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle<br />
(beim Letzipark). Party inklusive Afterhour,<br />
welche zu unterschiedlichen Zeiten<br />
beginnt und endet. Future Waves. DJs<br />
Toxic Universe, Creator, Adda, Beat Herren,<br />
Jackatek & Akustik. Gratiseintritt bis 01h.<br />
Afterhours ab 13h - 22h. DJs Leventino, Nick<br />
Harvey & Enzo lo Conte<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Schlagerparty<br />
SO 29. Januar<br />
Zürich<br />
08.00 HAZ outdoor: Schneeschuh-Wanderung<br />
von Niederurnen nach Reichenburg. Treffpunkt<br />
Zürich HB 08h am Gleisanfang oder<br />
09h in Ziegelbrücke. Zürich HB ab 08.12h<br />
IR Richtung Chur, Ziegelbrücke ab 09.04h<br />
Bus Richtung Obstalden, Niederurnen<br />
Ochsenplatz an 09.07h und dann mit der<br />
Luftseilbahn nach Morgenholz. Genaue<br />
Infos und Anmeldung siehe<br />
www.haz.ch/outdoor/aktuell<br />
20.00 Ladies Night: im Adagio Gotthardstr. 5<br />
(Kongresshaus) DJane Jasmin<br />
22.00 Magnusbar:<br />
Magnusstr. 29 Bauern, Bären, Worker<br />
Anzeige<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
34
CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Agenda<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S<br />
MO 30. Januar<br />
Zürich<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 70s & 80s Party<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
MondAAAH!y Sound by G-Cast<br />
DI 31. Januar<br />
Zürich<br />
19.00 Lesbentreff Zürich-Wiedikon:<br />
Trinken, essen, kennenlernen.<br />
Im Huusmaa, Badenerstr. 138<br />
19.30 Thriller – Live: Die Show kehrt zurück nach<br />
Zürich ins Theater 11. Aufführungen bis<br />
5.2. Tickets über Ticketcorner. Infos:<br />
www.thriller-live.com oder www.musical.ch<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ Angy Dee<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
MI 01. <strong>Februar</strong><br />
Bern<br />
19.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse 11.<br />
Ganz und gar Wintergemüse. Fr. 30.–<br />
Zürich<br />
20.00 GayAqua: Hertistr. 24, Wallisellen. Naked<br />
Party mit Maskenpflicht. Maske gibt es zu<br />
leihen für Fr. 5.–<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240<br />
DJ Alex Brand – nighty mighty oldschool<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Treffpunkt DJ La Luna<br />
DO 02. <strong>Februar</strong><br />
Bern<br />
20.00 Seite 69 – frische Fritten – neue Talente:<br />
Homosexuell, heterofreundlich im Kapitel,<br />
Bollwerk 41. Electronic Dee mit iLive-Elektro-Punk<br />
Winterthur<br />
19.30 Badgasse 8: LesBiGay & Friends Treff im<br />
Lokal Badgasse 8<br />
Zürich<br />
19.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren.<br />
Cruise+explore Ab heute jeden<br />
Donnerstag offen<br />
19.00 Bi-Treffpunkt: offener Treff für bisexuelle<br />
Männer und Frauen 19h Treff im Café Rathaus,<br />
Limmatquai 61 zum Apéro, dann ab<br />
20.15h im HAZ-Centro, Sihlquai 67 zu geleiteten<br />
Gesprächen zum Thema Bi-Sexualität<br />
und Polyamory<br />
22.00 Magnusbar:<br />
Magnusstr. 29 Leder, Gummi, Uniform<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser.<br />
DJ Mad House<br />
FR 03. <strong>Februar</strong><br />
Zürich<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Chartstation. DJ Marc S<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren bad boyz<br />
friday<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Blackout. DJ Nick Harvey<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode sportsLAB – cum in sports gear<br />
SA 04. <strong>Februar</strong><br />
Basel<br />
22.00 GameBoys: Monkey Safari Groovie, Funky,<br />
Südstaaten-Elektro. DJs Monkey Safari & Suddenly<br />
Neighbours. Kuppel, Binningerstr. 14<br />
22.00 Isola Club@Club en Vogue:<br />
Clarastr. 45. DJs Mary & Skilly<br />
Bern<br />
22.00 Julius Party: im Du Nord, Lorrainestrasse<br />
2. Fr. 15.–, Vorverkauf im Du Nord Fr. 10.–.<br />
www.juliusparty.ch<br />
Thurgau<br />
19.30 HoT: Spezialanlass im HOT, Wilerstr. 5,<br />
9545 Wängi Maskenball. Verkleidung<br />
erwünscht. Feine Cocktails & tolle Musik<br />
Zürich<br />
18.00 a.part Frauenbar:<br />
bei Buvette Philipp, Zweierstr. 166<br />
19.05 Gay-Schiff: auf dem Zürichsee Chillen,<br />
tanzen, Nachtessen, feiern. DJ Q Bass. Der<br />
schwullesbische Event. Fr. 34.– Schifffahrt<br />
inkl. Fr. 6.– Getränke-Gutschein. Ticket-<br />
Vorverkauf 044 487 13 33, www.zsg.ch<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. G-Dance. DJ Loyce<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren cruising<br />
unlimited<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Embassy of House.<br />
DJ Gaetano<br />
23.00 Sector c; Fetish Club:<br />
Strikter Dresscode-Anlass ultraleather plus<br />
23.00 Magnusbar:<br />
Magnusstr. 29 Candlelight Party<br />
SO 05. <strong>Februar</strong><br />
Schaffhausen<br />
07.55 Queerdom: Schaffhausen Schlittelplausch<br />
in den Flumserbergen zusammen mit HOT<br />
& WILSCH. Treff 07.55h Bahnhof Schaffhausen.<br />
Schaffhausen ab 08.09h, Zürich ab<br />
09.12h (Gleis 8, IR1785), Tannenheim Post<br />
an 10.55h. Mittagessen Pizzeria Tannenheim<br />
ca. 13h. Rückfahrt ab Tannenheim<br />
Post 15.55h. Bitte Tickets selber lösen.<br />
Schlitten kann auch gemietet werden.<br />
Anmeldung an Peter@queerdom.ch<br />
Zürich<br />
17.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren.<br />
i-cruise@sunday.<br />
Fr. 8.- & Mindestkonsumation Fr. 5.-<br />
19.00 Tanzleila@exil: Party von Frauen für<br />
Frauen. Ab 19h Standardtanz. Ab 21h<br />
Madame Léa - Deluxe Pop, ab 22h N.Cole<br />
– Chartbreaker Soundz, ab 23h Heldin im<br />
Chaos – Elektrotrash und ab 24h Sabaka -<br />
Elektro<br />
19.00 Sector c; Fetish Club: Zero – Sunday Nacked.<br />
Fr. 13.- inkl. Eintritt Rage & Garderobe<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 DWT/TV-Party<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S<br />
MO 06. <strong>Februar</strong><br />
Zürich<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Latino-Party<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y<br />
DJ Groovemaster<br />
DI 07. <strong>Februar</strong><br />
Zürich<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Vollmond-<br />
Party<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Duplexx DJ Upspace<br />
Anzeige<br />
LIVE RUND UM DIE UHR:<br />
Aufregende Flirts<br />
Junge Gays Live<br />
Scharfe Boys online<br />
CHF 2.-/Min.<br />
aus dem Festnetz<br />
Oder per SMS/20 Rp.: Spitz an 609<br />
SPITZE<br />
BOYS<br />
GRÖSSTER GAY-CHAT DER SCHWEIZ<br />
0906 29 29 29<br />
35
Kapitel Titel CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
MI 08. <strong>Februar</strong><br />
Bern<br />
19.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse 11.<br />
zudem Trans*-Stammtisch<br />
Winterthur<br />
19.30 Badgasse 8: Lesbenbar<br />
Zürich<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 The<br />
Dramaqueens - Partytunes, Disco & Indiedance<br />
22.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
GangBang-Mask<br />
22.00 Magnusbar:<br />
Magnusstr. 29 Bart und Bauch<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Angy Dee<br />
DO 09. <strong>Februar</strong><br />
Zürich<br />
19.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren.<br />
Cruise+explore<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Schlager-Party<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser.<br />
DJ Mad House<br />
FR 10. <strong>Februar</strong><br />
Zürich<br />
19.30 Frauenbar im GZ Riesbach: Seefeldstr. 93<br />
20.00 LMZ: der Schwule Schweizer Motorradclub<br />
Stamm im Restaurant Moléson,<br />
Grüngasse 7, 8004 Zürich<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation.<br />
DJ Marc S<br />
22.00 Lollipop Party: mit 3 Tanzpisten! Schlager,<br />
Schweizerhits mit Hauch von Canzoni &<br />
Chansons; Disco 80er/90er; Après Ski, die<br />
grössten Pistenheuler und Hitparaden<br />
Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr.<br />
118. Infos www.lollipopparty.ch<br />
22.00 Offstream Party: the alternative gay party<br />
in der Pfingstweide, Pfingstweidestr. 12.<br />
Offstream DJ Kollektive.<br />
Infos www.offstream.ch<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren mens cruising<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. DJ Angy Dee<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Musik der 70er<br />
und 80er Jahre<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode FF, SM, Bondage, Fetish<br />
SA 11. <strong>Februar</strong><br />
Bern<br />
22.00 Splashing Boys: Superhero Party. DJ Mr.<br />
Bobby Sanchez. Gaskessel, Sandrainstr. 25.<br />
Vorverkauf über Starticket Fr. 15.–, Abendkasse<br />
Fr. 20.–<br />
Winterthur<br />
17.00 WILSCH: Winterthurer Lesben und Schwule<br />
We are family! Essen, Geniesserabend für<br />
die LesBiSchwule Community im Lokal<br />
Badgasse 8 Info & Anmeldung auf<br />
www.badgasse8.ch<br />
Zug<br />
10.00 Begegnung Schwuler Männer: Wochenende<br />
im Lassalle-Haus, Bad Schönbrunn,<br />
6313 Edlibach. Diverse Workshops.<br />
Infos www.schwule-begegnung.ch<br />
Zürich<br />
19.00 come together: Lesbian & Gay Party 30+. Ab 19h Kulturbar. Warm-heisser<br />
Szenefilm. Ab 21h Party mit DJ Cookie. Marquee Club, Weinbergstrasse<br />
68 (Tram 7 & 15, N6, Sonneggstrasse). Infos www.party4lesandgay.ch<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. G-Dance. DJ Qbass<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Freistoss! Lattenschuss. Sportswear &<br />
Sneaks-Outfit<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Relab. DJs Garçon Sauvage & Thomi B<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-Anlass Freistoss! Lattenschuss.<br />
Sportswear & Sneaks-Outfit only<br />
23.00 Magnusbar:<br />
Magnusstr. 29 Underwear und oben ohne<br />
SO 12. <strong>Februar</strong><br />
Zürich<br />
22.00 Magnusbar:<br />
Magnusstr. 29 Bereiter & Berittene<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S<br />
MO 13. <strong>Februar</strong><br />
Zürich<br />
20.00 Tim Fischer singt ein Knef-Konzert: begleitet von Rüdiger Mühleisen<br />
am Flügel, Ralf Templin an der Gitarre und Sebastian Selke am Cello.<br />
Theater am Hechtplatz.<br />
Fr. 39.– bis Fr. 59.–. Auch am 14.2. Infos www.theaterhechtplatz.ch &<br />
www.timfischer.de<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y<br />
DJ Groovemaster<br />
DI 14. <strong>Februar</strong><br />
Zürich<br />
20.00 Tim Fischer: singt ein Knef-Konzert begleitet von Rüdiger Mühleisen<br />
am Flügel, Ralf Templin an der Gitarre und Sebastian Selke am Cello.<br />
Theater am Hechtplatz. Fr. 39.– bis Fr. 59.–. Infos www.theaterhechtplatz.ch<br />
& www.timfischer.de<br />
22.00 Magnusbar:<br />
Magnusstr. 29 Liebe am Valentinstag<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Duplexx DJ Garçon Sauvage<br />
MI 15. <strong>Februar</strong><br />
Bern<br />
19.30 3gang in der Villa Stucki:<br />
Seftigenstrasse 11. zudem Jassabend<br />
Zürich<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff:<br />
Sihlquai 240 DJ siehe www.heldenbar.ch<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Treffpunkt DJ La Luna<br />
DO 16. <strong>Februar</strong><br />
Zürich<br />
19.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren. Cruise+explore<br />
22.00 Magnusbar:<br />
Magnusstr. 29 Die Fasnacht beginnt<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser.<br />
DJ Mad House<br />
FR 17. <strong>Februar</strong><br />
Zürich<br />
19.30 H A Z - C ent ro: Sihlquai 67. Freitags-Centro mit speziellem kulinarischem<br />
Angebot präsentiert von Toni<br />
20.00 gay: my way: Schwule Männer im Coming-out Treff im HAZ-Centro,<br />
Sihlquai 67. Coming-out Gespräche in Kleingruppen<br />
20.00 Gay Bikers Zürich: Höck im Restaurant<br />
Le Muh, Schulstrasse 44, 8050 Zürich<br />
36
CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Chartstation. DJ Marc S<br />
22.00 GayAqua: Hertistr. 24, Wallisellen.<br />
Nachtsauna & Stuten-Markt<br />
22.00 Rage:<br />
Wagistr. 13, Schlieren cum, cruise & enjoy<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. DJ José Parra<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 DWT/TV-Party<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode Underwear, Jocks, naked<br />
SA 18. <strong>Februar</strong><br />
Thurgau<br />
19.30 GO! GayOstschweiz!: Spaghetti-Plausch<br />
im GO!-Lokal, Frauenfelderstr. 100, Matzingen.<br />
Spaghetti à la discretion mit 4<br />
verschiedenen Saucen, Salat und Dessert.<br />
Mitglieder Fr. 27.–, Gäste Fr. 32.–.<br />
Anmeldung bis 16.2. an info@go-club.ch<br />
Winterthur<br />
19.00 Queer: Singstar & WILSCH-tanze Zeige uns<br />
deine Performance (Gesang, Tanz). Anmeldung<br />
über www.badgasse8.ch. Ab 21h Ü18<br />
Party für LesBiGay & Friends. DJs SBajra &<br />
Surprise DJ. Lightfire, Harzachstr. 2, 8404<br />
Winterthur (Fussweg vom Bahnhof Seen,<br />
Gratisparkplätze)<br />
Zürich<br />
18.00 a.part: Frauenbar bei Buvette Philipp, Zweierstr.<br />
166<br />
21.30 Klubnacht: Main Floor: DJ CK (Köln). Upper<br />
Floor: DJ Gaetano (Zürich) & DJ Gil Everest<br />
(Lausanne). Party auf 2 Floors, freier Eintritt<br />
bis 22.30h.<br />
Infos: www.g-colors.ch. G-Colors (T&M &<br />
AAAH!), Marktgasse 14, 8001 Zürich<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren<br />
cruising unlimited<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass Full Fetish & Sportswear<br />
23.00 Magnusbar:<br />
Magnusstr. 29 Schunkelfasnacht<br />
SO 19. <strong>Februar</strong><br />
Zürich<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29<br />
70er und 80er Jahre Musik<br />
22.30 AAAH! Marktgasse 14. Week2end DJ<br />
Marc S<br />
MO 20. <strong>Februar</strong><br />
Zürich<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
MondAAAH!y DJ Groovemaster<br />
DI 21. <strong>Februar</strong><br />
Aarau<br />
20.00 Aarglos: Lesbengruppe Treff Programmplanung.<br />
Eure Ideen sind gefragt. Anmeldung<br />
und weitere Infos bis 14.2. bei pkamer@<br />
hotmail.com<br />
Bern<br />
20.00 Uncut: warme Filme am Dienstag im Kino<br />
der Reitschule. Bar ab 20h, Film um 20.30h.<br />
«Judas Kiss», 91 Min., OV E/d.<br />
Infos www.gay-bern.ch/uncut<br />
Zürich<br />
22.00 Magnusbar:<br />
Magnusstr. 29 Leermond-Party<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Duplexx DJ Angy Dee<br />
MI 22. <strong>Februar</strong><br />
Bern<br />
19.00 Homosexuelle Arbeitsgruppen Bern:<br />
(HAB) 3Gang. Essen und Kultur in der Villa<br />
Stucki, Seftigenstr. 11. Infos www.3gang.ch<br />
Zürich<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240<br />
Eastend Calling. Electro rock/pop<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Aschermittwoch,<br />
unsere Fasnacht geht weiter<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Treffpunkt DJ Garçon Sauvage<br />
DO 23. <strong>Februar</strong><br />
Bern<br />
21.00 Comeback Bar: Rathausgasse 42.<br />
Elektronischer Musikabend in gemütlicher<br />
Bar-Atmosphäre mit DJ ELfERich<br />
Zürich<br />
19.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren.<br />
Cruise+explore<br />
19.30 z&h Schwule Studis: an Uni & ETH z&h<br />
Nachtessen im HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />
20.00 H A Z - C ent ro: Schwubliothek, Schwule<br />
Bücher- und ausgewählte Videoausleihe,<br />
Sihlquai 67<br />
22.00 Magnusbar:<br />
Magnusstr. 29 Cruisen im Anzug<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Prêt à danser. DJ Mad House<br />
Agenda<br />
FR 24. <strong>Februar</strong><br />
Zürich<br />
18.00 Checkpoint im Gespräch by QueerHelp:<br />
Infoabend über EKAF - Erläuterungen und<br />
Diskussion rund um das Thema positiven<br />
Sex. Ab 20h Essen und Trinken mit Posibar.<br />
Restaurant Hubbles, Werdstr. 54, 8004<br />
Zürich. Keine Anmeldung erforderlich<br />
19.30 GayMigs: schwule Migranten Treff im<br />
HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Chartstation. DJ Marc S<br />
22.00 Lollipop Party: mit 3 Tanzpisten! Schlager,<br />
Schweizerhits mit Hauch von Canzoni &<br />
Chansons; Disco 80er/90er; Après Ski, die<br />
grössten Pistenheuler und Hitparaden<br />
Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr.<br />
118. Infos www.lollipopparty.ch<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren XXL naked<br />
Party Supersize! Fr. 39.- alles inklusive<br />
(exl. Spirituosen)<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Progressive Locals.<br />
DJ La Luna<br />
23.00 Magnusbar:<br />
Magnusstr. 29 Candlelight-Party<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode XXL naked Party<br />
SA 25. <strong>Februar</strong><br />
Aarau<br />
08.00 Aarglos: Lesbengruppe Schlitten auf der<br />
Melchsee-Frutt. Details nach Anmeldung<br />
bis 11.2. bei gheller@sunrise.ch<br />
Bern<br />
22.00 ISC Club: Tolerdance für Schwule, Lesben<br />
und FreundInnen. Electro Tolerdance mit<br />
DJ PCB & Guest<br />
Zürich<br />
16.00 GayAqua: Hertistr. 24, Wallisellen. U-30<br />
Special. Youngster haben reduzierten<br />
Eintritt zu Fr. 9.-. Über 30 Jahre normaler<br />
Eintritt von Fr. 30.-<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance.<br />
DJ Groovemaster<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren cruising<br />
unlimited<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Balearic Gay Vibe.<br />
DJs Nick Harvey & José Parra<br />
23.00 Sector c; Fetish Club:<br />
Strikter Dresscode-Anlass Ultrarubber<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Schlagerparty<br />
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CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
Agenda<br />
SO 26. <strong>Februar</strong><br />
Ganze Schweiz<br />
09.07 Les lacets roses: Wanderung im Schnee.<br />
Treffpunkt 09.07h Bahnhof Interlaken Ost.<br />
Infos bei Franz, 076 242 20 08<br />
Zürich<br />
20.00 Ladies Night: im Adagio Gotthardstr. 5<br />
(Kongresshaus) DJane Jasmin<br />
22.00 Magnusbar:<br />
Magnusstr. 29 Bart und Bauch<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S<br />
MO 27. <strong>Februar</strong><br />
Zürich<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Musik der 70er<br />
und 80er Jahre<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y DJ<br />
Groovemaster<br />
DI 28. <strong>Februar</strong><br />
Zürich<br />
19.00 Lesbentreff Zürich-Wiedikon:<br />
Trinken, essen, kennenlernen. Im Huusmaa,<br />
Badenerstr. 138<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Duplexx DJ Garçon Sauvage<br />
MI 29. <strong>Februar</strong><br />
Bern<br />
19.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse<br />
11. zudem «15 Minuten floaten» Walk Bärtschi<br />
stellt sein FloatConcept vor<br />
Zürich<br />
20.00 Schwule Väter: Väterstamm im Café<br />
Rathaus, Limmatquai<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJane<br />
Auf Dauerwelle & DJ Kai ausse Kiste<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Latino-Party<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ<br />
Upspace<br />
SEEBAHNSTRASSE<br />
ZURICH PLACES // gaycity.ch<br />
STAUFFACHERSTRASSE<br />
KALKBREITENSTRASSE<br />
9 14<br />
15<br />
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BÄCKERANLAGE<br />
ENGELSTRASSE<br />
12 13<br />
BADENERSTRASSE<br />
HOHLSTRASSE<br />
LANGSTRASSE<br />
BIRMENSDORFERSTRASSE<br />
A1<br />
12 Moustache<br />
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www.moustache.ch<br />
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Badenerstrasse 138<br />
www.huusmaa.ch<br />
14 Renos Relax<br />
CLUB SAUnA<br />
Kernstrasse 57<br />
www.renosrelax.ch<br />
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Anfrage bitte an: info@zbiro.ch<br />
Design: bicorne.ch<br />
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Limmatquai 61<br />
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www.barfuesser.ch<br />
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www.paragonya.ch<br />
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15<br />
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Quaibrücke<br />
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www.leonhardsapotheke.ch<br />
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Konradstrasse 1<br />
www.checkpoint-zh.ch<br />
044 455 59 10<br />
5<br />
11<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verleger: AfM-Publikationen, Martin Ender<br />
Redaktion und Verlagsadresse: AfM-Publikationen, Martin Ender, Mühlebachstrasse 174, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, info@cruiser.ch<br />
Infos für die Agenda: agenda@cruiser.ch | Infos an die Redaktion: redaktion@cruiser.ch<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Lola Sara Arnold-Korf, Thomas Borgmann, Charly Büchi, Andreas Candinas, Daniel Diriwächter, Martin Ender, Branko B. Gabriel,<br />
René Gerber, Oliver Hölcke, Mark-Philip Ingenhoff, Hanspeter Künzler, Michael Lenz, Alex Rudolf, Stefan Schüpbach<br />
Grafik / Layout: Deny Fousek, Bertastrasse 1, 8003 Zürich Litho: Beni Roffler, Letzigraben 114a, 8047 Zürich<br />
Inserate: AfM-Publikationen, Martin Ender, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, anzeigen@cruiser.ch<br />
Fachberater: Pierre André Rosselet, Rechtsanwalt<br />
Druck: Neue Luzerner Zeitung AG, <strong>Cruiser</strong> Auflage: 15 000 Exemplare, 10 Ausgaben jährlich<br />
39